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Allgemeine Geschichte, Historische Wurzeln der USA - Demokraten und Republikaner

Historische Wurzeln der USA - Demokraten und Republikaner

Alles Geschichte - History von radioWissen

Vereinigte Staaten, verfeindete Parteien: Republikaner und Demokraten haben in ihrer Geschichte radikale Kehrtwenden vollzogen und dabei sogar ihre Stammwählerschaften ausgetauscht. Und wo sie früher Kompromisse geschlossen haben, sind heute die Fronten verhärtet. Ist die Gesellschaft der USA wirklich gespalten wie nie?

201029_1900_radioWissen_Historische-Wurzeln-der-USA---Demokraten-un.mp3 Alles Geschichte. Ein Podcast von Bayern 2.

Politischer Witz der erste. Ein eingefleischter Republikaner liegt auf dem Sterbebett. Da erzählt er seinem besten Freund Ich wechsle die Partei und werde Demokrat. Um Gottes willen! Ruft der Freund entsetzt, was ist denn in dich gefahren? Wieso denn das? Ganz einfach, antwortet der Mann mit seinem letzten Atemzug. Lieber stirbt einer von denen als einer von uns.

Demokraten gegen Republikaner blau gegen rot, liberal gegen konservativ.

Ein Land gespalten in zwei gegensätzliche, zutiefst unversöhnliche Lager.

Wie in einem Boxring belauern sich die beiden Gegner, ringen um die Vorherrschaft im politischen System der USA von der Präsidentschaft im Weißen Haus über die Sitze im Senat und Repräsentantenhaus bis hin zu den Posten auf lokaler Ebene in den Gemeinderäten und als Boxkampf Gegner, sich grimmig ins Auge blickend mit Schlag bereiten, patriotisch beflaggt Boxhandschuhe.

So werden in politischen Cartoons gerne die Maskottchen der beiden großen US Parteien gezeigt. Der Esel und der Elefant.

Politischer Witz. Der zweite Esel haben ein großes Mundwerk und machen jede Menge Krach. Elefanten haben einen großen Rüssel und machen auch jede Menge Krach. Genau deshalb sind sie die Maskottchen der beiden Krachmacher Parteien.

Zwei Maskottchen, die ein deutschstämmiger Karikaturist populär gemacht hat. Thomas Nast, 1840 geboren in Landau in der Pfalz, wanderte mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten aus und wurde dort als Thomas Nast einer der Urväter der politischen Karikatur.

Thomas Nast, hat den republikanischen Elefanten populär gemacht. Es gab wohl schon im Wahlkampf von Abraham Lincoln 860 einzelne Beispiele, wo Karikaturisten und andere den Elefanten als Symbol nahmen. Aber erst durch Karikaturen von Thomas Nast, den 1970er Jahren, wurde der Elefant als Symbol für die Republikaner populär und ist bis heute auch quasi das Symbol hier geblieben.

Der Amerikaner Andreas ETCS von der Ludwig-Maximilians-Universität München hat sich intensiv mit der Geschichte der beiden US Parteien beschäftigt und auch mit dem Symbolcharakter der beiden Maskottchen. So wie die Demokratische Partei die ältere der beiden Parteien ist, hat auch der dazugehörige Esel ein paar Jahrzehnte mehr auf seinem historischen Buckel. Zum ersten Mal tauchte der Esel 1828 im Wahlkampf von Andrew Jackson um das Amt des Präsidenten auf. Mit dem Esel sollte Jackson verunglimpft werden.

Es war eigentlich eher ein kritischer Name gegen ihn, Jackson und Jacques. Er ist ein anderer Name für Esel in den USA und er wurde halt als J, Punkt 1 oder Jeb bezeichnet. Jackson nahm das quasi so ein bisschen als positiv im Namen auf. Aber erst mit den Karikaturen von Thomas Nast. Später, im 18. Jahrhundert, wurde das quasi zum nationalen Symbol für die Demokratische Partei.

Der Esel blieb haften, ebenso wie der Elefant. Symbole für politische Parteien, die die Gründungsväter der Vereinigten Staaten eigentlich verachteten Parteien. Vor denen warnte George Washington, der erste Präsident der USA, eindringlich Die amerikanischen Kolonien hatten sich doch ohne das Gezänk der Parteistrukturen von Großbritannien losgesagt.

Die verfassungsgebende Versammlung wollte kein Parteiensystem, weil wenn man den Begriff Parteien mal wörtlich nimmt, dann sind sie parteiisch vertreten. Sonderinteressen, Partikularinteressen. Den Gründervätern war daran gelegen, dass diejenigen, die Abgeordnete in Washington werden, oder Senatoren, dass sie das Gemeinwohl, also das Wohl des ganzen Landes, im Blick haben. Deswegen wollten sie keine Parteien. In der amerikanischen Verfassung steht kein einziges Wort zu Parteien oder zum Partei System. Aber nachdem George Washington dann freiwillig abgetreten ist, zerfiel das politische System in verschiedene Lager, die sich dann doch relativ schnell in Parteien organisierten und stückweit ähnlich wie heute auch.

Ging es darum, welche Vision für die Vereinigten Staaten hat man? In welche Richtung soll sich das Land entwickeln?

Die politische Landschaft in den USA steht sich zu Beginn des 19.Jahrhunderts in zwei Lagern gegenüber, den Föderalisten und den Anti Föderalisten.

Die Federalist, vertreten durch Alexander Hamilton, den ersten Finanzminister der USA, wollen einen stärkeren Zentralstaat, der Infrastruktur, moderne Gewerbe und frühe Industrien fördert und einen nationalen Markt aufbaut. Für die gegnerische Seite stehen Thomas Jefferson und sein Nachfolger im Präsidentenamt, James Madison. Als Antal Federalist wollen sie die Zentralregierung in Washington DC schwächen und dafür die politische Macht und den Einfluss der Einzelstaaten stärken. Sie plädieren für ein agrarische System, das damals vor allem im Süden der USA auch auf Sklaverei baut.

1792 gründet Thomas Jefferson die demokratisch republikanische Partei. Sie wird Andrew Jackson dann 1828 zur Demokratischen Partei umbenennen und zur bis heute bestehenden Massenpartei umformen. Damit sind die US-Demokraten die älteste durchgehend existierende Partei der Welt.

Ein Kuriosum ihrer langen Geschichte. Die Demokratische Partei unter Andrew Jackson ist in vielen Belangen das genaue Gegenteil der Demokraten von heute. Gegründet im Geiste der Anteil Federalist, eine Partei der ländlichen Bevölkerung, die einer starken Zentralregierung in Washington, DC misstraute. Eine Partei, die auf lange Zeit die Südstaaten repräsentiert hat, die rassistische Ressentiments bediente und energisch das System der Sklaverei befürwortete.

Die Demokraten bleiben natürlich nicht unter sich. So wie das Land immer weiter nach Westen wächst, so wird auch die Parteienlandschaft vielfältiger. Oft kurzlebige Protestparteien schließen sich zusammen, zerfallen wieder und bilden neue Gruppierungen.

Die Antifa Freimaurer Partei, die Freiheitspartei, die Partei für Recht und Ordnung in Rhode Island und die einflußreichste unter ihnen die Vick Party, die sich nach den englischen Whigs benannt hatte, die sich in der Restauration Auszeit dem königlichen Machtstreben widersetzten.

Mit jedem neuen Territorium kocht auch in den Parteien die Frage hoch Soll dort Sklaverei erlaubt sein oder nicht? Gegner und Anhänger der Sklaverei verwickeln sich in blutige Kämpfe. Die politische Polarisierung nimmt drastisch zu.

Viele Parteien zerbrechen ein Machtvakuum, das eine neue Partei für sich nutzen kann. Die im Februar 1854 gegründet wird die Republikanische Partei. Sie ist entstanden aus den Überresten der Wix. Dazu kommen diverse Gruppen, wie etwa die demokratische Fraktion der Free Seilers, die für freies Land, für alle Land Bauern eintreten und in der Sklaverei eine unfaire Wettbewerbsverzerrung durch billige Arbeitskräfte sehen.

Ganz oft sind amerikanische Parteien gegründet worden als gegen Gründung, gegen bestimmte dominierende Richtung. Die Republikaner sind in den 1950er Jahren gegründet worden, gegen Sklavenarbeit, für wie sie das nannten, sogenannte freie Arbeiten. Gleichzeitig muss man aber sagen, dass die Republikanische Partei sehr lange eine sehr fremden und Ausländer und Immigranten feindliche Partei war, während die Demokratische Partei im 19. Jahrhunderts immer mehr zur Verteidiger Partei der Sklaverei wurde und damit auch immer mehr zu einer Südstaaten Partei weiterhin mehr auf die agrarische Entwicklung des Landes setzte. Aber Einwanderer viel offener aufnahm, als es die Republikaner taten.

1860 gelingt es einem weitgehend unbekannten Anwalt aus Illinois, für die Republikanische Partei als Präsidentschaftskandidat anzutreten. Abraham Lincoln, obwohl er ausschließlich im Norden der USA punkten kann, gewinnt Linken die Wahl. Die Demokraten hatten sich über die Sklaverei Frage so zerstritten, dass sie gleich zwei Präsidentschaftskandidaten ins Rennen schickten, die sich gegenseitig die Wählerstimmen abjagen.

So wird Abraham Lincoln als erster republikanischer Präsident und mit ihm seine ganze Partei zum Erzfeind des Südens. Die 11 Einzelstaaten der Konföderation greifen zwischen 1861 und 1865 zu den Waffen, um das System der Sklaverei aufrechtzuerhalten. Sie verlieren doch auch nach dem Ende des Bürgerkriegs und weit darüber hinaus. Bis in die 1960er Jahre wird der amerikanische Süden politisch fest in demokratischer Hand bleiben, da die Republikanische Partei nach dem Bürgerkrieg die Partei war, die doch etwas verändern wollte.

Dementsprechend war die Partei im Süden sehr, sehr schwach. Die Demokraten waren in der Zeit von den 1870er bis zumindest im Süden bis in die 1960er. Die Partei, die für die Rassentrennung, für die Aufrechterhaltung der Rassentrennung weiter kämpfte.

Der Politikwissenschaftler Philip Adorf von der Universität Bonn hat sich in seiner Doktorarbeit mit der Geschichte der Republikanischen Partei befasst. Eine Geschichte, die eine massive Kehrtwendung nehmen sollte. Denn aus der Partei Abraham Lincolns, die gegen die Sklaverei kämpfte und im Norden verwurzelt war, wurde die Partei von Richard Nixon, Ronald Reagan, George W. Bush und Donald Trump attraktiv für konservative Wähler, stark in ländlichen Regionen und vor allem verwurzelt im Süden. Eine Entwicklung, die auf das Konto der sogenannten Southern Strategy geht. Dazu später mehr.

Also man kann sagen, der Süden ist nicht unbedingt republikanisch siert worden, sondern es ist eher ein Stück weit andersherum. Die Werte der Südstaaten haben sie in der Republikanischen Partei festgesetzt. Was heißt also die gewisse Ablehnung von bestimmten Minderheitengruppen? Gewisse Ressentiments, die manchmal offener, manchmal etwas impliziter geäußert werden? Diese Standpunkt haben sich in der Republikanischen Partei denn dank eben dieser Erfolge im Süden und des immer größer werdenden Gewichtes der Südstaaten innerhalb der Republikanischen Partei ausgebreitet.

Es war so eine neue Lage, da Europa.

Die Zeiten ändern sich. Wie Bob Dylan 1964 so treffend gesungen hat die Zeiten, die Gesellschaft, die Politik und die Parteien, gerade die US Parteien sind viel wandelbare und formbare, als wir das von deutschen oder auch europäischen Parteien gewohnt sind.

Eigentlich kann man Demokraten und Republikaner nur eingeschränkt mit der europäischen Parteienlandschaft vergleichen. Anders als die hierarchischen Parteiorganisationen Europas sind sie eher lockere autonome Bündnisse von lokalen Aktivisten in den einzelnen Bundesstaaten. Das Band, das die Republikaner und die Demokraten jeweils eint, ist nicht das Parteiprogramm, sondern das Interesse, Wahlen zu gewinnen. So gesehen gibt es nicht die Demokratische Partei bzw. die Republikanische Partei. Jede von ihnen ist eher vergleichbar mit einem großen Zelt, unter dessen Dach sich viele Gruppierungen sammeln, die um Macht und Einfluss ringen. Ein Sammelbecken für eine heterogene Wählerbasis, das innere Spannungen aushalten muss, um landesweit Erfolg zu haben. Amerikanische Parteien verfügen nicht über langfristige Grundsatzprogramms, sondern beschließen Kompromisse. Papiere auf der Nationalversammlung, die alle vier Jahre vor den Präsidentschaftswahlen stattfinden. Verlautbarungen, die sich am Wahlkampf orientieren. Die wichtigsten innerparteilichen Gruppierungen ansprechen und wenig bindend sind.

Die Parteimitgliedschaft regelt sich in den USA nur in Ausnahmefällen durch das Parteibuch und einen Mitgliedsbeitrag. Stattdessen identifizieren sich die Bürger eher mit den Parteien, geben ein öffentliches Bekenntnis in Umfragen ab, spenden teils beträchtliche Summen oder engagieren sich freiwillig im Wahlkampf. Die Kandidaten selbst haben große Freiheiten, sind weniger stramme Parteisoldaten als flexible politische Unternehmer. Michael Bloomberg etwa war langjähriges Mitglied der Demokraten, wechselte jedoch im Jahr 2000 zur Republikanischen Partei. Dort rechnete er sich bessere Chancen aus, um in den republikanischen Vorwahlen für das Bürgermeisteramt von New York City anzutreten. Die Strategie ging auf. Bloomberg gewann 2001 die Bürgermeisterwahl in den Präsidentschaftswahlkampf. 2020 stieg Bloomberg dann wieder aufseiten der Demokraten kurzfristig als Kandidat ein.

Unabhängige Drittparteien gibt es in den Vereinigten Staaten, bleiben durch das Mehrheitswahlrecht aber meist ohne Wirkung. Deshalb entstehen auch keine mächtigen Oppositionsparteien links oder rechts der beiden großen Platzhirsche. Gruppierungen versuchen systembedingt eher, ihre politische Einflussnahme unter dem Zeltdach der Republikaner und Demokraten auszuüben, erklärt Philip Adolph am Beispiel der ultrakonservativen Faction der Tea Party.

Rein strategisch gesehen macht es eigentlich für bestimmte Bewegungen mehr Sinn, in die existierenden Parteistrukturen sich mit einzubinden. Wir haben es bei der Tea-Party gesehen. Es gab keine dritte Partei, sondern es war einfach so, dass Tea-Party Kandidaten 2010 und 2012 in den republikanischen Vorwahlen angetreten sind, wo er eben auch die Partei nicht einfach sagen kann Ihr dürft ja nicht antreten, sondern wenn man gewisse Bedingungen erfüllt, kann man sich da bei den Vorwahlen anmelden oder bei den Vorwahlen mitmachen. Und es haben sich ja dann auch Tea-Party Kandidaten gegenüber Establishment, Republikanern und teilweise amtierenden Politikern durchgesetzt.

Bei den Wählern punktete die Tea-Party mit einer Rhetorik der Angst, einer weißen Angst, dass ihnen das richtige, das wahre Amerika weggenommen werden würde. Dass die Weißen eine Minderheit im eigenen Land werden würden. Eine Nation, die im Sozialismus versinkt und von illegalen Einwanderern überrannt wird, wenn nicht Einhalt geboten wird. Eine Rhetorik, der sich auch Donald Trump und immer weitere Teile der Republikanischen Partei angeschlossen haben.

Die Republikaner sind ganz klar eine Partei, die immer stärker bei der weißen Arbeiterschaft Unterstützung erhält. Weiße Arbeiterschaft heißt in diesem Kontext weiße Wählerinnen und Wähler ohne Hochschulabschluss. Also im Englischen würde man sagen working class whites. Die Demokraten sind immer stärker zur Partei der besser Gebildeten geworden. Der ethnisch diversen Wählerschaft und Demokraten sind die Partei der Küste geworden, der urbanen Regionen. Es ist ja so, dass jeder diese Karten kennt, die nach der Wahl veröffentlicht werden. Dieser riesige rote Bereich mehr oder weniger im ganzen Land, wo man natürlich auch mal vorsichtig sein muss. In vielen Teilen wohl halt nicht wirklich viele Leute. Und dann die Demokraten, die an der Küste beheimatet sind und in bestimmten urbanen Zentrum in der Mitte des Landes Chicago und Detroit. Aber ja, das sieht man auch. Die geographische Polarisierung des Landes ist auch ein ganz klarer Trend.

Eine Polarisierung, die im Laufe der amerikanischen Parteiengeschichte mehrere Schübe erlebt hat. Bei der Steuerung und Regulierung der Wirtschaft entscheiden sich die Republikaner zu Beginn des 20.Jahrhunderts für eine Lesley Fähr Politik. Der Markt reguliere sich selbst, der Staat dürfe nicht eingreifen, so die Devise. Die Demokraten halten in der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er und 30er Jahre entschieden dagegen mit dem New Deal Pakt ihres Präsidenten Franklin Delano Roosevelt, der auf Sozialreformen setzt und argumentiert Der Staat muss Verantwortung für die Bürger übernehmen und muss eingreifen zum Wohl der arbeitenden Bevölkerung. Die Sozialpolitik wird zu einem der Kernthemen der Demokratischen Partei. Und noch entscheidender der Kampf um Bürgerrechte.

Man Sweets. Die 1960er eine Nation in Aufruhr, die beiden großen Parteien richten sich neu aus.

Bei den Demokraten gewinnt der progressive Flügel immer mehr die Oberhand und setzt die Themen Rassen, Gleichheit und Bürgerrechte für schwarze Amerikaner auf die Agenda. Die Südstaaten Demokraten, die sogenannten Dixie Krätz hingegen toben. Viele von ihnen laufen über zu den Republikanern, nicht zuletzt als in der Ära von John F. Kennedy und seinem Nachfolger Lyndon B. Johnson entscheidende Bürgerrechts Gesetze in Kraft treten.

Für Andreas Hedges einer der prägenden Momente der modernen demokratischen Partei Lyndon Johnson und Kennedy haben sich aus, wie sie es selber argumentiert hat, moralischen Gründen hinter die Bürgerrechtsbewegung gestellt, weil sie gesagt haben Das ist das Richtige, das müssen wir heute tun. Außenpolitische Erwägungen spielten da durchaus auch eine gewisse Rolle, weil wie konnte man im Kalten Krieg den kommunistischen Ländern predigen, dass die Menschenrechte verletzten, wenn im eigenen Land zehn Prozent der Bürger keine oder nur wenige Rechte haben, nicht wählen dürfen usw.. Und nun? Johnson hat das gemacht und hat ganz massiv für die Bürgerrechte und die Durchsetzung der Gesetze gekämpft. In dem Wissen, dass die Demokraten. Er hat sogar gesagt möglicherweise auf Jahrzehnte die Vorherrschaft im amerikanischen Süden verlieren werden.

Prophetische Worte, deren Potenzial auch republikanische Strategen erkannten. Ein Jahrhundert nach Beendigung des Bürgerkriegs war für sie die Zeit reif, eine konservative Wählerschaft anzusprechen, die immer mehr mit der Neuausrichtung der Demokraten fremdelte. So entwickelt die Partei die sogenannte Southern Strategy, mit der sie die Ressentiments der weißen Wählerschaft bedienen und peu à peu die Südstaaten für sich gewinnen kann. Eine Strategie, die unter Richard Nixon und vor allem unter Ronald Reagan voll und ganz aufgeht, die aber auch zunehmend einer Radikalisierung der Wähler und der Parteien selbst befördert eine Radikalisierung, die das prognostiziert Philip Adolph in seiner Studie über die Entwicklung der Republikanischen Partei, die altehrwürdige US-Demokratie mit ihrer Verfassung von 1787 an die Grenzen der Belastbarkeit bringt.

Das amerikanische politische System braucht eine Kompromissbereitschaft zwischen beiden Parteien, braucht dementsprechend auch eine gewisse ideologische Überschneidung zwischen beiden Parteien. Es ist also auch Personen in der Mitte gibt, die vielleicht eine gewisse Brückenfunktion haben. Und das existiert heute eben so gut wie gar nicht mehr.

Das heißt also, zusammengefasst kann man hier sagen Es ist trägt natürlich enorm dazu bei, daß das Land auch so schwer regierbar ist, weil natürlich, wenn der politische Gegner als Feind betrachtet wird, als ein in gewisser Weise illegitimer Gegner, der versucht, das Land zu zerstören, dann kann man eben natürlich auch keine Kompromisse mit diesem Gegner eingehen. Das wäre Verrat am Land, das wäre Verrat an der amerikanischen Kultur. Und wenn wir mal zurückblicken in den letzten Jahren die verschiedenen Government shutdown s, die Probleme, die man immer wieder sieht, wenn es darum geht, gewisse Herausforderungen anzugehen. Jetzt auch bei der Pandemie natürlich. Es ist kein Zufall, daß die USA da so ein schlechtes Bild abgeben, weil sie halt doch ein Land haben, das sehr tief gespalten ist, ideologisch und auch gesellschaftlich.

Der Esel und der Elefant im Parteien Karussell haben sie historisch gesehen einige Wendungen reiche Runden gedreht. Man könnte auch sagen, einige Häutungen durchlebt. Und nun stehen sie sich tief blau und tiefrot spinnefeind gegenüber, ohne Hoffnung auf Entspannung.

Vielleicht hätte Demokraten Urvater Thomas Jefferson doch auf seine innere Stimme hören sollen, als er sagte Achtung, politischer Witz! Der Dritte.

Wenn ich nur in den Himmel komme als Mitglied einer Partei, dann verzichte ich lieber drauf.

Das war ein Podcast von Bayern 2 Autor Florian Kümmert, Regie Sabine Kien Höfer Es sprachen Hemmer Michel und Andreas Neumann Technik Susanne Herzig Redaktion Thomas Moravec.

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Historische Wurzeln der USA - Demokraten und Republikaner |ρίζες|||||Ρεπουμπλικάνος |roots|||Democrats||Republicans Ιστορικές ρίζες των ΗΠΑ - Δημοκρατικοί και Ρεπουμπλικάνοι Historical roots of the USA - Democrats and Republicans Raíces históricas de EE.UU. - Demócratas y republicanos Racines historiques des États-Unis - Démocrates et Républicains Le radici storiche degli Stati Uniti - Democratici e Repubblicani アメリカの歴史的ルーツ - 民主党と共和党 JAV istorinės šaknys - demokratai ir respublikonai Historische wortels van de VS - Democraten en Republikeinen Raízes históricas dos EUA - Democratas e Republicanos Исторические корни США - демократы и республиканцы USA:s historiska rötter - demokrater och republikaner ABD'nin tarihsel kökleri - Demokratlar ve Cumhuriyetçiler 美国的历史根源——民主党和共和党 美國的歷史根源—民主黨與共和黨

Alles Geschichte - History von radioWissen ||||ραδιοφωνική γνώση ||history||radioWissen Everything is history - history from radioWissen Toda la historia - Historia por radioWissen

Vereinigte Staaten, verfeindete Parteien: Republikaner und Demokraten haben in ihrer Geschichte radikale Kehrtwenden vollzogen und dabei sogar ihre Stammwählerschaften ausgetauscht. Ηνωμένες||εχθρικές||||||||||στροφές|εκτελέσει||εκείνη την ώρα|ακόμα και||σταθερές εκλογικές βάσεις|ανταλλάχθηκαν United||hostile||||||||||turnarounds|executed|||even||core voter bases|exchanged ||vijandige||||||||||keerpunten|voltooid|||||stamkiezerschappen|uitgewisseld United States, warring parties: Republicans and Democrats have made radical U-turns in their history and even exchanged their core constituencies. Estados Unidos, partidos hostiles: republicanos y demócratas han dado un giro radical a su historia, intercambiando incluso sus principales electorados. Und wo sie früher Kompromisse geschlossen haben, sind heute die Fronten verhärtet. ||||Συμβιβασμούς|κλεισμένα||||||σκληρές |||earlier||made|||||fronts|hardened |||||||||||verharden And where they used to make compromises, the fronts have hardened today. Y donde antes se comprometían, hoy se endurecen los frentes. Ist die Gesellschaft der USA wirklich gespalten wie nie? |η|κοινωνία||||διχασμένη|όπως|ποτέ ||society||||split|| ||samenleving||||gespleten|| Is US society really divided like never before?

201029_1900_radioWissen_Historische-Wurzeln-der-USA---Demokraten-un.mp3 Alles Geschichte. ||roots||||||| 201029_1900_radioWissen_Historische-Roots-der-USA --- Democrats-un.mp3 All history. Ein Podcast von Bayern 2. A podcast from Bayern 2.

Politischer Witz der erste. Πολιτικός|ανέκδοτο|| political|joke|| |grap|| Political joke the first. Ein eingefleischter Republikaner liegt auf dem Sterbebett. |σφοδρός||βρίσκεται||το|κρεβάτι του θανάτου |die-hard||lies||the|deathbed |vuurvaste|||||sterfbed A die-hard Republican is on his deathbed. Da erzählt er seinem besten Freund Ich wechsle die Partei und werde Demokrat. Εκεί|||||||αλλάζω|την||||δημοκράτης |||||||switch||||| |||||||verander||||| Then he tells his best friend I'm going to change sides and become a democrat. Um Gottes willen! |God's| For God's sake! Ruft der Freund entsetzt, was ist denn in dich gefahren? |||dismayed|||||| The friend exclaims in horror, what has gotten into you? Wieso denn das? Why that? Ganz einfach, antwortet der Mann mit seinem letzten Atemzug. |simply|||||||breath Quite simply, the man replies with his last breath. Lieber stirbt einer von denen als einer von uns. dear|dieses||||||| Rather die one of them than one of us.

Demokraten gegen Republikaner blau gegen rot, liberal gegen konservativ. Democrats versus Republicans, blue versus red, liberal versus conservative.

Ein Land gespalten in zwei gegensätzliche, zutiefst unversöhnliche Lager. ||split|||opposing|deeply|irreconcilable| |||||tegenovergestelde|ten diepste|onverzoenlijke| A country split into two opposing, deeply irreconcilable camps.

Wie in einem Boxring belauern sich die beiden Gegner, ringen um die Vorherrschaft im politischen System der USA von der Präsidentschaft im Weißen Haus über die Sitze im Senat und Repräsentantenhaus bis hin zu den Posten auf lokaler Ebene in den Gemeinderäten und als Boxkampf Gegner, sich grimmig ins Auge blickend mit Schlag bereiten, patriotisch beflaggt Boxhandschuhe. ||||stalk||||opponents||||dominance||||||||||||||||||||||||||level|||town councils|||boxing|||grimly|||||strike|prepare||flagged| |||boxring|belagen|||||||||||||||||||||||||||||||||||||gemeenteraadsleden|||Boxgevecht|||||||||||beflaggt|Boxhandschoenen Like in a boxing ring, the two opponents watch each other, wrestling for supremacy in the political system of the USA from the presidency in the White House to the seats in the Senate and House of Representatives to the posts at the local level in the local councils and as boxing opponents, grim gazing in the eye with punch ready, patriotically flagged boxing gloves.

So werden in politischen Cartoons gerne die Maskottchen der beiden großen US Parteien gezeigt. ||||cartoons|||maskottens|||||| The mascots of the two major US parties are often shown in political cartoons. Der Esel und der Elefant. |donkey||the| The donkey and the elephant.

Politischer Witz. |joke |grap Political joke. Der zweite Esel haben ein großes Mundwerk und machen jede Menge Krach. ||||||mouth|||||noise ||||||mondwerk|||||lawaai The second donkey have a big mouth and make a lot of noise. Elefanten haben einen großen Rüssel und machen auch jede Menge Krach. ||||trunk|||||| ||||snuit||||||lawaai Elephants have big trunks and make a lot of noise. Genau deshalb sind sie die Maskottchen der beiden Krachmacher Parteien. |||||mascots|||noisemakers| ||||||||Krachmaker| This is exactly why they are the mascots of the two noisemaker parties.

Zwei Maskottchen, die ein deutschstämmiger Karikaturist populär gemacht hat. ||||of German descent|||| ||||Duitse|karikaturist||| Two mascots popularized by a cartoonist of German descent. Thomas Nast, 1840 geboren in Landau in der Pfalz, wanderte mit seiner Familie in die Vereinigten Staaten aus und wurde dort als Thomas Nast einer der Urväter der politischen Karikatur. |Nast|||||||emigrated|||||||||||||||||||| |Nast|||Landau||||emigreerde|||||||||||||||||voorvaderen||| Thomas Nast, born in Landau in the Palatinate in 1840, emigrated with his family to the United States, where he became one of the forefathers of political caricature as Thomas Nast.

Thomas Nast, hat den republikanischen Elefanten populär gemacht. |||||||made Thomas closer, made the Republican elephant popular. Es gab wohl schon im Wahlkampf von Abraham Lincoln 860 einzelne Beispiele, wo Karikaturisten und andere den Elefanten als Symbol nahmen. |||||election campaign|||||||||||||| ||||||||Lincoln||||||||||| Already in the Abraham Lincoln election campaign 860 there were individual examples where cartoonists and others used the elephant as a symbol. Aber erst durch Karikaturen von Thomas Nast, den 1970er Jahren, wurde der Elefant als Symbol für die Republikaner populär und ist bis heute auch quasi das Symbol hier geblieben. ||||||||||||||||||||||||||||remained But it wasn't until Thomas Nast's cartoons in the 1970s that the elephant became popular as a symbol for the Republicans and has remained the symbol here to this day.

Der Amerikaner Andreas ETCS von der Ludwig-Maximilians-Universität München hat sich intensiv mit der Geschichte der beiden US Parteien beschäftigt und auch mit dem Symbolcharakter der beiden Maskottchen. ||Andreas|ETCS|of|||||||||||history||||||||||||| |||ETCS(1)||||||||||||||||||||||symbolkarakter||| The American Andreas ETCS from the Ludwig-Maximilians-University Munich has dealt intensively with the history of the two US parties and also with the symbolic character of the two mascots. So wie die Demokratische Partei die ältere der beiden Parteien ist, hat auch der dazugehörige Esel ein paar Jahrzehnte mehr auf seinem historischen Buckel. |||||||||||||||||||||||back ||||||||||||||bijbehorende|||||||||buckel Just as the Democratic Party is the older of the two parties, the donkey that goes with it has a few more decades under its belt. Zum ersten Mal tauchte der Esel 1828 im Wahlkampf von Andrew Jackson um das Amt des Präsidenten auf. |||||||||Andrew|Jackson|||||| |||tauchte||||||||||||| The donkey first appeared in Andrew Jackson's election campaign for president in 1828. Mit dem Esel sollte Jackson verunglimpft werden. |||||slandered| |||||verguist| The donkey was intended to vilify Jackson.

Es war eigentlich eher ein kritischer Name gegen ihn, Jackson und Jacques. |||||||||||Jacques It was actually more of a critical name against him, Jackson and Jacques. Er ist ein anderer Name für Esel in den USA und er wurde halt als J, Punkt 1 oder Jeb bezeichnet. ||||||||||||||||||Jeb|referred ||||||||||||||||||Jeb| It is another name for donkey in the USA and it was called J, point 1 or Jeb. Jackson nahm das quasi so ein bisschen als positiv im Namen auf. Jackson took that as a bit of a positive in the name. Aber erst mit den Karikaturen von Thomas Nast. But only with the caricatures of Thomas Nast. Später, im 18. Later, in the 18th century Jahrhundert, wurde das quasi zum nationalen Symbol für die Demokratische Partei. In the 20th century, this became a quasi national symbol for the Democratic Party.

Der Esel blieb haften, ebenso wie der Elefant. ||remained|stick|likewise||| |||staan|||| The donkey stuck, as did the elephant. Symbole für politische Parteien, die die Gründungsväter der Vereinigten Staaten eigentlich verachteten Parteien. ||||||founding fathers|||||despised| ||||||vaders|||||verachtten| Symbols for political parties that the Founding Fathers of the United States actually despised Parties. Символи політичних партій, які батьки-засновники Сполучених Штатів насправді зневажали як партії. Vor denen warnte George Washington, der erste Präsident der USA, eindringlich Die amerikanischen Kolonien hatten sich doch ohne das Gezänk der Parteistrukturen von Großbritannien losgesagt. |||George|Washington||||||urgently|||||||||quarrel|||||renounced ||||||||||indringend|||||||||geruzie||partijenstructuren|||losgezegd George Washington, the first President of the United States, warned urgently against them. The American colonies had broken away from Great Britain without the bickering of party structures.

Die verfassungsgebende Versammlung wollte kein Parteiensystem, weil wenn man den Begriff Parteien mal wörtlich nimmt, dann sind sie parteiisch vertreten. |constitutional|assembly||||||||concept|||literally||||||represented |grondwetgevende|vergadering|||partijenstelsel||||||||wettelijk|||||partijdig|vertegenwoordigd The constituent assembly did not want a party system because if you take the term parties literally, then they are partisan. Sonderinteressen, Partikularinteressen. special interests|particular interests bijzondere belangen|particuliere belangen Special interests, particular interests. Den Gründervätern war daran gelegen, dass diejenigen, die Abgeordnete in Washington werden, oder Senatoren, dass sie das Gemeinwohl, also das Wohl des ganzen Landes, im Blick haben. |founding fathers|||concerned||||representatives|||||||||common good|||well-being|||||| |vader van de grondleggers||||||||||||||||gemein welzijn||||||||| The founding fathers wanted those who become members of parliament in Washington, or senators, to have the common good, that is, the good of the whole country, in mind. Deswegen wollten sie keine Parteien. That's why they didn't want parties. In der amerikanischen Verfassung steht kein einziges Wort zu Parteien oder zum Partei System. |||constitution|||||||||| |||grondwet|||||||||| The US Constitution doesn't say a single word about parties or the party system. Aber nachdem George Washington dann freiwillig abgetreten ist, zerfiel das politische System in verschiedene Lager, die sich dann doch relativ schnell in Parteien organisierten und stückweit ähnlich wie heute auch. |||||voluntarily|stepped down||crumbled|||||various|camps|||||||||||somewhat|similar||| ||||||afgetreden||verging|||||||||||||||||stukje|||| But after George Washington resigned voluntarily, the political system split into different camps, which then organized themselves into parties relatively quickly and somewhat similar to today.

Ging es darum, welche Vision für die Vereinigten Staaten hat man? Was it a question of what vision do you have for the United States? In welche Richtung soll sich das Land entwickeln? ||||itself|||develop In which direction should the country develop?

Die politische Landschaft in den USA steht sich zu Beginn des 19.Jahrhunderts in zwei Lagern gegenüber, den Föderalisten und den Anti Föderalisten. ||||||||||||||camps|opposite||Federalists||||Federalists |||||||||||||||||Federalisten|||| At the beginning of the 19th century, the political landscape in the USA faced one another in two camps, the federalists and the anti-federalists.

Die Federalist, vertreten durch Alexander Hamilton, den ersten Finanzminister der USA, wollen einen stärkeren Zentralstaat, der Infrastruktur, moderne Gewerbe und frühe Industrien fördert und einen nationalen Markt aufbaut. ||represented|||||||||||stronger|central government||||industries||||promotes|||||builds |Federalist|vertegenwoordigen||||||||||||centrale staat||||bedrijven||||||||| The Federalist, represented by Alexander Hamilton, the first US Treasury Secretary, want a stronger central government that promotes infrastructure, modern trades and early industries and builds a national market. Für die gegnerische Seite stehen Thomas Jefferson und sein Nachfolger im Präsidentenamt, James Madison. ||||||Jefferson|||successor||||Madison ||tegenpartij||||||||||| Representing the opposing side are Thomas Jefferson and his successor in the presidency, James Madison. Als Antal Federalist wollen sie die Zentralregierung in Washington DC schwächen und dafür die politische Macht und den Einfluss der Einzelstaaten stärken. |As|||||||||||||||||influence||| |Antal|||||||||||||||||||deelstaten| As Antal Federalist, you want to weaken the central government in Washington DC and to strengthen the political power and influence of the individual states. Sie plädieren für ein agrarische System, das damals vor allem im Süden der USA auch auf Sklaverei baut. |plead|||agricultural|||then|||||||||| |pleiten|||agrarisch||||||||||||| You advocate an agrarian system that was based on slavery, especially in the southern United States.

1792 gründet Thomas Jefferson die demokratisch republikanische Partei. 1792 Thomas Jefferson founds the Democratic-Republican Party. В 1792 году Томас Джефферсон основал Демократическую республиканскую партию. Sie wird Andrew Jackson dann 1828 zur Demokratischen Partei umbenennen und zur bis heute bestehenden Massenpartei umformen. ||||||||rename|||||existing|mass party|transform ||||||||omdopen|||||||omvormen Andrew Jackson will then rename it to the Democratic Party in 1828 and transform it into the mass party that still exists today. Damit sind die US-Demokraten die älteste durchgehend existierende Partei der Welt. ||||||oldest|continuously|existing||| |||||||continuë|bestaande||| This makes the U.S. Democrats the oldest continuously existing party in the world.

Ein Kuriosum ihrer langen Geschichte. |curiosity||| A curiosity in its long history. Die Demokratische Partei unter Andrew Jackson ist in vielen Belangen das genaue Gegenteil der Demokraten von heute. |||||||||matters||exact|opposite|||| The Democratic Party under Andrew Jackson is in many respects the exact opposite of the Democrats of today. Gegründet im Geiste der Anteil Federalist, eine Partei der ländlichen Bevölkerung, die einer starken Zentralregierung in Washington, DC misstraute. founded||spirit||share|||||rural|population|||||||| ||||||||||||||||||misstouwde Founded in the spirit of the Share Federalist, a rural population that distrusted a strong central government in Washington, DC. Eine Partei, die auf lange Zeit die Südstaaten repräsentiert hat, die rassistische Ressentiments bediente und energisch das System der Sklaverei befürwortete. |||||||||||racist|resentments|served|||||||supported ||||||||||||resentimenten|bediende|||||||begunstigde A party that represented the southern states for a long time, which served racist resentments and vigorously advocated the system of slavery.

Die Demokraten bleiben natürlich nicht unter sich. The Democrats, of course, do not keep to themselves. So wie das Land immer weiter nach Westen wächst, so wird auch die Parteienlandschaft vielfältiger. |||||||||||||party landscape|more diverse |||||||||||||partijenlandschap| Just as the country continues to grow westward, the party landscape is also becoming more diverse. Oft kurzlebige Protestparteien schließen sich zusammen, zerfallen wieder und bilden neue Gruppierungen. |short-lived||come together|||fall apart|||||groupings |kortlevende|Protestpartijen||||vallen uit elkaar||||| Often short-lived protest parties join forces, disintegrate and form new groups.

Die Antifa Freimaurer Partei, die Freiheitspartei, die Partei für Recht und Ordnung in Rhode Island und die einflußreichste unter ihnen die Vick Party, die sich nach den englischen Whigs benannt hatte, die sich in der Restauration Auszeit dem königlichen Machtstreben widersetzten. |Antifa|Freemason|||||||||||Rhode Island|Rhode Island|||most influential||||Vick||||||English|||||||||timeout||royal|quest for power|opposed |Antifa|Vrijmetselaars|||Vrijheidspartij||||||||||||meest invloedrijke||||Vick|||||||Whigs|||||||Restauration|Auszeit|||Machtstreben|verzetten The Antifa Freemason Party, the Freedom Party, the Law and Order Party in Rhode Island and the most influential of them the Vick Party, named after the English Whigs who resisted royal power during the Restoration.

Mit jedem neuen Territorium kocht auch in den Parteien die Frage hoch Soll dort Sklaverei erlaubt sein oder nicht? |each|||||||||||should|||||| |||||||||||||||toegestaan||| With each new territory, the question of whether or not slavery should be allowed there boils up in the parties too? Gegner und Anhänger der Sklaverei verwickeln sich in blutige Kämpfe. ||supporters|||involve|||bloody|battles |||||verweven|||| Opponents and supporters of slavery get caught up in bloody battles. Die politische Polarisierung nimmt drastisch zu. Political polarization is increasing dramatically.

Viele Parteien zerbrechen ein Machtvakuum, das eine neue Partei für sich nutzen kann. ||break|||||||||| ||verbreken|||||||||| Many parties break a power vacuum that a new party can use for itself. Die im Februar 1854 gegründet wird die Republikanische Partei. The Republican Party is founded in February 1854. Sie ist entstanden aus den Überresten der Wix. ||formed|||remains||village |||||overblijfselen||Wix She was created from the remains of the Wix. Dazu kommen diverse Gruppen, wie etwa die demokratische Fraktion der Free Seilers, die für freies Land, für alle Land Bauern eintreten und in der Sklaverei eine unfaire Wettbewerbsverzerrung durch billige Arbeitskräfte sehen. |||||such as|||||free|sealers|||free||||||advocate||||||unfair|distortion of competition||cheap|| |||||||||||Seilers|||||||||||||||oneerlijke|concurrentievervalsing|||| There are also various groups, such as the democratic faction of the Free Seilers, who stand up for free land, for all land farmers and see slavery as an unfair distortion of competition through cheap labour.

Ganz oft sind amerikanische Parteien gegründet worden als gegen Gründung, gegen bestimmte dominierende Richtung. |||||founded|become|||founding|against||dominant| ||||||||||||dominante| Quite often American parties have been founded as against foundation, against a certain dominant tendency. Die Republikaner sind in den 1950er Jahren gegründet worden, gegen Sklavenarbeit, für wie sie das nannten, sogenannte freie Arbeiten. |||||||founded|become|||||||called|so-called|| ||||||||||slavenarbeid|||||||| The Republicans were formed in the 1950s against slave labor, for what they called free labor. Gleichzeitig muss man aber sagen, dass die Republikanische Partei sehr lange eine sehr fremden und Ausländer und Immigranten feindliche Partei war, während die Demokratische Partei im 19. Simultaneously|||||||||||||||foreign|||hostile||||||| |||||||||||||||||immigranten|||||||| At the same time, however, it must be said that the Republican Party was for a very long time a very foreign and hostile party to foreigners and immigrants, whereas the Democratic Party was in the 19th century. Jahrhunderts immer mehr zur Verteidiger Partei der Sklaverei wurde und damit auch immer mehr zu einer Südstaaten Partei weiterhin mehr auf die agrarische Entwicklung des Landes setzte. ||||defender||||||||||||||continue|||||development||| Century became more and more of the defender of slavery and thus more and more of a southern party continued to rely more on the agricultural development of the country. Aber Einwanderer viel offener aufnahm, als es die Republikaner taten. |immigrants||more openly|received|||||did |immigrant|||opnam||||| But accepted immigrants much more openly than the Republicans did.

1860 gelingt es einem weitgehend unbekannten Anwalt aus Illinois, für die Republikanische Partei als Präsidentschaftskandidat anzutreten. |||largely|unknown|lawyer|||||||||to run (for) |||grotendeels||||Illinois|||||||aan te treden In 1860 a largely unknown lawyer from Illinois succeeded in running for the Republican Party as a candidate for president. Abraham Lincoln, obwohl er ausschließlich im Norden der USA punkten kann, gewinnt Linken die Wahl. ||although||exclusively|||||score|||the left||election Abraham Lincoln, although he can only score in the north of the USA, wins the election. Die Demokraten hatten sich über die Sklaverei Frage so zerstritten, dass sie gleich zwei Präsidentschaftskandidaten ins Rennen schickten, die sich gegenseitig die Wählerstimmen abjagen. |||||||||divided|||||presidential candidates|||sent||||||solicit |||||||||verdeeld||||||||stuurden||||||afpakken The Democrats were so at odds over the slavery issue that they launched two presidential candidates to snatch votes from each other.

So wird Abraham Lincoln als erster republikanischer Präsident und mit ihm seine ganze Partei zum Erzfeind des Südens. |||||||||||||||archenemy|| Abraham Lincoln becomes the first Republican president and with him his entire party becomes the archenemy of the South. Die 11 Einzelstaaten der Konföderation greifen zwischen 1861 und 1865 zu den Waffen, um das System der Sklaverei aufrechtzuerhalten. |individual states|||take||and|||||||||maintain |deelstaten||||||||||||||in stand te houden The 11 states of the Confederacy took up arms to maintain the system of slavery between 1861 and 1865. Sie verlieren doch auch nach dem Ende des Bürgerkriegs und weit darüber hinaus. |lose|||||||civil war|||beyond| They are still losing after the end of the civil war and far beyond. Bis in die 1960er Jahre wird der amerikanische Süden politisch fest in demokratischer Hand bleiben, da die Republikanische Partei nach dem Bürgerkrieg die Partei war, die doch etwas verändern wollte. ||||||||||||||||||||||||||||change| The American South will remain politically firmly in democratic hands until the 1960s, as the Republican Party was the party that wanted to change something after the Civil War.

Dementsprechend war die Partei im Süden sehr, sehr schwach. Accordingly||||||||weak daarom|||||||| Accordingly, the party in the south was very, very weak. Die Demokraten waren in der Zeit von den 1870er bis zumindest im Süden bis in die 1960er. ||||||||||at least|||||| The Democrats were in power from the 1870s until the 1960s, at least in the South. Die Partei, die für die Rassentrennung, für die Aufrechterhaltung der Rassentrennung weiter kämpfte. |||||racial segregation|||maintenance||racial segregation|further|fought ||||||||handhaving|||| The party that fought for segregation, for maintaining segregation.

Der Politikwissenschaftler Philip Adorf von der Universität Bonn hat sich in seiner Doktorarbeit mit der Geschichte der Republikanischen Partei befasst. ||Philip|Adorf||||||||||||history||||dealt |||Adorf|||||||||proefschrift|||||||behandeld Political scientist Philip Adorf from the University of Bonn wrote his doctoral thesis on the history of the Republican Party. Eine Geschichte, die eine massive Kehrtwendung nehmen sollte. |||||turn|| |||||keerpunt|| A story that should take a massive about-face. Denn aus der Partei Abraham Lincolns, die gegen die Sklaverei kämpfte und im Norden verwurzelt war, wurde die Partei von Richard Nixon, Ronald Reagan, George W. Bush und Donald Trump attraktiv für konservative Wähler, stark in ländlichen Regionen und vor allem verwurzelt im Süden. For|||||Lincoln's|||||||||rooted||||||Richard|Richard Nixon|Ronald|Ronald Reagan||W|Bush||Donald|Donald Trump||||voters||||||||rooted|| |||||Lincolns|||||||||||||||||||||||||||||||||||||| For the party of Abraham Lincoln, which fought against slavery and was rooted in the North, became the party of Richard Nixon, Ronald Reagan, George W. Bush and Donald Trump, attractive to conservative voters, strong in rural regions and above all rooted in the South. Eine Entwicklung, die auf das Konto der sogenannten Southern Strategy geht. |development||||account||so-called|Southern|strategy| |||||||||Strategie| A development that can be attributed to the so-called Southern Strategy. Dazu später mehr.

Also man kann sagen, der Süden ist nicht unbedingt republikanisch siert worden, sondern es ist eher ein Stück weit andersherum. ||||||||necessarily|||||||||piece||the other way ||||||||||is|||||||||de andere kant op So you can say that the south has not necessarily been republicanized, but rather it is a bit the other way around. Die Werte der Südstaaten haben sie in der Republikanischen Partei festgesetzt. |values|||||||||set They established the values of the southern states in the Republican Party. Was heißt also die gewisse Ablehnung von bestimmten Minderheitengruppen? ||||certain|rejection|||minority groups ||||bepaalde|afwijzing|||minderheidsgroepen So what does the certain rejection of certain minority groups mean? Gewisse Ressentiments, die manchmal offener, manchmal etwas impliziter geäußert werden? certain||||more openly||||expressed| bepaalde|||||||implicieter|| Certain resentments that are sometimes expressed more openly, sometimes more implicitly? Определенные обиды, которые иногда выражаются более открыто, иногда более неявно? Diese Standpunkt haben sich in der Republikanischen Partei denn dank eben dieser Erfolge im Süden und des immer größer werdenden Gewichtes der Südstaaten innerhalb der Republikanischen Partei ausgebreitet. |position||||||||thanks to|just||successes||||||larger|growing|weight|||within||||spread ||||||||||||succes|||||||groeiende|gewicht||||||| These standpoints have spread in the Republican Party thanks to these same successes in the South and the growing weight of the Southern States within the Republican Party.

Es war so eine neue Lage, da Europa. It|||||situation||Europe It was such a new situation as Europe.

Die Zeiten ändern sich. |times|change| Wie Bob Dylan 1964 so treffend gesungen hat die Zeiten, die Gesellschaft, die Politik und die Parteien, gerade die US Parteien sind viel wandelbare und formbare, als wir das von deutschen oder auch europäischen Parteien gewohnt sind. |Bob|Dylan||aptly|sung|||||society||||||just||||||changeable||malleable||||||||European||accustomed| ||||||||||||||||||||||veranderlijke||vormbare||||||||||| As Bob Dylan sang so aptly in 1964, the times, society, politics and parties, the US parties in particular are much more flexible and malleable than we are used to from German or European parties.

Eigentlich kann man Demokraten und Republikaner nur eingeschränkt mit der europäischen Parteienlandschaft vergleichen. |||||||partially|||||compare |||||||beperkt||||| Actually, one can only compare Democrats and Republicans with the European party landscape to a limited extent. Anders als die hierarchischen Parteiorganisationen Europas sind sie eher lockere autonome Bündnisse von lokalen Aktivisten in den einzelnen Bundesstaaten. other|||hierarchical|party organizations|Europe's|||rather|loose|autonomous|alliances||local|activists|||individual|states |||hiërarchische|partijorganisaties|||||losse||||||||| Unlike the hierarchical party organizations in Europe, they are rather loose, autonomous alliances of local activists in the individual states. Das Band, das die Republikaner und die Demokraten jeweils eint, ist nicht das Parteiprogramm, sondern das Interesse, Wahlen zu gewinnen. |bond|||||||each|unites||||party program|||interest|elections||to win |||||||||verbindt|||||||||| The bond that unites the Republicans and the Democrats is not the party program, but the interest in winning elections. So gesehen gibt es nicht die Demokratische Partei bzw. |seen|||||||respectively die Republikanische Partei. Jede von ihnen ist eher vergleichbar mit einem großen Zelt, unter dessen Dach sich viele Gruppierungen sammeln, die um Macht und Einfluss ringen. |||||comparable||||tent||whose|roof|||groups|gather|||||influence| |||||||||tent||||||||||||| Ein Sammelbecken für eine heterogene Wählerbasis, das innere Spannungen aushalten muss, um landesweit Erfolg zu haben. |collection basin|||heterogeneous|voter base|||tensions||||nationwide|success|| |verzamelbekken|||heterogene|kiezersbasis|||||||||| A reservoir for a heterogeneous voter base that has to endure internal tensions in order to be successful nationwide. Amerikanische Parteien verfügen nicht über langfristige Grundsatzprogramms, sondern beschließen Kompromisse. ||have|||long-term|principle programs||decide| ||beschikken||||beginselprogramma||| American parties do not have long-term principles, but rather compromise. Papiere auf der Nationalversammlung, die alle vier Jahre vor den Präsidentschaftswahlen stattfinden. |||national assembly|||||||| |||nationale vergadering|||||||| Papers at the National Assembly, held every four years before presidential elections. Verlautbarungen, die sich am Wahlkampf orientieren. statements||||| verklaringen||||| Statements that are based on the election campaign. Die wichtigsten innerparteilichen Gruppierungen ansprechen und wenig bindend sind. |most important|intra-party|groupings|address|||binding| ||intra-partijelijke|||||| Address the most important intra-party groups and are not very binding.

Die Parteimitgliedschaft regelt sich in den USA nur in Ausnahmefällen durch das Parteibuch und einen Mitgliedsbeitrag. |party membership||||||||exceptional cases|||party book|||membership fee |partijlidmaatschap||||||||uitzonderlijke gevallen|||partijboek|||lidmaatschapsbijdrage In the USA, party membership is only regulated in exceptional cases through the party book and a membership fee. Stattdessen identifizieren sich die Bürger eher mit den Parteien, geben ein öffentliches Bekenntnis in Umfragen ab, spenden teils beträchtliche Summen oder engagieren sich freiwillig im Wahlkampf. Instead|identify||||||||||public|confession||surveys||donate|partly|considerable|||engage||voluntarily||election campaign in plaats daarvan|||||||||||openbaar|||||||aanzienlijke|bedragen|||||| Instead, citizens tend to identify with the parties, make a public commitment in surveys, donate sometimes considerable sums or volunteer for election campaigns. Die Kandidaten selbst haben große Freiheiten, sind weniger stramme Parteisoldaten als flexible politische Unternehmer. |||||freedoms||less|strict|||||entrepreneurs ||||||||stramme|Partijsoldaten|||| The candidates themselves have a great deal of freedom and are less staunch party soldiers than flexible political entrepreneurs. Michael Bloomberg etwa war langjähriges Mitglied der Demokraten, wechselte jedoch im Jahr 2000 zur Republikanischen Partei. Michael|Bloomberg|||long-time|member|||switched|||||| ||||langdurig|||||||||| Michael Bloomberg, for example, was a longtime member of the Democrats but switched to the Republican Party in 2000. Dort rechnete er sich bessere Chancen aus, um in den republikanischen Vorwahlen für das Bürgermeisteramt von New York City anzutreten. |calculated||||||||||primaries|||||New|York|City| ||||||||||||||burgemeesterkantoor|||||deel te nemen There he figured he had a better chance of running for New York City mayor in the Republican primary. Die Strategie ging auf. The strategy worked. Bloomberg gewann 2001 die Bürgermeisterwahl in den Präsidentschaftswahlkampf. |||gemeenteraadsverkiezingen|||presidentsverkiezingen Bloomberg won the 2001 mayoral election in the presidential campaign. 2020 stieg Bloomberg dann wieder aufseiten der Demokraten kurzfristig als Kandidat ein. rose||||on the side of|||short-term||| ||||aan de kant van|||||| In 2020, Bloomberg then went back to the Democrats as a short-term candidate.

Unabhängige Drittparteien gibt es in den Vereinigten Staaten, bleiben durch das Mehrheitswahlrecht aber meist ohne Wirkung. independent|third parties||||||||||majority voting system||||effect |derde partijen||||||||||meerderheidsstemrecht|||| There are independent third parties in the United States, but the majority vote means that they usually have no effect. Deshalb entstehen auch keine mächtigen Oppositionsparteien links oder rechts der beiden großen Platzhirsche. ||||powerful||||||||dominant parties ||||||||||||plaatselijke herten That is why there are no powerful opposition parties to the left or right of the two big top dogs. Gruppierungen versuchen systembedingt eher, ihre politische Einflussnahme unter dem Zeltdach der Republikaner und Demokraten auszuüben, erklärt Philip Adolph am Beispiel der ultrakonservativen Faction der Tea Party. groupings|to try|systemically||||influence|||tent roof|||||to exert|explains||Adolph||example||ultraconservative|faction||Tea| ||systeemgebonden|||||||Zeltdach|||||uit te oefenen|||Adolph||||ultraconservatieven|factie||Tea| Due to the nature of the system, groups tend to exercise their political influence under the canopy of the Republicans and Democrats, explains Philip Adolph using the example of the ultra-conservative faction of the Tea Party.

Rein strategisch gesehen macht es eigentlich für bestimmte Bewegungen mehr Sinn, in die existierenden Parteistrukturen sich mit einzubinden. purely|strategically|||||||movements||sense|||||||to integrate |||||||||||||||||in te binden From a purely strategic point of view, it actually makes more sense for certain movements to get involved in the existing party structures. Wir haben es bei der Tea-Party gesehen. We saw it at the tea party. Es gab keine dritte Partei, sondern es war einfach so, dass Tea-Party Kandidaten 2010 und 2012 in den republikanischen Vorwahlen angetreten sind, wo er eben auch die Partei nicht einfach sagen kann Ihr dürft ja nicht antreten, sondern wenn man gewisse Bedingungen erfüllt, kann man sich da bei den Vorwahlen anmelden oder bei den Vorwahlen mitmachen. ||||||||||||||||||primaries|run||||||||||||||||run||||certain|conditions|fulfills|||||||primaries|register||||primaries|participate |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||bepaalde|voorwaarden|||||||||||||| There was no third party, it was just that tea party candidates ran in the 2010 and 2012 republican primaries, where he cannot simply say the party you are not allowed to run, but if you meet certain conditions, you can register for the area codes or participate in the area codes. Und es haben sich ja dann auch Tea-Party Kandidaten gegenüber Establishment, Republikanern und teilweise amtierenden Politikern durchgesetzt. ||||||||||against||||partially|incumbent||asserted And tea party candidates have prevailed over the establishment, Republicans and, in some cases, incumbent politicians.

Bei den Wählern punktete die Tea-Party mit einer Rhetorik der Angst, einer weißen Angst, dass ihnen das richtige, das wahre Amerika weggenommen werden würde. ||voters|scored|||||||||||||||||||taken away|| |||puntte|||||||||||||||||||afgenomen|| With the voters, the Tea Party scored with a rhetoric of fear, a white fear that the real, the real America would be taken away from them. Dass die Weißen eine Minderheit im eigenen Land werden würden. ||||minority||||| That whites would become a minority in their own country. Eine Nation, die im Sozialismus versinkt und von illegalen Einwanderern überrannt wird, wenn nicht Einhalt geboten wird. |||||sinks||||immigrants|overrun||||halt|| |||||||||immigranten|overrompeld|||||| A nation that sinks into socialism and is overrun by illegal immigrants if not stopped. Eine Rhetorik, der sich auch Donald Trump und immer weitere Teile der Republikanischen Partei angeschlossen haben. ||||||||||||||joined| A rhetoric that Donald Trump and more and more parts of the Republican Party have joined.

Die Republikaner sind ganz klar eine Partei, die immer stärker bei der weißen Arbeiterschaft Unterstützung erhält. ||||||||||||white|working class|support| |||||||||||||arbeidersklasse|| The Republicans are clearly a party that is gaining increasing support from the white working class. Weiße Arbeiterschaft heißt in diesem Kontext weiße Wählerinnen und Wähler ohne Hochschulabschluss. |||||||female voters||voters||college degree |||||||||||hbo-diploma In this context, white workers mean white voters without a university degree. Also im Englischen würde man sagen working class whites. ||||||working|class|whites ||||||werkende|klasse|witten So in English one would say working class whites. Die Demokraten sind immer stärker zur Partei der besser Gebildeten geworden. |||||||||educated| The Democrats have increasingly become the party of the better educated. Der ethnisch diversen Wählerschaft und Demokraten sind die Partei der Küste geworden, der urbanen Regionen. ||||||||||coast|||| |||kiezers||||||||||stedelijke| The ethnically diverse electorate and Democrats have become the party of the coast, the urban regions. Es ist ja so, dass jeder diese Karten kennt, die nach der Wahl veröffentlicht werden. ||||||||||||election|published| The fact is that everyone knows these cards, which will be published after the election. Dieser riesige rote Bereich mehr oder weniger im ganzen Land, wo man natürlich auch mal vorsichtig sein muss. |huge||area|||less|||||||||carefully|| This huge red area more or less all over the country, where you have to be careful of course. In vielen Teilen wohl halt nicht wirklich viele Leute. ||parts|well||||| In many parts there are probably not really many people. Und dann die Demokraten, die an der Küste beheimatet sind und in bestimmten urbanen Zentrum in der Mitte des Landes Chicago und Detroit. |||||||coast|based||||||centers||||||Chicago||Detroit And then the Democrats, who are based on the coast and in certain urban centers in the middle of Chicago and Detroit. Aber ja, das sieht man auch. But yes, you can see that too. Die geographische Polarisierung des Landes ist auch ein ganz klarer Trend. |geografische||||||||| The geographic polarization of the country is also a very clear trend.

Eine Polarisierung, die im Laufe der amerikanischen Parteiengeschichte mehrere Schübe erlebt hat. |||||||party history||waves|experienced| |||||||partijenhistorie||golven|| A polarization that has seen several surges in the course of American party history. Bei der Steuerung und Regulierung der Wirtschaft entscheiden sich die Republikaner zu Beginn des 20.Jahrhunderts für eine Lesley Fähr Politik. ||control||||economy|decide||||||||||hands-off|ferry| |||||||||||||||||Lesley|Fähr| At the beginning of the 20th century, the Republicans opted for a Lesley Ferry policy when it came to controlling and regulating the economy. Der Markt reguliere sich selbst, der Staat dürfe nicht eingreifen, so die Devise. ||regulates|||||may||intervene|||motto ||reguleert||||||||||devies The market regulates itself, the state must not intervene, so the motto. Die Demokraten halten in der Weltwirtschaftskrise Ende der 1920er und 30er Jahre entschieden dagegen mit dem New Deal Pakt ihres Präsidenten Franklin Delano Roosevelt, der auf Sozialreformen setzt und argumentiert Der Staat muss Verantwortung für die Bürger übernehmen und muss eingreifen zum Wohl der arbeitenden Bevölkerung. |||||world economic crisis||||||||||||New Deal||||Franklin|Delano|Roosevelt||||||argues||||responsibility||||take over|||intervene||||working|population |||||wereldwijde economische crisis|||||||||||||||||Delano||||sociale hervormingen||||||||||||||||||| During the global economic crisis at the end of the 1920s and 1930s, the Democrats resolutely opposed this with the New Deal Pact of their President Franklin Delano Roosevelt, which relies on social reforms and argues that the state must take responsibility for the citizens and must intervene for the benefit of the working population. Die Sozialpolitik wird zu einem der Kernthemen der Demokratischen Partei. ||||||core themes||| Social policy becomes one of the core issues of the Democratic Party. Und noch entscheidender der Kampf um Bürgerrechte. ||decisive||||civil rights And even more decisive is the struggle for civil rights.

Man Sweets. |Candy |snoep man sweets Die 1960er eine Nation in Aufruhr, die beiden großen Parteien richten sich neu aus. |||||turmoil|||||align||| The 1960s a nation in turmoil, the two big parties are realigning themselves.

Bei den Demokraten gewinnt der progressive Flügel immer mehr die Oberhand und setzt die Themen Rassen, Gleichheit und Bürgerrechte für schwarze Amerikaner auf die Agenda. ||||||||||upper hand|||||races|equality||civil rights|||||| In the Democrats, the progressive wing is gaining the upper hand, putting race, equality and civil rights for black Americans on the agenda. Die Südstaaten Demokraten, die sogenannten Dixie Krätz hingegen toben. ||||so-called|Dixie|Klan||rage |||||Dixie|Krätz||toben The Southern Democrats, the so-called Dixie Krätz, however, are raging. Viele von ihnen laufen über zu den Republikanern, nicht zuletzt als in der Ära von John F. Kennedy und seinem Nachfolger Lyndon B. Johnson entscheidende Bürgerrechts Gesetze in Kraft treten. Many|||run||||||last||||era||John|Kennedy|Kennedy|||successor|Lyndon B|B|Johnson|decisive|civil rights|laws|||come |||||||||||||||||||||Lyndon||||burgerrechten|||| Many of them defected to the Republicans, not least when crucial civil rights laws came into effect in the era of John F. Kennedy and his successor Lyndon B. Johnson.

Für Andreas Hedges einer der prägenden Momente der modernen demokratischen Partei Lyndon Johnson und Kennedy haben sich aus, wie sie es selber argumentiert hat, moralischen Gründen hinter die Bürgerrechtsbewegung gestellt, weil sie gesagt haben Das ist das Richtige, das müssen wir heute tun. ||Hedges|||shaping|moments|||||||||||||||||||reasons|||civil rights movement||because|||||||||||| ||Hedges|||bepalende||||||||||||||||||||||||||||||||||||| For Andreas Hedges one of the defining moments of the modern democratic party Lyndon Johnson and Kennedy have, as they have argued themselves, put themselves behind the civil rights movement for moral reasons, because they said this is the right thing, we have to do it today. Außenpolitische Erwägungen spielten da durchaus auch eine gewisse Rolle, weil wie konnte man im Kalten Krieg den kommunistischen Ländern predigen, dass die Menschenrechte verletzten, wenn im eigenen Land zehn Prozent der Bürger keine oder nur wenige Rechte haben, nicht wählen dürfen usw.. Und nun? foreign policy|considerations|||quite|||certain|role|||||||||||preach||||violated||||||||||||||||choose|||| buitenlandse|overwegingen|||zeker|||bepaalde|||||||||||||||||||||||||||||||||||| Foreign policy considerations also played a certain role, because how could you preach to the communist countries during the Cold War that human rights were being violated when ten percent of the citizens in their own country had no or only a few rights, were not allowed to vote, etc. And now ? Johnson hat das gemacht und hat ganz massiv für die Bürgerrechte und die Durchsetzung der Gesetze gekämpft. ||||||||||civil rights|||enforcement||| |||||||||||||handhaving||| Johnson did that and has fought heavily for civil rights and law enforcement. In dem Wissen, dass die Demokraten. Knowing that the Democrats. Er hat sogar gesagt möglicherweise auf Jahrzehnte die Vorherrschaft im amerikanischen Süden verlieren werden. |has|even||possibly||||dominance||||to lose| ||||||||heerschappij||||| He even said it might lose dominance in the American South for decades.

Prophetische Worte, deren Potenzial auch republikanische Strategen erkannten. |words||||||recognized Prophetic words whose potential even Republican strategists recognized. Ein Jahrhundert nach Beendigung des Bürgerkriegs war für sie die Zeit reif, eine konservative Wählerschaft anzusprechen, die immer mehr mit der Neuausrichtung der Demokraten fremdelte. |century||ending||civil war||||||||||address||increasingly||||realignment|||struggled |||beëindiging|||||||||||kiezerschaft|||||||heroriëntatie|||vreemdde A century after the end of the Civil War, the time was right for her to appeal to a conservative constituency that was becoming increasingly alien to the Democratic realignment. So entwickelt die Partei die sogenannte Southern Strategy, mit der sie die Ressentiments der weißen Wählerschaft bedienen und peu à peu die Südstaaten für sich gewinnen kann. |develops||||so-called|||||||resentments||||to cater to||little by little|little||||||| |||||||||||||||kiezerschaft|||stap voor stap|||||||| The party developed what is known as the Southern Strategy, with which it can serve the resentments of the white electorate and gradually win over the southern states. Eine Strategie, die unter Richard Nixon und vor allem unter Ronald Reagan voll und ganz aufgeht, die aber auch zunehmend einer Radikalisierung der Wähler und der Parteien selbst befördert eine Radikalisierung, die das prognostiziert Philip Adolph in seiner Studie über die Entwicklung der Republikanischen Partei, die altehrwürdige US-Demokratie mit ihrer Verfassung von 1787 an die Grenzen der Belastbarkeit bringt. |||||||||||||||goes||||increasingly||radicalization||voters|||||promotes|||||prognosticated||||||||development|||||ancient|||||constitution||||||resilience| |||||||||||||||opgaat|||||||||||||||||||||||||||||||oudehrwaardige|||||||||||| A strategy that worked perfectly under Richard Nixon and especially under Ronald Reagan, but which also increasingly promoted the radicalization of voters and the parties themselves, a radicalization that Philip Adolph predicts in his study on the development of the Republican Party, the time-honoured US democracy with its 1787 constitution is stretched to the breaking point.

Das amerikanische politische System braucht eine Kompromissbereitschaft zwischen beiden Parteien, braucht dementsprechend auch eine gewisse ideologische Überschneidung zwischen beiden Parteien. ||||||willingness to compromise|||||accordingly|||certain||overlap||| ||||||compromisbereidheid|||||daarom|||bepaalde||overlapping||| The American political system needs a willingness to compromise between the two parties, and accordingly needs a certain ideological overlap between the two parties. Es ist also auch Personen in der Mitte gibt, die vielleicht eine gewisse Brückenfunktion haben. |||||||||||||bridging function| ||||||||||||bepaalde|brugfunctie| Und das existiert heute eben so gut wie gar nicht mehr.

Das heißt also, zusammengefasst kann man hier sagen Es ist trägt natürlich enorm dazu bei, daß das Land auch so schwer regierbar ist, weil natürlich, wenn der politische Gegner als Feind betrachtet wird, als ein in gewisser Weise illegitimer Gegner, der versucht, das Land zu zerstören, dann kann man eben natürlich auch keine Kompromisse mit diesem Gegner eingehen. ||||||||||contributes|||||||||||governable|||||||||enemy|considers||as|||certain|way|illegitimate|||tries||||destroy||||||||||||to enter |||||||||||||||||||||bestuurbaar||||||||||wordt beschouwd|||||bepaalde||illegitiem||||||||||||||||||| That means, in summary, one can say here It is of course contributes enormously to the fact that the country is also so difficult to govern, because of course, if the political opponent is viewed as an enemy, as a somewhat illegitimate opponent who tries to do that To destroy land, then of course you cannot compromise with this opponent. Das wäre Verrat am Land, das wäre Verrat an der amerikanischen Kultur. ||betrayal|||||betrayal|||| That would be a betrayal of the country, that would be a betrayal of American culture. Und wenn wir mal zurückblicken in den letzten Jahren die verschiedenen Government shutdown s, die Probleme, die man immer wieder sieht, wenn es darum geht, gewisse Herausforderungen anzugehen. ||||look back|||||||government|shutdown|shutdowns|||||||||||||challenges|address |||||||||||||||||||||||||bepaalde||aanpakken And if we look back over the past few years, the various government shutdowns, the problems that we see again and again when it comes to tackling certain challenges. Jetzt auch bei der Pandemie natürlich. Now, of course, also during the pandemic. Es ist kein Zufall, daß die USA da so ein schlechtes Bild abgeben, weil sie halt doch ein Land haben, das sehr tief gespalten ist, ideologisch und auch gesellschaftlich. |||coincidence|||||||bad||give||||||||||||||||socially It is no coincidence that the USA gives such a bad image because they have a country that is very deeply divided, ideologically and socially.

Der Esel und der Elefant im Parteien Karussell haben sie historisch gesehen einige Wendungen reiche Runden gedreht. |||||||carousel|||||several|turns|rich|rounds|turned |||||||van de partijen||||||wendingen||| Historically, the donkey and the elephant in the parties carousel have made a few turns. Man könnte auch sagen, einige Häutungen durchlebt. |||||moltings|experienced |||||vervellingen| You could also say it has experienced some molting. Und nun stehen sie sich tief blau und tiefrot spinnefeind gegenüber, ohne Hoffnung auf Entspannung. ||||||||deep red|spider enemy|opposite||hope||relaxation ||||||||dieprood|spinnenvijand|||||ontspanning And now they face each other, deep blue and deep red, enemy of each other, with no hope of relaxation.

Vielleicht hätte Demokraten Urvater Thomas Jefferson doch auf seine innere Stimme hören sollen, als er sagte Achtung, politischer Witz! |||founding father|||||||voice||||||||joke ||||||||||||||||||grap Perhaps Democrat forefather Thomas Jefferson should have listened to his inner voice when he said respect, political joke! Der Dritte. |third

Wenn ich nur in den Himmel komme als Mitglied einer Partei, dann verzichte ich lieber drauf. ||||||||member||||give up||preferably| ||||||||||||verzichten||| If I just go to heaven as a member of a party, then I'd rather forego it.

Das war ein Podcast von Bayern 2 Autor Florian Kümmert, Regie Sabine Kien Höfer Es sprachen Hemmer Michel und Andreas Neumann Technik Susanne Herzig Redaktion Thomas Moravec. |||||||Florian|Kümmert|direction|Sabine Kien Höfer|Kien|Hofer|||Hemmer|Michel|||Neumann|tech|Susanne|Herzig|editorial||Moravec |||||||||||Kien|Höfer|||Hemmer|||||||Herzig|||Moravec

Wenn Sie keine Folge mehr verpassen wollen, abonnieren Sie alles Geschichte History von Radio Wissen unter Bayern 2D Slash Podcast. |||||||||||||||||2|slash|