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Terra X History, (3)Kolonialismus: Wie Deutschland zur Imperial-Macht wurde.

(3)Kolonialismus: Wie Deutschland zur Imperial-Macht wurde.

Er löst mit seinem Kolonialrunden die Insel Samoa.

Er löst mit seinem Kolonialroman förmlich einen Südsee-Hype im deutschen Kaiserreich aus.

Die harte Wirklichkeit ist in Samoa, Nauru oder dem Bismarck-Archipel allerdings kaum anders als in den anderen deutschen Kolonien.

Am Anfang sind es meist kleine Handelsplätze.

Deutsche Kaufleute lassen sich auf Nauru, Palau oder anderen Inseln der Südsee nieder.

Einige Regionen, wie das Bismarck-Archipel oder Kaiser Wilhelms Land auf Neuginea, erhalten sogar deutsche Namen.

Die Händler kaufen den Einheimischen billig ihr Land ab.

Darauf legen sie vor allem Kokosplantagen an.

Auf den Plantagen werden Einheimische zur Arbeit gezwungen.

Auch Chinesen aus dem sogenannten deutschen Schutzgebiet in Tsingtao müssen hier arbeiten.

Aber bei der Kolonie in Samoa gibt es eine Besonderheit.

Die Einwohner der Inselgruppe gelten als edle Wilde.

Die Deutschen einigen sich 1889 auf der Samoa-Konferenz mit Großbritannien und den USA über die Aufteilung der Inseln.

Nicht dabei sind natürlich die Samoaner.

Allerdings dürfen sie ihre Kolonie zumindest selbst verwalten.

Es ist schon sehr bizarr, welche Unterschiede die Deutschen in ihren Kolonien gemacht haben.

Ulrika hat es ja vorhin auch schon gesagt.

Die Menschen in der Südsee galten als zivilisierter im Vergleich zu den Menschen in den afrikanischen Kolonien.

Und noch etwas ist außergewöhnlich, was den deutschen Kolonialismus anbelangt.

Er hat sich nämlich für das deutsche Reich volkswirtschaftlich überhaupt nicht gelohnt.

Die Kriege gegen die Einheimischen und die Verwaltung, die haben so viel Geld gekostet, dass die Kolonien letztlich nichts eingebracht haben.

Es gab nur eine einzige deutsche Kolonie, die sich volkswirtschaftlich wirklich gelohnt hat.

Und das war die kleinste deutsche Kolonie Togo zwischen Ghana und Benin in Westafrika gelegen.

Togo galt als sogenannte Musterkolonie.

Für die etwa eine Million Menschen, die 1884 auf dem Gebiet lebten, sah der Alltag allerdings alles andere als mustergültig aus.

Von Deutschen haben wir von vielen Seiten gehört, dass alle, ob jung oder alt, welche sich etwas zur Schulden kommen lassen und dafür vor Gericht gestellt werden,

nach erfolgtem Verhör zuerst durchgepeitscht und dann noch mit Gefängnis bestraft werden.

Das schreibt Isa Aquazo 1894 in einen Brief über die deutsche Kolonialherrschaft in Togo.

Warum aber galt Togo trotzdem als Musterkolonie und wird bis heute selbst von den Menschen in Togo oft positiv wahrgenommen?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich Koku Asamede. Er ist Historiker und arbeitet an der Universität Lomé in Togo.

Es geht um diese wirtschaftliche Stabilität der Kolonie damals und deswegen wurde sie als Musterkolonie genommen, sogar als Modell, als Vorbild für andere Kolonien.

Musterkolonie, das hieß, die Einheimischen wurden ausgebeutet und mussten zum Beispiel auf den Baumwollplantagen schuften.

Das brachte den wirtschaftlichen Erfolg. In Togo gab es zwar kein deutsches Militär, dafür gingen die Kolonialbeamten umso brutaler vor.

Die Prügelstrafe war nur ein Beispiel.

Und die meisten Petitionen und irgendwie Beschwerden wurden in so einer Zeit zwischengeschrieben nur von Einheimischen, die natürlich sehr kritisch gegenüber der Kolonialregierung waren.

Es gibt sehr viele Quellen, also von der Perspektive der Einheimischen, die ganz klar und offensichtlich diese Kolonialherrschaft bekämpften.

Über diese Kritik an der Kolonialherrschaft ist im Kaiserreich in Zeitungen und anderen Medien nur wenig geschrieben worden.

Die Warenzustände in den Kolonien wurden von der deutschen Bevölkerung kaum wahrgenommen.

Stattdessen gab es viele politisch motivierte Fotografien, die man als Postkarten kaufen konnte oder die in Zeitungen abgedruckt wurden.

Die Kolonialfotografie besteht aus Fotografien in den Kolonien, die nicht nur von Kolonialbeamten, sondern auch von Kaufleuten, als auch von Missionaren gemacht wurden.

Je nachdem, was die Leute zeigen wollten, um ihre Aktivitäten zu rechtfertigen, wurden Bilder gezeigt.

Und diese Bilder standen alle unter einer Ideologie. Das war die Ideologie der Herrschaft und die Ideologie des Rassismus.

Sie wollten dadurch zeigen, zumindest rechtfertigen, dass diese Menschen, diese sogenannten primitiven Menschen eine Zivilisierung brauchen.

Und genau dieses Bild hat sich bis heute gehalten. Seltsamerweise haben die meisten Menschen in Togo heute die deutsche Kolonialzeit positiv in Erinnerung.

Eine Erklärung dafür ist, 1914, mit Beginn des Ersten Weltkriegs, verlor das deutsche Kaiserreich seine Kolonie Togo an Frankreich.

Und es ist der jahrzehntelange und erbitterte Kampf bis 1960 um die Unabhängigkeit von Frankreich,

der den Menschen in Togo stärker im Gedächtnis geblieben ist, als die deutsche Kolonialherrschaft, die viel länger zurückliegt.

Wenn man davon ausgeht, dass die Kolonialzeit keine positive Tatsache war, dann konnte man langsam der Geschichte gegenüber kritisch werden.

Ich glaube, das ist auch ein Prozess. Ist gar nicht selbstverständlich.

In Kamerun ist die Erinnerung an die deutsche Kolonialmacht übrigens ähnlich positiv eingefärbt. Auch hier hatten die Franzosen die Kolonie übernommen.

Kuckoo hat gerade schon von den Kolonialfotografien erzählt, die ein ganz bestimmtes rassistisches Bild über die Menschen in den Kolonien zeigen sollten.

Es gab noch eine andere Möglichkeit, durch die die deutsche Bevölkerung etwas über ihre Kolonien erfahren konnte.

Nämlich beim Besuch im Menschenzoo. Ja, habt ihr richtig gehört.

Kolonialbeamte und findige Unternehmer wie der Hamburger Karl Hagenbeck kamen auf diese menschenverachtende Idee.

Sie organisierten Völkerschauen und lockten Besucher an mit Werbesprüchen wie

die letzten Kannibalen der Südsee oder Ausstellung anthropologisch-zoologischer Prachtgruppen in Hamburg noch nie gesehen.

Zoos mit exotischen Tieren waren damals so beliebt, dass Karl Hagenbeck auf die Idee kam, dort auch Menschen auszustellen,

die in der rassistischen Sichtweise als exotisch galten.

Völkerschauen gab es auch schon in der frühen Neuzeit, aber Hagenbeck perfektionierte die Inszenierung auf eine perfide Art und Weise.

Indigene aus Neuginea oder aus Afrika mussten zwischen Garzellen und Zebras rituelle Tänze aufführen

und sperrig begleitet mit Wurfsperren herumfuchteln. Die Zuschauer sollten sich fühlen wie auf einer Weltreise.

Einigen Indigenen wurden sogar die Zähne abgefeilt, damit man ihnen den Kannibalismus abnahm.

Die Menschen, die wie Tiere im Zoo ausgestellt wurden, haben das meistens nicht freiwillig gemacht.

Sie wurden mit falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt und landeten unversehens in den Gehegen.

Oder sie waren als Sklaven an die Zoos verkauft worden und hatten sowieso keine Wahl.

Mit diesen Völkerschauen machte Zoobesitzer Karl Hagenbeck übrigens ziemlich gute Geschäfte.

So gute Geschäfte, dass er 1907 einen neuen Tierpark eröffnen konnte.

Jemand, der sich mit der Aufarbeitung dieser Kolonialgeschichte beschäftigt und mit den Fragen rund um die Erinnerungskultur zum deutschen Kolonialismus sehr gut auskennt, ist Jürgen Zimmerer.

Jürgen ist Professor für Globalgeschichte an der Universität Hamburg.

Er ist einer der Kritiker des Humboldt-Forums in Berlin.

Den Macherinnen und Machern wirft er unter anderem vor, die deutsche Kolonialgeschichte bei der Ausstellungskonzeption fast vollständig ausgeblendet zu haben.

Jürgen, schön, dass du da bist. Hallo.

Hallo.

Du sprichst im Zusammenhang mit der deutschen Kolonialgeschichte auch von kolonialer Amnesie.

Das heißt also, dass man einen Großteil vergessen hat, dass wir als Gesellschaft vieles einfach nicht mehr wissen oder auch nicht wahrhaben wollen.

Allerdings sagst du auch, es gibt in diesen 30 Jahren deutsche Kolonialgeschichte auch Ereignisse, Persönlichkeiten und Begriffe aus dieser Zeit, die Eingang in das kollektive Gedächtnis der Deutschen gefunden haben.

Das scheint erstmal ein Widerspruch zu sein, ist es aber gar nicht, oder?

Nein, es ist kein Widerspruch, sondern es ist eigentlich die Feststellung des Kolonialismus, die deutsche Geschichte wie auch die europäische Geschichte insgesamt doch erheblich prägte.

Übrigens nicht nur die 30 Jahre formalen deutschen Kolonialreichs von 1884 bis 1918, sondern eigentlich auch die Zeit vorher und nachher, wo auch immer Menschen, die wir heute als Deutsch bezeichnen würden, im Grunde beteiligt waren in den kolonialen Unternehmungen anderer Länder.

Das ist das eine. Es ist ein wesentlicher Teil unserer Geschichte. Gleichzeitig, bis vor ein paar Jahren, haben die meisten offenbar nicht aktiv gewusst, dass Deutschland ein Kolonialreich hatte, das viertgrößte seiner Zeit und über 30 Jahre lang eben in zahlreichen Ländern Afrikas, aber auch in Asien herrschte.

Und dort eben, und das ist eigentlich der Punkt der Debatte, eben auch Kriegsverbrechen begangen hat oder im Beispiel des heutigen Namibias auch den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts.

Wir stellen fest, da tut sich gerade einiges. Du hast es beschrieben. Es gibt eine Aufarbeitung und es werden plötzlich auch Begriffe in Frage gestellt, die aus der Zeit des deutschen Kolonialismus stammen.

Kannst du da vielleicht mal so ein paar Beispiele nennen? Was benutzen wir vielleicht heute ganz selbstverständlich? Ist aber vielleicht dann doch nicht mehr so en vogue?

Naja, also selbstverständlich benutzen wir es ja eben nicht mehr, aber man kann sich ja die Debatte anschauen um das N-Wort oder um das M-Wort, um die M-Straße in Berlin.

Die Debatten um Black Facing im Karneval ist ja auf Kritik gestoßen, weil man sich eben auch ganz anders mit den Fragen des Rassismus auseinandersetzt.

Und die Frage des Rassismus in Deutschland natürlich auch wieder sehr stark auf den Kolonialismus verweist, weil im Grunde ist dieser Rassismus heute eben in wesentlichen Teilen eben auch in diesem Kolonialrassismus mit entstanden und geprägt worden.

Das heißt, das geht jetzt ineinander und Menschen möchten das nicht mehr, die fühlen sich rassistisch beleidigt. Es gibt Debatten, es gibt Debatten Black Life Matters vor zwei Jahren, das in Europa dann diskutiert wurde, führte dazu, dass man zum Beispiel in Hamburg, wo ich jetzt bin, diese riesige Bismarck-Statuenfrage stellte und sagte, ist Bismarck nicht auch ein Kolonialdenkmal?

Selbstverständlich ist er eins. Bismarck zeichnet verantwortlich für die Kolonialreichsgründung. Er ist mitverantwortlich und der geistige Vater der Aufteilung Afrikas in der Afrika-Konferenz, die bis heute nachwirkt.

Wir hören dann in den Nachrichten irgendwelche Grenzkonflikte oder Minderheitenkonflikte oder was auch immer und denken gar nicht dran, dass das auf Berlin, auf die Afrika-Konferenz und auf Bismarck mit zurückgeht.

Viele Probleme wurzeln ja auch daran, dass man die deutsche Kolonialzeit bis heute nicht richtig aufgearbeitet hat.

Deutschland hat als Kolonialmacht im damaligen Deutsch Südwestafrika 1904 den ersten Völkermord des 20. Jahrhunderts begangen, nämlich an den Herero und Nama.

Anerkannt ist dieser Völkermord von der Bundesregierung allerdings nur im historischen, nicht aber im völkerrechtlichen Sinne.

Unter anderem dagegen haben Vertreterinnen und Vertreter der Herero und Nama protestiert. Kannst du vielleicht noch mal darlegen, wogegen sich der Protest noch gerichtet hat?

Also man muss einfach klarstellen, es gibt eine Anerkennung dahingehend, dass es bis vor einigen Jahren hoch problematisch war.

Man bekam Probleme, wenn man von Genozid sprach im Zusammenhang mit Herero und Nama. Das ist jetzt aufgegeben worden.

Deutschland verhandelte mit Namibia sechs Jahre lang über eine Anerkennung und Formen der finanziellen Hilfe, Kompensation, Wiedergutmachung.

Es gibt jetzt eigentlich ein Abkommen, das im Grunde paraffiert ist. Das heißt, es wurde von den Unterhändlern unterzeichnet.

Aber es wurde im Grunde noch nicht formal angenommen, auch nicht von der namibischen Seite. Und zwar vor allem deshalb, weil ein Großteil der Herero und Nama sich in diesem Verhandlungsprozess nicht wiedergefunden hat.

Sie fühlten sich ausgeschlossen. Sie sagten, wir waren nicht beteiligt. Und es kann keine Entschuldigung, kein Abkommen über unsere Geschichte geben, an der wir nicht durch die von uns selbst gewählten Vertreter und Vertreterinnen beteiligt sind.

Das heißt, es ist nicht nur Kritik jetzt an der Anerkennung nur im historischen Sinne und nicht im völkerrechtlichen Sinne, sondern generell an diesem Verhandeln über die Köpfe der Menschen hinweg.

Dieser Hinweis auf das völkerrechtliche anerkennen, der hat einen anderen Grund. Man fürchtete von Anfang an, dass man im Grunde, wenn man praktisch historisch eine Zahlungsverpflichtung gegenüber den Herero und Nama eingeht, einen Präzedenzfall schafft, der eben dann auch gegenüber Italien, gegenüber Griechenland, gegenüber Polen und anderen Staaten und Opfern aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs eigentlich kommt.

Ja, man hat dann so eine Lösung gefunden, dass man sagt, wir investieren da jetzt in Infrastruktur und bauen Dinge im Land auf und versuchen damit dann Dinge gut zu machen. Aber wie du schon sagst, es ist natürlich noch was anderes, als sich offiziell zu entschuldigen, was definitiv nicht passiert ist.

Also man hat im Grunde gesagt, wir haben keine Pflicht etwas zu tun, aber wir einigen uns jetzt, dass wir freiwillig etwas geben. Das ist diese juristische Fiktion und die eben auch bei den Herero und Nama deshalb, glaube ich, auch so übel angesehen wird, weil man die Leute von den Verhandlungen ausgeschlossen hat, die die moralische Autorität gehabt hätten, das zu akzeptieren.

Das heißt, es ist auch ein ganz schwerer, handwerklicher, politischer Fehler der Bundesrepublik gewesen, zu sagen, wir wollen ein Deal machen, wir wollen ein Abkommen machen, aber wir schließen die aus, die eigentlich sagen können, ja, jetzt reicht es.

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(3)Kolonialismus: Wie Deutschland zur Imperial-Macht wurde. (3)Colonialism: How Germany Became an Imperial Power. (3)Colonialismo: cómo Alemania se convirtió en una potencia imperial. (3)Colonialisme : comment l'Allemagne est devenue une puissance impériale. (3) Kolonialisme: hoe Duitsland een keizerlijke macht werd. (3) Kolonializm: Jak Niemcy stały się potęgą imperialną. (3)Colonialismo: como a Alemanha se tornou uma potência imperial. (3) Колониализм: как Германия стала имперской державой. (3) Колоніалізм: як Німеччина стала імперською державою. (3)殖民主义:德国如何成为帝国主义列强。

Er löst mit seinem Kolonialrunden die Insel Samoa. |solves|||colonial powers||| ||||Koloniale rondes|||Samoa He solves with his colonial round the island of Samoa. Resuelve la isla de Samoa con su ronda colonial. Han löser ön Samoa med sin koloniala runda.

Er löst mit seinem Kolonialroman förmlich einen Südsee-Hype im deutschen Kaiserreich aus. |unleashes|||colonial novel|literally||South Sea|hype|||| ||||koloniale roman|bijna||Zuidzee||||| Él|||||||||||| With his colonial novel, he literally triggered a South Sea hype in the German Empire. Con su novela colonial, desencadena literalmente un alboroto en los mares del Sur del Imperio Alemán. Своим колониальным романом он буквально спровоцировал шумиху в Южных морях Германской империи. Med sin kolonialroman utlöste han bokstavligen en Sydsjöhype i det tyska riket.

Die harte Wirklichkeit ist in Samoa, Nauru oder dem Bismarck-Archipel allerdings kaum anders als in den anderen deutschen Kolonien. ||||||Nauru||||archipelago|however|hardly||||||| ||||||Nauru||||||||||||| ||||||||||archipiélago Bismarck||||||||alemanas| However, the harsh reality in Samoa, Nauru or the Bismarck Archipelago is hardly different from that in the other German colonies. Den hårda verkligheten i Samoa, Nauru och Bismarckarkipelagen skiljer sig dock knappast från den i de andra tyska kolonierna.

Am Anfang sind es meist kleine Handelsplätze. ||||mostly||trading places ||||||markten In the beginning, they are mostly small trading places. I början är de mestadels små handelscentrum.

Deutsche Kaufleute lassen sich auf Nauru, Palau oder anderen Inseln der Südsee nieder. |merchants||themselves||Nauru|Palau||||||settle ||||||Palau|||||| |comerciantes alemanes|se establecen|||||||||| Los comerciantes alemanes se instalan en Nauru, Palaos u otras islas de los Mares del Sur. Немецкие купцы поселяются на Науру, Палау и других островах в южной части Тихого океана. Tyska handelsmän bosätter sig på Nauru, Palau och andra öar i södra Stilla havet.

Einige Regionen, wie das Bismarck-Archipel oder Kaiser Wilhelms Land auf Neuginea, erhalten sogar deutsche Namen. |||||archipelago|||William's|||New Guinea|receive||| ||||||||Wilhelms|||Nieuw-Guinea|||| ||||||||||||reciben|||

Die Händler kaufen den Einheimischen billig ihr Land ab. |traders|||locals|cheap||| ||||los nativos|||| The traders buy the locals' land cheaply. Торговцы покупают землю по дешевке у местных жителей. Handlarna köper mark billigt av lokalbefolkningen.

Darauf legen sie vor allem Kokosplantagen an. |||||coconut plantations| |||||kokosplantages| De anlägger främst kokosnötsplantager.

Auf den Plantagen werden Einheimische zur Arbeit gezwungen. ||plantations||locals|||forced |||||||forzados

Auch Chinesen aus dem sogenannten deutschen Schutzgebiet in Tsingtao müssen hier arbeiten. ||||||territory||Tsingtao||| ||||||||Tsingtao|||

Aber bei der Kolonie in Samoa gibt es eine Besonderheit. |||colony||||||specialty |||||||||particularidad

Die Einwohner der Inselgruppe gelten als edle Wilde. ||||||благородные| |||island group|are considered||noble|savages |||eilandengroep|||noble| ||||son considerados||nobles salvajes|salvajes The inhabitants of the archipelago are considered noble savages.

Die Deutschen einigen sich 1889 auf der Samoa-Konferenz mit Großbritannien und den USA über die Aufteilung der Inseln. ||agree|||||||||||||division||islands |||||||||||||||verdeling|| Vid Samoakonferensen 1889 kom tyskarna överens med Storbritannien och USA om en uppdelning av öarna.

Nicht dabei sind natürlich die Samoaner. |there||||Samoans |||||Samoanen

Allerdings dürfen sie ihre Kolonie zumindest selbst verwalten. |||||at least||manage |||||||besturen |||||||administrar However, they are at least allowed to manage their colony themselves.

Es ist schon sehr bizarr, welche Unterschiede die Deutschen in ihren Kolonien gemacht haben. ||||bizarre||differences||||||| ||||||diferencias||||||| Det är mycket bisarrt vilka skillnader tyskarna gjorde i sina kolonier.

Ulrika hat es ja vorhin auch schon gesagt. Ulrika||||earlier||| Ulrika||||vorige||| ||||||ya|

Die Menschen in der Südsee galten als zivilisierter im Vergleich zu den Menschen in den afrikanischen Kolonien. ||||South Sea|were regarded||more civilized||||||||| |||||golden||geciviliseerde|||||||||

Und noch etwas ist außergewöhnlich, was den deutschen Kolonialismus anbelangt. ||||exceptional|||||concerns |||||||||betreft |||||||||respecto a Och det finns något annat som är extraordinärt med den tyska kolonialismen.

Er hat sich nämlich für das deutsche Reich volkswirtschaftlich überhaupt nicht gelohnt. ||||||||с точки зрения экономики||| |||namely|||||economically|at all||paid off Det var inte alls ekonomiskt lönsamt för det tyska riket.

Die Kriege gegen die Einheimischen und die Verwaltung, die haben so viel Geld gekostet, dass die Kolonien letztlich nichts eingebracht haben. ||||natives|||administration||||||costed||||ultimately||brought in| |||||||administratie||||||||||||| The wars against the natives and the administration, they cost so much money that the colonies ultimately brought in nothing. Krigen mot infödingarna och administrationen kostade så mycket pengar att kolonierna i slutändan inte gav någonting.

Es gab nur eine einzige deutsche Kolonie, die sich volkswirtschaftlich wirklich gelohnt hat. ||||only|||that||economically||justified|

Und das war die kleinste deutsche Kolonie Togo zwischen Ghana und Benin in Westafrika gelegen. |||||||||Ghana||Benin||West Africa|located |||||||||||Benin|||

Togo galt als sogenannte Musterkolonie. |was|||model colony ||||modelkolonie |era|||colonia modelo

Für die etwa eine Million Menschen, die 1884 auf dem Gebiet lebten, sah der Alltag allerdings alles andere als mustergültig aus. ||||||||||||||||||образцово| |||||||||territory|lived|seemed|||||||model| ||||||||||||||||||modelmatig| För de cirka en miljon människor som bodde i området år 1884 var vardagen dock allt annat än exemplarisk.

Von Deutschen haben wir von vielen Seiten gehört, dass alle, ob jung oder alt, welche sich etwas zur Schulden kommen lassen und dafür vor Gericht gestellt werden, ||||||sides||||||||||||debts||incur||for it||court|brought| ||||||||||||||||||deuda|||||||| We have heard from many Germans that anyone, young or old, who does something wrong will be taken to court, Hemos oído decir a alemanes de muchos sectores que cualquier persona, joven o mayor, que sea culpable de algo y sea llevada a juicio por ello, Vi har hört från många tyskar att alla, unga som gamla, som gör något fel kommer att ställas inför rätta,

nach erfolgtem Verhör zuerst durchgepeitscht und dann noch mit Gefängnis bestraft werden. ||||прошёл через пыт||||||| |completed|interrogation||whipped|||||prison|punished| |voltooid|||geëxecuteerd||||||| |realizado|||azotado||||||| after being interrogated, are first whipped through and then punished with imprisonment. después del interrogatorio, primero ser azotado y luego castigado con la cárcel. efter förhör, först piskade och sedan straffade med fängelse.

Das schreibt Isa Aquazo 1894 in einen Brief über die deutsche Kolonialherrschaft in Togo. ||Is|Aquazo|||||||colonial rule|| ||Isa|Aquazo|||||||||

Warum aber galt Togo trotzdem als Musterkolonie und wird bis heute selbst von den Menschen in Togo oft positiv wahrgenommen? ||was regarded|||||||||||||||||perceived Men varför betraktades Togo ändå som en mönsterkoloni och varför uppfattas den fortfarande ofta positivt även av Togos folk i dag?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich Koku Asamede. |||busy||Koku|Asamede |||||Koku|Asamede Er ist Historiker und arbeitet an der Universität Lomé in Togo. ||historian||||||Lomé|| ||||||||Lomé||

Es geht um diese wirtschaftliche Stabilität der Kolonie damals und deswegen wurde sie als Musterkolonie genommen, sogar als Modell, als Vorbild für andere Kolonien. |||||stability|||||therefore|||||taken|even||||model||| It's about this economic stability of the colony at that time and that's why it was taken as a model colony, even a model, a model for other colonies. Det handlar om den ekonomiska stabiliteten i kolonin vid den tiden och det var därför den togs som en modellkoloni, till och med som en modell för andra kolonier.

Musterkolonie, das hieß, die Einheimischen wurden ausgebeutet und mussten zum Beispiel auf den Baumwollplantagen schuften. ||||natives||exploited|||||||cotton plantations|toil |||||||||||||katoenplantages|schuften Model colony, which meant that the natives were exploited and had to slave on the cotton plantations, for example.

Das brachte den wirtschaftlichen Erfolg. ||||success In Togo gab es zwar kein deutsches Militär, dafür gingen die Kolonialbeamten umso brutaler vor. |||||||||||colonial officials|all the more|| |||||||||||koloniale ambtenaren||| Även om det inte fanns någon tysk militär i Togo var de koloniala tjänstemännen desto mer brutala.

Die Prügelstrafe war nur ein Beispiel. |beating|||| |roeststraffen|||| |castigo corporal||||

Und die meisten Petitionen und irgendwie Beschwerden wurden in so einer Zeit zwischengeschrieben nur von Einheimischen, die natürlich sehr kritisch gegenüber der Kolonialregierung waren. ||||||||||||в промежутке напис||||||||||| |||petitions|||complaints||||||written in between|||locals|||||||colonial government| |||petities|||klachten||||||tussengeschreven||||||||||koloniale regering| ||||||quejas||||||||||||||||| And most of the petitions and somehow complaints were interwritten in such a time only by locals, who of course were very critical of the colonial government. Y la mayoría de las peticiones y, de alguna manera, quejas fueron escritas en esa época sólo por lugareños que, por supuesto, eran muy críticos con el gobierno colonial. Och de flesta framställningar och klagomål skrevs vid den här tiden av lokalbefolkningen, som naturligtvis var mycket kritisk mot kolonialregeringen.

Es gibt sehr viele Quellen, also von der Perspektive der Einheimischen, die ganz klar und offensichtlich diese Kolonialherrschaft bekämpften. ||||||||||locals|||||obviously||colonial rule|fought |||||||||||||||offensichtlich||| There are very many sources, that is, from the perspective of the natives, who were clearly and obviously fighting this colonial rule.

Über diese Kritik an der Kolonialherrschaft ist im Kaiserreich in Zeitungen und anderen Medien nur wenig geschrieben worden. Det skrevs inte mycket om denna kritik av det koloniala styret i tidningar och andra medier i det tyska riket.

Die Warenzustände in den Kolonien wurden von der deutschen Bevölkerung kaum wahrgenommen. |состояния товаров|||||||||| |conditions of goods|||||||||hardly|perceived |goederenstanden|||||||||| |||||||||||percebidas The condition of goods in the colonies was hardly noticed by the German population. Условия поставок товаров в колонии почти не замечались немецким населением. Förhållandena för varor i kolonierna uppmärksammades knappast av den tyska befolkningen.

Stattdessen gab es viele politisch motivierte Fotografien, die man als Postkarten kaufen konnte oder die in Zeitungen abgedruckt wurden. Instead|||||motivated|photographs||||postcards|||||||printed| Instead, there were many politically motivated photographs that could be bought as postcards or printed in newspapers. Istället blev det många politiskt motiverade fotografier som kunde köpas som vykort eller tryckas i tidningar.

Die Kolonialfotografie besteht aus Fotografien in den Kolonien, die nicht nur von Kolonialbeamten, sondern auch von Kaufleuten, als auch von Missionaren gemacht wurden. |colonial photography|consists||photographs||||||||colonial officials||||merchants||||missionaries|| |koloniale fotografie|||||||||||||||||||missionarissen|| Colonial photography consists of photographs taken in the colonies not only by colonial officials, but also by merchants, as well as missionaries.

Je nachdem, was die Leute zeigen wollten, um ihre Aktivitäten zu rechtfertigen, wurden Bilder gezeigt. |after||||||||||justify||pictures|shown |||||||||||justificar||| Bilder visades beroende på vad folk ville visa för att motivera sina aktiviteter.

Und diese Bilder standen alle unter einer Ideologie. |||||under|| Das war die Ideologie der Herrschaft und die Ideologie des Rassismus. |||||rule|||||

Sie wollten dadurch zeigen, zumindest rechtfertigen, dass diese Menschen, diese sogenannten primitiven Menschen eine Zivilisierung brauchen. |||to show||justify||||||primitive|||civilization| |||||||||||primitieve|||| |||||justificar||||||||||

Und genau dieses Bild hat sich bis heute gehalten. ||||||||held ||||||||mantenido Seltsamerweise haben die meisten Menschen in Togo heute die deutsche Kolonialzeit positiv in Erinnerung. Strangely||||||||||||| vreemd genoeg|||||||||||||

Eine Erklärung dafür ist, 1914, mit Beginn des Ersten Weltkriegs, verlor das deutsche Kaiserreich seine Kolonie Togo an Frankreich. ||for it||||||||||||||| One explanation is, in 1914, with the beginning of World War I, the German Empire lost its colony of Togo to France.

Und es ist der jahrzehntelange und erbitterte Kampf bis 1960 um die Unabhängigkeit von Frankreich, ||||||ожесточённая||||||| ||||decades-long||bitter|||||independence|| ||||||verbitterde||||||| And it is the decades-long and bitter struggle until 1960 for independence from France,

der den Menschen in Togo stärker im Gedächtnis geblieben ist, als die deutsche Kolonialherrschaft, die viel länger zurückliegt. |||||||memory||||||||||ago |||||||||||||||||terugligt som Togos folk minns mer än det tyska kolonialväldet, som går mycket längre tillbaka i tiden.

Wenn man davon ausgeht, dass die Kolonialzeit keine positive Tatsache war, dann konnte man langsam der Geschichte gegenüber kritisch werden. ||of it|assumes||||||fact|||||||||| Om man antar att kolonialtiden inte var ett positivt faktum, kan man långsamt bli historiekritisk.

Ich glaube, das ist auch ein Prozess. Ist gar nicht selbstverständlich. |at all||self-evident |||por supuesto

In Kamerun ist die Erinnerung an die deutsche Kolonialmacht übrigens ähnlich positiv eingefärbt. |Cameroon||||||||by the way|similarly||colored ||||||||||||ingekleurd Auch hier hatten die Franzosen die Kolonie übernommen. |||||||taken |||||||tomado control

Kuckoo hat gerade schon von den Kolonialfotografien erzählt, die ein ganz bestimmtes rassistisches Bild über die Menschen in den Kolonien zeigen sollten. Cuckoo||||||colonial photographs||||||racist||||||||show| Kuckoo||||||koloniale fotografie||||||racistisch||||||||| Kuckoo has just already told about the colonial photographs that were meant to show a very specific racist image about the people in the colonies. Kuckoo har just talat om de koloniala fotografierna, som var avsedda att visa en mycket specifik rasistisk bild av människorna i kolonierna.

Es gab noch eine andere Möglichkeit, durch die die deutsche Bevölkerung etwas über ihre Kolonien erfahren konnte. |||||||||||||||learn| There was another way through which the German population could learn about their colonies.

Nämlich beim Besuch im Menschenzoo. namely||||human zoo ||||dierenpark Ja, habt ihr richtig gehört.

Kolonialbeamte und findige Unternehmer wie der Hamburger Karl Hagenbeck kamen auf diese menschenverachtende Idee. ||изобретательные||||||||||| colonial officials||resourceful|entrepreneur||||Karl|Hagenbeck||||dehumanizing| koloniale ambtenaar||vindingrijke||||||Hagenbeck||||menschenverachtende| ||||||||||||despectiva hacia la humanidad|

Sie organisierten Völkerschauen und lockten Besucher an mit Werbesprüchen wie ||||привлекали||||рекламными сл| ||human zoos||attracted||||advertisements| ||volkstellingen||||||advertentieslogans| They organized folk shows and attracted visitors with advertising slogans such as.

die letzten Kannibalen der Südsee oder Ausstellung anthropologisch-zoologischer Prachtgruppen in Hamburg noch nie gesehen. |||||||||экспонаты||||| ||canibals||||exhibition|anthropological|zoological|display groups of magnificent animals||Hamburg||| ||Kannibalen||||tentoonstelling|antropologisch|zoologische|prachtgroepen||||| |||||||||grupos de exhibición||||| the last cannibals of the South Seas or exhibition of anthropological-zoological splendor groups in Hamburg never seen. aldrig sett de sista kannibalerna i Söderhavet eller en antropologisk-zoologisk praktutställning i Hamburg.

Zoos mit exotischen Tieren waren damals so beliebt, dass Karl Hagenbeck auf die Idee kam, dort auch Menschen auszustellen, zoos||||||||||Hagenbeck||||||||exhibit ||||||||||||||||||tentoonstellen Djurparker med exotiska djur var så populära på den tiden att Karl Hagenbeck kom på idén att ställa ut människor där också,

die in der rassistischen Sichtweise als exotisch galten. ||||view|||were considered ||||opvatting|||golden |||||||consideraban

Völkerschauen gab es auch schon in der frühen Neuzeit, aber Hagenbeck perfektionierte die Inszenierung auf eine perfide Art und Weise. ||||||||||||||||подлый||| people shows||||||||modern era||Hagenbeck|perfected||presentation|||perfidious|||manner volkertentoonstellingen||||||||||||||||perfidieuze||| exhibiciones de pueblos|hubo||||||temprana||||||||||||

Indigene aus Neuginea oder aus Afrika mussten zwischen Garzellen und Zebras rituelle Tänze aufführen |||||||||||||исполнять танцы indigenous||||||||gazelles||zebras|ritual|dances|perform indigenen||||||||garzellen|||rituele||uitvoeren Коренные жители Новой Гвинеи или Африки должны были исполнять ритуальные танцы между гарцеллами и зебрами. Ursprungsbefolkningar från Nya Guinea eller Afrika var tvungna att utföra rituella danser mellan garceller och zebror

und sperrig begleitet mit Wurfsperren herumfuchteln. |громоздкий|||бросковыми пр|размахивать |bulky|accompanied||barriers|flail |sperrig|||werpsperen|zwaaien |torpe|acompañado||bloqueadores de lanzamiento|agitarse and bulky accompanied waving around with throwing barriers. и громоздкие, сопровождаемые метательными барьерами. och skrymmande tillsammans med kastbarriärer. Die Zuschauer sollten sich fühlen wie auf einer Weltreise. |viewers|||feel||||world trip

Einigen Indigenen wurden sogar die Zähne abgefeilt, damit man ihnen den Kannibalismus abnahm. ||||||обточены|||||| some|indigenous||||teeth|filed down|||||cannibalism|taken ||||||afgevijld|||||| ||||||limadas||||||se les quitara Vissa ursprungsbefolkningar fick till och med sina tänder filade för att deras kannibalism skulle kunna erkännas.

Die Menschen, die wie Tiere im Zoo ausgestellt wurden, haben das meistens nicht freiwillig gemacht. |||||||exhibited||||||voluntarily| |||||||expuestas|||||||

Sie wurden mit falschen Versprechungen nach Deutschland gelockt und landeten unversehens in den Gehegen. |||||||приманены|||неожиданно|||в вольерах ||||promises|||lured||landed|unwittingly|||pens ||||beloftes||||||onverwachts|||kooien ||||||||||de repente|||recintos

Oder sie waren als Sklaven an die Zoos verkauft worden und hatten sowieso keine Wahl. ||||||||||||anyway||choice

Mit diesen Völkerschauen machte Zoobesitzer Karl Hagenbeck übrigens ziemlich gute Geschäfte. ||human zoos||zoo owner|||by the way|||business ||volkstellingen||de zoobezitter||||||

So gute Geschäfte, dass er 1907 einen neuen Tierpark eröffnen konnte. ||||||||open| |||||||dierentuin||

Jemand, der sich mit der Aufarbeitung dieser Kolonialgeschichte beschäftigt und mit den Fragen rund um die Erinnerungskultur zum deutschen Kolonialismus sehr gut auskennt, ist Jürgen Zimmerer. ||||||||||||||||культура памяти||||||||| |||||processing||colonial history|deals||||||||culture of remembrance||||||is knowledgeable about|||Zimmerer |||||opwerking|||||||||||||||||uitkent|||Zimmerer ||||||||||||||||||||||conoce bien|||

Jürgen ist Professor für Globalgeschichte an der Universität Hamburg. ||||global history||||Hamburg ||||wereldgeschiedenis||||

Er ist einer der Kritiker des Humboldt-Forums in Berlin. ||||||Humboldt|forums|| He is one of the critics of the Humboldt Forum in Berlin.

Den Macherinnen und Machern wirft er unter anderem vor, die deutsche Kolonialgeschichte bei der Ausstellungskonzeption fast vollständig ausgeblendet zu haben. |makers||makers|throws||||||||||exhibition concept||completely|blended out|| |maaksters|||||||||||||tentoonstellingsconceptie|||uitgeblendet|| ||||acusa||entre otras|||||||||||ocultado|| Among other things, he accuses the makers of having almost completely ignored German colonial history in the exhibition concept. Среди прочего, он обвиняет организаторов в том, что при создании выставки они практически полностью проигнорировали колониальную историю Германии. Han anklagar bland annat arrangörerna för att nästan helt ha ignorerat den tyska koloniala historien när de utformade utställningen.

Jürgen, schön, dass du da bist. Hallo.

Hallo.

Du sprichst im Zusammenhang mit der deutschen Kolonialgeschichte auch von kolonialer Amnesie. |||context|||||||colonial|amnesia ||||||||||koloniale|

Das heißt also, dass man einen Großteil vergessen hat, dass wir als Gesellschaft vieles einfach nicht mehr wissen oder auch nicht wahrhaben wollen. |||||||||||||||||||||признавать| ||||||major|forgotten||||||||||||||acknowledge| |||||||||||||||||||||wahrhebben| |||||||||||||||||||||reconocer|

Allerdings sagst du auch, es gibt in diesen 30 Jahren deutsche Kolonialgeschichte auch Ereignisse, Persönlichkeiten und Begriffe aus dieser Zeit, die Eingang in das kollektive Gedächtnis der Deutschen gefunden haben. ||||||||||||events|personalities||terms|||||entry|||collective|memory|||| ||||||||||||eventos|personalidades|||||||entrada|||||||han encontrado| However, you also say that in these 30 years of German colonial history, there are also events, personalities and concepts from that time that have found their way into the collective memory of the Germans. Однако вы также говорите, что за эти 30 лет колониальной истории Германии есть события, личности и концепции этого периода, которые вошли в коллективную память немцев.

Das scheint erstmal ein Widerspruch zu sein, ist es aber gar nicht, oder? |seems|||contradiction||||||||

Nein, es ist kein Widerspruch, sondern es ist eigentlich die Feststellung des Kolonialismus, die deutsche Geschichte wie auch die europäische Geschichte insgesamt doch erheblich prägte. ||||contradiction||||||statement|||||||||||overall||significantly|shaped |||||||||||||||||||||||erhebelijk|beïnvloedde ||||||||||afirmación|||||||||||||considerablemente|marcó No, it is not a contradiction, but it is actually the finding of colonialism, which shaped German history as well as European history as a whole nevertheless considerably.

Übrigens nicht nur die 30 Jahre formalen deutschen Kolonialreichs von 1884 bis 1918, sondern eigentlich auch die Zeit vorher und nachher, wo auch immer Menschen, die wir heute als Deutsch bezeichnen würden, im Grunde beteiligt waren in den kolonialen Unternehmungen anderer Länder. by the way|||||formal||colonial empire||||||||before||||||||||||designate|||essentially|involved|||||enterprises|| |||||formele||koloniale rijk||||||||||||||||||||bezeichnen||||betrokken||||||| |||||||||||||||||||||||||||llamaríamos|||esencialmente|involucrados|||||empresas coloniales|| By the way, not only the 30 years of formal German colonial empire from 1884 to 1918, but actually also the time before and after, wherever people we would call German today were basically involved in the colonial ventures of other countries. Кстати, не только 30 лет формальной германской колониальной империи с 1884 по 1918 год, но и время до и после, когда люди, которых мы сегодня называем немцами, в основном участвовали в колониальных начинаниях других стран.

Das ist das eine. |||one Es ist ein wesentlicher Teil unserer Geschichte. |||essential||| Gleichzeitig, bis vor ein paar Jahren, haben die meisten offenbar nicht aktiv gewusst, dass Deutschland ein Kolonialreich hatte, das viertgrößte seiner Zeit und über 30 Jahre lang eben in zahlreichen Ländern Afrikas, aber auch in Asien herrschte. |||||||||apparently|||||||colonial empire|||fourth largest|||||||||numerous|||||||ruled |||||||||||||||||||vierde grootste|||||||||||||||| ||||||||la mayoría|aparentemente|||sabían||||||||||||||||||||||| Samtidigt har de flesta människor fram till för några år sedan uppenbarligen inte aktivt insett att Tyskland hade ett kolonialvälde, det fjärde största på sin tid, och att det styrde många länder i Afrika och Asien i över 30 år.

Und dort eben, und das ist eigentlich der Punkt der Debatte, eben auch Kriegsverbrechen begangen hat oder im Beispiel des heutigen Namibias auch den ersten Völkermord des 20. И|||||||||||||||||||||||||| ||||||||||debate|||war crimes|committed||||||today's|Namibia's||||| |||||||||||||oorlogsmisdaden||||||||Namibië||||| And there, and this is actually the point of the debate, also committed war crimes or, in the example of today's Namibia, also the first genocide of the 20th century. И там, и в этом, собственно, и заключается суть дебатов, она также совершала военные преступления или, в примере сегодняшней Намибии, первый геноцид 20-го века. Och där, och detta är faktiskt poängen i debatten, begick man också krigsförbrytelser eller, som i exemplet med dagens Namibia, 1900-talets första folkmord. Jahrhunderts.

Wir stellen fest, da tut sich gerade einiges. |||||||quite a bit Мы понимаем, что сейчас многое происходит. Vi inser att det är mycket som händer just nu. Du hast es beschrieben. |||described Es gibt eine Aufarbeitung und es werden plötzlich auch Begriffe in Frage gestellt, die aus der Zeit des deutschen Kolonialismus stammen. |||reexamination||||||terms|||questioned||||||German||come from |||opwerking||||||||||||||||| |||revisión|||||||||||||||||provienen de There is a reappraisal and suddenly even terms are questioned that originate from the time of German colonialism. Происходит переоценка и неожиданно ставятся под сомнение термины, возникшие еще во времена немецкого колониализма. Det sker en omvärdering och plötsligt ifrågasätts termer som härstammar från den tyska kolonialismens tid.

Kannst du da vielleicht mal so ein paar Beispiele nennen? Was benutzen wir vielleicht heute ganz selbstverständlich? ||||||naturally Vad använder vi kanske som en självklarhet idag? Ist aber vielleicht dann doch nicht mehr so en vogue? ||||||||в моде|в моде ||||||||in|vogue |||||||||de moda Men är det kanske inte längre så en vogue trots allt?

Naja, also selbstverständlich benutzen wir es ja eben nicht mehr, aber man kann sich ja die Debatte anschauen um das N-Wort oder um das M-Wort, um die M-Straße in Berlin. Well||of course||||||||||||||debate|||||||||||||||| Well, of course we don't use it anymore, but you can look at the debate about the N-word or the M-word, about the M-street in Berlin. Конечно, мы больше не используем это слово, но вы можете посмотреть на дебаты о слове на букву "Н" или слове на букву "М", о М-стрит в Берлине.

Die Debatten um Black Facing im Karneval ist ja auf Kritik gestoßen, weil man sich eben auch ganz anders mit den Fragen des Rassismus auseinandersetzt. |debates||Black|facing||carnival|||||encountered||||just|also||||||||engage with ||||facing||||||||||||||||||||omgaat ||||||||||||||||||||||||se aborda The debates about Black Facing in carnival have met with criticism, because people deal with the issues of racism in a completely different way. Дебаты о "черных лицах" на карнавале подвергаются критике, потому что вопросы расизма рассматриваются совершенно по-другому.

Und die Frage des Rassismus in Deutschland natürlich auch wieder sehr stark auf den Kolonialismus verweist, weil im Grunde ist dieser Rassismus heute eben in wesentlichen Teilen eben auch in diesem Kolonialrassismus mit entstanden und geprägt worden. |||||||||||||||points to||||||||||essentially|||also|||colonial racism||emerged||shaped| |||||||||||||||||||||||||||||||kolonialracisme||||| And the question of racism in Germany of course also refers very strongly to colonialism, because basically this racism today was also largely created and shaped by this colonial racism. И вопрос расизма в Германии, конечно, также очень сильно связан с колониализмом, потому что, по сути, сегодняшний расизм также был в значительной степени создан и сформирован колониальным расизмом. Och frågan om rasism i Tyskland har naturligtvis också en mycket stark koppling till kolonialismen, eftersom dagens rasism till stor del skapades och formades av den koloniala rasismen.

Das heißt, das geht jetzt ineinander und Menschen möchten das nicht mehr, die fühlen sich rassistisch beleidigt. |||||together||||||||||racially|insulted ||||||||||||||||ofensivamente insultados Это означает, что теперь они сливаются, и люди больше не хотят этого, они чувствуют себя оскорбленными по расовому признаку. Det betyder att det nu smälter samman och att människor inte längre vill ha det, de känner sig rasistiskt förolämpade. Es gibt Debatten, es gibt Debatten Black Life Matters vor zwei Jahren, das in Europa dann diskutiert wurde, führte dazu, dass man zum Beispiel in Hamburg, wo ich jetzt bin, diese riesige Bismarck-Statuenfrage stellte und sagte, ist Bismarck nicht auch ein Kolonialdenkmal? |||||||||||||||||||||||||||||||||вопрос статуи||||||||| ||debates|||debates||life|Matters|||||||||||||||||||||||||statue question|asked||||||||colonial monument ||||||||Matters|||||||||||||||||||||||||Statuenvraag|||||||||Kolonialdenkmal

Selbstverständlich ist er eins. Of course||| Bismarck zeichnet verantwortlich für die Kolonialreichsgründung. |is responsible for|responsible|||colonial empire building |||||koloniale rijk oprichting ||responsable de||| Бисмарк ответственен за создание колониальной империи. Er ist mitverantwortlich und der geistige Vater der Aufteilung Afrikas in der Afrika-Konferenz, die bis heute nachwirkt. |||||||||||||||||имеет последствия ||co-responsible|||spiritual|||division|||||||||has lasting effects |||||||||||||||||nawerkt

Wir hören dann in den Nachrichten irgendwelche Grenzkonflikte oder Minderheitenkonflikte oder was auch immer und denken gar nicht dran, dass das auf Berlin, auf die Afrika-Konferenz und auf Bismarck mit zurückgeht. |||||news|any|border conflicts||minority conflicts||||||||||||||||||||||goes back ||||||enige|grensconflicten||minderhedenconflicten|||||||||||||||||||||| |||||||||conflictos de minorías|||||||||||||||||||||| Vi hör sedan om gränskonflikter eller minoritetskonflikter eller vad det nu kan vara på nyheterna och tänker inte ens på att detta går tillbaka till Berlin, till Afrikakonferensen och till Bismarck.

Viele Probleme wurzeln ja auch daran, dass man die deutsche Kolonialzeit bis heute nicht richtig aufgearbeitet hat. ||root|||in it||||||||||processed| |||||||||||||||is opgewerkt| |||||||||||||||investigado adecuadamente| Många problem bottnar också i det faktum att den tyska kolonialtiden fortfarande inte har behandlats ordentligt.

Deutschland hat als Kolonialmacht im damaligen Deutsch Südwestafrika 1904 den ersten Völkermord des 20. |||||then|||||genocide| Jahrhunderts begangen, nämlich an den Herero und Nama. |committed|namely|||||

Anerkannt ist dieser Völkermord von der Bundesregierung allerdings nur im historischen, nicht aber im völkerrechtlichen Sinne. ||||||||||||||международном праве| acknowledged||||||federal government|however|||||||international|sense ||||||||||||||volkenrechtelijke| However, this genocide is recognized by the federal government only in the historical sense, but not in the sense of international law. Однако этот геноцид признан немецким правительством только в историческом смысле, но не в смысле международного права. Detta folkmord erkänns dock endast av den tyska regeringen i historisk mening, men inte i folkrättslig mening.

Unter anderem dagegen haben Vertreterinnen und Vertreter der Herero und Nama protestiert. ||against it||representatives||representatives|||||protested ||||||vertegenwoordigers||||| Among others, representatives of the Herero and Nama protested against this. Kannst du vielleicht noch mal darlegen, wogegen sich der Protest noch gerichtet hat? |||||outline|against|||protest||directed| |||||uitleggen|waartegen|||||| |||||exponer|||||||

Also man muss einfach klarstellen, es gibt eine Anerkennung dahingehend, dass es bis vor einigen Jahren hoch problematisch war. ||||clarify||||recognition|regarding|||||several|||| ||||duidelijk maken|||||daarin||||||||| So you just have to clarify, there is a recognition to the fact that it was highly problematic until a few years ago. Så man måste helt enkelt klargöra att det finns ett erkännande av att det var mycket problematiskt fram till för några år sedan.

Man bekam Probleme, wenn man von Genozid sprach im Zusammenhang mit Herero und Nama. ||||||genocide|||context||Herero||Nama Das ist jetzt aufgegeben worden. |||given up| |||declarado| That has now been abandoned. Теперь от этого отказались.

Deutschland verhandelte mit Namibia sechs Jahre lang über eine Anerkennung und Formen der finanziellen Hilfe, Kompensation, Wiedergutmachung. |вела переговоры|||||||||||||||возмещение ущерба |negotiated||||||||recognition||forms||||compensation|reparations ||||||||||||||||herstel ||||||||||||||||reparación económica

Es gibt jetzt eigentlich ein Abkommen, das im Grunde paraffiert ist. |||||agreement|||essentially|paraffinized| |||||verdrag||||geparafeerd| |||||acuerdo||||parafinado| There is actually an agreement now that is basically paraffined. Det finns nu faktiskt ett avtal som i princip är paraffiniserat. Das heißt, es wurde von den Unterhändlern unterzeichnet. ||||||переговорщиками| ||||||negotiators|signed ||||||onderhandelaars| This means that it was signed by the negotiators.

Aber es wurde im Grunde noch nicht formal angenommen, auch nicht von der namibischen Seite. |||в||||||||||| |||||||formal|accepted|||||Namibian| |||||||||||||Namibische| But it basically has not been formally adopted yet, not even by the Namibian side. Und zwar vor allem deshalb, weil ein Großteil der Herero und Nama sich in diesem Verhandlungsprozess nicht wiedergefunden hat. |||||||||||||||negotiation process||found again| |||||||||||||||onderhandelingsproces||weergevonden| Основная причина этого заключается в том, что большинство гереро и нама не признали себя участниками этого переговорного процесса. Det främsta skälet till detta är att majoriteten av Herero och Nama inte kände igen sig i denna förhandlingsprocess.

Sie fühlten sich ausgeschlossen. |felt||excluded |||excluidos Sie sagten, wir waren nicht beteiligt. |said||||involved |||||betrokken |||||involucrados Und es kann keine Entschuldigung, kein Abkommen über unsere Geschichte geben, an der wir nicht durch die von uns selbst gewählten Vertreter und Vertreterinnen beteiligt sind. ||||||agreement||||||||||||||elected|representatives||representatives|involved| ||||||overeenkomst||||||||||||||||||| ||||||||||||||||||||||||participamos| И не может быть никаких извинений, никаких соглашений по поводу нашей истории, в которой мы не участвуем через представителей, которых мы сами избрали. Och det kan inte finnas någon ursäkt, ingen överenskommelse om vår historia som vi inte är delaktiga i genom de representanter vi själva har valt.

Das heißt, es ist nicht nur Kritik jetzt an der Anerkennung nur im historischen Sinne und nicht im völkerrechtlichen Sinne, sondern generell an diesem Verhandeln über die Köpfe der Menschen hinweg. |||||||||||только||||||||||||||||||| ||||||||||recognition||||||||international||||||negotiating|||heads|||over Иными словами, это не просто критика признания в историческом смысле и не в смысле международного права, а вообще всех этих переговоров над головами людей. Det är med andra ord inte bara kritik mot erkännandet i historisk mening och inte i folkrättslig mening, utan generellt mot denna förhandling över huvudet på folk.

Dieser Hinweis auf das völkerrechtliche anerkennen, der hat einen anderen Grund. |hint|||international|recognize|||||reason ||||volkenrechtelijke|||||| Denna hänvisning till erkännande av internationell rätt har ett annat skäl. Man fürchtete von Anfang an, dass man im Grunde, wenn man praktisch historisch eine Zahlungsverpflichtung gegenüber den Herero und Nama eingeht, einen Präzedenzfall schafft, der eben dann auch gegenüber Italien, gegenüber Griechenland, gegenüber Polen und anderen Staaten und Opfern aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs eigentlich kommt. ||||||||||||||платежное обязатель|||||||||||||||||||||||||||||||| |feared|||||||essentially||||||payment obligation||||||incurs||precedent||||||||||||||||victims|||||||| ||||||||||||||betalingsverplichting||||||||precedent|||||||||||||||||||||||| From the very beginning, it was feared that, basically, if one enters into a payment obligation to the Herero and Nama in practical historical terms, one will create a precedent that will actually then also come to Italy, to Greece, to Poland and other states and victims from the time of the Second World War. Redan från början befarade man att man genom att gå in i en praktisk historisk skyldighet att betala Herero och Nama skulle skapa ett prejudikat som sedan också skulle gälla Italien, Grekland, Polen och andra stater och offer för andra världskriget.

Ja, man hat dann so eine Lösung gefunden, dass man sagt, wir investieren da jetzt in Infrastruktur und bauen Dinge im Land auf und versuchen damit dann Dinge gut zu machen. ||||||||||||||||infrastructure|||||||||||||| Aber wie du schon sagst, es ist natürlich noch was anderes, als sich offiziell zu entschuldigen, was definitiv nicht passiert ist.

Also man hat im Grunde gesagt, wir haben keine Pflicht etwas zu tun, aber wir einigen uns jetzt, dass wir freiwillig etwas geben. |||||||||duty|||||||||||voluntarily|| |||||||||obligación||||||||||||| So they basically said we don't have a duty to do anything, but we now agree to give voluntarily. Das ist diese juristische Fiktion und die eben auch bei den Herero und Nama deshalb, glaube ich, auch so übel angesehen wird, weil man die Leute von den Verhandlungen ausgeschlossen hat, die die moralische Autorität gehabt hätten, das zu akzeptieren. |||legal|fiction|||also||||||||believe||||bad|||||||||negotiations|excluded||||moral|||||| That's this legal fiction, and that's why it's viewed so badly, I think, by the Herero and Nama people, because people were excluded from the negotiations who would have had the moral authority to accept that. Det är denna juridiska fiktion, som jag tror också uppfattas så illa av Herero och Nama, eftersom de människor som skulle ha haft den moraliska auktoriteten att acceptera den uteslöts från förhandlingarna.

Das heißt, es ist auch ein ganz schwerer, handwerklicher, politischer Fehler der Bundesrepublik gewesen, zu sagen, wir wollen ein Deal machen, wir wollen ein Abkommen machen, aber wir schließen die aus, die eigentlich sagen können, ja, jetzt reicht es. ||||||||artisanal||||federal republic|||||||deal|||||agreement||||exclude|||||||||| ||||||||handwerkelijke||||||||||||||||overeenkomst|||||||||||||| ||||||||artesanal|||||||||||||||||||||||||||||| That means that it was also a very serious, technical, political mistake on the part of the Federal Republic to say that we want to make a deal, we want to make an agreement, but we exclude those who can actually say, yes, that's enough.