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Youtube-Lektionen - April 2020, Rassismus ist ein globales Problem | extra 3 | NDR

Rassismus ist ein globales Problem | extra 3 | NDR

Nicht nur in den USA, auch in Deutschland.

Laut Beratungsstellen hat sich die Zahl rechter

und antisemitischer Gewalttaten seit 2010 fast verdoppelt.

In acht Bundesländern.

Die Dunkelziffer liegt wohl deutlich höher.

Ist es nicht physische Gewalt, gibt es die verbalen Ausfälle.

Auch ganz öffentlich:

AfD-Mann Jens Maier hat 2018 den Sohn von Boris Becker

rassistisch beleidigt.

AfD-Chef Meuthen sagte, das würde die AfD nicht tolerieren.

Und sie hat Maier hart bestraft.

Er darf jetzt im Bundestag sitzen.

Oder Fleisch-Hersteller Clemens Tönnies:

Er hatte in einer Rede mit Blick auf den Klimaschutz empfohlen,

jährlich 20 Kraftwerke in Afrika zu bauen, Zitat:

Damit hat er als Metzger gezeigt,

dass eine Wurst Chef von Schalke 04 werden kann.

Rassismus ist tief in unserer Gesellschaft verankert.

Er ist leider Teil unserer Kultur.

Seit dem 18. Jahrhundert wurden Menschen

von angeblichen Wissenschaftlern in vier Rassen aufgeteilt.

Noch 2019 wurde in Sachsen ein Schulbuch zurückgezogen.

Darin sollten körperliche Merkmale bestimmten Rassen zugeordnet werden.

Dabei ist das Konzept von Rassen wissenschaftlich nicht haltbar.

Es gibt keine Rassen.

Da sehe ich mich in Übereinstimmung mit fast allen Genetikern.

Die Vorstellung, die Menschheit lässt sich biologisch unterteilen,

ist so nicht haltbar.

Es hat in der Geschichte viele Vermischungen gegeben.

Es ist ein Konstrukt.

Europa und Amerika haben Millionen von Menschen zu Sklaven gemacht.

Das durfte man als Christ natürlich nicht.

Darum hat man versucht darzulegen,

dass die anderen keine vollwertigen Menschen sind.

Dann konnte man die versklaven, ohne dass Gott was dagegen hat.

Gott ist ja auch weiß, ist ja klar.

Sonst hätte Michelangelo den nicht so gemalt.

Vielleicht wäre es Zeit für einen neuen Podcast.

Bereit? Ja.

Willkommen zu einer neuen Podcast-Folge.

Heute fragen wir: Wo kommt das Virus her?

Wie wirkt es sich aus und wann kommt ein Impfstoff?

Darüber wollen wir sprechen mit dem Virologen Christian Frosten.

Hallo. Schönen guten Tag.

Neu ist das Virus nicht, ne?

Nein, es ist Jahrhunderte alt

und hat schon viele Menschenleben gekostet.

Wie ist noch mal der wissenschaftliche Fachbegriff?

Rassismus.

Ich forsche schon mein ganzes Leben auf diesem Gebiet -

unfreiwillig, in Selbstversuchen.

Ist hier noch frei? Ja.

Tolle Haare, darf ich mal anfassen? Cool - wo kommst denn du her?

Ich komm aus Deutschland. Nee, ich mein ursprünglich.

Ich wünsch 'nen schönen Tag.

Nee, du musst gar nicht weggehen.

Ich find das super exotisch, sexy. Kannst bestimmt gut tanzen.

Wie stecken sich Menschen überhaupt an?

Die Ansteckungsgefahr steigt durch Angst, mangelnde Bildung,

politisches Kalkül.

Oder durch das Lesen der Bild-Zeitung.

Studien zeigen bei Leuten mit ausgeprägteren Symptomen

starke Formen von asozialem Social Distancing.

Ha ... hallo.

Ich komme wegen der Wohnungsbesichtigung.

Äh, tut mir leid, die Wohnung ist schon vergeben.

Aber Sie sagten, ich bin der einzige Bewerber.

Wie ist der wissenschaftliche Begriff

für die Menschen, die mit dem Virus infiziert sind?

Dumme Kackvögel.

Dumme Kackvögel.

Besonders krank ist systematischer Rassismus,

wenn das Virus Institutionen befällt.

Moin. Ausweis, bitte.

Meinen nicht?

Nur er, reine Routine.

Und? Drogen dabei, ne?

Auch bei Menschen, die denken, sie seien immun,

hat das Virus starke Auswirkungen auf diesen Bereich im Gesicht.

Meinen Sie die Nase? Nein, die Fresse.

Die wurde viel zu lange gehalten, von vielen.

Herzlichen Dank, Dr. Christian Frosten.

Sehr gerne.

Wo kommen Sie denn jetzt genau her? Aus Stuttgart.

Hab i mir's doch denkt. I nämlich au.

Desch ja super, hey.

Solln wa no a Teller Käs-Spätzle esse?

Aber nur die mit Dinkelmehl, gell.

Glaubscht, de VfB steigt auf? So ei räudige Mannschaft.

Ein Film von Jakob Leube, Max Engel und danke, Aurel Mertz.

Zugeschaltet ist dazu mein Kollege Simon Pearce.

Sie sind Schauspieler, Comedian und Angehöriger einer Minderheit.

Ja logisch, aber man muss scho sog'n,

trotz aller kulturellen Differenzen und Verständigungsschwierigkeiten:

Wir gemäßigten Bayern sehen uns als Teil Gesamtdeutschlands.

Es geht uns heute nicht um Bayern.

Ah so, ja klar.

Auf einmal sind überall im deutschen Fernsehen Schwarze zu sehen.

Und nicht nur als Drogendealer oder Asylanten im Tatort,

sondern auch mal als Experten.

Es tut sich was.

Wie kann ich helfen?

Das N-Wort, haben das nicht in den 70ern alle gesagt?

Das war doch normal früher.

Ja, aber in den 70ern.

Da gab's noch gar keine Diskriminierung.

Vieles war früher ein gängiger Begriff und ist es heute nicht mehr.

Sagen Sie heute noch: "Schau mal, ein Krüppel?"

Nennen Sie Ihre Frau noch "mein Weib"?

Nein.

Oder: Wie würden Sie es finden,

wenn Ihre Frau Sie mit dem Namen ihres Ex-Lovers ansprechen würde?

Weil sie es gewohnt ist?

"Was hast du gegen Ingo? Das hab ich früher immer gesagt.

Das meine ich doch nicht böse!"

Das ist doch jetzt nicht das Thema.

Warum ist es unhöflich,

einen Nicht-Weißen zu fragen, wo er herkommt?

Das ist doch ehrliches Interesse.

Was würde Ihr Friseur sagen,

wenn Sie ihn aus ehrlichem Interesse fragen:

"Was haben Sie gelernt?

Nein, ich meine, was haben Sie eigentlich gelernt?

Es ist nur Neugier."

Dann wäre der natürlich beleidigt, komplett verständlich.

Das Problem ist auch nicht die Frage an sich,

sondern vor allem die Vielzahl der kleinen Mückenstiche.

Hier wird an die Haare gefasst, da wird 'ne Handtasche weggezogen,

Polizeikontröllchen dort: In der Summe nervt's.

Wenn ich ausgelacht werde, weil ich Sandalen mit Tennissocken trage,

ist es kein Rassismus?

Nein.

Wie Sie wissen, gibt es keine jahrhundertelange Tradition

des Unterdrückens von Sandalen-mit-Tennissocken-Trägern.

Sie wurden nicht versklavt, nicht ermordet,

ihnen wurden nicht wegen ihrer Tennissocken die Füße abgehackt.

Jörg Meuthen beklagt ja, dass es auch Rassismus gegen Deutsche gibt.

Ja, selbstverständlich.

Ich bin Deutscher.

Ob Sie es glauben oder nicht:

Ich habe in meinem Leben das eine oder andere Mal Rassismus erlebt.

Danke. Ciao.

Rassismus ist ein globales Problem | extra 3 | NDR Racism is a global problem | extra 3 | NDR O racismo é um problema mundial | extra 3 | NDR

Nicht nur in den USA, auch in Deutschland.

Laut Beratungsstellen hat sich die Zahl rechter

und antisemitischer Gewalttaten seit 2010 fast verdoppelt.

In acht Bundesländern.

Die Dunkelziffer liegt wohl deutlich höher.

Ist es nicht physische Gewalt, gibt es die verbalen Ausfälle.

Auch ganz öffentlich:

AfD-Mann Jens Maier hat 2018 den Sohn von Boris Becker

rassistisch beleidigt.

AfD-Chef Meuthen sagte, das würde die AfD nicht tolerieren.

Und sie hat Maier hart bestraft.

Er darf jetzt im Bundestag sitzen.

Oder Fleisch-Hersteller Clemens Tönnies:

Er hatte in einer Rede mit Blick auf den Klimaschutz empfohlen,

jährlich 20 Kraftwerke in Afrika zu bauen, Zitat:

Damit hat er als Metzger gezeigt,

dass eine Wurst Chef von Schalke 04 werden kann.

Rassismus ist tief in unserer Gesellschaft verankert.

Er ist leider Teil unserer Kultur.

Seit dem 18. Jahrhundert wurden Menschen

von angeblichen Wissenschaftlern in vier Rassen aufgeteilt.

Noch 2019 wurde in Sachsen ein Schulbuch zurückgezogen.

Darin sollten körperliche Merkmale bestimmten Rassen zugeordnet werden.

Dabei ist das Konzept von Rassen wissenschaftlich nicht haltbar.

Es gibt keine Rassen.

Da sehe ich mich in Übereinstimmung mit fast allen Genetikern.

Die Vorstellung, die Menschheit lässt sich biologisch unterteilen,

ist so nicht haltbar.

Es hat in der Geschichte viele Vermischungen gegeben.

Es ist ein Konstrukt.

Europa und Amerika haben Millionen von Menschen zu Sklaven gemacht.

Das durfte man als Christ natürlich nicht.

Darum hat man versucht darzulegen,

dass die anderen keine vollwertigen Menschen sind.

Dann konnte man die versklaven, ohne dass Gott was dagegen hat.

Gott ist ja auch weiß, ist ja klar.

Sonst hätte Michelangelo den nicht so gemalt.

Vielleicht wäre es Zeit für einen neuen Podcast.

Bereit? Ja.

Willkommen zu einer neuen Podcast-Folge.

Heute fragen wir: Wo kommt das Virus her?

Wie wirkt es sich aus und wann kommt ein Impfstoff?

Darüber wollen wir sprechen mit dem Virologen Christian Frosten.

Hallo. Schönen guten Tag.

Neu ist das Virus nicht, ne?

Nein, es ist Jahrhunderte alt

und hat schon viele Menschenleben gekostet.

Wie ist noch mal der wissenschaftliche Fachbegriff?

Rassismus.

Ich forsche schon mein ganzes Leben auf diesem Gebiet -

unfreiwillig, in Selbstversuchen.

Ist hier noch frei? Ja.

Tolle Haare, darf ich mal anfassen? Cool - wo kommst denn du her?

Ich komm aus Deutschland. Nee, ich mein ursprünglich.

Ich wünsch 'nen schönen Tag.

Nee, du musst gar nicht weggehen.

Ich find das super exotisch, sexy. Kannst bestimmt gut tanzen.

Wie stecken sich Menschen überhaupt an?

Die Ansteckungsgefahr steigt durch Angst, mangelnde Bildung,

politisches Kalkül.

Oder durch das Lesen der Bild-Zeitung.

Studien zeigen bei Leuten mit ausgeprägteren Symptomen

starke Formen von asozialem Social Distancing.

Ha ... hallo.

Ich komme wegen der Wohnungsbesichtigung.

Äh, tut mir leid, die Wohnung ist schon vergeben.

Aber Sie sagten, ich bin der einzige Bewerber.

Wie ist der wissenschaftliche Begriff

für die Menschen, die mit dem Virus infiziert sind?

Dumme Kackvögel.

Dumme Kackvögel.

Besonders krank ist systematischer Rassismus,

wenn das Virus Institutionen befällt.

Moin. Ausweis, bitte.

Meinen nicht?

Nur er, reine Routine.

Und? Drogen dabei, ne?

Auch bei Menschen, die denken, sie seien immun,

hat das Virus starke Auswirkungen auf diesen Bereich im Gesicht.

Meinen Sie die Nase? Nein, die Fresse.

Die wurde viel zu lange gehalten, von vielen.

Herzlichen Dank, Dr. Christian Frosten.

Sehr gerne.

Wo kommen Sie denn jetzt genau her? Aus Stuttgart.

Hab i mir's doch denkt. I nämlich au.

Desch ja super, hey.

Solln wa no a Teller Käs-Spätzle esse?

Aber nur die mit Dinkelmehl, gell.

Glaubscht, de VfB steigt auf? So ei räudige Mannschaft.

Ein Film von Jakob Leube, Max Engel und danke, Aurel Mertz.

Zugeschaltet ist dazu mein Kollege Simon Pearce.

Sie sind Schauspieler, Comedian und Angehöriger einer Minderheit.

Ja logisch, aber man muss scho sog'n,

trotz aller kulturellen Differenzen und Verständigungsschwierigkeiten:

Wir gemäßigten Bayern sehen uns als Teil Gesamtdeutschlands.

Es geht uns heute nicht um Bayern.

Ah so, ja klar.

Auf einmal sind überall im deutschen Fernsehen Schwarze zu sehen.

Und nicht nur als Drogendealer oder Asylanten im Tatort,

sondern auch mal als Experten.

Es tut sich was.

Wie kann ich helfen?

Das N-Wort, haben das nicht in den 70ern alle gesagt?

Das war doch normal früher.

Ja, aber in den 70ern.

Da gab's noch gar keine Diskriminierung.

Vieles war früher ein gängiger Begriff und ist es heute nicht mehr.

Sagen Sie heute noch: "Schau mal, ein Krüppel?"

Nennen Sie Ihre Frau noch "mein Weib"?

Nein.

Oder: Wie würden Sie es finden,

wenn Ihre Frau Sie mit dem Namen ihres Ex-Lovers ansprechen würde?

Weil sie es gewohnt ist?

"Was hast du gegen Ingo? Das hab ich früher immer gesagt.

Das meine ich doch nicht böse!"

Das ist doch jetzt nicht das Thema.

Warum ist es unhöflich,

einen Nicht-Weißen zu fragen, wo er herkommt?

Das ist doch ehrliches Interesse.

Was würde Ihr Friseur sagen,

wenn Sie ihn aus ehrlichem Interesse fragen:

"Was haben Sie gelernt?

Nein, ich meine, was haben Sie eigentlich gelernt?

Es ist nur Neugier."

Dann wäre der natürlich beleidigt, komplett verständlich.

Das Problem ist auch nicht die Frage an sich,

sondern vor allem die Vielzahl der kleinen Mückenstiche.

Hier wird an die Haare gefasst, da wird 'ne Handtasche weggezogen,

Polizeikontröllchen dort: In der Summe nervt's.

Wenn ich ausgelacht werde, weil ich Sandalen mit Tennissocken trage,

ist es kein Rassismus?

Nein.

Wie Sie wissen, gibt es keine jahrhundertelange Tradition

des Unterdrückens von Sandalen-mit-Tennissocken-Trägern.

Sie wurden nicht versklavt, nicht ermordet,

ihnen wurden nicht wegen ihrer Tennissocken die Füße abgehackt.

Jörg Meuthen beklagt ja, dass es auch Rassismus gegen Deutsche gibt.

Ja, selbstverständlich.

Ich bin Deutscher.

Ob Sie es glauben oder nicht:

Ich habe in meinem Leben das eine oder andere Mal Rassismus erlebt.

Danke. Ciao.