Herrenhäuser Wirtschaftsforum 2019
Wir müssen uns natürlich alle wahnsinnig anstrengen,
denn die Zeiten sind voller Chancen, aber auch voller Herausforderungen.
Es ist mir eine riesen Freude, Sie heute Abend
zum zehnten Herrenhäuser Wirtschaftsforum begrüßen zu dürfen!
Das Geheimnis dieser Veranstaltung ist, sie hat einen besonderen Anspruch
und zwar zwei faszinierende Themen: Freiheit und Verantwortung.
Und um diese beiden Themen, die das Rückgrat unserer freiheitlichen Gesellschaft sind,
kreist im Grunde genommen alles.
Unsere Aufgabe ist Freiheit, sozialen Ausgleich und auch ökologische Verantwortung
mit Marktwirtschaft, Effizienz und Wachstum zu verbinden. Das sichert den gesellschaftlichen Frieden,
das fördert den Zusammenhalt. Und die richtige Balance müssen wir immer wieder neu finden.
Ich glaube alles fängt mit Bildung an. Also ich glaube in der Politik muss
digitale Bildung an oberster Stelle stehen, denn wenn wir keine ausgebildeten
Digitalexperten haben, dann können wir den ganzen Rest eigentlich vergessen.
Ich bin Fan übrigens der Bleiwüsten, also ich mag das, aber ich bin ein alter Sack, der zählt nicht mehr unter dem Gesichtspunkt.
Wenn die Leute bereit sind für, sagen wir mal, für eine schlechte Tasse Kaffee
an der Autobahnraststätte 3,50€ zu bezahlen, aber für ein Digital-Abo der Regionalzeitung oder Tageszeitung
nicht bereit sind 2,50€ in der Woche zu zahlen, dann wird Journalismus sich meines Erachtens verändern.
Genauso wie Medienunternehmen ihre Verantwortung haben und diese auch ernst nehmen müssen,
gerade in diesen Zeiten von Fake News, muss auch die Politik natürlich
zu der Verantwortung stehen und die Dinge so benennen, wie sie tatsächlich auch sind.
Und das eint auch sozusagen, gerade in dieser Phase, in der wir sind,
in der Digitalisierung, eint das Politik und Medien.
Können wir uns heute selbst verteidigen?
Nein, können wir nicht. Wir sind ein Tweet davon entfernt, dass Donald Trump die NATO für beendet erklärt.
Scheitern ist nicht schlecht. Also Scheitern ist eine Chance, weiter voranzugehen.
Und das sieht man an Silicon Valley, das sieht man aber auch in Amerika.
Das haben wir von der Pike auf gelernt. Scheitern ist eine Chance neu anzufangen.
Das muss Deutschland lernen. Und ich glaube, es braucht dieses Umwandeln manchmal im Kopf,
sich zu wagen, an was Neues zu glauben. Und Tradition ist gut, hat seine Rolle, aber das kann nicht die Zukunft sein.
Wir freuen uns jetzt wirklich sehr.
Herzlich Willkommen: Katie Melua!
Perfektionismus und Kreativität widersprechen einander. Wir brauchen mehr Kreativität,
wir brauchen mehr Freiraum für die Bürger und ich glaube, dann wären wir insgesamt gut gefahren,
wenn es um die Zukunftschancen unseres Landes geht und das war das entscheidende Thema heute Abend.
Gucken Sie doch mal, wie freundlich Herr Fischer inzwischen, er als Rentner, zu mir als aktiven Politiker, ist.
Wir beide zusammen zeigen eins: die Lernfähigkeit unseres Systems.