×

Χρησιμοποιούμε cookies για να βελτιώσουμε τη λειτουργία του LingQ. Επισκέπτοντας τον ιστότοπο, συμφωνείς στην cookie policy.


image

2020 Tagesschau, Sendung: tagesthemen 30.10.2020 21:45 Uhr - Hilfe für Europas Nachbarn

Sendung: tagesthemen 30.10.2020 21:45 Uhr - Hilfe für Europas Nachbarn

Themen der Sendung: Intensivstationen im Grenzgebiet: Hilfe für Europas Nachbarn, Wohin geht es mit der deutschen Wirtschaft, Die Meinung, Debatte über islamistischen Terror in Deutschland, Wahlkampfendspurt: Wo stehen Trump und Biden, Wachsendes Selbstbewustsein: Der chinesische Führungsanspruch, Weitere Meldungen im Überblick, Dänischer Koch spioniert in Nordkorea, Das Wetter

-----------------------------------------------------

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Caren Miosga

Guten Abend.

Wenn wir nicht aufpassen,

haben wir Weihnachten

fast 20.000 Neuinfektionen.

Das hat Angela Merkel

vor vier Wochen gewarnt.

Diese Marke werden wir wohl

schon am Wochenende reißen.

18.681 binnen eines Tages

sind es heute.

Das klingt bedrohlich.

Daraus folgt eine Entwicklung,

die vor allem Sorgen macht:

Sind für Intensivpatienten

genug Betten da?

Noch wichtiger:

Sind genug Pfleger da?

Ein unkontrollierter Anstieg

der Infektionen

würde das beste Gesundheitssystem

überfordern.

In Münster gibt es noch Betten.

Sie hatten Glück im Unglück.

Ein Mann und eine Frau

aus den Niederlanden

liegen auf der Intensivstation

des Uniklinikums Münster.

Die Stationen zu Hause

sind überfüllt.

Seit zwei Wochen

werden sie hier behandelt.

Beide Patienten

wurden beatmet zu uns verlegt.

Der Mann ist immer noch beatmet.

Er ist aber

auf dem Weg der Besserung.

Die Frau konnte heute vom

Beatmungsgerät entwöhnt werden.

Sie ist wach und kontaktfähig.

In Nordrhein-Westfalen liegen

zehn Patienten aus dem Ausland.

In Münster gibt es freie Kapazitäten.

Aber auch hier spüren sie,

was auf sie zurollt.

Sie sorgen sich,

dass es so werden könnte

wie in den Niederlanden.

Die Möglichkeit besteht.

Wir haben die Zahlen vom Frühjahr

deutlich überstiegen.

Die Intensiv-Zahlen

werden auch steigen.

Hier hat man die Zahlen im Blick.

Es ist der Krisenstab der Uni-Klinik.

Hier werden die Patienten

auf die Kliniken verteilt.

Bei steigenden Nachfragen

gibt es noch Luft.

Unser System ist robust.

Die Bürger müssen keine Angst haben.

Wir schaffen das!

2000 Patienten belegen bundesweit

die Intensiv-Betten.

6000 weitere Betten

wären zusätzlich verfügbar.

Doppelt so viele Betten

könnte man noch freimachen.

Aber es fehlen Pfleger.

Wir hören von vielen Krankenhäusern:

Das Pflegepersonal fehlt.

In Münster

sind nur vier Covid-Patienten.

Freie Betten sind da.

Hier sind sie überzeugt:

Die Bekämpfung der Pandemie

sei eine europäische Aufgabe.

Um Leben zu retten,

darf kein Preis zu hoch sein.

Die Politik lässt ein weiteres Mal

ganze Berufszweige brach liegen.

Sie nimmt in Kauf,

dass viele Firmen und Arbeitsplätze

unter die Räder kommen könnten.

Die Wirtschaft

ist trotz Pandemie gewachsen,

auch weil der Staat mit Summen

in schwindelerregenden Höhen hilft.

Dass es so bleiben wird,

glauben weder Wirtschaftsminister

noch die Unternehmen.

Was er im November verlieren wird,

kann Hotelier Frank Bundschu

nachrechnen:

40 Gänse und kiloweise Wild

wollte er servieren.

Gemütliche Familienessen sind passe,

die Einkäufe umsonst.

Wir hatten uns

an den goldenen Herbst gewöhnt.

Es gab gute Zahlen im Hotel

und im Restaurant.

Die Gäste

haben sich an die Maßnahmen gewöhnt.

Jetzt schließen wir.

Dass die Wirtschaft

im Sommer den Kopf oben hielt,

steckt in den Zahlen des Ministers.

Peter Altmaier verkündete

für das dritte Quartal ein Plus.

Das sei ein Lichtblick.

Es zeigt,

dass die Wirtschaft imstande ist,

auch in einer Pandemie

Wachstumskräfte freizusetzen.

Das ist eine gute Nachricht,

weil es uns Hoffnung gibt.

Bisher ging Altmaier von 5,8 % aus.

Die Zahlen sind

mit Unsicherheiten befrachtet.

Niemand weiß,

ob die zuletzt starke

Exportwirtschaft sich erholt.

Je nach Pandemieverlauf

könne das Pendel

in die andere Richtung schlagen.

Die FDP befürchtet

bei Selbstständigen eine Pleitewelle.

Wenn der Staat Firmen verbietet,

unternehmerisch tätig zu werden

und in die unternehmerische

Freiheit eingreift:

Dann führt das

zu einem Absinken des Wachstums,

dann sind Arbeitsplätze gefährdet.

Der Staat versucht,

die Betroffenen mit gigantischen

Ausgabenprogrammen zu unterstützen.

Dass das die Verschuldung

anschwellen lässt,

finden Ökonomen

kurzfristig unproblematisch.

Langfristig brauche es

Steuererhöhungen,

um die Lasten der Krise zu verteilen.

Sie trifft die Schwächsten:

Menschen mit geringen Einkommen,

geringeren Qualifikationen,

jüngere Menschen, Frauen.

Es geht darum,

dass man die Leistungsfähigen,

die am wenigsten betroffen sind,

an den Kosten beteiligt.

Frank Bundschu soll bis zu 75 % der

Einnahmeverluste ersetzt bekommen.

Das Wildessen im Advent

kann vielleicht stattfinden.

Zu den Prognosen

die Meinung von Daniel Pokraka.

Wahrsager gehören auf den Jahrmarkt.

Deshalb ist es gut,

dass Peter Altmaier

nicht nur Zahlen auf den Tisch legt.

Er sagt dazu,

dass alles anders kommen kann.

Wirtschaftliche Entwicklung

lässt sich kaum vorhersagen.

In der Pandemie gilt das erst recht.

Einige Berechnungen

lassen Zuhörer ratlos zurück.

Schaffen wir ernsthaft ein Wachstum,

wenn im November

die Schotten dichtgemacht werden?

Wie sicher erreichen wir 2021

mehr als vier Prozent an Wachstum?

Womöglich gibt es Neuinfektionen

wegen Corona-Partys zu Weihnachten.

Wenn der Schnee schmilzt,

wird sichtbar, was darunter liegt.

Im Fall des kommenden Jahres:

Insolvenzen.

Die müssen wieder angemeldet werden.

Vielleicht wird ein Lockdown nötig

zwischen Januar und März.

Ein richtiger ...

Wir wissen zu wenig.

Deshalb folgender Vorschlag:

Nennen wir keine genauen Zahlen mehr

bei Prognosen und Schätzungen.

Schon gar nicht mit Nachkommastelle.

Nennen wir eine Bandbreite:

Das ist ehrlicher.

Und man liegt seltener daneben.

Die Anschläge in Frankreich

dürften uns daran erinnern:

Bedrohung durch radikale Islamisten

ist noch immer da,

auch wenn uns in jüngster Zeit

der Terror von rechts bewegt hat.

Der Bundestag

hat darüber debattiert.

Ein wiederkehrendes Muster

wurde sichtbar.

Wenn es um Islamisten geht,

brüllt die AfD noch lauter.

Die Parteien im linken Spektrum

sind auffällig still.

Beide Lager reagieren so,

wie es am besten

in die eigene Weltanschauung passt.

Gestern am Abend in Berlin-Neukölln:

150 Islamisten

ziehen über den Hermannplatz.

Von Solidarität mit den Opfern

gibt es keine Spur.

Dafür gibt es lautstarke Proteste

gegen die Mohammed-Karikaturen.

Menschen begreifen das als Angriff

auf sich und auf ihre Religion.

Sie haben das Gefühl,

dass ein Angriff

auf ihre Identität stattfindet.

Deshalb reagieren sie aggressiv.

Schauen Sie sich die Diskussion

unter Muslimen an:

Die Demo ist die logische Konsequenz

der Stimmung in Deutschland.

In Dresden greift ein Islamist

zwei Männer an.

Eines der Opfer verliert sein Leben.

Aber der Aufschrei bleibt leise

in Deutschland -

deutlich leiser als Attentaten

von Rechtsextremisten.

Ist es so,

dass wir nicht so laut sind,

wenn es um islamistische Taten geht?

Das ist der Fall.

Es hat damit zu tun,

dass wir nicht Wasser

auf die Mühlen der AfD geben wollen.

Aber das ist keine Rechtfertigung.

Das Schweigen hilft der AfD.

Sie hat das Thema längst besetzt.

Es ist ein Kampf um das Schicksal

der westlichen Zivilisation.

Deshalb gehört die Zukunft

nicht links-grünen Ideologen.

Die sehen weg.

Die Sicherheitsbehörden

können nicht wegsehen.

Bundesweit gibt es 600 Gefährder.

Deutschland und Frankreich

versprechen besseren Austausch.

Es geht um den schnellen Zugriff

auf elektronische Beweismittel.

Die Union verlangte

bei der Innenministerkonferenz:

Gefährder aus Syrien

sollen abgeschoben werden.

Das ist rechtlich umstritten.

Wir erwarten vom Auswärtigen Amt

die Prüfung der Situation in Syrien.

Es bleibt das Gedenken an die Opfer.

Sonntagsreden und Mahnwachen

habe ich satt.

Und in zwei Wochen

ist noch kein Handeln da.

Der Experte sagt:

Ohne langfristige Konzepte drohe

eine Situation wie in Frankreich.

Der US-Handelsriese Walmart

kündigt an,

sein Waffen- und Munitionssortiment

aus den Regalen zu entfernen.

Das sagt viel aus

über den Zustand von Amerika -

vier Tage vor der Wahl.

Bei der steht viel auf dem Spiel -

nicht nur für die beiden Kandidaten.

Tatsächlich fürchten viele,

dass es bei einem knappen Ausgang

zu Unruhen kommen wird.

Wenn womöglich tagelang

nicht klar sein wird,

ob Biden gewonnen hat oder Trump.

Stundenlang Schlange stehen

zur Stimmabgabe.

Auf diesem Parkplatz in Indianapolis

trotzen Hunderte der Kälte,

um ihr Kreuz zu machen.

Nie hat eine Wahl so viele

vorzeitig an die Urnen getrieben,

bisher 85 Millionen.

Die Leute wollen wählen,

weil sie das Gefühl haben,

es tun zu müssen.

Meine Vorfahren haben gekämpft,

dass ich wählen darf.

Dieses Recht war nie wichtiger.

Die hohe Wahlbeteiligung

beflügelt Joe Biden.

In landesweiten Umfragen

liegt er vorne.

In Schlüsselstaaten wie Iowa

ist das Rennen jedoch offen.

Seine Auftritte gleichen

einem Besuch im Auto-Kino,

inklusive Hupkonzert.

Hupt, wenn ihr wollt,

dass wir uns wieder vertrauen.

Hupt, wenn ihr wollt,

dass wir wieder eins werden.

Wir können uns keine weiteren

vier Jahre Trump erlauben.

Der Präsident im Wahlkampf-Endspurt.

Drei Massenkundgebungen täglich,

ohne Abstandsregeln,

ohne Maskenpflicht

wie hier in Michigan.

Er weicht der Frage aus,

ob er eine Abwahl akzeptieren würde.

An der Briefwahl sät er Zweifel.

Wer hat schon abgestimmt?

* Leiser Jubel *

Wer geht erst am Dienstag wählen?

* Lauter Jubel *

Seht ihr?

Wir mögen die Briefwahl nicht.

Da wird zu viel rumgetrickst.

In manchen Staaten

muss die Briefwahl

bis zum Wahltag abgeschickt sein.

In Pennsylvania

werden die Stimmen noch drei Tage

nach dem Wahltag gezählt.

In North Carolina sogar neun.

Klagen der Republikaner scheiterten

vor dem Obersten Gerichtshof.

Die Auswertung kann Wochen dauern.

Nur ein Erdrutschsieg

könnte Klarheit bringen.

Experten fürchten, dass Trump

sich bei einem knappen Ausgang

in der Wahlnacht

zum Sieger erklären könnte.

Falls es eine knappe Wahl gibt,

wird Trump nichts unversucht lassen,

vor Gericht zu gewinnen.

Das hat er angekündigt.

Wenn es nach ihm geht,

muss der Supreme Court entscheiden.

Da haben die Konservativen

eine Mehrheit von 6:3 Stimmen.

Aus Sicht des Präsidenten

ist das ein Vorteil.

Kann es tatsächlich sein,

dass der Supreme Court

über die Wahl entscheidet?

Ganz ausschließen

will dieses Szenario niemand.

Aber letztlich

werden die Wähler entscheiden.

Es könnte in einigen Staaten

zu knappen Ergebnissen kommen.

Es könnte auch

zu Unregelmäßigkeiten kommen.

Dann werden die Gerichte

in diesen Staaten zuständig sein.

Erst dann kommt der Supreme Court.

Das ist also ein langer Weg.

Deuten die Umfragen darauf hin,

dass es knapp wird?

Nein!

Die Umfragen

sind 2016 in Verruf geraten.

Obwohl sie damals das Gesamtergebnis

vorausgesagt haben.

Clinton lag ja vorne

und hatte mehr Stimmen.

Aber die Umfragen in einigen Staaten

waren nicht sehr korrekt.

Die Institute haben daraus gelernt.

Sie haben die Erhebungsmethoden

verändert.

Bildung wird jetzt auch abgefragt.

Es geht nicht nur um Alter

und Geschlecht und Hautfarbe.

Nach den Umfragen

hat Biden einen großen Vorsprung.

Er ist aber nicht überwältigend.

Auch in vielen knappen Staaten

hat Biden einen Vorsprung.

In Florida ist es sehr knapp.

Auf diesen Staat

konzentrieren sich die Kandidaten.

Und wir wissen nicht,

wie sich die Pandemie auswirkt.

Vielleicht bleiben Wähler zu Hause.

Und man weiß nicht,

wo sie zu Hause bleiben.

Kommen wir zu den Chinesen,

den Lieblingsfeinden von Trump.

Unter ihnen gibt es

nur wenige Trump-Fans wie ihn.

Hatte der Präsident

von Anbeginn seiner Amtszeit

kein gutes Haar am Land gelassen.

Das war vor der Pandemie so,

als er einen Handelskrieg

mit dem Rivalen lostrat.

Nun gilt es erst recht,

da er unermüdlich

vom "chinesischen Virus" spricht.

Nun könnte man meinen,

dass man in Peking

auf einen Machtwechsel spekuliert.

Aber nein.

China ist es offenbar egal,

wer unter ihm US-Präsident ist.

Daniel Sartra.

Ein Museum

für Parteimitglieder und Patrioten.

Reisegruppen

in Shanghai am Sihang-Lagerhaus.

Hinter diesen Mauern hatten sich 1937

chinesische Soldaten verschanzt

und boten japanischen Truppen

die Stirn.

Hier fühlen sie sich stark,

auch mit den USA als Gegner.

Wer nächster US-Präsident wird,

ist mir egal.

Ich bin stolz

auf Chinas Staatsführung,

die die Pandemie besiegt hat.

Ich finde es großartig,

in China zu leben.

Während in den USA

die Pandemie wütet,

stehen sie

dicht an dicht in der Schlange.

In Chinas Alltag

ist von Corona kaum was zu spüren.

Peking hat das Virus unter Kontrolle.

Jeder muss einen Code scannen.

Ohne Grün in der Gesundheits-App

kommt keiner weiter.

Drinnen Kampfszenen mit Figuren.

Die Botschaft im Sinne der Führung:

Aus Unterlegenen werden Helden.

Wie der Soldat, der mit Granaten

aus dem Fenster springt,

um Feinde mit in den Tod zu reißen.

Der Besuch dient

der patriotischen Ausbildung.

Wer hier war,

geht mit einem großen Herzen

fürs Vaterland.

Im Fernsehen

zelebriert Präsident Xi Jinping

das Gedenken an den Koreakrieg

als Sieg Chinas über die USA:

Im Militärmuseum

und in der Großen Halle des Volkes.

Jede Form von Erpressung,

Blockade und extremem Druck

wird keine Wirkung haben.

Jede Vorherrschaft anderer Staaten,

jede Tyrannei

wird nicht funktionieren.

Die Botschaft verfängt.

Peking schürt den Nationalismus.

An Freundschaft mit den USA

glaubt kaum jemand.

Egal, wer US-Präsident wird:

Unsere Beziehungen bleiben schlecht.

Das war vorher so,

das bleibt auch so.

Ob Trump oder Biden:

China wird sich weiter

als Führungsmacht profilieren.

In der Ägäis

hat es ein Erdbeben gegeben.

Betroffen sind

die Türkei und Griechenland.

Nach letzten Berichten

wurden 19 Menschen getötet,

zwölf in der Türkei

und zwei auf der Insel Samos.

400 Menschen wurden verletzt.

Das Epizentrum des Bebens

mit der Stärke 6,9

lag im Meer

vor der türkischen Provinz Izmir.

In Izmir suchen sie

nach Überlebenden.

Vier Gebäude

seien zusammengebrochen,

20 beschädigt,

so der Gouverneur der Provinz.

Aus zahlreichen Regionen

kamen Rettungskräfte.

Jede Minute zählt:

Das wissen sie

aus Beben der Vergangenheit.

Um 15 Uhr Ortszeit

zitterte der Boden.

Bewohner liefen orientierungslos

durch die Straßen.

Anwohner bildeten Menschenketten,

um Verschüttete zu bergen.

Das Beben war heftig.

Ich dachte, die Erde öffnet sich.

In Sigacik,

einem Urlaubsort der Region Izmir,

trat das Meerwasser über die Ufer.

Das Epizentrum des Bebens

lag 15 km entfernt vor der Küste

und löste eine Flutwelle aus,

die auch die Samos erreichte.

Wegen illegaler Geschäfte mit Drogen,

Waffen oder gefälschten Dokumenten

gingen Ermittler gegen Chatgruppen

des Messenger-Dienstes Telegram vor.

Die Kommunikation

von 8000 Mitgliedern

sei sichergestellt worden,

so das BKA.

Ermittelt werde

gegen 28 Beschuldigte.

Telegram wird verstärkt

für kriminelle Aktivitäten genutzt.

In Warschau

demonstrierten Zehntausende

gegen eine Verschärfung

des Abtreibungsrechts.

Sie machten Regierung

und katholische Kirche

für ein Urteil des

Verfassungsgerichts verantwortlich.

Demnach sind Abtreibungen

bei Fehlbildungen des Fötus verboten.

Abtreibung ist nur erlaubt

nach Vergewaltigung,

bei Inzest oder wenn die Gesundheit

der Schwangeren gefährdet ist.

Sieben Jahre nach dem Anschlag

auf ein Einkaufszentrum in Nairobi

sind zwei Männer verurteilt worden.

Sie erhielten Haftstrafen

von 18 und 33 Jahren.

Beide werden beschuldigt,

den Angriff auf das Westgate-Center

mitgeplant zu haben.

Kämpfer der Al-Shabaab-Miliz

stürmten 2013 das Kaufhaus.

67 Menschen waren getötet worden.

Das ist kein verkappter Geheimagent

im Dienste seiner Majestät.

Dieser Mann ist ein dänischer Koch.

Er hat eine Geschichte erlebt,

die auch 007

an seine Grenzen gebracht hätte.

Der Koch hat sich als Maulwurf

in die verschlossene Welt der

nordkoreanischen Diktatur gewühlt.

Und den Geheimdiensten

geheime Informationen

über Waffen und Drogen aufgetischt.

Alles zu sehen

in einem Dokumentarfilm ...

Das ist der Maulwurf.

Ulrich Larsen:

Ein Ex-Koch aus Kopenhagen

mit einem Faible für Nordkorea.

Vor zehn Jahren ließ er sich

bei einer dänischen Gruppe

von Nordkorea-Sympathisanten

einschleusen und filmen.

Ihm hat die Idee gefallen:

Mads Brügger,

dänischer Dokumentarfilmer.

Die dänische Sektion

der nordkoreanischen Freunde

war eine harmlose Gruppe.

Aber ich dachte:

Vielleicht führt das zu Größerem.

Und ob.

Larsen macht Bekanntschaft mit

dem Spanier Alejandro Cao de Benos.

Er ist Vorsitzender der KFA,

der Internationalen Vereinigung

der Freunde Nordkoreas.

Er sucht Investoren für das

von Sanktionen gebeutelte Land.

Der Maulwurf organisiert in Oslo

ein Treffen

mit einem angeblichen Investor:

Mr. James.

Auch er ist ein Maulwurf.

Wir können U-Boot-

und Panzerfabriken bauen,

von der ersten

bis zur letzten Schraube.

Alles Made in Nordkorea.

Eine Weile dachte ich:

Der Präsident dieser Vereinigung

ist nicht mehr als ein Clown.

Er prahlt damit,

was er in Nordkorea erreichen kann.

Aber er war bestens

in Pjöngjang vernetzt.

Er kann liefern.

Der Maulwurf

und sein vermeintlicher Investoren

werden nach Nordkorea eingeladen.

Man zeigt Ihnen seitenweise

Bestellungen für Kriegswaffen.

Sie sollen im Tausch gegen Öl

in einem Drittland produziert werden.

2018 wird Larsen nach Stockholm

in Nordkoreas Botschaft einbestellt.

Man präsentiert ihm Zeichnungen

für eine unterirdische Waffenfabrik.

Von außen wie ein Resort,

innen ausgeklügelt.

Wie in einem Film.

Die Dänen reisen bis nach Uganda.

Dort soll die Fabrik entstehen.

Der Filmemacher zieht die Reißleine.

Wir haben da aufgehört,

wo Geld geflossen wäre

und wir Waffen gekauft hätten.

Wir haben nie Geld überwiesen.

Die Botschaft behauptet später,

gewusst zu haben,

dass die Dänen sie

hinters Licht führen wollten.

Das schwedische und dänische

Außenministerium fordern,

dass sich die UN und die EU

mit der Doku befassen.

Mads Brügger

ist einen Schritt weiter.

Er will sein gesamtes Material

zur UN nach New York bringen.

Eine unglaubliche Geschichte.

Es fehlt noch

unser Agent des Wetters.

Wir haben in den Archiven

etwas gefunden.

Vor 52 Jahren ist etwas passiert.

Das ist das Bild von heute.

Wir konzentrieren uns

auf den Südwesten von Europa.

Dort gab es heute

sommerliche Temperaturen.

Warum erzähle ich das?

Jetzt erzähle ich

die Geschichte weiter.

Ein Teil dieser warmen Luft

kommt am Montag bei uns an.

In Freiburg gehen die Temperaturen

auf 24 Grad.

Am 2. November gab es 1968

die höchste November-Temperatur.

In Bad Reichenhall

waren es 24,8 Grad.

Vielleicht

knacken wir diesen Rekord.

Am Samstag beginnt es im Westen

mit Wolkenlücken und Sonne.

Es wird vom Westen her

immer sonniger.

Ein paar Sonnenstunden

gibt es für alle in Deutschland.

Tagsüber ist es mild.

Am Sonntag gibt es viele Wolken.

Trotzdem bleibt es warm.

Am Montag wird es noch wärmer.

Damit enden die tagesthemen.

Ich will Ihnen noch sagen,

dass Sie jetzt mit einem

Borowski-Tatort belohnt werden.

Wir wünschen ein schönes Wochenende.

Copyright Untertitel: NDR 2020


Sendung: tagesthemen 30.10.2020 21:45 Uhr - Hilfe für Europas Nachbarn Broadcast: tagesthemen 30.10.2020 21:45 - Help for Europe's neighbors Trasmissione: tagesthemen 30.10.2020 21:45 - Aiuto ai vicini dell'Europa

Themen der Sendung: Intensivstationen im Grenzgebiet: Hilfe für Europas Nachbarn, Wohin geht es mit der deutschen Wirtschaft, Die Meinung, Debatte über islamistischen Terror in Deutschland, Wahlkampfendspurt: Wo stehen Trump und Biden, Wachsendes Selbstbewustsein: Der chinesische Führungsanspruch, Weitere Meldungen im Überblick, Dänischer Koch spioniert in Nordkorea, Das Wetter

-----------------------------------------------------

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Heute im Studio: Caren Miosga

Guten Abend.

Wenn wir nicht aufpassen,

haben wir Weihnachten

fast 20.000 Neuinfektionen.

Das hat Angela Merkel

vor vier Wochen gewarnt.

Diese Marke werden wir wohl

schon am Wochenende reißen.

18.681 binnen eines Tages

sind es heute.

Das klingt bedrohlich.

Daraus folgt eine Entwicklung,

die vor allem Sorgen macht:

Sind für Intensivpatienten

genug Betten da?

Noch wichtiger:

Sind genug Pfleger da?

Ein unkontrollierter Anstieg

der Infektionen

würde das beste Gesundheitssystem

überfordern.

In Münster gibt es noch Betten.

Sie hatten Glück im Unglück.

Ein Mann und eine Frau

aus den Niederlanden

liegen auf der Intensivstation

des Uniklinikums Münster.

Die Stationen zu Hause

sind überfüllt.

Seit zwei Wochen

werden sie hier behandelt.

Beide Patienten

wurden beatmet zu uns verlegt.

Der Mann ist immer noch beatmet.

Er ist aber

auf dem Weg der Besserung.

Die Frau konnte heute vom

Beatmungsgerät entwöhnt werden.

Sie ist wach und kontaktfähig.

In Nordrhein-Westfalen liegen

zehn Patienten aus dem Ausland.

In Münster gibt es freie Kapazitäten.

Aber auch hier spüren sie,

was auf sie zurollt.

Sie sorgen sich,

dass es so werden könnte

wie in den Niederlanden.

Die Möglichkeit besteht.

Wir haben die Zahlen vom Frühjahr

deutlich überstiegen.

Die Intensiv-Zahlen

werden auch steigen.

Hier hat man die Zahlen im Blick.

Es ist der Krisenstab der Uni-Klinik.

Hier werden die Patienten

auf die Kliniken verteilt.

Bei steigenden Nachfragen

gibt es noch Luft.

Unser System ist robust.

Die Bürger müssen keine Angst haben.

Wir schaffen das!

2000 Patienten belegen bundesweit

die Intensiv-Betten.

6000 weitere Betten

wären zusätzlich verfügbar.

Doppelt so viele Betten

könnte man noch freimachen.

Aber es fehlen Pfleger.

Wir hören von vielen Krankenhäusern:

Das Pflegepersonal fehlt.

In Münster

sind nur vier Covid-Patienten.

Freie Betten sind da.

Hier sind sie überzeugt:

Die Bekämpfung der Pandemie

sei eine europäische Aufgabe.

Um Leben zu retten,

darf kein Preis zu hoch sein.

Die Politik lässt ein weiteres Mal

ganze Berufszweige brach liegen.

Sie nimmt in Kauf,

dass viele Firmen und Arbeitsplätze

unter die Räder kommen könnten.

Die Wirtschaft

ist trotz Pandemie gewachsen,

auch weil der Staat mit Summen

in schwindelerregenden Höhen hilft.

Dass es so bleiben wird,

glauben weder Wirtschaftsminister

noch die Unternehmen.

Was er im November verlieren wird,

kann Hotelier Frank Bundschu

nachrechnen:

40 Gänse und kiloweise Wild

wollte er servieren.

Gemütliche Familienessen sind passe,

die Einkäufe umsonst.

Wir hatten uns

an den goldenen Herbst gewöhnt.

Es gab gute Zahlen im Hotel

und im Restaurant.

Die Gäste

haben sich an die Maßnahmen gewöhnt.

Jetzt schließen wir.

Dass die Wirtschaft

im Sommer den Kopf oben hielt,

steckt in den Zahlen des Ministers.

Peter Altmaier verkündete

für das dritte Quartal ein Plus.

Das sei ein Lichtblick.

Es zeigt,

dass die Wirtschaft imstande ist,

auch in einer Pandemie

Wachstumskräfte freizusetzen.

Das ist eine gute Nachricht,

weil es uns Hoffnung gibt.

Bisher ging Altmaier von 5,8 % aus.

Die Zahlen sind

mit Unsicherheiten befrachtet.

Niemand weiß,

ob die zuletzt starke

Exportwirtschaft sich erholt.

Je nach Pandemieverlauf

könne das Pendel

in die andere Richtung schlagen.

Die FDP befürchtet

bei Selbstständigen eine Pleitewelle.

Wenn der Staat Firmen verbietet,

unternehmerisch tätig zu werden

und in die unternehmerische

Freiheit eingreift:

Dann führt das

zu einem Absinken des Wachstums,

dann sind Arbeitsplätze gefährdet.

Der Staat versucht,

die Betroffenen mit gigantischen

Ausgabenprogrammen zu unterstützen.

Dass das die Verschuldung

anschwellen lässt,

finden Ökonomen

kurzfristig unproblematisch.

Langfristig brauche es

Steuererhöhungen,

um die Lasten der Krise zu verteilen.

Sie trifft die Schwächsten:

Menschen mit geringen Einkommen,

geringeren Qualifikationen,

jüngere Menschen, Frauen.

Es geht darum,

dass man die Leistungsfähigen,

die am wenigsten betroffen sind,

an den Kosten beteiligt.

Frank Bundschu soll bis zu 75 % der

Einnahmeverluste ersetzt bekommen.

Das Wildessen im Advent

kann vielleicht stattfinden.

Zu den Prognosen

die Meinung von Daniel Pokraka.

Wahrsager gehören auf den Jahrmarkt.

Deshalb ist es gut,

dass Peter Altmaier

nicht nur Zahlen auf den Tisch legt.

Er sagt dazu,

dass alles anders kommen kann.

Wirtschaftliche Entwicklung

lässt sich kaum vorhersagen.

In der Pandemie gilt das erst recht.

Einige Berechnungen

lassen Zuhörer ratlos zurück.

Schaffen wir ernsthaft ein Wachstum,

wenn im November

die Schotten dichtgemacht werden?

Wie sicher erreichen wir 2021

mehr als vier Prozent an Wachstum?

Womöglich gibt es Neuinfektionen

wegen Corona-Partys zu Weihnachten.

Wenn der Schnee schmilzt,

wird sichtbar, was darunter liegt.

Im Fall des kommenden Jahres:

Insolvenzen.

Die müssen wieder angemeldet werden.

Vielleicht wird ein Lockdown nötig

zwischen Januar und März.

Ein richtiger ...

Wir wissen zu wenig.

Deshalb folgender Vorschlag:

Nennen wir keine genauen Zahlen mehr

bei Prognosen und Schätzungen.

Schon gar nicht mit Nachkommastelle.

Nennen wir eine Bandbreite:

Das ist ehrlicher.

Und man liegt seltener daneben.

Die Anschläge in Frankreich

dürften uns daran erinnern:

Bedrohung durch radikale Islamisten

ist noch immer da,

auch wenn uns in jüngster Zeit

der Terror von rechts bewegt hat.

Der Bundestag

hat darüber debattiert.

Ein wiederkehrendes Muster

wurde sichtbar.

Wenn es um Islamisten geht,

brüllt die AfD noch lauter.

Die Parteien im linken Spektrum

sind auffällig still.

Beide Lager reagieren so,

wie es am besten

in die eigene Weltanschauung passt.

Gestern am Abend in Berlin-Neukölln:

150 Islamisten

ziehen über den Hermannplatz.

Von Solidarität mit den Opfern

gibt es keine Spur.

Dafür gibt es lautstarke Proteste

gegen die Mohammed-Karikaturen.

Menschen begreifen das als Angriff

auf sich und auf ihre Religion.

Sie haben das Gefühl,

dass ein Angriff

auf ihre Identität stattfindet.

Deshalb reagieren sie aggressiv.

Schauen Sie sich die Diskussion

unter Muslimen an:

Die Demo ist die logische Konsequenz

der Stimmung in Deutschland.

In Dresden greift ein Islamist

zwei Männer an.

Eines der Opfer verliert sein Leben.

Aber der Aufschrei bleibt leise

in Deutschland -

deutlich leiser als Attentaten

von Rechtsextremisten.

Ist es so,

dass wir nicht so laut sind,

wenn es um islamistische Taten geht?

Das ist der Fall.

Es hat damit zu tun,

dass wir nicht Wasser

auf die Mühlen der AfD geben wollen.

Aber das ist keine Rechtfertigung.

Das Schweigen hilft der AfD.

Sie hat das Thema längst besetzt.

Es ist ein Kampf um das Schicksal

der westlichen Zivilisation.

Deshalb gehört die Zukunft

nicht links-grünen Ideologen.

Die sehen weg.

Die Sicherheitsbehörden

können nicht wegsehen.

Bundesweit gibt es 600 Gefährder.

Deutschland und Frankreich

versprechen besseren Austausch.

Es geht um den schnellen Zugriff

auf elektronische Beweismittel.

Die Union verlangte

bei der Innenministerkonferenz:

Gefährder aus Syrien

sollen abgeschoben werden.

Das ist rechtlich umstritten.

Wir erwarten vom Auswärtigen Amt

die Prüfung der Situation in Syrien.

Es bleibt das Gedenken an die Opfer.

Sonntagsreden und Mahnwachen

habe ich satt.

Und in zwei Wochen

ist noch kein Handeln da.

Der Experte sagt:

Ohne langfristige Konzepte drohe

eine Situation wie in Frankreich.

Der US-Handelsriese Walmart

kündigt an,

sein Waffen- und Munitionssortiment

aus den Regalen zu entfernen.

Das sagt viel aus

über den Zustand von Amerika -

vier Tage vor der Wahl.

Bei der steht viel auf dem Spiel -

nicht nur für die beiden Kandidaten.

Tatsächlich fürchten viele,

dass es bei einem knappen Ausgang

zu Unruhen kommen wird.

Wenn womöglich tagelang

nicht klar sein wird,

ob Biden gewonnen hat oder Trump.

Stundenlang Schlange stehen

zur Stimmabgabe.

Auf diesem Parkplatz in Indianapolis

trotzen Hunderte der Kälte,

um ihr Kreuz zu machen.

Nie hat eine Wahl so viele

vorzeitig an die Urnen getrieben,

bisher 85 Millionen.

Die Leute wollen wählen,

weil sie das Gefühl haben,

es tun zu müssen.

Meine Vorfahren haben gekämpft,

dass ich wählen darf.

Dieses Recht war nie wichtiger.

Die hohe Wahlbeteiligung

beflügelt Joe Biden.

In landesweiten Umfragen

liegt er vorne.

In Schlüsselstaaten wie Iowa

ist das Rennen jedoch offen.

Seine Auftritte gleichen

einem Besuch im Auto-Kino,

inklusive Hupkonzert.

Hupt, wenn ihr wollt,

dass wir uns wieder vertrauen.

Hupt, wenn ihr wollt,

dass wir wieder eins werden.

Wir können uns keine weiteren

vier Jahre Trump erlauben.

Der Präsident im Wahlkampf-Endspurt.

Drei Massenkundgebungen täglich,

ohne Abstandsregeln,

ohne Maskenpflicht

wie hier in Michigan.

Er weicht der Frage aus,

ob er eine Abwahl akzeptieren würde.

An der Briefwahl sät er Zweifel.

Wer hat schon abgestimmt?

* Leiser Jubel *

Wer geht erst am Dienstag wählen?

* Lauter Jubel *

Seht ihr?

Wir mögen die Briefwahl nicht.

Da wird zu viel rumgetrickst.

In manchen Staaten

muss die Briefwahl

bis zum Wahltag abgeschickt sein.

In Pennsylvania

werden die Stimmen noch drei Tage

nach dem Wahltag gezählt.

In North Carolina sogar neun.

Klagen der Republikaner scheiterten

vor dem Obersten Gerichtshof.

Die Auswertung kann Wochen dauern.

Nur ein Erdrutschsieg

könnte Klarheit bringen.

Experten fürchten, dass Trump

sich bei einem knappen Ausgang

in der Wahlnacht

zum Sieger erklären könnte.

Falls es eine knappe Wahl gibt,

wird Trump nichts unversucht lassen,

vor Gericht zu gewinnen.

Das hat er angekündigt.

Wenn es nach ihm geht,

muss der Supreme Court entscheiden.

Da haben die Konservativen

eine Mehrheit von 6:3 Stimmen.

Aus Sicht des Präsidenten

ist das ein Vorteil.

Kann es tatsächlich sein,

dass der Supreme Court

über die Wahl entscheidet?

Ganz ausschließen

will dieses Szenario niemand.

Aber letztlich

werden die Wähler entscheiden.

Es könnte in einigen Staaten

zu knappen Ergebnissen kommen.

Es könnte auch

zu Unregelmäßigkeiten kommen.

Dann werden die Gerichte

in diesen Staaten zuständig sein.

Erst dann kommt der Supreme Court.

Das ist also ein langer Weg.

Deuten die Umfragen darauf hin,

dass es knapp wird?

Nein!

Die Umfragen

sind 2016 in Verruf geraten.

Obwohl sie damals das Gesamtergebnis

vorausgesagt haben.

Clinton lag ja vorne

und hatte mehr Stimmen.

Aber die Umfragen in einigen Staaten

waren nicht sehr korrekt.

Die Institute haben daraus gelernt.

Sie haben die Erhebungsmethoden

verändert.

Bildung wird jetzt auch abgefragt.

Es geht nicht nur um Alter

und Geschlecht und Hautfarbe.

Nach den Umfragen

hat Biden einen großen Vorsprung.

Er ist aber nicht überwältigend.

Auch in vielen knappen Staaten

hat Biden einen Vorsprung.

In Florida ist es sehr knapp.

Auf diesen Staat

konzentrieren sich die Kandidaten.

Und wir wissen nicht,

wie sich die Pandemie auswirkt.

Vielleicht bleiben Wähler zu Hause.

Und man weiß nicht,

wo sie zu Hause bleiben.

Kommen wir zu den Chinesen,

den Lieblingsfeinden von Trump.

Unter ihnen gibt es

nur wenige Trump-Fans wie ihn.

Hatte der Präsident

von Anbeginn seiner Amtszeit

kein gutes Haar am Land gelassen.

Das war vor der Pandemie so,

als er einen Handelskrieg

mit dem Rivalen lostrat.

Nun gilt es erst recht,

da er unermüdlich

vom "chinesischen Virus" spricht.

Nun könnte man meinen,

dass man in Peking

auf einen Machtwechsel spekuliert.

Aber nein.

China ist es offenbar egal,

wer unter ihm US-Präsident ist.

Daniel Sartra.

Ein Museum

für Parteimitglieder und Patrioten.

Reisegruppen

in Shanghai am Sihang-Lagerhaus.

Hinter diesen Mauern hatten sich 1937

chinesische Soldaten verschanzt

und boten japanischen Truppen

die Stirn.

Hier fühlen sie sich stark,

auch mit den USA als Gegner.

Wer nächster US-Präsident wird,

ist mir egal.

Ich bin stolz

auf Chinas Staatsführung,

die die Pandemie besiegt hat.

Ich finde es großartig,

in China zu leben.

Während in den USA

die Pandemie wütet,

stehen sie

dicht an dicht in der Schlange.

In Chinas Alltag

ist von Corona kaum was zu spüren.

Peking hat das Virus unter Kontrolle.

Jeder muss einen Code scannen.

Ohne Grün in der Gesundheits-App

kommt keiner weiter.

Drinnen Kampfszenen mit Figuren.

Die Botschaft im Sinne der Führung:

Aus Unterlegenen werden Helden.

Wie der Soldat, der mit Granaten

aus dem Fenster springt,

um Feinde mit in den Tod zu reißen.

Der Besuch dient

der patriotischen Ausbildung.

Wer hier war,

geht mit einem großen Herzen

fürs Vaterland.

Im Fernsehen

zelebriert Präsident Xi Jinping

das Gedenken an den Koreakrieg

als Sieg Chinas über die USA:

Im Militärmuseum

und in der Großen Halle des Volkes.

Jede Form von Erpressung,

Blockade und extremem Druck

wird keine Wirkung haben.

Jede Vorherrschaft anderer Staaten,

jede Tyrannei

wird nicht funktionieren.

Die Botschaft verfängt.

Peking schürt den Nationalismus.

An Freundschaft mit den USA

glaubt kaum jemand.

Egal, wer US-Präsident wird:

Unsere Beziehungen bleiben schlecht.

Das war vorher so,

das bleibt auch so.

Ob Trump oder Biden:

China wird sich weiter

als Führungsmacht profilieren.

In der Ägäis

hat es ein Erdbeben gegeben.

Betroffen sind

die Türkei und Griechenland.

Nach letzten Berichten

wurden 19 Menschen getötet,

zwölf in der Türkei

und zwei auf der Insel Samos.

400 Menschen wurden verletzt.

Das Epizentrum des Bebens

mit der Stärke 6,9

lag im Meer

vor der türkischen Provinz Izmir.

In Izmir suchen sie

nach Überlebenden.

Vier Gebäude

seien zusammengebrochen,

20 beschädigt,

so der Gouverneur der Provinz.

Aus zahlreichen Regionen

kamen Rettungskräfte.

Jede Minute zählt:

Das wissen sie

aus Beben der Vergangenheit.

Um 15 Uhr Ortszeit

zitterte der Boden.

Bewohner liefen orientierungslos

durch die Straßen.

Anwohner bildeten Menschenketten,

um Verschüttete zu bergen.

Das Beben war heftig.

Ich dachte, die Erde öffnet sich.

In Sigacik,

einem Urlaubsort der Region Izmir,

trat das Meerwasser über die Ufer.

Das Epizentrum des Bebens

lag 15 km entfernt vor der Küste

und löste eine Flutwelle aus,

die auch die Samos erreichte.

Wegen illegaler Geschäfte mit Drogen,

Waffen oder gefälschten Dokumenten

gingen Ermittler gegen Chatgruppen

des Messenger-Dienstes Telegram vor.

Die Kommunikation

von 8000 Mitgliedern

sei sichergestellt worden,

so das BKA.

Ermittelt werde

gegen 28 Beschuldigte.

Telegram wird verstärkt

für kriminelle Aktivitäten genutzt.

In Warschau

demonstrierten Zehntausende

gegen eine Verschärfung

des Abtreibungsrechts.

Sie machten Regierung

und katholische Kirche

für ein Urteil des

Verfassungsgerichts verantwortlich.

Demnach sind Abtreibungen

bei Fehlbildungen des Fötus verboten.

Abtreibung ist nur erlaubt

nach Vergewaltigung,

bei Inzest oder wenn die Gesundheit

der Schwangeren gefährdet ist.

Sieben Jahre nach dem Anschlag

auf ein Einkaufszentrum in Nairobi

sind zwei Männer verurteilt worden.

Sie erhielten Haftstrafen

von 18 und 33 Jahren.

Beide werden beschuldigt,

den Angriff auf das Westgate-Center

mitgeplant zu haben.

Kämpfer der Al-Shabaab-Miliz

stürmten 2013 das Kaufhaus.

67 Menschen waren getötet worden.

Das ist kein verkappter Geheimagent

im Dienste seiner Majestät.

Dieser Mann ist ein dänischer Koch.

Er hat eine Geschichte erlebt,

die auch 007

an seine Grenzen gebracht hätte.

Der Koch hat sich als Maulwurf

in die verschlossene Welt der

nordkoreanischen Diktatur gewühlt.

Und den Geheimdiensten

geheime Informationen

über Waffen und Drogen aufgetischt.

Alles zu sehen

in einem Dokumentarfilm ...

Das ist der Maulwurf.

Ulrich Larsen:

Ein Ex-Koch aus Kopenhagen

mit einem Faible für Nordkorea.

Vor zehn Jahren ließ er sich

bei einer dänischen Gruppe

von Nordkorea-Sympathisanten

einschleusen und filmen.

Ihm hat die Idee gefallen:

Mads Brügger,

dänischer Dokumentarfilmer.

Die dänische Sektion

der nordkoreanischen Freunde

war eine harmlose Gruppe.

Aber ich dachte:

Vielleicht führt das zu Größerem.

Und ob.

Larsen macht Bekanntschaft mit

dem Spanier Alejandro Cao de Benos.

Er ist Vorsitzender der KFA,

der Internationalen Vereinigung

der Freunde Nordkoreas.

Er sucht Investoren für das

von Sanktionen gebeutelte Land.

Der Maulwurf organisiert in Oslo

ein Treffen

mit einem angeblichen Investor:

Mr. James.

Auch er ist ein Maulwurf.

Wir können U-Boot-

und Panzerfabriken bauen,

von der ersten

bis zur letzten Schraube.

Alles Made in Nordkorea.

Eine Weile dachte ich:

Der Präsident dieser Vereinigung

ist nicht mehr als ein Clown.

Er prahlt damit,

was er in Nordkorea erreichen kann.

Aber er war bestens

in Pjöngjang vernetzt.

Er kann liefern.

Der Maulwurf

und sein vermeintlicher Investoren

werden nach Nordkorea eingeladen.

Man zeigt Ihnen seitenweise

Bestellungen für Kriegswaffen.

Sie sollen im Tausch gegen Öl

in einem Drittland produziert werden.

2018 wird Larsen nach Stockholm

in Nordkoreas Botschaft einbestellt.

Man präsentiert ihm Zeichnungen

für eine unterirdische Waffenfabrik.

Von außen wie ein Resort,

innen ausgeklügelt.

Wie in einem Film.

Die Dänen reisen bis nach Uganda.

Dort soll die Fabrik entstehen.

Der Filmemacher zieht die Reißleine.

Wir haben da aufgehört,

wo Geld geflossen wäre

und wir Waffen gekauft hätten.

Wir haben nie Geld überwiesen.

Die Botschaft behauptet später,

gewusst zu haben,

dass die Dänen sie

hinters Licht führen wollten.

Das schwedische und dänische

Außenministerium fordern,

dass sich die UN und die EU

mit der Doku befassen.

Mads Brügger

ist einen Schritt weiter.

Er will sein gesamtes Material

zur UN nach New York bringen.

Eine unglaubliche Geschichte.

Es fehlt noch

unser Agent des Wetters.

Wir haben in den Archiven

etwas gefunden.

Vor 52 Jahren ist etwas passiert.

Das ist das Bild von heute.

Wir konzentrieren uns

auf den Südwesten von Europa.

Dort gab es heute

sommerliche Temperaturen.

Warum erzähle ich das?

Jetzt erzähle ich

die Geschichte weiter.

Ein Teil dieser warmen Luft

kommt am Montag bei uns an.

In Freiburg gehen die Temperaturen

auf 24 Grad.

Am 2. November gab es 1968

die höchste November-Temperatur.

In Bad Reichenhall

waren es 24,8 Grad.

Vielleicht

knacken wir diesen Rekord.

Am Samstag beginnt es im Westen

mit Wolkenlücken und Sonne.

Es wird vom Westen her

immer sonniger.

Ein paar Sonnenstunden

gibt es für alle in Deutschland.

Tagsüber ist es mild.

Am Sonntag gibt es viele Wolken.

Trotzdem bleibt es warm.

Am Montag wird es noch wärmer.

Damit enden die tagesthemen.

Ich will Ihnen noch sagen,

dass Sie jetzt mit einem

Borowski-Tatort belohnt werden.

Wir wünschen ein schönes Wochenende.

Copyright Untertitel: NDR 2020