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Youtube-Lektionen - April 2020, Grauer-Star-OP: Welche Linse ist die richtige? | Visite | NDR

Grauer-Star-OP: Welche Linse ist die richtige? | Visite | NDR

Vor allem die Sonne irritiert Jörg Ruser jahrelang.

Er fühlt sich wie blind beim Fahrradfahren,

kann die Ampel kaum erkennen.

Dann merkte ich, dass ich immer schlechter sehen konnte.

Und dass mich immer mehr das helle Licht draußen störte.

Stark geblendet sein – das kennt auch Carola Smith.

Nicht nur bei hellem Tageslicht kann sie kaum noch etwas sehen,

sondern vor allem auf der Straße bei Dunkelheit.

Ich wurde langsam unsicher.

Und bin gezielt Strecken mit dem Auto gefahren,

die ich gut kenne.

Geblendet sein. Unscharf sehen.

Die Welt verschwindet hinter einem permanenten Schleier.

Typische Symptome für den Grauen Star.

Vielen Leuten fällt das beim Autofahren auf.

Dass sie in der Ferne Autobahnschilder nicht erkennen.

Oder sie berichten, dass es in der Ferne so neblig wird.

Schuld daran ist die Augenlinse.

Bei Kindern ist sie noch klar und durchsichtig.

Im Laufe des Lebens aber

beginnen Eiweiße im Inneren der Linse zu verklumpen.

Die Folge: sie wird trübe.

Teile des Lichts werden gestreut, das führt zur Blendung.

Und: das Bild auf der Netzhaut erscheint unscharf –

wie durch einen Nebel.

Aber - der Graue Star lässt sich behandeln

und zwar mit einer Operation.

Dabei werden beide Linsen ausgetauscht

und durch künstliche ersetzt.

Eine große Auswahl verschiedener Linsentypen

steht dafür zur Verfügung:

monofokale, multifokale oder "EDOF-Linsen".

Nicht jede passt zu jedem.

Wir müssen Aufklärungsarbeit leisten,

um dem Patienten zu erklären, ist das etwas für ihn.

Weil jeder Patient das Sehen mit so einer Linse

unterschiedlich empfindet.

Genau darüber musste sich auch Carola Smith Gedanken machen.

Denn bei einer Untersuchung einem halben Jahr kommt heraus:

Dass sie immer schlechter sehen kann, liegt nicht an der Dioptrienzahl,

sondern am Grauen Star.

Ich hatte gehofft, er schreibt mir ein paar stärkere Brillengläser auf.

Als er gleich von einer Augenoperation sprach,

war ich geschockt.

Doch eine Operation ist unausweichlich.

Carola Smith braucht neue Linsen.

Jetzt stellt sich die Frage – welche sind für sie die richtigen?

Der Standard beim Grauen Star sind monofokale Linsen.

Sie haben einen Fokus

und ermöglichen scharfes Sehen in der Nähe oder in der Ferne.

Monofokale Linsen werden komplett von den gesetzlichen Kassen bezahlt.

Standard bedeutet aber nicht einfach

oder Linsen zweiter Klasse.

Das sind qualitativ hochwertige Optiken,

die auch bei einem Großteil Patienten implantiert werden.

Es ist von der Qualität so, dass die Linse einen UV-Filter enthält

und man das Sehen auf eine bestimmte Distanz gut einstellen kann.

Für die andere Entfernung ist weiterhin eine Brille nötig.

Carola Smith aber möchte endlich ohne Brille sein.

Die Augen der 60-Jährigen sind ansonsten gesund.

Daher entscheidet sie sich nach intensiver Beratung

zusammen mit ihrem Arzt für multifokale Linsen.

Diese ermöglichen gutes Sehen:

In der Nähe, im mittleren Bereich und auch in der Ferne -

also in allen drei Distanzen.

Aber der Kassenpatient muss mehrere hundert Euro pro Auge dazu bezahlen.

Und das Sehen mit den neuen Linsen bedarf Übung.

Der Patient muss erst lernen, dass er z.B. für den Nahbereich,

wo er lesen möchte, das genau auf den Fokus halten muss.

Man muss sich ein bisschen

mit der Optik auseinandersetzen und daran gewöhnen.

Auch das Gehirn gewöhnt sich an diese Optik.

Das ist ein Prozess, der durchaus Tage bis Monate

in Anspruch nehmen kann.

Bei Carola Smith hat das mittlerweile geklappt.

Sie kann endlich ohne Brille alles erkennen –

für sie ein Aha-Erlebnis.

Aber zunächst hatte sie - wie viele - mit Nebenwirkungen zu kämpfen.

Die Multifokallinsen haben ringförmige, konzentrische Schliffe.

Die sehen aus wie eine Zielscheibe.

Man kann sich vorstellen, dass man die als Lichteffekt wahrnehmen kann.

Es ist anfangs etwas ungewohnt.

Das Gehirn gibt sich aber Mühe, damit klarzukommen

und es gewöhnt sich nach ein paar Wochen daran.

Ich habe es dann einfach nicht mehr wahrgenommen.

Auch das Gehirn von Jörg Ruser musste sich

an das neue Scharfstellen der Augen erst mal gewöhnen.

Der 58-Jährige hat sich für einen relativ neuen Linsentyp entschieden –

die "EDOF-Linsen".

Weil ich viel draußen bin.

Auch mobil draußen, viel auf dem Fahrrad etc. bin

und weil ich auch am PC arbeiten muss, auch längere Zeit manchmal.

Dafür immer Brille rauf, Brille runter

war für mich schwierig.

Die EDOF-Linsen ermöglichen scharfes Sehen im mittleren Bereich

und in der Ferne, in zwei Distanzen.

Nur für die Nähe, wie beim Lesen, ist weiterhin eine Brille nötig.

EDOF-Linsen, die auch extra kosten,

sind quasi abgeschwächte Multifokallinsen.

Deshalb sind auch die Nebenwirkungen geringer.

Jörg Ruser war das wichtig.

Seine OP liegt jetzt ein Jahr zurück.

Am PC, wenn da kleine Sachen sind, muss ich sehr nah heranrücken.

Ansonsten so für den Alltag, was ich am PC normal mache,

reicht das völlig aus, kann ich alles ohne Brille machen.

Und die Ampel kann er auch wieder richtig erkennen.

Jörg Ruser hat für sich den richtigen Linsentyp gefunden.

Aber da den Durchblick zu bekommen, ist gar nicht so einfach.

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Grauer-Star-OP: Welche Linse ist die richtige? | Visite | NDR

Vor allem die Sonne irritiert Jörg Ruser jahrelang.

Er fühlt sich wie blind beim Fahrradfahren,

kann die Ampel kaum erkennen.

Dann merkte ich, dass ich immer schlechter sehen konnte.

Und dass mich immer mehr das helle Licht draußen störte.

Stark geblendet sein – das kennt auch Carola Smith.

Nicht nur bei hellem Tageslicht kann sie kaum noch etwas sehen,

sondern vor allem auf der Straße bei Dunkelheit.

Ich wurde langsam unsicher.

Und bin gezielt Strecken mit dem Auto gefahren,

die ich gut kenne.

Geblendet sein. Unscharf sehen.

Die Welt verschwindet hinter einem permanenten Schleier.

Typische Symptome für den Grauen Star.

Vielen Leuten fällt das beim Autofahren auf.

Dass sie in der Ferne Autobahnschilder nicht erkennen.

Oder sie berichten, dass es in der Ferne so neblig wird.

Schuld daran ist die Augenlinse.

Bei Kindern ist sie noch klar und durchsichtig.

Im Laufe des Lebens aber

beginnen Eiweiße im Inneren der Linse zu verklumpen.

Die Folge: sie wird trübe.

Teile des Lichts werden gestreut, das führt zur Blendung.

Und: das Bild auf der Netzhaut erscheint unscharf –

wie durch einen Nebel.

Aber - der Graue Star lässt sich behandeln

und zwar mit einer Operation.

Dabei werden beide Linsen ausgetauscht

und durch künstliche ersetzt.

Eine große Auswahl verschiedener Linsentypen

steht dafür zur Verfügung:

monofokale, multifokale oder "EDOF-Linsen".

Nicht jede passt zu jedem.

Wir müssen Aufklärungsarbeit leisten,

um dem Patienten zu erklären, ist das etwas für ihn.

Weil jeder Patient das Sehen mit so einer Linse

unterschiedlich empfindet.

Genau darüber musste sich auch Carola Smith Gedanken machen.

Denn bei einer Untersuchung einem halben Jahr kommt heraus:

Dass sie immer schlechter sehen kann, liegt nicht an der Dioptrienzahl,

sondern am Grauen Star.

Ich hatte gehofft, er schreibt mir ein paar stärkere Brillengläser auf.

Als er gleich von einer Augenoperation sprach,

war ich geschockt.

Doch eine Operation ist unausweichlich.

Carola Smith braucht neue Linsen.

Jetzt stellt sich die Frage – welche sind für sie die richtigen?

Der Standard beim Grauen Star sind monofokale Linsen.

Sie haben einen Fokus

und ermöglichen scharfes Sehen in der Nähe oder in der Ferne.

Monofokale Linsen werden komplett von den gesetzlichen Kassen bezahlt.

Standard bedeutet aber nicht einfach

oder Linsen zweiter Klasse.

Das sind qualitativ hochwertige Optiken,

die auch bei einem Großteil Patienten implantiert werden.

Es ist von der Qualität so, dass die Linse einen UV-Filter enthält

und man das Sehen auf eine bestimmte Distanz gut einstellen kann.

Für die andere Entfernung ist weiterhin eine Brille nötig.

Carola Smith aber möchte endlich ohne Brille sein.

Die Augen der 60-Jährigen sind ansonsten gesund.

Daher entscheidet sie sich nach intensiver Beratung

zusammen mit ihrem Arzt für multifokale Linsen.

Diese ermöglichen gutes Sehen:

In der Nähe, im mittleren Bereich und auch in der Ferne -

also in allen drei Distanzen.

Aber der Kassenpatient muss mehrere hundert Euro pro Auge dazu bezahlen.

Und das Sehen mit den neuen Linsen bedarf Übung.

Der Patient muss erst lernen, dass er z.B. für den Nahbereich,

wo er lesen möchte, das genau auf den Fokus halten muss.

Man muss sich ein bisschen

mit der Optik auseinandersetzen und daran gewöhnen.

Auch das Gehirn gewöhnt sich an diese Optik.

Das ist ein Prozess, der durchaus Tage bis Monate

in Anspruch nehmen kann.

Bei Carola Smith hat das mittlerweile geklappt.

Sie kann endlich ohne Brille alles erkennen –

für sie ein Aha-Erlebnis.

Aber zunächst hatte sie - wie viele - mit Nebenwirkungen zu kämpfen.

Die Multifokallinsen haben ringförmige, konzentrische Schliffe.

Die sehen aus wie eine Zielscheibe.

Man kann sich vorstellen, dass man die als Lichteffekt wahrnehmen kann.

Es ist anfangs etwas ungewohnt.

Das Gehirn gibt sich aber Mühe, damit klarzukommen

und es gewöhnt sich nach ein paar Wochen daran.

Ich habe es dann einfach nicht mehr wahrgenommen.

Auch das Gehirn von Jörg Ruser musste sich

an das neue Scharfstellen der Augen erst mal gewöhnen.

Der 58-Jährige hat sich für einen relativ neuen Linsentyp entschieden –

die "EDOF-Linsen".

Weil ich viel draußen bin.

Auch mobil draußen, viel auf dem Fahrrad etc. bin

und weil ich auch am PC arbeiten muss, auch längere Zeit manchmal.

Dafür immer Brille rauf, Brille runter

war für mich schwierig.

Die EDOF-Linsen ermöglichen scharfes Sehen im mittleren Bereich

und in der Ferne, in zwei Distanzen.

Nur für die Nähe, wie beim Lesen, ist weiterhin eine Brille nötig.

EDOF-Linsen, die auch extra kosten,

sind quasi abgeschwächte Multifokallinsen.

Deshalb sind auch die Nebenwirkungen geringer.

Jörg Ruser war das wichtig.

Seine OP liegt jetzt ein Jahr zurück.

Am PC, wenn da kleine Sachen sind, muss ich sehr nah heranrücken.

Ansonsten so für den Alltag, was ich am PC normal mache,

reicht das völlig aus, kann ich alles ohne Brille machen.

Und die Ampel kann er auch wieder richtig erkennen.

Jörg Ruser hat für sich den richtigen Linsentyp gefunden.

Aber da den Durchblick zu bekommen, ist gar nicht so einfach.