Der Mond - Mythen & Fakten | Harald Lesch
Also, die erste Frage zum Mond ist tatsächlich gar keine Frage zum Mond.
Nämlich: es geht darum, ob wir da waren. Natürlich waren wir da!
Also jetzt nicht ich oder ihr.
Aber ich war damals schon dabei und es war großartig.
Aber davon will ich gar nicht sprechen.
Dass früher die Amerikaner auf dem Mond waren und es heute nicht mehr können, das ist natürlich bedauerlich genug.
Aber es gibt drei Sachen, drei Punkte:
Erstens: Wieder ist seit einigen Jahren eine Sonde unterwegs, ...
... die zeigt alle Landestellen der amerikanischen Apollo-Missionen.
Natürlich nicht die von Apollo 13! Die sind nicht gelandet, das weiß ich auch.
Aber 11, 12, 14, 15, 16 und 17, die waren da.
Und was man da vor allen Dingen sieht, sind nicht nur die Fußspuren der Astronauten.
Man sieht auch die Reifenspuren des Wagens.
Man sieht alle Instrumente, die auf dem Mond von den Astronauten installiert worden sind.
Da ist eines dabei, das regelmäßig die kosmische Strahlung misst.
Und das ist andere ist aber viel wichtiger. Das ist der nächste Punkt.
Nämlich ein Spiegel, der einen Laserstrahl reflektiert.
Weil man kann hier unten von der Erde einen Laserstrahl hochschicken, der reflektiert.
Auf diese Weise kann man die allgemeine Relativitätstheorie überprüfen.
Nämlich anhand der Masse und der Bewegung des Mondes, die sich da aus der Messung ergibt.
Und der dritte Punkt ist natürlich:
Man konnte damals, 1969, von russischer Seite aus genau feststellen, von wo aus der Satz kam:
"Der Adler ist gelandet."
Das konnten die Russen damals schon, klar! Das nennt man Triangulation.
Dass man nämlich von zwei Seiten aus einen Sender anpeilt, das ist ganz einfach.
Es geht um das antike Wissen über alle Himmelskörper.
Es gab diejenigen, die haben Modelle gemacht über den Himmel.
Zum Beispiel Aristoteles, da gab es einen sublunaren Raum und einen superlunaren Raum.
Die Vorstellungen darüber, wie weit der Mond entfernt ist und um was es sich dabei eigentlich handelt, die waren alle falsch.
Und dann gab es die Naturforscher, die beobachtet haben, was am Himmel passiert.
Und dann ahnte man natürlich schon, dass sowas wie eine Mondfinsternis offenbar was damit zu tun hat, ...
... dass die Erde sich zwischen Mond und Sonne schiebt, und dass die Sonnenfinsternis offenbar etwas ist, ...
... dass der Mond zwischen Sonne und der Erde steht.
Das ahnte man schon.
Aber um was es sich dabei genau handelte, das wusste man noch nicht.
Man hatte noch keine Ahnung davon, dass es da draußen Kräfte gibt.
Und dass es da draußen Körper gibt, die nach bestimmten Gesetzen funktionieren, das war eine Vermutung der Griechen.
Aber so richtig wissen tat man es erst in dem Moment, wo man empirische Wissenschaft betrieben hat, ...
... nämlich in der Neuzeit.
Aber man hat den Mond schon verwendet als etwas, was eine Kugel ist, was ein Trabant ist, was unseren Planeten umkreist.
Und in ganz, ganz früher Zeit, also lange vor der Antike, hat man den Mond als den ersten Kalender verwendet.
Er ist synchronisiert in seiner Rotation.
Er dreht sich genau einmal um die eigene Achse, während er sich einmal um die Erde dreht.
Das hat mit seiner Entstehung zu tun.
Der Mond ist ja entstanden aus dem Einschlag eines Körpers, ...
... der ungefähr doppelt so schwer war wie der Mars, also ein Körper, der so 20 Prozent Erdmasse hatte.
Und bei diesem Einschlag ist so viel Material aus der Ur-Erde rausgeschleudert worden auf ungefähr 60.000 Kilometer Entfernung, ...
... sodass sich in so einer Scheibe in ganz kurzer Zeit ein Trabant gebildet hat, der 1/80 Erdmasse hatte, also durchaus eine ordentliche Masse hatte.
Und diese beiden Kugeln üben nun seit Anbeginn ihres Lebens aufeinander Gravitationskraft aus.
Gravitationskraft ist ja immer anziehend.
Und der Mond fällt nur deswegen nicht auf die Erde und die Erde fällt nur deswegen nicht auf den Mond, ...
... weil die beiden sich zwar gegenseitig anziehen, aber auch gegenseitig umrunden.
Und sie umrunden einander und dabei umkreisen sie einen gemeinsamen Schwerpunkt.
Dieser Schwerpunkt liegt heute bei 2.000 Kilometern unter der Erdoberfläche.
Der lag früher sogar noch weiter innen drin, weil der Mond näher dran war.
Schlussendlich ist es so, dass die Verformung der beiden Kugeln, die durch die Gezeitenkraft auftaucht, den Mond abgebremst hat.
Also egal, wie schnell er angefangen hat, er hat dann seine Energie verloren, seinen Eigendrehimpuls verloren.
Und er hat nur noch Bahndrehimpuls.
Und dieser Bahndrehimpuls ist es auch, den er seit Anbeginn seines Lebens eigentlich gewinnt.
Weil: die Erde ist ebenfalls abgebremst worden. Die hatte ursprünglich mal einen Tag, der vielleicht so sechs bis sieben Stunden dauerte.
Und die ist durch die Entstehung des Mondes schon auf neun bis zehn Stunden abgebremst. Und heute hat der Tag 24 Stunden.
Und die Drehenergie, die die Erde da verloren hat, die hat der Mond übernommen.
Und seitdem wandert er nämlich von uns weg, heute noch jedes Jahr vier Zentimeter.
Er hat einen Kern, allerdings einen ziemlich kleinen Kern.
Also keinen Kern, der so groß ist, dass er ein nennenswertes Magnetfeld hat.
Und aus was besteht er? Das ist eine höchst interessante Frage.
Die Amerikaner waren ja auf dem Mond, ja.
Und, was haben sie mitgebracht vom Mond? Sie haben 400 Kilogramm Gestein mitgebracht.
Und aus der Analyse des Mondgesteins ergibt sich nun, man mag es kaum glauben:
Der Mond besteht aus Erdmantelgestein, nur ohne flüchtige Elemente.
Flüchtige Elemente sind die, die flüchten.
Das heißt: die, wenn's heiß wird, einfach einen Planeten oder einen sich formenden Trabanten verlassen.
Und so kommt man dann tatsächlich aus der Zusammensetzung des Mondgesteins auf die These, dass der Mond heiß entstanden sein muss.
Dass der also nicht als erkalteter Himmelskörper von der Erde eingefangen worden ist, sondern dass er heiß entstanden ist.
Das Irre ist nur: die Ähnlichkeit zwischen Erdgestein und Mondgestein ist so wahnsinnig groß, ...
... dass man sich Gedanken machen muss um den Einschläger.
Der muss nämlich eine Zusammensetzung gehabt haben, die quasi der der Erde fast perfekt entsprach.
Und das ist eigentlich das viel größere Rätsel dann.
Also man sieht dann: Okay, der Mond ist entstanden aus einem Einschlag.
Aber diese Einschläge gab es im frühen Sonnensystem jede Menge.
Da gibt's also verschiedene große Indikatoren dafür, dass Einschläge der Normalfall waren, ...
... dass sogar Felsenplaneten überhaupt nur entstehen durch die Einschläge von großen Planetoiden, also Vorformen von Gesteinsplaneten, aufeinander.
Insofern ist so ein Einschlag kein Problem.
Die Frage ist nur: warum ist der Einschläger, der auf die Ur-Erde einschlug, der Impaktor, ...
... wo ist der eigentlich hergekommen, wenn der eine Zusammensetzung gehabt haben muss, die praktisch der der Erde perfekt glich?
Als die da hingeflogen sind zum ersten Mal ...
Die Russen haben ja die erste Mondsonde da oben hingeschickt und die waren ja alle überrascht, völlig.
Die Mondrückseite sieht wirklich total anders aus.
Jetzt mal abgesehen von den Flughäfen, die es da gibt und den Hochhäusern, die es da gibt und so weiter.
Es gibt wahnsinnig viele Krater.
Und die Parks, die es auf der Rückseite gibt ...
Also es sieht überhaupt so aus, als wenn die Mondkruste auf der Rückseite sogar dicker wäre als auf der Vorderseite.
Das ist komisch.
Ja, ich darf darüber eigentlich nicht reden, aber ... Spaß beiseite.
Also die Mondrückseite sieht deswegen anders aus als die Mondvorderseite, ...
... nach einer der neuesten Spekulationen darüber:
Als die Ur-Erde von einem Einschläger getroffen wurde, der 20 Prozent Erdmasse hatte, also doppelt so schwer war wie der Mars, ...
... dann hat dieser Einschlag natürlich die Ur-Erde nochmal aufgeheizt.
Die Erde hat also eine Oberflächentemperatur gehabt von 6.000 bis 8.000 Grad.
Oder 6.000 bis 8.000 Kelvin, für alle diejenigen, die da immer sagen: "Mensch, sag doch nicht Grad", und so weiter: Kelvin.
Wir haben es also mit einer strahlenden Kugel zu tun. In einem Abstand von 60.000 Kilometern entsteht nun der Mond.
Ebenfalls so ein glutflüssiger Brocken.
Und die Rückseite des Mondes ...
Der wird ja in seiner Rotation schnell synchronisiert, der dreht sich ja nur einmal um die eigene Achse, wenn er sich einmal um die Erde dreht, ...
... das war schon damals so.
Und das heißt: die eine Seite wird die ganze Zeit von einer 8.000 Kelvin heißen Kugel bestrahlt.
Was macht das Material auf der Vorderseite dann also?
Es bleibt flüssig, genau.
Und die Rückseite kühlt ab.
Man kann sich also tatsächlich vorstellen, das hat man jetzt simuliert, ...
... dass diese flüssige Seite nach hinten gedrängt wurde, ...
... dadurch, dass sie a) flüssig war und b) durch den Strahlungsdruck der 8.000 Grad heißen Kugel.
Und auf diese Art und Weise könnte sowas wie ein Überfluss entstanden sein, ...
... der dann die Mondrückseite dicker macht als die Mondvorderseite.
Ja weil das intergalaktische Reisebüro das in Auftrag gegeben hat damals!
Die haben ja überall gesucht und gesagt: "Kinder, macht mir doch mal sowas!"
Wir brauchen mal so einen schönen gelbgrünen Stern und dann haben wir so einen schönen blauen Planeten.
Und dann brauchen wir aber noch irgendwie so einen Trabanten. Der muss aber genau in dem Abstand sein ...
Jetzt nicht zu nah dran, dann verdeckt er ja alles.
Und auch nicht zu weit weg, dann gibt's ja nur so eine Ringfinsternis, nein!
Was wir brauchen ... Das kriegt ihr doch hin!
Ja, und dann haben dann die intergalaktischen Mondbauer sich das entsprechend hingebaut.
Das war eigentlich der Grund.
Ist doch klar.
Wenn uns hier Außerirdische besuchen, dann werden sie natürlich nur wegen diesem Fall kommen, ...
... weil das ist ein Angebot.
Wobei jetzt inzwischen in diesem Reisebüro schon so kleine Bemerkungen gemacht werden:
"Ich würde ja an Ihrer Stelle jetzt schon mal hinfliegen."
Es hat sich nämlich rausgestellt, dass die Konstruktion von damals instabil ist.
Dieser Trabant entfernt sich von dem Planeten.
Und es wird gar nicht mehr lange dauern, dann wird der so weit weg sein, dass es nur noch Ringfinsternisse gibt.