Instagram-Museum: ein Selfie-Paradies
Im Kölner Pop-Up-Museum kann man verrückte Selfies in bunten Räumen machen, um sie in sozialen Netzwerken zu posten. Psychologen fragen sich, ob es einen Zusammenhang zwischen dem Selfie-Trend und Narzissmus gibt.
Wenn man die große Halle in Köln-Ehrenfeld betritt, dominiert als erstes die Farbe Pink: hunderte rosa Bälle, rosa Flamingos zwischen Luftballons und rosa Konfetti, das durch die Luft fliegt. An zwanzig Stationen können die Besucher im interaktiven Supercandy Pop-Up-Museum Fotos mit diesen bunten Gegenständen machen, um sie dann auf Instagram zu posten – ein Paradies für alle Selfie-Fans.
Im Pop-Up Museum kommen an einem Samstag etwa 600 Besucher. Vor allem junge Frauen zwischen 20 und 30 Jahren lächeln im Museum in ihre Handys. Die meisten sind in Gruppen angereist. Viele von ihnen haben sogar Koffer dabei, um möglichst viele verschiedene Outfits auf den Fotos zu tragen. An vielen Attraktionen müssen sie warten, bis sie an der Reihe sind.
Seit September 2018 steht in der alten Fabrikhalle das Thema Selbstfotografie im Mittelpunkt. Die Selbstpräsentation der eigenen Person ist heutzutage immer wichtiger geworden. Viele junge Leute posten täglich Fotos von sich selbst und von dem, was sie gerade tun. Manche finden das interessant, andere bezeichnen es als selbstverliebt. Die Psychologen Markus Appel und Timo Gnambs haben in einer Studie
herausgefunden, dass es einen Zusammenhang zwischen sozialen Medien und Narzissmus gibt.
„Narzissten posten und machen häufiger Selfies und bearbeiten diese intensiver“, erklärt Appel. Er beschreibt es wie eine Spirale: Wenn es auf den Social-Media-Kanälen viele positive Reaktionen gibt, wird auch der Narzissmus stärker. Dann postet man immer öfter Bilder, weiß Appel. Es dauert aber, bis daraus eine wirkliche Krankheit wird. Bis dahin heißt es also: Bitte lächeln.
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