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2021 ZDF Sendung, 1.25x heute journal vom 03.12.2021 - Reichen die Corona-Maßnahmen? - Deutschland in der vierten Welle; Wie geht es Zhang

1.25x heute journal vom 03.12.2021 - Reichen die Corona-Maßnahmen? - Deutschland in der vierten Welle; Wie geht es Zhang

Diese Untertitel sind live produziert.

Und jetzt: das "heute journal"

mit Kay-Sölve Richter und Christian Sievers.

Guten Abend Ihnen allen, das Wort des Jahres in Deutschland

wurde heute gekürt, es heißt "Wellenbrecher".

Bisher dachten wir da an Nordseefrische

oder französische Atlantikküste.

Es waren schöne Gedanken, das hat sich geändert.

"Wellenbrecher" ist das, was Deutschland gerade versucht.

Mitten in der vierten Welle.

"Wir haben keine Zeit zu verlieren",

sagt der Chef des Robert Koch- Instituts, "keinen einzigen Tag."

Während sich die Bundesländer daran machen,

die gestern beschlossenen scharfen Einschränkungen

vor allem für Ungeimpfte umzusetzen.

Es ist seine wohl letzte Bundespressekonferenz

als Gesundheitsminister.

Und Jens Spahn hätte sicherlich gerne bessere Nachrichten gehabt.

Aber mitten in der vierten Welle bleibt ihm nur die Feststellung,

dass es so schnell keine Besserung der Corona-Lage geben werde,

trotz der gestern beschlossenen Maßnahmen.

Den bereits Infizierten helfe das nicht.

Deutschland wird die Zahl von über 5.000 Covid-19-Patienten

auf den Intensivstationen deutlich noch in den nächsten Tagen

und Wochen übersteigen.

Die Lage auf den Intensivstationen wird also,

wenn die Maßnahmen greifen, rund um Weihnachten

ihren traurigen Höhepunkt erreichen.

Auch von RKI-Chef Wieler keine guten Nachrichten.

Die Kliniken, die Gesundheitsämter und die Labore seien überlastet,

konkrete Zahlen sind daher kaum möglich.

Im Moment gibt es in Deutschland geschätzt rund 926.000 aktive Fälle,

das heißt, etwas mehr als ein Prozent der gesamten Bevölkerung

ist zurzeit infiziert.

Und wir gehen von einer Unter- erfassung von etwa Faktor

zwei bis drei aus.

Und in dieser Notlage platzt jetzt noch die neue Variante "Omikron".

Wir können "Omikron" noch nicht genau einschätzen.

Aber klar ist, dass "Omikron" in Deutschland angekommen ist.

Und es könnte sein, dass "Omikron" ansteckender ist

als alle bisherigen Varianten, so Wieler.

Impfen und Kontakte beschränken, das sei nun angesagt.

Gestern Abend, Wuppertal.

Hier kontrolliert das Ordnungsamt bereits,

ob die verschärften Maßnahmen, z.B. die 2G-Pflicht in der Gastronomie,

wirklich eingehalten werden.

Wir haben jetzt bislang insgesamt acht Verstöße,

wobei man dazu sagen muss, dass gegen die jeweiligen Betreiber

natürlich auch ein Ordnungs- widrigkeitsverfahren eröffnet wird,

weil die ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen sind.

Die Maßnahmen müssten konsequent

und für längere Zeit durchgesetzt werden.

Dann könnten die Zahlen runter gehen.

Aber nur dann, warnte RKI-Chef.

Wenn die Zahlen wieder runtergehen

und wenn dann die Maßnahmen wieder gelockert werden,

dann werden sie wieder steigen - schau an.

Nur das schon mal vorweg gesagt.

Um genau das zu verhindern,

fordert Bayern inzwischen ein komplettes Zuschauerverbot

bei Fußballspielen und hat es selbst beschlossen.

Ein umstrittenes Thema gestern bei der Bund-Länder-Runde.

Alle Menschen müssen sich beschränken,

viele Wirtschaftsbranchen helfen mit.

Ich finde, dass der Profisport,

der von Akzeptanz der Zuschauer und vom Rückhalt der Fans lebt,

übrigens nicht nur der, die ins Stadion kommen,

sondern von der Grundakzeptanz,

wäre Einsicht und Mitmachen ein gutes Signal.

Auch der Präsident der Bundesärztekammer

fordert weitergehende Maßnahmen.

Ich hätte mir vorstellen können, dass man die 2G-Plus-Regel,

also Testungen auch bei Geimpften und Genesen, durchführt.

Z.B. in Clubs und Bars, zusätzlich, oder in kleinen Restaurants,

da, wo man eng zusammensitzt.

Und ich finde, dass man ein Fußballspiel und Großveranstaltungen

für gewissen Zeitraum hätte ganz aussetzen können,

weil, ich denke, dass diese Maßnahmen doch helfen könnten,

das pandemische Geschehen ein bisschen zu begrenzen.

31 Mal war Jens Spahn hier in der Bundespressekonferenz

während der Pandemie.

Er hätte gerne weitergemacht, seine Abschiedsworte kurz und bündig:

Aber vor allem: Bleiben Sie gesund.

Mitte nächster Woche endet seine Amtszeit.

Die Corona-Pandemie zu beenden, das hat er nicht geschafft.

Ganz im Gegenteil.

Der Ausgangspunkt für all das

ist die verheerende Corona Lage in Deutschland.

Wie die sich entwickelt im Moment und was mit neuen Regeln

und Einschränkungen zu erwarten ist, darüber sprechen wir gleich.

Erst nimmt uns Ulrike Rödle mit für einen Blick hinter die Zahlen.

Seit Ende Oktober geht die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland

steil nach oben.

Seit November meldet das Robert Koch-Institut täglich

neue Höchststände – Deutschland in der vierten Welle.

Bei der Bewertung der epidemischen Lage wird dabei

u.a. auf drei Werte geschaut:

Die 7-Tage-Inzidenz, der R-Wert und die Hospitalisierungsrate.

Diese Werte beinhalten allerdings Schwankungen und Ungenauigkeiten.

Denn:

Erstens: Die 7-Tage-Inzidenz ist ein Mittelwert.

Einige Landkreise zeigen extrem hohe,

andere relativ niedrige Inzidenzen.

Und das RKI braucht für diesen Mittelwert die Gesundheitsämter.

Die sind allerdings überlastet

und kommen kaum oder gar nicht hinterher.

Zweitens: Der R-Wert –

er gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt.

Es ist ein Schätzwert, auch er ist also ungenau.

Drittens: Die Hospitalisierungsrate.

Hier fällt die Zahl oft niedriger aus, als sie tatsächlich ist,

da es mitunter mehrere Wochen dauert, bis die Krankenhäuser

die Aufnahmen von Corona-Patienten weiter melden können.

Dennoch: Zusammen sind die drei Werte zumindest ein Anhaltspunkt,

wie fest Deutschland in der vierten Welle steckt.

Drei Tage lang ging die 7-Tage-Inzidenz leicht zurück.

Heute dann wieder leicht rauf.

In manchen Landkreisen scheint der Aufwärtstrend gestoppt.

Zum Beispiel in Bayern.

Es scheint, denn ob es sich hier wirklich um ein Abflachen

der vierten Welle handelt, das ist unter Experten umstritten.

Prof. Dirk Brockmann von der Berliner Humboldt Uni guckt nach vorne,

anhand von Modellen.

Er beschäftigt sich mit der ebenso entscheidenden wie schwierigen Frage,

wie wird es denn jetzt weitergehen?

Guten Abend. Guten Abend.

Was machen Sie aus diesen aktuellen Zahlen?

Wann steuern wir auf eine Trendwende zu?

Das lässt sich nicht exakt sagen.

Wir beobachten das genau,

besonders die Kontakte, das Verhalten in der Bevölkerung.

Wir versuchen, daraus abzulesen,

ob man sich auf einen Abwärtstrend verlassen kann.

Es ist so, dass wir uns nicht täuschen lassen dürfen

von der bundesweiten Inzidenz.

Das kam im Beitrag raus, dass das regional unterschiedlich ist.

Es kann zu einer Art Plateau führen.

Wir müssen uns an vor einem Jahr erinnern.

In der zweiten Welle wurde ein Plateau erreicht,

dann ging es wieder hoch.

Es ist ganz wichtig, Kontakte zu reduzieren und mehr zu impfen.

Alles zu machen, was dazu führt, dass diese Welle gebrochen wird.

Kontakte zu reduzieren ist Sinn der neuen Maßnahmen.

Wieviel Einfluss werden all die Einschränkungen,

der faktische Lockdown für Ungeimpfte haben?

Dieser Maßnahmenkatalog ist breit.

Man kann ihn im Detail durchgehen.

In allen Maßnahmen geht es darum, Kontakte zu reduzieren.

Wesentliches Element ist, Gruppengrößen zu beschränken.

Dass sich Menschen weniger in großen Gruppen treffen.

Weil das substantiell einen Einfluss hat auf das Infektionsgeschehen.

Man muss sofort damit anfangen und das kontrollieren.

Das gewährleistet ist, dass sich Menschen weniger treffen.

Das hat immer auch einen Effekt auf die Inzidenz.

Ob das ausreichen wird, müssen wir beobachten.

Viel zielt auf die Ungeimpften ab.

Reicht das aus, was Sie an neuer Impfbereitschaft sehen?

Es gibt zwei Elemente.

Das Impfen und die Kontaktreduktion.

Es ist begrüßenswert, wenn immer mehr Leute geimpft werden.

Aber der Impfschutz wirkt erst in einigen Wochen.

Damit es schnell runtergeht und effektiv in einigen Wochen

weniger die Intensivstationen belastet werden,

müssen Kontakte reduziert werden.

Weil das die schnellste Waffe ist im Kampf gegen dieses Virus.

Das muss passieren in erster Linie. Geimpft werden muss natürlich auch.

Es melden sich jetzt auch Menschen, die bisher nicht geimpft waren

und lassen sich doch impfen.

Reicht das schon?

Ist da bereits ein Trend zu sehen, der uns weiter nach vorne bringt?

Die Impflücke muss geschlossen werden.

Substantiell und vollständig.

Damit auch nachhaltig wir nicht mit weiteren Wellen rechnen müssen.

Um hier die Inzidenz zu drücken

und den R-Wert unter den Schwellenwert 1 zu drücken,

müssen Kontakte reduziert werden.

Gleichzeitig muss man nachhaltig impfen.

Das Boostern muss passieren,

damit die schwindende Immunität

den schon Geimpften wieder aufgefrischt wird.

Jetzt sehen wir auf regionaler Ebene

bereits zum Teil deutliche Bewegungen in positive Richtung.

Heißt das, wir müssen all das viel differenzierter sehen,

und eine bundesweite Inzidenz ist gar nicht aussagekräftig?

Differenzierter Dinge anzuschauen, ist generell gut.

Auch in diesem Fall.

Eine Sache, die wir gelernt haben, ist, dass wir schnell,

früh und regional differenziert die Sache anschauen müssen.

Wir müssen auf die Inzidenz schauen, weil es die schnellste Variable ist.

Wir sehen in Bayern die positive Entwicklung.

Im Kontaktverhalten sehen wir Rückgänge.

Wenn die Kontakte runtergehen,

wird sich das in der Inzidenz bemerkbar machen.

Wir wissen also, wie es funktioniert,

und wir haben das in der Hand als Gemeinschaft.

Wir können das Ding knicken.

Aber wir müssen es wollen und alles machen,

damit diese Maßnahmen möglichst schnell in die Tat umgesetzt werden,

damit wir es schaffen.

Wieviel Einfluss hat denn Tatsache, dass Leute

ohne politische Einschränkungen handeln, sich anpassen, nicht warten?

Sehen Sie da einen Effekt durch diese Menschen?

Ja, das sieht man tatsächlich.

Das haben wir auch in der ersten Welle gesehen,

als die Mobilität schon runtergegangen ist,

bevor es Maßnahmen gab.

Das hat man jetzt auch gesehen in den Kontaktdaten.

Die Menschen nehmen die Gefahr stärker wahr.

Es spricht sich rum, dass, auch wenn man geimpft ist,

man infiziert werden kann.

Man hat zwar einen hohen Schutz gegen eine schwere Erkrankung.

Die Menschen reagieren, aber wir müssen das zusammen machen.

Die Maßnahmen müssen durchgesetzt werden,

damit das schnell funktioniert.

Biontech-Gründer Sahin geht heute davon aus,

dass er seinen Impfstoff anpassen muss, um auf "Omikron" zu reagieren.

Was macht "Omikron" mit Ihren Vorhersagen?

Aus Sicht der Modellierung von Infektionskrankheiten

ist es wichtig, irgendwann herauszubekommen,

ob Omikron ansteckender ist, und ob es dem Impfschutz aus dem Weg geht.

Sowas muss in ein Modell eingebaut werden.

Genau so, wie wir als Modellierer auf Delta reagieren mussten.

Das kann angepasst werden.

Das muss sich jetzt erst mal herausstellen,

wie das ist mit Omikron.

Diese Sachen passieren, deshalb müssen wir die Impflücke schließen.

In diese Welle rein Omikron zu bekommen,

ist nicht gut.

Viel zu tun für die Modellierer.

Herzlichen Dank, Prof. Dirk Brockmann.

Das ist Zhang Zhan, sie ist Bloggerin in China

und wir müssen um ihr Leben fürchten.

Sie sitzt im Gefängnis, seit Monaten im Hungerstreik,

wurde zwischendurch zwangsernährt und soll kaum noch in der Lage sein

zu laufen, oder auch nur ihren Kopf zu heben.

Zhang Zhan hatte berichtet, aus Wuhan, im Februar 2020,

als dort das Corona-Chaos ausbrach.

Ihre Bilder gehörten zu den wenigen, die es jenseits der Staatspropaganda

in die Welt schafften.

Chinas Führung dagegen will eine Erfolgsgeschichte erzählen,

Zhang Zhan stört da und bekommt das zu spüren.

Stefanie Schöneborn berichtet.

Du wirst Verantwortung übernehmen für die Bilder, die du hier machst.

Zhang Zhan, die Videobloggerin,

wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie hinschaute.

Wenn du das online stellst, wirst du zur Rechenschaft gezogen.

Ihr Verbrechen: Sie stellte online,

wie China in Wuhan mit dem Ausbruch der Pandemie umging.

Natürlich bin ich verantwortlich für alle meine Handlungen.

Diese, und viele andere Videos, werden im Netz verbreitet.

So wie die Aufforderung, Zhang Zhan freizulassen.

Ihr Gesundheitszustand ist schlecht.

Sie befindet sich in einem Hungerstreik,

um gegen ihre Verurteilung zu demonstrieren.

Ihr wird vorgeworfen, mit ihren Videos

"Streit geschürt und Unruhe gestiftet zu haben".

Sie wiegt nur noch 40 Kilogramm.

Ihre Familie ist wirklich extrem besorgt um sie.

Sie machen sich Sorgen, dass sie den Winter nicht überleben wird.

Wenn sie nicht sofort aufgrund der dramatischen,

medizinischen Situation, in der sie sich befindet,

entlassen wird.

China möchte die Videos von Zhang Zhan gerne vergessen machen,

da sie den ruhmreichen Kampf der Kommunistischen Partei

gegen das Virus in Frage stellt.

Sie wirft den Behörden vor,

die Menschen nicht früh genug informiert zu haben,

fragt, wo das Virus herkommt.

Die kommunistische Partei will das Gesicht wahren.

Sie wollen der Welt diese wahren Dinge nicht zeigen.

Doch hat Zhang Zhan genau das gemacht.

Damit hat sie die rote Linie

der Kommunistischen Partei überschritten.

Also haben sie sie eingesperrt.

Er war mal Anwalt und weiß, wie das China von Xi Jinping

mit Menschen wie Zhang Zhan umgeht.

2017 stand der Menschenrechtsanwalt auch wegen Unruhestiftung

vor Gericht.

Und trotzdem will Xie Yang nicht schweigen.

Die Kommunistische Partei kontrolliert alle Menschen im Land.

Wenn unsere Stimme von der internationalen Gemeinschaft

nicht mehr gehört wird, ist es, als hätten wir nie gesprochen.

Doch sagen wir zu viel, werden wir weggesperrt.

In China verschwinden immer wieder Menschen wie Zhang Zhan.

Journalisten, Aktivisten, Bürger, die sich kritisch äußern

oder manchmal einfach nur die Realität dokumentieren.

Für die kommunistische Partei ist das eine innere Angelegenheit,

in die sich niemand einmischen darf.

Das Flehen und die Forderungen der Welt

verhallen bei Chinas Regierung bislang ungehört.

Das macht sie nicht weniger wichtig, im Gegenteil.

In zwei Monaten sind Olympische Spiele in Peking.

Kay-Sölve Richter hat die Übersicht über weitere News.

Da schauen wir nach Österreich.

Nach dem politischen Erdbeben tauscht die ÖVP mehrere Spitzen-Posten aus.

So soll der bisherige Innenminister Karl Nehammer

neuer Bundeskanzler werden.

Außerdem nominierte ihn der ÖVP-Vorstand als Partei-Chef.

Der bisherige Vorsitzende Kurz

hatte gestern seinen Rückzug aus der Politik erklärt.

Damit reagierte er auf Korruptions-Ermittlungen.

Wenig später stellte auch Kanzler Schallenberg

seinen Posten zur Verfügung, nach nur knapp zwei Monaten im Amt.

Er soll wieder Außenminister werden.

Der Europarat hat ein Vertragsverletzungs-Verfahren

gegen die Türkei eingeleitet.

Damit könnte das Land aus der Organisation ausgeschlossen werden.

Hintergrund ist der Fall Kavala: Seit vier Jahren

sitzt der Regierungskritiker ohne Urteil im Gefängnis.

Bereits 2019 hatte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte

Kavalas Freilassung gefordert,

doch die Türkei ignoriert die Entscheidung.

Der Europarat hat 47 Mitgliedsstaaten

und setzt sich für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ein.

Im Kampf gegen Hass und Hetze wollen die Innenminister der Länder

Messenger-Dienste stärker in die Pflicht nehmen.

Auch sie sollen dazu verpflichtet werden, rechtswidrige Inhalte

an das Bundes-Kriminalamt zu melden,

darauf einigten sich die Minister auf ihrer Herbst-Tagung.

Das Vorhaben ziele vor allem auf die Plattform Telegram.

Für soziale Netzwerke wurde die Meldepflicht bereits beschlossen

und tritt im Februar in Kraft.

Auch in unseren Nachbarländern steigen die Corona-Zahlen.

In Polen und der Schweiz so stark,

dass sie ab Sonntag als Hochrisiko-Gebiete gelten.

Schon jetzt haben Österreich, Belgien und die Niederlande diesen Status,

ebenso wie viele Länder, mit denen wir keine gemeinsame Grenze teilen.

Wer aus Hochrisiko-Gebieten einreist und nicht geimpft ist,

muss mindestens fünf Tage lang in Quarantäne.

In Berlin hat die Polizei eine Kundgebung von Impfgegnern

und Corona-Skeptikern verboten.

Sie schließt aber nicht aus, dass es trotzdem Aktionen gibt.

Ursprünglich wollten morgen rund 1000 Menschen durch die Stadt ziehen.

Die Versammlungsbehörde begründete das Verbot

mit früheren Demonstrationen,

auf denen die Teilnehmer Corona-Regeln missachtet hatten.

Das Weglassen des Mund-Nasen- Schutzes sei erklärtes Ziel

und förmlich ein Markenzeichen der Teilnehmer.

Bei unserem nächsten Thema drohen regelmäßig Wortspiele

wie "Luftverkehr im Aufwind", oder "die Airlines heben wieder ab".

Aber das lassen wir mal besser, denn erstens ist die Lage

nach wie vor unübersichtlich und vor allem kann sie sich jederzeit ändern.

Das zumindest haben Flughäfen, Fluggesellschaften und deren Kunden

in den letzten zwei Jahren gelernt.

Der Flugzeugbauer Airbus, einer von überhaupt nur zwei

weltweiten Giganten am Himmel, will im übernächsten Jahr wieder da sein,

wo er vor Corona mal war.

Aktuell ist er mit den Auslieferungen im Rückstand.

Und da kommen massive Warnstreiks der deutschen Belegschaft

für das Management zur Unzeit.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier fürchten, dass sich

das europäische Unternehmen Stück für Stück aus Deutschland zurückzieht.

Thomas Walde berichtet.

Airbus-Beschäftigte legen in diesen Tagen die Arbeit nieder.

Laut IG Metall waren es heute 14.000.

Massenkundgebungen gebe es wegen des Coronavirus nicht.

Airbus will den Konzern umbauen.

Die Gewerkschaften wollen Sicherheiten.

Wir wollen mit diesem Warnstreik den Druck auf Airbus erhöhen,

um entsprechend die Zukunfts- sicherung, die wir haben möchten,

schwarz auf weiß zu vereinbaren.

Weil das bisher nicht geschehen ist und Airbus Zukunftssicherung

für alle acht Standorte nicht bietet.

Wir haben der IG Metall ein attraktives Angebot unterbreitet.

Dies beinhaltet u.a. Milliardeninvestionen

in die deutschen Standorte,

Kündigungsschutz und Standortsicherung bis 2025.

Das Coronavirus beeinflusst nicht nur Streiks,

sondern auch die Arbeit.

Endmontage eines A350 in Toulouse.

Flügel und Ruder kommen aus Werken wie in Hamburg hierher,

Einzelteile und Rohmaterial aus der ganzen Welt.

Eine abgestimmte Maschinerie, die das Virus in Turbulenzen stößt.

Sobald Menschen nicht mehr reisen können, schlägt sich das durch

bei Fluggesellschaften, Herstellern und in der gesamten Lieferkette.

Um seine Lieferketten zu schützen,

fuhr Airbus die Produktion herunter, von 60 auf 40 Maschinen im Monat.

Gerade als die Produktion wieder hochlaufen sollte, landete "Omikron"

Leider ist es nicht vorbei.

Die jüngste Variante taucht in dem Moment auf,

in dem wir den Weg zur Erholung beschreiten.

Aber auf diesem Weg gibt es einige Hindernisse.

Und es wird Jahre dauern,

bis sich die Industrie vollständig erholt.

Hier können Kunden aussuchen, wie sie ihre Jets ausstatten.

Airbus sagt, dass Airlines Aufträge verschoben,

aber nicht storniert hätten.

Man habe ein Polster von 6.500 Maschinen.

Und in China und Indien wachse eine reisefreudige Mittelschicht heran.

Fachleute sehen gleichwohl einen Himmel voller Ungewissheit.

Vor fünf Jahren meinte man,

der Luftverkehr werde sich alle 15 Jahre verdoppeln.

Darum bestellte man Flugzeuge.

Heute, mit der Pandemie, dauert diese Entwicklung wohl etwas länger.

Diese Schrauben fliegen in einem Airbus um die Welt.

Gillis Aerospace ist einer der vielen Zulieferer

in der Region Toulouse.

Drei von 40 Angestellten hat die Firma in der Krise abgebaut.

Nun ist sie zu 86 % ausgelastet, wie der Chef uns stolz zeigt.

Und das werde auch so bleiben, trotz Covid.

Die Bestellungen sind da, man muss die Flugzeuge bauen.

Man findet für jede neue Virus- variante bestimmt einen Impfstoff

und dann geht das Leben weiter.

Dann zeigt uns Serge Dumas eine Halle, die er bauen lässt.

Ein Zeichen der Zuversicht.

Aber auch hier spielt Covid eine Rolle.

Die Hälfte der Investitionen

übernimmt, wegen der Pandemie, der französische Staat.

Wir bleiben bei der Wirtschaft und schauen auf ein Problem,

das Autokäufer zu spüren bekommen.

Egal, ob neu oder gebraucht:

Fahrzeuge sind Mangelware.

Und das, Sina Mainitz, schlägt sich nicht nur in den Preisen nieder.

Autohändler müssen Kunden nicht mehr mit Rabatten locken.

Das geringe Angebot wird der Nachfrage gar nicht mehr gerecht.

Das zeigt sich auch in geringeren Absatzzahlen.

Sie sinken den fünften Monat in Folge.

Dieses Jahr wurden bislang nur rund 2,4 Millionen neue Autos zugelassen,

das schlechteste Ergebnis seit der Wiedervereinigung.

Bis auf die Marke Mini verloren deutsche Hersteller 2021 zweistellig.

Audi und Volkswagen jeweils mehr als vierzig Prozent,

Mercedes und BMW beide über 30 Prozent.

Nach wie vor boomen Elektro-Autos.

Mehr als 20 Prozent aller dieses Jahr zugelassenen Fahrzeuge sind Stromer.

Die Prämie zeigt hier Wirkung.

Wer ein Auto bestellt, braucht viel Geduld.

Manche Händler streichen Austattungsvarianten,

weil Vorprodukte und Chips fehlen.

Deshalb steigen einige Kunden auf Gebrauchtwagen um,

die inzwischen kaum noch zu kriegen sind.

Das schlägt sich auch in den Preisen nieder.

Durchschnittlich zahlt man für ein gebrauchtes Auto

rund 18% mehr als im Vorjahr.

Die Autoindustrie ist das Zugpferd der deutschen Wirtschaft

mit satten Gewinnen.

Doch die anhaltenden Lieferengpässe

sorgen für eine ungewöhnlich hohe Zahl an Kurzarbeitern

bei Autoherstellern und Zuliefern.

Der Dax geht geschwächt ins Wochenende.

Ein Minus von rund 0,6 Prozent bei einem Stand von 15.170 Punkten.

Am Ende der Woche überwiegen Pandemie-Sorgen

und schlechte Arbeitsmarktdaten aus den USA.

Vielen Dank, Sina Mainitz.

Bislang dürfen 6- bis 14-Jährige nur dann kostenlos Bahn fahren,

wenn sie mit den Eltern oder Großeltern unterwegs sind.

Das soll sich nun ändern.

Künftig können sie auch von anderen Personen begleitet werden,

unabhängig vom Familienverhältnis.

Allerdings müssen sie auf deren Tickets eingetragen sein.

Die Bahn passt ihre Regeln damit an das veränderte Verständnis

von Familie und Elternschaft an.

Er war der letzte noch lebende Held des "Wunders von Bern".

Vorbild und Hoffnungsgeber im Nachkriegs-Deutschland.

Und doch blieb Horst Eckel mit beiden Beinen auf dem Boden.

Nun ist der Fußball-Weltmeister von 1954 gestorben.

Er war der Jüngste und mittendrin im legendären Wunderteam

von Sepp Herberger, der Pfälzer Horst Eckel.

Aber sein Abschlag bleibt bei Eckel aus Kaiserslautern hängen.

Der zu seinem Klub-Kameraden Fritz Walter,

von dort zu Rahn -

Tor, Tor für Deutschland!

Deutschland ist Weltmeister!

Wenn man mit 22 schon mal Weltmeister wird,

das ist eine ganz, ganz tolle Sache.

Eckel, Spitzname Windhund, wegen seiner schlaksigen Schnelligkeit,

absolvierte 32 Länderspiele und wurde zweimal deutscher Meister

mit dem 1. FC Kaiserslautern.

Sportlich bis ins hohe Alter, geehrt mit dem Bundesverdienstkreuz.

Nun ist er 89-jährig gestorben.

Die Fußballwelt trauert.

Der letzte Spieler der Ungarn damals ist vor fast sieben Jahren gestorben.

Das Wunder von Bern lebt weiter.

Wir verabschieden Sie in den Freitagabend und ins Wochenende.

KS: Und empfehlen den Spät-ins-Bett-Gehern

noch das "heute journal Update" mit Nazan Gökdemir um kurz vor halb 1.

Von uns im Namen des Teams einen angenehmen Abend.

Es wird ein sehr winterliches zweites Adventswochenende.

Das liegt an dem neuen Tief "Frank", das bringt uns Regen, Schnee,

Schneeregen und ganz gefährlichen Glatteisregen.

Auch in Norddeutschland kann es spätestens in der Nacht auf Sonntag

ergiebig schneien.

Heute Nacht fällt häufig Regen, Schneeregen oder Schnee.

Und es kann fast überall gefährlich glatt sein auf den Straßen.

Denn die Temperaturen sinken meist auf +3 bis -7 Grad ab.

Nur zwei Regionen sind davon ausgenommen:

Der Niederrhein und die Ostfriesischen Inseln.

Da bleibt es ganz knapp zu mild für Glätte.

Morgen ist es kalt für die meisten von uns.

Die Höchsttemperaturen liegen nur zwischen 2 und 5 Grad.

Anders im Südwesten, dort klettern die Temperaturen

auf milde 6 bis 11 Grad.

Das ist dem starken bis stürmischen Südwestwind geschuldet.

So setzt sich im Schwarzwald Tau-Wetter ein.

Besonders gefährlich wird es morgen früh in Bayern,

wenn der Regen auf den noch gefrorenen Boden fällt,

wird es spiegelglatt.

Morgen Vormittag fällt Schnee im Bayrischen Wald, im Thüringer Wald,

auch in Richtung Berlin, Sachsen und Brandenburg.

Das lässt dann am Nachmittag nach.

Dafür schüttet es ganz ergiebig im Südwesten.

Auch am Sonntag gibt es noch Schnee- und Schneeregenfälle,

bei 1 bis 5 Grad.

Montagfrüh, zum Berufsverkehr, sollten Sie sich

in Mecklenburg-Vorpommern und im nördlichen Brandenburg

auf bis zu 10 cm Schnee einstellen, am Alpenrand sind es bis zu 30 cm.

In der neuen Woche wird es allmählich milder.


1.25x heute journal vom 03.12.2021 - Reichen die Corona-Maßnahmen? - Deutschland in der vierten Welle; Wie geht es Zhang 1.25x heute journal from 03.12.2021 - Are the corona measures enough? - Germany in the fourth wave; How is Zhang doing? 1.25x heute journal från 03.12.2021 - Är Corona-åtgärderna tillräckliga? - Tyskland i den fjärde vågen; Hur går det för Zhang?

Diese Untertitel sind live produziert.

Und jetzt: das "heute journal"

mit Kay-Sölve Richter und Christian Sievers.

Guten Abend Ihnen allen, das Wort des Jahres in Deutschland

wurde heute gekürt, es heißt "Wellenbrecher".

Bisher dachten wir da an Nordseefrische

oder französische Atlantikküste.

Es waren schöne Gedanken, das hat sich geändert.

"Wellenbrecher" ist das, was Deutschland gerade versucht.

Mitten in der vierten Welle.

"Wir haben keine Zeit zu verlieren",

sagt der Chef des Robert Koch- Instituts, "keinen einzigen Tag."

Während sich die Bundesländer daran machen,

die gestern beschlossenen scharfen Einschränkungen

vor allem für Ungeimpfte umzusetzen.

Es ist seine wohl letzte Bundespressekonferenz

als Gesundheitsminister.

Und Jens Spahn hätte sicherlich gerne bessere Nachrichten gehabt.

Aber mitten in der vierten Welle bleibt ihm nur die Feststellung,

dass es so schnell keine Besserung der Corona-Lage geben werde,

trotz der gestern beschlossenen Maßnahmen.

Den bereits Infizierten helfe das nicht.

Deutschland wird die Zahl von über 5.000 Covid-19-Patienten

auf den Intensivstationen deutlich noch in den nächsten Tagen

und Wochen übersteigen.

Die Lage auf den Intensivstationen wird also,

wenn die Maßnahmen greifen, rund um Weihnachten

ihren traurigen Höhepunkt erreichen.

Auch von RKI-Chef Wieler keine guten Nachrichten.

Die Kliniken, die Gesundheitsämter und die Labore seien überlastet,

konkrete Zahlen sind daher kaum möglich.

Im Moment gibt es in Deutschland geschätzt rund 926.000 aktive Fälle,

das heißt, etwas mehr als ein Prozent der gesamten Bevölkerung

ist zurzeit infiziert.

Und wir gehen von einer Unter- erfassung von etwa Faktor

zwei bis drei aus.

Und in dieser Notlage platzt jetzt noch die neue Variante "Omikron".

Wir können "Omikron" noch nicht genau einschätzen.

Aber klar ist, dass "Omikron" in Deutschland angekommen ist.

Und es könnte sein, dass "Omikron" ansteckender ist

als alle bisherigen Varianten, so Wieler.

Impfen und Kontakte beschränken, das sei nun angesagt.

Gestern Abend, Wuppertal.

Hier kontrolliert das Ordnungsamt bereits,

ob die verschärften Maßnahmen, z.B. die 2G-Pflicht in der Gastronomie,

wirklich eingehalten werden.

Wir haben jetzt bislang insgesamt acht Verstöße,

wobei man dazu sagen muss, dass gegen die jeweiligen Betreiber

natürlich auch ein Ordnungs- widrigkeitsverfahren eröffnet wird,

weil die ihrer Aufsichtspflicht nicht nachgekommen sind.

Die Maßnahmen müssten konsequent

und für längere Zeit durchgesetzt werden.

Dann könnten die Zahlen runter gehen.

Aber nur dann, warnte RKI-Chef.

Wenn die Zahlen wieder runtergehen

und wenn dann die Maßnahmen wieder gelockert werden,

dann werden sie wieder steigen - schau an.

Nur das schon mal vorweg gesagt.

Um genau das zu verhindern,

fordert Bayern inzwischen ein komplettes Zuschauerverbot

bei Fußballspielen und hat es selbst beschlossen.

Ein umstrittenes Thema gestern bei der Bund-Länder-Runde.

Alle Menschen müssen sich beschränken,

viele Wirtschaftsbranchen helfen mit.

Ich finde, dass der Profisport,

der von Akzeptanz der Zuschauer und vom Rückhalt der Fans lebt,

übrigens nicht nur der, die ins Stadion kommen,

sondern von der Grundakzeptanz,

wäre Einsicht und Mitmachen ein gutes Signal.

Auch der Präsident der Bundesärztekammer

fordert weitergehende Maßnahmen.

Ich hätte mir vorstellen können, dass man die 2G-Plus-Regel,

also Testungen auch bei Geimpften und Genesen, durchführt.

Z.B. in Clubs und Bars, zusätzlich, oder in kleinen Restaurants,

da, wo man eng zusammensitzt.

Und ich finde, dass man ein Fußballspiel und Großveranstaltungen

für gewissen Zeitraum hätte ganz aussetzen können,

weil, ich denke, dass diese Maßnahmen doch helfen könnten,

das pandemische Geschehen ein bisschen zu begrenzen.

31 Mal war Jens Spahn hier in der Bundespressekonferenz

während der Pandemie.

Er hätte gerne weitergemacht, seine Abschiedsworte kurz und bündig:

Aber vor allem: Bleiben Sie gesund.

Mitte nächster Woche endet seine Amtszeit.

Die Corona-Pandemie zu beenden, das hat er nicht geschafft.

Ganz im Gegenteil.

Der Ausgangspunkt für all das

ist die verheerende Corona Lage in Deutschland.

Wie die sich entwickelt im Moment und was mit neuen Regeln

und Einschränkungen zu erwarten ist, darüber sprechen wir gleich.

Erst nimmt uns Ulrike Rödle mit für einen Blick hinter die Zahlen.

Seit Ende Oktober geht die Zahl der Neuinfektionen in Deutschland

steil nach oben.

Seit November meldet das Robert Koch-Institut täglich

neue Höchststände – Deutschland in der vierten Welle.

Bei der Bewertung der epidemischen Lage wird dabei

u.a. auf drei Werte geschaut:

Die 7-Tage-Inzidenz, der R-Wert und die Hospitalisierungsrate.

Diese Werte beinhalten allerdings Schwankungen und Ungenauigkeiten.

Denn:

Erstens: Die 7-Tage-Inzidenz ist ein Mittelwert.

Einige Landkreise zeigen extrem hohe,

andere relativ niedrige Inzidenzen.

Und das RKI braucht für diesen Mittelwert die Gesundheitsämter.

Die sind allerdings überlastet

und kommen kaum oder gar nicht hinterher.

Zweitens: Der R-Wert –

er gibt an, wie viele Menschen ein Infizierter im Schnitt ansteckt.

Es ist ein Schätzwert, auch er ist also ungenau.

Drittens: Die Hospitalisierungsrate.

Hier fällt die Zahl oft niedriger aus, als sie tatsächlich ist,

da es mitunter mehrere Wochen dauert, bis die Krankenhäuser

die Aufnahmen von Corona-Patienten weiter melden können.

Dennoch: Zusammen sind die drei Werte zumindest ein Anhaltspunkt,

wie fest Deutschland in der vierten Welle steckt.

Drei Tage lang ging die 7-Tage-Inzidenz leicht zurück.

Heute dann wieder leicht rauf.

In manchen Landkreisen scheint der Aufwärtstrend gestoppt.

Zum Beispiel in Bayern.

Es scheint, denn ob es sich hier wirklich um ein Abflachen

der vierten Welle handelt, das ist unter Experten umstritten.

Prof. Dirk Brockmann von der Berliner Humboldt Uni guckt nach vorne,

anhand von Modellen.

Er beschäftigt sich mit der ebenso entscheidenden wie schwierigen Frage,

wie wird es denn jetzt weitergehen?

Guten Abend. Guten Abend.

Was machen Sie aus diesen aktuellen Zahlen?

Wann steuern wir auf eine Trendwende zu?

Das lässt sich nicht exakt sagen.

Wir beobachten das genau,

besonders die Kontakte, das Verhalten in der Bevölkerung.

Wir versuchen, daraus abzulesen,

ob man sich auf einen Abwärtstrend verlassen kann.

Es ist so, dass wir uns nicht täuschen lassen dürfen

von der bundesweiten Inzidenz.

Das kam im Beitrag raus, dass das regional unterschiedlich ist.

Es kann zu einer Art Plateau führen.

Wir müssen uns an vor einem Jahr erinnern.

In der zweiten Welle wurde ein Plateau erreicht,

dann ging es wieder hoch.

Es ist ganz wichtig, Kontakte zu reduzieren und mehr zu impfen.

Alles zu machen, was dazu führt, dass diese Welle gebrochen wird.

Kontakte zu reduzieren ist Sinn der neuen Maßnahmen.

Wieviel Einfluss werden all die Einschränkungen,

der faktische Lockdown für Ungeimpfte haben?

Dieser Maßnahmenkatalog ist breit.

Man kann ihn im Detail durchgehen.

In allen Maßnahmen geht es darum, Kontakte zu reduzieren.

Wesentliches Element ist, Gruppengrößen zu beschränken.

Dass sich Menschen weniger in großen Gruppen treffen.

Weil das substantiell einen Einfluss hat auf das Infektionsgeschehen.

Man muss sofort damit anfangen und das kontrollieren.

Das gewährleistet ist, dass sich Menschen weniger treffen.

Das hat immer auch einen Effekt auf die Inzidenz.

Ob das ausreichen wird, müssen wir beobachten.

Viel zielt auf die Ungeimpften ab.

Reicht das aus, was Sie an neuer Impfbereitschaft sehen?

Es gibt zwei Elemente.

Das Impfen und die Kontaktreduktion.

Es ist begrüßenswert, wenn immer mehr Leute geimpft werden.

Aber der Impfschutz wirkt erst in einigen Wochen.

Damit es schnell runtergeht und effektiv in einigen Wochen

weniger die Intensivstationen belastet werden,

müssen Kontakte reduziert werden.

Weil das die schnellste Waffe ist im Kampf gegen dieses Virus.

Das muss passieren in erster Linie. Geimpft werden muss natürlich auch.

Es melden sich jetzt auch Menschen, die bisher nicht geimpft waren

und lassen sich doch impfen.

Reicht das schon?

Ist da bereits ein Trend zu sehen, der uns weiter nach vorne bringt?

Die Impflücke muss geschlossen werden.

Substantiell und vollständig.

Damit auch nachhaltig wir nicht mit weiteren Wellen rechnen müssen.

Um hier die Inzidenz zu drücken

und den R-Wert unter den Schwellenwert 1 zu drücken,

müssen Kontakte reduziert werden.

Gleichzeitig muss man nachhaltig impfen.

Das Boostern muss passieren,

damit die schwindende Immunität

den schon Geimpften wieder aufgefrischt wird.

Jetzt sehen wir auf regionaler Ebene

bereits zum Teil deutliche Bewegungen in positive Richtung.

Heißt das, wir müssen all das viel differenzierter sehen,

und eine bundesweite Inzidenz ist gar nicht aussagekräftig?

Differenzierter Dinge anzuschauen, ist generell gut.

Auch in diesem Fall.

Eine Sache, die wir gelernt haben, ist, dass wir schnell,

früh und regional differenziert die Sache anschauen müssen.

Wir müssen auf die Inzidenz schauen, weil es die schnellste Variable ist.

Wir sehen in Bayern die positive Entwicklung.

Im Kontaktverhalten sehen wir Rückgänge.

Wenn die Kontakte runtergehen,

wird sich das in der Inzidenz bemerkbar machen.

Wir wissen also, wie es funktioniert,

und wir haben das in der Hand als Gemeinschaft.

Wir können das Ding knicken.

Aber wir müssen es wollen und alles machen,

damit diese Maßnahmen möglichst schnell in die Tat umgesetzt werden,

damit wir es schaffen.

Wieviel Einfluss hat denn Tatsache, dass Leute

ohne politische Einschränkungen handeln, sich anpassen, nicht warten?

Sehen Sie da einen Effekt durch diese Menschen?

Ja, das sieht man tatsächlich.

Das haben wir auch in der ersten Welle gesehen,

als die Mobilität schon runtergegangen ist,

bevor es Maßnahmen gab.

Das hat man jetzt auch gesehen in den Kontaktdaten.

Die Menschen nehmen die Gefahr stärker wahr.

Es spricht sich rum, dass, auch wenn man geimpft ist,

man infiziert werden kann.

Man hat zwar einen hohen Schutz gegen eine schwere Erkrankung.

Die Menschen reagieren, aber wir müssen das zusammen machen.

Die Maßnahmen müssen durchgesetzt werden,

damit das schnell funktioniert.

Biontech-Gründer Sahin geht heute davon aus,

dass er seinen Impfstoff anpassen muss, um auf "Omikron" zu reagieren.

Was macht "Omikron" mit Ihren Vorhersagen?

Aus Sicht der Modellierung von Infektionskrankheiten

ist es wichtig, irgendwann herauszubekommen,

ob Omikron ansteckender ist, und ob es dem Impfschutz aus dem Weg geht.

Sowas muss in ein Modell eingebaut werden.

Genau so, wie wir als Modellierer auf Delta reagieren mussten.

Das kann angepasst werden.

Das muss sich jetzt erst mal herausstellen,

wie das ist mit Omikron.

Diese Sachen passieren, deshalb müssen wir die Impflücke schließen.

In diese Welle rein Omikron zu bekommen,

ist nicht gut.

Viel zu tun für die Modellierer.

Herzlichen Dank, Prof. Dirk Brockmann.

Das ist Zhang Zhan, sie ist Bloggerin in China

und wir müssen um ihr Leben fürchten.

Sie sitzt im Gefängnis, seit Monaten im Hungerstreik,

wurde zwischendurch zwangsernährt und soll kaum noch in der Lage sein

zu laufen, oder auch nur ihren Kopf zu heben.

Zhang Zhan hatte berichtet, aus Wuhan, im Februar 2020,

als dort das Corona-Chaos ausbrach.

Ihre Bilder gehörten zu den wenigen, die es jenseits der Staatspropaganda

in die Welt schafften.

Chinas Führung dagegen will eine Erfolgsgeschichte erzählen,

Zhang Zhan stört da und bekommt das zu spüren.

Stefanie Schöneborn berichtet.

Du wirst Verantwortung übernehmen für die Bilder, die du hier machst.

Zhang Zhan, die Videobloggerin,

wurde zu vier Jahren Gefängnis verurteilt, weil sie hinschaute.

Wenn du das online stellst, wirst du zur Rechenschaft gezogen.

Ihr Verbrechen: Sie stellte online,

wie China in Wuhan mit dem Ausbruch der Pandemie umging.

Natürlich bin ich verantwortlich für alle meine Handlungen.

Diese, und viele andere Videos, werden im Netz verbreitet.

So wie die Aufforderung, Zhang Zhan freizulassen.

Ihr Gesundheitszustand ist schlecht.

Sie befindet sich in einem Hungerstreik,

um gegen ihre Verurteilung zu demonstrieren.

Ihr wird vorgeworfen, mit ihren Videos

"Streit geschürt und Unruhe gestiftet zu haben".

Sie wiegt nur noch 40 Kilogramm.

Ihre Familie ist wirklich extrem besorgt um sie.

Sie machen sich Sorgen, dass sie den Winter nicht überleben wird.

Wenn sie nicht sofort aufgrund der dramatischen,

medizinischen Situation, in der sie sich befindet,

entlassen wird.

China möchte die Videos von Zhang Zhan gerne vergessen machen,

da sie den ruhmreichen Kampf der Kommunistischen Partei

gegen das Virus in Frage stellt.

Sie wirft den Behörden vor,

die Menschen nicht früh genug informiert zu haben,

fragt, wo das Virus herkommt.

Die kommunistische Partei will das Gesicht wahren.

Sie wollen der Welt diese wahren Dinge nicht zeigen.

Doch hat Zhang Zhan genau das gemacht.

Damit hat sie die rote Linie

der Kommunistischen Partei überschritten.

Also haben sie sie eingesperrt.

Er war mal Anwalt und weiß, wie das China von Xi Jinping

mit Menschen wie Zhang Zhan umgeht.

2017 stand der Menschenrechtsanwalt auch wegen Unruhestiftung

vor Gericht.

Und trotzdem will Xie Yang nicht schweigen.

Die Kommunistische Partei kontrolliert alle Menschen im Land.

Wenn unsere Stimme von der internationalen Gemeinschaft

nicht mehr gehört wird, ist es, als hätten wir nie gesprochen.

Doch sagen wir zu viel, werden wir weggesperrt.

In China verschwinden immer wieder Menschen wie Zhang Zhan.

Journalisten, Aktivisten, Bürger, die sich kritisch äußern

oder manchmal einfach nur die Realität dokumentieren.

Für die kommunistische Partei ist das eine innere Angelegenheit,

in die sich niemand einmischen darf.

Das Flehen und die Forderungen der Welt The supplications and demands of the world

verhallen bei Chinas Regierung bislang ungehört.

Das macht sie nicht weniger wichtig, im Gegenteil.

In zwei Monaten sind Olympische Spiele in Peking.

Kay-Sölve Richter hat die Übersicht über weitere News.

Da schauen wir nach Österreich.

Nach dem politischen Erdbeben tauscht die ÖVP mehrere Spitzen-Posten aus.

So soll der bisherige Innenminister Karl Nehammer

neuer Bundeskanzler werden.

Außerdem nominierte ihn der ÖVP-Vorstand als Partei-Chef.

Der bisherige Vorsitzende Kurz

hatte gestern seinen Rückzug aus der Politik erklärt.

Damit reagierte er auf Korruptions-Ermittlungen.

Wenig später stellte auch Kanzler Schallenberg

seinen Posten zur Verfügung, nach nur knapp zwei Monaten im Amt.

Er soll wieder Außenminister werden.

Der Europarat hat ein Vertragsverletzungs-Verfahren

gegen die Türkei eingeleitet.

Damit könnte das Land aus der Organisation ausgeschlossen werden.

Hintergrund ist der Fall Kavala: Seit vier Jahren

sitzt der Regierungskritiker ohne Urteil im Gefängnis.

Bereits 2019 hatte der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte

Kavalas Freilassung gefordert,

doch die Türkei ignoriert die Entscheidung.

Der Europarat hat 47 Mitgliedsstaaten

und setzt sich für Demokratie und Rechtsstaatlichkeit ein.

Im Kampf gegen Hass und Hetze wollen die Innenminister der Länder

Messenger-Dienste stärker in die Pflicht nehmen.

Auch sie sollen dazu verpflichtet werden, rechtswidrige Inhalte

an das Bundes-Kriminalamt zu melden,

darauf einigten sich die Minister auf ihrer Herbst-Tagung.

Das Vorhaben ziele vor allem auf die Plattform Telegram.

Für soziale Netzwerke wurde die Meldepflicht bereits beschlossen

und tritt im Februar in Kraft.

Auch in unseren Nachbarländern steigen die Corona-Zahlen.

In Polen und der Schweiz so stark,

dass sie ab Sonntag als Hochrisiko-Gebiete gelten.

Schon jetzt haben Österreich, Belgien und die Niederlande diesen Status,

ebenso wie viele Länder, mit denen wir keine gemeinsame Grenze teilen.

Wer aus Hochrisiko-Gebieten einreist und nicht geimpft ist,

muss mindestens fünf Tage lang in Quarantäne.

In Berlin hat die Polizei eine Kundgebung von Impfgegnern

und Corona-Skeptikern verboten.

Sie schließt aber nicht aus, dass es trotzdem Aktionen gibt.

Ursprünglich wollten morgen rund 1000 Menschen durch die Stadt ziehen.

Die Versammlungsbehörde begründete das Verbot

mit früheren Demonstrationen,

auf denen die Teilnehmer Corona-Regeln missachtet hatten.

Das Weglassen des Mund-Nasen- Schutzes sei erklärtes Ziel

und förmlich ein Markenzeichen der Teilnehmer.

Bei unserem nächsten Thema drohen regelmäßig Wortspiele

wie "Luftverkehr im Aufwind", oder "die Airlines heben wieder ab".

Aber das lassen wir mal besser, denn erstens ist die Lage

nach wie vor unübersichtlich und vor allem kann sie sich jederzeit ändern.

Das zumindest haben Flughäfen, Fluggesellschaften und deren Kunden

in den letzten zwei Jahren gelernt.

Der Flugzeugbauer Airbus, einer von überhaupt nur zwei

weltweiten Giganten am Himmel, will im übernächsten Jahr wieder da sein,

wo er vor Corona mal war.

Aktuell ist er mit den Auslieferungen im Rückstand.

Und da kommen massive Warnstreiks der deutschen Belegschaft

für das Management zur Unzeit.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier fürchten, dass sich

das europäische Unternehmen Stück für Stück aus Deutschland zurückzieht.

Thomas Walde berichtet.

Airbus-Beschäftigte legen in diesen Tagen die Arbeit nieder.

Laut IG Metall waren es heute 14.000.

Massenkundgebungen gebe es wegen des Coronavirus nicht.

Airbus will den Konzern umbauen.

Die Gewerkschaften wollen Sicherheiten.

Wir wollen mit diesem Warnstreik den Druck auf Airbus erhöhen,

um entsprechend die Zukunfts- sicherung, die wir haben möchten,

schwarz auf weiß zu vereinbaren.

Weil das bisher nicht geschehen ist und Airbus Zukunftssicherung

für alle acht Standorte nicht bietet.

Wir haben der IG Metall ein attraktives Angebot unterbreitet.

Dies beinhaltet u.a. Milliardeninvestionen

in die deutschen Standorte,

Kündigungsschutz und Standortsicherung bis 2025.

Das Coronavirus beeinflusst nicht nur Streiks,

sondern auch die Arbeit.

Endmontage eines A350 in Toulouse.

Flügel und Ruder kommen aus Werken wie in Hamburg hierher,

Einzelteile und Rohmaterial aus der ganzen Welt.

Eine abgestimmte Maschinerie, die das Virus in Turbulenzen stößt.

Sobald Menschen nicht mehr reisen können, schlägt sich das durch

bei Fluggesellschaften, Herstellern und in der gesamten Lieferkette.

Um seine Lieferketten zu schützen,

fuhr Airbus die Produktion herunter, von 60 auf 40 Maschinen im Monat.

Gerade als die Produktion wieder hochlaufen sollte, landete "Omikron"

Leider ist es nicht vorbei.

Die jüngste Variante taucht in dem Moment auf,

in dem wir den Weg zur Erholung beschreiten.

Aber auf diesem Weg gibt es einige Hindernisse.

Und es wird Jahre dauern,

bis sich die Industrie vollständig erholt.

Hier können Kunden aussuchen, wie sie ihre Jets ausstatten.

Airbus sagt, dass Airlines Aufträge verschoben,

aber nicht storniert hätten.

Man habe ein Polster von 6.500 Maschinen.

Und in China und Indien wachse eine reisefreudige Mittelschicht heran.

Fachleute sehen gleichwohl einen Himmel voller Ungewissheit.

Vor fünf Jahren meinte man,

der Luftverkehr werde sich alle 15 Jahre verdoppeln.

Darum bestellte man Flugzeuge.

Heute, mit der Pandemie, dauert diese Entwicklung wohl etwas länger.

Diese Schrauben fliegen in einem Airbus um die Welt.

Gillis Aerospace ist einer der vielen Zulieferer

in der Region Toulouse.

Drei von 40 Angestellten hat die Firma in der Krise abgebaut.

Nun ist sie zu 86 % ausgelastet, wie der Chef uns stolz zeigt.

Und das werde auch so bleiben, trotz Covid.

Die Bestellungen sind da, man muss die Flugzeuge bauen.

Man findet für jede neue Virus- variante bestimmt einen Impfstoff

und dann geht das Leben weiter.

Dann zeigt uns Serge Dumas eine Halle, die er bauen lässt.

Ein Zeichen der Zuversicht.

Aber auch hier spielt Covid eine Rolle.

Die Hälfte der Investitionen

übernimmt, wegen der Pandemie, der französische Staat.

Wir bleiben bei der Wirtschaft und schauen auf ein Problem,

das Autokäufer zu spüren bekommen.

Egal, ob neu oder gebraucht:

Fahrzeuge sind Mangelware.

Und das, Sina Mainitz, schlägt sich nicht nur in den Preisen nieder.

Autohändler müssen Kunden nicht mehr mit Rabatten locken.

Das geringe Angebot wird der Nachfrage gar nicht mehr gerecht.

Das zeigt sich auch in geringeren Absatzzahlen.

Sie sinken den fünften Monat in Folge.

Dieses Jahr wurden bislang nur rund 2,4 Millionen neue Autos zugelassen,

das schlechteste Ergebnis seit der Wiedervereinigung.

Bis auf die Marke Mini verloren deutsche Hersteller 2021 zweistellig.

Audi und Volkswagen jeweils mehr als vierzig Prozent,

Mercedes und BMW beide über 30 Prozent.

Nach wie vor boomen Elektro-Autos.

Mehr als 20 Prozent aller dieses Jahr zugelassenen Fahrzeuge sind Stromer.

Die Prämie zeigt hier Wirkung.

Wer ein Auto bestellt, braucht viel Geduld.

Manche Händler streichen Austattungsvarianten,

weil Vorprodukte und Chips fehlen.

Deshalb steigen einige Kunden auf Gebrauchtwagen um,

die inzwischen kaum noch zu kriegen sind.

Das schlägt sich auch in den Preisen nieder.

Durchschnittlich zahlt man für ein gebrauchtes Auto

rund 18% mehr als im Vorjahr.

Die Autoindustrie ist das Zugpferd der deutschen Wirtschaft

mit satten Gewinnen.

Doch die anhaltenden Lieferengpässe

sorgen für eine ungewöhnlich hohe Zahl an Kurzarbeitern

bei Autoherstellern und Zuliefern.

Der Dax geht geschwächt ins Wochenende.

Ein Minus von rund 0,6 Prozent bei einem Stand von 15.170 Punkten.

Am Ende der Woche überwiegen Pandemie-Sorgen

und schlechte Arbeitsmarktdaten aus den USA.

Vielen Dank, Sina Mainitz.

Bislang dürfen 6- bis 14-Jährige nur dann kostenlos Bahn fahren,

wenn sie mit den Eltern oder Großeltern unterwegs sind.

Das soll sich nun ändern.

Künftig können sie auch von anderen Personen begleitet werden,

unabhängig vom Familienverhältnis.

Allerdings müssen sie auf deren Tickets eingetragen sein.

Die Bahn passt ihre Regeln damit an das veränderte Verständnis

von Familie und Elternschaft an.

Er war der letzte noch lebende Held des "Wunders von Bern".

Vorbild und Hoffnungsgeber im Nachkriegs-Deutschland.

Und doch blieb Horst Eckel mit beiden Beinen auf dem Boden.

Nun ist der Fußball-Weltmeister von 1954 gestorben.

Er war der Jüngste und mittendrin im legendären Wunderteam

von Sepp Herberger, der Pfälzer Horst Eckel.

Aber sein Abschlag bleibt bei Eckel aus Kaiserslautern hängen.

Der zu seinem Klub-Kameraden Fritz Walter,

von dort zu Rahn -

Tor, Tor für Deutschland!

Deutschland ist Weltmeister!

Wenn man mit 22 schon mal Weltmeister wird,

das ist eine ganz, ganz tolle Sache.

Eckel, Spitzname Windhund, wegen seiner schlaksigen Schnelligkeit,

absolvierte 32 Länderspiele und wurde zweimal deutscher Meister

mit dem 1. FC Kaiserslautern.

Sportlich bis ins hohe Alter, geehrt mit dem Bundesverdienstkreuz.

Nun ist er 89-jährig gestorben.

Die Fußballwelt trauert.

Der letzte Spieler der Ungarn damals ist vor fast sieben Jahren gestorben.

Das Wunder von Bern lebt weiter.

Wir verabschieden Sie in den Freitagabend und ins Wochenende.

KS: Und empfehlen den Spät-ins-Bett-Gehern

noch das "heute journal Update" mit Nazan Gökdemir um kurz vor halb 1.

Von uns im Namen des Teams einen angenehmen Abend.

Es wird ein sehr winterliches zweites Adventswochenende.

Das liegt an dem neuen Tief "Frank", das bringt uns Regen, Schnee,

Schneeregen und ganz gefährlichen Glatteisregen.

Auch in Norddeutschland kann es spätestens in der Nacht auf Sonntag

ergiebig schneien.

Heute Nacht fällt häufig Regen, Schneeregen oder Schnee.

Und es kann fast überall gefährlich glatt sein auf den Straßen.

Denn die Temperaturen sinken meist auf +3 bis -7 Grad ab.

Nur zwei Regionen sind davon ausgenommen:

Der Niederrhein und die Ostfriesischen Inseln.

Da bleibt es ganz knapp zu mild für Glätte.

Morgen ist es kalt für die meisten von uns.

Die Höchsttemperaturen liegen nur zwischen 2 und 5 Grad.

Anders im Südwesten, dort klettern die Temperaturen

auf milde 6 bis 11 Grad.

Das ist dem starken bis stürmischen Südwestwind geschuldet.

So setzt sich im Schwarzwald Tau-Wetter ein.

Besonders gefährlich wird es morgen früh in Bayern,

wenn der Regen auf den noch gefrorenen Boden fällt,

wird es spiegelglatt.

Morgen Vormittag fällt Schnee im Bayrischen Wald, im Thüringer Wald,

auch in Richtung Berlin, Sachsen und Brandenburg.

Das lässt dann am Nachmittag nach.

Dafür schüttet es ganz ergiebig im Südwesten.

Auch am Sonntag gibt es noch Schnee- und Schneeregenfälle,

bei 1 bis 5 Grad.

Montagfrüh, zum Berufsverkehr, sollten Sie sich

in Mecklenburg-Vorpommern und im nördlichen Brandenburg

auf bis zu 10 cm Schnee einstellen, am Alpenrand sind es bis zu 30 cm.

In der neuen Woche wird es allmählich milder.