Was würde ich meinem 18-jährigen Ich raten? (1)
Sag mal Dirk, wenn du 18 wärst, was würdest du deinem 18-jährigen-Ich raten?
Oder: Dirk, ich bin achtzehn, sechszehn, zwanzig - welche Tipps hast du für mich?
Dirk, wenn du noch mal 18 wärst, was würdest du anders machen?
Diese Fragen bekomme ich ganz oft.
Durch solche Interviews wie mit Kollegah, ist meine Zielgruppe,
besonders bei YouTube, deutlich jünger geworden.
Darauf gebe ich jetzt meine Antwort. Es wird ein bisschen ausführlicher sein,
aber dafür ist wirklich alles enthalten, was ich dazu zu sagen habe.
Dieses Video nehme ich im Surf House in Dubai auf. Ich liebe Surf Shops.
Nach Buchhandlungen ist es direkt die Nummer zwei.
Wobei Fahrradgeschäfte auch nah dran sind.
Als ich zwölf war, habe ich mit Windsurfen angefangen. Damals noch auf dem Biggesee im Sauerland.
Am Anfang fand ich das nicht so witzig. Aber je besser ich wurde,
desto mehr Spaß hat es gemacht. Für mich war klar:
Mit 15, 16, 17 werde ich Surflehrer. Natürlich. Ich werde Surflehrer.
Meer, Sonne, Strand, Sport. Den ganzen Tag nur in Shorts rumlaufen.
Das war meins. Wenn mich einer gefragt hat "was willst du mal werden",
habe ich gesagt ich werde Surflehrer. Eindeutig!
Und ich kann es beweisen, weil ich habe ein ganz durchschnittliches Abschlusszeugnis
von der Realschule, weil ich die letzten Jahre auf der Realschule
keine Lust mehr hatte. Ich habe den Sinn in diesem Lernen nicht gesehen.
Ich wollte doch Surflehrer werden und wofür braucht man dann Geometrie und andere Dinge.
Als ich dann mit der Schule fertig war, ging es dann darum,
so Dirk was machst du jetzt beruflich. Ich habe gesagt: Surflehrer.
Ne haben meine Eltern gesagt, jetzt mal ehrlich. Ja, Surflehrer.
Du musst einen Ausbildungsberuf machen. Du musst etwas Ordentliches machen.
und da habe ich mich nicht darum gekümmert.
Also bin ich von der Schule runter und wusste nicht was ich beruflich machen sollte.
Meine Eltern haben gesagt: "Surflehrer das kannst du knicken. Das wird nichts."
Es gab damals zwei Ausbildungen für Surflehrer. Die waren aber erst möglich,
wenn du 18 bist und ich war damals noch keine 18.
Und die haben damals zwischen 5.000 und 10.000 D-Mark gekostet.
Das Geld hatte ich natürlich auch nicht, aber meine Eltern hätten es gehabt.
Wie auch immer.
Was würde ich meinem 18-jährigen-Ich raten und was rate ich dir, wenn du 16, 18, 20 oder 22 bist?
Ich rate dir: folge deinem Herz, folge deinen Träumen!
Was soll Schlimmes passieren? Ich werde Surflehrer und gehe in die Karibik,
auf die Kanaren oder irgendwohin. Nach zwei, drei oder fünf Jahren sage ich
"Ach das ist es doch nicht". Dann kann ich immer noch wiederkommen und eine Ausbildung machen
oder das Abitur nachmachen oder, oder, oder. Aber hey, verschiebe deine Träume nicht.
Deswegen hier im Surf Shop. Das ist die Verbindung zu diesem Video.
Ich liebe Surfbretter, ich liebe das Surfen, das Windsurfen, das Wellenreiten,
das Sub Paddeln, das Kitesurfen. Das ist absolut meins.
Was bedeutet das für dich? Die erste Frage ist: Wer bist du?
Wenn du in dem Alter bist, wer bist du? Was macht dir Spaß? Was macht dir richtig Spaß?
Was kannst du gut? Was kannst du richtig gut?
Lerne dich erst mal kennen.
Wenn du so jung bist, du selber empfindest es nicht als jung,
aber wenn du so jung bist, dann musst du dich erst mal selber kennen lernen.
Frag mal deine Eltern, deine Lehrer, deine Freunde. Frag mal dein Umfeld: wer bist du?
Wie nehmen dich andere wahr? Schau, dass du einen Abgleich hast
zwischen deinem Selbstbild, wie du dich selber siehst,
und deinem Fremdbild, wie dich die Anderen sehen.
Eine starke Persönlichkeit hat da ganz wenig Abweichungen.
Also wer bist du? Was machst du gerne?
Jetzt kommen spannende Sachen.
Es gibt 327 Ausbildungsberufe in Deutschland. Anerkannte Ausbildungsberufe.
Bürokaufmann, Industriekaufmann, Fliesenleger usw.
Aber wer sagt, dass es so ein Beruf sein muss? Wer sagt das?
Das ist ein altes Denken.
Meine Eltern, das ist die Generation nach dem Krieg gewesen.
Die sind groß geworden mit:
Du brauchst gute Noten in der Schule, du brauchst am besten ein Abitur, dann studierst du
und dann suchst du dir einen Job in einem möglichst großen Unternehmen.
Dort machst du Karriere bis du irgendwann in Rente gehst.
Das ist der perfekte Lebensentwurf der Generation meiner Eltern gewesen.
Das färbt natürlich auch noch ein bisschen auf meine Generation ab.
Ich habe auch gehört: "Dirk, mach doch mal Abitur und Dirk studiere doch mal."
Aber das habe ich alles nicht gemacht.
Und heute kann ich das ganz offen sagen, heute ist es auch wurscht,
dass ich kein Abitur habe und kein Studium habe.
In meinem Team, bei meinen Mitarbeitern, haben fast alle Abitur.
Einige haben ein abgeschlossenes Studium, aber ich nicht.
Wenn ich was nicht weiß, dann suche ich mir Leute, die es wissen und die bezahl ich dann dafür.
War das immer so? Nein, natürlich nicht.
In den zehn Jahren nach der Schule habe ich das immer wieder bereut, dass ich kein Abitur gemacht habe,
dass ich nichts studiert habe und ich hatte immer das Gefühl, dass ich was verpasst habe.
Heute habe ich das nicht mehr und heute bin ich auch ein Stück weit froh,
dass ich die Zeit da nicht rein investiert habe.
So, kommen wir noch einmal zurück. Was kannst du richtig gut?
Jetzt sagst du vielleicht: ich kann gut Playstation spielen. Ich bin richtig gut beim Thema FIFA.
Jetzt gehst du zu deinen Eltern und deine Eltern sagen: was kannst du richtig gut?
Du sagst: ich kann super FIFA spielen. Da sagen die Eltern: Ne, also Ausbildungsberuf.
Unsinn! Du kannst Profi FIFA-Spieler werden.
Du kannst Profi FIFA-Spieler werden. Natürlich!
Und damit auch Geld verdienen. Du kannst Spiele Programmierer werden.
Du kannst Spiele-Designer werden. Natürlich!
Du kannst bei den Firmen, die so etwas produzieren, anfangen
und dort den ganzen Tag nichts anderes machen als diese Spiele zu designen.
Oder du hast einen YouTube Kanal. Du wirst YouTuber.
Du erklärst wie man FIFA spielt oder du spielst gegen andere.
Die reichweitenstärksten YouTube Kanäle sind die Gaming Kanäle.
Ich habe jetzt 60.000 Abonnenten bei YouTube und damit mache ich
zwischen 2,5 und 3,5 Tausend Dollar YouTube Prämie im Monat.
Das ist jetzt für meine Verhältnisse nicht wirklich viel, aber das ist schon mal was, wovon man leben könnte.
Ja, mit angezogener Handbremse, aber davon kannst du schon leben.
Wenn du bei YouTube einen reichweitenstarken Kanal hast, der 1 Millionen oder 5 Millionen Abonnenten hat
und das geht mit zu einem Gaming Kanal, verdienst du natürlich viele hunderttausend Euro jedes Jahr.
Das wissen deine Eltern aber nicht. Das wissen auch deine Lehrer und deine Freunde nicht.
Der Punkt dabei ist immer, was kannst du richtig gut.
Was macht dir unglaublich viel Spaß? Was lernst du schnell?
Womit hast du Lust unheimlich viel Zeit zu verbringen? Was würdest du tun wenn es kein Geld dafür gäbe?
Das sind jetzt drei Beispiele gewesen, wenn du dich für FIFA interessierst.
Das sind natürlich keine Ausbildungsberufe. YouTuber ist kein Ausbildungsberuf.
Aber es gibt genügend YouTuber, die Millionen verdienen.
Es ist kein Vorwurf gegen deine Eltern oder gegen deine Lehrer, dass sie das nicht wissen.
Die Meisten haben noch Scheuklappen auf, dass sie sagen: nein du musst studieren,
nein du musst ja irgendwelche Zertifikate haben. Nein das musst du nicht!
Es kommt drauf an, was du später machen willst, aber grundsätzlich musst du nichts machen.
Ich sage dir, erstens: Folge deinem Herzen.
Zweitens: Mach eine Inventur. Wer bist du? Was kannst du?
Wenn du einen Rat annimmst zum Thema Berufswahl, dann den Rat von jemandem, der Ahnung hat.
Damit meine ich nicht den Berufsberater von der Agentur für Arbeit oder im Berufsbildungszentrum
Weil die haben nur ihre 327 Ausbildungsberufe. Ich spreche von Leuten, die da sind, wo du hin willst.
Nehmen wir noch einmal das Beispiel mit FIFA. Geh mal auf eine Gaming Convention
und sprich mit Leuten, die bei solchen Herstellern arbeiten, die solche Sachen produzieren,
arbeiten, die solche Sachen produzieren, die sowas programmieren. Frag sie:
Wie sieht dein Tagesgeschäft aus? Was verdienst du da? Was macht besonders Spaß?
Was sind die Schattenseiten an dem Job? Und was rätst du mir, wie sollte ich in den Job reinkommen?
Das kannst du übertragen. Das kannst du natürlich auch mit YouTube machen.
YouTube macht immer wieder Workshops und da werden die Leute eingeladen.
Versuch als Gast, als Begleitung in so einem Workshop reinzukommen,
wo Leute sind, die 1 Million oder mehr Abonnenten haben.
Frag die Gamer einfach: Wie habt ihr das gemacht?
Wie sieht der Alltag aus? Was macht ihr genau? Welche Qualifikationen brauche ich dafür?
Wie seid ihr damals reingekommen? Wie habt ihr den Kanal so aufgebaut?
Was ratet ihr mir? Also frag Leute, die da sind wo du hin willst.
Nicht deine Eltern an der Stelle, weil sie in der Regel keine Ahnung davon haben.
Ich hab ein paar Buchtipps. Der erste Buch-Tipp ist natürlich: "Entscheidung Erfolg"
Erfolg ist immer zuerst eine Entscheidung.Das ist ein Buch von mir. Das gibt es gratis (Link unter dem Video).
Dann das "1x1 der Persönlichkeit" von Friedbert Gay.
Das ist ein ganz altes Buch und kostet glaube ich 8 Euro. Da geht es um das DISG Modell.
Da kannst du einen psychologischen Test machen und herausfinden was für ein Typ du bist.
Das dritte ist von Alex Fischer. Das ist ebenfalls unten verlinkt.
Alex Fischer - "Reicher Als Die Geissens". Er hat dort eine Liste mit 14 Punkten,
die du beachten solltest, wie du deinen Sinn findest, dein purpose findest. In 14 Punkten.
Das Buch von Alex Fischer empfehle ich dir sehr. Das gibt es auch gratis nur gegen Versandkosten.
Was habe ich richtig gemacht?
Ich bin mit 17 von Zuhause ausgezogen und habe meine eigene kleine , gemietete, möblierte Wohnung gehabt.
Und das rate ich dir auch. Zieh frühzeitig aus, wenn du 18, 20, 22 bist. Zieh aus.
Zieh ein Stückchen weiter weg von deinen Eltern, vielleicht sogar in eine andere Stadt.
Komm raus aus deiner Komfortzone. Wenn du Zuhause wohnst, kocht Mama für dich,
Mama räumt auf für dich und geht einkaufen. Mama wäscht deine Wäsche.
Wie willst du irgendwann erwachsen werden? Wie willst du dich als Persönlichkeit weiterentwickeln?
Zieh aus, so früh wie möglich. Steh auf eigenen Beinen!
Ich habe mit 17 angefangen mein eigenes Geld zu verdienen.
Ich habe mich mit 17 komplett selbst finanziert. Ich habe einen Job in der Fabrik gehabt,
ich habe akkord gearbeitet und gutes Geld verdient. Ich war schon mit 17, 18 komplett selbst finanziert.
Ausziehen und selbst finanzieren bedeutet extrem viel Selbstvertrauen, Selbstbewusstsein.
Du musst eine starke Persönlichkeit sein. Wann willst du damit anfangen? Ich habe mit 17 angefangen.
Seit ich 15 bin, habe ich Leistungssport gemacht. Ich habe Ausdauersport, Triathlon gemacht.
Ich rate dir dazu eine Sportart zu finden und in jungen Jahren in dieser Sportart Vollgas zu geben. - Warum?
Weil Sport eine Charakter-Schule ist. Du lernst dich zu organisieren
du lernst Disziplin, morgens aus dem Bett zu kommen.
Du lernst, besonders bei Outdoor Sportarten mit dem Wetter umzugehen. Kälte, Hitze, Regen, Dunkelheit.
In Deutschland verbringst du ein halbes Jahr deines Trainings in Dunkelheit.
Sport ist eine Chrakter-Schule
Meine Tipps sind:
Erstens: Folge deinem Herzen! Lass dir nicht reinquatschen.
Zweitens: Zieh frühzeitig aus!
Drittens: Verdiene Geld! Das geht neben dem Studium, neben der Schule, neben dem Abitur, neben der Lehre.
Du kannst Geld verdienen. Jetzt erzähl bitte nicht "Ich kann nicht ausziehen, weil ich nicht so viel Geld habe."
Das ist die falsche Frage. Die Frage ist: Was musst du tun, damit du dir eine eigene Wohnung leisten kannst.
Das ist nur eine Ausrede "ich verdiene nur 700 Euro in meiner Lehre, ich kann nicht ausziehen". Uninn.
Zieh aus. Eine WG kostet 200/300 Euro. Du hast immer noch 400 Euro zum Leben.
Das sind also alles Ausreden. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. Wer nicht will, findet Ausreden.
Was würde ich anders machen? Ich würde mich viel früher mit meiner Berufswahl beschäftigen.
Spätestens mit vierzehn, fünfzehn solltest du überlegen, was möchtest du später gerne machen.
Mach Praktika, sprich mit Leuten, die den Beruf machen für den du dich interessiert.
Sprich mit Denen, die das erstens schon lange machen und zweitens erfolgreich sind. Nicht mit den Loosern,
