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2021 from Youtube, Münzenmaier befragt Angela Merkel zu Inlandstourismus und Außengastronomie

Münzenmaier befragt Angela Merkel zu Inlandstourismus und Außengastronomie

Vielen herzlichen Dank Herr Präsident, Frau

Bundeskanzlerin. Laut Medienberichten war ja die MPK

am Montag geprägt von Streit, von Auseinandersetzungen, von einer

sehr langen Unterbrechung und einer der Knackpunkte dieses

Streites soll gewesen sein. Die Diskussion um den kontaktarmen

Urlaub, also um die Frage, ob man Ferienwohnung, Vermietung

ermöglicht, ob man den Bürgern einen Urlaub in der

Ferienwohnung möglichst kontaktarm zugesteht. Und laut

Presseberichten, die Presse ist ja meistens etwas schneller und

besser informiert, als wir hier im Parlament. Laut

Presseberichten haben sie sich vehement dagegen ausgesprochen,

haben dagegen gekämpft. Deshalb meine Frage an Sie. Wieso lehnen sie

es denn so entschieden ab, dass eine Familie, die

Osterfeiertage statt bei sich zu Hause in der eigenen Wohnung

in einer Ferienwohnung verbringen kann, wo ja die

Außenkontakte ähnlich reduziert werden können wie zu Hause und

vor allem wie begründen sie diese Ablehnung mit

irgendwelchen wissenschaftlichen

Erkenntnissen? Ja, ich ähm glaube, dass es schon oder ich

persönlich und es gab ja einige Ministerpräsidentinnen und

Ministerpräsidenten, der das befürwortet ich persönlich

glaube, dass schon das Wort des kontaktarmen Urlaubs ähm ein

bisschen in die Irre führen könnte. Denn wenn ich jetzt

sage, auf einem Zeltplatz oder auf einem Campingplatz oder in

einer Ferienwohnung, da muss man sich ja auch die jeweiligen

ähm Situationen vorstellen, sie alle kennen solche Situationen.

Und das jetzt die Familien sozusagen ohne Kontakt mit

einer anderen Familie haben, ähm einen ganzen Urlaub

verbringen, das erschließt sich mir nicht auf den ersten Blick.

Das mag es im Einzelfall aber ansonsten gibt es aber wieder

vollkommen neue Konstellationen von Kontakten, nämlich

Menschen, die sie bisher nicht kannten, kommen sich sehr nah

und es gibt Mobilität innerhalb eines Bundeslandes

zumindestens, die meisten haben gesagt, sie wollen's auf

das Bundesland beschränken und ich sehe durchaus die Vorteile,

die man haben kann, wenn man eine kleine Wohnung hat und so

weiter und man keinen Zweitwohnsitz und das alles,

das ist ja alles ausgetauscht worden. Ich glaube trotzdem in

einer Situation, wo wir in exponentiellen Wachstum sind,

im exponentiellen Wachstum der Felder wäre es das falsche

Signal gewesen! Das war meine Überzeugung, das heißt nicht,

dass ich mir das unter anderen Umständen, wenn wir zum

Beispiel langsam wieder sinkende Inzidenzen hätten,

sehr, sehr gut vorstellen kann. Nachfrage, Herr Kollege

Münzenmeier?Vielen Dank. Ja. Ein Signal, das ist natürlich eine

politische Wirkung, aber ich habe ja explizit auch nach den

wissenschaftlichen Grundlagen für Entscheidungen gefragt und

möchte daran anknüpfen. Es ist ja so, dass das Risiko sich mit

dem Corona Virus zu infizieren im Freien, also draußen

wesentlich geringer ist wie in Innenräumen. Und dazu gibt es

Studien aus China zum Beispiel, da spricht man davon, dass die

Infektionsrate im Außenbereich bei null Komma null eins

Prozent liegt. Namhafte Virologen, wie zum Beispiel

Professor Kekule, sehen das ähnlich. Und vor diesem

Hintergrund möchte ich sie fragen, wie können sie denn

diese Fakten berücksichtigen und nicht nur aus dem Bauch

heraus entscheiden, sondern auf wissenschaftlichen Grundlagen

basierend politische Entscheidungen treffen, wie

können sie dann rechtfertigen, dass in diesen Zeiten zum

Beispiel die Außengastronomie oder ähnliche Dienstleistungen,

die sich im Freien abspielen und wo wir quasi ein nahezu

völlig nicht existentes Infektionsrisiko haben? Wie

rechtfertigen sie, dass diese geschlossen bleiben müssen?

Es geht äh einerseits um das, was in der jeweiligen Einheit vor

sich geht und ich glaube, wenn man im Test in einer

Außengastronomie geht und äh dort äh auch Platzvergabe und

so weiter reserviert, äh dann ist das in der Tat äh mit einem

sehr geringen Risiko äh behaftet. Deshalb haben wir ja

auch gesagt, dass die Außengastronomie da, wo

vierzehn Tage nach Öffnung des Klick and Meet ähm die

Inzidenz konstant bleibt, die Außengastronomie geöffnet

werden kann. Also ist ja ein Teil unseres Öffnungskonzepts

und nicht in irgendeine Ferne äh Wirkung geschoben. Jetzt

haben aber leider alle ähm oder ein, nein, nicht alle, aber

mindestens zehn Bundesländer Inzidenzen über

hundert. Und für solche sagt uns das Robert Koch Institut

sowieso bei dann noch wachsendem ähm Inzidenzen und

einem R-Wert über eins. Das sagt uns das Robert Koch

Institut sowieso, dass man mit solchen Öffnungen vorsichtig

sein muss. Und man muss immer die Gesamtheit der Bewegung im

Auge haben. Es bleibt ja nicht dabei, dass man einfach an dem

Tisch sitzt, man muss dahin, man muss da zurück, dahinter

passiert, was davor passiert, was und die Gesamtheit äh

dieser äh Bewegung muss eingeschränkt werden, wenn wir in

exponentiellem Wachstum über hundert sind. Aber es ist Teil

unseres Öffnungskonzeptes und zwar nicht ans Unter ferner

liefen, sondern ziemlich bald nach Klick and Meet. Und ich

glaube, dass in in Rheinland-Pfalz die

Außengastronomie öffnet in Schleswig-Holstein, weiß ich

nicht genau, in einigen Kreisen, also auch in Kreisen,

in denen man unter fünfzig ist, also es ist nicht so, dass es

das in der Bundesrepublik im Augenblick nicht gibt.

Münzenmaier befragt Angela Merkel zu Inlandstourismus und Außengastronomie Münzenmaier interviews Angela Merkel on domestic tourism and outdoor gastronomy Münzenmaier interroge Angela Merkel sur le tourisme intérieur et la gastronomie extérieure Münzenmaier vraagt Angela Merkel over binnenlands toerisme en outdoor catering Мюнценмаєр запитує Ангелу Меркель про внутрішній туризм та харчування на природі

Vielen herzlichen Dank Herr Präsident, Frau

Bundeskanzlerin. Laut Medienberichten war ja die MPK

am Montag geprägt von Streit, von Auseinandersetzungen, von einer

sehr langen Unterbrechung und einer der Knackpunkte dieses

Streites soll gewesen sein. Die Diskussion um den kontaktarmen

Urlaub, also um die Frage, ob man Ferienwohnung, Vermietung

ermöglicht, ob man den Bürgern einen Urlaub in der

Ferienwohnung möglichst kontaktarm zugesteht. Und laut

Presseberichten, die Presse ist ja meistens etwas schneller und

besser informiert, als wir hier im Parlament. Laut

Presseberichten haben sie sich vehement dagegen ausgesprochen,

haben dagegen gekämpft. Deshalb meine Frage an Sie. Wieso lehnen sie

es denn so entschieden ab, dass eine Familie, die

Osterfeiertage statt bei sich zu Hause in der eigenen Wohnung

in einer Ferienwohnung verbringen kann, wo ja die

Außenkontakte ähnlich reduziert werden können wie zu Hause und

vor allem wie begründen sie diese Ablehnung mit

irgendwelchen wissenschaftlichen

Erkenntnissen? Ja, ich ähm glaube, dass es schon oder ich

persönlich und es gab ja einige Ministerpräsidentinnen und

Ministerpräsidenten, der das befürwortet ich persönlich

glaube, dass schon das Wort des kontaktarmen Urlaubs ähm ein

bisschen in die Irre führen könnte. Denn wenn ich jetzt

sage, auf einem Zeltplatz oder auf einem Campingplatz oder in

einer Ferienwohnung, da muss man sich ja auch die jeweiligen

ähm Situationen vorstellen, sie alle kennen solche Situationen.

Und das jetzt die Familien sozusagen ohne Kontakt mit

einer anderen Familie haben, ähm einen ganzen Urlaub

verbringen, das erschließt sich mir nicht auf den ersten Blick.

Das mag es im Einzelfall aber ansonsten gibt es aber wieder

vollkommen neue Konstellationen von Kontakten, nämlich

Menschen, die sie bisher nicht kannten, kommen sich sehr nah

und es gibt Mobilität innerhalb eines Bundeslandes

zumindestens, die meisten haben gesagt, sie wollen's auf

das Bundesland beschränken und ich sehe durchaus die Vorteile,

die man haben kann, wenn man eine kleine Wohnung hat und so

weiter und man keinen Zweitwohnsitz und das alles,

das ist ja alles ausgetauscht worden. Ich glaube trotzdem in

einer Situation, wo wir in exponentiellen Wachstum sind,

im exponentiellen Wachstum der Felder wäre es das falsche

Signal gewesen! Das war meine Überzeugung, das heißt nicht,

dass ich mir das unter anderen Umständen, wenn wir zum

Beispiel langsam wieder sinkende Inzidenzen hätten,

sehr, sehr gut vorstellen kann. Nachfrage, Herr Kollege

Münzenmeier?Vielen Dank. Ja. Ein Signal, das ist natürlich eine

politische Wirkung, aber ich habe ja explizit auch nach den

wissenschaftlichen Grundlagen für Entscheidungen gefragt und

möchte daran anknüpfen. Es ist ja so, dass das Risiko sich mit

dem Corona Virus zu infizieren im Freien, also draußen

wesentlich geringer ist wie in Innenräumen. Und dazu gibt es

Studien aus China zum Beispiel, da spricht man davon, dass die

Infektionsrate im Außenbereich bei null Komma null eins

Prozent liegt. Namhafte Virologen, wie zum Beispiel

Professor Kekule, sehen das ähnlich. Und vor diesem

Hintergrund möchte ich sie fragen, wie können sie denn

diese Fakten berücksichtigen und nicht nur aus dem Bauch

heraus entscheiden, sondern auf wissenschaftlichen Grundlagen

basierend politische Entscheidungen treffen, wie

können sie dann rechtfertigen, dass in diesen Zeiten zum

Beispiel die Außengastronomie oder ähnliche Dienstleistungen,

die sich im Freien abspielen und wo wir quasi ein nahezu

völlig nicht existentes Infektionsrisiko haben? Wie

rechtfertigen sie, dass diese geschlossen bleiben müssen?

Es geht äh einerseits um das, was in der jeweiligen Einheit vor

sich geht und ich glaube, wenn man im Test in einer

Außengastronomie geht und äh dort äh auch Platzvergabe und

so weiter reserviert, äh dann ist das in der Tat äh mit einem

sehr geringen Risiko äh behaftet. Deshalb haben wir ja

auch gesagt, dass die Außengastronomie da, wo

vierzehn Tage nach Öffnung des Klick and Meet ähm die

Inzidenz konstant bleibt, die Außengastronomie geöffnet

werden kann. Also ist ja ein Teil unseres Öffnungskonzepts

und nicht in irgendeine Ferne äh Wirkung geschoben. Jetzt

haben aber leider alle ähm oder ein, nein, nicht alle, aber

mindestens zehn Bundesländer Inzidenzen über

hundert. Und für solche sagt uns das Robert Koch Institut

sowieso bei dann noch wachsendem ähm Inzidenzen und

einem R-Wert über eins. Das sagt uns das Robert Koch

Institut sowieso, dass man mit solchen Öffnungen vorsichtig

sein muss. Und man muss immer die Gesamtheit der Bewegung im

Auge haben. Es bleibt ja nicht dabei, dass man einfach an dem

Tisch sitzt, man muss dahin, man muss da zurück, dahinter

passiert, was davor passiert, was und die Gesamtheit äh

dieser äh Bewegung muss eingeschränkt werden, wenn wir in

exponentiellem Wachstum über hundert sind. Aber es ist Teil

unseres Öffnungskonzeptes und zwar nicht ans Unter ferner

liefen, sondern ziemlich bald nach Klick and Meet. Und ich

glaube, dass in in Rheinland-Pfalz die

Außengastronomie öffnet in Schleswig-Holstein, weiß ich

nicht genau, in einigen Kreisen, also auch in Kreisen,

in denen man unter fünfzig ist, also es ist nicht so, dass es

das in der Bundesrepublik im Augenblick nicht gibt.