Planwirtschaft / Zentralverwaltungswirtschaft
Moin Leute,
„vorwärts immer, rückwärts nimmer!“
Ja das war der Spruch von Erich Honecker, dem mächtigsten Politiker der DDR.
Aber wie wir alle wissen war dem Ganzen nicht so - vorwärts war eher die Ausnahme.
Das lag vor allem an dem Wirtschaftssystem der Deutschen Demokratischen Republik.
Wie das aussah und wo es seine Macken hat, dass seht ihr in diesem Video!
Mit der Zentralverwaltungswirtschaft sprechen wir über den Gegensatz zur Marktwirtschaft.
Diese Wirtschaftsordnung wird auch Planwirtschaft genannt,
Hier plant und steuert eine zentrale Behörde alle ökonomischen Prozesse.
Darunter fällt z.B. die Zuteilung von Ressourcen, wie Arbeit, Kapital und Boden,
zur Erstellung von Gütern oder Verrichtung von Dienstleistungen.
Damit haben wir bei der Zentralverwaltungswirtschaft keine wirtschaftlich selbständigen Menschen,
die am Markt teilnehmen und so Wettbewerb betreiben.
Es gibt hier kein Prinzip von Angebot und Nachfrage, welches nachgefragte Produkte und
Dienstleistungen,
wie auch Preis und Menge bestimmt.
Aber wie funktioniert dieses Model?
Schauen wir es uns an!
Wenn der Markt diese Aufgaben nicht übernimmt muss es jemand anderes tun.
Und das macht nicht Max Mustermann,
sondern der Staat höchst persönlich.
In der Zentralverwaltungswirtschaft bzw.
Planwirtschaft plant der Staat die Produktion und auch die Verteilung der Güter und Dienstleistungen.
Heißt der Staat kümmert sich um Planung und auch Realisierung aller ökonomischer
Prozesse.
Er legt somit fest welche Produkte produziert und welche Dienstleistungen angeboten werden
sollen
und auch zu welchen Mengen und Preisen dies passieren soll.
Auch in der Planung enthalten sind die Löhne und Gehälter der Arbeiter.
Alles was in der Marktwirtschaft durch den Wettbewerb bestimmt wird.
Und das wird dann im Gesamtplan niedergeschrieben.
Übrigens sind bei diesem Wirtschaftssystem alle Produktionsmittel,
also Fabriken, landwirtschaftliche Betriebe usw. in staatlichem Besitz.
Nur so ist die Umsetzung der staatlichen Planung und Steuerung möglich.
Bevor wir uns jetzt aber diesen Plan anschauen müssen wir noch einmal kurz auf das Verhältnis
zwischen Staat und Betrieben und Haushalten schauen.
Das System ist hierarchisch aufgebaut,
die Einzelpläne von Betrieben und Haushalten müssen sich dem vom Staat bestimmten Gesamtplan
unterordnen
Daher sind sie unten in der Hierarchie- Pyramide angesiedelt.
Betriebe können nicht frei entscheiden, was und wie viel sie produzieren oder zu welchem
Preis sie es verkaufen.
Und die Haushalte können auch nicht alles kaufen bzw. so viel sie wollen.
All das bestimmt der Gesamtplan.
Der von den staatlichen Behörden erstellte Gesamtplan zur Planung und Steuerung ist allem
übergeordnet.
Er ist der wirtschaftliche Leitfaden.
Lasst uns also mal ein Beispiel anschauen und gucken, was in so einem Plan drinsteht!
In der DDR gab es die Planwirtschaft.
Diese wurde nach Sowjetischem Vorbild durchgesetzt.
Die Regierung hatte nun also die Aufgabe die Zentrale Planung zu übernehmen.
Dafür werden zunächst private Banken, Versicherungen, Unternehmen, landwirtschaftliche Betriebe
usw. enteignet.
Dann wurde ein Wirtschaftsplan aufgestellt.
Diese Art Planungsgrundlage wurde von der staatlichen Planungskommission der DDR erarbeitet
Und war durch Analysen an die gesellschaftlichen Bedürfnisse angepasst.
Ziel war es die Bedürfnisse der Bevölkerung zu befriedigen,
die vorhandenen Ressourcen optimal zu nutzen und Waren und Dienstleistungen gerecht zu
verteilen.
Der so erstellte Plan wurde dann an alle verschiedenen Betriebe gegeben und diese mussten ihn umsetzen.
Und in dem Plan standen dann die Mittel und Wege drin, um die geplanten Ziele zu erreichen.
Meist handelte es sich dabei um einen 5 Jahres Plan, der als Perspektivplan eine Richtung
vorgab
Und dann nochmal in einzelnen Jahresplänen konkretisiert wurde.
Wenn wir jetzt in den Plan reinschauen sehen wir die Unterteilung in einzelne Wirtschaftssektoren.
Hier ist dann ein Einzelplan zum Bauwesen, der Landwirtschaft oder Nahrungsmittelwirtschaft
enthalten.
Darin werden die von der Planungskommission aufgestellten Ziele genannt.
Dazu zählt die Vorgabe zur Produktion.
Wie viel produziert werden muss und welche Ressourcen, also z.B.
Arbeit, Kapital und Boden dafür bereitgestellt werden.
Außerdem enthält der 5 Jahres Plan auch die Planung der Preise.
Heißt die Preise für Waren und Dienstleistungen und auch Löhne/Gehälter im Land werden festgelegt.
Außerdem sind die Finanzen des Staates und der Außenhandel im Gesamtplan mit aufgenommen.
Werfen wir mal einen kurzen Blick darauf, wie so ein Einzelplan aussehen könnte.
Sprechpause Auf dem Einzelplan für die Landwirtschaft
sind die Vorgaben zur Produktion genannt.
Also wie viel insgesamt „produziert“, bzw. gezüchtet, gemolken und geschlachtet
werden muss.
Dazu dann noch die Angaben über die verfügbaren Ressourcen.
Der Plan wird jeweils auf einzelne Betriebe runtergebrochen
Und diese müssen dann die Vorgaben erfüllen oder es gibt Stress.
Klingt nach einem simplen Model, wie man die Wirtschaft eines Landes lenken und kontrollieren
kann.
Aber was ist an dem Modell der Zentralverwaltungswirtschaft top und was flop?
Der Grundgedanke, alle Menschen gleich zu behandeln ist sicherlich eine super Sache.
Durch eine gerechte Verteilung der Ressourcen sollten Klassenkonflikte abgeschafft werden.
Denn das Modell sieht kein Arm und Reich vor.
Die Preise z.B. für Lebensmittel oder Wohnraum können fair angesetzt werden.
Auch gibt es keine Arbeitslosigkeit, da die Plane des Staates Vollbeschäftigung vorsehen
und die Betriebe das umsetzen müssen.
Und zu guter Letzt soll die Wirtschaft durch den aufgestellten Gesamtplan stabiler sein
und nicht so großen Schwankungen unterliegen.
Klingt als wäre beim kommunistischen System alles supi, aber das täuscht.
Zunächst bedeutet dieses Modell eine krasse Einschränkung des Individuums.
Man kann nicht machen was man will, sondern muss tun was auf dem Plan steht.
Und man kann auch nicht kaufen was man möchte, sondern kauft, was die Planungskommission
als Bedarf aufgeschrieben und die Betriebe produziert haben.
Es fehlen Anreize zur Eigeninitiative,
fehlender Wettbewerb und Gewinnstreben führt zu geringen Produktionsleistungen.
Am Ende stoppt auch der wirtschaftliche Fortschritt.
Die Praxis hat auch gezeigt, dass bei den ehemaligen sozialistischen Ländern das Hauptproblem
beim Defizit zwischen Planung und Realisierung lag.
Es kam zu Planungsfehlern oder andere Probleme führten zu Versorgungsengpässen der Bevölkerung.
Auch, weil das Planungssystem nicht flexibel auf veränderte Bedürfnisse oder Fehler reagieren
kann.
Zudem kam es zu unrechtmäßigen Eingriffen, durch die sich der Staat bereicherte.
Heute gibt es die Zentralverwaltungswirtschaft nur noch in Staaten, wie Kuba oder Nordkorea.
Das sollte Zeichen genug sein dafür, dass sich Kommunisten in der Stärke dieses Wirtschaftssystems
getäuscht haben
Schade Kim, aber
wir wissen, dass du am Arsch bist.
Game Over!