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Youtube videos, Der Europa-Check | Reportage für Kinder | Checker Tobi

Der Europa-Check | Reportage für Kinder | Checker Tobi

. Untertitelung: BR 2019 * Titelsong: Checker Tobi *

♪ Achtung! Hier kommt Checker Tobi.

♪ Das ist Tobi, Checker Tobi. Der ist cool, hey, ziemlich groovy.

♪ Der, der immer fragt. Der die Action mag.

♪ Der, der alles wagt. Der, der niemals klagt.

♪ Das ist Tobi, Checker Tobi. Der ist cool, hey, ziemlich groovy.

♪ Der, der ständig rennt. Der, der niemals pennt.

♪ Der auch manchmal flennt. Der tausend Leute kennt.

♪ Das ist Tobi, Checker Tobi. Checker Tobi!

Hi, Leute. Ich sitze gerade in Zagreb.

Das ist die Hauptstadt von Kroatien und neben mir sitzt Kristina.

Sie ist Kroatin, spricht aber Deutsch.

Das ist Vlado, er kommt aus Serbien, lebt aber hier in Kroatien.

Ich treff heute noch ganz viele andere Leute

aus verschiedenen europäischen Ländern.

Genau darum geht's heute: um Europa.

Auf der Erde gibt es sieben Erdteile, die Kontinente.

Einer davon ist Europa.

Wo genau die Grenzen von Europa verlaufen,

darüber wird oft diskutiert.

Die meisten Leute sagen, dass alle Länder zu Europa gehören,

die zwischen dem Nordpol, dem Atlantik, dem Mittelmeer

und dem Ural-Gebirge in Russland liegen.

Viele Länder in Europa

haben sich zu so einer Art Klub zusammengeschlossen:

Insgesamt sind 28 Länder Mitglied: Belgien, Irland, Rumänien, Bulgarien,

Kroatien, Schweden, Dänemark, Estland, Lettland, Litauen, Slowakei,

Slowenien, Luxemburg, Spanien, Finnland, Malta, Tschechien,

Frankreich, Ungarn, Griechenland, Österreich, Zypern, Großbritannien,

Niederlande, Polen, Italien, Portugal und Deutschland.

Das Symbol der EU ist die blaue Fahne mit zwölf gelben Sternen:

Ich bin heute in Brüssel,

das ist sozusagen die Hauptstadt der Europäischen Union.

Ich schau mal, was da so passiert.

Außerdem mache ich eine Reise quer durch Europa:

Von München nach Kroatien.

Dabei checke ich, wie Europa unser Leben verändert.

Und in Berlin treffe ich viele lässige Europa-Fans.

Seid ihr bereit? Ready? Prêts? Pronto?

Hier kommt:

Jetzt die Checkerfragen. Die sind natürlich in Europa.

Das check ich für euch.

Los geht es heute in Brüssel, das liegt in Belgien.

Guckt mal, wie schön es hier ist.

Hier in Brüssel treffen sich alle, die in der EU was zu sagen haben.

Zum Beispiel da, im Europäischen Parlament.

Ich bin mit jemandem verabredet,

die hier arbeitet und sich super auskennt: Dolmetscherin Katalin.

Sie stammt aus Ungarn und lebt jetzt in Belgien, in Brüssel.

Hallöchen. - Hallo, grüß dich.

Wie geht's dir? - Gut, danke und dir?

Auch gut, danke. Man merkt überhaupt keinen Akzent bei dir.

Danke schön.

Du bist aus Ungarn. Wieso sprichst du so gut Deutsch?

Ich hab Deutsch gelernt, weil meine Mama mir gesagt hat:

"Du musst Deutsch lernen." Es mir sehr viel Spaß gemacht.

Was für Sprachen kannst du noch?

Englisch. - Okay.

Französisch. - Auch noch?

Und ich bin jetzt in einem Spanisch-Kurs.

Das ist die fünfte Sprache:

Ungarisch, Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch.

Aber du bist auch Dolmetscherin. - Genau, das ist mein Job.

Da drin arbeitest du? - Ja.

Können wir reingehen? - Gerne.

Und da drin klär ich auch die erste Checkerfrage:

Wow, das Parlament ist ein riesiges Gebäude.

Ohne Katalin würde ich mich hier verlaufen.

Und an jeder Ecke höre ich eine andere Sprache.

Ich frag mal nach, wo die Leute alle herkommen.

Where are you from? - Denmark.

All of you from Denmark? - Yes.

Thank you very much, bye.

Slovakia - Thank you.

France. - Merci beaucoup.

Italy. - Italy.

Romania. - Romania, okay.

Die kommen echt von überall her. Super.

Wer sind all die Leute hier

und was passiert im Europäischen Parlament?

Das Europäische Parlament ist die Vertretung der Bürger.

In jedem Europäischen Mitgliedsland werden Wahlen organisiert.

Dort können die Bürger abstimmen

und wählen direkt ihre Abgeordneten ins Europäische Parlament.

Die machen gemeinsam Gesetze,

obwohl sie aus verschiedenen Ländern kommen,

für all die Mitgliedsstaaten. - Ja.

Mal ein Beispiel für so ein EU-Gesetz:

In Zukunft sind Dinge aus Plastik,

die wir nur einmal verwenden und dann wegwerfen, verboten.

Denn Plastikmüll schadet der Umwelt. Die Vorschläge für solche Gesetze

kommen von der Europäischen Kommission.

Für jedes Thema gibt's einen Kommissar:

Das sind Politiker.

Ein Kommissar ist zuständig fürs Klima.

Eine Kommissarin für alles, was mit Arbeit zu tun hat, und so weiter.

Auch die Minister aus den verschiedenen EU-Ländern

diskutieren über die neuen Gesetze.

Beim Plastikverbot geht's um Umweltschutz,

deshalb treffen sich da die Umweltminister.

Außerdem gibt es in Brüssel regelmäßig große Treffen

der Präsidenten und Regierungschefs aller Mitgliedsstaaten.

Alle diese Politiker müssen sich einigen.

Das ist oft kompliziert.

Deshalb dauert es manchmal mehrere Jahre,

bis die Politiker ein neues EU-Gesetz beschließen.

So, Leute. Jetzt kommt die Mitmachfrage.

Und weil's heute um Europa geht, sag ich das auf Niederländisch:

Ich kann gar kein Niederländisch.

Vraag... mitmachen ...

Hilf mir mal, bitte. - En vraag en jury.

Ja, genau. Wieso kannst du denn so was?

Bis zur Antwort schaffe ich das auch.

Mitmachfrage?

Checkt mal die Antwort. Die Lösung gibt's zum Schluss.

Wenn die Politiker im Parlament über neue Gesetze diskutieren,

sprechen sie alle in ihrer Muttersprache.

Katalin erklärt mir, wie sie sich untereinander verständigen können.

Ich arbeite als Dolmetscherin in der Kabine.

Und wenn du den Kopfhörer aufsetzt und meinen Kanal einstellst:

Kanal Nummer 16, dann hörst du Ungarisch.

Ich sitze da oben in der Kabine Nummer 16, HU.

Hungary: HU.

Guckt, so funktioniert das:

Wenn unten im Saal ein Mensch aus Ungarn sitzt,

versteht er vielleicht nicht, was die Abgeordnete auf Englisch sagt.

Aber Katalin versteht es. Sie übersetzt es auf Ungarisch

und alle Ungarn im Saal können ihr über Kopfhörer zuhören.

Das heißt, ohne euch Dolmetscher

würde das Europäische Parlament nicht funktionieren,

weil die Leute können gar nicht richtig miteinander sprechen.

Wahrscheinlich.

Wahrscheinlich seid ihr die wichtigsten Leute in der ganzen EU.

Das denken wir gerne. - Ja, cool.

So weit würde ich nicht kommen,

aber wir spielen schon eine wichtige Rolle.

Über Geheimgänge führt Katalin mich an ihren Arbeitsplatz:

Die Dolmetscherkabine. Super Ausblick von hier oben, oder?

Nebenan übersetzen die Kollegen von Katalin in die anderen Sprachen.

Du übersetzt aus Deutsch, Englisch und Französisch.

Ja.

Ich höre jetzt mal, welche Sprache gerade gesprochen wird.

Englisch. - Genau.

Du könntest jetzt auf Ungarisch dolmetschen?

Könnte ich. - Mach mal, bitte.

* Katalin spricht ungarisch. *

Wow. Du hast genauso schnell gesprochen wie die Frau da unten.

Die hat auch nicht aufgehört zu sprechen

und das hast du übersetzt. Total krass.

Was machst du, wenn da unten, die Leute richtig fluchen

und gemeine Sachen sagen. Übersetzt du das auch?

Ich muss übersetzen, was gesagt wurde.

Was war das Schlimmste, was jemand gesagt hat?

Es ist vorgekommen, dass ein Abgeordneter "Scheiße" gesagt hat.

Und dass ein Politiker einen anderen als "Wackelpudding" bezeichnet hat.

Und das übersetzt du dann ins Ungarische?

Ja, da hatte ich Schwierigkeiten,

"Wackelpudding" zu übersetzen, ist auch nicht so einfach.

Im Parlament in Brüssel machen Politiker Gesetze für die ganze EU.

Dolmetscherinnen wie Katalin übersetzen,

damit alle sich verstehen.

Die allerwichtigste Regel in der EU lautet:

Das bedeutet, jeder darf frei seine Meinung sagen,

ohne dass er dafür bestraft werden kann.

Jeder darf mitbestimmen

und für alle gelten die gleichen Rechte und Gesetze.

Ein anderer wichtiger Grundsatz der EU lautet:

Die Länder helfen sich gegenseitig.

Z.B. zahlen die reicheren Länder Geld an die ärmeren.

Damit werden neue Schulen gebaut oder das Handynetz verbessert.

Alle Menschen in der EU sollen die gleichen Möglichkeiten haben.

Wenn ein Land der EU beitreten will,

muss es bereit sein, sich an diese Regeln zu halten.

Welche Länder neu dazukommen,

entscheiden alle Mitgliedsländer gemeinsam.

Guckt mal, Leute: Kennt ihr ihn?

Das ist Martin Schulz.

Er war viele Jahre der Präsident des Europäischen Parlaments.

D.h., er war damals der wichtigste Politiker Europas.

Und genau den rufe ich jetzt an.

Bin gespannt, was er zu Europa zu sagen hat.

Hi, Tobi. - Hallo, Martin.

Oh, störe ich dich beim Essen? - Bitte noch einen Bissen, ja?

Iss in Ruhe auf.

Kannst du mir sagen,

warum die Europäische Union ursprünglich gegründet wurde?

Ja, für die jüngeren Menschen

bin ich doch schon ein etwas älterer Herr.

Mein Vater war im Ersten Weltkrieg ein Kind.

Und im Zweiten Weltkrieg ein Soldat.

Meine Mutter hat ihr ältestes Kind, meinen ältesten Bruder,

1944 mitten im Krieg zur Welt gebracht.

Die haben noch erlebt, was es bedeutet,

wenn z.B. die Deutschen und Franzosen nicht zusammenarbeiten,

sondern aufeinander schießen.

Irgendwann haben die Führer gesagt: "Wir arbeiten zusammen."

Da haben sie diese Europäische Gemeinschaft gebildet,

die uns bis heute Frieden gebracht hat.

Vor ungefähr 70 Jahren

haben sechs Länder eine Art "Europa-Klub" gegründet: Deutschland,

Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg und die Niederlande.

Sie wollten bei der Produktion von Kohle und Stahl zusammenarbeiten.

Das sind wichtige Rohstoffe für Autos oder Fabriken und für Waffen.

Die Idee war: Wenn die Länder zusammenarbeiten,

kann kein Land Waffen herstellen und einen neuen Krieg anfangen.

Heute heißt der Klub:

Und 28 Staaten sind Mitglied.

Tatsächlich haben die Länder, seit sie so eng zusammenarbeiten,

keinen Krieg mehr gegeneinander geführt.

Und das ist einzigartig auf der ganzen Welt.

Sag mal, warum glaubst du, ist die EU heute noch wichtig?

Die Wirtschaft und die Umweltprobleme in der Welt

werden immer härter und immer schwieriger.

Kleinere Länder wie Belgien oder Österreich

können das alleine nicht mehr lösen.

Deshalb müssen wir uns zusammenschließen.

Ganz einfach ausgedrückt: Gemeinsam sind wir stärker als alleine.

Super, vielen dank dir, Martin.

Tschüss, jetzt esse ich die restlichen Fritten.

Mach das. Tschüss. - Tschau.

Mit meinem Europa-Bus

mache ich mich jetzt auf eine Reise quer durch Europa, nach Kroatien.

Zusammen mit: Kristina.

Sie lebt in München, aber ihre Familie stammt aus Kroatien

und auch sie selbst hat lange dort gelebt.

Kristina hat also zwei Zuhause: Eins in Deutschland und eins in Kroatien.

Ich hab dir eine Fahne mitgebracht. - Cool, die Kroatien-Fahne.

Da fahren wir hin.

Kroatien ist das jüngste Mitglied der EU und seit 2013 dabei.

Seither fährt Kristina regelmäßig von München nach Kroatien.

Sie ist eben eine echte Europäerin.

Und ich begleite sie heute, denn ich will rausfinden:

Unsere Reise führt uns von München Richtung Süden:

Durch Österreich und über die Alpen, durch Slowenien,

bis nach Zagreb, in die Hauptstadt von Kroatien.

Hier treffen wir Vlado, einen Freund von Kristina.

Auf der Fahrt kann ich Kroatisch lernen.

Was heißt denn "hallo"? - "Hallo" heißt "bok".

"Guten Tag" heißt "dobar dan".

Okay, "bok" heißt "hallo".

Und "dobar dan" "Guten Tag". - Genau.

Hier kommt die erste Grenze auf unserer Reise. Achtung:

Jetzt sind wir in Österreich. Zeit für eine kleine Pause.

Ich mag es hier. - Hm.

Ich habe eine Frage: Wir sind jetzt in Österreich.

Das heißt, wir sind vorhin schon über die Grenze gefahren

zwischen Deutschland und Österreich.

Wir haben das nicht gemerkt. Wieso ist das so?

Die EU-Staaten haben ausgemacht: Wir machen die Grenzen auf.

Damit das alles leichter und einfacher läuft.

Das heißt, man kann sich ganz frei bewegen.

Die offenen Grenzen in Europa gelten auch für Waren:

Die Unternehmen können ihre Produkte

wie z.B Fahrräder oder Obst und Gemüse

einfach so in einem anderen Land verkaufen.

Früher war das komplizierter:

Da mussten die Unternehmen jede Menge Papierkram ausfüllen

und an der Grenze Gebühren bezahlen, sogenannte Zölle.

Das hat die EU abgeschafft.

Dadurch werden die Waren billiger und der Handel einfacher.

Inzwischen haben viele EU-Länder eine gemeinsame Währung: den Euro.

Mit dem kann man in 19 Ländern bezahlen.

Da vorne kommt die Grenze nach Kroatien.

Hier gibt es Grenzkontrollen.

Kroatien ist nämlich noch in einer Eingewöhnungsphase in der EU:

Erst in ein paar Jahren darf es bei den offenen Grenzen mitmachen.

Was muss ich sagen oder machen? - Du musst nur "Guten Tag" sagen.

Einfach "hallo" sagen. - Mh.

Erinnerst du dich noch? - Äh, "dobar dan".

"Dobar dan", sehr gut.

Das dauert ja ewig hier.

Jetzt verstehe ich, dass offene Grenzen echt praktischer sind.

Dobar dan? - Dobar dan.

Und einfach hingeben, ja? - Ja.

Dobar dan.

Was macht sie mit meinem Ausweis? - Sie kontrolliert,

dass wir keine Verbrechen begangen haben.

Dobar dan. - Sie hat "Gute Reise" gewünscht.

Ah, ja, danke, guten Tag.

Mist, an meinem Kroatisch muss ich noch üben.

In der EU können wir uns frei bewegen und aussuchen, wo wir leben wollen.

In vielen Ländern zahlen wir mit dem Euro.

Nicht alle finden die Europäische Union gut.

In Großbritannien haben die Bürger sogar abgestimmt,

dass sie die EU wieder verlassen wollen.

Das ist der Brexit, habt ihr vielleicht schon mal gehört.

Das Wort "Brexit" setzt sich zusammen aus:

"Exit" ist das englische Wort für "Ausgang".

Die Leute, die nicht mehr in der EU sein wollen, die sagen:

"Die EU, die ist kompliziert und teuer.

Ohne die müssen wir nicht mehr mit 27 anderen Ländern rumdiskutieren.

Wir machen unsere eigenen Gesetze

und wir müssen kein Geld mehr an die Europäische Union zahlen."

Es gibt aber auch viele Briten, die lieber in der EU bleiben würden.

Sie sagen: "Wenn wir nicht mehr in der EU sind,

müssen wir wieder Zölle zahlen und alles wird teurer.

Wir wollen keine Einzelkämpfer sein in der Welt.

Was ist denn mit Familien aus anderen EU-Ländern,

die bei uns leben? Sollen die dann Großbritannien wieder verlassen?

Das ist doch traurig."

Noch nie vorher wollte ein Land aus der EU wieder austreten.

Deshalb wusste niemand so genau, wie das geht.

Mehr als zwei Jahre lang haben die Politiker aus Großbritannien

und den anderen 27 EU-Ländern miteinander verhandelt.

Und auch heute weiß niemand so richtig, wie es weitergeht.

Das ist echt eine blöde Situation.

Endlich. Wir sind in Zagreb, der Hauptstadt von Kroatien.

Hier sind wir mit Vlado verabredet, einem Freund von Kristina.

Vlado lebt in Zagreb.

Aber aufgewachsen ist er im Nachbarland Serbien.

Serbien ist noch kein Mitglied in der EU.

Vlado ist Musiker

und hat schon in vielen Ländern in ganz Europa gespielt.

Vlado, bok. - Kristina.

Vlado und Kristina wollen mir zeigen, warum sie Europa wichtig finden.

Checkerfrage:

Wir fahren an einen Ort, nicht weit weg von Zagreb:

Hier war vor nur 30 Jahren Krieg:

Serben und Kroaten haben sich damals so sehr gehasst,

dass sie in einem Bürgerkrieg gegeneinander gekämpft haben.

Viele Menschen sind gestorben.

Das war hier an diesem Flussufer,

nur ein paar Stunden von Deutschland entfernt.

Was ist denn das für ein Ort hier, dieses ziemlich zerstörte Haus?

Vor 30 Jahren war das noch ein Café, bis dann der Krieg kam.

Dann haben unsere Vorfahren,

also die Menschen im Alter von meinem Papa und von meinem Onkel,

gegen die serbischen Leute,

auch im Alter von seinem Papa und seinem Onkel, gekämpft.

Das heißt, wenn ich mir das angucke, das sind Einschusslöcher?

Ja.

Hier wurde geschossen mit Patronen und dann ist das entstanden.

Das ist heftig. Wenn du sagst, das ist 30 Jahre her.

Das ist noch nicht lange.

Ihr steht als zwei Freunde neben mir.

Meinst du, dass der Frieden dauerhaft ist?

Oder könnte es in fünf Jahren wieder Streit und Krieg geben?

Das kann ich mir nicht vorstellen.

Ich auch nicht, also ich hoffe nicht.

Ich kann mir das nicht vorstellen,

dass wir jungen Leute wieder Krieg gegeneinander führen.

Orte wie dieses Café erinnern die Leute daran,

was es für schlimme Folgen hat.

Ich habe das Gefühl,

dass auch Europa damit etwas zu tun hat.

Natürlich, durch diese "Grenzenlosigkeit",

dass es keine Grenzkontrollen gibt, ist man viel freier in der Bewegung.

Man kann auch Freundschaften schließen mit Ländern,

die vielleicht nicht mal benachbart sind.

Jetzt kommst du aus Serbien.

Serbien ist nicht Mitglied in der EU,

will aber Mitglied werden.

Würdest du das wollen, dass Serbien auch Teil der EU wird?

Auf jeden Fall.

Ich lebe in Kroatien, also in der EU,

weil es da diese Freiheit gibt, zu reisen.

Das wünsch ich mir auch für meine Freunde und Familie in Serbien.

Die Tatsache, dass ihr euch besuchen könnt,

dass er in Kroatien lebt,

dass er Musik macht, die du hören kannst,

die sorgt dafür, dass ihr zwei Freunde werden konntet.

Wenn ganz viele junge Leute Freunde werden,

dann werden die keinen großen Streit, der zu Krieg führt,

mit ihren Freunden anfangen.

Ich glaub, dass Europa da auch hilft.

Absolut.

Mir hat es Spaß gemacht,

dass wir ein Europatreffen gemacht haben.

Fand ich auch cool.

Auf meiner Rückfahrt habe ich noch andere zerstörte Häuser gesehen.

Schon heftig, was hier passiert ist.

Aber dass Kristina und Vlado heute Freunde sind,

das finde ich einfach stark.

In Europa können sich Menschen aus verschiedenen Ländern kennenlernen

und in Frieden zusammenleben.

Ich bin zurück in Deutschland, und zwar in Berlin.

Leute, guckt mal, was ich im Internet gefunden hab.

Da haben ein paar Kinder aus Berlin ein Video über Europa gemacht.

Schaut mal:

♪ Slowakei, Lettland, Ungarn, Kroatien, gib mir ein "ja".

♪ Wir sind zu Hause, egal in welchem Land.

♪ Brüder und Schwestern, wir geben uns die Hand.

Cool, oder?

Die Kinder treff ich, und zwar genau da:

Im Nachbarschaftsheim Neukölln.

Hier bin ich verabredet mit Claudia, Razan, Chizoba und Malak.

Hallo.

Na, wie geht's euch? - Gut.

Sie wollten allen zeigen, was sie an Europa cool finden.

Das Musikvideo, das dabei rausgekommen ist,

führen sie heute noch mal auf.

Und das Beste: Ich darf mitmachen.

Ihr habt einen Rap gemacht zum Thema Europa.

Was ist denn Europa für euch?

Für mich ist es, dass ich nicht mit meinem Land alleine lebe

und dass ich verschiedene Länder habe.

Was wünscht ihr euch von Europa?

Ich find's toll, dass man in Europa sehr viele Sprachen lernen kann.

Weil man so viele verschiedene Sprachen spricht?

Ja, dann lernt man dazu. - Ja, voll.

Europa hat viele schöne Länder, die würde ich gern bereisen.

Was würdest du dir von Europa wünschen?

Dass es keine Kriege mehr gibt, dass wir alle zusammenhalten

und dass wir uns gut verstehen.

Wir halten alle zusammen.

Hier kommt die Verstärkung für unseren Auftritt.

Das Video der Kinder wurde Tausende Male im Internet geklickt.

Gleich geht's los, ich muss nur noch schnell den Tanz lernen.

Mitmachfrage?

Me..., du..., ich hab's gleich, hab's sofort.

Me..., du..., vraag:

Jetzt auf Niederländisch. Achtung:

Het antwoord op de meedoenvraag:

Ich wollte von euch wissen:

Na, habt ihr die Antwort entdeckt? Guckt mal:

In Großbritannien haben die Bürger sogar abgestimmt,

dass sie die EU wieder verlassen wollen,

das ist der sogenannte Brexit.

Richtig ist also Antwort: A.

So, den Tanz habe ich gelernt. Viel Spaß mit dem Europa-Rap:

♪ Wir sind stärker als Herkules zusammen.

♪ In Polen angekommen über die Ostsee nach Finnland.

♪ Kalt wie im Winter, aber Sonne geht immer.

♪ Mein Koffer ist voll mit Erfahrungen.

♪ Du siehst, ganz Europa ist im Takt und tanzt zu dem Beat.

♪ Bosnien und Österreich, gib mir ein "yeah".

♪ Kosovo, Tschechien, gib mir ein "yeah".

♪ Wir sind hier zu Hause, egal in welchem Land.

♪ Brüder und Schwestern, wir geben uns die Hand.

♪ Europa, unsere Liebe.

♪ Wir halten zusammen.

♪ Einer für alle und alle voran.

Mega, cool.

Das war's vom Europa-Check. Macht's gut, bis zum nächsten Mal.

Untertitelung: BR 2019

Der Europa-Check | Reportage für Kinder | Checker Tobi The Europe Check | Report for Kids | Checker Tobi O Europe Check | Relatório para crianças | Checker Tobi Европейская проверка | Отчет для детей | Checker Tobi

. Untertitelung: BR 2019 * Titelsong: Checker Tobi *

♪ Achtung! Hier kommt Checker Tobi.

♪ Das ist Tobi, Checker Tobi. Der ist cool, hey, ziemlich groovy.

♪ Der, der immer fragt. Der die Action mag.

♪ Der, der alles wagt. Der, der niemals klagt.

♪ Das ist Tobi, Checker Tobi. Der ist cool, hey, ziemlich groovy.

♪ Der, der ständig rennt. Der, der niemals pennt.

♪ Der auch manchmal flennt. Der tausend Leute kennt.

♪ Das ist Tobi, Checker Tobi. Checker Tobi!

Hi, Leute. Ich sitze gerade in Zagreb.

Das ist die Hauptstadt von Kroatien und neben mir sitzt Kristina.

Sie ist Kroatin, spricht aber Deutsch.

Das ist Vlado, er kommt aus Serbien, lebt aber hier in Kroatien.

Ich treff heute noch ganz viele andere Leute

aus verschiedenen europäischen Ländern.

Genau darum geht's heute: um Europa.

Auf der Erde gibt es sieben Erdteile, die Kontinente.

Einer davon ist Europa.

Wo genau die Grenzen von Europa verlaufen,

darüber wird oft diskutiert.

Die meisten Leute sagen, dass alle Länder zu Europa gehören,

die zwischen dem Nordpol, dem Atlantik, dem Mittelmeer

und dem Ural-Gebirge in Russland liegen.

Viele Länder in Europa

haben sich zu so einer Art Klub zusammengeschlossen:

Insgesamt sind 28 Länder Mitglied: Belgien, Irland, Rumänien, Bulgarien,

Kroatien, Schweden, Dänemark, Estland, Lettland, Litauen, Slowakei,

Slowenien, Luxemburg, Spanien, Finnland, Malta, Tschechien,

Frankreich, Ungarn, Griechenland, Österreich, Zypern, Großbritannien,

Niederlande, Polen, Italien, Portugal und Deutschland.

Das Symbol der EU ist die blaue Fahne mit zwölf gelben Sternen:

Ich bin heute in Brüssel,

das ist sozusagen die Hauptstadt der Europäischen Union.

Ich schau mal, was da so passiert.

Außerdem mache ich eine Reise quer durch Europa:

Von München nach Kroatien.

Dabei checke ich, wie Europa unser Leben verändert.

Und in Berlin treffe ich viele lässige Europa-Fans.

Seid ihr bereit? Ready? Prêts? Pronto?

Hier kommt:

Jetzt die Checkerfragen. Die sind natürlich in Europa.

Das check ich für euch.

Los geht es heute in Brüssel, das liegt in Belgien.

Guckt mal, wie schön es hier ist.

Hier in Brüssel treffen sich alle, die in der EU was zu sagen haben.

Zum Beispiel da, im Europäischen Parlament.

Ich bin mit jemandem verabredet,

die hier arbeitet und sich super auskennt: Dolmetscherin Katalin.

Sie stammt aus Ungarn und lebt jetzt in Belgien, in Brüssel.

Hallöchen. - Hallo, grüß dich.

Wie geht's dir? - Gut, danke und dir?

Auch gut, danke. Man merkt überhaupt keinen Akzent bei dir.

Danke schön.

Du bist aus Ungarn. Wieso sprichst du so gut Deutsch?

Ich hab Deutsch gelernt, weil meine Mama mir gesagt hat:

"Du musst Deutsch lernen." Es mir sehr viel Spaß gemacht.

Was für Sprachen kannst du noch?

Englisch. - Okay.

Französisch. - Auch noch?

Und ich bin jetzt in einem Spanisch-Kurs.

Das ist die fünfte Sprache:

Ungarisch, Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch.

Aber du bist auch Dolmetscherin. - Genau, das ist mein Job.

Da drin arbeitest du? - Ja.

Können wir reingehen? - Gerne.

Und da drin klär ich auch die erste Checkerfrage:

Wow, das Parlament ist ein riesiges Gebäude.

Ohne Katalin würde ich mich hier verlaufen.

Und an jeder Ecke höre ich eine andere Sprache.

Ich frag mal nach, wo die Leute alle herkommen.

Where are you from? - Denmark.

All of you from Denmark? - Yes.

Thank you very much, bye.

Slovakia - Thank you.

France. - Merci beaucoup.

Italy. - Italy.

Romania. - Romania, okay.

Die kommen echt von überall her. Super.

Wer sind all die Leute hier

und was passiert im Europäischen Parlament?

Das Europäische Parlament ist die Vertretung der Bürger.

In jedem Europäischen Mitgliedsland werden Wahlen organisiert.

Dort können die Bürger abstimmen

und wählen direkt ihre Abgeordneten ins Europäische Parlament.

Die machen gemeinsam Gesetze,

obwohl sie aus verschiedenen Ländern kommen,

für all die Mitgliedsstaaten. - Ja.

Mal ein Beispiel für so ein EU-Gesetz:

In Zukunft sind Dinge aus Plastik,

die wir nur einmal verwenden und dann wegwerfen, verboten.

Denn Plastikmüll schadet der Umwelt. Die Vorschläge für solche Gesetze

kommen von der Europäischen Kommission.

Für jedes Thema gibt's einen Kommissar:

Das sind Politiker.

Ein Kommissar ist zuständig fürs Klima.

Eine Kommissarin für alles, was mit Arbeit zu tun hat, und so weiter.

Auch die Minister aus den verschiedenen EU-Ländern

diskutieren über die neuen Gesetze.

Beim Plastikverbot geht's um Umweltschutz,

deshalb treffen sich da die Umweltminister.

Außerdem gibt es in Brüssel regelmäßig große Treffen

der Präsidenten und Regierungschefs aller Mitgliedsstaaten.

Alle diese Politiker müssen sich einigen.

Das ist oft kompliziert.

Deshalb dauert es manchmal mehrere Jahre,

bis die Politiker ein neues EU-Gesetz beschließen.

So, Leute. Jetzt kommt die Mitmachfrage.

Und weil's heute um Europa geht, sag ich das auf Niederländisch:

Ich kann gar kein Niederländisch.

Vraag... mitmachen ...

Hilf mir mal, bitte. - En vraag en jury.

Ja, genau. Wieso kannst du denn so was?

Bis zur Antwort schaffe ich das auch.

Mitmachfrage?

Checkt mal die Antwort. Die Lösung gibt's zum Schluss.

Wenn die Politiker im Parlament über neue Gesetze diskutieren,

sprechen sie alle in ihrer Muttersprache.

Katalin erklärt mir, wie sie sich untereinander verständigen können.

Ich arbeite als Dolmetscherin in der Kabine.

Und wenn du den Kopfhörer aufsetzt und meinen Kanal einstellst:

Kanal Nummer 16, dann hörst du Ungarisch.

Ich sitze da oben in der Kabine Nummer 16, HU.

Hungary: HU.

Guckt, so funktioniert das:

Wenn unten im Saal ein Mensch aus Ungarn sitzt,

versteht er vielleicht nicht, was die Abgeordnete auf Englisch sagt.

Aber Katalin versteht es. Sie übersetzt es auf Ungarisch

und alle Ungarn im Saal können ihr über Kopfhörer zuhören.

Das heißt, ohne euch Dolmetscher

würde das Europäische Parlament nicht funktionieren,

weil die Leute können gar nicht richtig miteinander sprechen.

Wahrscheinlich.

Wahrscheinlich seid ihr die wichtigsten Leute in der ganzen EU.

Das denken wir gerne. - Ja, cool.

So weit würde ich nicht kommen,

aber wir spielen schon eine wichtige Rolle.

Über Geheimgänge führt Katalin mich an ihren Arbeitsplatz:

Die Dolmetscherkabine. Super Ausblick von hier oben, oder?

Nebenan übersetzen die Kollegen von Katalin in die anderen Sprachen.

Du übersetzt aus Deutsch, Englisch und Französisch.

Ja.

Ich höre jetzt mal, welche Sprache gerade gesprochen wird.

Englisch. - Genau.

Du könntest jetzt auf Ungarisch dolmetschen?

Könnte ich. - Mach mal, bitte.

* Katalin spricht ungarisch. *

Wow. Du hast genauso schnell gesprochen wie die Frau da unten.

Die hat auch nicht aufgehört zu sprechen

und das hast du übersetzt. Total krass.

Was machst du, wenn da unten, die Leute richtig fluchen

und gemeine Sachen sagen. Übersetzt du das auch?

Ich muss übersetzen, was gesagt wurde.

Was war das Schlimmste, was jemand gesagt hat?

Es ist vorgekommen, dass ein Abgeordneter "Scheiße" gesagt hat.

Und dass ein Politiker einen anderen als "Wackelpudding" bezeichnet hat.

Und das übersetzt du dann ins Ungarische?

Ja, da hatte ich Schwierigkeiten,

"Wackelpudding" zu übersetzen, ist auch nicht so einfach.

Im Parlament in Brüssel machen Politiker Gesetze für die ganze EU.

Dolmetscherinnen wie Katalin übersetzen,

damit alle sich verstehen.

Die allerwichtigste Regel in der EU lautet:

Das bedeutet, jeder darf frei seine Meinung sagen,

ohne dass er dafür bestraft werden kann.

Jeder darf mitbestimmen

und für alle gelten die gleichen Rechte und Gesetze.

Ein anderer wichtiger Grundsatz der EU lautet:

Die Länder helfen sich gegenseitig.

Z.B. zahlen die reicheren Länder Geld an die ärmeren.

Damit werden neue Schulen gebaut oder das Handynetz verbessert.

Alle Menschen in der EU sollen die gleichen Möglichkeiten haben.

Wenn ein Land der EU beitreten will,

muss es bereit sein, sich an diese Regeln zu halten.

Welche Länder neu dazukommen,

entscheiden alle Mitgliedsländer gemeinsam.

Guckt mal, Leute: Kennt ihr ihn?

Das ist Martin Schulz.

Er war viele Jahre der Präsident des Europäischen Parlaments.

D.h., er war damals der wichtigste Politiker Europas.

Und genau den rufe ich jetzt an.

Bin gespannt, was er zu Europa zu sagen hat.

Hi, Tobi. - Hallo, Martin.

Oh, störe ich dich beim Essen? - Bitte noch einen Bissen, ja?

Iss in Ruhe auf.

Kannst du mir sagen,

warum die Europäische Union ursprünglich gegründet wurde?

Ja, für die jüngeren Menschen

bin ich doch schon ein etwas älterer Herr.

Mein Vater war im Ersten Weltkrieg ein Kind.

Und im Zweiten Weltkrieg ein Soldat.

Meine Mutter hat ihr ältestes Kind, meinen ältesten Bruder,

1944 mitten im Krieg zur Welt gebracht.

Die haben noch erlebt, was es bedeutet,

wenn z.B. die Deutschen und Franzosen nicht zusammenarbeiten,

sondern aufeinander schießen.

Irgendwann haben die Führer gesagt: "Wir arbeiten zusammen."

Da haben sie diese Europäische Gemeinschaft gebildet,

die uns bis heute Frieden gebracht hat.

Vor ungefähr 70 Jahren

haben sechs Länder eine Art "Europa-Klub" gegründet: Deutschland,

Frankreich, Italien, Belgien, Luxemburg und die Niederlande.

Sie wollten bei der Produktion von Kohle und Stahl zusammenarbeiten.

Das sind wichtige Rohstoffe für Autos oder Fabriken und für Waffen.

Die Idee war: Wenn die Länder zusammenarbeiten,

kann kein Land Waffen herstellen und einen neuen Krieg anfangen.

Heute heißt der Klub:

Und 28 Staaten sind Mitglied.

Tatsächlich haben die Länder, seit sie so eng zusammenarbeiten,

keinen Krieg mehr gegeneinander geführt.

Und das ist einzigartig auf der ganzen Welt.

Sag mal, warum glaubst du, ist die EU heute noch wichtig?

Die Wirtschaft und die Umweltprobleme in der Welt

werden immer härter und immer schwieriger.

Kleinere Länder wie Belgien oder Österreich

können das alleine nicht mehr lösen.

Deshalb müssen wir uns zusammenschließen.

Ganz einfach ausgedrückt: Gemeinsam sind wir stärker als alleine.

Super, vielen dank dir, Martin.

Tschüss, jetzt esse ich die restlichen Fritten.

Mach das. Tschüss. - Tschau.

Mit meinem Europa-Bus

mache ich mich jetzt auf eine Reise quer durch Europa, nach Kroatien.

Zusammen mit: Kristina.

Sie lebt in München, aber ihre Familie stammt aus Kroatien

und auch sie selbst hat lange dort gelebt.

Kristina hat also zwei Zuhause: Eins in Deutschland und eins in Kroatien.

Ich hab dir eine Fahne mitgebracht. - Cool, die Kroatien-Fahne.

Da fahren wir hin.

Kroatien ist das jüngste Mitglied der EU und seit 2013 dabei.

Seither fährt Kristina regelmäßig von München nach Kroatien.

Sie ist eben eine echte Europäerin.

Und ich begleite sie heute, denn ich will rausfinden:

Unsere Reise führt uns von München Richtung Süden:

Durch Österreich und über die Alpen, durch Slowenien,

bis nach Zagreb, in die Hauptstadt von Kroatien.

Hier treffen wir Vlado, einen Freund von Kristina.

Auf der Fahrt kann ich Kroatisch lernen.

Was heißt denn "hallo"? - "Hallo" heißt "bok".

"Guten Tag" heißt "dobar dan".

Okay, "bok" heißt "hallo".

Und "dobar dan" "Guten Tag". - Genau.

Hier kommt die erste Grenze auf unserer Reise. Achtung:

Jetzt sind wir in Österreich. Zeit für eine kleine Pause.

Ich mag es hier. - Hm.

Ich habe eine Frage: Wir sind jetzt in Österreich.

Das heißt, wir sind vorhin schon über die Grenze gefahren

zwischen Deutschland und Österreich.

Wir haben das nicht gemerkt. Wieso ist das so?

Die EU-Staaten haben ausgemacht: Wir machen die Grenzen auf.

Damit das alles leichter und einfacher läuft.

Das heißt, man kann sich ganz frei bewegen.

Die offenen Grenzen in Europa gelten auch für Waren:

Die Unternehmen können ihre Produkte

wie z.B Fahrräder oder Obst und Gemüse

einfach so in einem anderen Land verkaufen.

Früher war das komplizierter:

Da mussten die Unternehmen jede Menge Papierkram ausfüllen

und an der Grenze Gebühren bezahlen, sogenannte Zölle.

Das hat die EU abgeschafft.

Dadurch werden die Waren billiger und der Handel einfacher.

Inzwischen haben viele EU-Länder eine gemeinsame Währung: den Euro.

Mit dem kann man in 19 Ländern bezahlen.

Da vorne kommt die Grenze nach Kroatien.

Hier gibt es Grenzkontrollen.

Kroatien ist nämlich noch in einer Eingewöhnungsphase in der EU:

Erst in ein paar Jahren darf es bei den offenen Grenzen mitmachen.

Was muss ich sagen oder machen? - Du musst nur "Guten Tag" sagen.

Einfach "hallo" sagen. - Mh.

Erinnerst du dich noch? - Äh, "dobar dan".

"Dobar dan", sehr gut.

Das dauert ja ewig hier.

Jetzt verstehe ich, dass offene Grenzen echt praktischer sind.

Dobar dan? - Dobar dan.

Und einfach hingeben, ja? - Ja.

Dobar dan.

Was macht sie mit meinem Ausweis? - Sie kontrolliert,

dass wir keine Verbrechen begangen haben.

Dobar dan. - Sie hat "Gute Reise" gewünscht.

Ah, ja, danke, guten Tag.

Mist, an meinem Kroatisch muss ich noch üben.

In der EU können wir uns frei bewegen und aussuchen, wo wir leben wollen.

In vielen Ländern zahlen wir mit dem Euro.

Nicht alle finden die Europäische Union gut.

In Großbritannien haben die Bürger sogar abgestimmt,

dass sie die EU wieder verlassen wollen.

Das ist der Brexit, habt ihr vielleicht schon mal gehört.

Das Wort "Brexit" setzt sich zusammen aus:

"Exit" ist das englische Wort für "Ausgang".

Die Leute, die nicht mehr in der EU sein wollen, die sagen:

"Die EU, die ist kompliziert und teuer.

Ohne die müssen wir nicht mehr mit 27 anderen Ländern rumdiskutieren.

Wir machen unsere eigenen Gesetze

und wir müssen kein Geld mehr an die Europäische Union zahlen."

Es gibt aber auch viele Briten, die lieber in der EU bleiben würden.

Sie sagen: "Wenn wir nicht mehr in der EU sind,

müssen wir wieder Zölle zahlen und alles wird teurer.

Wir wollen keine Einzelkämpfer sein in der Welt.

Was ist denn mit Familien aus anderen EU-Ländern,

die bei uns leben? Sollen die dann Großbritannien wieder verlassen?

Das ist doch traurig."

Noch nie vorher wollte ein Land aus der EU wieder austreten.

Deshalb wusste niemand so genau, wie das geht.

Mehr als zwei Jahre lang haben die Politiker aus Großbritannien

und den anderen 27 EU-Ländern miteinander verhandelt.

Und auch heute weiß niemand so richtig, wie es weitergeht.

Das ist echt eine blöde Situation.

Endlich. Wir sind in Zagreb, der Hauptstadt von Kroatien.

Hier sind wir mit Vlado verabredet, einem Freund von Kristina.

Vlado lebt in Zagreb.

Aber aufgewachsen ist er im Nachbarland Serbien.

Serbien ist noch kein Mitglied in der EU.

Vlado ist Musiker

und hat schon in vielen Ländern in ganz Europa gespielt.

Vlado, bok. - Kristina.

Vlado und Kristina wollen mir zeigen, warum sie Europa wichtig finden.

Checkerfrage:

Wir fahren an einen Ort, nicht weit weg von Zagreb:

Hier war vor nur 30 Jahren Krieg:

Serben und Kroaten haben sich damals so sehr gehasst,

dass sie in einem Bürgerkrieg gegeneinander gekämpft haben.

Viele Menschen sind gestorben.

Das war hier an diesem Flussufer,

nur ein paar Stunden von Deutschland entfernt.

Was ist denn das für ein Ort hier, dieses ziemlich zerstörte Haus?

Vor 30 Jahren war das noch ein Café, bis dann der Krieg kam.

Dann haben unsere Vorfahren,

also die Menschen im Alter von meinem Papa und von meinem Onkel,

gegen die serbischen Leute,

auch im Alter von seinem Papa und seinem Onkel, gekämpft.

Das heißt, wenn ich mir das angucke, das sind Einschusslöcher?

Ja.

Hier wurde geschossen mit Patronen und dann ist das entstanden.

Das ist heftig. Wenn du sagst, das ist 30 Jahre her.

Das ist noch nicht lange.

Ihr steht als zwei Freunde neben mir.

Meinst du, dass der Frieden dauerhaft ist?

Oder könnte es in fünf Jahren wieder Streit und Krieg geben?

Das kann ich mir nicht vorstellen.

Ich auch nicht, also ich hoffe nicht.

Ich kann mir das nicht vorstellen,

dass wir jungen Leute wieder Krieg gegeneinander führen.

Orte wie dieses Café erinnern die Leute daran,

was es für schlimme Folgen hat.

Ich habe das Gefühl,

dass auch Europa damit etwas zu tun hat.

Natürlich, durch diese "Grenzenlosigkeit",

dass es keine Grenzkontrollen gibt, ist man viel freier in der Bewegung.

Man kann auch Freundschaften schließen mit Ländern,

die vielleicht nicht mal benachbart sind.

Jetzt kommst du aus Serbien.

Serbien ist nicht Mitglied in der EU,

will aber Mitglied werden.

Würdest du das wollen, dass Serbien auch Teil der EU wird?

Auf jeden Fall.

Ich lebe in Kroatien, also in der EU,

weil es da diese Freiheit gibt, zu reisen.

Das wünsch ich mir auch für meine Freunde und Familie in Serbien.

Die Tatsache, dass ihr euch besuchen könnt,

dass er in Kroatien lebt,

dass er Musik macht, die du hören kannst,

die sorgt dafür, dass ihr zwei Freunde werden konntet.

Wenn ganz viele junge Leute Freunde werden,

dann werden die keinen großen Streit, der zu Krieg führt,

mit ihren Freunden anfangen.

Ich glaub, dass Europa da auch hilft.

Absolut.

Mir hat es Spaß gemacht,

dass wir ein Europatreffen gemacht haben.

Fand ich auch cool.

Auf meiner Rückfahrt habe ich noch andere zerstörte Häuser gesehen.

Schon heftig, was hier passiert ist.

Aber dass Kristina und Vlado heute Freunde sind,

das finde ich einfach stark.

In Europa können sich Menschen aus verschiedenen Ländern kennenlernen

und in Frieden zusammenleben.

Ich bin zurück in Deutschland, und zwar in Berlin.

Leute, guckt mal, was ich im Internet gefunden hab.

Da haben ein paar Kinder aus Berlin ein Video über Europa gemacht.

Schaut mal:

♪ Slowakei, Lettland, Ungarn, Kroatien, gib mir ein "ja".

♪ Wir sind zu Hause, egal in welchem Land.

♪ Brüder und Schwestern, wir geben uns die Hand.

Cool, oder?

Die Kinder treff ich, und zwar genau da:

Im Nachbarschaftsheim Neukölln.

Hier bin ich verabredet mit Claudia, Razan, Chizoba und Malak.

Hallo.

Na, wie geht's euch? - Gut.

Sie wollten allen zeigen, was sie an Europa cool finden.

Das Musikvideo, das dabei rausgekommen ist,

führen sie heute noch mal auf.

Und das Beste: Ich darf mitmachen.

Ihr habt einen Rap gemacht zum Thema Europa.

Was ist denn Europa für euch?

Für mich ist es, dass ich nicht mit meinem Land alleine lebe

und dass ich verschiedene Länder habe.

Was wünscht ihr euch von Europa?

Ich find's toll, dass man in Europa sehr viele Sprachen lernen kann.

Weil man so viele verschiedene Sprachen spricht?

Ja, dann lernt man dazu. - Ja, voll.

Europa hat viele schöne Länder, die würde ich gern bereisen.

Was würdest du dir von Europa wünschen?

Dass es keine Kriege mehr gibt, dass wir alle zusammenhalten

und dass wir uns gut verstehen.

Wir halten alle zusammen.

Hier kommt die Verstärkung für unseren Auftritt.

Das Video der Kinder wurde Tausende Male im Internet geklickt.

Gleich geht's los, ich muss nur noch schnell den Tanz lernen.

Mitmachfrage?

Me..., du..., ich hab's gleich, hab's sofort.

Me..., du..., vraag:

Jetzt auf Niederländisch. Achtung:

Het antwoord op de meedoenvraag:

Ich wollte von euch wissen:

Na, habt ihr die Antwort entdeckt? Guckt mal:

In Großbritannien haben die Bürger sogar abgestimmt,

dass sie die EU wieder verlassen wollen,

das ist der sogenannte Brexit.

Richtig ist also Antwort: A.

So, den Tanz habe ich gelernt. Viel Spaß mit dem Europa-Rap:

♪ Wir sind stärker als Herkules zusammen.

♪ In Polen angekommen über die Ostsee nach Finnland.

♪ Kalt wie im Winter, aber Sonne geht immer.

♪ Mein Koffer ist voll mit Erfahrungen.

♪ Du siehst, ganz Europa ist im Takt und tanzt zu dem Beat.

♪ Bosnien und Österreich, gib mir ein "yeah".

♪ Kosovo, Tschechien, gib mir ein "yeah".

♪ Wir sind hier zu Hause, egal in welchem Land.

♪ Brüder und Schwestern, wir geben uns die Hand.

♪ Europa, unsere Liebe.

♪ Wir halten zusammen.

♪ Einer für alle und alle voran.

Mega, cool.

Das war's vom Europa-Check. Macht's gut, bis zum nächsten Mal.

Untertitelung: BR 2019