Ex-Bundeskanzler Kohl ist tot
Von 1982 bis 1998 war Helmut Kohl Bundeskanzler von Deutschland – so lange wie bis jetzt niemand. Er ist als „Kanzler der Einheit“ bekannt. Jetzt ist Kohl im Alter von 87 Jahren in seinem Haus in Ludwigshafen gestorben.
Vor seinem Wohnhaus liegen Blumen und Kränze, Kerzen brennen. Bundeskanzlerin Angela Merkel schrieb in das Kondolenzbuch: „Mit Helmut Kohl verlieren wir einen großen Deutschen und großen Europäer.“ Auch Außenminister Sigmar Gabriel betonte Kohls Wichtigkeit für Europa: Er hat sehr viel dafür getan, „dass nicht nur die Deutsche Einheit gekommen ist, sondern auch dass Europa zusammengewachsen ist.“ Denn Kohl hat sich zum Beispiel für die EU und den gemeinsamen Euro stark eingesetzt.
Als Helmut Kohls größter Erfolg gilt aber die deutsche Wiedervereinigung. Nach dem Mauerfall am 9. November 1989 erkannte er die Gelegenheit und handelte unter Hochdruck mit den Staats- und Regierungschefs der USA, der Sowjetunion, Großbritanniens und Frankreichs. Nur drei Wochen später legte er einen Zehn-Punkte-Plan im Deutschen Bundestag
vor, der die Zukunft der beiden deutschen Staaten regeln sollte.
„Es ist ihm gelungen, die deutsche Einheit im friedlichen
Einvernehmen und in guter Partnerschaft mit unseren europäischen Nachbarn zu erreichen“, sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Doch die Wiedervereinigung war eine schwere Aufgabe für Kohl. Die Kosten der Einheit waren hoch und vor allem die Zahl der Arbeitslosen in Ostdeutschland stieg stark. In ganz Deutschland gab es 1997 11,4% Arbeitslose, so viele wie nie zuvor.
1998, nur ein Jahr später, war dann nach 16 Jahren Regierungszeit Schluss. Niemand war bis jetzt länger Bundeskanzler von Deutschland als Helmut Kohl. Nach einem Sturz und einem schweren Schädel-Hirn-Trauma 2008 zeigte er sich nur noch wenig in der Öffentlichkeit. Am 16.06.2017 ist er im Alter von 87 Jahren gestorben.
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