×

Χρησιμοποιούμε cookies για να βελτιώσουμε τη λειτουργία του LingQ. Επισκέπτοντας τον ιστότοπο, συμφωνείς στην cookie policy.


image

YouTube | Y-Kollektiv - kurze Videodokumentationen und Reportagen, Eine Woche nach der Flutkatastrophe: Wer hilft und wer nutzt die Not aus? | Y-Kollektiv (1/2)

Eine Woche nach der Flutkatastrophe: Wer hilft und wer nutzt die Not aus? | Y-Kollektiv (1)

Hier sind Menschen gestorben, hier sterben immer noch Menschen. Hier ist alles zerstört.

Ich hab natürlich im echten Leben noch nie ein Kriegsgebiet gesehen, aber so stell ich mir eins vor.

Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Eine Woche nach der Hochwasserkatastrophe bin ich unterwegs in den mit am

schwersten betroffenen Regionen. Freiwillige aus ganz Deutschland kommen, um zu helfen. Die Lage ist chaotisch.

Wir brauchen nach der aktuellen Kalkulation weitere 30 Busse.

Aber welche Hilfe kommt bei den Betroffenen wirklich an? Die Meinungen gehen auseinander. Und die Stimmung ist aufgeheizt.

Es wird im Internet gesagt: Bleibt fern, ihr behindert hier die Profis. Ich sehe wenig Profis.

So viele Helfer und so viel Hilfe, wie wir erfahren haben, unbeschreibbar.

Neben THW, Feuerwehr, Bundeswehr und Freiwilligen kommen auch Helfer mit fragwürdigen Ideologien.

Nutzen Sie die Situation für Ihre Zwecke?

Das ist das letzte was wir brauchen. Solche Spacken. Die Not der Menschen dann auch noch ausnutzen.

Ich packe selbst mit an und will herausfinden, wie helfen richtig geht?

9 Uhr morgens, ein Treffpunkt im Rheinland, genau eine Woche nach dem Hochwasser.

Von hier fahren Busse freiwillige Helfer in die betroffene Regionen, damit die Straßen nicht von Privatautos verstopft werden.

Ich war vor 5 Tagen schon mal zur Berichterstattung hier, seitdem wird in sozialen Medien der Vorwurf laut,

dass die Hilfe in den betroffenen Regionen nicht ankäme, ich will mir selbst ein Bild machen.

Boah, das letzte mal habe ich so ne lange Schlange auf der Fusion gesehen.

Und auch die Organisatoren der Busse hatten mit so viel Andrang nicht gerechnet, es fehlen Busse. Kein Wunder,

professionell organisiert, ist der Service nicht. Ich habe den Shuttle auf Facebook gefunden. Privatleute aus der Gegend haben ihn

auf die Beine gestellt. Manche von Ihnen sind selbst vom Hochwasser betroffen.

Wir brauchen mindestens, mindestens 10 weitere Fahrer inklusive Neunsitzerbusse. Wir müssen alles gerade umstellen.

Habt ihr einen Bus mit neun Sitzplätzen, seid ihr sofort eingestellt.

Die Polizei hilft beim Eskortieren.

Wir brauchen für die Polizei Applaus!

Während wir warten, treffe ich Lina, Dennis und Thorsten, die schon mehrmals in der Region waren.

Als Thorsten von der Katastrophe hörte, war sofort klar, er packt an.

Zwei Leute sind losgefahren. Ich kam gerade aus dem Urlaub und hab Zeit gehabt, dann ging es los.

Am ersten Tag habe ich ihn kennengelernt. Ich bin alleine hier her gefahren. Ich komme aus Hunsrück, habe die Woche Urlaub.

Und ja, hab sie kennengelernt und seitdem fahren wir jeden Tag zusammen.

Im Urlaub zum Helfen ins Krisengebiet. Für Dennis klingt das beinahe selbstverständlich.

Die Prioritäten sind klar: Möglichst viele Helfer möglichst schnell vor Ort bekommen. Einer passt noch hinten rein.

Wann sonst kann man aus so noblen Gründen auf die Straßenverkehrsordnung scheißen?

20 Minuten fahren wir nach Altenburg. Eine Stadt direkt an der Ahr.

Vor einer Woche fielen in der Region innerhalb von 72 Stunden 133 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Ortschaften auf flacher Ebene

wurden besonders hart getroffen, weil der Regen aus den Bergen die Ahr zusätzlich flutete. Teils stand das Wasser hier 7 Meter

hoch. 179 Tote forderte die Katastrophe offiziell bisher - es gibt immer noch Vermisste.

Und all das wird mir plötzlich klar, als ich da bin.

Das ist so Wahnsinn. Ich mein, ich habe natürlich im echten Leben noch nie ein Kriegsgebiet gesehen, aber so stelle ich mir eins vor.

Hier steht ja nichts mehr. Und dann auch diese ganzen Akteure hier sind Hubschrauber, Polizei, Bundeswehr. Es ist..

Hier ist auch echt so eine Stimmung in der Luft. Es ist erdrückend.

Wenn ich es nicht besser wüsste, würd ich denken: Gleich ruft ein Regisseur laut “CUT”. Inmitten dieser surrealen Kulisse

habe ich meine komplette Gruppe verloren. Also erstmal allein los und orientieren.

Ich erfahre, dass es einen Sammelpunkt gibt, an dem die Bundeswehr Hilfsaufträge an private Helfende vermittelt

und Gebietskarten verteilt. Dort treffe ich Andre, 23. Er gehört einer evangelischen Kirchengemeinde an, die mit 120 Leuten

aus ganz Deutschland angerückt sind. Gerade trommelt er eine Gruppe für das Leerschippen eines Kellers zusammen.

Hey Jungs, habt ihr hier noch was zu tun?

Ja, weil wir haben hier eine Kreuzstraße 17, da bräuchte man einige Leute, um was frei zu räumen. Wie viele Leute seid ihr?

Zu dritt.

Und ihr seid?

Genau, wir brauchen 20 Leute.

Genau, 20 Leute brauchen wir. Ihr seid 10, 3. Hilfsmittel von 10 Leuten. Ja perfekt, dann seid ihr 3. Wir sind noch 3,

dann sind wir schon fast.. Die anderen kriegen wir auch noch zusammen.

Unbürokratisch verabreden sich die Helfenden am Einsatzort.

Der Auftrag: Ein Kellerloch von Schlamm und Wasser befreien. Wer hier wohnt, wissen wir nicht. Vor einer Woche noch wäre es

undenkbar hier einfach in fremde Keller zu gehen. Aber private Räume scheint es jetzt nicht mehr richtig zu geben.

Zuerst saugt eine Pumpe das Wasser aus dem Keller.. Das große Problem ist aber der Schlamm darunter, der muss mit Eimern

abgetragen werden. Im ersten Moment wirkt der Matsch harmlos, aber dann wird mir klar: Der Schlamm der hier rumliegt ist

gefährlich. Da ist alles drin: Öl, Fäkalien, verwesende Stoffe.

Hier vor Ort ranken sich viele Horrorgeschichten um den Matsch. Und tatsächlich kann man sich davon von Magen-Darm bis hin zur

zur krassen Blutvergiftungen alles einfangen. Eigentlich müsste man die Straße mit Frischwasser vom Schlamm befreien:

Wasser und Strom aus Leitung wird es hier aber erst in Wochen wieder geben.

Dreckig werden wir garantiert.

Beim Eimer schleppen kommt die Sonne raus, 28 Grad, fremde junge Leute kommen miteinander ins Gespräch. Wär in den Eimern

Sangria und kein Schlamm, klingt die Beschreibung fast nach Urlaub.

Es ist krass, wenn man ausblendet, was man hier eigentlich macht, es ist ja fast ganz nett. Also, also wenn man es so..

Man kann solche Sachen auch nur mit Humor ertragen. Was willst du den tun? Wenn jetzt alle heulen, kommen wir nicht voran.

Anpacken heute, ne?

Ausblenden und arbeiten. Heute Abend ein Bierchen trinken. Bis Sonntag durchhalten.

Alles gut.

Manuel ist Hufschmied und erstmal 4 Tage zum Helfen da. Er ist bei einem Kumpel untergekommen, sonst kennt er hier keinen.

Das wird hier auch ewig und drei Tage dauern, bis das alles wieder aufgebaut ist. Dann sind so Baumaterialien gerade unfassbar teuer.

Das wird richtig spannend, wie gut das funktioniert. Aber es ist ja beeindruckend, wie viel Hilfe hier ja auch landet und wie viele

Leute spenden, Firmen spenden, was alles zur Verfügung steht. Selbst bei uns, anderthalb Stunden von hier,

waren Gummistiefel ausverkauft. Es war krass.

Krass!

Ich hab zum Glück Größe 47, da waren noch welche da.

Während wir hier arbeiten, denke ich an die Vorwürfe aus dem Netz, dass von offizieller Stelle zu wenig Hilfe käme und hier ohne die

Freiwilligen nix gehen würde. Manuel stimmt da nicht zu, die Profis sind einfach noch mit anderen Arbeiten beschäftigt, sagt er.

Die Jungs mit den großen Sachen, die haben jetzt keine Zeit, hier hinterm Haus die Sachen so groß rauszuschmeißen.

Dafür sind die Freiwilligen super.

Also für solche - oder hier für den Keller wegschleppen. Da müssen wir jetzt nicht die Bundeswehr ran ziehen oder was.

Die können erstmal die großen Sachen alle mit ihrem Gerät da wegschaffen. Und sich um die beschissenen Aufgaben kümmern,

weil hier sind immer noch Leute irgendwo verschüttet. Die müssen auch geborgen werden. Es muss ja nicht jeder hier den

Lebensretter mimen, sondern es geht ja um solche Arbeiten hier. Den Rest sollen die Profis machen, alles gut, wir machen das hier.

Über 3 Stunden vergehen, während wir den Keller leer schippen. Das muss man sich mal reinziehen: Hier helfen 20 Leute für

ein 10 Quadratmeter-Loch. Sowohl ermutigend, wie toll alle zusammenarbeiten als auch ernüchternd,

wie wenig menschliche Arbeitskraft gegen die Zerstörungswut der Natur ankommt.

Plötzlich kehrt die Besitzerin des Hauses zurück.

Also ich habe keine Worte mehr. So viele Helfer und so viele Hilfe, die wir erfahren haben. Es könne.. Also das ist unbeschreibbar.

Es ist Wahnsinn! Und alles so viele junge.

Waren sie auch hier, als es passiert ist?

Ja, mein Mann und ich, wir haben oben am Dach gesessen. Ja, also wenn es noch eine Viertelstunde geregnet hätte ich glaube,

dann wären wir nicht nach unten gekommen. Hatten wir so ein rotes Tuch. Dann haben wir immer durch die Luke gewunken.

Und dann kam morgens, nachts kann ja kein Hubschrauber fliegen und dann kam morgens, kam dann der Hubschrauber

und hat uns rausgehoben.

Auch mein Eindruck ist: Fast alle Menschen, die ich treffe sind zwischen 20 und 35. Das ist aber auch kein Wunder: Denn die

Arbeit ist wirklich anstrengend.

Nach der Arbeit gehen Andre und ich zum Versorgungszelt. Mir fällt auf: Bei der Essensversorgung arbeiten zumeist die etwas

älteren Helfenden. Es ist beeindruckend wie gut alles funktioniert: Innerhalb von kürzester Zeit wurde hier

eine funktionierende Versorgungsstruktur aufgebaut.

Du hast gerade eben gesagt, und das ist witzig, weil ich hatte den Gedanken auch schon mal,

dass es einen so bisschen an Festival erinnert.

Ja, auf jeden Fall. Der ganze Dreck, überall Leute die rumlaufen, Gemeinschaftsduschen die aufgebaut sind oder sowas,

das ist schon krass.

Ja, schon krass. Na eben auch diese, als die Leute sich so mit Sonnenmilch eingecremt haben, dachte ich so:

Dieser Duft passt nicht zu der Kulisse hier irgendwie.

Heute morgen als ich kam, ich hatte so richtig Gänsehaut, als ich das hier gesehen habe und ich hatte echt so ein Schockmoment.

Und jetzt ist man schon wieder ein paar Stunden hier und man akklimatisiert sich auf so eine komische Art und Weise.

Man fühlt es. Es fühlt sich so ein bisschen normal an.

Man gewöhnt sich voll daran.

Voll.

Ich bin irgendwie erleichtert, dass es nicht nur mir so geht und auch Andre sagt, dass man das Leid ein Stück weit ausblendet.

Wer weiß, ist vielleicht auch besser so.

Kurze Zeit später werde ich aber wieder erinnert: Wir sind immer noch im Krisengebiet.

Wir wollten eigentlich grad zurück zu unserem Shuttle laufen, aber da sind defekte Gasflaschen und deshalb werden jetzt alle

zurückgeschickt. Auch die großen Autos und so, weil das natürlich gefährlich ist. Jetzt müssen wir mal gucken,

wie wir hier überhaupt rauskommen.

Weil wir nicht weiterkommen, gehen wir zurück zum Helferpunkt. Eigentlich wollen wir von der Bundeswehr einen alternativen Weg

aus dem Krisengebiet erfahren, als wir dort Mario treffen. Vor einem halben Jahr hat er sich mit seiner Freundin ein Haus an der

Ahr gekauft. In der Katastrophennacht hat Mario dann all sein Hab und Gut verloren.

Du hast hier gewohnt?

Ja, genau. Ja, also das ist direkt hier Richtung Ahr.

Fast alle Häuser hier in der Gegend gelten nach der Katastrophe als einsturzgefährdet und müssen abgerissen werden.

Marios Haus ist eines von 6, das stehen bleiben kann.

Hallo. Wir sind vom Y-Kollektiv. Wir machen eine Reportage, haben gerade deinen Freund geschnappt,

der hat uns ein bisschen was erzählt.

Bin so nett und komme gerade noch mit. Damit die sich das auch mal ansehen. Ja, alles klar. Bis gleich.

Das hier ist euer Haus? Ja.

Und hier sind auch die freiwilligen Helfer, die gerade unser Dach abdichten.

Wir dürfen hoch ja, passiert nichts glaube ich.

Das Haus ist vom Wasser noch schwer gezeichnet. Es ist kaum zu fassen was hier passiert ist: 6 Meter hoch stand das Wasser.

In letzter Sekunde schwimmen Mario und seine Freundin aus dem Fenster im Obergeschoss.

Die Strömung unten drunter hat uns die Beine weggerissen. Aber dann hochgeklettert. Meine Freundin konnte ich auch

noch hochziehen. Ich habe sie dann mit hochgezogen. Die Katzen haben wir hochbekommen und dann waren wir erleichtert,

als wir gesehen hatten, das Wasser steigt nicht mehr nach Stunden. Das Wasser stand ungefähr ja also bis hier oben unter

das Dach.

Was denkt man dann, wenn man da sitzt und alles.. Wie habt ihr diese 14 Stunden überstanden?

Am Anfang war sehr viel schwarzer Humor dabei. Ja, tatsächlich, wir konnten ja nicht, also irgendwie muss man sich ja wach und

sich bei Laune halten. Todesangst kurz vorher gehabt.

14 Stunden warten die beiden auf dem Dach auf Rettung. Seitdem sind sie dauerhaft unter Strom.

Die Frau gegenüber von uns ist leider ertrunken. Da hinten. Aber das ist was anderes.

Eine nette Frau.

Jetzt denkt man eigentlich nur noch dran: Hauptsache, man kann noch ein paar Sachen retten oder das so Leute sind, wie hier jetzt.


Eine Woche nach der Flutkatastrophe: Wer hilft und wer nutzt die Not aus? | Y-Kollektiv (1) Uma semana após o desastre da enchente: quem está ajudando e quem está aproveitando a necessidade? | Y coletivo (1) 洪灾一周后:谁在提供帮助,谁在利用需求? | Y集体 (1)

Hier sind Menschen gestorben, hier sterben immer noch Menschen. Hier ist alles zerstört. Hier sind Menschen gestorben, hier sterben immer noch Menschen. Hier ist alles zerstört. People have died here, people are still dying here. Everything is destroyed here.

Ich hab natürlich im echten Leben noch nie ein Kriegsgebiet gesehen, aber so stell ich mir eins vor. I've never seen a war zone in real life, of course, but that's how I imagine it to be.

Kreis Ahrweiler in Rheinland-Pfalz. Eine Woche nach der Hochwasserkatastrophe bin ich unterwegs in den mit am District of Ahrweiler in Rhineland-Palatinate. One week after the flood disaster, I am on the road in the

schwersten betroffenen Regionen. Freiwillige aus ganz Deutschland kommen, um zu helfen. Die Lage ist chaotisch. regions that have been hardest hit. Volunteers from all over Germany come to help. The situation is chaotic.

Wir brauchen nach der aktuellen Kalkulation weitere 30 Busse. According to the current calculation, we need another 30 buses.

Aber welche Hilfe kommt bei den Betroffenen wirklich an? Die Meinungen gehen auseinander. Und die Stimmung ist aufgeheizt. But what kind of help does those affected really get? Opinions differ. And the mood is heated.

Es wird im Internet gesagt: Bleibt fern, ihr behindert hier die Profis. Ich sehe wenig Profis. It is said on the Internet: stay away, you are hindering the professionals here. I see only a few professionals.

So viele Helfer und so viel Hilfe, wie wir erfahren haben, unbeschreibbar. So many helpers and so much help, as we have experienced, indescribable.

Neben THW, Feuerwehr, Bundeswehr und Freiwilligen kommen auch Helfer mit fragwürdigen Ideologien. In addition to THW, the fire brigade, the federal armed forces and volunteers, there are also helpers with questionable ideologies.

Nutzen Sie die Situation für Ihre Zwecke? Are they using the situation for their own purposes?

Das ist das letzte was wir brauchen. Solche Spacken. Die Not der Menschen dann auch noch ausnutzen. This is the last thing we need. Such dumbass. To take advantage of the misery of the people.

Ich packe selbst mit an und will herausfinden, wie helfen richtig geht? I lend a hand myself and want to find out how to help properly?

9 Uhr morgens, ein Treffpunkt im Rheinland, genau eine Woche nach dem Hochwasser. 9 a.m., a meeting point in the Rhineland, exactly one week after the flood.

Von hier fahren Busse freiwillige Helfer in die betroffene Regionen, damit die Straßen nicht von Privatautos verstopft werden. From here, buses drive volunteers to the affected regions so that the streets are not clogged by private cars.

Ich war vor 5 Tagen schon mal zur Berichterstattung hier, seitdem wird in sozialen Medien der Vorwurf laut, I was here five days ago to report, since then the accusation has been loud in social media

dass die Hilfe in den betroffenen Regionen nicht ankäme, ich will mir selbst ein Bild machen. that the aid was not arriving in the affected regions. I want to see for myself.

Boah, das letzte mal habe ich so ne lange Schlange auf der Fusion gesehen. Wow, the last time I saw such a long line was at the Fusion.

Und auch die Organisatoren der Busse hatten mit so viel Andrang nicht gerechnet, es fehlen Busse. Kein Wunder, And the organizers of the buses did not expect so much rush, there are no buses. No wonder

professionell organisiert, ist der Service nicht. Ich habe den Shuttle auf Facebook gefunden. Privatleute aus der Gegend haben ihn the service is not professionally organized. I found the shuttle on Facebook. Private people from the area have set it up.

auf die Beine gestellt. Manche von Ihnen sind selbst vom Hochwasser betroffen. Some of the people are affected by the floods themselves.

Wir brauchen mindestens, mindestens 10 weitere Fahrer inklusive Neunsitzerbusse. Wir müssen alles gerade umstellen. We need at least, at least 10 more drivers including nine-seater buses. We have to change everything right now.

Habt ihr einen Bus mit neun Sitzplätzen, seid ihr sofort eingestellt. If you have a bus with nine seats, you will be hired immediately.

Die Polizei hilft beim Eskortieren. The police help with escorting.

Wir brauchen für die Polizei Applaus! We need applause for the police!

Während wir warten, treffe ich Lina, Dennis und Thorsten, die schon mehrmals in der Region waren. While we wait, I meet Lina, Dennis and Thorsten, who have already been to the region several times.

Als Thorsten von der Katastrophe hörte, war sofort klar, er packt an. When Thorsten heard about the catastrophe, it was immediately clear that he would take action.

Zwei Leute sind losgefahren. Ich kam gerade aus dem Urlaub und hab Zeit gehabt, dann ging es los. Two people drove off. I just came back from vacation and I had time, then it started.

Am ersten Tag habe ich ihn kennengelernt. Ich bin alleine hier her gefahren. Ich komme aus Hunsrück, habe die Woche Urlaub. I met him on the first day. I drove here alone. I come from Hunsrück and have vacation for the week.

Und ja, hab sie kennengelernt und seitdem fahren wir jeden Tag zusammen. And yes, I met the, and since then we've been driving together every day.

Im Urlaub zum Helfen ins Krisengebiet. Für Dennis klingt das beinahe selbstverständlich. On vacation to help in the crisis area. For Dennis it almost sounds like a matter of course.

Die Prioritäten sind klar: Möglichst viele Helfer möglichst schnell vor Ort bekommen. Einer passt noch hinten rein. The priorities are clear: get as many helpers as possible on site as quickly as possible. One still fits in the back.

Wann sonst kann man aus so noblen Gründen auf die Straßenverkehrsordnung scheißen? When else can you shit traffic regulations for such noble reasons?

20 Minuten fahren wir nach Altenburg. Eine Stadt direkt an der Ahr. We drive 20 minutes to Altenburg. A city right on the Ahr.

Vor einer Woche fielen in der Region innerhalb von 72 Stunden 133 Liter Regen pro Quadratmeter. Die Ortschaften auf flacher Ebene A week ago, 133 liters of rain per square metre fell in the region within 72 hours. The towns on the flat plain

wurden besonders hart getroffen, weil der Regen aus den Bergen die Ahr zusätzlich flutete. Teils stand das Wasser hier 7 Meter were hit particularly hard because the rain from the mountains also flooded the Ahr. Sometimes the water was 7 meters

hoch. 179 Tote forderte die Katastrophe offiziell bisher - es gibt immer noch Vermisste. high here. The disaster has officially claimed 179 deaths so far - there are still missing people.

Und all das wird mir plötzlich klar, als ich da bin. And all of that suddenly becomes clear to me when I'm there.

Das ist so Wahnsinn. Ich mein, ich habe natürlich im echten Leben noch nie ein Kriegsgebiet gesehen, aber so stelle ich mir eins vor. This is so insane. I mean, I've never seen a war zone in real life, of course, but that's how I picture it.

Hier steht ja nichts mehr. Und dann auch diese ganzen Akteure hier sind Hubschrauber, Polizei, Bundeswehr. Es ist.. There's nothing left here. And then all of the actors here are helicopters, the police and the armed forces. It's ...

Hier ist auch echt so eine Stimmung in der Luft. Es ist erdrückend. There's a real atmosphere in the air here too. It's overwhelming.

Wenn ich es nicht besser wüsste, würd ich denken: Gleich ruft ein Regisseur laut “CUT”. Inmitten dieser surrealen Kulisse If I didn't know better, I would think: A director is about to call out “CUT”. In the midst of this surreal backdrop,

habe ich meine komplette Gruppe verloren. Also erstmal allein los und orientieren. I lost my entire group. So first I set off on my own and orientate.

Ich erfahre, dass es einen Sammelpunkt gibt, an dem die Bundeswehr Hilfsaufträge an private Helfende vermittelt I find out that there is a collection point where the armed forces mediates aid orders to private helpers

und Gebietskarten verteilt. Dort treffe ich Andre, 23. Er gehört einer evangelischen Kirchengemeinde an, die mit 120 Leuten and distributes area maps. There I meet Andre, 23 years old. He belongs to a Protestant parish that has come from all over Germany

aus ganz Deutschland angerückt sind. Gerade trommelt er eine Gruppe für das Leerschippen eines Kellers zusammen. with 120 people. At the moment he is gathering a group to empty a cellar.

Hey Jungs, habt ihr hier noch was zu tun? Hey guys, do you have anything else to do here?

Ja, weil wir haben hier eine Kreuzstraße 17, da bräuchte man einige Leute, um was frei zu räumen. Wie viele Leute seid ihr? Yes, because we have Kreuzstrasse 17 here, we would need a few people to clear something. How many people are you?

Zu dritt. Three.

Und ihr seid? And you are?

Genau, wir brauchen 20 Leute. Exactly, we need 20 people.

Genau, 20 Leute brauchen wir. Ihr seid 10, 3. Hilfsmittel von 10 Leuten. Ja perfekt, dann seid ihr 3. Wir sind noch 3, Exactly, we need 20 people. You are 10, 3. Resource from 10 people. Yes, perfect, then you are 3. We're still 3,

dann sind wir schon fast.. Die anderen kriegen wir auch noch zusammen. then we're almost ... We can get the others together too.

Unbürokratisch verabreden sich die Helfenden am Einsatzort. The helpers arrange to meet at the place of action without red tape.

Der Auftrag: Ein Kellerloch von Schlamm und Wasser befreien. Wer hier wohnt, wissen wir nicht. Vor einer Woche noch wäre es The assignment: clear a basement hole of mud and water. We don't know who lives here. A week ago it would be

undenkbar hier einfach in fremde Keller zu gehen. Aber private Räume scheint es jetzt nicht mehr richtig zu geben. unthinkable to simply go to someone else's cellar here. But private spaces no longer really seem to exist.

Zuerst saugt eine Pumpe das Wasser aus dem Keller.. Das große Problem ist aber der Schlamm darunter, der muss mit Eimern First a pump sucks the water out of the cellar. The big problem, however, is the sludge underneath, which has to be

abgetragen werden. Im ersten Moment wirkt der Matsch harmlos, aber dann wird mir klar: Der Schlamm der hier rumliegt ist removed with buckets. At first the mud looks harmless, but then I realize: The mud lying around here is

gefährlich. Da ist alles drin: Öl, Fäkalien, verwesende Stoffe. dangerous. Everything is in there: oil, faeces, decaying substances.

Hier vor Ort ranken sich viele Horrorgeschichten um den Matsch. Und tatsächlich kann man sich davon von Magen-Darm bis hin zur Here on site, many horror stories entwine around the mud. And in fact you can catch everything from gastrointestinal

zur krassen Blutvergiftungen alles einfangen. Eigentlich müsste man die Straße mit Frischwasser vom Schlamm befreien: to blatant blood poisoning. Actually, the street should be freed from the mud with fresh water:

Wasser und Strom aus Leitung wird es hier aber erst in Wochen wieder geben. water and electricity from the mains will only be available here in a few weeks.

Dreckig werden wir garantiert. We are guaranteed to get dirty.

Beim Eimer schleppen kommt die Sonne raus, 28 Grad, fremde junge Leute kommen miteinander ins Gespräch. Wär in den Eimern When lugging the bucket, the sun comes out, 28 degrees, strange young people get into conversation with each other.

Sangria und kein Schlamm, klingt die Beschreibung fast nach Urlaub. If there were sangria in the bucketsand no mud, the description almost sounds like a vacation.

Es ist krass, wenn man ausblendet, was man hier eigentlich macht, es ist ja fast ganz nett. Also, also wenn man es so.. It's crazy when you ignore what you're actually doing here, it's almost nice. Well, if you do it like that ..

Man kann solche Sachen auch nur mit Humor ertragen. Was willst du den tun? Wenn jetzt alle heulen, kommen wir nicht voran. You can only endure such things with a sense of humor. What do you want to do? If everyone is crying now, we will not make any progress.

Anpacken heute, ne? Get started today, right?

Ausblenden und arbeiten. Heute Abend ein Bierchen trinken. Bis Sonntag durchhalten. Hide and work. Have a beer tonight. Hold out until Sunday.

Alles gut. It's all OK.

Manuel ist Hufschmied und erstmal 4 Tage zum Helfen da. Er ist bei einem Kumpel untergekommen, sonst kennt er hier keinen. Manuel is a blacksmith and is there to help for 4 days. He stayed with a friend, otherwise he doesn't know anyone here.

Das wird hier auch ewig und drei Tage dauern, bis das alles wieder aufgebaut ist. Dann sind so Baumaterialien gerade unfassbar teuer. It will take forever and three days until everything is rebuilt. Then building materials like this are incredibly expensive.

Das wird richtig spannend, wie gut das funktioniert. Aber es ist ja beeindruckend, wie viel Hilfe hier ja auch landet und wie viele It will be really exciting to see how well it works. But it's impressive how much help ends up here and how many

Leute spenden, Firmen spenden, was alles zur Verfügung steht. Selbst bei uns, anderthalb Stunden von hier, people donate, companies donate, everything that is available. Even here, an hour and a half from here,

waren Gummistiefel ausverkauft. Es war krass. rubber boots were sold out. It was awesome.

Krass! Crass!

Ich hab zum Glück Größe 47, da waren noch welche da. Luckily I'm size 47, there were still some there.

Während wir hier arbeiten, denke ich an die Vorwürfe aus dem Netz, dass von offizieller Stelle zu wenig Hilfe käme und hier ohne die While we are working here, I think of the allegations from the internet that there is not enough official help and that

Freiwilligen nix gehen würde. Manuel stimmt da nicht zu, die Profis sind einfach noch mit anderen Arbeiten beschäftigt, sagt er. nothing would work here without the volunteers. Manuel doesn't agree, the professionals are just busy with other work, he says.

Die Jungs mit den großen Sachen, die haben jetzt keine Zeit, hier hinterm Haus die Sachen so groß rauszuschmeißen. The boys with the big things, they don't have time to throw the big things out here behind the house.

Dafür sind die Freiwilligen super. The volunteers are great for that.

Also für solche - oder hier für den Keller wegschleppen. Da müssen wir jetzt nicht die Bundeswehr ran ziehen oder was. So for such - or dragged away here for the cellar. We don't have to call in the armed forces or something.

Die können erstmal die großen Sachen alle mit ihrem Gerät da wegschaffen. Und sich um die beschissenen Aufgaben kümmern, First they can get the big things out of there with their device. And take care of the shitty chores

weil hier sind immer noch Leute irgendwo verschüttet. Die müssen auch geborgen werden. Es muss ja nicht jeder hier den because there are still people trapped here somewhere. They also have to be recovered. Not everyone here has to act as a

Lebensretter mimen, sondern es geht ja um solche Arbeiten hier. Den Rest sollen die Profis machen, alles gut, wir machen das hier. lifesaver, it's about such work here. The rest should be done by the professionals, everything's fine, we'll do this here.

Über 3 Stunden vergehen, während wir den Keller leer schippen. Das muss man sich mal reinziehen: Hier helfen 20 Leute für Over 3 hours pass while we empty the cellar. You have to take a look at that: 20 people help here for

ein 10 Quadratmeter-Loch. Sowohl ermutigend, wie toll alle zusammenarbeiten als auch ernüchternd, a 10 square meter hole. Both encouraging, how great everyone works together and sobering,

wie wenig menschliche Arbeitskraft gegen die Zerstörungswut der Natur ankommt. how little human labor can counter the destructiveness of nature.

Plötzlich kehrt die Besitzerin des Hauses zurück. Suddenly the owner of the house returns.

Also ich habe keine Worte mehr. So viele Helfer und so viele Hilfe, die wir erfahren haben. Es könne.. Also das ist unbeschreibbar. So I have no more words. So many helpers and so much help that we have received. It could .. So that's indescribable.

Es ist Wahnsinn! Und alles so viele junge. It is madness! And all so many young ones.

Waren sie auch hier, als es passiert ist? Were you here when it happened?

Ja, mein Mann und ich, wir haben oben am Dach gesessen. Ja, also wenn es noch eine Viertelstunde geregnet hätte ich glaube, Yes, my husband and I, we sat up on the roof. Yes, so if it had rained for a quarter of an hour I think

dann wären wir nicht nach unten gekommen. Hatten wir so ein rotes Tuch. Dann haben wir immer durch die Luke gewunken. we would not have come down. We had a red cloth. Then we always waved through the hatch.

Und dann kam morgens, nachts kann ja kein Hubschrauber fliegen und dann kam morgens, kam dann der Hubschrauber And then it came in the morning, no helicopter can fly at night and then in the morning, the helicopter came

und hat uns rausgehoben. and took us out.

Auch mein Eindruck ist: Fast alle Menschen, die ich treffe sind zwischen 20 und 35. Das ist aber auch kein Wunder: Denn die My impression is also: Almost all the people I meet are between 20 and 35. But that's no wonder: Because the

Arbeit ist wirklich anstrengend. work is really exhausting.

Nach der Arbeit gehen Andre und ich zum Versorgungszelt. Mir fällt auf: Bei der Essensversorgung arbeiten zumeist die etwas After work, Andre and I go to the supply tent. It strikes me that it is mostly the somewhat older helpers

älteren Helfenden. Es ist beeindruckend wie gut alles funktioniert: Innerhalb von kürzester Zeit wurde hier who work with the food supply. It is impressive how well everything works: a functioning supply structure

eine funktionierende Versorgungsstruktur aufgebaut. was set up here within a very short time.

Du hast gerade eben gesagt, und das ist witzig, weil ich hatte den Gedanken auch schon mal, You just said, and that's funny, because I've had the thought

dass es einen so bisschen an Festival erinnert. that it reminds you a bit of a festival.

Ja, auf jeden Fall. Der ganze Dreck, überall Leute die rumlaufen, Gemeinschaftsduschen die aufgebaut sind oder sowas, Yes, in any case. All the dirt, people walking around everywhere, communal showers that have been set up or something,

das ist schon krass. that's crazy.

Ja, schon krass. Na eben auch diese, als die Leute sich so mit Sonnenmilch eingecremt haben, dachte ich so: Yes, it's amazing. Well, this too, when people put sun lotion on themselves, I thought like this:

Dieser Duft passt nicht zu der Kulisse hier irgendwie. This scent somehow doesn't go with the setting here.

Heute morgen als ich kam, ich hatte so richtig Gänsehaut, als ich das hier gesehen habe und ich hatte echt so ein Schockmoment. This morning when I came, I got goosebumps when I saw this and I was really shocked.

Und jetzt ist man schon wieder ein paar Stunden hier und man akklimatisiert sich auf so eine komische Art und Weise. And now you've been here for a couple of hours and you acclimatize in such a strange way.

Man fühlt es. Es fühlt sich so ein bisschen normal an. You can feel it. It feels a bit normal.

Man gewöhnt sich voll daran. You get used to it.

Voll. Fully.

Ich bin irgendwie erleichtert, dass es nicht nur mir so geht und auch Andre sagt, dass man das Leid ein Stück weit ausblendet. I am somehow relieved that it is not just me and Andre also says that one fades out the suffering a bit.

Wer weiß, ist vielleicht auch besser so. Who knows, it might be better that way.

Kurze Zeit später werde ich aber wieder erinnert: Wir sind immer noch im Krisengebiet. A short time later, however, I am reminded again: We are still in the crisis area.

Wir wollten eigentlich grad zurück zu unserem Shuttle laufen, aber da sind defekte Gasflaschen und deshalb werden jetzt alle We actually wanted to walk back to our shuttle, but there are defective gas bottles and that's why everyone is being

zurückgeschickt. Auch die großen Autos und so, weil das natürlich gefährlich ist. Jetzt müssen wir mal gucken, sent back now. Big cars, too, because that's dangerous, of course. Now we have to see

wie wir hier überhaupt rauskommen. how we can get out of here.

Weil wir nicht weiterkommen, gehen wir zurück zum Helferpunkt. Eigentlich wollen wir von der Bundeswehr einen alternativen Weg Because we can't get any further, we go back to the helper point. Actually, we want to find out from the armed forces an alternative

aus dem Krisengebiet erfahren, als wir dort Mario treffen. Vor einem halben Jahr hat er sich mit seiner Freundin ein Haus an der way out of the crisis area when we meet Mario there. Six months ago he and his girlfriend bought a house on the

Ahr gekauft. In der Katastrophennacht hat Mario dann all sein Hab und Gut verloren. Ahr. On the night of the disaster, Mario lost all his belongings.

Du hast hier gewohnt? Did you live here?

Ja, genau. Ja, also das ist direkt hier Richtung Ahr. Yes, exactly. Yes, that's right here in the direction of the Ahr.

Fast alle Häuser hier in der Gegend gelten nach der Katastrophe als einsturzgefährdet und müssen abgerissen werden. Almost all houses in the area are considered to be in danger of collapsing after the disaster and have to be demolished.

Marios Haus ist eines von 6, das stehen bleiben kann. Mario's house is one of 6 that can stand still.

Hallo. Wir sind vom Y-Kollektiv. Wir machen eine Reportage, haben gerade deinen Freund geschnappt, Hello. We are from Y-Kollektiv. We're doing a report, we just caught your friend

der hat uns ein bisschen was erzählt. who told us a little something.

Bin so nett und komme gerade noch mit. Damit die sich das auch mal ansehen. Ja, alles klar. Bis gleich. I'm so nice and I'll just come along. So that they can see it too. Yes everything is clear. See you soon.

Das hier ist euer Haus? Ja. Is this your house? Yes.

Und hier sind auch die freiwilligen Helfer, die gerade unser Dach abdichten. And here are the volunteers who are currently sealing our roof.

Wir dürfen hoch ja, passiert nichts glaube ich. We can go up, yes, I don't think anything will happen.

Das Haus ist vom Wasser noch schwer gezeichnet. Es ist kaum zu fassen was hier passiert ist: 6 Meter hoch stand das Wasser. The house is still heavily marked by the water. It is hard to believe what happened here: the water was 6 meters high.

In letzter Sekunde schwimmen Mario und seine Freundin aus dem Fenster im Obergeschoss. At the last second, Mario and his girlfriend swim out of the upstairs window.

Die Strömung unten drunter hat uns die Beine weggerissen. Aber dann hochgeklettert. Meine Freundin konnte ich auch The current below tore our legs away. But then climbed up. I was also able to pull my girlfriend

noch hochziehen. Ich habe sie dann mit hochgezogen. Die Katzen haben wir hochbekommen und dann waren wir erleichtert, up. I then pulled her up with me. We got the cats up and then we were relieved

als wir gesehen hatten, das Wasser steigt nicht mehr nach Stunden. Das Wasser stand ungefähr ja also bis hier oben unter when we saw that the water no longer rises after hours. So the water was about up here under

das Dach. the roof.

Was denkt man dann, wenn man da sitzt und alles.. Wie habt ihr diese 14 Stunden überstanden? What do you think when you sit there and everything .. How did you survive these 14 hours?

Am Anfang war sehr viel schwarzer Humor dabei. Ja, tatsächlich, wir konnten ja nicht, also irgendwie muss man sich ja wach und In the beginning there was a lot of black humor. Yes, actually, we couldn't, so somehow you have to be awake and

sich bei Laune halten. Todesangst kurz vorher gehabt. in a good mood. Feared to death shortly before.

14 Stunden warten die beiden auf dem Dach auf Rettung. Seitdem sind sie dauerhaft unter Strom. The two wait 14 hours on the roof for rescue. Since then they have been permanently energized.

Die Frau gegenüber von uns ist leider ertrunken. Da hinten. Aber das ist was anderes. Unfortunately, the woman across from us drowned. Back there. But that a different topic.

Eine nette Frau. A nice woman.

Jetzt denkt man eigentlich nur noch dran: Hauptsache, man kann noch ein paar Sachen retten oder das so Leute sind, wie hier jetzt. Now all you really think about is: the main thing is that you can still save a few things or that people are like those here now.