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'Winnetou I' von Karl May, 1. Kapitel: Ein Greenhorn. Teil 5

1. Kapitel: Ein Greenhorn. Teil 5

In der Hand trug dieser berühmte "Westmann" eine Flinte, welche ich wohl nur mit der äußersten Vorsicht angefasst hätte; sie war einem Knüppel viel ähnlicher als einem Gewehre. Ich konnte mir in diesem Augenblicke keine größere Karikatur eines Präriejägers denken, doch sollte keine lange Zeit vergehen, bis ich den Wert dieses originellen Männchens vollauf erkennen lernte.

Nachdem er mich genau betrachtet hatte, fragte er den Büchsenmacher mit einer dünnen Stimme, die wie eine Kinderstimme klang:

»Ist dies das junge Greenhorn, von dem Ihr mir erzählt habt, Mr. Henry?«

»Yes,« nickte dieser.

»Well!

Gefällt mir gar nicht übel. Hoffe, dass Sam Hawkens ihm auch gefallen wird, hihihihi!«

Mit diesem feinen, ganz eigenartigen Lachen, welches ich später noch tausendmal von ihm gehört habe, wendete er sich nach der Tür, die sich in diesem Augenblicke öffnete.

Der Herr und die Dame des Hauses traten ein und begrüßten den Jäger in einer Weise, welche vermuten ließ, dass sie ihn schon einmal gesehen hatten. Das war hinter meinem Rücken geschehen. Dann luden sie uns ein, in das Speisezimmer zu treten.

Wir folgten dieser Aufforderung, wobei Sam Hawkens zu meinem Erstaunen gar nicht vorher ablegte.

Erst als wir unsere Plätze an der Tafel angewiesen erhielten, sagte er, indem er auf seinen alten Schießprügel deutete:

»Ein richtiger Westmann lässt sein Gewehr niemals aus den Augen und ich meine brave Liddy erst recht nicht.

Werde sie dort an die Gardinenrosette hängen.«

Also Liddy nannte er sein Gewehr!

Später erfuhr ich freilich, dass es die Gewohnheit vieler Westläufer ist, ihr Gewehr wie ein lebendes Wesen zu behandeln und ihm einen Namen zu geben. Er hing es an die genannte Stelle und wollte den famosen Hut hinzufügen; als er ihn abnahm, blieb zu meinem Entsetzen sein ganzes Kopfhaar an demselben hängen.

Es war wirklich zum Erschrecken, welchen Anblick nun sein hautloser, blutigroter Schädel bot.

Die Lady schrie laut auf, und die Kinder kreischten, was sie konnten. Er aber wandte sich zu uns um und sagte ruhig:

»Erschreckt nicht, Myladies und Mesch'schurs; es ist ja weiter nichts!

Hatte meine eigenen Haare mit vollem Rechte und ehrlich von Kindesbeinen an getragen, und kein Advokat wagte es, sie mir streitig zu machen, bis so ein oder zwei Dutzend Pawnees über mich kamen und mir die Haare samt der Haut vom Kopfe rissen. War ein verteufelt störendes Gefühl für mich, habe es aber glücklich überstanden, hihihihi! Bin dann nach Tekama gegangen und habe mir einen neuen Skalp gekauft, wenn ich mich nicht irre; wurde Perücke genannt und kostete mich drei dicke Bündel Biberfelle. Schadet aber nichts, denn die neue Haut ist viel praktischer als die alte, besonders im Sommer; kann sie abnehmen, wenn mich schwitzt, hihihihi.«

Er hing den Hut zur Flinte und stülpte sich die Perücke wieder auf den Kopf.

Dann zog er den Rock aus und legte ihn über einen Stuhl. Dieser Rock war viele, viele Male geflickt und ausgebessert worden, immer ein Lederfetzen wieder auf den andern genäht, und dadurch hatte dieses Kleidungsstück eine Steifheit und Dicke erlangt, dass wohl kaum ein Indianerpfeil hindurchkommen konnte.

Nun sahen wir seine dünnen, krummen Beine ganz.

Der Oberkörper stak in einer ledernen Jagdweste. Im Gürtel hatte er ein Messer und zwei Pistolen stecken. Als er seinen Stuhl an der Tafel wieder erreichte, warf er erst auf mich und dann auf die Dame des Hauses einen listigen Blick und fragte:

»Mag Mylady nicht, bevor wir an das Essen gehen, diesem Greenhorn sagen, um was es sich handelt, wenn ich mich nicht irre?«

Der Ausdruck "wenn ich mich nicht irre" war bei ihm zur stehenden Redensart geworden. Die Lady nickte, drehte sich mir zu, deutete auf den jüngeren Gast und sagte:

»Ihr werdet vielleicht noch nicht wissen, dass Mr. Black hier Euer Nachfolger ist, Sir.«

»Mein Nachfolger?« stieß ich ganz betroffen hervor.

»Jawohl.

Da wir heut Euern Abschied von uns feiern, waren wir gezwungen, uns nach einem neuen Lehrer umzusehen.«

»Meinen Abschied ?«

Heute preise ich das Schicksal, dass ich in jenem Augenblick nicht photographiert worden bin, denn ich habe jedenfalls wie die personifizierte Verblüfftheit ausgesehen.

»Ja, Euern Abschied, Sir,« nickte sie mit einem wohlwollenden Lächeln, welches ich aber nicht für am Platze fand, denn mir selbst war keineswegs zum Lächeln.

Sie fügte hinzu: »Es hätte eigentlich gekündigt werden sollen, doch wollen wir Euch, den wir so lieb gewonnen haben, nicht hinderlich sein, Euer Glück so bald wie möglich zu ergreifen. Es tut uns innig leid, Euch von uns gehen zu sehen, doch geben wir Euch unsere besten Wünsche mit. Reist in Gottes Namen morgen ab!«

»Abreisen?

Morgen? Wohin denn?« brachte ich mühsam hervor.

Da schlug mir Sam Hawkens, der neben mir stand, mit der Hand auf die Achsel und antwortete lachend:

»Wohin?

Nach dem wilden Westen mit mir. Ihr habt ja Euer Examen glänzend bestanden, hihihihi! Die andern Surveyors reiten morgen fort und können nicht auf Euch warten; Ihr müsst unweigerlich mit. Ich und Dick Stone und Will Parker, wir sind als Führer engagiert, immer den Kanadian hinauf und ins New Mexiko hinein. Denke doch nicht, dass Ihr hier und ein Greenhorn bleiben wollt!«

Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen.

Das alles war abgekartete Sache gewesen! Surveyor, Feldmesser, vielleicht gar für eine der großen Bahnen, welche geplant wurden. Welch ein froher Gedanke! Ich brauchte gar nicht zu fragen; ich erhielt die Auskunft unaufgefordert, denn mein alter, guter Henry trat zu mir, fasste mich bei der Hand und sagte:

»Hab's Euch ja schon gesagt, weshalb ich Euch gern habe.

Ihr seid hier bei braven Menschen, aber ein Hauslehrerposten ist nichts für Euch, Sir, gar nichts. Ihr müsst nach dem Westen. Habe mich darum an die Atlantik und Pazifik Company gewendet und Euch examinieren lassen, ohne dass Ihr es wusstet. Habt gut bestanden. Hier ist die Installation.«

Er gab mir das Dokument.

Als ich einen Blick in dasselbe warf und da mein wahrscheinliches Einkommen verzeichnet fand, gingen mir die Augen über. Er aber fuhr fort:

»Es wird geritten; Ihr braucht also ein gutes Pferd.

Habe den Rotschimmel gekauft, den Ihr selbst zugeritten habt; sollt ihn bekommen. Und Waffen müsst Ihr auch haben; werde Euch den Bärentöter mitgeben, das alte, schwere Gun, welches ich nicht brauchen kann, mit dem aber Ihr bei jedem Schusse in das Schwarze trefft. Was sagt Ihr dazu, Sir, he?«

Ich sagte zunächst gar nichts; dann, als ich die Sprache wiederfand, wollte ich die Gaben von mir weisen, hatte aber keinen Erfolg.

Diese guten Menschen hatten beschlossen, mich glücklich zu machen, und es hätte sie tief gekränkt, wenn ich bei meiner Ablehnung geblieben wäre. Um, wenigstens für einstweilen, alle Weiterungen abzuschneiden, nahm die Lady an der Tafel Platz, und wir Andern waren gezwungen, ihrem Beispiele zu folgen; es wurde gegessen, und das Thema durfte nicht gleich wieder aufgenommen werden.

Erst nach Tische erfuhr ich, was ich wissen musste.

Die Bahn sollte von St. Louis aus durch das Indian-Territory, New Mexiko, Arizona und Kalifornien nach der Pazifikküste gehen, und man hatte den Plan gefasst, diese weite Strecke in einzelnen Sektionen erforschen und ausmessen zu lassen. Diejenige Sektion, welche mir und noch drei andern Surveyors unter einem Oberingenieur zugefallen war, lag zwischen dem Quellgebiete des Rio Pecos und des südlichen Kanadian. Die drei bewährten Führer Sam Hawkens, Dick Stone und Will Parker sollten uns dorthin bringen, wo wir eine ganze Schar von wackeren Westmännern vorfinden würden, die für unsere Sicherheit zu sorgen hatten. Natürlich waren wir außerdem auch des Schutzes aller Fort-Besatzungen sicher. Um mich so recht zu überraschen, war mir dies alles erst heut gesagt worden, freilich etwas sehr spät. Doch beruhigte mich die Mitteilung, dass für meine vollständige Ausrüstung bis auf das Kleinste gesorgt worden sei. Es blieb mir nichts weiter zu tun, als mich meinen Kollegen vorzustellen, welche in der Wohnung des Oberingenieurs auf mich warteten. Ich ging in Begleitung von Henry und Sam Hawkens hin und wurde auf das freundlichste begrüßt. Sie wussten, dass ich hatte überrascht werden sollen, und konnten mir also die Verspätung nicht übel nehmen.

Als ich am andern Morgen zunächst von der deutschen Familie Abschied genommen hatte, ging ich zu Henry.

Er schnitt meine Dankesworte dadurch ab, dass er, mir die Hände herzlich schüttelnd, in seiner derben Weise mich unterbrach:

»Haltet den Schnabel, Sir!

Ich habe Euch doch nur deshalb hinausgeschickt, damit mein altes Gun wieder einmal mitreden kann. Kehrt Ihr zurück, so sucht mich auf und erzählt, was Ihr erlebt und erfahren habt. Dann wird es sich zeigen, ob Ihr das noch seid, was Ihr heute seid und doch nicht glauben wollt, nämlich ein Greenhorn, wie es im Buche steht!«

Damit schob er mich zur Tür hinaus, doch ehe er sie schloss, sah ich, dass ihm das Wasser in den Augen stand.

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1. Kapitel: Ein Greenhorn. Teil 5 Chapter 1: A Greenhorn. Part 5 Capítulo 1: Um novato. Parte 5

In der Hand trug dieser berühmte "Westmann" eine Flinte, welche ich wohl nur mit der äußersten Vorsicht angefasst hätte; sie war einem Knüppel viel ähnlicher als einem Gewehre. |||||||||||||||||angažoval|||||palici||||| ||||||||rifle||||||||||||||||||| ||||||||espingarda||||||||||||||clava|||||arma de fogo This famous "Westmann" carried a shotgun in his hand, which I would have only handled with extreme caution; it was much more like a club than a rifle. Ich konnte mir in diesem Augenblicke keine größere Karikatur eines Präriejägers denken, doch sollte keine lange Zeit vergehen, bis ich den Wert dieses originellen Männchens vollauf erkennen lernte. ||||||||||||||||||||||||samec|naplno|| ||||||||caricature||prairie hunter|||||||||||||original|little man||| I couldn't think of a larger caricature of a prairie hunter at that moment, but it shouldn't be long before I fully realized the value of this original male.

Nachdem er mich genau betrachtet hatte, fragte er den Büchsenmacher mit einer dünnen Stimme, die wie eine Kinderstimme klang: |||||||||puškár||||||||| |||||||||||||||||child's voice| After looking at me closely, he asked the gunsmith in a thin voice that sounded like a child's voice:

»Ist dies das junge Greenhorn, von dem Ihr mir erzählt habt, Mr. Henry?« "Is this the young greenhorn you told me about, Mr. Henry?"

»Yes,« nickte dieser. |acenou com a| "Yes," the latter nodded.

»Well! "Well!

Gefällt mir gar nicht übel. ||||muito mal I do not like bad. Hoffe, dass Sam Hawkens ihm auch gefallen wird, hihihihi!« ||||||||hihihihi ||||||||hihihihi Hope he'd like Sam Hawkens too, hihihihi! ”

Mit diesem feinen, ganz eigenartigen Lachen, welches ich später noch tausendmal von ihm gehört habe, wendete er sich nach der Tür, die sich in diesem Augenblicke öffnete. ||fino|||||||||||||||||||||||| With that fine, very strange laugh, which I heard from him a thousand times later, he turned to the door that was opening at that moment.

Der Herr und die Dame des Hauses traten ein und begrüßten den Jäger in einer Weise, welche vermuten ließ, dass sie ihn schon einmal gesehen hatten. The gentleman and lady of the house entered and greeted the hunter in a way that suggested that they had seen him before. Das war hinter meinem Rücken geschehen. That was behind my back. Dann luden sie uns ein, in das Speisezimmer zu treten. |pozvali|||||||| |||||||dining room|| Then they invited us to step into the dining room.

Wir folgten dieser Aufforderung, wobei Sam Hawkens zu meinem Erstaunen gar nicht vorher ablegte. |||výzve||||||||||absolvoval |||||||||espanto||||desistiu We followed this request, to my amazement Sam Hawkens did not leave before.

Erst als wir unsere Plätze an der Tafel angewiesen erhielten, sagte er, indem er auf seinen alten Schießprügel deutete: ||||||||pridelili|||||||||puška| |||||||||||||||||shotgun| |||||||||||||||||arma de fogo| It was only when we were given our places on the board that he said, pointing to his old shooting stick:

»Ein richtiger Westmann lässt sein Gewehr niemals aus den Augen und ich meine brave Liddy erst recht nicht. ||||||||||||||Liddy||| ||||||||||||||Liddy||| “A real western man never takes his gun out of his sight, and I certainly don't mean good Liddy.

Werde sie dort an die Gardinenrosette hängen.« |||||curtain rosette| |||||roseta de cortina| I'll hang it on the curtain rosette there. ”

Also Liddy nannte er sein Gewehr! So he called his rifle Liddy!

Später erfuhr ich freilich, dass es die Gewohnheit vieler Westläufer ist, ihr Gewehr wie ein lebendes Wesen zu behandeln und ihm einen Namen zu geben. |som sa dozvedel||samozrejme||||||||||||||||||||| |||||||||westward traveler||||||||||||||| I later learned, however, that it is the habit of many western runners to treat their rifle as a living being and to give it a name. Er hing es an die genannte Stelle und wollte den famosen Hut hinzufügen; als er ihn abnahm, blieb zu meinem Entsetzen sein ganzes Kopfhaar an demselben hängen. ||||||||||famous||||||took off|||||||head hair||| ||||||||||||adicionar||||tirou-o|||||||||| He hung it in the place mentioned and wanted to add the famous hat; when he removed it, to my horror, his entire head hair stuck to it.

Es war wirklich zum Erschrecken, welchen Anblick nun sein hautloser, blutigroter Schädel bot. |||||||||skinless|bloody red|| |||||||||sem pele||| It was really startling to see what his skinless, blood-red skull looked like.

Die Lady schrie laut auf, und die Kinder kreischten, was sie konnten. The lady screamed out loud and the children screamed what they could. Er aber wandte sich zu uns um und sagte ruhig: But he turned to us and said calmly:

»Erschreckt nicht, Myladies und Mesch’schurs; es ist ja weiter nichts! ||||páni||||| ||my ladies||mischief-makers||||| não se assustem||||||||| “Don't be alarmed, my lady and Mesch'schurs; it's nothing else!

Hatte meine eigenen Haare mit vollem Rechte und ehrlich von Kindesbeinen an getragen, und kein Advokat wagte es, sie mir streitig zu machen, bis so ein oder zwei Dutzend Pawnees über mich kamen und mir die Haare samt der Haut vom Kopfe rissen. ||||||||||detstva||||||sa odvážil||||sporiť|||||||||Pawneeov||||||||||||| |||||||||||||||lawyer|||||disputed|||||||||Pawnees|||||||||||||tore ||||||||||||||||||||contestar|||||||||||||||||||||| Had had my own hair with full rights and honestly from childhood, and no lawyer dared to contest it until a dozen or two pawnees came over me and tore my hair and skin off my head. War ein verteufelt störendes Gefühl für mich, habe es aber glücklich überstanden, hihihihi! ||preklínané|rušivé||||||||| |||disturbing||||||||| ||malditamente|perturbador||||||||| It was a devilishly disturbing feeling for me, but I got through it happily, hihihihi! Bin dann nach Tekama gegangen und habe mir einen neuen Skalp gekauft, wenn ich mich nicht irre; wurde Perücke genannt und kostete mich drei dicke Bündel Biberfelle. |||Tekama|||||||skalp||||||||parochňa||||||||bobrie kožky |||Tekama|||||||scalp||||||||||||||||beaver skins |||Tekama|||||||||||||não me engano||||||||||peles de castor Then I went to Tekama and bought a new scalp if I'm not mistaken; was called a wig and cost me three thick bundles of beaver skins. Schadet aber nichts, denn die neue Haut ist viel praktischer als die alte, besonders im Sommer; kann sie abnehmen, wenn mich schwitzt, hihihihi.« |||||||||||||||||||||potí| |||||||||||||||||||||suar| But does not harm anything, because the new skin is much more practical than the old one, especially in summer; can take it off when I'm sweating, hihihihi. «

Er hing den Hut zur Flinte und stülpte sich die Perücke wieder auf den Kopf. |||||||nasadil|||parochňa|||| |||||||pulled down||||||| |||||||colocou||||||| He hung his hat on the shotgun and put the wig back on his head.

Dann zog er den Rock aus und legte ihn über einen Stuhl. Then he took off the skirt and put it over a chair. Dieser Rock war viele, viele Male geflickt und ausgebessert worden, immer ein Lederfetzen wieder auf den andern genäht, und dadurch hatte dieses Kleidungsstück eine Steifheit und Dicke erlangt, dass wohl kaum ein Indianerpfeil hindurchkommen konnte. ||||||opravený||opravený||||kožený kus|||||sewn|||||||pevnosť|||dosiahlo||||||prežiť| ||||||patched||patched||||leather patch||||||||||||||||||||Indian arrow|come through| ||||||remendado||||||fita de couro||||||||||||rigidez||||||||flecha indígena|| This skirt had been patched and patched many, many times, a piece of leather was sewn back and forth, and this gave the garment a stiffness and thickness that hardly an Indian arrow could get through.

Nun sahen wir seine dünnen, krummen Beine ganz. |||||krivé|| |||||crooked|| |||||curvas|| Now we saw all of his thin, crooked legs.

Der Oberkörper stak in einer ledernen Jagdweste. ||stál|||| ||||||hunting vest |torso||||| The upper body was in a leather hunting vest. Im Gürtel hatte er ein Messer und zwei Pistolen stecken. He had a knife and two pistols in his belt. Als er seinen Stuhl an der Tafel wieder erreichte, warf er erst auf mich und dann auf die Dame des Hauses einen listigen Blick und fragte: When he reached his chair at the blackboard again, he glanced at me and then at the lady of the house and asked:

»Mag Mylady nicht, bevor wir an das Essen gehen, diesem Greenhorn sagen, um was es sich handelt, wenn ich mich nicht irre?« |moje dáma|||||||||||||||||||| "Doesn't Mylady like to tell this greenhorn what we're talking about before I go to dinner, if I'm not mistaken?"

Der Ausdruck "wenn ich mich nicht irre" war bei ihm zur stehenden Redensart geworden. ||||||||||||fráza| |||||||||||fixa|| The expression "if I'm not mistaken" had become the standard saying for him. Die Lady nickte, drehte sich mir zu, deutete auf den jüngeren Gast und sagte: The lady nodded, turned to me, pointed to the younger guest and said:

»Ihr werdet vielleicht noch nicht wissen, dass Mr. Black hier Euer Nachfolger ist, Sir.« |||||||||||následník|| ||||||||Black||||| |||||||||||sucessor|| "You may not yet know that Mr. Black is your successor here, sir."

»Mein Nachfolger?« stieß ich ganz betroffen hervor. |||||prekvapene| "My successor?"

»Jawohl. "Yes.

Da wir heut Euern Abschied von uns feiern, waren wir gezwungen, uns nach einem neuen Lehrer umzusehen.« Since we are celebrating your farewell today, we were forced to look for a new teacher. «

»Meinen Abschied ?« "My farewell?"

Heute preise ich das Schicksal, dass ich in jenem Augenblick nicht photographiert worden bin, denn ich habe jedenfalls wie die personifizierte Verblüfftheit ausgesehen. |||||||||||||||||||||prekvapenie| |||||||||||photographed|||||||||personified|bewilderment| Today I praise the fate that I was not photographed at that moment, because at least I looked like the personified amazement.

»Ja, Euern Abschied, Sir,« nickte sie mit einem wohlwollenden Lächeln, welches ich aber nicht für am Platze fand, denn mir selbst war keineswegs zum Lächeln. ||||||||||||||||mieste|||||||| ||||||||benign|||||||||||||||| ||||||||benevolente|||||||||||||||| "Yes, your farewell, sir," she nodded with a benevolent smile, which I did not find fit, because I was by no means smiling.

Sie fügte hinzu: »Es hätte eigentlich gekündigt werden sollen, doch wollen wir Euch, den wir so lieb gewonnen haben, nicht hinderlich sein, Euer Glück so bald wie möglich zu ergreifen. ||||||ukončené||||||||||||||prekážať||||||||| |adicionou|||||||||||||||||||um impeditivos||||||||| She added: “It should have been canceled, but we don't want to prevent you, whom we have grown fond of, from seizing your luck as soon as possible. Es tut uns innig leid, Euch von uns gehen zu sehen, doch geben wir Euch unsere besten Wünsche mit. |||úprimne||||||||||||||| |||sincerely||||||||||||||| |||sinceramente||||||||||||||| We are very sorry to see you leave us, but we give you our best wishes. Reist in Gottes Namen morgen ab!« Leave tomorrow in God's name! «

»Abreisen? leaving "Leave?

Morgen? Morning? Wohin denn?« brachte ich mühsam hervor. ||||com dificuldade| Where to? ”I brought out with difficulty.

Da schlug mir Sam Hawkens, der neben mir stand, mit der Hand auf die Achsel und antwortete lachend: ||||||||||||||ombro||| Then Sam Hawkens, who was standing next to me, slapped my armpit and answered with a laugh:

»Wohin? "Where?

Nach dem wilden Westen mit mir. After the wild west with me. Ihr habt ja Euer Examen glänzend bestanden, hihihihi! ||||||zložili| |||||glänzend|| |||||brilhantemente|| You passed your exam brilliantly, hihihihi! Die andern Surveyors reiten morgen fort und können nicht auf Euch warten; Ihr müsst unweigerlich mit. ||súčasníci||||||||||||nevyhnutne| ||surveyors||||||||||||| ||||||||||||||inevitavelmente| The other surveyors ride tomorrow and can't wait for you; You have to inevitably. Ich und Dick Stone und Will Parker, wir sind als Führer engagiert, immer den Kanadian hinauf und ins New Mexiko hinein. |||Stone|||Parker|||||||||||||| |||Stone|||Parker||||||||Canadian|||||| Me and Dick Stone and Will Parker, we are committed as guides, always up the Canadian and into New Mexico. Denke doch nicht, dass Ihr hier und ein Greenhorn bleiben wollt!« Don't think you want to stay here and a greenhorn! «

Da fiel es mir wie Schuppen von den Augen. |||||šupiny||| |||||escamas||| Then it fell from my eyes like scales.

Das alles war abgekartete Sache gewesen! |||naplánovaná|| |||prearranged|| |||armação|| It had all been a hard thing! Surveyor, Feldmesser, vielleicht gar für eine der großen Bahnen, welche geplant wurden. geodet||||||||||| surveyor|surveyor|||||||||| |topógrafo|||||||||| Surveyor, Surveyor, maybe even for one of the large tracks that were planned. Welch ein froher Gedanke! What a happy thought! Ich brauchte gar nicht zu fragen; ich erhielt die Auskunft unaufgefordert, denn mein alter, guter Henry trat zu mir, fasste mich bei der Hand und sagte: |||||||||informácie|nevyžiadane|||||||||vzal|||||| ||||||||||unprompted||||||||||||||| |||||||||informação|sem ser solicitado|||||||||pegou|||||| I didn't have to ask; I received the information without being asked, because my old, good Henry came up to me, took my hand and said:

»Hab’s Euch ja schon gesagt, weshalb ich Euch gern habe. “I told you why I like you.

Ihr seid hier bei braven Menschen, aber ein Hauslehrerposten ist nichts für Euch, Sir, gar nichts. ||||good||||house tutor position||||||| You're with good people here, but a tutor's job isn't for you, sir, nothing. Ihr müsst nach dem Westen. You have to go west. Habe mich darum an die Atlantik und Pazifik Company gewendet und Euch examinieren lassen, ohne dass Ihr es wusstet. ||||||||company||||examine|||||| |||||||||dirigi||||||||| That's why I contacted the Atlantic and Pacific Company and got you examined without you knowing it. Habt gut bestanden. ||urobili Passed well. Hier ist die Installation.« |||installation Here is the installation. "

Er gab mir das Dokument. He gave me the document.

Als ich einen Blick in dasselbe warf und da mein wahrscheinliches Einkommen verzeichnet fand, gingen mir die Augen über. |||||||||||príjem|zaznamenané|||||| ||||||||||probable|||||||| |||||||||||renda provável||||||| When I looked into it and saw my probable income, my eyes went over. Er aber fuhr fort: But he continued:

»Es wird geritten; Ihr braucht also ein gutes Pferd. »It is ridden; So you need a good horse.

Habe den Rotschimmel gekauft, den Ihr selbst zugeritten habt; sollt ihn bekommen. ||ryšavka|||||zajazdili|||| |||||||ridden|||| Bought the red mold that you rode yourself; should get him. Und Waffen müsst Ihr auch haben; werde Euch den Bärentöter mitgeben, das alte, schwere Gun, welches ich nicht brauchen kann, mit dem aber Ihr bei jedem Schusse in das Schwarze trefft. ||||||||||||||||||||||||||||||hit And you must have weapons too; will give you the bear slayer, the old, heavy gun, which I can not use, but with which you hit the bullet with every shot. Was sagt Ihr dazu, Sir, he?« What do you say, sir, hey? ”

Ich sagte zunächst gar nichts; dann, als ich die Sprache wiederfand, wollte ich die Gaben von mir weisen, hatte aber keinen Erfolg. ||||||||||znovu našiel||||||||||| ||||||||||||||dons||||||| I didn't say anything at first; then when I found the language again, I tried to turn away the gifts but was unsuccessful.

Diese guten Menschen hatten beschlossen, mich glücklich zu machen, und es hätte sie tief gekränkt, wenn ich bei meiner Ablehnung geblieben wäre. ||||||||||||||ranilo||||||| ||||||||||||||hurt||||||| |||||||||||||||||||recusa|| These good people had decided to make me happy, and it would have deeply offended me if I had stayed with my rejection. Um, wenigstens für einstweilen, alle Weiterungen abzuschneiden, nahm die Lady an der Tafel Platz, und wir Andern waren gezwungen, ihrem Beispiele zu folgen; es wurde gegessen, und das Thema durfte nicht gleich wieder aufgenommen werden. |||aspoň na chvíľu||pokračovania||||||||||||||||||||||||||||| |||||extensions||||||||||||||||||||||||||||| |||por enquanto||discussões|||||||||||||forçados|||||||||||||||| In order to cut off all further developments, at least for the time being, the lady sat down at the table and the rest of us were forced to follow her example; it was eaten and the subject could not be taken up again immediately.

Erst nach Tische erfuhr ich, was ich wissen musste. |||som sa dozvedel||||| Only after dinner did I find out what I needed to know.

Die Bahn sollte von St. The train should start from St. Louis aus durch das Indian-Territory, New Mexiko, Arizona und Kalifornien nach der Pazifikküste gehen, und man hatte den Plan gefasst, diese weite Strecke in einzelnen Sektionen erforschen und ausmessen zu lassen. ||||indické|územie|||Arizona||||||||||||||||||||||| ||||Indian|territory||||||||Pacific coast|||||||||||||sections|||measure|| |||||||||||||||||||||||||seções individuais|||||| Louis went through the Indian Territory, New Mexico, Arizona and California to the Pacific coast, and the plan was to have this long stretch explored and measured in sections. Diejenige Sektion, welche mir und noch drei andern Surveyors unter einem Oberingenieur zugefallen war, lag zwischen dem Quellgebiete des Rio Pecos und des südlichen Kanadian. ||||||||||||pripadla|||||prameňové oblasti|||Pecos|||| |||||||||||chief engineer|was assigned|||||source areas|||Pecos|||| The section that had been assigned to me and three other surveyors under a senior engineer was between the source area of the Rio Pecos and the southern Canadian. Die drei bewährten Führer Sam Hawkens, Dick Stone und Will Parker sollten uns dorthin bringen, wo wir eine ganze Schar von wackeren Westmännern vorfinden würden, die für unsere Sicherheit zu sorgen hatten. ||osvedčení|||||||||||||||||||statečných|||||||||| ||proven|||||||||||||||||band||brave|western men|find|||||||| ||testados|||||||||||||||||||valentes|||||||||| The three trusted guides, Sam Hawkens, Dick Stone, and Will Parker, were supposed to take us to where we would find a host of brave Westerners to keep us safe. Natürlich waren wir außerdem auch des Schutzes aller Fort-Besatzungen sicher. |||||||||posádok| ||||||protection|||crews| ||||||proteção|||das guarnições| Of course, we were also sure of the protection of all fort crews. Um mich so recht zu überraschen, war mir dies alles erst heut gesagt worden, freilich etwas sehr spät. ||||||||||||||iste, samozrejme||| In order to really surprise me, all of this had only been said to me today, a little late, of course. Doch beruhigte mich die Mitteilung, dass für meine vollständige Ausrüstung bis auf das Kleinste gesorgt worden sei. |tranquilizou|||||||||||||cuidado|| But I was reassured by the news that all my equipment had been taken care of down to the smallest detail. Es blieb mir nichts weiter zu tun, als mich meinen Kollegen vorzustellen, welche in der Wohnung des Oberingenieurs auf mich warteten. |||||||||||||||||chief engineer||| All I had to do was introduce myself to my colleagues who were waiting for me in the chief engineer 's apartment. Ich ging in Begleitung von Henry und Sam Hawkens hin und wurde auf das freundlichste begrüßt. ||||||||||||||friendliest| I went with Henry and Sam Hawkens and was warmly greeted. Sie wussten, dass ich hatte überrascht werden sollen, und konnten mir also die Verspätung nicht übel nehmen. |||||||||||||atraso||mal ficar chateado| They knew I should have been surprised, so they couldn't take the delay.

Als ich am andern Morgen zunächst von der deutschen Familie Abschied genommen hatte, ging ich zu Henry. When I first said goodbye to the German family the next morning, I went to Henry.

Er schnitt meine Dankesworte dadurch ab, dass er, mir die Hände herzlich schüttelnd, in seiner derben Weise mich unterbrach: |||||||||||||||hrubej||| |||words of thanks|||||||||shaking|||||| ||||||||||||apertando as mãos||||||interrompeu He cut off my words of thanks by interrupting me in his coarse manner, shaking my hands warmly:

»Haltet den Schnabel, Sir! ||bico| 'Shut up, sir!

Ich habe Euch doch nur deshalb hinausgeschickt, damit mein altes Gun wieder einmal mitreden kann. |||||||||||||rozhodovať| ||||||sent out|||||||| I only sent you out so that my old gun could have a say again. Kehrt Ihr zurück, so sucht mich auf und erzählt, was Ihr erlebt und erfahren habt. When you return, come to me and tell me what you have experienced and experienced. Dann wird es sich zeigen, ob Ihr das noch seid, was Ihr heute seid und doch nicht glauben wollt, nämlich ein Greenhorn, wie es im Buche steht!« Then it will be shown whether you are still what you are today and still do not want to believe, namely a greenhorn, as it is in the book! «

Damit schob er mich zur Tür hinaus, doch ehe er sie schloss, sah ich, dass ihm das Wasser in den Augen stand. With that he pushed me out the door, but before he closed it I saw that the water was in his eyes.