Sendung: tagesschau 25.12.2020 18:24 Uhr - Brexit-Abkommen
Guten Tag, willkommen zur tagesschau.
Die Einigung auf ein Handelsabkommen zwischen der EU und Großbritannien
stieß in Deutschland überwiegend auf Erleichterung.
Die Vereinbarung wird nun von den 27 Mitgliedsstaaten geprüft.
Zuvor hatte EU-Chefunterhändler Barnier deren Botschafter
über die Ergebnisse informiert.
Damit der Pakt zum 1. Januar vorläufig in Kraft treten kann,
müssen alle EU-Länder zustimmen.
Die Maske rutscht, die Mütze sitzt:
Weihnachtsstimmung bei den EU-Botschaftern in Brüssel.
Sie werden über das Verhandlungsergebnis informiert.
Der Wirtschaftsminister ist erleichtert.
Das Wichtigste ist, dass wir ein Abkommen haben.
Das Zweite, dass wir auf freien Handel setzen:
Die exportorientierte deutsche Wirtschaft
kann ihre Tätigkeit in Großbritannien fortsetzen.
Das ist ein wichtiges Signal.
Für die Finanzbranche könne der Brexit positive Auswirkungen haben.
Für den Bankenstandort ist das Abkommen insofern gut,
dass finanzielle Dienstleistungen nicht eingeschlossen sind.
Der Bankenplatz Frankfurt wird gestärkt.
London wird verlieren.
Geschäfte, für die man in der EU sein muss,
werden nicht mehr von London getätigt werden.
Das Europäische Parlament
kann das Abkommen dieses Jahr nicht ratifizieren.
Die Grünen bedauern:
Das Abkommen kommt in vorläufige Anwendung,
ohne dass die demokratisch legitimierte Institution zustimmt.
Das darf nicht die Regel werden.
Es muss klar sein,
dass das Parlament Dinge ändern kann.
Es muss seiner Aufgabe nachkommen können.
Montag berät das Kabinett über das Abkommen.
Wenn alle 27 EU-Staaten zustimmen,
kann es zum 1.1. vorläufig in Kraft treten.
Das RKI teilte auch heute Zahlen zur Corona-Lage in Deutschland mit.
Es wies darauf hin, dass an den Feiertagen weniger getestet wird
und nicht alle Ämter Daten übermitteln.
Die beiden großen Kirchen in Deutschland riefen an Weihnachten
zu Zusammenhalt und Zuversicht in der Corona-Krise auf.
Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche
sagte in der Münchner Matthäuskirche:
Die Erfahrungen in der Krise könnten zu Solidarität
und umso stärkerem Lebenswillen führen.
Der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz sagte:
Die Pandemie sei eine Gefahr für die Menschenwürde.
Papst Franziskus gedachte in seiner Weihnachtsbotschaft
der Leidenden in der Corona-Krise und rief zu Solidarität auf.
Seine Ansprache hielt der 84-Jährige wegen der Pandemie
im Apostolischen Palast.
Er rief dazu auf,
Impfstoffe gegen Covid-19 allen Menschen zugänglich zu machen.
Danach spendete er den Segen "Urbi et orbi".
Das Wetter:
Morgen im Süden längere Zeit sonnig.
Sonst wechselnd bewölkt,
im Nordwesten zeitweise Regen oder Schneeregen.
Die tagesschau meldet sich wieder um 20 Uhr.
Einen schönen Abend.
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