Das Sonnensystem - Kooperation mit LPIndie (2018)
Hallo Raumzeit, Ronny hier.
Heute wollen wir uns das Sonnensystem anschauen – und das ist weit mehr als achteinhalb
Planeten, die die Sonne umkreisen.
Wir zeigen euch heute die Sphäre des Sonnenwindes, die uns vor kosmischer Strahlung schützt,
die eisige Kälte des Kuipergürtels und die unfassbare Größe der Oortschen Wolke, der
Heute arbeiten wir auch zum ersten Mal mit einem anderen Youtube-Kanal zusammen: LPIndie
stellt in seinem Kanal Astronomie und Wissenschaft spannende aktuelle Themen der Astronomie vor
und erforscht den Kosmos in Universe Sandbox 2 und Space Engine.
Bei ihm findet ihr auch den zweiten Teil dieses Videos, in dem er euch mitnimmt auf eine Reise
von der Sonne bis hin zu den Kuipergürtel-Objekten jenseits des Neptuns – schaut daher unbedingt
bei ihm vorbei und abonniert seinen Kanal – einen Link findet ihr in der Videobeschreibung.
Jetzt aber viel Spaß mit dem Sonnensystem und willkommen bei Raumzeit!
Das Sonnensystem wird zunächst einmal von seinem zentralen Stern dominiert.
Der Sonne.
Die Sonne macht 99,86% der Masse des Systems aus – die vier Gasriesen stellen 99% der
restlichen Masse dar.
Die Sonne bildet das Zentrum aber auch die Grenzen des Sonnensystems– der Sonnenwind
reicht bis jenseits des Kuipergürtels und endet dort mit der Heliopause.
Die Gravitation der Sonne aber wirkt noch viel weiter und bindet die Oortsche Wolke,
die unser Sonnensystem einhüllt, an sich.
In der Nachbarschaft der Sonne ist es – von gelegentlichen Sonnenstürmen abgesehen – insgesamt
recht ruhig.
Wir finden hier die 4 terrestrischen, die erdähnlichen Planeten.
Ohne zu sehr ins Detail zu gehen – hier der Schnelldurchlauf:
Merkur ist der Sonne am nächsten und der kleinste Planet – der Jupitermond Ganymed
und der Saturnmond Titan sind jeweils größer.
Merkur ist der Sonne so nah, dass er in gebundener Rotation ist.
In zwei Merkurjahren dreht er sich genau 3 Mal um die eigene Achse.
Weiter draußen, in 108 Millionen Kilometer Entfernung, finden wir die Venus.
Benannt nach der Göttin der Liebe und romantisch als Abendstern bekannt, ist sie genau genommen
ein regelrechtes Inferno.
Sie ist der heißeste Planet mit einer Durchschnittstemperatur von über 450 Grad Celsius – ja, da ist
Bleigießen in der hohlen Hand möglich.
Ihre Atmosphäre besteht fast völlig aus Kohlendioxid und ist so dicht, dass der Druck
auf dem Boden der Venus dem Druck 1000 Meter tief im Ozean entspricht.
Oh, und es regnet häufiger – Schwefelsäure.
150 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt finden wir dann schließlich die Erde, unseren
blauen Planeten – mit viel zu viel Wasser und einem viel zu großen Mond.
Oh, und den einzigen uns bekannten Planeten mit Leben.
Die Erde werden wir noch in sehr vielen Videos besprechen – nur noch eine Anmerkung: Die
Distanz zwischen Sonne und Erde beträgt 150 Millionen Kilometer, und diese Distanz wurde
zu einer der wichtigsten Entfernungsangaben der Astronomie gemacht: der Astronomischen
Einheit.
Reisen wir weiter zum Mars.
Dieser erscheint am Himmel rötlich – das liegt an seiner rosthaltigen Oberfläche.
Für die Römer war die rote Färbung ein Grund, ihn nach dem Gott des Krieges – dem
Mars zu benennen.
Der Mars gilt vielen als das nächste Ziel der bemannten Raumfahrt.
Das hat viele Gründe: er liegt fast noch in der habitablen Zone, im Sommer erreichen
wir am Äquator des Mars sogar lauschige 20 Grad.
Es gibt eine – wenn auch dünne – Atmosphäre und der Tag auf dem Mars ist ähnlich lang
wie unserer.
Am äußeren Rand des inneren Sonnensystems treffen wir auf den Asteroidengürtel.
Eine Ansammlung von möglicherweise Millionen von felsigen und metallischen Asteroiden,
deren Größe von Millimetern bis zu den 1000 Kilometern des Zwergplaneten Ceres reicht.
In Science Fiction Filmen werden Asteroidengürtel gern als Versteck oder für dramatische Verfolgungsjagden
im Raum genutzt.
Tatsächlich aber sind die Objekte tausende, teils Millionen von Kilometern voneinander
entfernt – wir müssten regelrecht nach ihnen suchen.
Jede Raumsonde, die wir bisher durch den Asteroidengürtel geschickt haben, hat die Reise unbeschadet
überstanden.
Die Masse aller Objekte im Asteroidengürtel ist vermutlich kleiner als ein Tausendstel
der Erdmasse.
Haben wir den Asteroidengürtel passiert, betreten wir die kalte Welt von Giganten.
Die Gas- und Eisriesen Jupiter, Saturn, Uranus und Neptun machen 99% der Masse des Sonnensystems
aus – die Sonne nicht mit eingerechnet.
Den größten unter ihnen – Jupiter – erkennen wir anhand seiner typischen rötlichen und
grauen Bänder.
Diese sind Wolkenformationen und Luftströmungen.
Der große rote Fleck des Jupiters ist ein gewaltiger Sturm – größer als die Erde
– der seit Äonen tobt.
Jupiter hat 69 bekannte Monde, deren Größter, Ganymed, größer als der Planet Merkur ist.
Weiter draußen, fast zehn Mal so weit von der Sonne entfernt wie die Erde, zieht der
Saturn seine Bahnen.
Seine ikonischen Ringe verleihen ihm atemberaubende Schönheit und seine 62 Monde sind nicht weniger
spektakulär.
Titan verfügt über eine dichte Atmosphäre und Meere aus flüssigem Methan, Enceladus
speit gewaltige Geysire aus Wasser hunderte von Kilometern hoch in den Raum.
Während Jupiter und Saturn wie die Sonne vor allem aus Wasserstoff und Helium bestehen,
sind Uranus und Neptun gewaltige Eisplaneten, was ihnen auch den Beinamen Eisriesen einbrachte.
Jenseits des Neptuns umgibt ein Gürtel aus eisigen Objekten die acht Planeten.
In dieser Zone, die sich von 30 bis zu 50 Astronomischen Einheiten erstreckt und die
wir als Kuiper-Gürtel bezeichnen, finden wir duzende, vielleicht sogar hunderte von
Zwergplaneten und Pluto ist natürlich der Star unter ihnen.
Aber Pluto hat viele Geschwister im Kuiper-Gürtel.
Eisige, dunkle Welten mit so geheimnisvollen Namen wie Haumea, Eris, Quaoar, Varuna und
Orcus.
Weit, weit draußen, 1000 Mal weiter als die äußersten Bewohner des Kuiper-Gürtels,
umgibt die Oortsche Wolke unser Sternensystem.
Diese Wolke mit einer Ausdehnung von mehr als einem Lichtjahr ist die Heimat der Kometen,
die uns nur alle paar Millionen Jahre besuchen – so etwa Comet West oder Hale Bopp.
Kommt ein Stern dem Sonnensystem nahe, wie es Gliese 710 in etwas mehr als einer Million
Jahre tun wird, dann beeinflusst dessen Gravitationsfeld die Oort-Wolke.
Eisbrocken, die seit Milliarden von Jahren in der Oort-Wolke ausharren, erwachen aus
ihrem Schlaf und werden in den interstellaren Raum gelenkt oder aber sie stürzen zu den
Planeten des inneren Sonnensystems.
Und dieses System, unsere Sonne mit ihren Planeten, dem Kuiper-Gürtel und den Milliarden
Objekten der Oort-Wolke rast mit 220 Kilometer pro Sekunde, ein Bugwelle aus Sonnenwind vor
sich herschiebend, durch unsere Galaxie, die Milchstraße.
Wir befinden uns hier, im ruhigen Orionarm und ein Orbit um das galaktische
Zentrum dauert etwa 250 Millionen Jahre.
Als wir das letzte Mal hier waren, wo sich das Sonnensystem heute befindet, streiften
noch Stegosaurier durch die jungen Farnwälder unseres Planeten.
Und wenn wir das nächste Mal hier sind, dann wird es vielleicht Menschen geben, die auf
der anderen Seite der Galaxis wohnen und nur in Legenden von den Menschen der Erde sprechen.
Wir hoffen, es hat euch gefallen – und wenn das so ist, dann abonniert Raumzeit, schaut bei LPIndie vorbei, schaut euch die zweite Folge an,
und vergesst die kleine Glocke nicht.
Wir sehen uns wieder in der nächsten Woche um 19:00 Uhr – in diesem Sinne, danke fürs
Zuschauen und 42!