tagesschau 27.12.2021, 14:00 Uhr - Vor einem Jahr gab es die erste Corona-Impfung, Folgen der Corona-Pandemie
Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.
Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (27.12.2021)
Heute im Studio: Claus-Erich Boetzkes
Guten Tag, willkommen zur tagesschau.
Wieder ein Weihnachten nur im kleinen Kreis.
Wieder Ungewissheit, wie es im neuen Jahr weitergeht:
Viele fühlen sich in einer Zeitschleife gefangen.
Ein Mittel, das uns aus der Lage herausbringen soll,
sind die Impfungen.
2020 zu Weihnachten startete die Impfkampagne mit großen Hoffnungen.
Vieles hat sie bewirkt.
Vor gut einem Jahr fanden in diesem Pflegeheim in Halberstadt,
in Sachsen-Anhalt, die ersten Corona-Impfungen statt.
Die Ampullen sind mittlerweile ausgestellt
in einem örtlichen Museum.
Wir haben sehr viele Menschen erfolgreich geschützt
vor einem schweren Verlauf.
Das haben wir schon in der dritten Welle gesehen,
wie auch jetzt in der vierten.
Das heißt, die Impfungen wirken.
Natürlich hätte man einiges besser machen können.
Was nicht so gut lief, ist,
dass wir immer noch eine große Impflücke haben.
Um die zu schließen, wurde vielerorts auch an den Feiertagen geimpft.
In Berlin hatten gestern die Impfzentren geöffnet.
Das Angebot wurde gut angenommen.
Ungefähr 80 % der Impfungen sind Booster-Impfungen.
10 % Erst- und 10 % Zweitimpfungen im Schnitt.
Es zeigt sich, dass immer noch neue Impflinge kommen,
die sich das erste Mal impfen lassen.
Die Debatte um eine allgemeine Impfpflicht geht weiter.
In der zweiten Januarwoche will der Bundestag dazu beraten.
Das Krankenhaus-Barometer zeichnet ein düsteres Bild:
Massiver Personalmangel, große wirtschaftliche Probleme.
Vier von fünf Kliniken haben demnach Schwierigkeiten,
offene Pflegestellen zu besetzen.
Dazu sei die wirtschaftliche Situation so schlecht
wie seit mehr als 20 Jahren nicht:
60 % der Kliniken rechnen für 2021 mit Verlust.
Hauptgrund sei die geringere Auslastung wegen der Corona-Pandemie.
Planbare OPs würden abgesagt,
um Plätze für Corona-Patienten freizuhalten.
Es ist eine Niederlage für Polens Regierungspartei PiS.
Präsident Duda hat das neue Mediengesetz per Veto gestoppt.
Es habe dem Ruf des Landes als Unternehmensstandort geschadet,
sagte Duda in einer TV-Ansprache.
Das Gesetz war vor Weihnachten vom Parlament verabschiedet worden.
EU-Kommission und US-Regierung
sehen darin eine Bedrohung der Pressefreiheit.
Olaf Bock in Warschau,
wie muss man das Veto des polnischen Präsidenten einordnen?
Wir haben heute Morgen einen nachdenklichen Präsidenten erlebt.
Er habe mit vielen seiner Landsleute gesprochen.
Die empfänden das Mediengesetz als irritierend.
Viele Menschen wollen diesen Streit nicht.
Er hat das Gesetz an das Parlament zurückverwiesen.
Er nannte auch mehrere konkrete Kritikpunkte.
Er wolle keine Schwierigkeiten mit den USA.
Und er wollte auch keine Klagen.
Grundsätzlich sei ein Mediengesetz sinnvoll.
Das sei auch mit Blick auf Russland und China erlassen worden.
Ist das Gesetz endgültig vom Tisch?
Es ist nicht vom Tisch, nein.
Das Parlament muss darüber wieder beraten.
Man möchte Monopole für ausländische Besitzer vermeiden.
Danke, Olaf Bock in Warschau.
Einmal im Jahr lädt der Chaos Computer Club
die internationale Hackerszene zum Kongress ein.
Wegen Corona kann die Veranstaltung
zum zweiten Mal nur online stattfinden.
Ein Schwerpunktthema des Treffens: Sicherheitslücken.
Aber auch, wie man mit Hackern umgeht, die solche Lücken melden.
Der Club kritisiert, diese würden immer öfter angezeigt.
Letzte Vorbereitungen im Hamburger Studio des Chaos Computer Clubs –
nur im kleinsten Kreis.
Begegnungsstätte ist dieses Jahr eine 2D-Welt.
Hier werden Themen besprochen wie:
Warum personalisierte Werbung verboten werden muss?
Wie kann Digitalisierung in einer Pandemie funktionieren?
Schwerpunkt: Sicherheitslücken in IT-Systemen.
Wir haben ein Riesenproblem damit, Systeme ordentlich abzusichern.
Viele Systeme wurden z.B. nie mit dem Gedanken gebaut,
dass die mal ans Internet angeschlossen werden.
Oder dass jemand böswillig versucht, das System zu übernehmen.
Wie in Schweden.
Anfang Juli mussten bei mehr als 800 Filialen dieser Supermarktkette
die Kunden draußen bleiben:
Die Kassen funktionierten nicht mehr.
West-Mecklenburg wurde im Herbst von einem Cyberangriff erschüttert:
Hacker hatten Daten der Verwaltungen verschlüsselt und eingefroren.
Auch der Chaos Computer Club hackt sich in IT-Systeme.
Jüngstes Ziel: die Connect-App der CDU.
Das Anliegen: gravierende Sicherheitslücken aufdecken.
Chaos-Computer-Club-Sprecher Linus Neumann kritisiert,
dass die Hackerin angezeigt wurde.
Was eine unsinnige Aktion ist.
Das führt langfristig zu Problemen für die Gesellschaft,
wenn sich niemand mehr traut, Sicherheitslücken zu melden.
Bis 30. Dezember läuft der virtuelle Kongress noch.
Die Hackergemeinde hofft, sich zur 39. Ausgabe 2022
wieder in den Leipziger Messehallen treffen zu können.
Blitzeis führte am Morgen auf der A115 bei Potsdam
zu einer Massenkarambolage.
Ersten Berichten zufolge
sollen dabei mindestens 20 Menschen verletzt worden sein.
Die Aufräumarbeiten laufen.
Der Verkehr staute sich auf mehreren Kilometern.
Auch aus anderen Regionen wurden Unfälle wegen Glatteis gemeldet.
Die Wetteraussichten:
Morgen viele Wolken, etwas Sonne bevorzugt im Norden und Osten.
Zum Teil schauerartiger Regen.
Im Nordosten örtlich gefrierend mit Glätte.
Im Westen und Südwesten sehr windig.
Das war die tagesschau um zwei.
Weitere Nachrichten und Hintergrund-Informationen
gibt es bei tagesschau24.
Wir sind um 15 Uhr wieder da.
Bis nachher.
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