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2021 from Youtube, Wie schafft man ein Wirtschaftswunder? – Das 20. Jahrhundert 1950-1959 | Terra X

Wie schafft man ein Wirtschaftswunder? – Das 20. Jahrhundert 1950-1959 | Terra X

Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Video zum 20. Jahrhundert. Diesmal schauen wir auf die 50er, die Gründerjahre der Bundesrepublik.

Es ist die große Zeit von „Made in Germany“. Wir erhalten in diesem Jahrzehnt das Vertrauen zurück, dass wir etwas schaffen können

trotz der selbst verschuldeten furchtbaren Vergangenheit. Lebensqualitäten, die in diesem Jahrzehnt erarbeitet werden, sind heute für uns Standard und nicht mehr wegzudenken.

Und ein kurzer Begriff steht dafür in den 50er Jahren: das sogenannte Wirtschaftswunder.

Und ER hier ist ein Symbol für dieses Wirtschaftswunder: der VW Käfer. Am 05. August 1955 rollt der Ein-Millionste vom Band. Sparsam, zuverlässig und einfach zu reparieren.

Der Käfer wird zum Exportschlager. Und Deutschland einige Jahre später zum Exportweltmeister.

Denn nicht nur die Autoindustrie, auch der Elektrobereich "made in Germany" boomt: Waschmaschinen, Kühlschränke und Fernsehgeräte werden zum Verkaufshit.

Und besonders der Stahlindustrie gelingt in den 50ern eine erfolgreiche Rückkehr auf den internationalen Markt.

Obwohl sie im 2. Weltkrieg durch Rüstungsproduktion in Verruf gekommen war.

Dank des wirtschaftlichen Aufschwungs entsteht nach dem entbehrungsreichen Krieg eine „heile“ neue Wirklichkeit.

Sich endlich satt essen zu können, eine Wohnung zu haben – die Normalität soll in Deutschland wieder Einzug halten.

Die Fresswelle steht für diese Veränderung: Nach den Hungerjahren füllt das Wirtschaftswunder die Teller.

Besonders am Sonntag wird im Kreis der Familie geschlemmt - und der Wohlstandsbauch beim Mann zum Statussymbol, wie auch der bis heute berühmte Sonntagsbraten.

Und in der sogenannten Einrichtungswelle wird „schöner Wohnen“ zur Devise.

Die Bundesregierung fördert den Häuser- und Wohnungsbau mit günstigen Krediten. Immer mehr Familien können sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen.

Als die Menschen satt sind und sich ihr Zuhause schön gemacht haben, rollt dann die Reisewelle über Deutschland.

Zuerst „pilgern“ die Deutschen eher in die heimischen Gefilde. Wer es sich aber leisten kann, den zieht es schon damals weiter weg.

Viele erliegen dem Ruf der Berge und machen Urlaub in den Alpen.

Oder es geht über die Alpen hinaus - Richtung Bella Italia. Urlaub am Strand oder in Venedig sind ab den 50er Jahren ein Renner. Urlaub wird zum Statussymbol.

Und das ausgeprägte Konsumverhalten der deutschen Touristen macht sie auch bei den europäischen Nachbarn immer beliebter.

Aber zu Beginn der 50er Jahre steckt den Deutschen noch der 2. Weltkrieg in den Knochen.

Die Jahre sind entbehrungsreich und der Ost-West-Konflikt zieht herauf.

Der sogenannte „Kalte Krieg“ ist gekennzeichnet durch die machtpolitische Rivalität zwischen den USA und der Sowjetunion - dem Gegensatz westlicher Demokratie und Kommunismus.

Falls Ihr das genauere Infos zu haben wollt wissen wollt: Dazu haben wir schon mal ein Video gemacht.

Findet ihr, wenn ihr oben auf das „i“ klickt. Aber ganz klar, erstmal dieses Video hier fertig schauen, wir haben noch einige interessante Sachen und dann später rüber klicken.

Deutschland ist zu Beginn der 1950er Jahre politisch schon geteilt:

Aus den Besatzungszonen der Westmächte entstand die Bundesrepublik Deutschland, aus der Besatzungszone der Sowjetunion die Deutsche Demokratische Republik.

Die Währungsreform von 1948 treibt die Trennung auch im wirtschaftlichen Bereich voran. In der Bundesrepublik gilt ab dann die Deutsche Mark als gesetzliches Zahlungsmittel.

Aber es geht nicht nur um Deutschland. Auch die Frage wie es mit Europa weitergeht ist zu dieser Zeit allgegenwärtig.

Damit die europäische Wirtschaft schnell wieder auf die Beine kommt, präsentieren die USA, den Kalten Krieg im Hinterkopf, ein Wirtschafts-Förderungsprogramm.

Von dem habt ihr vielleicht schon mal was gehört: das ist der sogenannte Marshallplan.

Namensgeber ist der damalige US-Außerminister George C. Marshall, der dafür später sogar den Friedensnobelpreis erhält. Sein Plan sieht „Hilfe zur Selbsthilfe“ vor.

Im Juli 1947 einigen sich auf einer Konferenz 16 europäische Staaten auf eine gemeinsame wettbewerbsorientierte Wirtschaftsordnung.

Osteuropäische Länder sind auch eingeladen, nehmen aber auf Druck der Sowjetunion nicht teil.

Das „European Recovery Program“ läuft 1948 an und geht bis 1952. Insgesamt stellen die USA mehr als 10 Milliarden Dollar bereit, etwa 10% davon fließen nach Westdeutschland.

Wie gesagt, so ganz uneigennützig war der Plan der Amerikaner nicht. Es ging nicht so sehr darum, die Not der Menschen zu lindern.

Sondern Westeuropa zu stabilisieren und den Einfluss der Sowjetunion klein zu halten.

Aus heutiger Sicht ist der Marshallplan schon ein erster kleiner Schritt hin zu einem vereinten Europa.

Weil seinetwegen viele Länder in Handlungsbeziehungen zueinander treten.

In dieser Zeit tut sich in der Bundesrepublik bei Wirtschaftsfragen besonders einer hervor: Ludwig Erhard.

Der Volkswirt ist der erste Wirtschafsminister der Bundesrepublik. Früh setzt sich der Politiker für eine freiheitliche, soziale Wirtschaftsordnung ein.

Er verspricht „Wohlstand für alle durch die soziale Marktwirtschaft“.

Die soziale Marktwirtschaft verbindet Wettbewerb und Gewinnorientierung mit einem sozialen Ausgleich.

Das heißt die Freiheit des Marktes wird dort eingeschränkt, wo sie unsozial ist. Ganz konkret bedeutet das zum Beispiel, Arbeitnehmer haben ein Recht auf Kündigungsschutz.

Aber auch für ihre Gesundheit und Sicherheit muss ein Arbeitgeber sorgen.

Und Erhards Vertrauen in diese Marktwirtschaft zahlt sich aus, denn der Arbeitsmarkt kommt in Schwung.

Der westdeutsche Wiederaufbau ist eng mit der Wieder-Auferstehung der Kohle- und Stahlindustrie verknüpft.

Vor allem die Stahlindustrie wird zum Wirtschaftsmotor der jungen Bundesrepublik - und sichert Arbeitsplätze. Was sich dann letztendlich auf dem Arbeitsmarkt widerspiegelt.

Dank der Industrieproduktion sinkt die Arbeitslosenquote innerhalb der 50er Jahre von 10.4% auf 1.3%. Es herrscht Vollbeschäftigung.

Dieser ökonomische Aufschwung kommt bei den Menschen an. Gerade die Westdeutschen blicken Anfang der 50er Jahre in eine vielversprechende, demokratische Zukunft.

Die Lebensverhältnisse stabilisieren sich, bald ist die Rede vom Wirtschaftswunder.

Aber nicht jeder freut sich mit den Deutschen.

Vor allem die Franzosen sind skeptisch, misstrauen ihrem früheren Erzfeind.

Sie fürchten, dass ein starkes Deutschland bald wieder zur Bedrohung werden könnte. Was also tun?

Wie lässt Deutschland sich politisch einbinden, ohne erneut zur Gefahr für die Nachbarstaaten zu werden?

Eine Antwort hat der damalige französische Außenminister Robert Schuman.

Er schlägt die Schaffung einer „Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl“ vor, die EGKS.

Heute besser bekannt als Montanunion. Ziel dieser Union ist es, die für die Rüstungsindustrie relevante Kohle- und Stahlproduktion einer gemeinsamen Behörde zu unterstellen.

Die einstigen Kriegsgegner Frankreich und Deutschland sollen zusammen arbeiten - zum Wohle aller.

Dafür verzichten die beiden Nationen, aber auch die anderen beteiligten Länder, auf einen Teil ihrer Souveränität.

6 Gründerstaaten machen 1951 den Anfang: Deutschland, Frankreich, Italien und die Beneluxstaaten.

Die Montanunion ist eine erste europäische Gemeinschaft, die der Sicherung eines dauerhaften Friedens dient.

Und die westliche Wertegemeinschaft wird am 25. März 1957 weiter gefestigt,

indem die Gründerstaaten der Montanunion die römischen Verträge unterzeichnen, für Frieden und wirtschaftliches Wohlergehen heißt es.

Dieses Datum gilt heute als Gründungsdatum der Europäischen Union.

Während die Bundesrepublik erfolgreich Anschluss an die Weltwirtschaft findet,

und die ersten Grundsteine für Europa gelegt werden, schlägt die DDR einen anderen Weg ein.

Aber die Planwirtschaft führt erstmal zu einer knappen Lebensmittelversorgung, die Schlangen vor den Geschäften sind lang.

Außerdem sinkt der Lebensstandard und immer mehr Menschen flüchten in den Westen.

Die Ziele, die sich das SED-Politbüro gesteckt hat, sind einfach zu hoch - und die Unzufriedenheit wächst.

Aber anstatt das Volk zu entlasten, beschließt die SED-Führung im Mai 1953 das Arbeitspensum um 10.3% zu erhöhen,

bei gleichbleibendem Lohn. Das bringt das Fass zum Überlaufen.

Am 17. Juni 1953 gehen in Ost-Berlin Arbeiter auf die Straße. Innerhalb von Stunden greift der Protest aufs ganze Land über.

Der Arbeiterprotest weitet sich zum Generalstreik aus - und wird schließlich zum Volksaufstand.

Aus der Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen, entwickelte sich der Ruf nach Freiheit und Demokratie. Das politische System wird in Frage gestellt.

Mit Hilfe sowjetischer Truppen schlägt das DDR-Regime den Aufstand blutig nieder.

Dutzende Menschen kommen ums Leben, tausende werden festgenommen.

Der 17. Juni 1953 wird für die Staatsführung der DDR zum Trauma.

Damit so etwas nicht nochmal passiert, zieht das Politbüro seine Konsequenzen: fortan überwacht die Stasi die Bevölkerung noch engmaschiger.

Und: es werden materielle Zugeständnisse gemacht, der Lebensstandard der Bevölkerung soll merklich steigen.

Die Erzeugung von Konsum- und Nahrungsgütern wird vorangetrieben.

In der Bundesrepublik trägt Ludwig Erhards Plan vom „Wohlstand für alle“ endlich Früchte.

Die Arbeiter und Arbeiterinnen bekommen höhere Löhne und das bei gleichbleibenden Lebenshaltungskosten.

Plötzlich haben die Menschen mehr Geld im Portemonnaie. Die harten Nachkriegszeiten noch nicht vergessen, wollen die Westdeutschen jetzt nur noch eins:

Sich etwas gönnen! Shopping wird der neue Volkssport.

Und der Berliner Ku'damm zum Symbol eines überlegenen Kapitalismus.

Das Wirtschaftswunder rollt in Wellen des Wohlstands über Deutschlands Westen.

Während die Eltern an ihrem gesellschaftlichen Aufstieg arbeiten, etabliert die Jugend des Landes ihre eigene Kultur

und schaut sich dabei einiges beim Vorbild Amerika, genauer gesagt USA, ab.

Sogenannte Halbstarke tragen Jeans und Lederjacken, gehen mit ihrer „Flamme“ ins Kino oder einen Club

und tanzen dort den angesagten Rock'n'Roll, mit Schmalzlocke und Petticoat.

Das westliche Lebensgefühl ist in den Köpfen der Bevölkerung angekommen. Trends in Mode oder Musik sind mittlerweile international.

Tja wie ihr schon merkt, gibt es in den 1950ern viele Gründe warum die Stimmung in der Bundesrepublik Deutschland gut ist.

Und so wie sich die Bundesrepublik immer enger an den Westen bindet, macht das die DDR mit dem Osten.

Dort läuft es in den 50er wirtschaftlich mal besser, mal schlechter.

Aber obwohl sich der Lebensstandard der Bevölkerung besonders nach 1953 verbessert, erreicht er nie die Höhen des Westens.

Das ist gerade im geteilten Berlin spürbar. Westberlin ist für die Bevölkerung der DDR wie ein Schaufenster – ein Schaufenster das Träume weckt.

Viele DDR-Bürger wollen am Wirtschaftswunder teilhaben und in Freiheit leben - und wandern deshalb ab.

Ein Grund, warum es später in den 1960er Jahren zum Mauerbau kommt.

Die 1950er Jahre sind besonders in der Bundesrepublik das Jahrzehnt des deutschen Wirtschaftswunders.

In der Bevölkerung entsteht ein Wohlstand, für den viele nach den entbehrungsreichen Nachkriegsjahren dankbar sind.

Made in Germany und die Nachwehen der Wohlstandswellen sind der Speckgürtel, von dem wir vermutlich heute noch zehren.

Was ist für Euch die wichtigste Errungenschaft aus den 50ern?

Schreibt's uns gerne unten in die Kommentare und abonniert uns natürlich auch, wenn euch das Video gefallen hat und ihr noch mehr davon wollt.

Und falls ihr noch mehr über das 20. Jahrhundert erfahren wollt. dann schaut euch doch noch einfach weitere Videos aus unserer Reihe an.

Findet ihr hier neben mir verlinkt. Und ansonsten hier noch ein weiteres spannendes Video. Schaut da gerne mal rein.

Danke euch fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal.

Wie schafft man ein Wirtschaftswunder? – Das 20. Jahrhundert 1950-1959 | Terra X How do you create an economic miracle? - The 20th Century 1950-1959 | Terra X Hoe creëer je een economisch wonder? - De 20e eeuw 1950-1959 | Terra X Como se cria um milagre económico? - O século XX 1950-1959 | Terra X Как создать экономическое чудо? - XX век 1950-1959 | Terra X

Hallo und herzlich willkommen zu einem neuen Video zum 20. Jahrhundert. Diesmal schauen wir auf die 50er, die Gründerjahre der Bundesrepublik.

Es ist die große Zeit von „Made in Germany“. Wir erhalten in diesem Jahrzehnt das Vertrauen zurück, dass wir etwas schaffen können It is the great era of "Made in Germany". In this decade, we are regaining the confidence that we can create something

trotz der selbst verschuldeten furchtbaren Vergangenheit. Lebensqualitäten, die in diesem Jahrzehnt erarbeitet werden, sind heute für uns Standard und nicht mehr wegzudenken. Despite our self-inflicted terrible past, the quality of life that we have achieved in this decade is now standard for us and we can no longer imagine life without it.

Und ein kurzer Begriff steht dafür in den 50er Jahren: das sogenannte Wirtschaftswunder. And a short term stands for this in the 1950s: the so-called economic miracle.

Und ER hier ist ein Symbol für dieses Wirtschaftswunder: der VW Käfer. Am 05. August 1955 rollt der Ein-Millionste vom Band. Sparsam, zuverlässig und einfach zu reparieren.

Der Käfer wird zum Exportschlager. Und Deutschland einige Jahre später zum Exportweltmeister.

Denn nicht nur die Autoindustrie, auch der Elektrobereich "made in Germany" boomt: Waschmaschinen, Kühlschränke und Fernsehgeräte werden zum Verkaufshit. It is not only the automotive industry that is booming, but also the electrical sector "made in Germany": washing machines, refrigerators and televisions are becoming a sales hit.

Und besonders der Stahlindustrie gelingt in den 50ern eine erfolgreiche Rückkehr auf den internationalen Markt. And the steel industry in particular made a successful return to the international market in the 1950s.

Obwohl sie im 2. Weltkrieg durch Rüstungsproduktion in Verruf gekommen war. Although it had fallen into disrepute during the Second World War due to armaments production.

Dank des wirtschaftlichen Aufschwungs entsteht nach dem entbehrungsreichen Krieg eine „heile“ neue Wirklichkeit. Thanks to the economic upswing, a "healthy" new reality emerges after the war, which is full of privation.

Sich endlich satt essen zu können, eine Wohnung zu haben – die Normalität soll in Deutschland wieder Einzug halten. Finally being able to eat enough, having an apartment - normality should return to Germany.

Die Fresswelle steht für diese Veränderung: Nach den Hungerjahren füllt das Wirtschaftswunder die Teller.

Besonders am Sonntag wird im Kreis der Familie geschlemmt - und der Wohlstandsbauch beim Mann zum Statussymbol, wie auch der bis heute berühmte Sonntagsbraten.

Und in der sogenannten Einrichtungswelle wird „schöner Wohnen“ zur Devise. And in the so-called furnishing wave, "beautiful living" is becoming the motto.

Die Bundesregierung fördert den Häuser- und Wohnungsbau mit günstigen Krediten. Immer mehr Familien können sich den Traum von den eigenen vier Wänden erfüllen. The German government is promoting house and apartment construction with low-cost loans, enabling more and more families to fulfill their dream of owning their own four walls.

Als die Menschen satt sind und sich ihr Zuhause schön gemacht haben, rollt dann die Reisewelle über Deutschland. When people are full and have made themselves at home, the travel wave rolls over Germany.

Zuerst „pilgern“ die Deutschen eher in die heimischen Gefilde. Wer es sich aber leisten kann, den zieht es schon damals weiter weg. Initially, Germans tended to make a "pilgrimage" to their homeland, but those who could afford it were already drawn further afield.

Viele erliegen dem Ruf der Berge und machen Urlaub in den Alpen. Many succumb to the call of the mountains and take a vacation in the Alps.

Oder es geht über die Alpen hinaus - Richtung Bella Italia. Urlaub am Strand oder in Venedig sind ab den 50er Jahren ein Renner. Urlaub wird zum Statussymbol. Or it's over the Alps - towards Bella Italia. Holidays on the beach or in Venice are a big hit from the 1950s onwards. Holidays become a status symbol.

Und das ausgeprägte Konsumverhalten der deutschen Touristen macht sie auch bei den europäischen Nachbarn immer beliebter.

Aber zu Beginn der 50er Jahre steckt den Deutschen noch der 2. Weltkrieg in den Knochen. But at the beginning of the 1950s, the Germans still had the Second World War in their bones.

Die Jahre sind entbehrungsreich und der Ost-West-Konflikt zieht herauf. The years are full of hardship and the East-West conflict is looming.

Der sogenannte „Kalte Krieg“ ist gekennzeichnet durch die machtpolitische Rivalität zwischen den USA und der Sowjetunion - dem Gegensatz westlicher Demokratie und Kommunismus. The so-called "Cold War" is characterized by the power-political rivalry between the USA and the Soviet Union - the opposition of Western democracy and communism.

Falls Ihr das genauere Infos zu haben wollt wissen wollt: Dazu haben wir schon mal ein Video gemacht.

Findet ihr, wenn ihr oben auf das „i“ klickt. Aber ganz klar, erstmal dieses Video hier fertig schauen, wir haben noch einige interessante Sachen und dann später rüber klicken. You can find it by clicking on the "i" above. But of course, first finish watching this video here, we still have some interesting stuff and then click over later.

Deutschland ist zu Beginn der 1950er Jahre politisch schon geteilt: At the beginning of the 1950s, Germany is already politically divided:

Aus den Besatzungszonen der Westmächte entstand die Bundesrepublik Deutschland, aus der Besatzungszone der Sowjetunion die Deutsche Demokratische Republik. The Federal Republic of Germany emerged from the occupation zones of the Western powers, and the German Democratic Republic emerged from the occupation zone of the Soviet Union.

Die Währungsreform von 1948 treibt die Trennung auch im wirtschaftlichen Bereich voran. In der Bundesrepublik gilt ab dann die Deutsche Mark als gesetzliches Zahlungsmittel.

Aber es geht nicht nur um Deutschland. Auch die Frage wie es mit Europa weitergeht ist zu dieser Zeit allgegenwärtig.

Damit die europäische Wirtschaft schnell wieder auf die Beine kommt, präsentieren die USA, den Kalten Krieg im Hinterkopf, ein Wirtschafts-Förderungsprogramm.

Von dem habt ihr vielleicht schon mal was gehört: das ist der sogenannte Marshallplan.

Namensgeber ist der damalige US-Außerminister George C. Marshall, der dafür später sogar den Friedensnobelpreis erhält. Sein Plan sieht „Hilfe zur Selbsthilfe“ vor.

Im Juli 1947 einigen sich auf einer Konferenz 16 europäische Staaten auf eine gemeinsame wettbewerbsorientierte Wirtschaftsordnung.

Osteuropäische Länder sind auch eingeladen, nehmen aber auf Druck der Sowjetunion nicht teil.

Das „European Recovery Program“ läuft 1948 an und geht bis 1952. Insgesamt stellen die USA mehr als 10 Milliarden Dollar bereit, etwa 10% davon fließen nach Westdeutschland.

Wie gesagt, so ganz uneigennützig war der Plan der Amerikaner nicht. Es ging nicht so sehr darum, die Not der Menschen zu lindern.

Sondern Westeuropa zu stabilisieren und den Einfluss der Sowjetunion klein zu halten.

Aus heutiger Sicht ist der Marshallplan schon ein erster kleiner Schritt hin zu einem vereinten Europa.

Weil seinetwegen viele Länder in Handlungsbeziehungen zueinander treten. Because many countries enter into trade relations with each other because of it.

In dieser Zeit tut sich in der Bundesrepublik bei Wirtschaftsfragen besonders einer hervor: Ludwig Erhard. During this period, one person in particular stood out in the Federal Republic of Germany when it came to economic issues: Ludwig Erhard.

Der Volkswirt ist der erste Wirtschafsminister der Bundesrepublik. Früh setzt sich der Politiker für eine freiheitliche, soziale Wirtschaftsordnung ein. The economist is the first economics minister of the Federal Republic of Germany and was an early advocate of a liberal, social economic order.

Er verspricht „Wohlstand für alle durch die soziale Marktwirtschaft“.

Die soziale Marktwirtschaft verbindet Wettbewerb und Gewinnorientierung mit einem sozialen Ausgleich. The social market economy combines competition and profit orientation with a social balance.

Das heißt die Freiheit des Marktes wird dort eingeschränkt, wo sie unsozial ist. Ganz konkret bedeutet das zum Beispiel, Arbeitnehmer haben ein Recht auf Kündigungsschutz. This means that the freedom of the market is restricted where it is antisocial. In concrete terms, this means, for example, that employees have a right to protection against dismissal.

Aber auch für ihre Gesundheit und Sicherheit muss ein Arbeitgeber sorgen. But an employer must also ensure their health and safety.

Und Erhards Vertrauen in diese Marktwirtschaft zahlt sich aus, denn der Arbeitsmarkt kommt in Schwung.

Der westdeutsche Wiederaufbau ist eng mit der Wieder-Auferstehung der Kohle- und Stahlindustrie verknüpft. The reconstruction of West Germany is closely linked to the resurrection of the coal and steel industry.

Vor allem die Stahlindustrie wird zum Wirtschaftsmotor der jungen Bundesrepublik - und sichert Arbeitsplätze. Was sich dann letztendlich auf dem Arbeitsmarkt widerspiegelt. The steel industry in particular becomes the economic engine of the young Federal Republic - and secures jobs, which is ultimately reflected in the labor market.

Dank der Industrieproduktion sinkt die Arbeitslosenquote innerhalb der 50er Jahre von 10.4% auf 1.3%. Es herrscht Vollbeschäftigung. Thanks to industrial production, the unemployment rate falls from 10.4% to 1.3% within the 1950s and full employment prevails.

Dieser ökonomische Aufschwung kommt bei den Menschen an. Gerade die Westdeutschen blicken Anfang der 50er Jahre in eine vielversprechende, demokratische Zukunft.

Die Lebensverhältnisse stabilisieren sich, bald ist die Rede vom Wirtschaftswunder. Living conditions stabilize and soon there is talk of an economic miracle.

Aber nicht jeder freut sich mit den Deutschen. But not everyone is happy for the Germans.

Vor allem die Franzosen sind skeptisch, misstrauen ihrem früheren Erzfeind. The French in particular are skeptical and distrust their former arch-enemy.

Sie fürchten, dass ein starkes Deutschland bald wieder zur Bedrohung werden könnte. Was also tun?

Wie lässt Deutschland sich politisch einbinden, ohne erneut zur Gefahr für die Nachbarstaaten zu werden?

Eine Antwort hat der damalige französische Außenminister Robert Schuman.

Er schlägt die Schaffung einer „Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl“ vor, die EGKS.

Heute besser bekannt als Montanunion. Ziel dieser Union ist es, die für die Rüstungsindustrie relevante Kohle- und Stahlproduktion einer gemeinsamen Behörde zu unterstellen.

Die einstigen Kriegsgegner Frankreich und Deutschland sollen zusammen arbeiten - zum Wohle aller. The former wartime enemies France and Germany should work together - for the benefit of all.

Dafür verzichten die beiden Nationen, aber auch die anderen beteiligten Länder, auf einen Teil ihrer Souveränität. In return, the two nations, as well as the other countries involved, relinquish part of their sovereignty.

6 Gründerstaaten machen 1951 den Anfang: Deutschland, Frankreich, Italien und die Beneluxstaaten. 6 founding states make the start in 1951: Germany, France, Italy and the Benelux countries.

Die Montanunion ist eine erste europäische Gemeinschaft, die der Sicherung eines dauerhaften Friedens dient. The Coal and Steel Community is the first European community that serves to secure lasting peace.

Und die westliche Wertegemeinschaft wird am 25. März 1957 weiter gefestigt, And the Western community of values is further consolidated on March 25, 1957,

indem die Gründerstaaten der Montanunion die römischen Verträge unterzeichnen, für Frieden und wirtschaftliches Wohlergehen heißt es. by the founding states of the Coal and Steel Community signing the Treaty of Rome, for peace and economic prosperity.

Dieses Datum gilt heute als Gründungsdatum der Europäischen Union.

Während die Bundesrepublik erfolgreich Anschluss an die Weltwirtschaft findet, While Germany successfully catches up with the global economy,

und die ersten Grundsteine für Europa gelegt werden, schlägt die DDR einen anderen Weg ein. and the first foundations for Europe are laid, the GDR takes a different path.

Aber die Planwirtschaft führt erstmal zu einer knappen Lebensmittelversorgung, die Schlangen vor den Geschäften sind lang. But the planned economy initially leads to a shortage of food, and the queues in front of the stores are long.

Außerdem sinkt der Lebensstandard und immer mehr Menschen flüchten in den Westen.

Die Ziele, die sich das SED-Politbüro gesteckt hat, sind einfach zu hoch - und die Unzufriedenheit wächst.

Aber anstatt das Volk zu entlasten, beschließt die SED-Führung im Mai 1953 das Arbeitspensum um 10.3% zu erhöhen, But instead of easing the burden on the people, the SED leadership decided to increase the workload by 10.3% in May 1953,

bei gleichbleibendem Lohn. Das bringt das Fass zum Überlaufen. This is the straw that breaks the camel's back.

Am 17. Juni 1953 gehen in Ost-Berlin Arbeiter auf die Straße. Innerhalb von Stunden greift der Protest aufs ganze Land über. On June 17, 1953, workers take to the streets in East Berlin and within hours the protest spreads to the entire country.

Der Arbeiterprotest weitet sich zum Generalstreik aus - und wird schließlich zum Volksaufstand.

Aus der Forderung nach besseren Arbeitsbedingungen, entwickelte sich der Ruf nach Freiheit und Demokratie. Das politische System wird in Frage gestellt.

Mit Hilfe sowjetischer Truppen schlägt das DDR-Regime den Aufstand blutig nieder. With the help of Soviet troops, the GDR regime bloodily crushes the uprising.

Dutzende Menschen kommen ums Leben, tausende werden festgenommen. Dozens of people are killed and thousands are arrested.

Der 17. Juni 1953 wird für die Staatsführung der DDR zum Trauma. June 17, 1953 becomes a trauma for the GDR leadership.

Damit so etwas nicht nochmal passiert, zieht das Politbüro seine Konsequenzen: fortan überwacht die Stasi die Bevölkerung noch engmaschiger.

Und: es werden materielle Zugeständnisse gemacht, der Lebensstandard der Bevölkerung soll merklich steigen.

Die Erzeugung von Konsum- und Nahrungsgütern wird vorangetrieben.

In der Bundesrepublik trägt Ludwig Erhards Plan vom „Wohlstand für alle“ endlich Früchte.

Die Arbeiter und Arbeiterinnen bekommen höhere Löhne und das bei gleichbleibenden Lebenshaltungskosten. Workers receive higher wages while the cost of living remains the same.

Plötzlich haben die Menschen mehr Geld im Portemonnaie. Die harten Nachkriegszeiten noch nicht vergessen, wollen die Westdeutschen jetzt nur noch eins: Suddenly people have more money in their wallets. Having not yet forgotten the hard post-war times, West Germans now only want one thing:

Sich etwas gönnen! Shopping wird der neue Volkssport. Indulge yourself! Shopping is becoming the new popular sport.

Und der Berliner Ku'damm zum Symbol eines überlegenen Kapitalismus. And Berlin's Ku'damm became a symbol of superior capitalism.

Das Wirtschaftswunder rollt in Wellen des Wohlstands über Deutschlands Westen. The economic miracle rolls over western Germany in waves of prosperity.

Während die Eltern an ihrem gesellschaftlichen Aufstieg arbeiten, etabliert die Jugend des Landes ihre eigene Kultur While the parents are working on their social advancement, the country's youth are establishing their own culture

und schaut sich dabei einiges beim Vorbild Amerika, genauer gesagt USA, ab.

Sogenannte Halbstarke tragen Jeans und Lederjacken, gehen mit ihrer „Flamme“ ins Kino oder einen Club

und tanzen dort den angesagten Rock'n'Roll, mit Schmalzlocke und Petticoat.

Das westliche Lebensgefühl ist in den Köpfen der Bevölkerung angekommen. Trends in Mode oder Musik sind mittlerweile international.

Tja wie ihr schon merkt, gibt es in den 1950ern viele Gründe warum die Stimmung in der Bundesrepublik Deutschland gut ist.

Und so wie sich die Bundesrepublik immer enger an den Westen bindet, macht das die DDR mit dem Osten. And just as the Federal Republic is tying itself ever more closely to the West, the GDR is doing the same to the East.

Dort läuft es in den 50er wirtschaftlich mal besser, mal schlechter. In the 50s, the economy is sometimes better, sometimes worse.

Aber obwohl sich der Lebensstandard der Bevölkerung besonders nach 1953 verbessert, erreicht er nie die Höhen des Westens. But although the population's standard of living improved, especially after 1953, it never reached the heights of the West.

Das ist gerade im geteilten Berlin spürbar. Westberlin ist für die Bevölkerung der DDR wie ein Schaufenster – ein Schaufenster das Träume weckt. West Berlin is like a shop window for the population of the GDR - a shop window that awakens dreams.

Viele DDR-Bürger wollen am Wirtschaftswunder teilhaben und in Freiheit leben - und wandern deshalb ab. Many GDR citizens wanted to participate in the economic miracle and live in freedom - and therefore emigrated.

Ein Grund, warum es später in den 1960er Jahren zum Mauerbau kommt. One reason why the Wall was later built in the 1960s.

Die 1950er Jahre sind besonders in der Bundesrepublik das Jahrzehnt des deutschen Wirtschaftswunders.

In der Bevölkerung entsteht ein Wohlstand, für den viele nach den entbehrungsreichen Nachkriegsjahren dankbar sind. A prosperity emerges among the population, for which many are grateful after the deprivation of the post-war years.

Made in Germany und die Nachwehen der Wohlstandswellen sind der Speckgürtel, von dem wir vermutlich heute noch zehren. Made in Germany and the aftermath of the waves of prosperity are the bacon belt that we are probably still living off today.

Was ist für Euch die wichtigste Errungenschaft aus den 50ern? What is the most important achievement from the 50s for you?

Schreibt's uns gerne unten in die Kommentare und abonniert uns natürlich auch, wenn euch das Video gefallen hat und ihr noch mehr davon wollt.

Und falls ihr noch mehr über das 20. Jahrhundert erfahren wollt. dann schaut euch doch noch einfach weitere Videos aus unserer Reihe an.

Findet ihr hier neben mir verlinkt. Und ansonsten hier noch ein weiteres spannendes Video. Schaut da gerne mal rein.

Danke euch fürs Zuschauen und bis zum nächsten Mal.