×

Wir verwenden Cookies, um LingQ zu verbessern. Mit dem Besuch der Seite erklärst du dich einverstanden mit unseren Cookie-Richtlinien.

image

Youtube-Lektionen - April 2020, Party statt Corona | hessenschau

Party statt Corona | hessenschau

Frankfurts Innenstadt, im Vergleich zum April kaum wiederzuerkennen.

Die Geschäfte geöffnet, die Gastronomie auch.

Jetzt sitzt und läuft es sich wieder unbeschwerter.

Ist Corona etwa schon vorbei?

Könnte einem so vorkommen, ja.

Bei diesen Bildern auf jeden Fall.

Ich bin auch gerade erschrocken, wie voll das jetzt hier wird.

Ähnliches Bild in Kassel: endlich wieder halbwegs normales Leben.

Ja, ich denke schon, etwas gelöster, dass man raus kann

und dass wieder alles offen hat, das ist besser für die Stimmung.

Bessere Stimmung bei den einen, Bedenken bei den anderen.

Viele nehmen es viel zu locker,

und dass es zu einer zweiten Welle kommen kann, wenn es so weiter geht.

Ist die Vorsicht schon vorbei? fragen sich manche.

In Zeiten, in denen wieder laut über Urlaub nachgedacht werden kann

und selbst Freibäder öffnen - zumindest in Nordrhein-Westfalen.

Doch zu Euphorie neigen die wenigsten.

Ich befürchte eigentlich, dass es viel länger geht,

als wir in den kühnsten Träumen von den Anfängen gesehen haben.

Ich glaube, es ist lange nicht vorbei.

Wir müssen immer noch vorsichtig sein und aufpassen,

dass wir uns nicht zu nahe kommen.

Das wird teilweise zu locker gesehen, meiner Meinung nach.

Ich denke, da die Leute mehr rausgehen, wieder mehr machen,

mag eventuell noch was kommen.

Also überstanden haben wir es glaub ich noch nicht.

Es sind merkwürdige Zeiten:

Da ist Thüringens Ministerpräsident Ramelow, der ab dem 6. Juni

landesweit auf allgemeine Corona- Vorschriften verzichten will.

Gleichzeitig stecken sich in Frankfurt mehr als 100 Menschen

im Zusammenhang mit einem Baptisten-Gottesdienst an,

im niedersächsischen Leer mindestens 10 in einem Restaurant,

in dem wohl eine private Feier stattfand.

Party statt Corona, dafür scheint es noch viel zu früh.

Wir vertiefen das Thema mit Martin Stürmer, Virologe aus Frankfurt,

Laborleiter und Dozent.

Herr Stürmer, werden wir zu leichtsinnig?

Wie in den Beiträgen gesehen:

Viele Menschen sind nicht zu leichtsinnig.

Sie sagen, es ist ihnen zu viel.

Aber Einzelfälle zeigen, dass es schnell gehen kann.

Das Einhalten der Vorschriften ist unbedingt notwendig,

um einen größeren Ausbruch zu vermeiden.

Thüringen überlegt, in 2 Wochen alles freizugeben.

Wir hatten den Fall der Baptisten in Frankfurt. Wie sehen Sie das?

Skeptisch. Es ist weiterhin instabil, kann zu Ausbrüchen kommen.

Ich würde nicht auf die breite Freiwilligkeit der Menschen setzen

und Lockerungen durchführen.

Die Baptistengemeinde hat keine Masken getragen.

Der Raum war nicht besonders hoch.

Muss man über die Aerosole noch mal nachdenken?

Definitiv ist das eine Komponente, die wir nicht genug verfolgt haben.

Gerade im geschlossenen Räumen sind die Tröpfchen sehr fein.

Sie sinken nur langsam zu Boden.

Sie sind gefährlich und tragen zur Ansteckung bei.

Wir müssen darüber nachdenken, ob man Sicherheitsmaßnahmen überdenkt,

wo kein Mundschutz getragen wird.

Sind die aktuellen Zahlen wirklich niedrig?

Oder sind sie hoch gemessen an unseren strengen Regeln?

Man hat einen deutlichen Abfall

basierend auf strengen Regeln gesehen.

Jetzt sehen wir ein Stagnieren auf einem Niveau streitbarer Höhe.

Aber um 1000 Neuinfektionen pro Tag sind noch hoch.

Wir sind nicht über den Berg.

Das hat Potential für Neuinfektionen in hohem Maße.

Besteht ein Risiko für eine zweite Welle?

Wenn wir Fälle wie in Frankfurt und Umgebung

an mehreren Stellen in Deutschland haben, kann es schnell gehen.

Es kann dann flächendeckend einen starken Anstieg geben.

Also weiter vorsichtig sein, Abstand halten, Masken tragen?

Auf jeden Fall.

Vielen Dank, Martin Stürmer! - Sehr gern.

Learn languages from TV shows, movies, news, articles and more! Try LingQ for FREE

Party statt Corona | hessenschau 聚会而不是电晕|黑森绍

Frankfurts Innenstadt, im Vergleich zum April kaum wiederzuerkennen.

Die Geschäfte geöffnet, die Gastronomie auch.

Jetzt sitzt und läuft es sich wieder unbeschwerter.

Ist Corona etwa schon vorbei?

Könnte einem so vorkommen, ja.

Bei diesen Bildern auf jeden Fall.

Ich bin auch gerade erschrocken, wie voll das jetzt hier wird.

Ähnliches Bild in Kassel: endlich wieder halbwegs normales Leben.

Ja, ich denke schon, etwas gelöster, dass man raus kann

und dass wieder alles offen hat, das ist besser für die Stimmung.

Bessere Stimmung bei den einen, Bedenken bei den anderen.

Viele nehmen es viel zu locker,

und dass es zu einer zweiten Welle kommen kann, wenn es so weiter geht.

Ist die Vorsicht schon vorbei? fragen sich manche.

In Zeiten, in denen wieder laut über Urlaub nachgedacht werden kann

und selbst Freibäder öffnen - zumindest in Nordrhein-Westfalen.

Doch zu Euphorie neigen die wenigsten.

Ich befürchte eigentlich, dass es viel länger geht,

als wir in den kühnsten Träumen von den Anfängen gesehen haben.

Ich glaube, es ist lange nicht vorbei.

Wir müssen immer noch vorsichtig sein und aufpassen,

dass wir uns nicht zu nahe kommen.

Das wird teilweise zu locker gesehen, meiner Meinung nach.

Ich denke, da die Leute mehr rausgehen, wieder mehr machen,

mag eventuell noch was kommen.

Also überstanden haben wir es glaub ich noch nicht.

Es sind merkwürdige Zeiten:

Da ist Thüringens Ministerpräsident Ramelow, der ab dem 6. Juni

landesweit auf allgemeine Corona- Vorschriften verzichten will.

Gleichzeitig stecken sich in Frankfurt mehr als 100 Menschen

im Zusammenhang mit einem Baptisten-Gottesdienst an,

im niedersächsischen Leer mindestens 10 in einem Restaurant,

in dem wohl eine private Feier stattfand.

Party statt Corona, dafür scheint es noch viel zu früh.

Wir vertiefen das Thema mit Martin Stürmer, Virologe aus Frankfurt,

Laborleiter und Dozent.

Herr Stürmer, werden wir zu leichtsinnig?

Wie in den Beiträgen gesehen:

Viele Menschen sind nicht zu leichtsinnig.

Sie sagen, es ist ihnen zu viel.

Aber Einzelfälle zeigen, dass es schnell gehen kann.

Das Einhalten der Vorschriften ist unbedingt notwendig,

um einen größeren Ausbruch zu vermeiden.

Thüringen überlegt, in 2 Wochen alles freizugeben.

Wir hatten den Fall der Baptisten in Frankfurt. Wie sehen Sie das?

Skeptisch. Es ist weiterhin instabil, kann zu Ausbrüchen kommen.

Ich würde nicht auf die breite Freiwilligkeit der Menschen setzen

und Lockerungen durchführen.

Die Baptistengemeinde hat keine Masken getragen.

Der Raum war nicht besonders hoch.

Muss man über die Aerosole noch mal nachdenken?

Definitiv ist das eine Komponente, die wir nicht genug verfolgt haben.

Gerade im geschlossenen Räumen sind die Tröpfchen sehr fein.

Sie sinken nur langsam zu Boden.

Sie sind gefährlich und tragen zur Ansteckung bei.

Wir müssen darüber nachdenken, ob man Sicherheitsmaßnahmen überdenkt,

wo kein Mundschutz getragen wird.

Sind die aktuellen Zahlen wirklich niedrig?

Oder sind sie hoch gemessen an unseren strengen Regeln?

Man hat einen deutlichen Abfall

basierend auf strengen Regeln gesehen.

Jetzt sehen wir ein Stagnieren auf einem Niveau streitbarer Höhe.

Aber um 1000 Neuinfektionen pro Tag sind noch hoch.

Wir sind nicht über den Berg.

Das hat Potential für Neuinfektionen in hohem Maße.

Besteht ein Risiko für eine zweite Welle?

Wenn wir Fälle wie in Frankfurt und Umgebung

an mehreren Stellen in Deutschland haben, kann es schnell gehen.

Es kann dann flächendeckend einen starken Anstieg geben.

Also weiter vorsichtig sein, Abstand halten, Masken tragen?

Auf jeden Fall.

Vielen Dank, Martin Stürmer! - Sehr gern.