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2020-2 Video lessons from YouTube, Ostukraine Donbass Konflikt | Ursache & Zukunft

Ostukraine Donbass Konflikt | Ursache & Zukunft

Donetsk und Lugansk sind zwei Oblaste - also Verwaltungsgebiete - in der Ostukraine, die

in den letzten Jahren immer wieder in den Schlagzeilen waren.

In der Oblast Donetsk leben knapp 4.4 Millionen Menschen, was in etwa 10.5% der ukrainischen

Bevölkerung darstellt.

In Lugansk leben 2.26 Millionen Menschen, was ungefähr 5% der Bevölkerung der Ukraine

darstellt.

Gemeinsam stellen sie mit 6.6 Millionen Menschen über 15% der gesamten ukrainischen Bevölkerung

und etwa 8.3% der ukrainischen Landesfläche dar - also ein gutes Stück der Ukraine.

Dieser Konflikt ist nicht nur ein simpler Unabhängigkeitswunsch der Oblaste, sondern

leider ein blutiger Krieg, der seit 2014 bereits über 13'000 Menschen das Leben gekostet

hat.

Einen solchen Konflikt sucht man auf dem Rest des europäischen Kontinents glücklicherweise

vergebens.

Und obwohl dieses Video auch zur Abspaltungsserie gehört, kann man den Konflikt in der Ostukraine

keinesfalls mit der Situation in Katalonien, Schottland oder dem Südtirol vergleichen.

Das Lösen dieses Konfliktes ist für den Frieden auf europäischen Boden existentiell.

In der verlinkten Wiedergabeliste sind andere Abspaltungs-Videos aufzufinden, nämlich zu

Kalifornien, dem Südtirol, zu Katalonien, zu Schottland und zu Hongkong.

Doch was hat es mit dem Konflikt genau auf sich?

Welche Interessen herrschen und wie könnte die Zukunft aussehen?

Dies ist ein politisch brisantes Thema.

Ich versuche die Lage so neutral wie möglich wiederzugeben.

Am Ende des Videos folgt eine persönliche subjektive Einschätzung.

In der Beschreibung werden alle verwendeten Quellen verlinkt.

Werfen wir zuerst einen Blick auf die politische Lage sowie auf die Menschen, die in den unterschiedlichen

ukrainischen Oblasts leben.

In dieser Grafik sind die Ergebnisse der ukrainischen Parlamentswahl im Jahre 2012 zu sehen.

An vorderster Front steht die “Partei der Regionen”, dessen Ausrichtung mit “Politischer

Mitte”, “Regionalismus” und “EU-Skepsis” beschrieben wird.

Gefolgt wird sie von der Partei “Allukrainische Vereinigung ‘Vaterland'”, die als “Konservativ”

und “EU-Überzeugt” gilt.

Anschliessend folgt die Partei “Ukrainische demokratische Allianz für Reformen”, die

als “Mitte-Rechts-Liberal” und ebenfalls als “Pro-EU” beschrieben wird.

Danach kommt die “Kommunistische Partei der Ukraine”, die mit den Schlagwörtern

“Kommunismus” und “Marxismus-Leninismus” dargestellt wird.

Dann folgt die “Allukrainische Vereinigung ‘Swoboda'” also vom russischen Übersetzt

“Allukrainische Vereinigung Freiheit”, die als “ukrainische rechtsradikale und

radikal nationalistische Partei, die auf eine ethnische ukrainische Identität aufbaut”

beschrieben wird.

Spannend wird es, wenn wir einen Blick auf die politische Landkarte der Ukraine werfen.

Man sieht, dass die im Jahre 2012 stärkste Partei “Partei der Regionen”, in einigen

Verwaltungsgebieten mit über 80% fast vollständige Zustimmung erhält, während dieselbe Partei

in anderen Landesteilen auf nicht mal 1% der Wählerstimmen kommt.

Es ist äussert schwer für ein Land, politischen Frieden und Stabilität zu erlangen, wenn

eine Partei von praktisch allen Bewohnern in einem Landesgebiet unterstützt wird, während

einunddieselbe Partei in anderen Landesteilen von fast niemandem gewählt wird.

Und diese Tatsache zeigt das eigentliche Problem der Ukraine auf, denn die Ukraine ist politisch

stark in einen westlichen und dem südöstlichen Teil gespalten.

Dies kann man auch gut an der Sprache erkennen.

Während in Lugansk 70% der Bevölkerung Russisch spricht und sich diese Zahl in Donetsk auf

75.9% und auf der Krim sogar fast auf 90% beläuft, sprechen im Westen der Ukraine praktisch

alle Einwohner Ukrainisch.

Neben der Spaltung zwischen West und Südost gibt es auch im westlichen Teil der Ukraine

verschiedene kleinere Abspaltungen.

Auf dieser Karte kann man das Hauptgebiet der Ukraine erkennen, aber auch den im Jahre

1939 von Polen übergebenen Landesteil sowie einen Landesteil, der 1945 von der Tschechoslowakei

an die Sowjetunion überging.

Aber was führt dazu, dass die östlichen Oblasts der Ukraine ihre unabhängige Volksrepublik

ausrufen möchten?

Es gibt zwei Hauptgründe, die dazu führten, dass sich die Oblasts Donetsk und Lugansk

zu eigenständigen Volksrepubliken erklären möchten.

Die Ukrainisierung sowie der Euromaidan im Jahre 2013.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde die russische Sprache, die von einem Grossteil

der ukrainischen Bevölkerung gesprochen wurde, nicht mehr als offizielle Landessprache anerkannt.

Russisch wurde im Bildungswesen massiv zurückgedrängt, zweisprachige ukrainisch-russische Straßen-

und Ortsschilder gegen einsprachig ukrainische ausgetauscht und zahlreiche Gesetze erlassen,

die den Gebrauch des Ukrainischen fördern und den des Russischen zurückdrängen sollten.

Vornamen russischer Herkunft werden in ukrainischen Pässen grundsätzlich ukrainisiert.Im Jahr

2000 versuchte die westukrainische Oblast Lwiw erstmals ein Sprechverbot des Russischen

durchzusetzen.

So sollte die Benutzung der Sprache auf öffentlichen Plätzen, in Restaurants und Geschäften verboten

werden, ebenso wie das Senden russischsprachiger Musik in lokalen Radiosendern.

Dieses Vorgehen ist nicht nur hochradikal, sondern angesichts der Tatsache, dass ein

Grossteil der eigenen Bevölkerung im Osten und Süden der Ukraine russisch spricht, auch

äusserst fragwürdig.

In vielen Teilen der Ukraine wird immer wieder die Einführung des Russischen als zweite

Amtssprache und ein Stopp der Ukrainisierung gefordert.

Teile der russischsprachigen Bevölkerung sehen sich durch diese Politik bis heute als

bedroht an, besonders auf der Halbinsel Krim aber auch in den östlichen Oblasts der Ukraine.

Ein weiteres kritisches Ereignis war der Euromaidan im Jahre 2013.

Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch, der von der “Partei der Regionen” stammt

und deshalb vor allem in den südöstlichen Teilen der Ukraine Unterstützung fand, wurde

abgesetzt.

In den Parlamentswahlen im Jahre 2014 gab die Partei der Regionen - die im Jahre 2012

noch stärkste Partei im Parlament war - bekannt, dass sie nicht zur Wahl antreten werde.

Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass vielen Bürgern in der Ostukraine nicht gestattet

war zu wählen.

So fühlte sich die Bevölkerung in diesen Teilen nicht mehr repräsentiert - die Unabhängigkeitsbestrebungen

nahmen Aufschwung.

So begannen die Oblasts Donetsk und Lugansk sich von der Ukraine abzuspalten und jeweils

ihre eigene Volksrepublik zu gründen.

Zuerst war eine föderative Union namens “Neurussland” geplant, die verschiedene Oblasts in der Ost-

und Südukraine beinhalten soll.

Allerdings wurde das Projekt wegen fehlernder Unterstützung von Charkiw, Odessa und Dnipropetrowsk

als beendet erklärt.

So werden die beiden Oblasts als eigene Volksrepubliken geführt - die Ukraine übt praktisch keine

Macht mehr auf diese Gebiete aus.

Doch welche Rolle spielen ausländische Parteien in diesem Konflikt?

Dieser Konflikt ist längst nicht mehr eine innere Angelegenheit der Ukraine.

Die Abspaltungsbefürworter, also die Volksrepublik Donetsk und Lugansk sowie separatistische

Gruppen in anderen Oblasts werden de facto von Russland unterstützt, während die ukrainische

Armee von der Europäischen Union und den USA unterstützt wird.

Die Unterstützung erfolgt auf beiden Seiten zum grossen Teil in Form von Waffenlieferungen.

Auf der Seite der Abspaltungsbefürworter kämpfen nicht nur Personen aus den jeweiligen

Regionen, sondern anscheinend bis zu 50'000 freiwillige Soldaten sowie Söldner aus anderen

Gebieten Russlands und umliegender Staaten.

Ebenfalls werden die Volksrepubliken wirtschaftlich von Russland unterstützt und sollen Unterstützung

vom russischen Geheimdienst erhalten.

Auf der anderen Seite sollen die europäische Union 12 Milliarden Dollar und die USA 5 Milliarden

Dollar an die Ukraine für die Bewältigung des Krieges überwiesen haben.

Ebenfalls werden Waffen und Rüstungsgüter in die Ukraine exportiert.

Die Teilhabe von US-Amerikanischen sowie europäischen Geheimdiensten ist ebenfalls nicht auszuschliessen.

Denn ein weiteres kritisches Ereignis in dieser Auseinandersetzung ist die Exekution des Staatsführerst

der Donetsker Volksrepublik Alexander Sachartschenko.

Dieser wurde Ende 2018 in der Donetsker Innenstadt bei einer herbeigeführten Explosion getötet

- bei der öffentlichen Beerdigung versammelten sich je nach Quelle zwischen 30'000 und

100'000 Menschen.

Zusammenfassend kann sagen, dass es sich offiziell um einen innerukrainischen Konflikt handelt

- in der Praxis aber findet ein Stellvertreterkrieg zwischen Russland und der aktuellen ukrainischen

Regierung und dessen Verbündete statt.

Das Kernproblem liegt in der Spaltung der Ukraine.

Dies betrifft die politische Spaltung sowie die Spaltung in Sprache und Landeszugehörigkeitsgefühl

der Bewohner, also dem ukrainischen Teil im Westen und dem russisch-orientierten Teil

im Süden und Osten des Landes.

Die Zukunft des Konfliktes ist Ungewiss.

Es gibt drei Hauptszenarien die eintreten könnten.

Entweder die Oblasts schaffen es nicht, sich von der Ukraine abzuspalten, oder sie schaffen

es und werden Unabhängig, oder sie werden unabhängig, um sich dann der Föderation

Russland anzuschliessen.

Die Situation hat sich aber im Verlaufe der letzten Monate verbessert, da das Lösen des

Konfliktes auf der politischen Agenda des neuen ukrainischen Präsidenten Wolodimir

Selenski steht.

Meiner Meinung nach sollte jedes Volk selbst über seine Zukunft entscheiden dürfen.

Sollten sich die betreffenden Oblasts nicht mit der Ukraine und dessen Politik identifiziert

fühlen, sollte ihnen nichts im Wege stehen, die eigene Volksrepublik auszurufen.

Natürlich gilt dies auch für das Südtirol, Katalonien, Hong Kong und vielen weiteren

Gebieten.

Hast du von den Unabhängigkeitswünschen der ostukrainischen Oblasts etwas mitbekommen?

Wie ist deine Meinung zur Abspaltung dieser Regionen?

Oben rechts habe ich einige Umfragen erstellt, ich bin gespannt was ihr dazu meint.

Dieses Video gehört zur Abspaltungsserie, in welcher ich auf Kalifornien, das Südtirol,

Katalonien, Schottland, Hongkong und der Ostukraine eingehe.

In der Beschreibung ist die dazugehörige Wiedergabeliste aufzufinden.

Herzlichen Dank fürs Zusehen, ich freue mich auf deinen Kommentar und Bewertung.

Und vergiss nicht, diesen Kanal kostenlos zu abonnieren, um keine Videos zu aktuellen

und informativen Themen mehr zu verpassen.


Ostukraine Donbass Konflikt | Ursache & Zukunft Conflito no Donbass, Ucrânia Oriental | Causa e Futuro

Donetsk und Lugansk sind zwei Oblaste - also Verwaltungsgebiete - in der Ostukraine, die

in den letzten Jahren immer wieder in den Schlagzeilen waren.

In der Oblast Donetsk leben knapp 4.4 Millionen Menschen, was in etwa 10.5% der ukrainischen

Bevölkerung darstellt.

In Lugansk leben 2.26 Millionen Menschen, was ungefähr 5% der Bevölkerung der Ukraine

darstellt.

Gemeinsam stellen sie mit 6.6 Millionen Menschen über 15% der gesamten ukrainischen Bevölkerung

und etwa 8.3% der ukrainischen Landesfläche dar - also ein gutes Stück der Ukraine.

Dieser Konflikt ist nicht nur ein simpler Unabhängigkeitswunsch der Oblaste, sondern

leider ein blutiger Krieg, der seit 2014 bereits über 13'000 Menschen das Leben gekostet

hat.

Einen solchen Konflikt sucht man auf dem Rest des europäischen Kontinents glücklicherweise

vergebens.

Und obwohl dieses Video auch zur Abspaltungsserie gehört, kann man den Konflikt in der Ostukraine

keinesfalls mit der Situation in Katalonien, Schottland oder dem Südtirol vergleichen.

Das Lösen dieses Konfliktes ist für den Frieden auf europäischen Boden existentiell.

In der verlinkten Wiedergabeliste sind andere Abspaltungs-Videos aufzufinden, nämlich zu

Kalifornien, dem Südtirol, zu Katalonien, zu Schottland und zu Hongkong.

Doch was hat es mit dem Konflikt genau auf sich?

Welche Interessen herrschen und wie könnte die Zukunft aussehen?

Dies ist ein politisch brisantes Thema.

Ich versuche die Lage so neutral wie möglich wiederzugeben.

Am Ende des Videos folgt eine persönliche subjektive Einschätzung.

In der Beschreibung werden alle verwendeten Quellen verlinkt.

Werfen wir zuerst einen Blick auf die politische Lage sowie auf die Menschen, die in den unterschiedlichen

ukrainischen Oblasts leben.

In dieser Grafik sind die Ergebnisse der ukrainischen Parlamentswahl im Jahre 2012 zu sehen.

An vorderster Front steht die “Partei der Regionen”, dessen Ausrichtung mit “Politischer

Mitte”, “Regionalismus” und “EU-Skepsis” beschrieben wird.

Gefolgt wird sie von der Partei “Allukrainische Vereinigung ‘Vaterland'”, die als “Konservativ”

und “EU-Überzeugt” gilt.

Anschliessend folgt die Partei “Ukrainische demokratische Allianz für Reformen”, die

als “Mitte-Rechts-Liberal” und ebenfalls als “Pro-EU” beschrieben wird.

Danach kommt die “Kommunistische Partei der Ukraine”, die mit den Schlagwörtern

“Kommunismus” und “Marxismus-Leninismus” dargestellt wird.

Dann folgt die “Allukrainische Vereinigung ‘Swoboda'” also vom russischen Übersetzt

“Allukrainische Vereinigung Freiheit”, die als “ukrainische rechtsradikale und

radikal nationalistische Partei, die auf eine ethnische ukrainische Identität aufbaut”

beschrieben wird.

Spannend wird es, wenn wir einen Blick auf die politische Landkarte der Ukraine werfen.

Man sieht, dass die im Jahre 2012 stärkste Partei “Partei der Regionen”, in einigen

Verwaltungsgebieten mit über 80% fast vollständige Zustimmung erhält, während dieselbe Partei

in anderen Landesteilen auf nicht mal 1% der Wählerstimmen kommt.

Es ist äussert schwer für ein Land, politischen Frieden und Stabilität zu erlangen, wenn

eine Partei von praktisch allen Bewohnern in einem Landesgebiet unterstützt wird, während

einunddieselbe Partei in anderen Landesteilen von fast niemandem gewählt wird.

Und diese Tatsache zeigt das eigentliche Problem der Ukraine auf, denn die Ukraine ist politisch

stark in einen westlichen und dem südöstlichen Teil gespalten.

Dies kann man auch gut an der Sprache erkennen.

Während in Lugansk 70% der Bevölkerung Russisch spricht und sich diese Zahl in Donetsk auf

75.9% und auf der Krim sogar fast auf 90% beläuft, sprechen im Westen der Ukraine praktisch

alle Einwohner Ukrainisch.

Neben der Spaltung zwischen West und Südost gibt es auch im westlichen Teil der Ukraine

verschiedene kleinere Abspaltungen.

Auf dieser Karte kann man das Hauptgebiet der Ukraine erkennen, aber auch den im Jahre

1939 von Polen übergebenen Landesteil sowie einen Landesteil, der 1945 von der Tschechoslowakei

an die Sowjetunion überging.

Aber was führt dazu, dass die östlichen Oblasts der Ukraine ihre unabhängige Volksrepublik

ausrufen möchten?

Es gibt zwei Hauptgründe, die dazu führten, dass sich die Oblasts Donetsk und Lugansk

zu eigenständigen Volksrepubliken erklären möchten.

Die Ukrainisierung sowie der Euromaidan im Jahre 2013.

Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde die russische Sprache, die von einem Grossteil

der ukrainischen Bevölkerung gesprochen wurde, nicht mehr als offizielle Landessprache anerkannt.

Russisch wurde im Bildungswesen massiv zurückgedrängt, zweisprachige ukrainisch-russische Straßen-

und Ortsschilder gegen einsprachig ukrainische ausgetauscht und zahlreiche Gesetze erlassen,

die den Gebrauch des Ukrainischen fördern und den des Russischen zurückdrängen sollten.

Vornamen russischer Herkunft werden in ukrainischen Pässen grundsätzlich ukrainisiert.Im Jahr

2000 versuchte die westukrainische Oblast Lwiw erstmals ein Sprechverbot des Russischen

durchzusetzen.

So sollte die Benutzung der Sprache auf öffentlichen Plätzen, in Restaurants und Geschäften verboten

werden, ebenso wie das Senden russischsprachiger Musik in lokalen Radiosendern.

Dieses Vorgehen ist nicht nur hochradikal, sondern angesichts der Tatsache, dass ein

Grossteil der eigenen Bevölkerung im Osten und Süden der Ukraine russisch spricht, auch

äusserst fragwürdig.

In vielen Teilen der Ukraine wird immer wieder die Einführung des Russischen als zweite

Amtssprache und ein Stopp der Ukrainisierung gefordert.

Teile der russischsprachigen Bevölkerung sehen sich durch diese Politik bis heute als

bedroht an, besonders auf der Halbinsel Krim aber auch in den östlichen Oblasts der Ukraine.

Ein weiteres kritisches Ereignis war der Euromaidan im Jahre 2013.

Der ukrainische Präsident Viktor Janukowitsch, der von der “Partei der Regionen” stammt

und deshalb vor allem in den südöstlichen Teilen der Ukraine Unterstützung fand, wurde

abgesetzt.

In den Parlamentswahlen im Jahre 2014 gab die Partei der Regionen - die im Jahre 2012

noch stärkste Partei im Parlament war - bekannt, dass sie nicht zur Wahl antreten werde.

Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass vielen Bürgern in der Ostukraine nicht gestattet

war zu wählen.

So fühlte sich die Bevölkerung in diesen Teilen nicht mehr repräsentiert - die Unabhängigkeitsbestrebungen

nahmen Aufschwung.

So begannen die Oblasts Donetsk und Lugansk sich von der Ukraine abzuspalten und jeweils

ihre eigene Volksrepublik zu gründen.

Zuerst war eine föderative Union namens “Neurussland” geplant, die verschiedene Oblasts in der Ost-

und Südukraine beinhalten soll.

Allerdings wurde das Projekt wegen fehlernder Unterstützung von Charkiw, Odessa und Dnipropetrowsk

als beendet erklärt.

So werden die beiden Oblasts als eigene Volksrepubliken geführt - die Ukraine übt praktisch keine

Macht mehr auf diese Gebiete aus.

Doch welche Rolle spielen ausländische Parteien in diesem Konflikt?

Dieser Konflikt ist längst nicht mehr eine innere Angelegenheit der Ukraine.

Die Abspaltungsbefürworter, also die Volksrepublik Donetsk und Lugansk sowie separatistische

Gruppen in anderen Oblasts werden de facto von Russland unterstützt, während die ukrainische

Armee von der Europäischen Union und den USA unterstützt wird.

Die Unterstützung erfolgt auf beiden Seiten zum grossen Teil in Form von Waffenlieferungen.

Auf der Seite der Abspaltungsbefürworter kämpfen nicht nur Personen aus den jeweiligen

Regionen, sondern anscheinend bis zu 50'000 freiwillige Soldaten sowie Söldner aus anderen

Gebieten Russlands und umliegender Staaten.

Ebenfalls werden die Volksrepubliken wirtschaftlich von Russland unterstützt und sollen Unterstützung

vom russischen Geheimdienst erhalten.

Auf der anderen Seite sollen die europäische Union 12 Milliarden Dollar und die USA 5 Milliarden

Dollar an die Ukraine für die Bewältigung des Krieges überwiesen haben.

Ebenfalls werden Waffen und Rüstungsgüter in die Ukraine exportiert.

Die Teilhabe von US-Amerikanischen sowie europäischen Geheimdiensten ist ebenfalls nicht auszuschliessen.

Denn ein weiteres kritisches Ereignis in dieser Auseinandersetzung ist die Exekution des Staatsführerst

der Donetsker Volksrepublik Alexander Sachartschenko.

Dieser wurde Ende 2018 in der Donetsker Innenstadt bei einer herbeigeführten Explosion getötet

- bei der öffentlichen Beerdigung versammelten sich je nach Quelle zwischen 30'000 und

100'000 Menschen.

Zusammenfassend kann sagen, dass es sich offiziell um einen innerukrainischen Konflikt handelt

- in der Praxis aber findet ein Stellvertreterkrieg zwischen Russland und der aktuellen ukrainischen

Regierung und dessen Verbündete statt.

Das Kernproblem liegt in der Spaltung der Ukraine.

Dies betrifft die politische Spaltung sowie die Spaltung in Sprache und Landeszugehörigkeitsgefühl

der Bewohner, also dem ukrainischen Teil im Westen und dem russisch-orientierten Teil

im Süden und Osten des Landes.

Die Zukunft des Konfliktes ist Ungewiss.

Es gibt drei Hauptszenarien die eintreten könnten.

Entweder die Oblasts schaffen es nicht, sich von der Ukraine abzuspalten, oder sie schaffen

es und werden Unabhängig, oder sie werden unabhängig, um sich dann der Föderation

Russland anzuschliessen.

Die Situation hat sich aber im Verlaufe der letzten Monate verbessert, da das Lösen des

Konfliktes auf der politischen Agenda des neuen ukrainischen Präsidenten Wolodimir

Selenski steht.

Meiner Meinung nach sollte jedes Volk selbst über seine Zukunft entscheiden dürfen.

Sollten sich die betreffenden Oblasts nicht mit der Ukraine und dessen Politik identifiziert

fühlen, sollte ihnen nichts im Wege stehen, die eigene Volksrepublik auszurufen.

Natürlich gilt dies auch für das Südtirol, Katalonien, Hong Kong und vielen weiteren

Gebieten.

Hast du von den Unabhängigkeitswünschen der ostukrainischen Oblasts etwas mitbekommen?

Wie ist deine Meinung zur Abspaltung dieser Regionen?

Oben rechts habe ich einige Umfragen erstellt, ich bin gespannt was ihr dazu meint.

Dieses Video gehört zur Abspaltungsserie, in welcher ich auf Kalifornien, das Südtirol,

Katalonien, Schottland, Hongkong und der Ostukraine eingehe.

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