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Der Schatz von Franchard - Robert Louis Stevenson, Fünftes Kapitel - Der Schatz wird gefunden - 03

Fünftes Kapitel - Der Schatz wird gefunden - 03

Sein Martyrium hatte jedoch schließlich ein Ende; das Paar nahm seine Plätze in dem Wägelchen wieder ein, und Desprez kündigte, sich wohlig in die Polster zurücklehnend, seine Absicht an, nach Fontainebleau zu fahren.

»Nach Fontainebleau?« wiederholte Jean-Marie.

»Meine Worte find stets wohl erwogen,« sagte der Doktor. »Los!«

Der Doktor wurde durch die Tore des Paradieses gefahren; die Luft, das Licht, die schimmernden Blätter, ja selbst die Bewegungen des Gefährts schienen sich seinen goldenen Meditationen anzupassen. Mit zurückgebogenem Haupte träumte er eine Reihe sonniger Visionen: das Ale und die Freude tanzten in seinen Adern. Endlich hub er zu sprechen an.

»Ich werde Casimir telegraphieren,« sagte er. »Der gute Casimir! Ein Bursche von einer niedrigeren Art von Intelligenz, Jean-Marie, entschieden unschöpferisch und unpoetisch; trotzdem wird er dein Studium lohnen. Sein Vermögen ist ungeheuer und ist voll und ganz die Frucht seines Fleißes. Er ist gerade der Mann, uns bei dem Verkauf unserer Kostbarkeiten zu helfen, uns in Paris ein passendes Haus zu finden und die Einzelheiten unserer Übersiedelung zu besorgen. Der vortreffliche Casimir, einer meiner ältesten Schulkameraden! Nebenbei geschah es auf seinen Rat hin, daß ich mein kleines Vermögen in türkischen Schuldverschreibungen anlegte; haben wir erst die Schätze der mittelalterlichen Kirche unseren Einsätzen im Reiche Mahomeds hinzugefügt, mein Jungchen, so werden wir uns in Dublonen wälzen, ja förmlich wälzen! Prächtiger Wald,« rief er, »fahr wohl! Obwohl zu anderen Schauplätzen berufen, werde ich dich doch nicht vergessen. Dein Name ist mir ins Herz gegraben. Ich werde unter dem Einfluß der Prosperität noch dithyrambisch, Jean-Marie. Dies ist der Impuls der natürlichen Seele; die Veranlagung des primitiven Menschen. Und ich – nun, ich will das Lob nicht zurückweisen – ich habe meine Jugend wie ein Jungfrauentum bewahrt; jeder andre, der jahrelang dies schläfrige Bauernleben geführt hätte, wäre rustifiziert, stereotyp geworden; allein ich, ich preise meine glückliche Veranlagung, ich habe mir meine Jugendfrische erhalten. Diese neue Opulenz und ein neuer Pflichtenkreis finden mich in der Begeisterung ungeschwächt und nur an Kenntnissen gereift. Was nun diesen künftigen Wechsel anbelangt, Jean-Marie – er hat dich vielleicht schockiert. Sage es nur gerade heraus, hat er dich nicht ein wenig inkonsequent angemutet? Gestehe es nur – es hat keinen Zweck, dich verstellen zu wollen – er hat dich geschmerzt?«

»Jawohl,« sagte der Junge.

»Siehst du,« entgegnete der Doktor mit sublimer Einfalt, »ich habe deine Gedanken gelesen! Es überrascht mich auch gar nicht – deine Erziehung ist noch unvollständig; man hat dich noch nicht in den höheren Pflichten des Menschen unterwiesen. Bis wir Muße haben, mag dir ein Wink genügen. Jetzt, da ich wieder über bescheidenen Wohlstand verfüge; jetzt, nachdem ich mich so lange Zeit hindurch durch Beschaulichkeit hinreichend vorbereitet habe, ruft mich die höhere Pflicht nach Paris. Meine wissenschaftliche Ausbildung, meine zweifellos große Rednerbegabung befähigen mich, dem Vaterlande zu dienen. Bescheidenheit wäre in diesem Falle eine Schlinge. Wäre Sünde ein philosophischer Ausdruck, so würde ich sie als Sünde bezeichnen. Ein Mann darf seine offensichtliche Begabung nicht verleugnen, denn das hieße, seinen Verpflichtungen ausweichen. Jetzt gilt es, sich zu rühren und zu schaffen. Ich darf in der Schlacht des Lebens kein Deserteur sein.«

So schwatzte er weiter, die Räder seiner Inkonsequenz mit einem Überfluß an Worten ölend, während der Knabe schweigend, die Augen fest auf das Pferd gerichtet, in einem Aufruhr der Gedanken zuhörte. Seine Beredsamkeit war verlorene Liebesmüh; keine noch so große Schaustellung von Worten vermochte je Jean-Maries Überzeugung zu erschüttern, und so fuhr er denn, von Mitleid, Schrecken, Empörung und Verzweiflung erfüllt, nach Fontainebleau hinein.

In der Stadt mußte Jean-Marie auf dem Kutschbock angenagelt den Schatz hüten, während der Doktor seltsam leichtbeschwingt und leise angeheitert in den verschiedenen Kaffees aus- und einschwirrte, den verschiedenen Garnisonoffizieren die Hand schüttelte und sich mit der Exaktheit alter Erfahrung seinen Absinth mischte. Auch in den Läden ging es aus und ein, von wo er mit kostbaren Früchten, einer echten Schildkröte, einem prachtvollen Stück Seide für seine Frau, einem gänzlich unmöglichen Stock für sich selbst und einem hypermodernen Keppi für den Jungen beladen zurückkehrte; herein und heraus ging's an dem Postamt, wo er sein Telegramm aufgab und drei Stunden später eine Antwort mit dem Versprechen eines morgigen Besuchs erhielt, und so schwängerte er ganz Fontainebleau mit dem ersten prächtigen Aroma seiner göttlich guten Laune.

Die Sonne stand bereits sehr tief, als sie sieh wieder auf den Weg machten; die Schatten des Waldes erstreckten sich über die breite, weiße Landstraße, die sie ihrem Heim zuführte; schon stieg der durchdringende Geruch des abendlichen Waldes wie eine Weihrauchwolke von dem breiten Feld der Gipfel auf, und selbst in die Straßen des Städtchens, wo die Luft den ganzen Tag über zwischen weißen Kalkmauern geschmort hatte, drang er, gleich einer fernen Musik, in Wellen und Intervallen ein. Als sie den halben Weg zurückgelegt hatten, schwand das letzte goldene Flackern von einer großen Eiche zur Linken; und als sie die jenseitige Grenze des Waldes erreicht hatten, war die Ebene schon in perlgrauem Nebel versunken, und ein großer, blasser Mond kam in himmelansteigendem Bogen durch die durchsichtigen Pappeln einhergezogen.

Der Doktor sang, der Doktor pfiff, der Doktor redete. Er sprach von den Wäldern, von den Kriegen, vom Tau; er wurde munter und schwatzte von Paris; in einer Wolke dunstigen Bombastes entschwebte er aufwärts in die Herrlichkeit der politischen Arena. Alles sollte anders werden; mit dem scheidenden Tag sollten auch die Spuren einer überlebten Existenz schwinden, und die Sonne des Morgens würde das Neue mit sich bringen. »Fort, fort,« rief er, »mit diesem Leben der Kasteiung!« Seine Frau (noch immer schön, oder er müsse beklagenswert voreingenommen sein) sollte nicht länger hier lebendig begraben werden; sie würde in der Gesellschaft glänzen. Jean-Marie würde die Welt zu seinen Füßen sehen, der Weg zum Erfolge, zu Reichtum, Ehren und posthumem Reichtum würde ihm offenstehen. »Ach ja, à propos,« sagte er, »halt nur um's Himmels willen den Mund! Du bist natürlich ein höchst schweigsames Bürschchen, eine Eigenschaft, die ich mit Freuden anzuerkennen bereit bin, – Schweigen, das goldene Schweigen! Dies jedoch ist eine sehr ernste Angelegenheit. Kein Wort davon darf an die Öffentlichkeit dringen; einzig der gute Casimir darf etwas davon wissen; wir werden die Gefäße wahrscheinlich in England losschlagen müssen.«

»So gehören sie uns nicht einmal ganz?« meinte der Junge fast schluchzend – es war das einzige Mal, daß er den Mund auftat.

»In dem Sinne schon, daß sie niemandem sonst gehören«, erwiderte der Doktor. »Aber der Staat hätte schon einen gewissen Anspruch. Würden sie zum Beispiel gestohlen, so konnten wir keinen Ersatz verlangen; wir hätten keinen Besitztitel vorzuweisen; ja, wir dürften die Sache nicht einmal der Polizei melden. So ist der ungeheuerliche Zustand der Gesetze. Es ist nur ein Beispiel dafür, was es noch zu tun gibt, der Ungerechtigkeit zu steuern, die durch einen eifrigen, rührigen und philosophiebeflissenen Deputierten gesühnt werden muß.«

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Fünftes Kapitel - Der Schatz wird gefunden - 03 Chapter Five - The Treasure Is Found - 03 Quinto capítulo - Se encuentra el tesoro - 03 Capítulo Cinco - O tesouro foi encontrado - 03 第五章 - 宝藏被发现 - 03

Sein Martyrium hatte jedoch schließlich ein Ende; das Paar nahm seine Plätze in dem Wägelchen wieder ein, und Desprez kündigte, sich wohlig in die Polster zurücklehnend, seine Absicht an, nach Fontainebleau zu fahren. |martyrdom|||||||||||||wagon|||||||comfortably||||leaning back||||||| However, his martyrdom finally came to an end; the couple took their seats in the carriage again, and Desprez, leaning back comfortably into the cushions, announced his intention to drive to Fontainebleau.

»Nach Fontainebleau?« wiederholte Jean-Marie. "To Fontainebleau?" Jean-Marie repeated.

»Meine Worte find stets wohl erwogen,« sagte der Doktor. |||||well considered||| "My words are always well considered," said the doctor. »Los!« "Let's go!"

Der Doktor wurde durch die Tore des Paradieses gefahren; die Luft, das Licht, die schimmernden Blätter, ja selbst die Bewegungen des Gefährts schienen sich seinen goldenen Meditationen anzupassen. |||||||paradise|||||||shimmering|leaves||||||vehicle|||||| The doctor was driven through the gates of paradise; the air, the light, the shimmering leaves, even the movements of the carriage seemed to align with his golden meditations. Mit zurückgebogenem Haupte träumte er eine Reihe sonniger Visionen: das Ale und die Freude tanzten in seinen Adern. |backward|head|||||sunny|visions||||||||| With his head tilted back, he dreamed a series of sunny visions: ale and joy danced in his veins. Endlich hub er zu sprechen an. |||||to Finally, he began to speak.

»Ich werde Casimir telegraphieren,« sagte er. ||Casimir|telegraph|| "I will telegraph Casimir," he said. »Der gute Casimir! ||Casimir "Good old Casimir! Ein Bursche von einer niedrigeren Art von Intelligenz, Jean-Marie, entschieden unschöpferisch und unpoetisch; trotzdem wird er dein Studium lohnen. |||||||||||uncreative||unpoetic|||||| A man of a lower order of intelligence, Jean-Marie, decidedly uncreative and unpoetic; nevertheless, he will be worth your study. Sein Vermögen ist ungeheuer und ist voll und ganz die Frucht seines Fleißes. ||||||||||||efforts His fortune is immense and entirely the fruit of his hard work. Er ist gerade der Mann, uns bei dem Verkauf unserer Kostbarkeiten zu helfen, uns in Paris ein passendes Haus zu finden und die Einzelheiten unserer Übersiedelung zu besorgen. ||||||||||precious items|||||||||||||||relocation|| He is the very man to help us sell our treasures, find a suitable house in Paris, and take care of the details of our move. Der vortreffliche Casimir, einer meiner ältesten Schulkameraden! |excellent|||||schoolmates The excellent Casimir, one of my oldest schoolmates! Nebenbei geschah es auf seinen Rat hin, daß ich mein kleines Vermögen in türkischen Schuldverschreibungen anlegte; haben wir erst die Schätze der mittelalterlichen Kirche unseren Einsätzen im Reiche Mahomeds hinzugefügt, mein Jungchen, so werden wir uns in Dublonen wälzen, ja förmlich wälzen! ||||||||||||||debt securities|invested||||||||||investments|||Mahomet|||||||||doubloons|roll||| It was on his advice that I invested my small fortune in Turkish bonds; once we add the treasures of the medieval church to our investments in the realm of Mahomet, my boy, we will be rolling in doubloons, practically rolling! Prächtiger Wald,« rief er, »fahr wohl! Magnificent||||| Beautiful forest," he cried, "farewell! Obwohl zu anderen Schauplätzen berufen, werde ich dich doch nicht vergessen. |||locations||||||| Although called to other scenes, I will not forget you. Dein Name ist mir ins Herz gegraben. Your name is engraved in my heart. Ich werde unter dem Einfluß der Prosperität noch dithyrambisch, Jean-Marie. ||||||prosperity||dithyrambic|| Under the influence of prosperity, I become even more dithyrambic, Jean-Marie. Dies ist der Impuls der natürlichen Seele; die Veranlagung des primitiven Menschen. ||||||||disposition||primitive| This is the impulse of the natural soul; the disposition of the primitive man. Und ich – nun, ich will das Lob nicht zurückweisen – ich habe meine Jugend wie ein Jungfrauentum bewahrt; jeder andre, der jahrelang dies schläfrige Bauernleben geführt hätte, wäre rustifiziert, stereotyp geworden; allein ich, ich preise meine glückliche Veranlagung, ich habe mir meine Jugendfrische erhalten. |||||||||||||||virginity|||other|||||farm life||||rusticated|stereotyp|||||||||||||youthfulness| And I - well, I don't want to reject the praise - I have preserved my youth like a virginity; anyone else who would have led this sleepy peasant life for years would have become rustic, stereotyped; but I, I praise my happy disposition, I have maintained my youthful freshness. Diese neue Opulenz und ein neuer Pflichtenkreis finden mich in der Begeisterung ungeschwächt und nur an Kenntnissen gereift. ||opulence||||circle of duties|||||||||||mature This new opulence and a new sphere of duties find me unweakened in enthusiasm and only matured in knowledge. Was nun diesen künftigen Wechsel anbelangt, Jean-Marie – er hat dich vielleicht schockiert. Now, as for this upcoming change, Jean-Marie - it may have shocked you. Sage es nur gerade heraus, hat er dich nicht ein wenig inkonsequent angemutet? |||||||||||inconsistent|seemed Just say it straight, did it seem a bit inconsistent to you? Gestehe es nur – es hat keinen Zweck, dich verstellen zu wollen – er hat dich geschmerzt?« ||||||||pretend||||||hurt Just admit it - there's no point in pretending - did it hurt you?""

»Jawohl,« sagte der Junge. "Yes," said the boy.

»Siehst du,« entgegnete der Doktor mit sublimer Einfalt, »ich habe deine Gedanken gelesen! ||||||sublime|simplicity||||| "You see," replied the doctor with sublime simplicity, "I have read your thoughts! Es überrascht mich auch gar nicht – deine Erziehung ist noch unvollständig; man hat dich noch nicht in den höheren Pflichten des Menschen unterwiesen. ||||||||||incomplete||||||||||||instructed It doesn't surprise me either - your education is still incomplete; you have not yet been instructed in the higher duties of man. Bis wir Muße haben, mag dir ein Wink genügen. |||||||wink| Until we have leisure, a hint may suffice you. Jetzt, da ich wieder über bescheidenen Wohlstand verfüge; jetzt, nachdem ich mich so lange Zeit hindurch durch Beschaulichkeit hinreichend vorbereitet habe, ruft mich die höhere Pflicht nach Paris. |||||||||||||||||contemplation|sufficiently||||||||| Now, that I have modest wealth again; now, after having sufficiently prepared myself for so long through contemplation, the higher duty calls me to Paris. Meine wissenschaftliche Ausbildung, meine zweifellos große Rednerbegabung befähigen mich, dem Vaterlande zu dienen. ||||||speaker talent||||fatherland|| My scientific education, my undoubtedly great gift for speaking, enable me to serve the fatherland. Bescheidenheit wäre in diesem Falle eine Schlinge. Modesty would be a snare in this case. Wäre Sünde ein philosophischer Ausdruck, so würde ich sie als Sünde bezeichnen. If sin were a philosophical term, I would call it sin. Ein Mann darf seine offensichtliche Begabung nicht verleugnen, denn das hieße, seinen Verpflichtungen ausweichen. ||||obvious|||deny|||would mean|||avoid A man must not deny his obvious talent, for that would be evading his obligations. Jetzt gilt es, sich zu rühren und zu schaffen. Now is the time to stir and create. Ich darf in der Schlacht des Lebens kein Deserteur sein.« ||||||||deserter| I must not be a deserter in the battle of life."

So schwatzte er weiter, die Räder seiner Inkonsequenz mit einem Überfluß an Worten ölend, während der Knabe schweigend, die Augen fest auf das Pferd gerichtet, in einem Aufruhr der Gedanken zuhörte. |chattered|||||||||abundance|||oily||||||||||||||turmoil|||listened So he continued to chatter, lubricating the wheels of his inconsistency with an abundance of words, while the boy, in turmoil of thoughts, listened silently, his eyes fixed firmly on the horse. Seine Beredsamkeit war verlorene Liebesmüh; keine noch so große Schaustellung von Worten vermochte je Jean-Maries Überzeugung zu erschüttern, und so fuhr er denn, von Mitleid, Schrecken, Empörung und Verzweiflung erfüllt, nach Fontainebleau hinein. |eloquence|||love's labor|||||show||||||||||||||||||outrage|||||| His eloquence was in vain; no display of words, no matter how great, could ever shake Jean-Marie's conviction, and so, filled with pity, terror, outrage, and despair, he drove into Fontainebleau.

In der Stadt mußte Jean-Marie auf dem Kutschbock angenagelt den Schatz hüten, während der Doktor seltsam leichtbeschwingt und leise angeheitert in den verschiedenen Kaffees aus- und einschwirrte, den verschiedenen Garnisonoffizieren die Hand schüttelte und sich mit der Exaktheit alter Erfahrung seinen Absinth mischte. |||||||||nailed||||||||lightly buoyant|||slightly tipsy||||coffees|||buzzed|||garrison officers|||shook|||||accuracy||||absinthe|mixed In the town, Jean-Marie had to guard the treasure on the coach-box, while the doctor, strangely light-hearted and slightly tipsy, flitted in and out of various cafes, shaking hands with various garrison officers, and mixing his absinthe with the precision of old experience. Auch in den Läden ging es aus und ein, von wo er mit kostbaren Früchten, einer echten Schildkröte, einem prachtvollen Stück Seide für seine Frau, einem gänzlich unmöglichen Stock für sich selbst und einem hypermodernen Keppi für den Jungen beladen zurückkehrte; herein und heraus ging's an dem Postamt, wo er sein Telegramm aufgab und drei Stunden später eine Antwort mit dem Versprechen eines morgigen Besuchs erhielt, und so schwängerte er ganz Fontainebleau mit dem ersten prächtigen Aroma seiner göttlich guten Laune. |||||||||||||precious|fruits|||||magnificent||||||||impossible|||||||hyper-modern|kippah||||||||||||||||telegram|sent|||||||||||tomorrow|visit||||filled|||||||magnificent|||divinely|| He also went in and out of shops, returning laden with precious fruits, a genuine tortoise, a magnificent piece of silk for his wife, a completely impossible cane for himself, and a hypermodern kepi for the boy; in and out he went at the post office, where he sent his telegram and received a reply three hours later with a promise of a visit the next day, thus impregnating all of Fontainebleau with the first magnificent aroma of his divine good humor.

Die Sonne stand bereits sehr tief, als sie sieh wieder auf den Weg machten; die Schatten des Waldes erstreckten sich über die breite, weiße Landstraße, die sie ihrem Heim zuführte; schon stieg der durchdringende Geruch des abendlichen Waldes wie eine Weihrauchwolke von dem breiten Feld der Gipfel auf, und selbst in die Straßen des Städtchens, wo die Luft den ganzen Tag über zwischen weißen Kalkmauern geschmort hatte, drang er, gleich einer fernen Musik, in Wellen und Intervallen ein. |||||||||||||||||||||||||||||led to||||penetrating|||evening||||incense cloud||||||||||||||town||||||||||lime walls|smoked|||||||||||intervals| Als sie den halben Weg zurückgelegt hatten, schwand das letzte goldene Flackern von einer großen Eiche zur Linken; und als sie die jenseitige Grenze des Waldes erreicht hatten, war die Ebene schon in perlgrauem Nebel versunken, und ein großer, blasser Mond kam in himmelansteigendem Bogen durch die durchsichtigen Pappeln einhergezogen. |||||||faded|the|||flicker|||||||||||other|||||||||||pearl gray||||||pale||||skyward||||||drawn

Der Doktor sang, der Doktor pfiff, der Doktor redete. |||||whistled|||talked Er sprach von den Wäldern, von den Kriegen, vom Tau; er wurde munter und schwatzte von Paris; in einer Wolke dunstigen Bombastes entschwebte er aufwärts in die Herrlichkeit der politischen Arena. ||||||||||||||||||||misty|bombastic|ascended|||||||| Alles sollte anders werden; mit dem scheidenden Tag sollten auch die Spuren einer überlebten Existenz schwinden, und die Sonne des Morgens würde das Neue mit sich bringen. ||||||departing|||||||||||||||||||| Everything was to be different; with the passing of the day, the traces of a surviving existence would disappear, and the sun of the morning would bring with it the new. »Fort, fort,« rief er, »mit diesem Leben der Kasteiung!« Seine Frau (noch immer schön, oder er müsse beklagenswert voreingenommen sein) sollte nicht länger hier lebendig begraben werden; sie würde in der Gesellschaft glänzen. ||||||||asceticism|||||||||lamentable|||||||||||||||shine "Away, away," he cried, "with this life of mortification!" His wife (still beautiful, or he must be woefully prejudiced) was no longer to be buried here alive; she would shine in society. Jean-Marie würde die Welt zu seinen Füßen sehen, der Weg zum Erfolge, zu Reichtum, Ehren und posthumem Reichtum würde ihm offenstehen. |||||||||||||||||posthumous||||open Jean-Marie would see the world at his feet, the path to success, wealth, honor and posthumous riches would be open to him. »Ach ja, à propos,« sagte er, »halt nur um's Himmels willen den Mund! |||about|||||for||for heaven's|| "Oh yes, à propos," he said, "just shut up for heaven's sake! Du bist natürlich ein höchst schweigsames Bürschchen, eine Eigenschaft, die ich mit Freuden anzuerkennen bereit bin, – Schweigen, das goldene Schweigen! |||||silent|||||||||||||| You are, of course, a most taciturn fellow, a quality I am happy to acknowledge - silence, the golden silence! Dies jedoch ist eine sehr ernste Angelegenheit. However, this is a very serious matter. Kein Wort davon darf an die Öffentlichkeit dringen; einzig der gute Casimir darf etwas davon wissen; wir werden die Gefäße wahrscheinlich in England losschlagen müssen.« |||||||||||||||||||||||sell|

»So gehören sie uns nicht einmal ganz?« meinte der Junge fast schluchzend – es war das einzige Mal, daß er den Mund auftat. |||||||||||sobbing||||||||the||opened "So they're not even all ours?" the boy said, almost sobbing - it was the only time he opened his mouth.

»In dem Sinne schon, daß sie niemandem sonst gehören«, erwiderte der Doktor. "In the sense that they don't belong to anyone else," the doctor replied. »Aber der Staat hätte schon einen gewissen Anspruch. "But the state would already have a certain claim. Würden sie zum Beispiel gestohlen, so konnten wir keinen Ersatz verlangen; wir hätten keinen Besitztitel vorzuweisen; ja, wir dürften die Sache nicht einmal der Polizei melden. ||||||||||||||ownership title|to show|||||||||| If they were stolen, for example, we couldn't ask for a replacement; we wouldn't have a title of ownership to show; we wouldn't even be allowed to report the matter to the police. So ist der ungeheuerliche Zustand der Gesetze. |||outrageous||| Such is the monstrous state of the laws. Es ist nur ein Beispiel dafür, was es noch zu tun gibt, der Ungerechtigkeit zu steuern, die durch einen eifrigen, rührigen und philosophiebeflissenen Deputierten gesühnt werden muß.« |||||||||||||injustice||||||eager|zealous||philosophy-obsessed||atoned|| It is but one example of what remains to be done to redress the injustice that must be atoned for by a zealous, industrious and philosophically-minded deputy."