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2021 Tagesschau, tagesthemen 13.09.2021, 22:30 Uhr - Endspurt vor der Wahl: Wieviel geht noch bei wem?

tagesthemen 13.09.2021, 22:30 Uhr - Endspurt vor der Wahl: Wieviel geht noch bei wem?

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (13.09.2021)

Heute im Studio: Ingo Zamperoni

Guten Abend.

Nach dem Triell kommt nicht das Quattrell.

Man blieb beim deutschen Namen: der Vierkampf nach dem Triell.

Gestern lieferten sich die Kandidaten der drei Parteien

mit Kanzlerambitionen einen TV-Schlagabtausch.

Heute sind es die anderen vier im Bundestag vertretenen Fraktionen:

Die AfD, die FDP, die Linke und die CSU.

Auch, wenn diese niemanden ins Kanzleramt schicken werden:

So könnten sie daran beteiligt sein, wer es von den anderen drei wird.

Ihr Ergebnis könnte die Koalitionsmöglichkeiten bestimmen.

So kämpften sie heute um jede Stimme.

FDP-Chef Lindner:

Wohl schon bald in der Rolle des Königsmachers.

Die spannende Frage zwei Wochen vor der Bundestagswahl:

Wie loyal steht er zur Union?

Kann die Linke die Sorgen vor einem rot-rot-grünen Bündnis nehmen?

Dann ist noch die AfD –

ohne jede Regierungs-Option, aber mit scharfer Rhetorik.

Der Vierkampf machte seinem Namen alle Ehre.

Etwa, wie die Rente finanziert werden soll

Wir nennen das Generationen-Rente.

Eine kapitalgedeckte neue Säule für die Rente.

Für die von Beginn, von Geburt an, angespart werden muss.

Nur das sichert langfristig die Renten.

Und schützt vor Altersarmut.

Wir müssen die Rente so stärken, dass die gesetzliche Rente reicht,

um Altersarmut zu verhindern.

Sodass jeder im Alter in Würde leben kann.

Linder sagt: Dieses System stoße an seine Grenzen.

Die Beitragsbemessungsgrenze ...

Nun reden Sie über die Beitragsbemessungsgrenze.

Sie wollen jetzt zusätzliches Geld ins System bringen. Ja.

Das ist eine Belastung.

Wenn Sie die erhöhen, werden diejenigen,

die für Arbeitsplätze sorgen, die privat investieren sollen:

Die wollen Sie zusätzlich belasten.

Heftiger Schlagabtausch – auch beim Thema Außenpolitik.

Wir brauchen Russland als Partner,

wir brauchen auch die Volksrepublik China als Partner.

Genauso wie die USA.

Die Gleichsetzung der USA mit Russland und China

halte ich für falsch.

Die USA sind ein Partner, die unsere Werte teilt von Demokratie,

Rechtsstaatlichkeit, Marktwirtschaft.

Wir sind in einem Bündnis.

Ich kritisiere den Umgang Putins mit der Opposition in Russland.

Wir sind aber der Meinung,

es darf keine militärische Konfrontation geben.

Wir brauchen kein Säbelrasseln,

sondern weltweit Abrüstung und Entspannungspolitik.

Wir wollen die NATO auflösen

und überführen in ein kollektives Sicherheitsbündnis.

Sie lehnen eine Sicherheitsarchitektur ab.

Haben Sie das mit Frau Esken besprochen

oder mit Olaf Scholz?

Erwarten Sie darauf eine Antwort? Ja.

Unterschiede sind klar geworden.

Die FDP in einem Dilemma. Sie hat die Qual der Wahl.

Wir stellen fest, dass die Union leider geschwächt ist.

Wir sehen den rot-grünen Flirt mit Linkspartei.

75 % Spitzensteuersatz, Enteignung, Politik gegen das Auto.

Ausstieg aus NATO.

Dann kommt der FDP besondere Verantwortung zu,

eine Politik der Mitte zu organisieren.

Die Linken haben nur eine Chance, in die Regierung zu kommen.

Wenn es am 26.9. eine Mehrheit gibt, rot-rot-grün,

sollten wir ernsthaft darüber reden:

Wie wir einen Politikwechsel gestalten können.

Für alle vier Parteien gilt:

Sie wollen für sich selbst und nicht für ein Bündnis werben.

In unserem Hauptstadtstudio begrüße ich Matthias Deiß.

Wie hat sich das Aufeinandertreffen

von der gestrigen TV-Debatte unterschieden?

Gestern standen die Kanzlerkandidaten im Vordergrund.

Das war heute anders.

Es ging stärker um Inhalte.

Alle betonen, mehr fürs Klima tun zu wollen.

Aber es wurde deutlich, wie groß die Unterschiede sind.

Das war teils knifflig.

Manchmal wurde viel gestritten.

Insgesamt war es sehr aufschlussreich.

Die Koalition kam anders als gestern erst zum Schluss.

Konnte man aus den Antworten herauslesen,

welche Koalitionen wahrscheinlicher sind und welche weniger?

Da gab es wenig Überraschendes.

Niemand will mit der AfD koalieren.

Linke und FDP passt auch nicht.

Das wussten wir aber auch alles auch vorher.

Die Linke wirbt für Rot-Grün-Rot.

Zur NATO will sich nicht bekennen.

Die FDP hält sich in Jamaika und die Ampel offen.

Die Lage bleibt schwierig.

Man kann sich für eine Partei entscheiden,

aber man weiß nicht, für welche Koalition.

Blicken wir auf das gestrige Triell: Wie fällt die Nachlese dazu aus?

Die SPD freut sich über das Ergebnis der ARD-Umfrage.

Diese hatte Olaf Scholz vorne gesehen.

Die Union beschwichtigt.

Mit einer Revolution sei nicht zu rechnen gewesen.

Ein Laschet-Sieg ist ausgeblieben, auch aus Sicht der Union.

Aber er soll seinen Wert gesteigert haben.

Mut macht der Union

auch das Ergebnis der Kommunalwahl in Niedersachsen.

Da lag man vor der SPD.

Man hofft auf eine Aufholjagd.

Man hat heute ein Sofortprogramm vorgestellt.

Darin ist nicht alles neu.

Aber es werden Inhalte benannt.

Die Grünen sind zufrieden.

Annalena Baerbock konnte gestern glänzen,

beim Thema Klima durchaus punkten.

Es ist für alle nicht mehr viel Zeit, etwas zu bewegen.

Wird sich am Wahlkampf noch was ändern?

Wer glaubt, dass die Wahl gelaufen ist, irrt.

Infratest dimap hält das Rennen um Platz eins für offen.

Aber die Uhr tickt, die Meinungen verfestigen sich.

Immer mehr Briefwähler geben ihre Stimme ab.

Es gab aber bei allen Wahlen bislang eine letzte Mobilisierung.

Die nutzen alle Parteien.

Verschiebungen sind noch drin.

Vielen Dank.

Zum Vierkampf hat Justus Kliss aus unserem ARD-Hauptstadtstudio

folgende Meinung:

Ob Triell oder Vierkampf:

Wahlsendungen mit Spitzenkandidaten und -kandidatinnen

erinnern mich an Theater.

Wie bei den Figuren auf der Bühne geht es um die Rollenverteilung.

Gestern ging es um die Hauptrolle, Kanzlerin oder Kanzler,

heute um die wichtigen Nebenrollen:

Union oder SPD brauchen wohl zwei Partner zur Regierungsbildung.

Die Linke sieht ihre pazifistische Rolle darin, die NATO aufzulösen.

Vielleicht ist es ihr am Ende nicht so wichtig

angesichts der Möglichkeiten in einem Rot-Grün-Roten-Bündnis.

Das ruft Alexander Dobrindt (CSU) auf den Plan -

und in die bekannte Rolle:

Als Warner vor dem aus seiner Sicht radikalen linken Rand.

Christian Lindner arbeitet sich im Schulterschluss mit der CSU

an der Linkspartei ab:

In der Rolle des politischen Partners,

der inhaltlich eher mit der Union liebäugelt.

Aber das Hintertürchen zur SPD offenhält:

Nach dem Motto, das bürgerliche Lager muss doch eine Stimme haben -

egal an wessen Seite.

Die AfD bleibt bei ihrer Außenseiterrolle:

Egal, ob in der Russlandfrage oder beim Klimaschutz.

Und auch, weil keiner mit ihr auftreten will.

Und sie mit den anderen nicht.

Doch bei allem Machtstreben:

Die Parteien sollten nicht vergessen,

für welches Stück sie auf die Politikbühne geschickt werden.

Kann die Linke ihren pazifistischen Markenkern

mit SPD und Grünen behalten?

Wie viel wirtschaftsfreundliche Politik könnte die FDP

mit Union und Grünen durchsetzen?

Wie die Grünen ihre klimapolitischen Ziele

in einer Koalition mit Union FDP?

Für heute ist der Vorhang zu und noch viele Fragen offen.

Die Meinung von Justus Kliss.

Wenn am übernächsten Sonntag gewählt wird,

dürfen zwei Millionen Menschen erstmals ihre Stimme abgeben.

Klingt nach vielen, aber die Gruppe der 18- bis 20-Jährigen

macht nur 3,5 Prozent der Wahlberechtigten aus.

Wohl einer der Gründe, warum die Jüngeren das Gefühl haben,

sich oft in der Politik nicht wiederzufinden.

Um deren Sicht kennenzulernen, waren wir in unserer Wahlreise

im Nordwesten unterwegs.

Wir waren mittendrin in Bremen, genauer gesagt in Bremerhaven,

das ja zum Bundesland gehört.

Luca Laube hat zwei Erstwähler getroffen.

Einfache Melodien sind wichtig - einfach, was im Ohr bleibt.

♪ House ♪

Ryan Keil (19) träumt von einer DJ-Karriere.

Er hatte schon Festival- und Club-Auftritte.

Wegen der Pandemie ist sein Traum erst mal geplatzt.

Es hat mir 'nen Strich durch die Rechnung gemacht.

2019 und 2020 hätte ich sehr viel gehabt.

Aber man sieht's ja:

Auch jetzt gehen die Zahlen wieder hoch -

und alle Clubs machen wieder zu.

Ryan Keil lebt in Bremerhaven-Leherheide.

Bei der letzten Bundestagswahl hat hier nur die Hälfte gewählt.

♪ House ♪

Auch er ist nicht sicher, ob er wählt.

Dabei darf er es erstmals - und viele Themen liegen ihm am Herzen.

Gleichberechtigung ist mit sehr wichtig.

Zurzeit ist es so, dass die Frau die gleiche Arbeit macht wie ein Mann

und trotzdem weniger bezahlt wird - das ist nicht okay.

Im Moment beschäftigen ihn die Corona-Einschränkungen am meisten.

Die AfD ist an dem Punkt gut, was die Corona-Maßnahmen angeht,

dass sie sie halt lockern wollen.

Ob Abschaffen oder Lockern, das ist 'ne andere Sache.

Aber die sind da eher gegen, das ist bei mir ähnlich.

Ich bin nicht so 'n Querdenker,

aber ich find es schade, wie wir eingeschränkt werden.

Seit zwei Jahren.

Wenn Celina Thadewaldt mit Freundinnen ins Cafe geht,

unterhalten sie sich auch über Politik.

Seit einigen Wochen ist sie 18 und wird zum ersten Mal wählen.

Welche Partei, hat sie noch nicht entschieden.

Das wird bis kurz vor der Wahl dauern.

Zu Grünen und SPD hab ich oft tendiert.

Das war die letzten Jahre immer meine Tendenz.

Bei den Jugendwahlen in der Schule hab ich auch so abgestimmt.

Aber wenn man sich die TV-Debatten anschaut oder mit Bekannten redet:

Man merkt, es gibt andere Parteien, die auch ganz gute Stellen haben.

Celina Thadewaldt hat gerade Abi gemacht.

In ein paar Wochen wird sie nach Berlin ziehen und da studieren.

Man hört oft, im Land Bremen sei die Bildung nicht so gut.

"Euer Abitur ist nicht so viel wert wie bei uns."

Ich kann ja nichts dafür, dass ich hier geboren bin.

Die FDP hat gestern gesagt:

Sie wollen sich darum kümmern, dass Bildung Bundessache wird.

Das spricht mir zu - dieser Punkt.

Bremerhaven gehört zu den Städten

mit der höchsten Arbeitslosenquote Deutschlands.

Junge Menschen suchen eine Perspektive.

Die von Ryan Keil ist die Musik.

Er jobbt in einem Casino und spürt nicht,

dass die Politik sein Leben positiv verändert.

Man hat ein gewisses Vertrauen zu der Politik.

Aber wenn man sich bereiterklärt, zu wählen:

Dann möchte ich nicht nur das Vertrauen von mir zur Politik,

sondern auch von der Politik zu mir.

Wenn sie was versprechen, müssen sie es einhalten.

Ich bin enttäuscht, wenn ich sehe, das ist nicht, wie's gesagt wurde.

Vielleicht geht er nicht zur Wahl, als Zeichen des Protests.

Damit wäre er einer von vielen in Bremerhaven.

Die Taliban in Afghanistan rissen die Macht wieder an sich.

Was passiert mit denen,

die nun Verfolgung und Repressalien befürchten müssen?

Was leicht übersehen wurde:

Es gibt etwas anderes, was Millionen Afghanen befürchten:

Hunger.

Seit der Machtübernahme haben sich Nahrungsmittel dramatisch verknappt.

Öffentliche Strukturen sind vom Zusammenbruch bedroht,

Hilfslieferungen und -Zahlungen wurden eingefroren.

Hunderttausende Flüchtlinge stehen vor dem Nichts.

Um diese Not zu lindern, forderten U auf einer Geberkonferenz in Genf

heute 600 Mio. Dollar.

Es kam mehr als 1 Mrd. Dollar zusammen.

Wie sehr die Hilfe gebraucht wird:

Seit Stunden warten sie vor den Toren der Bank, um Bargeld abzuheben.

Bis zu 200 Euro pro Woche sind erlaubt.

Immer wieder ruft ein Mann Namen auf

von denen, die zum Bankschalter dürfen.

Die anderen können nur hoffen, dass sie heute noch an die Reihe kommen.

Mit der Machtübernahme ist das Finanzsystem zusammengebrochen.

Ich hoffe, dass die Taliban ihre Versprechen einhalten:

Dass sie uns Frauen erlauben zu arbeiten

und für unseren Lebensunterhaltung zu sorgen.

Im Hotel nebenan tagen Mitarbeiter des UN-Welternährungsprogramms.

Sie kamen zu einer Krisenkonferenz zusammen.

Die Stimmung ist angespannt.

Ich frage nach der aktuellen Lage. Katastrophal, sagt man mir.

Schuld seien die Dürre, die Pandemie, der Regime-Wechsel

und der Wegfall ausländischer Gelder.

Wir gehen davon aus, dass es einen Anstieg der Zahl von Menschen

geben wird, die von Hunger bedroht sind.

Die Leute schlachten ihr Vieh

und verkaufen ihr Hab und Gut, um zu überleben.

Was damit gemeint ist, sieht man auf diesem Kabuler Markt.

Hier kann man zu Spottpreisen den Hausrat von Familien erwerben.

Hinter jedem Verkaufsposten steht eine andere tragische Geschichte.

Von Familien, die schon früher

von nur ein paar Euro am Tag leben mussten und den Hunger fürchten.

Und von denen, die die Not zu Händlern gemacht hat.

Ich habe früher für die Regierung gearbeitet,

aber derzeit ist unsicher, ob ich meinen Job behalte.

Deshalb habe ich vor einer Woche begonnen,

Zweite-Hand-Artikel zu verkaufen.

Manche Leute verkaufen ihre Häuser

und versuchen, mit dem Geld außer Landes zu kommen.

Nahezu völlig mittellos sind diese Menschen,

die am Rande einer Einkaufsstraße auf einem Park-Gelände leben.

Sie gehören zu den Hunderttausenden von Binnenflüchtlingen.

Auf dem Tuch ist zu lesen, aus welchen Provinzen sie kommen.

Kundus, Baghlan, Badakchan.

Bei uns wurde gekämpft, unser Haus völlig zerstört.

Jetzt haben wir kaum was zu essen, zu wenig Wasser.

Keiner kümmert sich um unsere Kranken.

Die Taliban sollen was für uns tun.

Wir haben kein Geld und besitzen nichts.

Mittags und Abends bekommen wir etwas zu essen.

Aber wir brauchen Arbeit, die gibt es nicht für uns.

Von den Taliban gibt es Durchhalteparolen wie:

Wir haben für Afghanistans unser Blut vergossen,

jetzt lasst uns gemeinsam unseren Schweiß vergießen.

An ihre Versprechungen einer guten Zukunft

glauben immer weniger Afghanen.

Ihnen bleibt nur die Hoffnung,

dass ihnen das Ausland trotz der Taliban zur Hilfe kommt.

Darüber, wie den Menschen geholfen werden kann,

sprach ich am Abend mit Dominik Stillhart in Genf.

Er koordiniert die weltweiten humanitären Einsätze

des Internationalen Roten Kreuzes.

Auch die in Afghanistan,

wo das Rote Kreuz in mehr als 80 Krankenhäusern tätig ist.

Guten Abend.

Wie stellt sich die Lage für die Afghanen aus Ihrer Sicht dar,

was hören Sie von Ihren Mitarbeitenden?

Einerseits schweigen die Waffen -

v.a. nach den intensiven Kämpfen der letzten drei Monate.

Das ist eine riesige Erleichterung für die Bevölkerung.

Andererseits sind die humanitären Bedürfnisse überwältigend.

Nach vier Jahrzehnten Krieg

ist über die Hälfte der Leute auf Hilfe angewiesen.

In den Spitälern, die wir unterstützen,

wurden fast 40.000 Versehrte gepflegt:

In den letzten drei Monaten.

Bei der Grundversorgung wird es schnell zu Engpässen kommen.

Die bilateralen Hilfen an die Regierung wurden gekappt,

weil sie nicht international anerkannt ist.

Die neue Regierung sind die Taliban.

Wie kann die Hilfe für die Menschen unter den Taliban weitergehen?

Worauf stellen Sie sich da ein?

Wir haben mit allen Gruppen, mit verschiedenen Regierungen Kontakte.

Wir müssen auf Konsens- und Vertrauensgrund

mit den Kriegsparteien arbeiten, in Afghanistan und anderswo.

Das ist für uns eine normale Situation.

Wir sind in Kontakt mit den Taliban, unser Präsident war letzte Woche da,

hat Gespräche geführt mit Mitgliedern der Regierung.

Wir haben relativ glaubwürdige Zusicherungen,

dass wir arbeiten können.

Es wird erwartet,

dass wir unsere humanitären Dienstleistungen weiter leisten.

Vertrauen Sie diesen Ankündigungen?

Wir haben seit Jahrzehnten Kontakte mit den Taliban.

Wir haben auch vorher in Gebieten gearbeitet, die sie kontrollierten.

Ich glaube wirklich:

Es ist im Interesse der Taliban,

dass humanitäre Organisationen wie das IKRK da arbeiten können.

Deswegen habe ich das Gefühl, dass die Zusicherungen glaubwürdig sind.

Wie kann man den Menschen helfen, ohne die Taliban zu unterstützen?

Lässt sich die Nothilfe an Bedingungen knüpfen?

Tun Sie das?

Die Frage ist nicht so sehr,

wie man hilft, ohne die neue Regierung zu unterstützen.

Die Frage ist:

Wie können wir Freiraum aushandeln, um den Bedürftigsten zu helfen?

Da haben wir glaubwürdige Zusicherungen.

Wenn die Hilfe so weitergehen kann:

Ist die Lage in Afghanistan eine andere

als sie in den vergangenen Wochen vielleicht schien?

Die humanitäre Situation ist extrem schwierig.

Es braucht große Anstrengungen, gerade im humanitären Bereich,

um die Grundversorgung einigermaßen sicherzustellen.

Mittel- bis langfristig ist es wichtig,

dass man den Draht findet zur neuen Regierung:

Damit bilaterale Hilfe wieder geleistet werden kann.

Humanitäre Hilfe ist jetzt wichtig und wirkt stabilisierend.

Aber langfristig muss die Grundversorgung

über die Regierung sichergestellt werden:

Im Gesundheitsbereich, im Schulwesen, Wasser, usw.

Bei der Geberkonferenz der UN heute kam 1 Mrd. Dollar zusammen.

Kann das auffangen, was durch das Einfrieren vieler Hilfsgelder

und den Abzug der NATO wegbrach?

Es ist extrem wichtig, dass diese Gelder gesprochen wurden.

Das wird den Organisationen helfen, die Operation zu vergrößern.

Langfristig müssen andere Wege gefunden werden.

Die Weltbank hat einen Großteil der Gesundheitsversorgung finanziert.

Diese Gelder müssen wieder fließen,

damit die Grundversorgung wiederhergestellt werden kann.

Herr Stillhart vom IKRK, vielen Dank.

Vielen Dank.

Corona-Impfungen gehen hierzulande nur schleppend voran.

Deswegen startet die Bundesregierung heute eine Impfaktionswoche.

Weitere Nachrichten mit Susanne Daubner:

Dazu sind mobile Teams in ganz Deutschland unterwegs

und machen Impfangebote an öffentlichen Orten:

Etwa in Einkaufszentren oder Supermärkten.

Regierungssprecher Seibert sprach von 700 Aktionen bundesweit.

Laut Experten sind nicht genügend Menschen immunisiert,

um eine massive Corona-Welle zu verhindern.

Schwarz-Rot-Gelb:

Die neue Regierungskoalition für Sachsen-Anhalt steht.

Nach langen Verhandlungen besiegelten die Landesvorsitzenden von CDU, SPD

und FDP den Pakt heute in Magdeburg.

Stärkste Kraft im ersten derartigen Parteienbündnis

ist die CDU von Ministerpräsident Haseloff.

Sie besetzt fünf der acht geplanten Ministerien.

Haseloff will sich am Donnerstag im Parlament zur Wiederwahl stellen.

Bei der Parlamentswahl in Norwegen

liegt die sozialdemokratische Arbeiterpartei vorn.

Nach Hochrechnungen kommt die Partei auf 26 %.

20 % erreichen die Konservativen von Ministerpräsidentin Solberg.

Damit zeichnet sich nach acht Jahren ein Regierungswechsel ab.

Die chinesische Regierung

geht weiter gegen heimische Technologie-Konzerne vor.

Sie hat oft ein Tochterunternehmen von Alibaba-Gründer Ma im Visier.

So soll laut Financial Times

die Zahlungs-App Alipay zerschlagen werden.

Details von Anja Kohl:

Alipay ist eine Art chinesisches PayPal.

Über die App zahlen die Chinesen mobil an der Kasse,

nehmen Kredite auf, schließen Versicherungen ab.

Zu groß für die Regierung, die Alipay zurechtstutzt.

Das Geschäft mit Kreditkarten und Verbraucherkrediten

brachte 40 % der Einnahmen.

Laut Presseberichten wird es in ein neues Unternehmen ausgelagert,

in dem die Staatsführung mitredet.

Alipay muss zudem nun die Nutzerdaten an eine Behörde übermitteln.

Brisant, da Alipay auch in Deutschland akzeptiert wird,

etwa von Aldi Süd, dm und Rossmann.

Hauptsächlich nutzen chinesische Touristen den Dienst.

Israels Premier Bennett

traf den ägyptischen Präsidenten al-Sisi in Sharm El-Sheikh.

Es ist der erste offizielle Besuch eines israelischen Regierungschefs

in Ägypten seit zehn Jahren.

Bei den Gesprächen ging es

um den Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern.

Ägypten bemüht sich um eine Vermittlung in dem Konflikt.

Die Friedensgespräche liegen seit 2014 auf Eis.

Im Süden Spaniens kämpfen Feuerwehrleute und das Militär

gegen die Waldbrände.

In der Nähe des Ortes Ronda in der Provinz Malaga

mussten Dörfer evakuiert werden, Tausende Hektar Land wurden zerstört.

Die Feuer brachen am Mittwoch aus.

Die Einsatzkräfte hoffen auf einen Wetterumschwung:

Meteorologen haben Regen angekündigt.

Sie brauchten stets viel Stoff und Platz für ihre Kunst.

Christo und Jeanne-Claude.

Tausende Regenschirme

stellten sie 1991 zeitgleich in Japan und in den USA auf.

Für viele unvergessen:

Sie packten sie 1995 das Reichstagsgebäude ein.

Bis zu 500.000 Menschen täglich zog das an.

Vor fünf Jahren ließ Christo

die Menschen übers Wasser des Iseo-Sees in Italien gehen.

Auch nach Christos Tod 2020 wird lange Geplantes real.

So bekommt der Arc de Triomphe einen Pariser.

So geht ein riesiger Traum in Erfüllung.

Fast 100 Kletterer entrollen die Stoffbahnen über dem Triumphbogen.

Christos Neffe Vladimir Yavachev ist erleichtert.

Es ist irre, hoffentlich bleibt das Wetter so.

Wir haben bisher unglaublich Glück gehabt.

Für seinen 2020 verstorbenen Onkel Christo vollendet er das Projekt.

Eine Mammutaufgabe:

25.000 qm Stoff sind nötig, um den Triumphbogen einzupacken.

Die größte Herausforderung: dass Christo nicht mehr da ist.

Ich vermisse seinen Enthusiasmus,

sein kritisches Denken, seine Energie.

Bis zu seinem Tod hatte Christo an dem Projekt gearbeitet.

Er konnte alle Details festlegen.

Die Planung war fertig, als er im Mai 2020 starb.

Für ihn war es ein Herzensprojekt.

Bereits Anfang der 60er hatten er und seine Frau Jeanne-Claude die Idee

für die Verpackung des Triumphbogens.

Die größte Herausforderung an so einem urbanen Projekt ist,

dass wir nicht viel Platz haben.

Wir sind in einer riesigen Stadt.

Ein paar Meter vom Triumphbogen entfernt:

Die Schaltzentrale von Christos Neffen Vladimir.

Mit 3000 Metern Seil

werden in den nächsten Tagen die Stoffbahnen verschnürt.

Es war eine visuelle Entscheidung für Christo.

Er mochte, wie das Silber den blauen Himmel reflektiert.

Es soll die metallenen Dächer in Paris symbolisieren.

V.a. ist es eine Interpretation der französischen Nationalfarben.

Ganz wichtig: Das Denkmal nicht beschädigen.

Das heißt, so wenig Bohrungen wie nötig.

Jedes Loch musste von der Denkmalbehörde genehmigt werden.

Die kostbaren Reliefs wurden mit Metallkörben geschützt.

Viele deutsche Firmen sind an der Verhüllung beteiligt.

Wir mussten sogar in den Windkanal.

Stellen Sie sich vor, das sind 25.000 qm Fläche,

zehn-, 15-mal so viel Fläche wie die Segel der Gorch Fock.

Enorme Windkräfte, die bei Sturm walten können.

Deshalb musste man das genau untersuchen.

Nun werden die Seile angebracht.

Ab Samstag kann das fertige Kunstwerk besichtigt werden.

Einige Fans sind schon da.

Das ist spektakulär.

Das ist ein eingepacktes Geschenk – für uns alle.

Schade, dass das nur zwei Wochen bleibt - echt außergewöhnlich.

Nach 16 Tagen verschwindet die Verhüllung wieder.

Ein Kunstwerk auf Zeit, wie Christo es wollte.

Beim Wetter müssen wir uns dick einpacken -

oder reicht leichter Stoff?

Die nächsten zwei Tage reicht leichter Stoff.

Wasserfest wäre ab morgen Abend gut.

Es wird schwül.

Von Spanien aus kommt ein Tiefdruckgebiet.

Sie sehen den Regen.

Bis Samstag wird es bei uns immer wieder nass sein.

Es kann Schauer und Gewitter geben.

In Spanien gab es heute schon Schauer und Gewitter.

Ab morgen Nachmittag kann es auch bei uns nass werden.

In der Nacht ist der Himmel sternenklar.

Teilweise gibt es Hochnebel.

Im Laufe des Tages ziehen aus Westen Wolken heran.

Abends und nachmittags bringen sie Schauer und Gewitter.

Es wird schwülwarm.

Weil die Luft feucht ist, ist die Wärme unangenehm.

Die nächsten Tage werden ähnlich.

Am Mittwoch wird es in Bayern am wärmsten.

Dort kommen auch Schauer und Gewitter hin.

Sie hängen dort auch noch am Donnerstag.

Es ist am Donnerstag kühler.

Zum Wochenende hin wird es trocken.

Hier geht es weiter mit der Story im Ersten:

Ein Road-Movie über Parteien, die davon träumen,

bei der Wahl die 5-Prozent-Hürde zu überspringen.

Es sind so viele wie noch nie.

Wir sind morgen Abend wieder da - bleiben Sie zuversichtlich.

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesthemen 13.09.2021, 22:30 Uhr - Endspurt vor der Wahl: Wieviel geht noch bei wem? tagesthemen 13.09.2021, 22:30 Uhr - Final spurt before the election: How much is left for whom? tagesthemen 13.09.2021, 22:30 - Último surto antes das eleições: quanto resta para quem? tagesthemen 13.09.2021, 22:30 - Последний рывок перед выборами: сколько кому осталось?

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit den tagesthemen.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (13.09.2021)

Heute im Studio: Ingo Zamperoni

Guten Abend.

Nach dem Triell kommt nicht das Quattrell.

Man blieb beim deutschen Namen: der Vierkampf nach dem Triell.

Gestern lieferten sich die Kandidaten der drei Parteien

mit Kanzlerambitionen einen TV-Schlagabtausch.

Heute sind es die anderen vier im Bundestag vertretenen Fraktionen:

Die AfD, die FDP, die Linke und die CSU.

Auch, wenn diese niemanden ins Kanzleramt schicken werden:

So könnten sie daran beteiligt sein, wer es von den anderen drei wird.

Ihr Ergebnis könnte die Koalitionsmöglichkeiten bestimmen.

So kämpften sie heute um jede Stimme.

FDP-Chef Lindner:

Wohl schon bald in der Rolle des Königsmachers.

Die spannende Frage zwei Wochen vor der Bundestagswahl:

Wie loyal steht er zur Union?

Kann die Linke die Sorgen vor einem rot-rot-grünen Bündnis nehmen?

Dann ist noch die AfD –

ohne jede Regierungs-Option, aber mit scharfer Rhetorik.

Der Vierkampf machte seinem Namen alle Ehre.

Etwa, wie die Rente finanziert werden soll

Wir nennen das Generationen-Rente.

Eine kapitalgedeckte neue Säule für die Rente.

Für die von Beginn, von Geburt an, angespart werden muss.

Nur das sichert langfristig die Renten.

Und schützt vor Altersarmut.

Wir müssen die Rente so stärken, dass die gesetzliche Rente reicht,

um Altersarmut zu verhindern.

Sodass jeder im Alter in Würde leben kann.

Linder sagt: Dieses System stoße an seine Grenzen.

Die Beitragsbemessungsgrenze ...

Nun reden Sie über die Beitragsbemessungsgrenze.

Sie wollen jetzt zusätzliches Geld ins System bringen. Ja.

Das ist eine Belastung.

Wenn Sie die erhöhen, werden diejenigen,

die für Arbeitsplätze sorgen, die privat investieren sollen:

Die wollen Sie zusätzlich belasten.

Heftiger Schlagabtausch – auch beim Thema Außenpolitik.

Wir brauchen Russland als Partner,

wir brauchen auch die Volksrepublik China als Partner.

Genauso wie die USA.

Die Gleichsetzung der USA mit Russland und China

halte ich für falsch.

Die USA sind ein Partner, die unsere Werte teilt von Demokratie,

Rechtsstaatlichkeit, Marktwirtschaft.

Wir sind in einem Bündnis.

Ich kritisiere den Umgang Putins mit der Opposition in Russland.

Wir sind aber der Meinung,

es darf keine militärische Konfrontation geben.

Wir brauchen kein Säbelrasseln,

sondern weltweit Abrüstung und Entspannungspolitik.

Wir wollen die NATO auflösen

und überführen in ein kollektives Sicherheitsbündnis.

Sie lehnen eine Sicherheitsarchitektur ab.

Haben Sie das mit Frau Esken besprochen

oder mit Olaf Scholz?

Erwarten Sie darauf eine Antwort? Ja.

Unterschiede sind klar geworden.

Die FDP in einem Dilemma. Sie hat die Qual der Wahl.

Wir stellen fest, dass die Union leider geschwächt ist.

Wir sehen den rot-grünen Flirt mit Linkspartei.

75 % Spitzensteuersatz, Enteignung, Politik gegen das Auto.

Ausstieg aus NATO.

Dann kommt der FDP besondere Verantwortung zu,

eine Politik der Mitte zu organisieren.

Die Linken haben nur eine Chance, in die Regierung zu kommen.

Wenn es am 26.9. eine Mehrheit gibt, rot-rot-grün,

sollten wir ernsthaft darüber reden:

Wie wir einen Politikwechsel gestalten können.

Für alle vier Parteien gilt:

Sie wollen für sich selbst und nicht für ein Bündnis werben.

In unserem Hauptstadtstudio begrüße ich Matthias Deiß.

Wie hat sich das Aufeinandertreffen

von der gestrigen TV-Debatte unterschieden?

Gestern standen die Kanzlerkandidaten im Vordergrund.

Das war heute anders.

Es ging stärker um Inhalte.

Alle betonen, mehr fürs Klima tun zu wollen.

Aber es wurde deutlich, wie groß die Unterschiede sind.

Das war teils knifflig.

Manchmal wurde viel gestritten.

Insgesamt war es sehr aufschlussreich.

Die Koalition kam anders als gestern erst zum Schluss.

Konnte man aus den Antworten herauslesen,

welche Koalitionen wahrscheinlicher sind und welche weniger?

Da gab es wenig Überraschendes.

Niemand will mit der AfD koalieren.

Linke und FDP passt auch nicht.

Das wussten wir aber auch alles auch vorher.

Die Linke wirbt für Rot-Grün-Rot.

Zur NATO will sich nicht bekennen.

Die FDP hält sich in Jamaika und die Ampel offen.

Die Lage bleibt schwierig.

Man kann sich für eine Partei entscheiden,

aber man weiß nicht, für welche Koalition.

Blicken wir auf das gestrige Triell: Wie fällt die Nachlese dazu aus?

Die SPD freut sich über das Ergebnis der ARD-Umfrage.

Diese hatte Olaf Scholz vorne gesehen.

Die Union beschwichtigt.

Mit einer Revolution sei nicht zu rechnen gewesen.

Ein Laschet-Sieg ist ausgeblieben, auch aus Sicht der Union.

Aber er soll seinen Wert gesteigert haben.

Mut macht der Union

auch das Ergebnis der Kommunalwahl in Niedersachsen.

Da lag man vor der SPD.

Man hofft auf eine Aufholjagd.

Man hat heute ein Sofortprogramm vorgestellt.

Darin ist nicht alles neu.

Aber es werden Inhalte benannt.

Die Grünen sind zufrieden.

Annalena Baerbock konnte gestern glänzen,

beim Thema Klima durchaus punkten.

Es ist für alle nicht mehr viel Zeit, etwas zu bewegen.

Wird sich am Wahlkampf noch was ändern?

Wer glaubt, dass die Wahl gelaufen ist, irrt.

Infratest dimap hält das Rennen um Platz eins für offen.

Aber die Uhr tickt, die Meinungen verfestigen sich.

Immer mehr Briefwähler geben ihre Stimme ab.

Es gab aber bei allen Wahlen bislang eine letzte Mobilisierung.

Die nutzen alle Parteien.

Verschiebungen sind noch drin.

Vielen Dank.

Zum Vierkampf hat Justus Kliss aus unserem ARD-Hauptstadtstudio

folgende Meinung:

Ob Triell oder Vierkampf:

Wahlsendungen mit Spitzenkandidaten und -kandidatinnen

erinnern mich an Theater.

Wie bei den Figuren auf der Bühne geht es um die Rollenverteilung.

Gestern ging es um die Hauptrolle, Kanzlerin oder Kanzler,

heute um die wichtigen Nebenrollen:

Union oder SPD brauchen wohl zwei Partner zur Regierungsbildung.

Die Linke sieht ihre pazifistische Rolle darin, die NATO aufzulösen.

Vielleicht ist es ihr am Ende nicht so wichtig

angesichts der Möglichkeiten in einem Rot-Grün-Roten-Bündnis.

Das ruft Alexander Dobrindt (CSU) auf den Plan -

und in die bekannte Rolle:

Als Warner vor dem aus seiner Sicht radikalen linken Rand.

Christian Lindner arbeitet sich im Schulterschluss mit der CSU

an der Linkspartei ab:

In der Rolle des politischen Partners,

der inhaltlich eher mit der Union liebäugelt.

Aber das Hintertürchen zur SPD offenhält:

Nach dem Motto, das bürgerliche Lager muss doch eine Stimme haben -

egal an wessen Seite.

Die AfD bleibt bei ihrer Außenseiterrolle:

Egal, ob in der Russlandfrage oder beim Klimaschutz.

Und auch, weil keiner mit ihr auftreten will.

Und sie mit den anderen nicht.

Doch bei allem Machtstreben:

Die Parteien sollten nicht vergessen,

für welches Stück sie auf die Politikbühne geschickt werden.

Kann die Linke ihren pazifistischen Markenkern

mit SPD und Grünen behalten?

Wie viel wirtschaftsfreundliche Politik könnte die FDP

mit Union und Grünen durchsetzen?

Wie die Grünen ihre klimapolitischen Ziele

in einer Koalition mit Union FDP?

Für heute ist der Vorhang zu und noch viele Fragen offen.

Die Meinung von Justus Kliss.

Wenn am übernächsten Sonntag gewählt wird,

dürfen zwei Millionen Menschen erstmals ihre Stimme abgeben.

Klingt nach vielen, aber die Gruppe der 18- bis 20-Jährigen

macht nur 3,5 Prozent der Wahlberechtigten aus.

Wohl einer der Gründe, warum die Jüngeren das Gefühl haben,

sich oft in der Politik nicht wiederzufinden.

Um deren Sicht kennenzulernen, waren wir in unserer Wahlreise

im Nordwesten unterwegs.

Wir waren mittendrin in Bremen, genauer gesagt in Bremerhaven,

das ja zum Bundesland gehört.

Luca Laube hat zwei Erstwähler getroffen.

Einfache Melodien sind wichtig - einfach, was im Ohr bleibt.

♪ House ♪

Ryan Keil (19) träumt von einer DJ-Karriere.

Er hatte schon Festival- und Club-Auftritte.

Wegen der Pandemie ist sein Traum erst mal geplatzt.

Es hat mir 'nen Strich durch die Rechnung gemacht.

2019 und 2020 hätte ich sehr viel gehabt.

Aber man sieht's ja:

Auch jetzt gehen die Zahlen wieder hoch -

und alle Clubs machen wieder zu.

Ryan Keil lebt in Bremerhaven-Leherheide.

Bei der letzten Bundestagswahl hat hier nur die Hälfte gewählt.

♪ House ♪

Auch er ist nicht sicher, ob er wählt.

Dabei darf er es erstmals - und viele Themen liegen ihm am Herzen.

Gleichberechtigung ist mit sehr wichtig.

Zurzeit ist es so, dass die Frau die gleiche Arbeit macht wie ein Mann

und trotzdem weniger bezahlt wird - das ist nicht okay.

Im Moment beschäftigen ihn die Corona-Einschränkungen am meisten.

Die AfD ist an dem Punkt gut, was die Corona-Maßnahmen angeht,

dass sie sie halt lockern wollen.

Ob Abschaffen oder Lockern, das ist 'ne andere Sache.

Aber die sind da eher gegen, das ist bei mir ähnlich.

Ich bin nicht so 'n Querdenker,

aber ich find es schade, wie wir eingeschränkt werden.

Seit zwei Jahren.

Wenn Celina Thadewaldt mit Freundinnen ins Cafe geht,

unterhalten sie sich auch über Politik.

Seit einigen Wochen ist sie 18 und wird zum ersten Mal wählen.

Welche Partei, hat sie noch nicht entschieden.

Das wird bis kurz vor der Wahl dauern.

Zu Grünen und SPD hab ich oft tendiert.

Das war die letzten Jahre immer meine Tendenz.

Bei den Jugendwahlen in der Schule hab ich auch so abgestimmt.

Aber wenn man sich die TV-Debatten anschaut oder mit Bekannten redet:

Man merkt, es gibt andere Parteien, die auch ganz gute Stellen haben.

Celina Thadewaldt hat gerade Abi gemacht.

In ein paar Wochen wird sie nach Berlin ziehen und da studieren.

Man hört oft, im Land Bremen sei die Bildung nicht so gut.

"Euer Abitur ist nicht so viel wert wie bei uns."

Ich kann ja nichts dafür, dass ich hier geboren bin.

Die FDP hat gestern gesagt:

Sie wollen sich darum kümmern, dass Bildung Bundessache wird.

Das spricht mir zu - dieser Punkt.

Bremerhaven gehört zu den Städten

mit der höchsten Arbeitslosenquote Deutschlands.

Junge Menschen suchen eine Perspektive.

Die von Ryan Keil ist die Musik.

Er jobbt in einem Casino und spürt nicht,

dass die Politik sein Leben positiv verändert.

Man hat ein gewisses Vertrauen zu der Politik.

Aber wenn man sich bereiterklärt, zu wählen:

Dann möchte ich nicht nur das Vertrauen von mir zur Politik,

sondern auch von der Politik zu mir.

Wenn sie was versprechen, müssen sie es einhalten.

Ich bin enttäuscht, wenn ich sehe, das ist nicht, wie's gesagt wurde.

Vielleicht geht er nicht zur Wahl, als Zeichen des Protests.

Damit wäre er einer von vielen in Bremerhaven.

Die Taliban in Afghanistan rissen die Macht wieder an sich.

Was passiert mit denen,

die nun Verfolgung und Repressalien befürchten müssen?

Was leicht übersehen wurde:

Es gibt etwas anderes, was Millionen Afghanen befürchten:

Hunger.

Seit der Machtübernahme haben sich Nahrungsmittel dramatisch verknappt.

Öffentliche Strukturen sind vom Zusammenbruch bedroht,

Hilfslieferungen und -Zahlungen wurden eingefroren.

Hunderttausende Flüchtlinge stehen vor dem Nichts.

Um diese Not zu lindern, forderten U auf einer Geberkonferenz in Genf

heute 600 Mio. Dollar.

Es kam mehr als 1 Mrd. Dollar zusammen.

Wie sehr die Hilfe gebraucht wird:

Seit Stunden warten sie vor den Toren der Bank, um Bargeld abzuheben.

Bis zu 200 Euro pro Woche sind erlaubt.

Immer wieder ruft ein Mann Namen auf

von denen, die zum Bankschalter dürfen.

Die anderen können nur hoffen, dass sie heute noch an die Reihe kommen.

Mit der Machtübernahme ist das Finanzsystem zusammengebrochen.

Ich hoffe, dass die Taliban ihre Versprechen einhalten:

Dass sie uns Frauen erlauben zu arbeiten

und für unseren Lebensunterhaltung zu sorgen.

Im Hotel nebenan tagen Mitarbeiter des UN-Welternährungsprogramms.

Sie kamen zu einer Krisenkonferenz zusammen.

Die Stimmung ist angespannt.

Ich frage nach der aktuellen Lage. Katastrophal, sagt man mir.

Schuld seien die Dürre, die Pandemie, der Regime-Wechsel

und der Wegfall ausländischer Gelder.

Wir gehen davon aus, dass es einen Anstieg der Zahl von Menschen

geben wird, die von Hunger bedroht sind.

Die Leute schlachten ihr Vieh

und verkaufen ihr Hab und Gut, um zu überleben.

Was damit gemeint ist, sieht man auf diesem Kabuler Markt.

Hier kann man zu Spottpreisen den Hausrat von Familien erwerben.

Hinter jedem Verkaufsposten steht eine andere tragische Geschichte.

Von Familien, die schon früher

von nur ein paar Euro am Tag leben mussten und den Hunger fürchten.

Und von denen, die die Not zu Händlern gemacht hat.

Ich habe früher für die Regierung gearbeitet,

aber derzeit ist unsicher, ob ich meinen Job behalte.

Deshalb habe ich vor einer Woche begonnen,

Zweite-Hand-Artikel zu verkaufen.

Manche Leute verkaufen ihre Häuser

und versuchen, mit dem Geld außer Landes zu kommen.

Nahezu völlig mittellos sind diese Menschen,

die am Rande einer Einkaufsstraße auf einem Park-Gelände leben.

Sie gehören zu den Hunderttausenden von Binnenflüchtlingen.

Auf dem Tuch ist zu lesen, aus welchen Provinzen sie kommen.

Kundus, Baghlan, Badakchan.

Bei uns wurde gekämpft, unser Haus völlig zerstört.

Jetzt haben wir kaum was zu essen, zu wenig Wasser.

Keiner kümmert sich um unsere Kranken.

Die Taliban sollen was für uns tun.

Wir haben kein Geld und besitzen nichts.

Mittags und Abends bekommen wir etwas zu essen.

Aber wir brauchen Arbeit, die gibt es nicht für uns.

Von den Taliban gibt es Durchhalteparolen wie:

Wir haben für Afghanistans unser Blut vergossen,

jetzt lasst uns gemeinsam unseren Schweiß vergießen.

An ihre Versprechungen einer guten Zukunft

glauben immer weniger Afghanen.

Ihnen bleibt nur die Hoffnung,

dass ihnen das Ausland trotz der Taliban zur Hilfe kommt.

Darüber, wie den Menschen geholfen werden kann,

sprach ich am Abend mit Dominik Stillhart in Genf.

Er koordiniert die weltweiten humanitären Einsätze

des Internationalen Roten Kreuzes.

Auch die in Afghanistan,

wo das Rote Kreuz in mehr als 80 Krankenhäusern tätig ist.

Guten Abend.

Wie stellt sich die Lage für die Afghanen aus Ihrer Sicht dar,

was hören Sie von Ihren Mitarbeitenden?

Einerseits schweigen die Waffen -

v.a. nach den intensiven Kämpfen der letzten drei Monate.

Das ist eine riesige Erleichterung für die Bevölkerung.

Andererseits sind die humanitären Bedürfnisse überwältigend.

Nach vier Jahrzehnten Krieg

ist über die Hälfte der Leute auf Hilfe angewiesen.

In den Spitälern, die wir unterstützen,

wurden fast 40.000 Versehrte gepflegt:

In den letzten drei Monaten.

Bei der Grundversorgung wird es schnell zu Engpässen kommen.

Die bilateralen Hilfen an die Regierung wurden gekappt,

weil sie nicht international anerkannt ist.

Die neue Regierung sind die Taliban.

Wie kann die Hilfe für die Menschen unter den Taliban weitergehen?

Worauf stellen Sie sich da ein?

Wir haben mit allen Gruppen, mit verschiedenen Regierungen Kontakte.

Wir müssen auf Konsens- und Vertrauensgrund

mit den Kriegsparteien arbeiten, in Afghanistan und anderswo.

Das ist für uns eine normale Situation.

Wir sind in Kontakt mit den Taliban, unser Präsident war letzte Woche da,

hat Gespräche geführt mit Mitgliedern der Regierung.

Wir haben relativ glaubwürdige Zusicherungen,

dass wir arbeiten können.

Es wird erwartet,

dass wir unsere humanitären Dienstleistungen weiter leisten.

Vertrauen Sie diesen Ankündigungen?

Wir haben seit Jahrzehnten Kontakte mit den Taliban.

Wir haben auch vorher in Gebieten gearbeitet, die sie kontrollierten.

Ich glaube wirklich:

Es ist im Interesse der Taliban,

dass humanitäre Organisationen wie das IKRK da arbeiten können.

Deswegen habe ich das Gefühl, dass die Zusicherungen glaubwürdig sind.

Wie kann man den Menschen helfen, ohne die Taliban zu unterstützen?

Lässt sich die Nothilfe an Bedingungen knüpfen?

Tun Sie das?

Die Frage ist nicht so sehr,

wie man hilft, ohne die neue Regierung zu unterstützen.

Die Frage ist:

Wie können wir Freiraum aushandeln, um den Bedürftigsten zu helfen?

Da haben wir glaubwürdige Zusicherungen.

Wenn die Hilfe so weitergehen kann:

Ist die Lage in Afghanistan eine andere

als sie in den vergangenen Wochen vielleicht schien?

Die humanitäre Situation ist extrem schwierig.

Es braucht große Anstrengungen, gerade im humanitären Bereich,

um die Grundversorgung einigermaßen sicherzustellen.

Mittel- bis langfristig ist es wichtig,

dass man den Draht findet zur neuen Regierung:

Damit bilaterale Hilfe wieder geleistet werden kann.

Humanitäre Hilfe ist jetzt wichtig und wirkt stabilisierend.

Aber langfristig muss die Grundversorgung

über die Regierung sichergestellt werden:

Im Gesundheitsbereich, im Schulwesen, Wasser, usw.

Bei der Geberkonferenz der UN heute kam 1 Mrd. Dollar zusammen.

Kann das auffangen, was durch das Einfrieren vieler Hilfsgelder

und den Abzug der NATO wegbrach?

Es ist extrem wichtig, dass diese Gelder gesprochen wurden.

Das wird den Organisationen helfen, die Operation zu vergrößern.

Langfristig müssen andere Wege gefunden werden.

Die Weltbank hat einen Großteil der Gesundheitsversorgung finanziert.

Diese Gelder müssen wieder fließen,

damit die Grundversorgung wiederhergestellt werden kann.

Herr Stillhart vom IKRK, vielen Dank.

Vielen Dank.

Corona-Impfungen gehen hierzulande nur schleppend voran.

Deswegen startet die Bundesregierung heute eine Impfaktionswoche.

Weitere Nachrichten mit Susanne Daubner:

Dazu sind mobile Teams in ganz Deutschland unterwegs

und machen Impfangebote an öffentlichen Orten:

Etwa in Einkaufszentren oder Supermärkten.

Regierungssprecher Seibert sprach von 700 Aktionen bundesweit.

Laut Experten sind nicht genügend Menschen immunisiert,

um eine massive Corona-Welle zu verhindern.

Schwarz-Rot-Gelb:

Die neue Regierungskoalition für Sachsen-Anhalt steht.

Nach langen Verhandlungen besiegelten die Landesvorsitzenden von CDU, SPD

und FDP den Pakt heute in Magdeburg.

Stärkste Kraft im ersten derartigen Parteienbündnis

ist die CDU von Ministerpräsident Haseloff.

Sie besetzt fünf der acht geplanten Ministerien.

Haseloff will sich am Donnerstag im Parlament zur Wiederwahl stellen.

Bei der Parlamentswahl in Norwegen

liegt die sozialdemokratische Arbeiterpartei vorn.

Nach Hochrechnungen kommt die Partei auf 26 %.

20 % erreichen die Konservativen von Ministerpräsidentin Solberg.

Damit zeichnet sich nach acht Jahren ein Regierungswechsel ab.

Die chinesische Regierung

geht weiter gegen heimische Technologie-Konzerne vor.

Sie hat oft ein Tochterunternehmen von Alibaba-Gründer Ma im Visier.

So soll laut Financial Times

die Zahlungs-App Alipay zerschlagen werden.

Details von Anja Kohl:

Alipay ist eine Art chinesisches PayPal.

Über die App zahlen die Chinesen mobil an der Kasse,

nehmen Kredite auf, schließen Versicherungen ab.

Zu groß für die Regierung, die Alipay zurechtstutzt.

Das Geschäft mit Kreditkarten und Verbraucherkrediten

brachte 40 % der Einnahmen.

Laut Presseberichten wird es in ein neues Unternehmen ausgelagert,

in dem die Staatsführung mitredet.

Alipay muss zudem nun die Nutzerdaten an eine Behörde übermitteln.

Brisant, da Alipay auch in Deutschland akzeptiert wird,

etwa von Aldi Süd, dm und Rossmann.

Hauptsächlich nutzen chinesische Touristen den Dienst.

Israels Premier Bennett

traf den ägyptischen Präsidenten al-Sisi in Sharm El-Sheikh.

Es ist der erste offizielle Besuch eines israelischen Regierungschefs

in Ägypten seit zehn Jahren.

Bei den Gesprächen ging es

um den Friedensprozess zwischen Israelis und Palästinensern.

Ägypten bemüht sich um eine Vermittlung in dem Konflikt.

Die Friedensgespräche liegen seit 2014 auf Eis.

Im Süden Spaniens kämpfen Feuerwehrleute und das Militär

gegen die Waldbrände.

In der Nähe des Ortes Ronda in der Provinz Malaga

mussten Dörfer evakuiert werden, Tausende Hektar Land wurden zerstört.

Die Feuer brachen am Mittwoch aus.

Die Einsatzkräfte hoffen auf einen Wetterumschwung:

Meteorologen haben Regen angekündigt.

Sie brauchten stets viel Stoff und Platz für ihre Kunst.

Christo und Jeanne-Claude.

Tausende Regenschirme

stellten sie 1991 zeitgleich in Japan und in den USA auf.

Für viele unvergessen:

Sie packten sie 1995 das Reichstagsgebäude ein.

Bis zu 500.000 Menschen täglich zog das an.

Vor fünf Jahren ließ Christo

die Menschen übers Wasser des Iseo-Sees in Italien gehen.

Auch nach Christos Tod 2020 wird lange Geplantes real.

So bekommt der Arc de Triomphe einen Pariser.

So geht ein riesiger Traum in Erfüllung.

Fast 100 Kletterer entrollen die Stoffbahnen über dem Triumphbogen.

Christos Neffe Vladimir Yavachev ist erleichtert.

Es ist irre, hoffentlich bleibt das Wetter so.

Wir haben bisher unglaublich Glück gehabt.

Für seinen 2020 verstorbenen Onkel Christo vollendet er das Projekt.

Eine Mammutaufgabe:

25.000 qm Stoff sind nötig, um den Triumphbogen einzupacken.

Die größte Herausforderung: dass Christo nicht mehr da ist.

Ich vermisse seinen Enthusiasmus,

sein kritisches Denken, seine Energie.

Bis zu seinem Tod hatte Christo an dem Projekt gearbeitet.

Er konnte alle Details festlegen.

Die Planung war fertig, als er im Mai 2020 starb.

Für ihn war es ein Herzensprojekt.

Bereits Anfang der 60er hatten er und seine Frau Jeanne-Claude die Idee

für die Verpackung des Triumphbogens.

Die größte Herausforderung an so einem urbanen Projekt ist,

dass wir nicht viel Platz haben.

Wir sind in einer riesigen Stadt.

Ein paar Meter vom Triumphbogen entfernt:

Die Schaltzentrale von Christos Neffen Vladimir.

Mit 3000 Metern Seil

werden in den nächsten Tagen die Stoffbahnen verschnürt.

Es war eine visuelle Entscheidung für Christo.

Er mochte, wie das Silber den blauen Himmel reflektiert.

Es soll die metallenen Dächer in Paris symbolisieren.

V.a. ist es eine Interpretation der französischen Nationalfarben.

Ganz wichtig: Das Denkmal nicht beschädigen.

Das heißt, so wenig Bohrungen wie nötig.

Jedes Loch musste von der Denkmalbehörde genehmigt werden.

Die kostbaren Reliefs wurden mit Metallkörben geschützt.

Viele deutsche Firmen sind an der Verhüllung beteiligt.

Wir mussten sogar in den Windkanal.

Stellen Sie sich vor, das sind 25.000 qm Fläche,

zehn-, 15-mal so viel Fläche wie die Segel der Gorch Fock.

Enorme Windkräfte, die bei Sturm walten können.

Deshalb musste man das genau untersuchen.

Nun werden die Seile angebracht.

Ab Samstag kann das fertige Kunstwerk besichtigt werden.

Einige Fans sind schon da.

Das ist spektakulär.

Das ist ein eingepacktes Geschenk – für uns alle.

Schade, dass das nur zwei Wochen bleibt - echt außergewöhnlich.

Nach 16 Tagen verschwindet die Verhüllung wieder.

Ein Kunstwerk auf Zeit, wie Christo es wollte.

Beim Wetter müssen wir uns dick einpacken -

oder reicht leichter Stoff?

Die nächsten zwei Tage reicht leichter Stoff.

Wasserfest wäre ab morgen Abend gut.

Es wird schwül.

Von Spanien aus kommt ein Tiefdruckgebiet.

Sie sehen den Regen.

Bis Samstag wird es bei uns immer wieder nass sein.

Es kann Schauer und Gewitter geben.

In Spanien gab es heute schon Schauer und Gewitter.

Ab morgen Nachmittag kann es auch bei uns nass werden.

In der Nacht ist der Himmel sternenklar.

Teilweise gibt es Hochnebel.

Im Laufe des Tages ziehen aus Westen Wolken heran.

Abends und nachmittags bringen sie Schauer und Gewitter.

Es wird schwülwarm.

Weil die Luft feucht ist, ist die Wärme unangenehm.

Die nächsten Tage werden ähnlich.

Am Mittwoch wird es in Bayern am wärmsten.

Dort kommen auch Schauer und Gewitter hin.

Sie hängen dort auch noch am Donnerstag.

Es ist am Donnerstag kühler.

Zum Wochenende hin wird es trocken.

Hier geht es weiter mit der Story im Ersten:

Ein Road-Movie über Parteien, die davon träumen,

bei der Wahl die 5-Prozent-Hürde zu überspringen.

Es sind so viele wie noch nie.

Wir sind morgen Abend wieder da - bleiben Sie zuversichtlich.

Copyright Untertitel: NDR 2021