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2021 ZDF Sendung, ZDF heute Sendung vom 26.07.2021 - Diskussion über Ungeimpfte; Lehren aus der Hochwasserkatastrophe

ZDF heute Sendung vom 26.07.2021 - Diskussion über Ungeimpfte; Lehren aus der Hochwasserkatastrophe

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend, schön, dass Sie dabei sind,

wie auch Norbert Lehmann für den Sport.

Und das sind unsere Themen heute:

Strengere Regeln für Ungeimpfte?

Die steigenden Corona-Zahlen fachen die Diskussion

über die Rechte für Menschen mit und ohne Impfung weiter an.

Lernen aus der Katastrophe: Die Politik berät

über ein besseres Warnsystem und eine engere Zusammenarbeit der Behörden.

Bronze im Slalom-Kanu: Der Augsburger Sideris Tasiadis

holt im olympischen Wildwasserkanal Platz 3.

Wir beginnen mit Corona:

Die Zahlen gehen auch hierzulande wieder deutlich nach oben,

binnen einer Woche um 75 %.

Was also tun?

Einen Zwang zum Impfen soll es nicht geben.

Weitere Nachteile für Ungeimpfte aber auch nicht,

fordern parteiübergreifend immer mehr Politiker und Politikerinnen.

Mehr zu dieser Diskussion gleich,

zunächst einige Fakten von Thomas Gonsior.

Geimpfte, Genesene, Getestete,

sie sind rechtlich gleichgestellt, weitgehend.

Beispielsweise bei Restaurant-Besuchen

oder bei der Rückkehr aus Risikogebieten.

Gleiche Rechte für die 3 G.

Nicht gleich ist das Restrisiko, jemanden anzustecken.

Das ist bei Geimpften erheblich reduziert.

Laut RKI verhindern Impfstoffe Infektionen um mindestens 65 %,

mRNA sind wirkungsvoller.

Und Geimpfte sind kürzer infektiös.

Auch Genesene, die nach vier Wochen eine Impfung bekommen,

übertragen das Virus weniger häufig.

Bei Getesteten aber gibt es ein Problem:

Fehleranfälligkeit der Selbsttests.

4 von 10 sind im Schnitt falsch-negativ.

Infektionen werden zuweilen unerkannt weitergegeben.

PCR-Tests dagegen gelten als fast 100 % korrekt.

Mit ihnen gilt: getestet = gesichert.

Fakt ist auch: In Deutschland wird jeden Tag weniger geimpft:

Am 9. Juni war der Höhepunkt der Impfwelle:

Rund 1,4 Mio. Menschen bekamen da eine Spritze.

Seitdem geht es abwärts.

Am vergangenen Mittwoch waren es mehr als 730.000 Impfungen.

Gestern, allerdings ein Sonntag: weniger als 120.000.

Wie gegensteuern?

Die Debatte über Einschränkungen für Nichtgeimpfte nimmt Fahrt auf.

Heike Slansky.

Trotz heftiger Kritik auch aus den eigenen Reihen:

Kanzleramtschef Braun bleibt dabei.

Bei steigenden Infektionszahlen im Herbst könnten Getestete

mit Geimpften und Genesenen nicht mehr gleichgestellt werden.

Wer sich nicht impfen lässt, nimmt an der Pandemie weiter teil.

Deshalb muss er damit rechnen, dass er regelmäßige Tests braucht,

um am öffentlichen Leben teilzunehmen

oder eben das auch nochmal Kontaktreduzierungen

notwendig werden.

Der Druck auf Ungeimpfte wächst,

wenngleich die Bundesregierung eine allgemeine Impfpflicht ablehnt.

Die FDP hält Brauns Vorstoß für verfassungswidrig.

Geimpfte, Getestete, negativ Getestete und Genesene,

von denen geht keine besondere Gefahr aus.

Und deshalb, über die Maske im öffentlichen Nahverkehr,

sind keine Freiheitseingriffe mehr gerechtfertigt.

Tatsächlich genießen jetzt schon Geimpfte und Genesene

mehr Rechte als Ungeimpfte.

Beispiel Reiserückkehrer aus Risikogebieten:

keine Quarantäne, keine Testpflicht, keine Kontaktbeschränkungen.

Baerbock ist für Brauns Idee,

Scholz geht es um die Kosten der Schnelltests.

Spätestens dann, wenn möglichst viele geimpft sind

und alle die Möglichkeit hatten, sich impfen zu lassen,

auch irgendwann das nicht mehr möglich sein wird,

diese Tests öffentlich zu bezahlen.

Die wichtigste Aufgabe ist,

die mobilen Impfteams weiter zu finanzieren

und jedem ein Impfangebot zu machen.

Und dann, den nächsten Schritt, wenn das geleistet worden ist,

darüber zu sprechen, dass in manchen Bereichen Leute,

die geimpft sind, Dinge tun können und andere nicht.

Eine zu niedrige Impfquote bei steigenden Infektionszahlen.

Ein Dilemma, das auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz

im Kanzleramt für viel Stoff sorgen wird.

Jetzt noch der Blick auf die genauen Zahlen.

Das Robert Koch-Institut

registrierte 958 Neuinfektionen innerhalb eines Tages.

Das sind 412 mehr als vergangenen Montag.

Drei Todesfälle kamen binnen 24 Stunden hinzu.

Die 7-Tage-Inzidenz liegt jetzt bei 14,3.

In Frankreich liegen die Infektionszahlen höher als bei uns.

Mit scharfen Maßnahmen wollte Präsident Macron dagegenhalten.

Jetzt hat das Parlament einen Kompromiss verabschiedet.

Der sieht zwar weiter vor, dass sich Beschäftigte im Gesundheitswesen

impfen lassen müssen.

Anders als geplant droht ihnen bei Missachtung

aber nur noch eine Gehaltssperre, keine Entlassung mehr.

Außerdem wird der Gesundheitspass im Alltag immer wichtiger.

Ohne kommt man ab August weder in Restaurants noch in Fernzüge.

In der Flutkatastrophe

haben mindestens 179 Menschen ihr Leben verloren.

Warum so viele?

Hätte mehr oder besser gewarnt werden müssen?

Hat die Zusammenarbeit zwischen den Behörden funktioniert?

In einer Sondersitzung beriet der Innenausschuss des Bundestags heute

über Konsequenzen für den Katastrophenschutz.

Karl Hinterleitner berichtet.

Auch heute stehen Teile des Landes noch unter Wasser.

In Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen

wird schon aufgeräumt,

in der Politik wird jetzt aufgearbeitet.

Vor der heutigen Sitzung des Innenausschusses kamen Stimmen

aus der SPD, die mehr Kompetenzen für den Bund fordern.

Bei Großlagen dürften Kommunen und Länder nicht alleingelassen werden.

Deshalb muss der Bund bei Lagen,

die das gesamte Bundesgebiet betreffen oder die Länder

überfordern würden, auch eingreifen können.

Da werden wir um eine Diskussion um eine Verfassungsänderung

nicht herumkommen.

Dem widerspricht der Innenminister vehement.

Die Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern seien richtig verteilt

und ein Wert für sich.

Für den Katastrophenschutz sind in Deutschland

seit Jahrzehnten die Länder zuständig.

Ist das richtig?

Das halte ich für richtig.

Das ist genauso richtig wie die föderale Struktur

der Sicherheitsorgane.

Wer das verändert, fügt der Sache Schaden zu.

Seehofer setzt sich für bessere Warnsysteme ein.

So sollen im Katastrophenfall neben Sirenen und Rundfunkdurchsagen

Warn-Apps fürs Handy noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen.

Außerdem ist ein gemeinsames Kompetenzzentrum

von Bund und Ländern geplant,

das bei kritischen Lagen zusammenkommt.

Der Opposition ist all das zu unverbindlich.

Das Ganze basiert auf freiwilliger Basis.

Genauso, wie wir es beim gemeinsamen Terrorabwehrzentrum erleben.

Aber die Probleme fangen dann an,

wenn es zu kritischen Situationen kommt.

Ich prognostiziere, dass das beim gemeinsamen Kompetenzzentrum

sich ähnlich entwickeln wird.

Konkrete Beschlüsse gab es heute in Berlin kaum.

Eher der gute Wille, in Zukunft besser zu kooperieren.

Eines hat die Katastrophe auch wieder gezeigt,

die große Hilfsbereitschaft im Land.

Allein mit der ZDF-Spendenaktion

sind mittlerweile 43 Mio. Euro zusammengekommen.

Wofür das Geld gebraucht und eingesetzt wird,

zeigen Heike Kruse und Julia Schröter.

Sie weiß nicht, der wievielte Patient heute vor ihr steht.

Bis zu 100 kommen jeden Tag in die mobile Arztpraxis

des Deutschen Roten Kreuzes in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Medizinische Versorgung auf Rädern,

denn die Wassermassen haben auch viele Praxen vor Ort zerstört.

Die mobile Arztpraxis wurde aus Spenden finanziert,

die Kosten: 350.000 Euro.

Beim Schutt wegräumen in Hitze und Dreck

verletzten sich viele Menschen.

Die kleinen Wunden sind auch die, wo wir am meisten

die Befürchtung haben, dass da Infektionen entstehen können,

daher bitten wir sie auch tatsächlich, herzukommen.

Es gab auch einen Aufruf zur Tetanus-Impfung.

Die Hilfe läuft, auf vielen Ebenen.

Das Technische Hilfswerk hat eine Behelfsfähre

über die Ahr eingerichtet.

Auf mehreren Kilometern die einzige Möglichkeit

für Fußgänger und Helfer,

von einem Teil der zerrissenen Stadt in den anderen zu kommen.

Schwerste Zerstörungen auch im Ort Insul.

Mit Blick direkt auf die Ahr

lebte Gisela Breuer hier mit ihrer Familie.

Erst vor knapp einem Jahr hatten sie das Elternhaus renoviert.

Im Untergeschoss sind nur noch die blanken Mauern übrig.

Im ersten Stock hat die Familie die Katastrophe überstanden.

Von unschätzbarem Wert: die Hilfe von Bekannten direkt danach.

Die haben auch, was wichtig ist, das Denken übernommen.

Wir konnten gar nicht mehr denken, weil wir wie in einer Blase lebten.

Die haben das organisiert und wir haben angefangen

mit Eimern Schlamm rauszutragen.

Die Familie ist inzwischen bei Freunden untergekommen.

Man muss auch einen Ruhepunkt finden,

um mal runterzukommen, neu Kraft zu nehmen.

Aber Schlafen ist schwer, ganz schwer.

Jeden Tag kommen sie zurück in ihr Haus und retten tapfer,

was zu retten ist, etwa Fotos.

Erinnerungsstücke, die jetzt auf der Wäscheleine hängen.

Irgendwann, sagt Gisela Breuer, soll ihr Zuhause wieder schön sein.

Bobby Cherian ist in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Bobby, in den vergangenen Tagen

gab's immer wieder auch Kritik am Krisenmanagement.

Etliche freiwillige Helfer wurden weggeschickt.

Wie ist das heute?

Es gibt immer noch viel zu tun.

Aber einiges wird jetzt besser organisiert.

Vergangene Woche kamen viele private Firmen mit schwerem Gerät.

Sie kamen auf eigene Faust und haben Müll aufgeladen und haben ihn zur

Deponie gebracht. Das wird jetzt gesteuert.

Dadurch erreicht man mit der gleichen Anzahl an Fahrzeugen, dass

die doppelte Menge an Müll weggebracht werden kann.

Am Wochenende haben viele private Helfer die Straßen verstopft.

Sie reist mit dem eigenen Auto an.

Mittlerweile sammeln sich die Helfer an einem zentralen Punkt.

Das Zusammenspiel von staatlicher und privater Hilfe ist jetzt besser.

Nach Tunesien.

Dort tobt ein politischer Machtkampf, von dem noch unklar ist,

was dahinter steckt:

Manche sagen Putsch dazu, andere sprechen von überfälligen Maßnahmen.

Lange galt Tunesien

als die Erfolgsgeschichte des Arabischen Frühlings.

Als einziges der betroffenen Länder

hatte es 2011 den Übergang zur Demokratie geschafft.

Doch schnell machte sich Ernüchterung breit:

Wirtschaftlich lief es immer schlechter.

Dazu kamen Korruption, ständige Regierungswechsel

und zuletzt mangelhafte Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie.

Thomas Walde.

Den ganzen Tag gab es Rangeleien vor dem Parlament in Tunis.

Abgeordnete, die es betreten wollten,

wurden von Militär und Polizei daran gehindert.

Zuvor hatte der Präsident den Regierungschef abgelöst

und das Parlament suspendiert.

Abgeordnete nennen das einen Putsch.

Das ist der Versuch, die Verfassung außer Kraft zu setzen

und die Werte der republikanischen Ordnung.

Tunesiens Präsident Kai Saied zeigte sich inmitten von Anhängern.

Er hatte sich ebenfalls auf die Verfassung berufen.

Sie erlaube seine Entscheidung,

weil die eine unmittelbare Gefahr für den Staat abwende.

Der Präsident der Republik übernimmt die exekutive Gewalt mit Hilfe

der Regierung, die durch einen neuen Premierminister angeführt wird,

den der Präsident der Republik benennt.

In den vergangenen Wochen gab es an verschiedenen Orten des Landes

Proteste gegen die Regierung, weil sich die wirtschaftliche Lage

in Folge der Corona-Krise weiter verschlechtert hatte.

So wurde u.a. die Auszahlung von Sozialleistungen verzögert.

Ich stehe seit 9 Uhr hier und jetzt ist es 12 Uhr.

Und gucken Sie sich doch mal die Corona-Lage an.

Die Krankenhäuser sind überfüllt.

Tunesien verzeichnete die höchste Infektionsrate Afrikas.

Es fehlt an medizinischer Versorgung und an Impfstoff.

Nach der Corona- und der Wirtschaftskrise,

nun die Staatskrise.

Bislang war Tunesien stolz, als einziges Land

nach dem Arabischen Frühling eine Demokratie geworden zu sein.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Tunesien eine bleibt.

Deutschland könne nicht alles kompensieren, sagte die Kanzlerin.

Und meinte damit, weitere Flüchtlinge aus Afghanistan aufnehmen.

Mit dem Abzug der internationalen Truppen

verschärft sich die Sicherheitslage dort dramatisch.

Die islamistischen Taliban sind auf dem Vormarsch,

haben weite Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht.

Die Zahl ziviler Opfer steigt.

Zehntausende sind Vertriebene im eigenen Land,

viele fliehen in den Iran und weiter in die Türkei.

Von dort berichtet Jörg Brase.

Sie haben es geschafft.

Durch Iran über die Grenze in die Türkei.

Es sind junge afghanische Männer.

Sie wollen es erstmal allein versuchen,

wollen die Familien später nachholen,

wenn sie in Sicherheit sind vor den Taliban.

Ich will hier Arbeit suchen.

In Afghanistan gibt es kein Geld zu verdienen.

Dort gibt es nur die Taliban.

Die verteilen Waffen und fordern, dass wir für sie kämpfen.

Davor sind wir geflohen.

Es drohe ein neuer Exodus, warnen Experten.

Hunderte Afghanen kommen jeden Tag.

Ihr Ziel ist die Türkei,

doch viele wollen weiter nach Europa.

Migrationsexperte Murat Erdogan fordert,

dass EU-Türkei-Flüchtlingsabkommen, neben syrischen

auch auf afghanische Flüchtlinge auszuweiten.

Wir müssen ein neues Modell entwickeln.

Natürlich ist Geld vielleicht das Wichtigste.

Aber Geld ist nicht genug.

Wir müssen mittelfristig, langfristig Modelle entwickeln

und mit der Türkei intensiver arbeiten.

Die türkische Opposition kritisiert schon jetzt,

es könnte einen Deal geben auf dem Rücken der türkischen Bevölkerung.

Es heißt, Brüssel wolle der Türkei

ein großes finanzielles Hilfspaket anbieten,

damit die afghanischen Flüchtlinge nicht in die EU gehen.

Das ist nichts als Bestechung.

Wir werden uns einer Zahl von 500.000 bis einer Million

afghanischen Flüchtlingen gegenübersehen.

Die Stimmung in der Türkei könnte kippen,

wenn zu den knapp vier Mio. Syrern im Land

auch noch afghanische Flüchtlinge hinzukommen.

Wir schauen nochmal auf die Unwetter hierzulande.

Bei heftigen Gewittern mit Starkregen und Sturmböen sind gestern in Sachsen

und Bayern zwei Menschen ums Leben gekommen.

Besonders betroffen war die Region um Eglfing in Oberbayern:

Der hier gefallene Hagel

lag teilweise bis zu einem halben Meter hoch. Bäume stürzten um.

Und auch am Nachmittag gab es wieder Unwetter,

wie hier im Enzkreis in Baden-Württemberg.

Keller wurden überflutet.

Und jetzt Olympia, dritter Tag und dritte deutsche Medaille.

Und die ist zum dritten Mal aus Bronze:

Slalomkanute Sideris Tasiadis hat sie im Wildwasserkanal hart erkämpft,

hinter den Konkurrenten aus Slowenien und Tschechien.

Die zweite Medaille für den Augsburger

bei Olympischen Sommerspielen.

Im Ziel entlädt sich bei Sideris Tasiadis die ganze Anspannung.

Volles Risiko vom Start weg, die Devise des Augsburgers.

Im olympischen Stangenparcours

braucht der 31-Jährige all seine Erfahrung.

Kniend im Kanu muss er auf engstem Raum Wellen und Walzen überwinden.

Einzig an Tor 19 treibt ihn das Wasser weit nach unten.

Danach profitiert Tasiadis von der Wendigkeit seines umgebauten Kajaks

und holt nach Silber 2012 in London neun Jahre später Bronze in Tokio.

Platz 2 geht an Lukas Rohan aus Tschechien,

Olympiasieger wird der Slowene Benjamin Savsek.

Erfolg für die deutschen Beach- Volleyballerinnen Laura Ludwig

und Margareta Kozuch:

Nach der Niederlage gestern

heute ein hart umkämpfter Sieg gegen zwei Japanerinnen in 2:0-Sätzen.

Damit hat sich das deutsche Duo

direkt fürs Achtelfinale qualifiziert.

Nach der knappen Niederlage vorgestern im ersten Vorrundenspiel

gegen Spanien heute ein wichtiger Sieg für die deutschen Handballer:

Die DHB-Auswahl gewann gegen Argentinien klar mit 33:25.

Übermorgen geht's gegen Weltmeister Frankreich.

Und Vize-Weltmeisterin Sarah Köhler

hat das Finale über 1.500 m Freistil erreicht:

Die 27-Jährige konnte als Vorlauf-Sechste problemlos

das dritte Finalticket für den deutschen Schwimmverband

in Tokio lösen, muss sich aber für eine bessere Platzierung

im entscheidenden Rennen am Mittwoch weiter steigern.

Durch starke Leistungen hatten die deutsche Turner

das Finale des Mannschaftsmehrkampfs erreicht, in dem es dann heute

nicht so gut für das deutsche Quartett lief: nur Platz 8.

Sie sind mit großen Erwartungen in den Wettkampf gestartet,

die vier Turner aus Deutschland.

Doch ein Rang in Medaillennähe blieb aus: nur Platz 8.

Zunächst ging alles glatt, Andreas Toba am Sprung:

Diesmal trat der 30-Jährige auch ohne schwere Verletzungen an.

Der Held von Rio 2016 hatte mit einem Kreuzbandriss

die deutschen Turner ins Finale gebracht.

Doch trotz guter Leistungen konnten er und seine Teamkollegen,

wie hier Lukas Dauser am Barren,

gegen das starke russische Olympische Komitee

und den zweitplatzierten Gastgeber Japan nicht mehr entgegensetzen.

Vielleicht ein kleiner Trost:

Die Turner-Elite erreichte zum vierten Mal

seit Peking 2008 das Mannschaftsfinale.

Und hier noch die Goldmedaille des Tages,

errungen durch eine 13-Jährige:

Momiji Nishiya

schreibt als erste Skateboard- Olympiasiegerin Geschichte.

Die Japanerin setzte sich gegen eine ebenfalls 13-jährige Brasilianerin

und eine 16-jährige Japanerin durch.

Mein Gott, komm ich mir alt vor.

Von Japan jetzt - nach Beckum im Kreis Warendorf.

Eine kleine Stadt schreibt Geschichte.

So sieht es aus: Deutschlands erstes Haus aus dem 3D-Drucker.

160 Quadratmeter auf zwei Etagen.

Und das geht so: Ein riesiger Betondrucker trägt,

wie bei einer Torte, Schicht für Schicht den Beton auf.

Und wenn den Bewohnern mal nach grundlegender Veränderung ist,

schmeißt man den Drucker einfach nochmal an.

Der Deutsche Wetterdienst warnt aktuell vor schweren Gewittern

mit Starkregen in Teilen von Schleswig-Holstein,

Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen.

Und morgen kündigen sich wieder Unwetter an.

Mehr dazu gleich von Özden Terli.

Bettina Schausten freut sich auf Sie im heute journal um 21.45 Uhr.

Hier hat morgen Jana Pareigis Premiere.

Danke für Ihr Interesse, alles Gute und auf Wiedersehen.

Weitere Unwetter kündigen sich an.

Und zwar mit einem Tief über den Britischen Inseln.

Es zieht über den Ärmelkanal

und schiebt ein Wolkenband mit Regen zu uns, dazu auch Hagel

und ein intensiver Regen mit größeren Mengen in kurzer Zeit.

Im Süden Deutschlands die selben Verhältnisse.

In der Nacht gibt es im Osten und im Südosten Gewitter,

die lassen allmählich nach.

Dort, wo die Schauer verschwinden, bildet sich z.T. Nebel.

Im Nordwesten gibt es ebenfalls noch etwas Regen.

Morgen Vormittag kündigen sich die ersten Schauer von Westen an.

Sonst gibt es viel Sonne, v.a. im Osten.

Zum Nachmittag ändert sich das, dann kommen heftige Gewitter auf.

Zum Abend können das zu Unwettern werden, auch im Süden Deutschlands.

Am Mittwoch gibt es weitere Gewitter, v.a. im Norden und im Süden,

ab Donnerstag wird es allmählich ruhiger.

ZDF heute Sendung vom 26.07.2021 - Diskussion über Ungeimpfte; Lehren aus der Hochwasserkatastrophe ZDF heute Sendung vom 26.07.2021 - Discussion about unvaccinated people; lessons learned from the flood disaster 2021.07.26のZDF heute番組 - ワクチン未接種者についての議論、洪水災害からの教訓。

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend, schön, dass Sie dabei sind,

wie auch Norbert Lehmann für den Sport.

Und das sind unsere Themen heute:

Strengere Regeln für Ungeimpfte?

Die steigenden Corona-Zahlen fachen die Diskussion

über die Rechte für Menschen mit und ohne Impfung weiter an.

Lernen aus der Katastrophe: Die Politik berät

über ein besseres Warnsystem und eine engere Zusammenarbeit der Behörden.

Bronze im Slalom-Kanu: Der Augsburger Sideris Tasiadis

holt im olympischen Wildwasserkanal Platz 3.

Wir beginnen mit Corona:

Die Zahlen gehen auch hierzulande wieder deutlich nach oben,

binnen einer Woche um 75 %.

Was also tun?

Einen Zwang zum Impfen soll es nicht geben.

Weitere Nachteile für Ungeimpfte aber auch nicht,

fordern parteiübergreifend immer mehr Politiker und Politikerinnen.

Mehr zu dieser Diskussion gleich,

zunächst einige Fakten von Thomas Gonsior.

Geimpfte, Genesene, Getestete,

sie sind rechtlich gleichgestellt, weitgehend.

Beispielsweise bei Restaurant-Besuchen

oder bei der Rückkehr aus Risikogebieten.

Gleiche Rechte für die 3 G.

Nicht gleich ist das Restrisiko, jemanden anzustecken.

Das ist bei Geimpften erheblich reduziert.

Laut RKI verhindern Impfstoffe Infektionen um mindestens 65 %,

mRNA sind wirkungsvoller.

Und Geimpfte sind kürzer infektiös.

Auch Genesene, die nach vier Wochen eine Impfung bekommen,

übertragen das Virus weniger häufig.

Bei Getesteten aber gibt es ein Problem:

Fehleranfälligkeit der Selbsttests.

4 von 10 sind im Schnitt falsch-negativ.

Infektionen werden zuweilen unerkannt weitergegeben.

PCR-Tests dagegen gelten als fast 100 % korrekt.

Mit ihnen gilt: getestet = gesichert.

Fakt ist auch: In Deutschland wird jeden Tag weniger geimpft:

Am 9. Juni war der Höhepunkt der Impfwelle:

Rund 1,4 Mio. Menschen bekamen da eine Spritze.

Seitdem geht es abwärts.

Am vergangenen Mittwoch waren es mehr als 730.000 Impfungen.

Gestern, allerdings ein Sonntag: weniger als 120.000.

Wie gegensteuern?

Die Debatte über Einschränkungen für Nichtgeimpfte nimmt Fahrt auf.

Heike Slansky.

Trotz heftiger Kritik auch aus den eigenen Reihen:

Kanzleramtschef Braun bleibt dabei.

Bei steigenden Infektionszahlen im Herbst könnten Getestete

mit Geimpften und Genesenen nicht mehr gleichgestellt werden.

Wer sich nicht impfen lässt, nimmt an der Pandemie weiter teil.

Deshalb muss er damit rechnen, dass er regelmäßige Tests braucht,

um am öffentlichen Leben teilzunehmen

oder eben das auch nochmal Kontaktreduzierungen

notwendig werden.

Der Druck auf Ungeimpfte wächst,

wenngleich die Bundesregierung eine allgemeine Impfpflicht ablehnt.

Die FDP hält Brauns Vorstoß für verfassungswidrig.

Geimpfte, Getestete, negativ Getestete und Genesene,

von denen geht keine besondere Gefahr aus.

Und deshalb, über die Maske im öffentlichen Nahverkehr,

sind keine Freiheitseingriffe mehr gerechtfertigt.

Tatsächlich genießen jetzt schon Geimpfte und Genesene

mehr Rechte als Ungeimpfte.

Beispiel Reiserückkehrer aus Risikogebieten:

keine Quarantäne, keine Testpflicht, keine Kontaktbeschränkungen.

Baerbock ist für Brauns Idee,

Scholz geht es um die Kosten der Schnelltests.

Spätestens dann, wenn möglichst viele geimpft sind

und alle die Möglichkeit hatten, sich impfen zu lassen,

auch irgendwann das nicht mehr möglich sein wird,

diese Tests öffentlich zu bezahlen.

Die wichtigste Aufgabe ist,

die mobilen Impfteams weiter zu finanzieren

und jedem ein Impfangebot zu machen.

Und dann, den nächsten Schritt, wenn das geleistet worden ist,

darüber zu sprechen, dass in manchen Bereichen Leute,

die geimpft sind, Dinge tun können und andere nicht.

Eine zu niedrige Impfquote bei steigenden Infektionszahlen.

Ein Dilemma, das auf der nächsten Ministerpräsidentenkonferenz

im Kanzleramt für viel Stoff sorgen wird.

Jetzt noch der Blick auf die genauen Zahlen.

Das Robert Koch-Institut

registrierte 958 Neuinfektionen innerhalb eines Tages.

Das sind 412 mehr als vergangenen Montag.

Drei Todesfälle kamen binnen 24 Stunden hinzu.

Die 7-Tage-Inzidenz liegt jetzt bei 14,3.

In Frankreich liegen die Infektionszahlen höher als bei uns.

Mit scharfen Maßnahmen wollte Präsident Macron dagegenhalten.

Jetzt hat das Parlament einen Kompromiss verabschiedet.

Der sieht zwar weiter vor, dass sich Beschäftigte im Gesundheitswesen

impfen lassen müssen.

Anders als geplant droht ihnen bei Missachtung

aber nur noch eine Gehaltssperre, keine Entlassung mehr.

Außerdem wird der Gesundheitspass im Alltag immer wichtiger.

Ohne kommt man ab August weder in Restaurants noch in Fernzüge.

In der Flutkatastrophe

haben mindestens 179 Menschen ihr Leben verloren.

Warum so viele?

Hätte mehr oder besser gewarnt werden müssen?

Hat die Zusammenarbeit zwischen den Behörden funktioniert?

In einer Sondersitzung beriet der Innenausschuss des Bundestags heute

über Konsequenzen für den Katastrophenschutz.

Karl Hinterleitner berichtet.

Auch heute stehen Teile des Landes noch unter Wasser.

In Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen

wird schon aufgeräumt,

in der Politik wird jetzt aufgearbeitet.

Vor der heutigen Sitzung des Innenausschusses kamen Stimmen

aus der SPD, die mehr Kompetenzen für den Bund fordern.

Bei Großlagen dürften Kommunen und Länder nicht alleingelassen werden.

Deshalb muss der Bund bei Lagen,

die das gesamte Bundesgebiet betreffen oder die Länder

überfordern würden, auch eingreifen können.

Da werden wir um eine Diskussion um eine Verfassungsänderung

nicht herumkommen.

Dem widerspricht der Innenminister vehement.

Die Zuständigkeiten zwischen Bund und Ländern seien richtig verteilt

und ein Wert für sich.

Für den Katastrophenschutz sind in Deutschland

seit Jahrzehnten die Länder zuständig.

Ist das richtig?

Das halte ich für richtig.

Das ist genauso richtig wie die föderale Struktur

der Sicherheitsorgane.

Wer das verändert, fügt der Sache Schaden zu.

Seehofer setzt sich für bessere Warnsysteme ein.

So sollen im Katastrophenfall neben Sirenen und Rundfunkdurchsagen

Warn-Apps fürs Handy noch in diesem Jahr zur Verfügung stehen.

Außerdem ist ein gemeinsames Kompetenzzentrum

von Bund und Ländern geplant,

das bei kritischen Lagen zusammenkommt.

Der Opposition ist all das zu unverbindlich.

Das Ganze basiert auf freiwilliger Basis.

Genauso, wie wir es beim gemeinsamen Terrorabwehrzentrum erleben.

Aber die Probleme fangen dann an,

wenn es zu kritischen Situationen kommt.

Ich prognostiziere, dass das beim gemeinsamen Kompetenzzentrum

sich ähnlich entwickeln wird.

Konkrete Beschlüsse gab es heute in Berlin kaum.

Eher der gute Wille, in Zukunft besser zu kooperieren.

Eines hat die Katastrophe auch wieder gezeigt,

die große Hilfsbereitschaft im Land.

Allein mit der ZDF-Spendenaktion

sind mittlerweile 43 Mio. Euro zusammengekommen.

Wofür das Geld gebraucht und eingesetzt wird,

zeigen Heike Kruse und Julia Schröter.

Sie weiß nicht, der wievielte Patient heute vor ihr steht.

Bis zu 100 kommen jeden Tag in die mobile Arztpraxis

des Deutschen Roten Kreuzes in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Medizinische Versorgung auf Rädern,

denn die Wassermassen haben auch viele Praxen vor Ort zerstört.

Die mobile Arztpraxis wurde aus Spenden finanziert,

die Kosten: 350.000 Euro.

Beim Schutt wegräumen in Hitze und Dreck

verletzten sich viele Menschen.

Die kleinen Wunden sind auch die, wo wir am meisten

die Befürchtung haben, dass da Infektionen entstehen können,

daher bitten wir sie auch tatsächlich, herzukommen.

Es gab auch einen Aufruf zur Tetanus-Impfung.

Die Hilfe läuft, auf vielen Ebenen.

Das Technische Hilfswerk hat eine Behelfsfähre

über die Ahr eingerichtet.

Auf mehreren Kilometern die einzige Möglichkeit

für Fußgänger und Helfer,

von einem Teil der zerrissenen Stadt in den anderen zu kommen.

Schwerste Zerstörungen auch im Ort Insul.

Mit Blick direkt auf die Ahr

lebte Gisela Breuer hier mit ihrer Familie.

Erst vor knapp einem Jahr hatten sie das Elternhaus renoviert.

Im Untergeschoss sind nur noch die blanken Mauern übrig.

Im ersten Stock hat die Familie die Katastrophe überstanden.

Von unschätzbarem Wert: die Hilfe von Bekannten direkt danach.

Die haben auch, was wichtig ist, das Denken übernommen.

Wir konnten gar nicht mehr denken, weil wir wie in einer Blase lebten.

Die haben das organisiert und wir haben angefangen

mit Eimern Schlamm rauszutragen. take out mud with buckets.

Die Familie ist inzwischen bei Freunden untergekommen.

Man muss auch einen Ruhepunkt finden, You also have to find a resting place

um mal runterzukommen, neu Kraft zu nehmen. to calm down and regain strength.

Aber Schlafen ist schwer, ganz schwer.

Jeden Tag kommen sie zurück in ihr Haus und retten tapfer,

was zu retten ist, etwa Fotos.

Erinnerungsstücke, die jetzt auf der Wäscheleine hängen.

Irgendwann, sagt Gisela Breuer, soll ihr Zuhause wieder schön sein.

Bobby Cherian ist in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Bobby, in den vergangenen Tagen

gab's immer wieder auch Kritik am Krisenmanagement.

Etliche freiwillige Helfer wurden weggeschickt.

Wie ist das heute?

Es gibt immer noch viel zu tun.

Aber einiges wird jetzt besser organisiert.

Vergangene Woche kamen viele private Firmen mit schwerem Gerät.

Sie kamen auf eigene Faust und haben Müll aufgeladen und haben ihn zur

Deponie gebracht. Das wird jetzt gesteuert.

Dadurch erreicht man mit der gleichen Anzahl an Fahrzeugen, dass

die doppelte Menge an Müll weggebracht werden kann.

Am Wochenende haben viele private Helfer die Straßen verstopft.

Sie reist mit dem eigenen Auto an.

Mittlerweile sammeln sich die Helfer an einem zentralen Punkt.

Das Zusammenspiel von staatlicher und privater Hilfe ist jetzt besser.

Nach Tunesien.

Dort tobt ein politischer Machtkampf, von dem noch unklar ist,

was dahinter steckt:

Manche sagen Putsch dazu, andere sprechen von überfälligen Maßnahmen.

Lange galt Tunesien

als die Erfolgsgeschichte des Arabischen Frühlings.

Als einziges der betroffenen Länder

hatte es 2011 den Übergang zur Demokratie geschafft.

Doch schnell machte sich Ernüchterung breit:

Wirtschaftlich lief es immer schlechter.

Dazu kamen Korruption, ständige Regierungswechsel

und zuletzt mangelhafte Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie.

Thomas Walde.

Den ganzen Tag gab es Rangeleien vor dem Parlament in Tunis.

Abgeordnete, die es betreten wollten,

wurden von Militär und Polizei daran gehindert.

Zuvor hatte der Präsident den Regierungschef abgelöst

und das Parlament suspendiert.

Abgeordnete nennen das einen Putsch.

Das ist der Versuch, die Verfassung außer Kraft zu setzen

und die Werte der republikanischen Ordnung.

Tunesiens Präsident Kai Saied zeigte sich inmitten von Anhängern.

Er hatte sich ebenfalls auf die Verfassung berufen.

Sie erlaube seine Entscheidung,

weil die eine unmittelbare Gefahr für den Staat abwende.

Der Präsident der Republik übernimmt die exekutive Gewalt mit Hilfe

der Regierung, die durch einen neuen Premierminister angeführt wird,

den der Präsident der Republik benennt.

In den vergangenen Wochen gab es an verschiedenen Orten des Landes

Proteste gegen die Regierung, weil sich die wirtschaftliche Lage

in Folge der Corona-Krise weiter verschlechtert hatte.

So wurde u.a. die Auszahlung von Sozialleistungen verzögert.

Ich stehe seit 9 Uhr hier und jetzt ist es 12 Uhr.

Und gucken Sie sich doch mal die Corona-Lage an.

Die Krankenhäuser sind überfüllt.

Tunesien verzeichnete die höchste Infektionsrate Afrikas.

Es fehlt an medizinischer Versorgung und an Impfstoff.

Nach der Corona- und der Wirtschaftskrise,

nun die Staatskrise.

Bislang war Tunesien stolz, als einziges Land

nach dem Arabischen Frühling eine Demokratie geworden zu sein.

Die kommenden Wochen werden zeigen, ob Tunesien eine bleibt.

Deutschland könne nicht alles kompensieren, sagte die Kanzlerin.

Und meinte damit, weitere Flüchtlinge aus Afghanistan aufnehmen.

Mit dem Abzug der internationalen Truppen

verschärft sich die Sicherheitslage dort dramatisch.

Die islamistischen Taliban sind auf dem Vormarsch,

haben weite Teile des Landes unter ihre Kontrolle gebracht.

Die Zahl ziviler Opfer steigt.

Zehntausende sind Vertriebene im eigenen Land,

viele fliehen in den Iran und weiter in die Türkei.

Von dort berichtet Jörg Brase.

Sie haben es geschafft.

Durch Iran über die Grenze in die Türkei.

Es sind junge afghanische Männer.

Sie wollen es erstmal allein versuchen,

wollen die Familien später nachholen,

wenn sie in Sicherheit sind vor den Taliban.

Ich will hier Arbeit suchen.

In Afghanistan gibt es kein Geld zu verdienen.

Dort gibt es nur die Taliban.

Die verteilen Waffen und fordern, dass wir für sie kämpfen.

Davor sind wir geflohen.

Es drohe ein neuer Exodus, warnen Experten.

Hunderte Afghanen kommen jeden Tag.

Ihr Ziel ist die Türkei,

doch viele wollen weiter nach Europa.

Migrationsexperte Murat Erdogan fordert,

dass EU-Türkei-Flüchtlingsabkommen, neben syrischen

auch auf afghanische Flüchtlinge auszuweiten.

Wir müssen ein neues Modell entwickeln.

Natürlich ist Geld vielleicht das Wichtigste.

Aber Geld ist nicht genug.

Wir müssen mittelfristig, langfristig Modelle entwickeln

und mit der Türkei intensiver arbeiten.

Die türkische Opposition kritisiert schon jetzt,

es könnte einen Deal geben auf dem Rücken der türkischen Bevölkerung.

Es heißt, Brüssel wolle der Türkei

ein großes finanzielles Hilfspaket anbieten,

damit die afghanischen Flüchtlinge nicht in die EU gehen.

Das ist nichts als Bestechung.

Wir werden uns einer Zahl von 500.000 bis einer Million

afghanischen Flüchtlingen gegenübersehen.

Die Stimmung in der Türkei könnte kippen,

wenn zu den knapp vier Mio. Syrern im Land

auch noch afghanische Flüchtlinge hinzukommen.

Wir schauen nochmal auf die Unwetter hierzulande.

Bei heftigen Gewittern mit Starkregen und Sturmböen sind gestern in Sachsen

und Bayern zwei Menschen ums Leben gekommen.

Besonders betroffen war die Region um Eglfing in Oberbayern:

Der hier gefallene Hagel

lag teilweise bis zu einem halben Meter hoch. Bäume stürzten um.

Und auch am Nachmittag gab es wieder Unwetter,

wie hier im Enzkreis in Baden-Württemberg.

Keller wurden überflutet.

Und jetzt Olympia, dritter Tag und dritte deutsche Medaille.

Und die ist zum dritten Mal aus Bronze:

Slalomkanute Sideris Tasiadis hat sie im Wildwasserkanal hart erkämpft,

hinter den Konkurrenten aus Slowenien und Tschechien.

Die zweite Medaille für den Augsburger

bei Olympischen Sommerspielen.

Im Ziel entlädt sich bei Sideris Tasiadis die ganze Anspannung.

Volles Risiko vom Start weg, die Devise des Augsburgers.

Im olympischen Stangenparcours In the Olympic pole course

braucht der 31-Jährige all seine Erfahrung.

Kniend im Kanu muss er auf engstem Raum Wellen und Walzen überwinden.

Einzig an Tor 19 treibt ihn das Wasser weit nach unten.

Danach profitiert Tasiadis von der Wendigkeit seines umgebauten Kajaks

und holt nach Silber 2012 in London neun Jahre später Bronze in Tokio.

Platz 2 geht an Lukas Rohan aus Tschechien,

Olympiasieger wird der Slowene Benjamin Savsek.

Erfolg für die deutschen Beach- Volleyballerinnen Laura Ludwig

und Margareta Kozuch:

Nach der Niederlage gestern

heute ein hart umkämpfter Sieg gegen zwei Japanerinnen in 2:0-Sätzen.

Damit hat sich das deutsche Duo

direkt fürs Achtelfinale qualifiziert.

Nach der knappen Niederlage vorgestern im ersten Vorrundenspiel

gegen Spanien heute ein wichtiger Sieg für die deutschen Handballer:

Die DHB-Auswahl gewann gegen Argentinien klar mit 33:25.

Übermorgen geht's gegen Weltmeister Frankreich.

Und Vize-Weltmeisterin Sarah Köhler

hat das Finale über 1.500 m Freistil erreicht:

Die 27-Jährige konnte als Vorlauf-Sechste problemlos

das dritte Finalticket für den deutschen Schwimmverband

in Tokio lösen, muss sich aber für eine bessere Platzierung

im entscheidenden Rennen am Mittwoch weiter steigern.

Durch starke Leistungen hatten die deutsche Turner

das Finale des Mannschaftsmehrkampfs erreicht, in dem es dann heute reached the final of the team all-around, in which it was today

nicht so gut für das deutsche Quartett lief: nur Platz 8.

Sie sind mit großen Erwartungen in den Wettkampf gestartet,

die vier Turner aus Deutschland.

Doch ein Rang in Medaillennähe blieb aus: nur Platz 8. But there was no place close to a medal: only 8th place.

Zunächst ging alles glatt, Andreas Toba am Sprung:

Diesmal trat der 30-Jährige auch ohne schwere Verletzungen an.

Der Held von Rio 2016 hatte mit einem Kreuzbandriss

die deutschen Turner ins Finale gebracht.

Doch trotz guter Leistungen konnten er und seine Teamkollegen,

wie hier Lukas Dauser am Barren,

gegen das starke russische Olympische Komitee

und den zweitplatzierten Gastgeber Japan nicht mehr entgegensetzen.

Vielleicht ein kleiner Trost:

Die Turner-Elite erreichte zum vierten Mal

seit Peking 2008 das Mannschaftsfinale.

Und hier noch die Goldmedaille des Tages,

errungen durch eine 13-Jährige:

Momiji Nishiya

schreibt als erste Skateboard- Olympiasiegerin Geschichte.

Die Japanerin setzte sich gegen eine ebenfalls 13-jährige Brasilianerin

und eine 16-jährige Japanerin durch.

Mein Gott, komm ich mir alt vor.

Von Japan jetzt - nach Beckum im Kreis Warendorf.

Eine kleine Stadt schreibt Geschichte.

So sieht es aus: Deutschlands erstes Haus aus dem 3D-Drucker.

160 Quadratmeter auf zwei Etagen.

Und das geht so: Ein riesiger Betondrucker trägt, And it works like this: A huge concrete printer carries

wie bei einer Torte, Schicht für Schicht den Beton auf.

Und wenn den Bewohnern mal nach grundlegender Veränderung ist,

schmeißt man den Drucker einfach nochmal an.

Der Deutsche Wetterdienst warnt aktuell vor schweren Gewittern

mit Starkregen in Teilen von Schleswig-Holstein,

Baden-Württemberg, Bayern und Sachsen.

Und morgen kündigen sich wieder Unwetter an.

Mehr dazu gleich von Özden Terli.

Bettina Schausten freut sich auf Sie im heute journal um 21.45 Uhr.

Hier hat morgen Jana Pareigis Premiere.

Danke für Ihr Interesse, alles Gute und auf Wiedersehen.

Weitere Unwetter kündigen sich an.

Und zwar mit einem Tief über den Britischen Inseln.

Es zieht über den Ärmelkanal

und schiebt ein Wolkenband mit Regen zu uns, dazu auch Hagel

und ein intensiver Regen mit größeren Mengen in kurzer Zeit.

Im Süden Deutschlands die selben Verhältnisse.

In der Nacht gibt es im Osten und im Südosten Gewitter,

die lassen allmählich nach.

Dort, wo die Schauer verschwinden, bildet sich z.T. Nebel.

Im Nordwesten gibt es ebenfalls noch etwas Regen.

Morgen Vormittag kündigen sich die ersten Schauer von Westen an.

Sonst gibt es viel Sonne, v.a. im Osten.

Zum Nachmittag ändert sich das, dann kommen heftige Gewitter auf.

Zum Abend können das zu Unwettern werden, auch im Süden Deutschlands.

Am Mittwoch gibt es weitere Gewitter, v.a. im Norden und im Süden,

ab Donnerstag wird es allmählich ruhiger.