Zurück in die Zukunft: Andrea Krajewski at TEDxRheinMain
ja hallo
wie funktionieren wir menschen
eigentlich das ist eine frage die mich
sehr bewegt als designerin aber auch im
bereich im forschungsbereich usability
und vor allen dingen im bereich user
experience
da geht es darum wie man menschen in
interaktiven medien begegnet damit sie
diese interaktiven medien benutzen
können und damit sie einen möglichst
befriedigendes ergebnis erzeugen
ich glaube nämlich dass die interaktiven
medien in uns arche kognitive modelle
adressieren also denkmuster die in
unseren biologischen gedächtnis vor sehr
langer zeit einprogrammiert worden sind
und dass wir die eben gerade durch
interaktive medien wieder hervorrufen
können und das ist sehr erstaunlich weil
man ja eigentlich glaubt dass diese
hochtechnologie der mann da begegnet
dass die ein ja eigentlich in die
zukunft bringt aber tatsächlich ist es
so dass die zukunft genau bei uns ist
bei unseren arabischen wurzeln
was sind denn jetzt eigentlich
archaische modelle
ich habe mal vier stichworte
aufgeschrieben und möchte die gerne kurz
erklären zu archaischen kognitiven
modellen und zwar sind das die modelle
die wir in den vorindustriellen zeiten
uns angeeignet haben
zu diesen archaischen modellen gehört
dass wir einen prinzipiellen natürliches
verhältnis zur virtualität haben das
klingt prinzipiell erst mal ungewöhnlich
ich werde darauf aber gleich noch mal
eingehen und werde ihn per versuch
beweisen dass auch sie ein natürliches
verhältnis zur virtualität haben
der zweite aspekt ist dass wir seit
aufgrund dieser archaischen modell
dellen durchaus in der lage sind sehr
sehr bildlich zu sprechen obwohl wir
heutzutage eine qualifizierte sprache
benutzen und der dritte bereich der
erklärt sich eigentlich von selbst wir
wissen alle dass die interaktiven medien
per definition non linear sind was die
verneinung der linearität
beinhaltet und was uns natürlich sagt
dass wir die linie der linearität heute
als normal empfinden
der vierte punkt ist dass die geschichte
für uns ein ort der
informationsweitergabe ist wie ist das
jetzt mit der virtuellen wird mit der
virtualität die eigentlich die
natürlichste sache der welt ist ich will
ihnen das gerne mal beweisen wie viele
türen hat das haus in dem sie wohnen
das werden wir sie mir nicht sofort
spontan beantworten können aber es wird
folgendes passieren und passiert gerade
im moment sie gehen im geiste durch
dieses haus in dem sie wohnen und
schauen sich an wie viele türen da sind
und genau das ist was sie machen sie
virtualisieren die realität und zwar
ganz ohne computer fantastisch oder und
da geben wir uns mühe am mediencampus
beispielsweise die virtuelle realität in
unserem labor darzustellen dabei können
wir das eigentlich die ganze zeit schon
und diese dieses vermögen die virtuelle
die realität zu virtualisieren
die haben die menschen in den
vorindustriellen zeiten auch bitter
nötig gehabt der die hatten ja gar nix
die hatten ja keine bücher oder die
hatten keine keine foto lithografie sie
hatten keine massenmedien das einzige
was die hatten war ihr kopf und in
diesem kopf spielte sich die erinnerung
ab in diesem kopf wurde wissen abgerufen
und mit hilfe dieser virtuellen bilder
der imagination wurde neben wurde wissen
auch weitergegeben und deswegen ist es
auch so stark in uns verwurzelt dass wir
mit der virtualität so gut umgehen
können
das interessante daran ist wenn ich
meinen kleinen ausflug machen darf ja
das geht
das interessante daran ist dass zu
dieser zeit der mensch leicht
gleichzeitig medienproduzent und medium
selber war
wenn sie jetzt mal ein stückchen weiter
denken was sind heute medien dann werden
sie bemerken dass es eine veränderung
gegeben hat aber darauf komme ich gleich
noch mal zu sprechen
wesentliches werkzeug der
informationsvermittlung sind seit jeher
geschichten gewesen
schamanen priester sogenannte wissens
wächter waren dafür extra abgestellt um
wissen in geschichten zu bewahren und
auch heute hängen wir noch sehr sehr
stark an geschichten dem autor des
buches des storytelling einem alan
johnson gottschald zufolge verbringen
wir immer noch jährlich 1900 stunden mit
der rezeption von geschichten
das bedeutet für ein kind dass es bis
zum erreichen des der der großartigkeit
die meiste zeit seines lebens mit der
rezeption von geschichten verbracht hat
jetzt denken wir unsere liebe zu
geschichten hängt daran dass wir als
kind auf dem schoß unserer eltern
gesessen haben nein nein weit gefehlt
das geht viel weiter zurück in die
kulturen der vorindustriellen zeiten für
mich aber im bereich der interaktiven
medien als besonders beeindruckend ist
an sich dass wir per se in unseren
biologischen gedächtnis verankert haben
die fähigkeit non linear zu denken
ich habe ihn ein beispiel mitgebracht
von dem nordamerikanischen stamm der
nokia indianer und die leben und lebten
in der ersten regionen von british
columbia und wie sie sehen können ist
das ein sehr inselreiches gebiet und man
musste da irgendwie navigieren von insel
zu insel kommen um sich nahrung zu
beschaffen und die haben das mit
sogenannten lead landkarten gemacht das
kennen sie vielleicht auch schon wenn
sie sich dafür ein bisschen
interessieren von den australischen
ureinwohnern die haben ähnliche
prinzipien die haben keine lied
landkarten sein die haben die
sogenannten songlines benutzt oder auch
traumpfaden und was das interessante
daran ist dass die navigation und die
topographie von regionen über leader
abgebildet werden konnte wobei denen die
sprache untergeordnet von
untergeordneten
war das heißt man navigierte über klänge
und über rhythmus und diese klänge und
dieser rhythmus haben die geologie die
topographie einer region dargestellt und
das hat natürlich auch ermöglicht dass
man diese lieder defragmentieren konnte
und anders zusammensetzen und sich so
nach links nach rechts und auch wieder
zum ausgangsort zurück bewegen konnte
warum singen wir aber nicht mehr um von
a nach b zu kommen
jedenfalls nicht um zu navigieren
was geschah was ist da eigentlich
passiert passiert ist das macht das war
so genannte maschinen zeitalter wir
haben uns vorher im sogenannten folk
zeitalter bewegt passiert ist dass
maschinen zeitalter und passiert ist das
buch und passiert ist die ist die
fotografie und zwar genau das ist
passiert dass wir die verantwortung für
unsere erinnerungen und dieselbe die
eigene produktion unserer individuellen
erinnerungen verlagert haben auf externe
medien auf das buch und auf das bild
somit haben wir leider gottes ein stück
weit verlernt zu virtualisieren
virtualität ist plötzlich für uns fremd
geworden und hat mit der realität nichts
mehr zu tun
luis brown ein bekannter design forscher
an der breiten university ist so weit
gegangen zu sagen dass diese
massenmedien er meint das buch und das
bild also nicht das fernsehen das
internet und so weiter was wir als
massenmedien heute bezeichnen dass diese
massenmedien unsere erinnerungen
versteigert haben und unsere fähigkeit
zu virtualisieren erodiert haben
machen wir eine kleine zwischenbilanz
vom flug zeitalter zum forfour zu
maschinen zeitalter was hat einflüsse
auf unsere auf unser denken und auf
unserer erinnerungsvermögen
dann sind das die verblassenden
einflüsse der vorindustriellen kulturen
und die werden sind im laufe der
jahrhunderte mehr und mehr überschrieben
worden durch die einflüsse des maschinen
zeitalters das heißt statt uns
individuell zu erinnern haben wir
standardisierte weit verbreitete in
massen verbreitete muster von
erinnerungen an die wir unsere
persönlichen erinnerungen hängen können
wir produzieren nicht mehr selbst wir
haben eine abstrakte eine abstrakte
hirte sprache wir stellen uns die sache
nicht mehr in bildern die dinge nicht
mehr in bildern vor sondern wir
qualifizieren sie durch unsere sprache
wir haben uns daran gewöhnt dass dinge
linear passieren und wir haben die
linearität als gesetz akzeptiert und es
gibt nur noch ausnahmen wie
beispielsweise die linearität was
geblieben ist ist das storytelling noch
immer sind wir dem storytelling als
informationsvermittlung sehr sehr stark
verhaftet
die frage ist was kommt jetzt wir hatten
das volk zeitalter wir haben hatten dass
maschinen zeitalter und wir beschreiten
nun das sogenannte cyber zeitalter das
hört sich sehr spacig an und hört sich
sehr nach science fiction an
ich weiß aber diese konzepte des cyber
zeitalters die bringen uns diese diese
möglichkeiten wieder zurück unsere
fähigkeiten wieder zu entdecken da geht
es um virtualität es geht um 9
linearität es geht um storytelling
ich will dass kurz mal ein bisschen
erklären
es gibt technische konzepte wie
beispielsweise die augmented reality
das heißt die erweiterte realität also
wenn sie sich mal google glases
beispielsweise angucken dann ist das ein
konzept konzept was uns die virtuelle
welt mit der realen welt wieder
kombinieren lässt das heißt unsere
affinität zur virtualisierung das
virtuelle als etwas normales natürliches
zu empfinden wird wieder angesprochen
ein anderes beispiel ist die sogenannte
virtuelle realität so verrückt das
natürlich im zusammenhang meines
vortrages klingen mag da bewegen wir uns
körperlich in nicht existenten
virtuellen welten ganz nach dem vorbild
des holodeck und andere ein anderes
beispiel sind die ambiente intelligenten
systeme
das sind räume die intelligent auf einen
menschen reagieren können all das
braucht die fähigkeit unsere
grundsätzliche fähigkeit virtualität als
einen realen lebensraum zu akzeptieren
ich habe im abschluss in ich hoffe das
video funktioniert ein sehr sehr schönes
projekt mitgebracht das ist die bachelor
arbeit von michael burg ann-kathrin
grenz jurist klausel und jan moritz
müller und die beiden letzteren die sind
auch heute hier vielleicht könnt ihr
kurz mal aufstehen damit sie sich in der
pause mit den beiden über das projekt
und
halten können und dieses projekt habe
ich als beispiel mitgebracht wie wieder
an dieser archaischen kognitiven modelle
adressiert wird das ganze ist ein spiel
muss ich dazu sagen was dem storytelling
natürlich extrem entgegenkommt und es
ist ein computer spielen und wenn ich
sage computerspiele dann haben sie sehr
wahrscheinlich vor augen dass
irgendwelche leute leute vor
irgendwelchen konsolen herumhampeln
oder dass sie mit dem mit irgendeiner
konsole in der hand spielen auf jeden
fall dass sie das drinnen tun das ist
ein spiel für draußen und das ist
gezielt dazu gedacht dass ich die
außenwelt entdecke also dass sich die
reale welt wieder entdecke und dieses
spiel verbindet die virtuelle welt also
die daten den datenraum den wir
produzieren mit der realen welt ich
entschuldige mich dass ich so stark
abkürzen muss ihr könnt das dann gleich
viel besser erklären
da steckt noch mit viel mehr dahinter
und zwar geht es darum dass sich eine
stadt entdecken indem ich schaue an
welchen orten positiv oder negativ
getwittert wurde und so erhalte ich von
der stadt einen ganz anderen ein anblick
ganz anderen eindruck nämlich ich sehe
negative und positive zonen in einer
stadt und erhalte so auf diese art und
weise eine ganz andere virtuelle
landkarte von einer sehr realen stadt
und das können wir uns jetzt gerne mal
angucken was man hier sehen kann
entschuldigung ist noch eine kleine
erklärung von dem was sie gleich sehen
natürlich wohnt diese virtuelle welt in
den mauern unserer städte ist ja klar
und mit einer taschenlampe können wir
diese virtuellen welten sichtbar machen
ich würde es gerne mal zusammenfassen
mein mentor und zwar in dem sinne dass
die eigenschaften und die fähigkeiten
die wir aus dem volk zeitalter erworben
haben und die uns in so ein bisschen
verschütt gegangen sind im maschinen
zeitalter dass die mit hilfe des
sogenannten cyber zeitalters wieder
aktiviert werden können und dass wir auf
diese art und weise über komplexe
technologische neue produkte tatsächlich
nicht in die zukunft sondern eigentlich
zu uns zurück zu unseren wurzeln kommen
vielen dank