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2020 Tagesschau, Sendung: tagesschau 11.03.2020 20:00 Uhr

Sendung: tagesschau 11.03.2020 20:00 Uhr

Themen der Sendung: Corona-Krise: Merkel und Spahn stimmen Bürger auf weitere Einschränkungen im Alltag ein, WHO erklärt Coronavirus zur Pandemie, Verteidigungsausschuss diskutiert Verlängerung für Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr, Gegen Wegwerfmentalität: EU-Aktionsplan zur Müllvermeidung, Joe Biden baut Vorsprung bei Vorwahlen der US-Demokraten aus, 23 Jahre Haft für Harvey Weinstein wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung, Die Lottozahlen, Das Wetter

-------------------------------------------

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Jan Hofer

Guten Abend,

willkommen zur tagesschau.

Kanzlerin Merkel rief zur Solidarität

in der Corona-Krise auf.

Das sei wichtig für ältere

und chronisch kranke Menschen.

Merkel äußerte sich

auf einer Pressekonferenz

mit Gesundheitsminister Spahn

erstmals zum Virus.

Beide stimmten die Bürger

auf Einschränkungen ein.

Merkel sprach

von einer außergewöhnlichen Lage.

Sie geht in die Offensive:

Lange überließ die Kanzlerin dem

Gesundheitsminister das Management.

Jetzt meldet sich Merkel zu Wort.

Ihr Appell:

Unsere Solidarität, unsere Vernunft,

unser Herz füreinander

sind auf eine Probe gestellt.

Ich wünsche mir,

dass wir diese Probe bestehen.

Auch die Wirtschaft

stöhnt unter der Last der Krise.

Die Regierung will schnell

und unbürokratisch helfen,

etwa mit Finanzhilfen

und erweitertem Kurzarbeitergeld.

Gewinneinbußen

sind jetzt schon absehbar.

Deswegen dürfen Unternehmen

aber nicht in die Knie gehen

oder Arbeitsplätze abgebaut werden.

Um die Wirtschaftskrise abzufedern,

fordern Wirtschaftswissenschaftler

die Abkehr von der Schwarzen Null.

Die Schwarze Null

ist in der Krise kein Ratgeber.

Im Sinne des Artikel 115 -

Naturkatastrophen und Situationen,

die sich der Kontrolle

des Staates entziehen.

Wer sich da

auf die Schwarze Null zurückzieht,

kommt seiner Verantwortung

nicht nach.

Es wird auch

in der Regierung diskutiert.

In der Krise

dürfe ein Sparkurs kein Dogma sein,

räumt die Kanzlerin ein.

Der Haushaltsausschuss

hat bis zu einer Milliarde mehr

an Investitionen

ins Gesundheitssystem freigegeben.

Die Unterstützung

der Impfentwicklung.

Wir fragen nicht jeden Tag:

Was bedeutet das fürs Defizit?

Es ist eine besondere Situation -

wir werden das Notwendige tun.

Die Corona-Krise

hat den Bundestag erreicht:

Ein FDP-Abgeordneter

hat sich infiziert.

Mitarbeiter

sind in häuslicher Quarantäne.

Der SPD-Abgeordnete Lauterbach

macht freiwillig Home Office.

Hintergrund ist eine Sitzung,

an der ein infizierter Mitarbeiter

des Justizministeriums teilnahm.

Die Weltgesundheitsorganisation

spricht mit Blick auf Corona

nun von einer Pandemie,

also einer weltweiten Ausbreitung.

Die Vielzahl neuer Infektionen

und Todesfälle weltweit

binnen kürzester Zeit

habe dazu geführt.

Dies ändere aber nichts

am Umgang der WHO mit Corona.

In Deutschland gibt es

einen dritten Todesfall.

Die Zahl der Infizierten stieg

laut Johns-Hopkins-Universität

auf mehr als 1600.

Morgen beraten Länderchefs

und Kultusminister über die Lage.

Zwei neue Corona-Ambulanzen

gibt es in Berlin,

um Ärzte und Praxen zu entlasten.

Kapazitäten schaffen

und Zeit gewinnen:

Das sind die Überschriften

im Kampf gegen das Virus.

Je weniger Menschen

sich gleichzeitig anstecken,

desto besser können die Kliniken

angemessen und gut behandeln.

Die Kurven zeigen das:

Bei einer hohen Fallzahl bekäme

das Gesundheitssystem große Probleme.

Je länger sich zeitlich gesehen

die Fallzahlen strecken,

desto leichter wäre es handhabbar -

ohne andere Patienten

zu vernachlässigen.

Zeitverlust

war in Italien das Problem.

Weil das Virus

erst spät erkannt wurde,

kamen die Eindämmungsmaßnahmen spät.

In Italien gibt es 12.500 Infizierte.

Doch Deutschland

stehe noch ganz am Anfang.

Irgendwann treffe das Virus

die Mehrheit.

Ein Virus, das bis zu 70 %

der Menschen infizieren wird.

Was wir nicht wissen, ist,

in welcher Geschwindigkeit

das geschieht.

Aber je länger das dauert,

desto besser.

Denn irgendwann wird es Medikamente

und einen Impfstoff geben.

Noch gibt es keine Krise

in der Intensivmedizin.

Wir haben genügend

Intensiv- und Beatmungsbetten

für normale Lagen.

Wir haben auch Reserven

für besondere Notsituationen,

um zusätzliche Patienten

zu behandeln.

Doch es gibt neue Sorgen:

Nordostfrankreich

wurde zum Risikogebiet erklärt.

Das betrifft auch viele Grenzpendler

aus Baden-Württemberg.

Der angekündigte Truppenabzug der USA

aus Afghanistan

könnte sich auf das Mandat

der Bundeswehr auswirken.

Das bestehende läuft Ende März aus

und soll laut Bundesregierung

um ein Jahr verlängert werden.

Die Opposition kritisiert,

es gebe keine Abzugsstrategie.

Der Afghanistan-Einsatz war Thema

im Verteidigungsausschuss.

Wie weiter in Afghanistan?

Generalinspekteur Zorn stellt

dem Verteidigungsausschuss vor,

was der Abzug der US-Soldaten

für die Bundeswehr bedeutet.

Denkbar ist,

dass die Anzahl deutscher Soldaten

verringert wird.

Wir sehen den NATO-Einsatz so:

gemeinsam rein, gemeinsam raus.

Auch wir werden dann

unsere Anteile reduzieren.

19 Jahre

sind deutsche Soldaten vor Ort.

Im Norden

ist Deutschland Führungsnation.

Maximal 1300 Soldaten

sieht das Mandat vor.

Die Bundeswehr überlegt,

wie die Reduzierung der Truppen

organisiert wird.

130 Dienstposten

bei der Streitkräftebasis planen,

was passiert,

wenn große US-Truppenteile abziehen.

Wie können wir unsere Truppen

dann problemlos abziehen?

Die Opposition will

detaillierte Pläne schriftlich.

Wir haben Zahlen verlangt,

in welcher Phase was passiert.

Wir hängen an den Amerikanern.

Die Öffentlichkeit

muss informiert werden:

Gibt es einen Abzug,

unter welchen Bedingungen?

Der Verteidigungsausschuss stimmte

einer Verlängerung des Mandats zu.

Noch im März will der Bundestag

darüber entscheiden.

Auch wenn das Mandat

verlängert wird:

Ein Abzug oder

eine Reduzierung der Truppenstärke

könnte bald Realität werden.

Ohne den Schutz der US-Truppen

werden deutsche Soldaten

keine afghanischen Sicherheitskräfte

ausbilden können.

Das wäre zu gefährlich.

Die EU-Kommission legte einen

Aktionsplan zur Müllvermeidung vor,

um von der Wegwerfmentalität

wegzukommen.

Hersteller

sollen Geräte so konstruieren,

dass sie länger nutzbar

und zu reparieren sind.

Geplant sind Vorschriften

gegen übermäßige Verpackungen

oder ein Verbot,

Retouren zu vernichten.

Die Vorschläge sollen dazu dienen,

die EU-Klimaziele zu erreichen.

Ein Recht auf Reparatur

ist zentraler Punkt

der Kreislaufwirtschaftsstrategie.

Es soll nicht mehr billiger

sein dürfen, neu zu kaufen.

Gelingen soll das, indem man Produkte

wieder aufschrauben kann: Öko-Design.

Das Modell "Nehmen, verarbeiten,

nutzen und wegwerfen" ist am Limit.

Mit steigender Weltbevölkerung

steigt der Konsum.

Das führt in eine Ressourcen-Krise.

Die EU-Kommission strebt

ein neues Wirtschaftsmodell an:

Vermeidung von Müll

und Wiederverwertung von Rohstoffen.

Für Mobiltelefone und Tablets soll es

ein einheitliches Ladegerät geben,

um Elektroschrott zu verringern.

Es soll verboten werden, unverkaufte,

haltbare Güter zu vernichten.

Verpackungsmaterial,

besonders aus Plastik,

soll eingeschränkt werden.

Parlamentarier begrüßen dies.

Wie wir Ressourcen

in einen klugen Kreislauf kriegen,

wird die Art, wie wir wirtschaften,

nachhaltig ändern.

Wenn wir weniger Material nutzen

und mehr reparieren,

ist das gut für die Arbeitsplätze.

Lobbyverbände

kritisieren den Paradigmenwechsel.

Die Pläne

sollen bis spätestens 2021

in nationale Gesetze

umgesetzt werden.

Die Vorwahlen

um die US-Präsidentschaftskandidatur

bleiben bei den Demokraten offen.

Der frühere US-Vizepräsident Biden

konnte die Abstimmungen

in vier von sechs Bundesstaaten

für sich entscheiden.

Sein linksgerichteter Rivale Sanders

will aber im Rennen bleiben.

Ein Parteitag im Juli entscheidet,

wer Trump herausfordern wird.

Der Kandidat braucht

mindestens 1991 Delegiertenstimmen.

Nicht triumphierend,

sondern staatsmännisch

gibt sich Joe Biden

nach den Siegen im Vorwahlkampf.

Als sei er schon die Alternative

der Demokraten zu Präsident Trump.

Wir sind unserem Ziel

einen Schritt näher,

Anstand, Würde und Ehre

im Weißen Haus wiederherzustellen.

In Mississippi und Missouri

hatten schwarze Wähler

dem Vizepräsidenten unter Obama

zum Sieg verholfen.

Auch in Michigan

lag Biden vor seinem Rivalen

und setzt den unter Druck.

Ich danke Bernie Sanders

und seinen Unterstützern

für ihre Energie und Leidenschaft.

Gemeinsam werden wir Trump besiegen.

Doch Sanders will weiterkämpfen -

kommende Woche in Ohio,

Florida, Illinois und Arizona.

Er bleibe der Hoffnungsträger

der jungen Generation.

Ich rufe dem Establishment

der Demokraten zu:

Um zu siegen,

müsst ihr die Wähler gewinnen,

die für die Zukunft unseres Landes

stehen.

Sanders Hoffnung

auf die Nominierung schwindet.

Vom linken Rand des Bewerberfeldes

hatte er sich

in die Favoritenrolle vorgekämpft.

Nun scheinen

viele Wähler zurückzuschrecken

vor seinem radikalen Programm.

Auf die moderate Mitte

wirkt Biden wählbarer.

Hollywood-Produzent Weinstein wurde

wegen Vergewaltigung

und sexueller Nötigung in New York

zu 23 Jahren Haft verurteilt.

Weinstein war zuvor in zwei Fällen

schuldig gesprochen worden.

Mehr als 80 Frauen

werfen ihm sexuelle Übergriffe vor.

Der 67-Jährige

weist die Vorwürfe zurück.

Der Fall war Auslöser

der weltweiten MeToo-Bewegung.

Applaus für Jessica Mann

und die anderen Frauen,

die für das Urteil gekämpft hatten.

23 Jahre Gefängnis -

ein Sieg für die Anklage.

Der Richter

hat eine Botschaft gesendet,

dass dieses Benehmen

bei jedem Täter ernst genommen wird.

Donna Rotunno

ist die Verteidigerin von Weinstein.

Sie hatte bis zuletzt versucht,

die Glaubwürdigkeit der Zeuginnen

zu untergraben – vergebens.

Das ist ein obszönes Urteil.

Herr Weinstein

hatte nie eine faire Chance.

Ich sage nicht, er ist ein Opfer.

Wir wollten Fairness

und haben sie nicht bekommen.

Weinstein hatte Reue bekundet,

sein Mitgefühl sei gewachsen.

Aber er mache sich Sorgen um

Tausende Männer in seiner Situation.

Das Urteil nahm er zur Kenntnis.

Verhandelt wurden nur die Fälle

von Mimi Haley und Jessica Mann,

aber angehört wurden

auch weitere Zeuginnen.

Die Reaktionen:

Eine gute Strafe,

das habe ich nicht erwartet.

Zum ersten Mal

fühle ich mich wieder glücklich.

So sieht Gerechtigkeit aus,

findet die Anwältin der Zeuginnen.

Bei den Zeuginnen herrschte

Überraschung und Erleichterung

über die hohe Strafe.

Für viele ist es eine Ermutigung,

dass auch ein mächtiger Mann

so zur Rechenschaft gezogen wird.

Die Lottozahlen:

Nun die Wettervorhersage für morgen,

Donnerstag, den 12. März:

Ein Sturmtief

zieht über Südskandinavien.

Es sorgt dafür, dass der Wind

im Nordwesten stürmisch auffrischt.

Dazu regnet oder schauert es

im Norden und in der Mitte.

Im Laufe des Tages verlagert sich

der Regen in den Süden.

Im Norden scheint neben Wolken

und Schauern häufig die Sonne.

Dort und im Osten auch Sturmböen.

Am Freitag im Norden und in der Mitte

wechselhaft und windig,

im Süden meist trocken.

Samstag beruhigt sich das Wetter.

Am Sonntag im Norden Wolken,

sonst häufig Sonne.

Ingo Zamperoni hat um 22.15 Uhr

diese Tagesthemen für Sie:

Kampf gegen Corona -

Merkels Appell an die Bevölkerung.

Erstes Geisterspiel

in der Bundesliga -

wie das Virus den Alltag verändert.

Ich wünsche einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2020


Sendung: tagesschau 11.03.2020 20:00 Uhr Broadcast: tagesschau 11.03.2020 20:00 Trasmissione: tagesschau 11.03.2020 8:00 pm

Themen der Sendung: Corona-Krise: Merkel und Spahn stimmen Bürger auf weitere Einschränkungen im Alltag ein, WHO erklärt Coronavirus zur Pandemie, Verteidigungsausschuss diskutiert Verlängerung für Afghanistan-Einsatz der Bundeswehr, Gegen Wegwerfmentalität: EU-Aktionsplan zur Müllvermeidung, Joe Biden baut Vorsprung bei Vorwahlen der US-Demokraten aus, 23 Jahre Haft für Harvey Weinstein wegen Vergewaltigung und sexueller Nötigung, Die Lottozahlen, Das Wetter

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Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Jan Hofer

Guten Abend,

willkommen zur tagesschau.

Kanzlerin Merkel rief zur Solidarität

in der Corona-Krise auf.

Das sei wichtig für ältere

und chronisch kranke Menschen.

Merkel äußerte sich

auf einer Pressekonferenz

mit Gesundheitsminister Spahn

erstmals zum Virus.

Beide stimmten die Bürger

auf Einschränkungen ein.

Merkel sprach

von einer außergewöhnlichen Lage.

Sie geht in die Offensive:

Lange überließ die Kanzlerin dem

Gesundheitsminister das Management.

Jetzt meldet sich Merkel zu Wort.

Ihr Appell:

Unsere Solidarität, unsere Vernunft,

unser Herz füreinander

sind auf eine Probe gestellt.

Ich wünsche mir,

dass wir diese Probe bestehen.

Auch die Wirtschaft

stöhnt unter der Last der Krise.

Die Regierung will schnell

und unbürokratisch helfen,

etwa mit Finanzhilfen

und erweitertem Kurzarbeitergeld.

Gewinneinbußen

sind jetzt schon absehbar.

Deswegen dürfen Unternehmen

aber nicht in die Knie gehen

oder Arbeitsplätze abgebaut werden.

Um die Wirtschaftskrise abzufedern,

fordern Wirtschaftswissenschaftler

die Abkehr von der Schwarzen Null.

Die Schwarze Null

ist in der Krise kein Ratgeber.

Im Sinne des Artikel 115 -

Naturkatastrophen und Situationen,

die sich der Kontrolle

des Staates entziehen.

Wer sich da

auf die Schwarze Null zurückzieht,

kommt seiner Verantwortung

nicht nach.

Es wird auch

in der Regierung diskutiert.

In der Krise

dürfe ein Sparkurs kein Dogma sein,

räumt die Kanzlerin ein.

Der Haushaltsausschuss

hat bis zu einer Milliarde mehr

an Investitionen

ins Gesundheitssystem freigegeben.

Die Unterstützung

der Impfentwicklung.

Wir fragen nicht jeden Tag:

Was bedeutet das fürs Defizit?

Es ist eine besondere Situation -

wir werden das Notwendige tun.

Die Corona-Krise

hat den Bundestag erreicht:

Ein FDP-Abgeordneter

hat sich infiziert.

Mitarbeiter

sind in häuslicher Quarantäne.

Der SPD-Abgeordnete Lauterbach

macht freiwillig Home Office.

Hintergrund ist eine Sitzung,

an der ein infizierter Mitarbeiter

des Justizministeriums teilnahm.

Die Weltgesundheitsorganisation

spricht mit Blick auf Corona

nun von einer Pandemie,

also einer weltweiten Ausbreitung.

Die Vielzahl neuer Infektionen

und Todesfälle weltweit

binnen kürzester Zeit

habe dazu geführt.

Dies ändere aber nichts

am Umgang der WHO mit Corona.

In Deutschland gibt es

einen dritten Todesfall.

Die Zahl der Infizierten stieg

laut Johns-Hopkins-Universität

auf mehr als 1600.

Morgen beraten Länderchefs

und Kultusminister über die Lage.

Zwei neue Corona-Ambulanzen

gibt es in Berlin,

um Ärzte und Praxen zu entlasten.

Kapazitäten schaffen

und Zeit gewinnen:

Das sind die Überschriften

im Kampf gegen das Virus.

Je weniger Menschen

sich gleichzeitig anstecken,

desto besser können die Kliniken

angemessen und gut behandeln.

Die Kurven zeigen das:

Bei einer hohen Fallzahl bekäme

das Gesundheitssystem große Probleme.

Je länger sich zeitlich gesehen

die Fallzahlen strecken,

desto leichter wäre es handhabbar -

ohne andere Patienten

zu vernachlässigen.

Zeitverlust

war in Italien das Problem.

Weil das Virus

erst spät erkannt wurde,

kamen die Eindämmungsmaßnahmen spät.

In Italien gibt es 12.500 Infizierte.

Doch Deutschland

stehe noch ganz am Anfang.

Irgendwann treffe das Virus

die Mehrheit.

Ein Virus, das bis zu 70 %

der Menschen infizieren wird.

Was wir nicht wissen, ist,

in welcher Geschwindigkeit

das geschieht.

Aber je länger das dauert,

desto besser.

Denn irgendwann wird es Medikamente

und einen Impfstoff geben.

Noch gibt es keine Krise

in der Intensivmedizin.

Wir haben genügend

Intensiv- und Beatmungsbetten

für normale Lagen.

Wir haben auch Reserven

für besondere Notsituationen,

um zusätzliche Patienten

zu behandeln.

Doch es gibt neue Sorgen:

Nordostfrankreich

wurde zum Risikogebiet erklärt.

Das betrifft auch viele Grenzpendler

aus Baden-Württemberg.

Der angekündigte Truppenabzug der USA

aus Afghanistan

könnte sich auf das Mandat

der Bundeswehr auswirken.

Das bestehende läuft Ende März aus

und soll laut Bundesregierung

um ein Jahr verlängert werden.

Die Opposition kritisiert,

es gebe keine Abzugsstrategie.

Der Afghanistan-Einsatz war Thema

im Verteidigungsausschuss.

Wie weiter in Afghanistan?

Generalinspekteur Zorn stellt

dem Verteidigungsausschuss vor,

was der Abzug der US-Soldaten

für die Bundeswehr bedeutet.

Denkbar ist,

dass die Anzahl deutscher Soldaten

verringert wird.

Wir sehen den NATO-Einsatz so:

gemeinsam rein, gemeinsam raus.

Auch wir werden dann

unsere Anteile reduzieren.

19 Jahre

sind deutsche Soldaten vor Ort.

Im Norden

ist Deutschland Führungsnation.

Maximal 1300 Soldaten

sieht das Mandat vor.

Die Bundeswehr überlegt,

wie die Reduzierung der Truppen

organisiert wird.

130 Dienstposten 130 publicaciones

bei der Streitkräftebasis planen,

was passiert,

wenn große US-Truppenteile abziehen.

Wie können wir unsere Truppen

dann problemlos abziehen?

Die Opposition will

detaillierte Pläne schriftlich.

Wir haben Zahlen verlangt,

in welcher Phase was passiert.

Wir hängen an den Amerikanern.

Die Öffentlichkeit

muss informiert werden:

Gibt es einen Abzug,

unter welchen Bedingungen?

Der Verteidigungsausschuss stimmte

einer Verlängerung des Mandats zu.

Noch im März will der Bundestag

darüber entscheiden.

Auch wenn das Mandat

verlängert wird:

Ein Abzug oder

eine Reduzierung der Truppenstärke

könnte bald Realität werden.

Ohne den Schutz der US-Truppen

werden deutsche Soldaten

keine afghanischen Sicherheitskräfte

ausbilden können.

Das wäre zu gefährlich.

Die EU-Kommission legte einen

Aktionsplan zur Müllvermeidung vor,

um von der Wegwerfmentalität

wegzukommen.

Hersteller

sollen Geräte so konstruieren,

dass sie länger nutzbar

und zu reparieren sind.

Geplant sind Vorschriften

gegen übermäßige Verpackungen

oder ein Verbot,

Retouren zu vernichten.

Die Vorschläge sollen dazu dienen,

die EU-Klimaziele zu erreichen.

Ein Recht auf Reparatur

ist zentraler Punkt

der Kreislaufwirtschaftsstrategie.

Es soll nicht mehr billiger

sein dürfen, neu zu kaufen.

Gelingen soll das, indem man Produkte

wieder aufschrauben kann: Öko-Design.

Das Modell "Nehmen, verarbeiten,

nutzen und wegwerfen" ist am Limit.

Mit steigender Weltbevölkerung

steigt der Konsum.

Das führt in eine Ressourcen-Krise.

Die EU-Kommission strebt

ein neues Wirtschaftsmodell an:

Vermeidung von Müll

und Wiederverwertung von Rohstoffen.

Für Mobiltelefone und Tablets soll es

ein einheitliches Ladegerät geben,

um Elektroschrott zu verringern.

Es soll verboten werden, unverkaufte,

haltbare Güter zu vernichten.

Verpackungsmaterial,

besonders aus Plastik,

soll eingeschränkt werden.

Parlamentarier begrüßen dies.

Wie wir Ressourcen

in einen klugen Kreislauf kriegen,

wird die Art, wie wir wirtschaften,

nachhaltig ändern.

Wenn wir weniger Material nutzen

und mehr reparieren,

ist das gut für die Arbeitsplätze.

Lobbyverbände

kritisieren den Paradigmenwechsel.

Die Pläne

sollen bis spätestens 2021

in nationale Gesetze

umgesetzt werden.

Die Vorwahlen

um die US-Präsidentschaftskandidatur

bleiben bei den Demokraten offen.

Der frühere US-Vizepräsident Biden

konnte die Abstimmungen

in vier von sechs Bundesstaaten

für sich entscheiden.

Sein linksgerichteter Rivale Sanders

will aber im Rennen bleiben.

Ein Parteitag im Juli entscheidet,

wer Trump herausfordern wird.

Der Kandidat braucht

mindestens 1991 Delegiertenstimmen.

Nicht triumphierend,

sondern staatsmännisch

gibt sich Joe Biden

nach den Siegen im Vorwahlkampf.

Als sei er schon die Alternative

der Demokraten zu Präsident Trump.

Wir sind unserem Ziel

einen Schritt näher,

Anstand, Würde und Ehre

im Weißen Haus wiederherzustellen.

In Mississippi und Missouri

hatten schwarze Wähler

dem Vizepräsidenten unter Obama

zum Sieg verholfen.

Auch in Michigan

lag Biden vor seinem Rivalen

und setzt den unter Druck.

Ich danke Bernie Sanders

und seinen Unterstützern

für ihre Energie und Leidenschaft.

Gemeinsam werden wir Trump besiegen.

Doch Sanders will weiterkämpfen -

kommende Woche in Ohio,

Florida, Illinois und Arizona.

Er bleibe der Hoffnungsträger

der jungen Generation.

Ich rufe dem Establishment

der Demokraten zu:

Um zu siegen,

müsst ihr die Wähler gewinnen,

die für die Zukunft unseres Landes

stehen.

Sanders Hoffnung

auf die Nominierung schwindet.

Vom linken Rand des Bewerberfeldes

hatte er sich

in die Favoritenrolle vorgekämpft.

Nun scheinen

viele Wähler zurückzuschrecken

vor seinem radikalen Programm.

Auf die moderate Mitte

wirkt Biden wählbarer.

Hollywood-Produzent Weinstein wurde

wegen Vergewaltigung

und sexueller Nötigung in New York

zu 23 Jahren Haft verurteilt.

Weinstein war zuvor in zwei Fällen

schuldig gesprochen worden.

Mehr als 80 Frauen

werfen ihm sexuelle Übergriffe vor.

Der 67-Jährige

weist die Vorwürfe zurück.

Der Fall war Auslöser

der weltweiten MeToo-Bewegung.

Applaus für Jessica Mann

und die anderen Frauen,

die für das Urteil gekämpft hatten.

23 Jahre Gefängnis -

ein Sieg für die Anklage.

Der Richter

hat eine Botschaft gesendet,

dass dieses Benehmen

bei jedem Täter ernst genommen wird.

Donna Rotunno

ist die Verteidigerin von Weinstein.

Sie hatte bis zuletzt versucht,

die Glaubwürdigkeit der Zeuginnen

zu untergraben – vergebens.

Das ist ein obszönes Urteil.

Herr Weinstein

hatte nie eine faire Chance.

Ich sage nicht, er ist ein Opfer.

Wir wollten Fairness

und haben sie nicht bekommen.

Weinstein hatte Reue bekundet,

sein Mitgefühl sei gewachsen.

Aber er mache sich Sorgen um

Tausende Männer in seiner Situation.

Das Urteil nahm er zur Kenntnis.

Verhandelt wurden nur die Fälle

von Mimi Haley und Jessica Mann,

aber angehört wurden

auch weitere Zeuginnen.

Die Reaktionen:

Eine gute Strafe,

das habe ich nicht erwartet.

Zum ersten Mal

fühle ich mich wieder glücklich.

So sieht Gerechtigkeit aus,

findet die Anwältin der Zeuginnen.

Bei den Zeuginnen herrschte

Überraschung und Erleichterung

über die hohe Strafe.

Für viele ist es eine Ermutigung,

dass auch ein mächtiger Mann

so zur Rechenschaft gezogen wird.

Die Lottozahlen:

Nun die Wettervorhersage für morgen,

Donnerstag, den 12. März:

Ein Sturmtief

zieht über Südskandinavien.

Es sorgt dafür, dass der Wind

im Nordwesten stürmisch auffrischt.

Dazu regnet oder schauert es

im Norden und in der Mitte.

Im Laufe des Tages verlagert sich

der Regen in den Süden.

Im Norden scheint neben Wolken

und Schauern häufig die Sonne.

Dort und im Osten auch Sturmböen.

Am Freitag im Norden und in der Mitte

wechselhaft und windig,

im Süden meist trocken.

Samstag beruhigt sich das Wetter.

Am Sonntag im Norden Wolken,

sonst häufig Sonne.

Ingo Zamperoni hat um 22.15 Uhr

diese Tagesthemen für Sie:

Kampf gegen Corona -

Merkels Appell an die Bevölkerung.

Erstes Geisterspiel

in der Bundesliga -

wie das Virus den Alltag verändert.

Ich wünsche einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2020