hessenschau vom 02.05.2021 - Ausschreitungen bei Mai-Demo in Frankfurt
Willkommen zur hessenschau an diesem Sonntagabend!
Schön, dass Sie heute wieder dabei sind!
Die 1.-Mai-Demonstration von linken Gruppen in Frankfurt
ist gestern Abend eskaliert.
Mehr als 3000 Menschen waren dem Aufruf zum "Tag der Wut" gefolgt
und durch die Frankfurter Innenstadt gezogen.
Die Polizei hatte schon im Vorfeld befürchtet,
dass es Ausschreitungen geben könnte.
Und so kam es dann auch.
Gegen halb 7 gestern Abend
setzt sich der Tross der Demonstrierenden in Bewegung.
Dass der "Tag der Wut" nicht so entspannt werden wird
wie noch die DGB-Demo am Vormittag,
war schon im Vorfeld befürchtet worden.
Und tatsächlich endet der 1. Mai in Frankfurt
mit schlimmen Bildern, die in sozialen Netzwerken zu sehen sind.
Verpisst euch aus der Demo!
Hört auf zu knüppeln!
Die Polizei stürmt den Block. Schlagstöcke kommen zum Einsatz.
Das zeigen diese Videos.
Auch am Tag danach sorgt das bei den Teilnehmern für Fassungslosigkeit.
Das Bündnis "Wer hat, der gibt" erhebt schwere Vorwürfe.
Die Polizei ist mit einer massiven Brutalität in den Block rein.
Sie hat geknüppelt, geschlagen, getreten,
hat wissentlich schwere Verletzungen in Kauf genommen.
Wir wissen bisher von einem Schädelbasisbruch,
von mehreren Gehirnerschütterungen, gebrochenen Händen,
von schweren Hämatomen und Prellungen.
Genauen Zahlen kennen wir noch nicht.
Was genau zum Eingreifen der Polizisten geführt hat,
ist auf den Videos nicht ersichtlich.
Die Polizei Frankfurt äußert sich dazu heute nicht vor der Kamera.
Auf hr-Anfrage teilt die Polizei aber mit,
man werde die Videos in den sozialen Netzwerken genau überprüfen.
Es habe auch massive Attacken gegen die Polizei gegeben.
Es gebe auch verletzte Beamte.
Die Polizei will morgen weitere Details bekannt geben.
Bereits gestern meldet die Polizei via Twitter,
Rauchtöpfe, Farbbeutel, Flaschen und Pyrotechnik
seien von Demonstranten in Richtung der Einsatzkräfte geworfen worden.
Außerdem sei ein Beamter mit einer Fahnenstange gestoßen worden.
Die Versammlung habe aufgrund wiederholter Angriffe
aufgelöst werden müssen.
Viele Teilnehmer halten die Reaktion der Polizei dennoch für überzogen.
Der Anlass schienen Rauch und Lichteffekte gewesen zu sein.
Das ist in Frankfurt zur optischen Untermalung von Demos gang und gäbe
und eigentlich keine größere Nummer.
Mit so einer Gewalt darauf zu reagieren,
ist nicht verhältnismäßig.
Wieder stehen sich zwei Seiten unversöhnlich gegenüber.
Der "Tag der Wut" hat leider das eingelöst, was zu erwarten war.
Heute gabs noch eine andere, eine friedliche Demo.
Da sind Tausende Radfahrer, auch aus umliegenden Städten,
nach Frankfurt gefahren,
um für mehr Klimaschutz und eine Verkehrswende zu demonstrieren.
Hintergrund sind die laufenden Koalitionsverhandlungen im Römer:
Bei der Kommunalwahl sind die Grünen ja stärkste Kraft geworden.
Auf genau DIE setzen jetzt viele, v.a. in Sachen Umweltpolitik.
Sie radeln für die Umwelt und den Klimaschutz: rund 20 Initiativen.
5 Demo-Züge treffen am Mittag
an der Auffahrt der Autobahn 661 auf die Friedberger Landstraße zusammen.
Seit 20 Jahren ist Mathias Biemann im Verkehrsclub Deutschland aktiv.
Er fordert für Frankfurt:
Man sollte sich den Vorbildcharakter
anderer Kommunen und Städte europaweit angucken,
die positiven Beispiele nehmen und möglichst schnell umsetzen.
Rund 3500 Radfahrer machen sich auf den Weg in die Mainmetropole,
um für die Mobilitäts-Wende zu protestieren.
Die Leute wollen ja Fahrrad fahren.
Es ist aber immer noch ein bisschen Abenteuer.
Sie fühlen sich auch gefährdet.
Klima sowieso ...
Das Thema wird leider viel zu oft unter den Tisch gekehrt.
Im Sommer in den Städten wird es immer schlimmer,
immer heißer, immer stickiger.
Daher fordern sie auch eine Verkehrswende für Frankfurt.
Doch nur noch Radwege, Autos verbannen, sei keine Lösung,
sagt der Handelsverband.
Wir sind ein Gesamtkonstrukt.
Die Stadt Frankfurt braucht Geld. Sie möchte Arbeitsplätze.
Die Bewohner haben Bedürfnisse.
Aber wir können jetzt nicht über eine Großdemo
und eine Hauruck-Aktion genau nur ein Argument bearbeiten.
Das halte ich für falsch.
Mathias Biemann ist überwältigt, dass so viele Menschen mitgeradelt sind.
Alle treffen am Nachmittag zu einer Abschlusskundgebung am Mainkai ein.
Der 56-Jährige Ingenieur erhofft sich von den Politikern im Römer:
Dass die Koalitionsverhandlungen zu einem Ergebnis führen,
dass schnelles Handeln möglich macht.
Dass Maßnahmen für die Verkehrswende,
für mehr Fußgängerverkehr, für besseren Radverkehr,
und für mehr ÖPNV in diesen Koalitionsverhandlungen stehen
und auch zügig umgesetzt werden, ohne wieder ausgebremst zu werden.
Denn sonst, fürchten sie, dass es immer heißer wird
und die Erde am Ende baden geht.
Mein Kollege Frank Angermund
beobachtet die Koalitionsverhandlungen.
Er steht jetzt live vor dem Frankfurter Römer.
Frank, die Verkehrswende in Frankfurt,
wie realistisch oder absurd sind denn die Forderungen,
die jetzt diskutiert werden?
Sie sind gar nicht absurd.
Alle vier Parteien, die jetzt koalieren,
die Grünen mit der SPD, der FDP und Volt,
haben ein Verkehrskonzept im Programm.
Die Grünen sind stärkste Kraft.
Sie setzen sich für mehr Fahrradwege und Fußwege ein.
Und das vom Herzen der Stadt gedacht, also Innenstadt und Sachsenhausen.
Weniger Autos, weniger Parkplätze.
Es gibt aber auch viele Pendler, die nach Frankfurt kommen.
Viele Anwohner haben Autos.
Die FDP sitzt mit in den Koalitionsverhandlungen.
Die sagt, die darf man nicht vergessen.
Die Hauptstraßen müssen für Pendler frei bleiben.
Das könnte ein Knackpunkt der Koalitionsverhandlungen sein.
Aber absurd ist die Mobilitätswende nicht.
Die Verhandlungen laufen seit einer Woche.
Wie ist der Stand?
Sie laufen seit einer Woche.
Inhaltlich halten alle still.
Es sei atmosphärisch sehr gut und sehr zielorientiert.
Denen ist klar, dass es Knackpunkte gibt.
"Da stimmen wir nicht überein. Das gehen wir zielorientiert an."
Man kann nach einer Woche aber nicht sagen: "Das stockt."
Sie senden bisher positive Signale.
Sie sagen, sie kriegen es hin.
Was sind weitere Knackpunkte in den Verhandlungen?
Einmal das Thema Wohnen.
Die Grünen feiern, dass die Günthersburghöfe nicht bebaut werden.
Nur die versiegelten Flächen und nicht die Gartenanlage dahinter.
Die anderen Parteien sagen: "Lasst die feiern!"
"Aber wenn sie bezahlbaren Wohnraum in der Stadt schaffen wollen,
müssen sie sagen, wo der entstehen kann."
Das Gleiche gilt für Industrie- und Gewerbeplätze.
Da geht es auch um Arbeitsplätze.
Und Finanzen sind ein Problem.
Das Ganze muss finanziert werden.
Eine Verkehrswende kostet viel Geld.
Die Grünen haben eine City-Maut ins Spiel gebracht.
Das wird einige Anwohner und Geschäftsleute schocken.
Das ist eine Idee, den ÖPNV zu finanzieren.
Aber man kann keine Schulden machen
und man kann die Gewerbesteuer nicht erhöhen jetzt.
Denn durch Corona kommt gerade nicht viel Geld rein.
Da ist also noch Gesprächsbedarf da.
Danke, Frank Angermund.
Normalerweise ist es so:
Unternehmen, die zahlungsunfähig sind, müssen Insolvenz anmelden.
Aber wegen der Pandemie hatte die Bundesregierung
diese Pflicht erst mal ausgesetzt, damit Unternehmen,
die in Schieflage geraten sind, vor der Pleite bewahrt werden.
So lange bis alle die Hilfgelder bekommen haben.
Aber seit gestern ist Schluss mit dieser Ausnahmeregelung.
Das trifft u.a. die Hotelbranche.
Da geht seit Monaten kaum was.
Wenn Kirsten Stolle durch sein Hotel läuft, dann blutet ihm das Herz.
Durch die Corona-Pandemie trifft er hier nur noch auf wenige Gäste.
Ein Zustand, der für ihn schwer auszuhalten ist.
Es ist eine dramatische Situation für uns.
Die Mitarbeiter und ich können nachts kaum schlafen.
Wir haben Sorgen um unsere Arbeitsplätze.
Heute haben wir 12 Anreisen, glaube ich.
In einem Haus mit 191 Zimmern!
Da sehen Sie, wie dramatisch es ist, wie viel Leerstand wir haben.
Es ist einfach ein Geisterhotel.
Dazu kommt: Für Hotels und andere Unternehmen
fällt ab sofort der Insolvenzschutz weg.
Das heißt, wer zahlungsunfähig ist oder überschuldet,
der bekommt keinen Aufschub mehr.
Auch für die Dorint-Gruppe ein schwierige Ausgangslage.
Die erste Regelung des Schutzes besagte ja zunächst mal:
Wer 2019 Gewinne geschrieben hat,
und unverschuldet in die Corona-Krise geriet,
der braucht keine Insolvenz anzumelden.
Und das wird jetzt beendet.
Mir ist nicht klar, warum man das beendet.
Der Lockdown dauert immer noch an.
Der Hotel- und Gastronomieverband in Hessen sieht das mit Sorge.
Anders als bisher erwartet
geraten vor allem die großen Häuser in finanzielle Schieflage.
Man denkt, dass große Hotelkonzerne stabil aufgestellt sind.
Zu normalen Zeiten sind sie das auch.
Aber es ist gerade alles andere als normal.
Wir haben hohe Pachtzahlungen, laufende Fixkosten
und Hunderte Mitarbeiter, allein in einem einzigen Hotel.
D.h., die staatlichen Hilfen müssen hier größer sein und auch kommen.
Denn anders als bei inhabergeführten Betrieben
sind die Mittel aus den Corona-Töpfen für große Unternehmen gedeckelt.
Aufsichtsratschef Dirk Iserlohe weiß schon seit Anfang Januar,
dass die Gelder nicht reichen werden.
Die Dorint-Gruppe hat 37 Mio erhalten,
aber gleichzeitig 100 Mio Euro Verlust gemacht.
Wir wissen, dass wir zu wenig bekommen werden.
Und wir haben auch keinen Schutz mehr.
Und das widerspricht der Aussage von Herrn Scholz.
Der sagt: "Wir haben das Geld, und wir setzen es ein."
"Darauf kann sich ein jeder und eine jede verlassen."
Ich fühle mich verlassen.
Insolvenzrechtler Sebastian Braun sagt,
erst im September sei wirklich klar, welche Unternehmen nicht überleben.
Oft wüssten die Geschäftsführer selbst nicht,
wann die Insolvenzantragspflicht schon greife.
Der normale Unternehmer sagt:
"Ich bin insolvent, wenn ich meine Löhne nicht mehr bezahlen kann."
Und das ist viel, viel später.
So erklärt sich, warum Insolvenzen später angemeldet werden,
als sie müssten.
Und so erklärt sich, dass am 1.5. - nach meiner Auffassung -
keine größere Welle kommt.
Nur von den Unternehmen, die die gleiche Definition
wie der Gesetzgeber verwenden.
Doch, ob früher oder später:
rund 20.000 Insolvenzen mehr könnte es geben.
Kirsten Stolle hofft, dass sein Hotel nicht dazu gehören wird.
Wir wollen das Thema noch ein bisschen vertiefen
mit Franz-Ludwig Danko, Anwalt für Insolvenzrecht.
Guten Abend.
Wir haben gehört, gerade die großen Häuser sind betroffen.
Das sind die mit vielen Beschäftigten.
Würde es helfen, die Ausnahmeregel zu verlängern
oder kann man denen noch anders helfen?
Die Ausnahmeregelung ist ausgelaufen zum 30. April.
Die Verlängerung wird heiß diskutiert.
Ich glaube, eine Verlängerung wird nichts bringen.
Das verschiebt es nur.
Man darf nicht außer Betracht lassen, dass auch Gläubiger betroffen sind.
Die Verlängerung der Antragspflicht trifft am Ende die Gläubiger.
Man muss genau überlegen, ob man man verlängert.
Das ist nach derzeitigem Stand nicht zu erwarten.
Wenn man verlängert, nur unter strengen Auflagen.
Was würde den Hotels helfen, wenn die Verlängerung nicht kommt?
Wie kann man denen helfen?
Wir haben einen Beitrag über größere Hotels gesehen.
Da reichen staatliche Mittel nicht aus.
Bei kleineren Hotels sieht es möglicherweise anders aus.
A: Was die die Fördermittel angeht
und B: bei der Reaktionsgeschwindigkeit.
Da ist es in kleineren Häusern einfacher.
Die können schneller reagieren.
Sie haben wohl auch andere Fixkostenstrukturen.
Manche sind auch selbst Eigentümer des Hotels.
Schauen wir auf anderer Branchen.
Bei welchen ist es besonders ernst?
Über Insolvenzrisiken in einzelnen Branchen sprechen wir schon lange.
Auch schon vor der Pandemie.
Der Einzelhandel z.B. war auch zuvor schon im Fokus.
Der ist durch die Pandemie noch mal zusätzlich gebeutelt worden.
Durch die Pandemie gibt es eine Reihe von Bereichen,
die betroffen sind.
Z.B. Restaurants und Gastronomie.
Aber auch Krankenhäuser.
Das ist überraschend, weil da gerade viel gearbeitet wird.
Aber man beschäftigt sich dort überwiegend mit der Pandemie.
Da hat man das Problem, dass durch die Pandemie
die Krankenhäuser verschiedene Dienstleistungen,
Operationen, Beratungen usw. nicht anbieten können.
Das bedeutet einen Umsatzeinbruch.
Der wird sich negativ auf das Ergebnis auswirken.
Und das führt irgendwann in den Bereich der Krise.
Das sagt Franz-Ludwig Danko, Fachanwalt für Insolvenzrecht.
Vielen Dank.
Wir machen weiter mit dem Nachrichtenüberblick,
wie gewohnt kurz und kompakt.
Dem Robert-Koch-Institut wurden innerhalb eines Tages
weitere 1205 Corona-Infizierte in Hessen gemeldet.
Im gleichen Zeitraum wurden 15 Menschen verzeichnet,
die im Zusammenhang mit CoviD-19 starben.
Damit hat das RKI in den letzten 7 Tagen
9648 Neuinfizierte mit dem Corona-Virus in Hessen registriert.
Das sind 1724 weniger als in den 7 Tagen davor.
Die hessenweite Inzidenz sank gegenüber gestern auf 153,4.
Die katholische Kirche braucht Reformen.
Das findet die Reformbewegung "Maria 2.0".
In Kassel startete heute am Kulturbahnhof
eine bundesweite Aktionswoche.
Für den Erfolg der Reformen brauche es
einen "bunten, lebendigen,
aufrechten Gang von Himmelsstürmerinnen".
Wer auf dem Land lebt, weiß:
Gemeinschaft und Zusammenhalt wird da großgeschrieben.
So wie in Schönau bei Gilserberg im Schwalm-Eder-Kreis.
Vor 4 Jahren hat fast der ganze Ort ehrenamtlich
das Dorfgemeinschaftshaus wieder in Schuss gebracht.
Endlich gabs wieder einen Treffpunkt für alle.
Aber seit Corona ist das Zusammensein, was gemeinsam machen,
richtig schwer geworden.
Aber die Schönauer lassen sich nicht so leicht unterkriegen.
Tristesse pur.
Das Dorfgemeinschaftshaus, sonst das Herz von Schönau,
steht seit einem Jahr leer.
Nur Ortsvorsteher Lothar Dietrich sieht ab und zu nach dem Rechten.
Die Oster-Dekoration scheint aktuell.
Sie ist aber von vor einem Jahr.
Der letzte Eintrag im Kalender stammt vom 13. März,
natürlich auch 2020.
Ja, das tut natürlich sehr weh.
Auch für die Leute, die viel dafür Eigeninitiative eingesetzt haben,
um das so entstehen zu lassen, wie es jetzt ist, mit den Räumen.
Dass man da nicht wieder was zurückgeben kann in den Ort,
das tut schon weh.
Wir hatten ja sehr viele Veranstaltungen, bzw. haben.
Das Gemeinschaftsleben hier im Dorf
ist völlig zum Erliegen gekommen, kann man sagen!
Ein Stillstand, der Schönau besonders schlimm trifft.
Eigentlich hält der ganze Ort zusammen wie eine große Familie.
Vor 4 Jahren haben wir gezeigt,
wie sehr sich die meisten Schönauer ehrenamtlich engagieren.
In Jahrelanger Arbeit wurde das Dorfgemeinschaftshaus renoviert.
So ziemlich jeder der 200 Einwohner hat mitgeholfen.
Sei es handwerklich, organisatorisch oder durch Geld- und Sachspenden.
Weit über 4000 Arbeitsstunden stecken in dem Haus.
Ersparnis für die Gemeinde: rund 160.000 Euro.
Auch der Dorfplatz mit dem Brunnen wurde neu gestaltet.
Um den Ort hier am Leben zu erhalten,
musste man wieder Treffpunkte schaffen.
Wir haben hier ja nichts.
Keinen Laden, keine Gaststätte, wo sich die Leute treffen können.
Durch Corona wurden die Kaffeekränzchen
zu Leere und Lockdown.
Doch nach 12 Monaten Schockstarre, hatte man jetzt die Nase voll.
Unter Einhaltung der Corona-Regeln
sollte zumindest wieder etwas Leben in den Ort gebracht werden.
So kam man auf die Idee, zusammen Vogelhäuser zu bauen.
Das ist gut für die Tiere und die Dorfgemeinschaft.
Ich bin fertig!
Ich bau gerne Sachen zusammen und bastle gerne welche.
Ich finde das nämlich sehr schön.
Aber mit meiner Cousine treffe ich mich manchmal.
Das geht noch.
Sonsten ist man immer allein zu Hause.
Deswegen ist das hier jetzt mal eine Abwechslung!
Diese Kontakte hier im DGH,
auch Freitagabends, wo immer die Dorfstube offen war,
da hat man den mal getroffen und den.
Aber das fällt ja alles weg.
Das ist schon ein schöner Einschnitt!
Feldsperling, Blaumeise und Kohlmeise sollen hier einziehen.
Andere Tiere sind natürlich auch herzlich willkommen.
Seit zwei Wochen läuft die Vogelhaus-Aktion.
Mehr als 50 Häuser wurden schon gebaut
und warten jetzt darauf, dass Leben einzieht.
Und die Schönauer?
Die hoffen, dass bald wieder Leben
in ihr Dorfgemeinschaftshaus einziehen kann.
2019 gab es hier im großen Saal noch 18 Feiern.
2020: null.
Und wie wird es in diesem Jahr?
Ich weiß nicht, ob es mal wieder so innig und herzlich sein wird,
wie es mal gewesen ist.
Ich hoffe es zumindest.
Ich hoffe sehr, dass man wieder mit Freunden unbeschwert feiern kann.
Immerhin: Hilfe gegen den Corona-Blues
geben Aktionen wie das gemeinsame Vogelhaus-Bauen.
So kommt das 2019-Gefühl zumindest ein Stück weit zurück nach Schönau!
Am Wochenende hatte die Bundesliga spielfrei.
Es ging aber trotzdem rund.
Beim DFB gabs heute ein Beben. Der Sport mit Markus Philipp.
Ja, denn bei einem Krisengipfel in Potsdam haben heute die Präsidenten
der Landes- und Regionalverbände dem DFB-Präsidenten Fritz Keller
und auch Generalsekretär Friedrich Curtius das Vertrauen entzogen.
Der Präsident wurde von den Vetretern
sogar konkret zum Rücktritt aufgefordert.
Hauptanlass ist eine verbale Eingleisung von Fritz Keller
in einem internen Gespräch.
Die Konferenz missbilligt den von DFB-Präsident Fritz Keller
vorgenommenen Vergleich des 1. Vizepräsidenten Dr. Rainer Koch
mit dem Nazi-Richter Roland Freisler.
Eine derartige Äußerung ist völlig inakzeptabel
und macht uns fassungslos.
Sie wird auf das Schärfste verurteilt.
Die Regional- und Landesverbände des DFB stehen für eine
demokratische, tolerante und vielfältige Gesellschaft.
Die Äußerung des Präsidenten ist mit diesen Grundsätzen und Werten
der Verbände nicht vereinbar.
Beim DFB wiederholen sich also wieder mal die Krisen.
Viel schöner ist da dieser Wiederholungstäter.
Ingmar Merle von Hessen Kassel
gewann gerade die Wahl zum Tor des Monats März.
Nun steht er mit diesem Knaller schon wieder zur Auswahl.
Sein Volleytreffer im Spiel gegen Sonnenhof Aspach
kann ab sofort auf sportschau.de gewählt werden.
Um diesen Pokal gings heute in Wetzlar
im Champions-League-Finale der Rollstuhlbasketballer.
Und zum 1. Mal überhaupt
standen sich dabei 2 deutsche Teams gegenüber.
Der RSV Lahn-Dill in Blau,
der schon 6 Mal die Champions-Cup gewonnen hat,
siegte auch heute wieder.
Am Ende setzten sich die Hessen gegen die Bulls aus Thüringen
knapp mit 71:67 durch.
Einer der besten Spieler bei Lahn-Dill war Thomas Böhme,
der hier einen 3er aus ziemlich großer Entfernung versenkt.
Wenn Sportler bei ihrem 1. Wettkampf in die Saison starten,
dann ist das ziemlich aufregend, v.a. in einem Olympia-Jahr.
Die Vize-Weltmeisterin im Siebenkampf, Carolin Schäfer,
testete heute ihre Form bei einem Trainingswettkampf
in ihrer Heimatstadt Frankfurt.
In 4 Disziplinen wollte sie checken,
ob sie schon fit für Tokio ist.
Leichtathletik-Saisonstart in Frankfurt.
Das Gesicht von Carolin Schäfer ist angespannt.
Die Olympianorm hat die Siebenkämpferin
bereits aus einer Vorsaison in der Tasche.
Doch deshalb geht sie heute keineswegs entspannt an den Start.
Der Einstieg ist immer etwas Besonderes.
Wo steht man? Passen Anläufe? Passt die Wettkampfroutine?
Ist Schäfer schon in Olympia-Form?
4 Disziplinen stehen beim Trainingswettkampf heute an.
Die erste: 100 Meter Hürden.
Carolin Schäfer, ganz in schwarz, erwischt einen guten Start
und verliert dann den Anschluss an die Spitze.
Da fehlt es deutlich noch an Spritzigkeit.
Mit 14,07 Sekunden ist die Frankfurterin nicht zufrieden.
Das war absolut nicht rund.
Ich habe das tiefe Plattsein vom Training noch in den Knochen.
Das habe ich hintenraus echt zu spüren bekommen.
Platt vom Training und platt von einer Corona-Impfung.
Denn die hatte die Mehrkämpferin
kürzlich mehrere Tage außer Gefecht gesetzt.
Kommt die Spritzigkeit jetzt beim Weitsprung zurück?
Zweiter Versuch.
Nach enttäuschenden 5,61 m bricht Carolin den Wettkampf ab.
Kein Risiko für den Traum Tokio!
Generell gehe ich erst mal davon aus,
dass die Olympischen Spiele stattfinden.
Es werden einzigartige Spiele werden.
Haken dran an diesen Tag!
Das Wichtigste für Carolin Schäfer ist,
dass sie in Tokio erholt am Start steht.
Noch mehr Sport gibt's nachher um 22.30 Uhr in "heimspiel Bundesliga".
Bei Hülya wirds jetzt satirisch.
Was gabs Schönblödes in dieser Woche?
Darum kümmerte sich heute mein Kollege Sönke Hebestreit.
Ich kanns kurz machen: Die AfD kriegt ihr Fett weg.
Hier ist Schönblöd, unser satirischer Wochenrückblick.
Herzlich willkommen, Schönblöd ist wieder da!
Guck doch mal da!
Gucken wir mal auf unsere etablierten Parteien.
Die hauten diese Woche auf die AFD drauf und zwar so sehr,
dass wir uns fragen: Muss das sein?
Wunderbar, dass Sie diese Frage stellen.
Jedenfalls wurde die AfD von Hohn und Spott überzogen,
nur weil sie in Sachen Klimawandel das hier sagt:
Wir können nicht so tun, als gehe es dem Erdklima derzeit schlecht.
Das hat die AFD, die "Alternative für Dateninterpretation",
einfach mal selbst herausgefunden.
Dabei hat sie nicht nur Wetterberichte
der letzten Tage ausgewertet, nein, man hat sich das Wetter
über einen langen Zeitraum angeschaut, 'nen richtig langen,
seit 2 Monaten!
Februar und März 2021 waren weltweit die kältesten seit 7 Jahren.
Ja, der kühle Merz!
Dank der AFD-Erkenntnisse können nun Jahrzehnte der Klimadatenerhebung
weggewischt werden.
Ja, man kann so weit gehen:
Die AfD hat die Klimadatenanalyse ad absurdum geführt.
Von ihr bleibt wohl nicht viel mehr übrig als:
... nur ein Vogelschiss.
Die Grünen müssen natürlich wieder irgendwas schwobeln,
dass es beim Weltklima noch Unterschiede
im Kleingedruckten gäbe:
Wetter ist, was wir sehen, wenn wir aus dem Fenster gucken.
Und das andere?
Klima ist ein Langzeitmittelwert des Wetters.
Über mehrere Jahre!
Das kann ja jeder behaupten!
Nun kommen sie bestimmt gleich damit,
dass das eigentlich alle so verstehen würden:
97 % der Wissenschaftler bestätigen den Einfluss von CO2
und anderen Klimagasen auf das Klima.
Ja, was sind das denn für Wissenschaftler?
Die füttern irgendwelche Computermodelle mit Daten.
Aber hält von denen, wie bei der AFD üblich,
auch nur einmal am Tag einer den Arm aus dem Fenster?
Nein, es wird Computern überlassen,
wie unser Klima einzuschätzen ist.
Klar, was dabei rauskommt: - Fakenews.
Dafür gibt es wirklich genug Belege.
Warum wird es, je höher man in den Himmel steigt,
immer kälter, obwohl man doch näher zur Sonne kommt?
Wieso ist es nachts oft kälter als draußen?
Und wieso sind Sommerreifen genauso schwarz wie Winterreifen?
Natürlich haben Sie recht.
Ja, aber dafür muss erst die AfD kommen
und sich dann auch noch das hier anhören:
Was Sie machen,
ist eine intellektuelle Beleidigung des Plenums.
Dass es nun auch die AfD schmerzhaft lernen muss,
wie gefährlich es in unserem Land ist, die Wahrheit auszusprechen,
das finden wir blöd.
Wir verlangen jetzt mal 'ne Erklärung,
was die AfD bei der Klimadebatte falsch gemacht hat!
Man vertauscht die Begriffe Wetter und Klima einfach mal.
Okay, Punkt für euch!
Trotzdem freuen wir uns jetzt schon auf die nächste Sitzung,
wenn die AfD ihre Recherchen hierzu offenlegt:
Area 51, den Fake der Mondlandung, das Attentat auf J.F.K.
Das war Schönblöd für heute!
Hat Spaß gemacht! - Schluss mit lustig!
Schluss machen wir jetzt auch.
Nach der Tagesschau bei uns: "Hirschhausens Quiz des Menschen".
Und wir sehen uns morgen wieder.
Schönen Abend noch! Tschüs!
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