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Theodor Fontane: Ein Sommer in London, 08 - Die Docks-Keller

08 - Die Docks-Keller

Die Docks-Keller

Unter »Docks« versteht man im allgemeinen die Häfen eines Hafens: kleine abgezweigte Buchten, oder auch gemauerte Bassins, in denen man die rückkehrenden Schiffe gleichsam beiseite nimmt, um sie zunächst auszuladen, und – wenn's nottut – auszubessern. Die London-Docks charakterisiert man am besten, wenn man sie Fluß-Häfen nennt. Sie verhalten sich zur Themse, mit der sie in unmittelbarster Verbindung stehen, wie große Privatgehöfte zu einer daran vorüberführenden allgemeinen Heerstraße.

Man unterscheidet Katharinen-, London-, Westindien- und Ostindien-Docks. Alle vier befinden sich am linken Themseufer, die ersteren auf der Strecke zwischen Tower und Tunnel, die letztern beiden, weiter stromabwärts, in der Nähe des Fleckens Blackwall, eine Stunde von London.

Die Ostindien-Docks sind, wie es schon ihr Name an die Hand gibt, die Ruhe- und Erholungsplätze für die großen Ostindienfahrer, die Heilanstalten, wo man die Hartmitgenommenen wieder flickt und bekupfert; auch Teer und Pech auf all die Wunden gießt, die ihnen das Sturmkap mit Wind und Wellen geschlagen.

Ich gedenke heut nur von den eigentlichen London-Docks zu sprechen, ganz besonders aber die Docks -Keller in Augenschein zu nehmen, von denen im voraus bemerkt sei, daß sie, in Gemeinschaft mit Speichern, Remisen und Lagerhäusern, die unmittelbare Nachbarschaft, sozusagen einen integrierenden Teil der Docks selber bilden. Denken wir uns eine Durchschnittszeichnung zwischen der mit der Themse parallellaufenden Citystraße und der Themse selbst, so ist die Reihenfolge diese: zuerst das Handelshaus mit seinen Comptoiren, dann geräumige Höfe mit Speichern aller Art, unter diesen die Docks-Keller, und schließlich, unmittelbar an der Themse, die Docks selbst. Die Höfe und die Keller verhalten sich zueinander wie zwei Etagen, und je nachdem die Ladung des eben angekommenen Schiffes aus Wein, Öl und Rum auf der einen, oder aus Reis, Zucker, Wolle und Baumwolle auf der anderen Seite besteht, wälzt man die Fässer und Ballen direkt vom Bord des Schiffes entweder auf die Speicherhöfe, oder eine Etage tiefer, in die Docks-Keller hinein. Unter diesen spielen die Weinkeller, die (vermutlich ein Kompagniegeschäft) nicht nur unter dem Speicherhofe eines Grundstücks, sondern unter einem ganzen Citystadtteil hinlaufen, die größte Rolle.

Der Freundlichkeit eines deutschen Kaufmannes verdankte ich es, daß mir Gelegenheit wurde, diese ungeheuren Räumlichkeiten in Augenschein zu nehmen. Er gab mich für einen jungen Deutschen aus, der nicht übel Lust habe, mehrere Oxhoft Port und Sherry gegen Barbezahlung sofort zu entnehmen, eine Rolle, die zu viele Vorteile und Annehmlichkeiten versprach, als daß ich hätte geneigt sein sollen, mich gegen sie zu sträuben.

Bevor wir in die Keller hinabsteigen, sei über »Port« und »Sherry« etwas vorausgeschickt. Beide Worte sind Kollektiva für alle möglichen Sorten süßen und feurigen Weins geworden. Unter all' den hunderttausend Oxhoften Port und Sherry, die alljährlich in England getrunken werden, ist vielleicht kein einziger, zu dem Oporto und Xeres (Sherry ist eine Mißbildung dieses Wortes) ausschließlich und unvermischt den Saft ihrer Trauben beigesteuert haben. Die Küsten des mittelländischen Meeres liefern diese ungeheuren Weinmassen, die – wenn von roter Farbe – unter dem Namen Port, von goldgelber, unter dem Namen Sherry in die Welt geschickt werden. Die Keller der London-Docks sind übrigens schon das zweite Lager, das diese köstlichen Weine bezieht: zuerst begegnet man ihnen auf der Westküste von Sizilien und zwar im Städtchen Marsala, wohin die aufkaufenden Engländer zunächst Ladung auf Ladung dirigieren, um von dort aus, je nach Bedürfnis, die englischen Keller zu speisen. Um sich von der Größe dieser sizilianischen Weinniederlagen einen Begriff machen zu können, führe ich das Faktum an, daß allein die alljährliche Verdunstung achttausend Gallonen beträgt.

Aber lassen wir Marsala und steigen wir heute in die Keller der englischen Docks. – Wir fahren ein, wie in den Schacht eines Berges. Zwei rußige Burschen mit kleinen blakenden Lichtern schreiten uns vorauf. Nun denn: Glück auf! und lustige Bergmannsfahrt. Was sollten wir nicht? Unser Gewinn ist sicher: der Port, wie flüssiger Rubin, wird bald in unsern Gläsern blinken.

Wir sind unten: vor unsern erstaunten Blicken liegt eine Stadt. Wir haben schöne Sagen und Märchen, die von Städten auf dem Grunde des Meeres, oder von Schlössern in der Tiefe unserer Berge sprechen – diese Wunder sind Wirklichkeit geworden. Über uns lärmt und wogt die City mit ihren hunderttausend Menschen, und hier unten dehnen sich gleicherzeit die erleuchteten, unabsehbar langen Straßen einer unterirdischen Stadt. Rechts und links wie Häuser liegen übereinander getürmt die mächtigen Gebinde: jedes Faß – eine Etage. Wir sind in die eine Straße eingetreten, und schreiten weiter. Alle fünfzig Schritt begegnen wir einer Quergasse, die, um kein Haar anders oder gar kleiner als die Straße, die wir gerade durchmessen, nach rechts und links hin sich endlos fortzieht. Immer weiter geht es: neue Gänge, neue Tonnen, neue Lichter, immer Neues, und doch immer das Alte wieder; unser Auge entdeckt nichts, das ihm als Merkmal, als Wegweiser aus diesem Labyrinthe dienen könnte, und eine namenlose Angst überkommt uns plötzlich. Wir denken an die Irrgänge des Altertums, an die römischen Katakomben, und ein unwiderstehliches Verlangen nach Luft und Licht erfaßt unser Herz.

Aber schon ist die Heilung bei der Hand. »There 's a first rate Sherry, Sir! indeed, a very fine one«, so trifft es plötzlich unser Ohr, und schon der ruhig-sichere Klang der Stimme überzeugt uns, daß kein Grund zur Furcht vorhanden. Den letzten Rest davon spült der Sherry fort. Mit unermüdlichem Diensteifer werden jetzt rechts und links die Fässer angebohrt: hier spritzt es wie ein Goldstrahl aus dem Faß hervor, dort strömt der blutrote Port ins Glas. Wir kosten und nippen, wie wenn es Nektar wäre; die rußigen Burschen aber schätzen's nicht höher wie abgestandenes Wasser und schütten das flüssige Gold an die Erde. Der Wein hat längst aufgehört, ihnen eine Himmelsgabe zu sein; sie teilen sich schweigsam, gewissenhaft in ihre Arbeit: der eine bohrt die Löcher, der andere verstopft sie, wozu er sich kleiner Holznägel bedient. – Wir mußten in diesen Kellern schon viele Vorgänger gehabt haben, denn der Boden manchen Fasses sah wahrlich aus wie die Sohle eines neumodisch-gestifteten Stiefels.

Eine Stunde war um. Aus den unterirdischen Gassen stiegen wir lachend ans Tageslicht und schwankten in lautem Gespräch der Blackfriars-Brücke zu. Menschen und Häuser schienen uns zuzunicken, die finsteren Straßen waren wie verwandelt.

Ich habe die City von London so schmuck nicht wiedergesehn.

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08 - Die Docks-Keller 08 - The docks basement 08 - The Docks källare 08 - Підвал "Доки

Die Docks-Keller

Unter »Docks« versteht man im allgemeinen die Häfen eines Hafens: kleine abgezweigte Buchten, oder auch gemauerte Bassins, in denen man die rückkehrenden Schiffe gleichsam beiseite nimmt, um sie zunächst auszuladen, und – wenn's nottut – auszubessern. |||||general||||ports|||bays|||masoned|basins|||||returning|||aside|||||unload|||if necessary|repair "Docks" are generally understood to mean the harbors of a harbour: small bays branching off, or walled basins, in which the returning ships are taken aside, so to speak, in order to unload them first and - if necessary - to repair them. "Docas" são geralmente entendidas como os portos de um porto: pequenas baías ramificadas, ou mesmo bacias muradas, nas quais os navios que retornam são, por assim dizer, retirados para primeiro descarregá-los e - se necessário - para consertar eles. Die London-Docks charakterisiert man am besten, wenn man sie Fluß-Häfen nennt. |||characterizes||||||||| Sie verhalten sich zur Themse, mit der sie in unmittelbarster Verbindung stehen, wie große Privatgehöfte zu einer daran vorüberführenden allgemeinen Heerstraße. |||||||||most direct|||||private estates||||passing||military road Eles se relacionam com o Tâmisa, com o qual estão em contato direto, como grandes fazendas particulares com uma estrada militar geral que o atravessa.

Man unterscheidet Katharinen-, London-, Westindien- und Ostindien-Docks. |distinguishes|Catherine||West Indies||East India|docks Alle vier befinden sich am linken Themseufer, die ersteren auf der Strecke zwischen Tower und Tunnel, die letztern beiden, weiter stromabwärts, in der Nähe des Fleckens Blackwall, eine Stunde von London. ||||||Thames bank|||||||||||latter||||||||spots||||| Todos os quatro estão na margem esquerda do Tâmisa, o primeiro na rota entre a Torre e o Túnel, os dois últimos mais a jusante, perto do local de Blackwall, a uma hora de Londres.

Die Ostindien-Docks sind, wie es schon ihr Name an die Hand gibt, die Ruhe- und Erholungsplätze für die großen Ostindienfahrer, die Heilanstalten, wo man die Hartmitgenommenen wieder flickt und bekupfert; auch Teer und Pech auf all die Wunden gießt, die ihnen das Sturmkap mit Wind und Wellen geschlagen. ||||||||||||||||recreation areas||||East India traders||healing institutions||||hard-taken||||and copper||tar|||||||||||storm cape||||| As Docas das Índias Orientais são, como o nome sugere, os locais de descanso e recreação para o grande índio oriental, os sanatórios, onde as pessoas duramente atingidas são remendadas e cobertas com cobre; também derrama piche e piche em todas as feridas que a capa da tempestade infligiu a eles com o vento e as ondas.

Ich gedenke heut nur von den eigentlichen London-Docks zu sprechen, ganz besonders aber die Docks -Keller in Augenschein zu nehmen, von denen im voraus bemerkt sei, daß sie, in Gemeinschaft mit Speichern, Remisen und Lagerhäusern, die unmittelbare Nachbarschaft, sozusagen einen integrierenden Teil der Docks selber bilden. |remember||||||||||||||||||||||||||||||||sheds||warehouses||||||integrating||||| Hoje pretendo apenas falar das atuais docas de Londres, mas especialmente dar uma olhada nas adegas das docas, das quais devo notar de antemão que, em associação com lojas, cocheiras e armazéns, elas formam a vizinhança imediata, então falar são parte integrante das próprias docas. Denken wir uns eine Durchschnittszeichnung zwischen der mit der Themse parallellaufenden Citystraße und der Themse selbst, so ist die Reihenfolge diese: zuerst das Handelshaus mit seinen Comptoiren, dann geräumige Höfe mit Speichern aller Art, unter diesen die Docks-Keller, und schließlich, unmittelbar an der Themse, die Docks selbst. ||||average drawing||||||parallel-running|city street||||||||order||||trading house|||counters||||||||||||||||||||| Se pensarmos em um desenho médio entre a City Street, que é paralela ao Tâmisa, e o próprio Tâmisa, a ordem é esta: primeiro a casa de comércio com seus escritórios, depois pátios espaçosos com depósitos de todos os tipos, abaixo deles as docas -celares e, finalmente, diretamente no Tamisa, as próprias docas. Die Höfe und die Keller verhalten sich zueinander wie zwei Etagen, und je nachdem die Ladung des eben angekommenen Schiffes aus Wein, Öl und Rum auf der einen, oder aus Reis, Zucker, Wolle und Baumwolle auf der anderen Seite besteht, wälzt man die Fässer und Ballen direkt vom Bord des Schiffes entweder auf die Speicherhöfe, oder eine Etage tiefer, in die Docks-Keller hinein. |||||behave|||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||storage yards||||||||| Os pátios e as caves se relacionam como dois andares, e dependendo se a carga do navio que acaba de chegar é composta por vinho, óleo e rum de um lado ou arroz, açúcar, lã e algodão do outro, os barris são rolados e os fardos diretamente para fora do navio nos pátios de armazenamento ou um andar abaixo, no porão das docas. Unter diesen spielen die Weinkeller, die (vermutlich ein Kompagniegeschäft) nicht nur unter dem Speicherhofe eines Grundstücks, sondern unter einem ganzen Citystadtteil hinlaufen, die größte Rolle. ||||||probably||company business|||||storage houses||property|||||city district|||| Entre elas, as adegas, que (presumivelmente uma loja da empresa) funcionam não apenas sob o pátio do depósito de uma propriedade, mas sob todo o distrito da cidade, desempenham o papel principal.

Der Freundlichkeit eines deutschen Kaufmannes verdankte ich es, daß mir Gelegenheit wurde, diese ungeheuren Räumlichkeiten in Augenschein zu nehmen. |||||thanked||||||||||||| I owed it to the friendliness of a German businessman that I had the opportunity to inspect these enormous rooms. Devo à simpatia de um empresário alemão ter tido a oportunidade de inspecionar aqueles quartos enormes. Er gab mich für einen jungen Deutschen aus, der nicht übel Lust habe, mehrere Oxhoft Port und Sherry gegen Barbezahlung sofort zu entnehmen, eine Rolle, die zu viele Vorteile und Annehmlichkeiten versprach, als daß ich hätte geneigt sein sollen, mich gegen sie zu sträuben. |||||||||||||||||||cash payment|||take|||||||||||||||||||||struggle Ele me fez passar por um jovem alemão que não se importava em aceitar vários Oxhoft Port and Sherry por dinheiro de uma só vez, um papel que prometia muitas vantagens e confortos para que eu estivesse inclinado a resistir.

Bevor wir in die Keller hinabsteigen, sei über »Port« und »Sherry« etwas vorausgeschickt. Antes de descermos para a adega, deixe-me dizer algo sobre "Vinho do Porto" e "Sherry". Beide Worte sind Kollektiva für alle möglichen Sorten süßen und feurigen Weins geworden. |||collectives||||||||wines| Both words have become collectives for all kinds of sweet and fiery wine. Ambas as palavras se tornaram coletivas para todos os tipos de vinhos doces e ardentes. Unter all' den hunderttausend Oxhoften Port und Sherry, die alljährlich in England getrunken werden, ist vielleicht kein einziger, zu dem Oporto und Xeres (Sherry ist eine Mißbildung dieses Wortes) ausschließlich und unvermischt den Saft ihrer Trauben beigesteuert haben. ||||oxhoofs||||||||||||||||Oporto||Xeres||||misformation|||||unmixed|||||contributed| De todos os cem mil Vinho do Porto Oxhoften e Sherry que se bebem todos os anos na Inglaterra, talvez não haja um único para o qual Oporto e Xeres (xerez é uma deformidade desta palavra) exclusivamente e sem mistura contribuíram com o suco de suas uvas. Die Küsten des mittelländischen Meeres liefern diese ungeheuren Weinmassen, die – wenn von roter Farbe – unter dem Namen Port, von goldgelber, unter dem Namen Sherry in die Welt geschickt werden. |||Mediterranean|||||wine masses|||||||||||golden||||||||| Die Keller der London-Docks sind übrigens schon das zweite Lager, das diese köstlichen Weine bezieht: zuerst begegnet man ihnen auf der Westküste von Sizilien und zwar im Städtchen Marsala, wohin die aufkaufenden Engländer zunächst Ladung auf Ladung dirigieren, um von dort aus, je nach Bedürfnis, die englischen Keller zu speisen. ||||||||||||||||||||||||Sicily|||||Marsala|||buying|||||||||||||||||| Aliás, as caves das docas de Londres já são o segundo armazém que recebe estes deliciosos vinhos: primeiro você os encontra na costa oeste da Sicília, ou seja, na cidade de Marsala, onde os compradores ingleses primeiro carga direta após carga, a fim de lá, sempre que necessário para alimentar as adegas inglesas. Um sich von der Größe dieser sizilianischen Weinniederlagen einen Begriff machen zu können, führe ich das Faktum an, daß allein die alljährliche Verdunstung achttausend Gallonen beträgt. ||||||Sicilian|wine losses||||||||||||||annual||eight thousand|gallons| Para se ter uma ideia do tamanho desses déficits de vinho siciliano, cito o fato de que só a evaporação anual chega a oito mil galões.

Aber lassen wir Marsala und steigen wir heute in die Keller der englischen Docks. |||||||||||||docks – Wir fahren ein, wie in den Schacht eines Berges. ||||||||mount Zwei rußige Burschen mit kleinen blakenden Lichtern schreiten uns vorauf. |smoky||||blinking||||ahead Dois sujeitos fuliginosos com pequenas luzes piscando caminham à nossa frente. Nun denn: Glück auf! und lustige Bergmannsfahrt. ||miner's ride Was sollten wir nicht? Unser Gewinn ist sicher: der Port, wie flüssiger Rubin, wird bald in unsern Gläsern blinken. ||||||||ruby||||||

Wir sind unten: vor unsern erstaunten Blicken liegt eine Stadt. ||below||||||| Wir haben schöne Sagen und Märchen, die von Städten auf dem Grunde des Meeres, oder von Schlössern in der Tiefe unserer Berge sprechen – diese Wunder sind Wirklichkeit geworden. Temos lindas lendas e contos de fadas que falam de cidades no fundo do mar ou de castelos no fundo de nossas montanhas - esses milagres se tornaram realidade. Über uns lärmt und wogt die City mit ihren hunderttausend Menschen, und hier unten dehnen sich gleicherzeit die erleuchteten, unabsehbar langen Straßen einer unterirdischen Stadt. ||||waves||||||||||||at the same time|||unseen||||| Rechts und links wie Häuser liegen übereinander getürmt die mächtigen Gebinde: jedes Faß – eine Etage. |||||||stacked|||containers|||| À direita e à esquerda como casas, os poderosos contêineres estão empilhados uns sobre os outros: cada barril - um chão. Wir sind in die eine Straße eingetreten, und schreiten weiter. Alle fünfzig Schritt begegnen wir einer Quergasse, die, um kein Haar anders oder gar kleiner als die Straße, die wir gerade durchmessen, nach rechts und links hin sich endlos fortzieht. ||||||cross street|||||||||||||||pass through||||||||extends Immer weiter geht es: neue Gänge, neue Tonnen, neue Lichter, immer Neues, und doch immer das Alte wieder; unser Auge entdeckt nichts, das ihm als Merkmal, als Wegweiser aus diesem Labyrinthe dienen könnte, und eine namenlose Angst überkommt uns plötzlich. ||||||||||||||||||||||||||||||labyrinth|||||nameless|||| E continua: novos corredores, novas caixas, novas luzes, sempre novas e, no entanto, sempre as velhas de novo; Nossos olhos não descobrem nada que possa servir de marca, de guia para fora deste labirinto, e um medo sem nome de repente toma conta de nós. Wir denken an die Irrgänge des Altertums, an die römischen Katakomben, und ein unwiderstehliches Verlangen nach Luft und Licht erfaßt unser Herz. ||||||||||catacombs|||irresistible||||||||

Aber schon ist die Heilung bei der Hand. »There 's a first rate Sherry, Sir! indeed, a very fine one«, so trifft es plötzlich unser Ohr, und schon der ruhig-sichere Klang der Stimme überzeugt uns, daß kein Grund zur Furcht vorhanden. |||||||||||||||||||||||||fear| Den letzten Rest davon spült der Sherry fort. O xerez lava o resto. Mit unermüdlichem Diensteifer werden jetzt rechts und links die Fässer angebohrt: hier spritzt es wie ein Goldstrahl aus dem Faß hervor, dort strömt der blutrote Port ins Glas. Wir kosten und nippen, wie wenn es Nektar wäre; die rußigen Burschen aber schätzen's nicht höher wie abgestandenes Wasser und schütten das flüssige Gold an die Erde. Der Wein hat längst aufgehört, ihnen eine Himmelsgabe zu sein; sie teilen sich schweigsam, gewissenhaft in ihre Arbeit: der eine bohrt die Löcher, der andere verstopft sie, wozu er sich kleiner Holznägel bedient. O vinho há muito deixou de ser um presente do céu; Eles participam do trabalho em silêncio, conscienciosamente: um faz os furos, o outro os bloqueia com pequenos pregos de madeira. – Wir mußten in diesen Kellern schon viele Vorgänger gehabt haben, denn der Boden manchen Fasses sah wahrlich aus wie die Sohle eines neumodisch-gestifteten Stiefels. - Devíamos ter tido muitos antecessores nessas caves, porque o fundo de alguns dos barris realmente parecia a sola de uma bota nova.

Eine Stunde war um. Uma hora se passou. Aus den unterirdischen Gassen stiegen wir lachend ans Tageslicht und schwankten in lautem Gespräch der Blackfriars-Brücke zu. ||||||||||||loud|||Blackfriars|| Rimos e saímos dos becos subterrâneos para a luz do dia e cambaleamos ruidosamente em direção à ponte Blackfriars. Menschen und Häuser schienen uns zuzunicken, die finsteren Straßen waren wie verwandelt. ||houses|||nod|||||| Pessoas e casas pareciam acenar para nós, as ruas escuras foram transformadas.

Ich habe die City von London so schmuck nicht wiedergesehn. |||||||||seen again Nunca mais vi a cidade de Londres com tanta beleza.