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Funkkreis. Podcast der Bundeswehr, Podcast #12 | Rückblick MSC/ Corona-Quarantäne / ABC-Übung USA | Bundeswehr

Podcast #12 | Rückblick MSC/ Corona-Quarantäne / ABC-Übung USA | Bundeswehr

Delta to all, radiocheck.

Over.

Hier ist Bravo, kommen.

This is Tango, over.

Funkkreis, Podcast der Bundeswehr.

A: Und genau das stecken wir wieder drin!

Und „wir“ sage ich natürlich, weil zum einen bin ich das: Hauptfeldwebel Tobi Hennig.

Ich bin wieder zurück und mir gegenüber steht Hauptmann Moritz Bock.

Der ist auch wieder zurück.

B: Ganz genau!

Ich habe ja in letzter Zeit so ein kleines bisschen im Podcast mit rumgespielt.

Schön, dass ich es heute mal mit dir machen.

A: Ja, siehst du.

Schön, dass wir es zusammen machen können.

Du bist aber nicht nur jetzt zurück im Podcast, sondern du bist auch wieder zurück aus einer

guten Reise vom Wochenende, richtig?

B: Oha ja!

A: Das ging´s um die MSC.

Das ist doch hier so ein Kreuzfahrtschiff, oder?

[beide lachen] B: Nicht ganz!

Du hast recht.

Ich war auf der MSC und für alle die sich jetzt fragen: Was ist die MSC?

Das ist die Münchner Sicherheitskonferenz.

Die fand jetzt am vergangenen Wochenende in, man glaubt´s kaum, in München statt - im

Bayrischen Hof.

A: Die findet statt seit 1963 sogar!

B: Ja, ganz genau!

Ist eine sehr wichtige Konferenz, um nicht zu sagen: Es ist wirklich die!

wichtigste Konferenz zum Thema Sicherheits-, Verteidigungs- und vielleicht auch Außenpolitik.

A: Das zum ein und jetzt kann man tatsächlich zu dieser Münchner Sicherheitskonferenz sagen:

ausgesprochen und unausgesprochen ging es in München um drei Themen.

Erstens um die Beziehung zwischen Europa und den Vereinigten Staaten, zweitens und die

Stärkung des europäischen Pfeilers in der NATO und drittens um die Grundlinien einer

europäischen Außenpolitik.

Jetzt habe ich mich ein bisschen vorher eingelesen.

Die Medien waren da nicht so ganz irgendwie d‘acore mit diesen Reden.

Also da ging´s der vielen Worte wie, die Dominanz des Westens sei für immer dahin.

Aber es seien halt auch eben diese drei Redner-Auftritte, welche diese Gespaltenheit des Westens dann

irgendwie widerspiegeln, um dein Zitat mal zu bringen.

Und da geht´s glaube ich um Steinmeier, Macron als auch Pompeo.

Und du warst ja da!

Konntest du von diesen Reden was mitbekommen und wie hast du sie wahrgenommen?

B: Ja, also ich habe die Reden wahrgenommen.

Also von Steinmeier und Macron auf jeden Fall!

Bei Pompeo, die habe ich mir dann nachher noch mal angehört.

Und warum war der Westen jetzt so ein Thema auch in der

medialen Berichterstattung am Ende?

Das Thema der Konferenz an sich war „Westlessness“.

Das ist so ein Kunstwort und beschreibt im Endeffekt eine „Westlosigkeit“, also

die Frage „Ist das Konzept des Westens, so wie wir es kennen, jetzt eigentlich am Ende?"

Und das ist auf das Thema was halt bei der Sicherheitskonferenz selber aufgenommen wurde.

Und auf deine Frage: Nein, ich hatte nicht das Gefühl, dass da Ratlosigkeit geherrscht

hätte, was die Reden angeht, mehr oder weniger.

Das auf keinen Fall!

A: Bevor wir jetzt aber zu tief in die Materie einsteigen, sag uns doch noch mal ganz kurz:

Wie hast du es wahrgenommen auf der Münchener Sicherheitskonferenz?

War da viel los?

Also wie viele Leute sind da ungefähr?

Ich kann mir das kaum vorstellen!

Wo findet das statt?

B: Also die Konferenz selber findet statt im Bayerischen Hof in München.

Ein wahnsinnig gutes Hotel.

Ich möchte mal sagen, wie sagt man so schön: das Hotel am Platz!

Das gute Hotel, das beste Hotel in München vielleicht!

Und es hat schon vorher geheißen, dass Wolfgang Ischinger (der Präsident der Münchner Sicherheitskonferenz)

schon gesagt hat: Wir sind an den Kapazitätsgrenzen angekommen, was die Auslastung der Redner

und der Journalisten und der Vertreter anging.

Und das habe ich wirklich festgestellt!

Ich habe so etwas Volles noch nie in meinem Leben gesehen!

Also das Beeindruckende war: Es war unglaublich voll und wenn man sozusagen an einem Tisch

stand, dann stand mehr der weniger immer eine Größe der Weltpolitik mit am Tisch!

Also da rennt man durch die Gegend und auf einmal z.B. rannte mir Sigmar Gabriel entgegen.

Ja, der kann mir da wirklich ganz normal da entgegen oder ganz viele Delegationen!

Das war ein unglaubliches Potpourri und das hat mir auch klargemacht, wie groß diese

Konferenz ist.

A: Also ein großes Sicherheitsaufgebot.

B: Absolut!

A: Kann man definitiv sagen, auf der Münchner Sicherheitskonferenz!

Jetzt sind da natürlich viele Themen behandelt worden.

Mitunter eines, das auch, so wie die Medien das widerspiegeln: Die NATO funktioniert militärisch

zwar, aber ihr politischer Unterbau ist nicht mehr so richtig gut und es wäre alles brüchig

und die Trump-Regierung sieht die Europäische Union nicht mehr als engster Freund und so

weiter… Kannst du das so auch sagen und was haben die Redner denn so insgesamt zu

diesem Thema „Westlessness“ gesagt?

B: Also was das Thema NATO anging, hat auch jetzt unsere Verteidigungsministerin Annegret

Kramp-Karrenbauer auch noch mal ganz klar das Zwei-Prozent-Ziel bestätigt und bestärkt.

Und das war immer wieder etwas dazu durch die Reden durchgeklungen ist: Die NATO ist

definitiv nicht am Ende!

Und man sieht das z.B. auch in der amerikanischen Delegation.

Die kamen wirklich mit dem Außenminister, mit dem Verteidigungsminister, mit Nancy Pelosi

als Vertreterin des Repräsentantenhauses, also wirklich mit wichtigen Vertretern aus

den USA und haben damit eben auch ein Statement gesetzt: Also diese Partnerschaft zwischen

zumindest Europa und den USA die besteht weiterhin und ist immer noch wichtig für unser Sicherheitsgefüge!

Was das Thema „Westlessness“ angeht, fand ich eine Sache von Annegret Kramp-Karrenbauer

ganz spannend.

Die hat in ihrer Rede nämlich gesagt, der Westen ist kein geografischer sondern ein

wertebasierte Ort, sage ich jetzt mal.

Und wir können einfach mal in die Rede reinhören, würde ich sagen.

Und da führt sie das noch mal aus.

Ministerin Kamp-Karrenbauer: Der Westen weist weit über Europa, Nordamerika, die EU oder

die NATO hinaus.

Der Westen umfasst Staaten in allen Erdteilen.

Der Westen ist mehr als eine Himmelsrichtung.

Der Westen ist eine Idee!

Die Idee der freiheitlichen Gesellschaft, der Menschenrechte, des Rechtsstaates, der

Gewaltenteilung.

A: Übertragen gesagt: Der Westen ist kein geographischer Ort.

B: Ganz genau!

A: Auch sehr polarisierend war Macron, dass der natürlich absolut die europäische Zusammenarbeit

noch mal hervorgerufen hat - mit glühendem Herzen, quasi.

Ich glaube, das kannst du auch so bestätigen?

B: Also viele, die ich dort auch getroffen hatte, haben gesagt, die Rede von Macron wäre

ihr Highlight gewesen.

Also das habe ich auch von Kolleginnen und Kollegen dort gehört, die gesagt haben, was

Macron gesagt hat, war wieder mal ein Highlight.

Und ja, er hat noch mal ganz klar Europas Zusammenarbeit und auch, sage ich jetzt mal,

Europas Rolle was Sicherheits- und Verteidigungspolitik angeht hervorgehoben.

A: Und vor allen Dingen noch mal zum Aufbruch angemahnt.

B: Übrigens, da können wir auch mal reinhören!

A: Gerne.

Staatspräsident Macron: Wir brauchen Handlungsfreiheit und Unabhängigkeit in Europa,

eine eigene Strategie!

Wir haben nicht die gleiche Geographie wie die Amerikaner, nicht die gleiche Vorstellung

von sozialem Ausgleich oder Kultur.

Es gibt Besonderheiten in Europa, die wir verteidigen wollen.

A: Emmanuel Macron, „unser“ französischer Staatspräsident!

Also „unser“ natürlich ein bisschen komisch ausgedrückt.

B: Der! französische Staatspräsident.

A: Genau, du bringst es auf den Punkt.

Wir haben aber natürlich auch noch einen Präsidenten dort gehabt.

Und das war?

B: Ja, Frank-Walter Steinmeier hat die Eröffnungsrede der Münchner Sicherheitskonferenz gehalten.

Seit 2014 der erste Bundespräsident, der die

Münchner Sicherheitskonferenz eröffnet hat.

Und die Rede fand ich persönlich … also die habe ich mir natürlich live angeguckt,

weil wann sieht man denn schon mal den Bundespräsident live reden ..

A: Ja, aber jetzt würde ich ja gerne mal kurz einhaken!

Viele Medien hätten sich gerne gewünscht, dass die Kanzlerin vor Ort gewesen wär.

Hat das an der Rede oder an dem Auftritt Deutschlands oder auch Steinmeiers irgendwas getan?

B: Nein!

Also wir müssen wirklich mal gucken, wen hatte denn Deutschland an Vertretern da, an

Top-Vertretern?

Also natürlich die Bundeswehr mit ihrem spitzen Vertretern, der Generalinspekteur, der stellvertretende

Generalinspekteur und so weiter… Aber es war natürlich auch der Bundespräsident da.

Es war die Verteidigungsministerin da.

Es war Außenminister Heiko Maas da.

Also sprich: Deutschland war wirklich mit den Key-Playern (wie man so schön sagt) in

Sachen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik und auch Außenpolitik vertreten!

Deswegen finde ich schon, wenn der Bundespräsident die Rede selber eröffnet, dann kann man Deutschland

jetzt nicht vorwerfen, dass sie irgendwie untervertreten gewesen wäre.

Wie auch immer!

A: Und letztlich muss man sagen, der Inhalt der Rede war natürlich nicht weniger schmal

als der von der Kanzlerin hätte sein können.

Also von daher können wir da auch gerne mal reinhören und wissen schon mal was er gesagt hat.

Frank-Walter Steinmeier Ist es uns wirklich ernst mit Europa?

Dann darf in der Mitte Europas kein ängstliches Herz schlagen!

Dann brauchen wir den Mut, um den Inhalt unserer Verantwortung immer wieder neu – vor allen

Dingen immer wieder auf der Höhe der Zeit - neu zu vermessen.

A: Also kein ängstliches Herz in Europa!

Moritz, in einem Satz: Wie wäre dein Fazit zur Münchner Sicherheitskonferenz?

B: In einem Wort würde ich sagen: beeindruckend!

In einem Satz finde ich, dass man sich über wichtige Themen unterhalten hat, wo es aber

jetzt nicht um konkrete Beschlüsse ging, sondern es wurden Impulse gesetzt.

Der Impuls, den ich mitgenommen habe, war der: Nein, „Westlessness“ ist definitiv

nicht an der Tagesordnung, sondern der Begriff des Westens hat sich halt einfach verändert.

So wie es unsere Ministerin auch gesagt hat.

A: Also, Hauptsache der Dialog ist noch da!

Worüber wir heute auch noch sprechen wollen ist das Coronavirus.

Da hat ja die Bundeswehr auch gut mitgearbeitet.

Denn die Bundeswehr hat geholfen, indem sie Menschen aus China geholt hat.

B: Genau!

A: Ich glaube über 100 oder hast du das genauere Zahlen?

B: Also insgesamt waren es 124 Deutsche, die aus Wuhan durch die Luftwaffe

ausgeflogen wurden.

Und dann ging es ja weiter!

Also es war ja nicht damit getan, dass man die dann ausgeflogen hat und dann hat man

die einfach wieder in ihre Wohnungen entlassen, sozusagen.

Sondern die sind dann in Quarantäne gekommen und zwar nach Germersheim!

Und ich hatte mich jetzt unterhalten mit dem entsprechenden Arzt von der Bundeswehr.

Das ist ein Oberfeldarzt Sascha S. über diese Zeit.

Wie war es denn in Germersheim in der Quarantäne?

A: Ich glaube, das ist doch gar nicht so einfach dann auch für die Person vor Ort, ne?

Also die dort selbst noch stationiert sind, dass man dann auch noch das Wissen hat, dass

da irgendwie Menschen, die möglicherweise diesen Virus mit sich bringen, da irgendwie

dann auch noch untergebracht sind.

B: Das habe ich mir auch vorgestellt!

Wie finde ich das denn, wenn ich in meine Kaserne reinkomme und weiß, da ist so ein

Quarantänebereich, wo Leute sind die ja eine Krankheit haben, über dich zumindest viel

berichtet wird.

Wer weiß, wie gefährlich die ist?

Und wir können mal reinhören… A: Jaja, ich kann dir sagen, wie gefährlich

sie ist: Sie ist auf jeden Fall tödlich, das auf jeden Fall!

Je nachdem wie der Grad halt da ist, ne.

B: Genau, richtig.

Aber wir können mal reinhören.

Ich habe nämlich mal einen Ton vom Oberfeldarzt Sascha S. mitgebracht.

Der hat mir nämlich erzählt, wie er quasi auch mit den Kompanien in der Kaserne gearbeitet

hat, um denen zu erklären, wie die Lage gerade ist…

A: was da Phase ist..

Oberfeldarzt Sascha S.

Der Standort Germersheim ist ein großer Ausbildungsstandort.

Wir haben dort ELSAs, ELUSAs.

Wir haben dort Rekruten, auch ganz frisch eingezogen Rekruten.

Ich bin dann eben auch in jede Kompanie gegangen und hab mit den Kameraden gesprochen mit dem

O-Ton: Es besteht für euch keine Gefahr!

Wir haben über das Coronavirus gesprochen und wenn man über das Coronavirus spricht,

muss man auch über Influenza sprechen.

Daran erkranken viel mehr Menschen und sterben auch mehr Menschen zurzeit in Deutschland

und man kann ich dagegen impfen!

Wir haben Desinfektionsmittelspender noch mal vor den Kompaniegebäuden dann auch installieren

lassen und dann haben wir noch mal in der Runde offene Fragen dann auch beantwortet.

Und gerade auch bei unseren jungen Rekruten hatte ich den Eindruck, dass das Wirkung gezeigt hat.

Die Verunsicherung war etwas weg, wenn sie überhaupt bestanden hat.

Und die haben auch gesehen, es gibt ja jemand, der in Ihrem Interesse auch handelt.

A: Die Bundeswehr hat ein Unterkunftsgebäude zur Verfügung gestellt, in dem die Rückkehrer

natürlich für diese Dauer der Inkubationszeit des Virus zentral untergebracht waren.

Jetzt muss man auch sagen, das ging richtig richtig schnell bis so´n Gebäude zur Verfügung stand.

Also das ging wirklich schnell?

B: Ich hatte mich, wie gesagt, mit ihm unterhalten und er hat mir das auch geklärt.

Er ist also quasi wirklich am Handy am Wochenende mehr oder weniger rausgeklingelt worden.

Da hieß es: „So wir bringen jetzt deutsche Staatsangehörige aus China nach Deutschland.“.

Und es gab drei Optionen und am Ende war er derjenige für Germersheim, der zuständig war.

Und da war innerhalb von Stunden, sag ich jetzt mal… wurde diese Quarantäne hochgezogen

und der hat mir dann auch erzählt, wie das funktioniert hat.

Es wurde super schnell gemacht!

A: Das ist auch ein neues 4-geschossiges Gebäude, das gerade aufgestellt wurde.

Da ist ja auch alles drin.

Da waren Stuben mit zwei Betten jeweils und dann hat man auch sogar jeweils für die Etagen

zwei Waschmaschinen und noch zwei Trockner angeschafft.

Aber das ist ja auch wirklich nicht alles, weil da muss ja auch noch viel mehr irgendwie

passieren, damit die Leute, die da zwei Wochen vor Ort sind, natürlich auch im normalen

Umfeld noch leben können.

B: Ja, ganz genau.

Also stell dir das vor, du warst ja auch schon mal im Einsatz.

Man sich da auch schnell mal so eine Art Lagerkoller und jetzt stellen wir uns vor: Wir haben so

einen kleinen Quarantänebereich und da kommen die einfachen Probleme des menschlichen Lebens

auf einmal auf einen zu!

Und wir können mal reinhören.

Der Oberfeldarzt Sascha S., der hat mir nämlich mal erklärt, wie das Team vor Ort sozusagen

mit diesen kleinen Problemen des Alltags umgegangen ist.

Oberfeldarzt Sascha S.

Zwei Wochen ist eine lange Zeit.

Man hat ja de facto viele Möglichkeiten nachzudenken und dann gibt es kleine Probleme, die sehr

groß werden.

„Wir haben keinen Fön!

Es sind irgendwelche Pakete gekommen, warum bekomme ich die nicht!“

Einer unsere Gäste brauchte eine Insulinpumpe, plötzlich!

Und dafür muss man dann eben Lösungen finden.

Und wir haben auch gemerkt, dass schon nach 2-3 Tagen da eine gewisse Dynamik auch entstanden

ist und haben dann ein Sorgentelefon eingerichtet, um eben auch zu kommunizieren, dass wir diese

Dinge auch ernst nehmen.

Und so konnte man eigentlich sehr gut die entstehenden Spannungen wegnehmen.

Der Amtsarzt hat auch zweimal die Möglichkeit genutzt, zu unseren Gästen zu sprechen und

auch Fragen zu beantworten.

Auch das hat dann immer wieder Dampf aus dem Kessel genommen, wenn man das mal so metaphorisch

sagen kann.

Am Ende war da eigentlich ein sehr herzlicher Abschied.

Sie haben auch alle ganz freundlich zu uns gesprochen.

Auch die Bewertung die dann das Landesuntersuchungsamt durchgeführt hat, mit 82 % positiven Bewertungen, ist ein klares Statement!

A: Das hat Oberfeldarzt Sascha S. gesagt!

Den hat Hauptmann Moritz Bock interviewt.

Der steht jetzt gerade vor mir … oder immer noch!

Ich freu mich!

Jetzt sind natürlich dann doch zwei Personen infiziert gewesen oder offenbar infiziert

gewesen, die dann natürlich aber auch sofort separiert wurden von der Gruppe.

Und die anderen 122, die eben negativ getestet wurden, durften ja dann auch wieder nach Hause.

Somit kann man diesen gesamten Quarantäne-Fall in Germersheim mit den 122 Leuten, die jetzt

nach Hause konnten, natürlich auch so ein bisschen abschließen.

B: Ja, also insgesamt … Ich habe mich wie gesagt mit ihm unterhalten.

Ich war ganz erstaunt.

Top-Leistung vom Sanitätsdienst!

Also dafür noch mal Daumen hoch und natürlich an alle Beteiligten!

Und ich soll noch auf jeden Fall etwas ausrichten, vom Oberfeldarzt: Impft euch gegen Grippe!

Hat er gesagt, ja!

Er sagt, an Grippe sterben in Deutschland viel mehr Menschen als am Coronavirus und dagegen kann man sich impfen.

Die Bundeswehr freut sich wenn man in seinem Sanitätsdienst vorbeiguckt und seinen SanZentrum

und sich die Grippeimpfung abholt!

Also Kameradinenn und Kammeraden: Bitte impfen gegen Grippe!

A: Dass das mit Corona absolut ernst war bzw. ernst ist, das erleben wir ja wirklich jeden Tag.

Das aber auch eine Übung richtig ernst sein kann, das erleben wir auch derzeit richtig

oder was kann man erleben.

B: Ja, was heißt das?

Es hat bereits schon stattgefunden, diese Übung, auf die du hinauswillst, glaube ich.

Ich habe da eine Vermutung und zwar: Unsere ABC-Kräfte.

Ich hatte letzte Woche, so als kleine Anekdote...

Ich hatte letzte Woche selber eine so eine ABC-Ausbildungen.

Einmal im Jahr dürfen wir die ja machen als Soldatinnen und Soldaten.

A: Du würdest natürlich gerne viel öfter diese machen!

B: Ja, unbedingt!

Also ich sag mal, Hand aufs Herz, die meisten Kameradinnen und Kameraden machen das.

Dann muss man die BAS-Stufen, das sind die Bedrohungslagen angepassten Schutzstufen.

Ich hoffe, ich sag das jetzt richtig.

A: Doch, doch.

B: Ja, ganz genau.

Die muss man sich noch mal vergegenwärtigen.

Also wenn die Bedrohung … nur damit man das mal kurz erklärt… je nachdem wie die

ABC-Bedrohung sozusagen einem Einsatzgebiet ist.

Dafür haben wir verschiedene Schutzausstattungen und die legen wir dann peu à peu an bis wir

sozusagen am Ende im Vollschutz dastehen mit unserem ABC-Abwehr-Anzug sozusagen - dem Overgarment

und unserer Maske!

So, und wir müssen ja dann einmal kurz die Maske aufsetzen, die BAS-Stufen durchgehen,

dann kriegen wir noch ein bisschen Unterricht dazu und dann sind wir damit auch durch.

Und das ist auch das, was die meisten Soldaten pro Jahr mit ABC zu tun haben.

Einer hier hatte ein bisschen mehr zu tun!

Es sind ein paar mehr, die ein bisschen mehr damit zu tun haben.

In den USA gibt es eine sogenannte CBRN School.

Das ist die chemical biological radioactive and nuklear School.

Man kann auch ABC-Abwehrschule sagen.

Das sagen wir in Deutschland dazu.

Und dann da findet einmal im Jahr ´ne Übungen statt - und zwar mit scharfen Kampfstoffen

und zwar mit Sarin und VX!

A: Ach krass!

B: Die sind höchst tödlich, also … A: Ich wollte gerade sagen!

Also auf der anderen Seite mal jetzt kurz überlegen: Okay, wir haben die Übungen mit

scharfen Stoffen, aber dafür ist auch mal auf diese Schutzausstattung da!

Aber mit scharfen Kampfstoffen üben… Sarin etc. … krass!

B: Also genau das!

Sarin und VX, das sind Kampfstoffe … Nervengas, glaube ich.

B: Wie hat ein Kammerad das beschrieben?

Man erstickt ihr jämmerlich.

Ich will´s nicht weiter ausführen.

Auf jeden Fall, genau.

Und hier in Deutschland dürfen wir das nicht machen.

Wir dürfen hier nicht mit scharfen Kampfstoffen üben.

In den USA geht das.

Die haben entsprechende Trainingsanlagen dafür und damit unsere ABC-Kräfte auch mal wirklich

wissen, wovon sie reden, wenn Sie denn am Ende mit diesen Kampfstoffen im Ernstfall

arbeiten müssten… A: …the way of American Dream!

Wer wollte nicht schon immer gerne mal mit scharfen Farbstoffen üben?

B: Haben die Amerikaner dazu quasi eine Übung, wo unsere Deutschen dann im hinfliegen - die

Feldwebel und die Offiziere in ihrer jeweiligen Ausbildung, und dort dann tatsächlich mal

mit den scharfen Sachen üben.

Und ich gebe den Tipp, guckt alle mal in die Ypsilon rein.

In der Ypsilon, da gibt es jetzt gerade schon den Bericht dazu.

Also der Hauptmann Matthias Lehna war vor Ort und hat neben Fotos natürlich auch noch

eine Story mitgebracht, wo er das ganz erklärt!

Und mein Hörertipp der nächsten Woche gerne denn das ganze Interview gibt nächste Woche

.. A: Ich wollte gerade sagen!

Den übernehme ich gern!

Denn das ganze Interview gibt es nächste Woche, natürlich wo?

B: Im Funkkreis.

A: Ja, im Funkkreis.

Im Podcast der Bundeswehr.

Und damit sind wir für heute eigentlich auch schon durch!

B: Soweit, ganz genau!

Ich möchte natürlich noch ein paar Tipps dalassen.

Wer mehr zur MSC lesen will, dem lege ich ans Herz da auf BMVg vorbei zu gucken.

Da habe mir noch mal die ganze Themenseite zur Münchner Sicherheitskonferenz, den Coronavirus

den haben wir bei uns bei Radio an anderen Programmen da gibt's demnächst auch noch

mal mehr Infos zu also mal auf bundeswehr.de vorbeischauen im Bereich Betreuung da gibt

es dann auch Radio Andernach im Livestream zu finden .

Und die ABC-Ausbildung: einfach mal in der Ypsilon reingucken oder die Bw-Media- App aufmachen.

Ja ganz genau dann hat jeder die Infos dir

braucht und wo finden wir unseren Podcast?

Wir finden unseren Podcast auf bundeswehr.de

Oder auf Spotify, oder auf Deezer oder ..

A: Ich glaube sogar noch YouTube, richtig?

B: Ganz genau, auf YouTube auch. Also überall da, wo es gute Podcasts gibt.

A: Wir verabschieden uns.

Wir bedanken uns, dass sie eingeschalten haben und wir freuen uns,

wenn Sie dies das nächste Mal auch wieder tun. Und damit melden wir uns ab.

Auf der einen Seite stand Hauptmann Moritz Bock und auf der anderen Seite stand ich Hauptfeldwebel Tobi Hennig.

B: Tschüss und bye bye!

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Podcast #12 | Rückblick MSC/ Corona-Quarantäne / ABC-Übung USA | Bundeswehr Podcast #12 | Review MSC/ Corona Quarantine / NBC Exercise USA | German Armed Forces Podcast #12 | Rétrospective MSC/ Quarantaine Corona / Exercice NBC USA | Armée allemande Podcast #12 | Revisão MSC/ Quarentena Corona / Exercício NBC EUA | Forças Armadas Alemãs Подкаст #12 | Обзор MSC / Карантин в Короне / Учения NBC в США | Вооруженные силы Германии Podcast #12 | MSC / Korona Karantinasını İnceleyin / NBC Tatbikatı ABD | Alman Silahlı Kuvvetleri

Delta to all, radiocheck.

Over.

Hier ist Bravo, kommen.

This is Tango, over.

Funkkreis, Podcast der Bundeswehr.

A: Und genau das stecken wir wieder drin!

Und „wir“ sage ich natürlich, weil zum einen bin ich das: Hauptfeldwebel Tobi Hennig.

Ich bin wieder zurück und mir gegenüber steht Hauptmann Moritz Bock.

Der ist auch wieder zurück.

B: Ganz genau!

Ich habe ja in letzter Zeit so ein kleines bisschen im Podcast mit rumgespielt.

Schön, dass ich es heute mal mit dir machen.

A: Ja, siehst du.

Schön, dass wir es zusammen machen können.

Du bist aber nicht nur jetzt zurück im Podcast, sondern du bist auch wieder zurück aus einer

guten Reise vom Wochenende, richtig?

B: Oha ja!

A: Das ging´s um die MSC.

Das ist doch hier so ein Kreuzfahrtschiff, oder?

[beide lachen] B: Nicht ganz!

Du hast recht.

Ich war auf der MSC und für alle die sich jetzt fragen: Was ist die MSC?

Das ist die Münchner Sicherheitskonferenz.

Die fand jetzt am vergangenen Wochenende in, man glaubt´s kaum, in München statt - im

Bayrischen Hof.

A: Die findet statt seit 1963 sogar!

B: Ja, ganz genau!

Ist eine sehr wichtige Konferenz, um nicht zu sagen: Es ist wirklich die!

wichtigste Konferenz zum Thema Sicherheits-, Verteidigungs- und vielleicht auch Außenpolitik.

A: Das zum ein und jetzt kann man tatsächlich zu dieser Münchner Sicherheitskonferenz sagen:

ausgesprochen und unausgesprochen ging es in München um drei Themen.

Erstens um die Beziehung zwischen Europa und den Vereinigten Staaten, zweitens und die

Stärkung des europäischen Pfeilers in der NATO und drittens um die Grundlinien einer

europäischen Außenpolitik.

Jetzt habe ich mich ein bisschen vorher eingelesen.

Die Medien waren da nicht so ganz irgendwie d‘acore mit diesen Reden.

Also da ging´s der vielen Worte wie, die Dominanz des Westens sei für immer dahin.

Aber es seien halt auch eben diese drei Redner-Auftritte, welche diese Gespaltenheit des Westens dann

irgendwie widerspiegeln, um dein Zitat mal zu bringen.

Und da geht´s glaube ich um Steinmeier, Macron als auch Pompeo.

Und du warst ja da!

Konntest du von diesen Reden was mitbekommen und wie hast du sie wahrgenommen?

B: Ja, also ich habe die Reden wahrgenommen.

Also von Steinmeier und Macron auf jeden Fall!

Bei Pompeo, die habe ich mir dann nachher noch mal angehört.

Und warum war der Westen jetzt so ein Thema auch in der

medialen Berichterstattung am Ende?

Das Thema der Konferenz an sich war „Westlessness“.

Das ist so ein Kunstwort und beschreibt im Endeffekt eine „Westlosigkeit“, also

die Frage „Ist das Konzept des Westens, so wie wir es kennen, jetzt eigentlich am Ende?"

Und das ist auf das Thema was halt bei der Sicherheitskonferenz selber aufgenommen wurde.

Und auf deine Frage: Nein, ich hatte nicht das Gefühl, dass da Ratlosigkeit geherrscht

hätte, was die Reden angeht, mehr oder weniger.

Das auf keinen Fall!

A: Bevor wir jetzt aber zu tief in die Materie einsteigen, sag uns doch noch mal ganz kurz:

Wie hast du es wahrgenommen auf der Münchener Sicherheitskonferenz?

War da viel los?

Also wie viele Leute sind da ungefähr?

Ich kann mir das kaum vorstellen!

Wo findet das statt?

B: Also die Konferenz selber findet statt im Bayerischen Hof in München.

Ein wahnsinnig gutes Hotel.

Ich möchte mal sagen, wie sagt man so schön: das Hotel am Platz!

Das gute Hotel, das beste Hotel in München vielleicht!

Und es hat schon vorher geheißen, dass Wolfgang Ischinger (der Präsident der Münchner Sicherheitskonferenz)

schon gesagt hat: Wir sind an den Kapazitätsgrenzen angekommen, was die Auslastung der Redner

und der Journalisten und der Vertreter anging.

Und das habe ich wirklich festgestellt!

Ich habe so etwas Volles noch nie in meinem Leben gesehen!

Also das Beeindruckende war: Es war unglaublich voll und wenn man sozusagen an einem Tisch

stand, dann stand mehr der weniger immer eine Größe der Weltpolitik mit am Tisch!

Also da rennt man durch die Gegend und auf einmal z.B. rannte mir Sigmar Gabriel entgegen.

Ja, der kann mir da wirklich ganz normal da entgegen oder ganz viele Delegationen!

Das war ein unglaubliches Potpourri und das hat mir auch klargemacht, wie groß diese

Konferenz ist.

A: Also ein großes Sicherheitsaufgebot.

B: Absolut!

A: Kann man definitiv sagen, auf der Münchner Sicherheitskonferenz!

Jetzt sind da natürlich viele Themen behandelt worden.

Mitunter eines, das auch, so wie die Medien das widerspiegeln: Die NATO funktioniert militärisch

zwar, aber ihr politischer Unterbau ist nicht mehr so richtig gut und es wäre alles brüchig

und die Trump-Regierung sieht die Europäische Union nicht mehr als engster Freund und so

weiter… Kannst du das so auch sagen und was haben die Redner denn so insgesamt zu

diesem Thema „Westlessness“ gesagt?

B: Also was das Thema NATO anging, hat auch jetzt unsere Verteidigungsministerin Annegret

Kramp-Karrenbauer auch noch mal ganz klar das Zwei-Prozent-Ziel bestätigt und bestärkt.

Und das war immer wieder etwas dazu durch die Reden durchgeklungen ist: Die NATO ist

definitiv nicht am Ende!

Und man sieht das z.B. auch in der amerikanischen Delegation.

Die kamen wirklich mit dem Außenminister, mit dem Verteidigungsminister, mit Nancy Pelosi

als Vertreterin des Repräsentantenhauses, also wirklich mit wichtigen Vertretern aus

den USA und haben damit eben auch ein Statement gesetzt: Also diese Partnerschaft zwischen

zumindest Europa und den USA die besteht weiterhin und ist immer noch wichtig für unser Sicherheitsgefüge!

Was das Thema „Westlessness“ angeht, fand ich eine Sache von Annegret Kramp-Karrenbauer

ganz spannend.

Die hat in ihrer Rede nämlich gesagt, der Westen ist kein geografischer sondern ein

wertebasierte Ort, sage ich jetzt mal.

Und wir können einfach mal in die Rede reinhören, würde ich sagen.

Und da führt sie das noch mal aus.

Ministerin Kamp-Karrenbauer: Der Westen weist weit über Europa, Nordamerika, die EU oder

die NATO hinaus.

Der Westen umfasst Staaten in allen Erdteilen.

Der Westen ist mehr als eine Himmelsrichtung.

Der Westen ist eine Idee!

Die Idee der freiheitlichen Gesellschaft, der Menschenrechte, des Rechtsstaates, der

Gewaltenteilung.

A: Übertragen gesagt: Der Westen ist kein geographischer Ort.

B: Ganz genau!

A: Auch sehr polarisierend war Macron, dass der natürlich absolut die europäische Zusammenarbeit

noch mal hervorgerufen hat - mit glühendem Herzen, quasi.

Ich glaube, das kannst du auch so bestätigen?

B: Also viele, die ich dort auch getroffen hatte, haben gesagt, die Rede von Macron wäre

ihr Highlight gewesen.

Also das habe ich auch von Kolleginnen und Kollegen dort gehört, die gesagt haben, was

Macron gesagt hat, war wieder mal ein Highlight.

Und ja, er hat noch mal ganz klar Europas Zusammenarbeit und auch, sage ich jetzt mal,

Europas Rolle was Sicherheits- und Verteidigungspolitik angeht hervorgehoben.

A: Und vor allen Dingen noch mal zum Aufbruch angemahnt.

B: Übrigens, da können wir auch mal reinhören!

A: Gerne.

Staatspräsident Macron: Wir brauchen Handlungsfreiheit und Unabhängigkeit in Europa,

eine eigene Strategie!

Wir haben nicht die gleiche Geographie wie die Amerikaner, nicht die gleiche Vorstellung

von sozialem Ausgleich oder Kultur.

Es gibt Besonderheiten in Europa, die wir verteidigen wollen.

A: Emmanuel Macron, „unser“ französischer Staatspräsident!

Also „unser“ natürlich ein bisschen komisch ausgedrückt.

B: Der! französische Staatspräsident.

A: Genau, du bringst es auf den Punkt.

Wir haben aber natürlich auch noch einen Präsidenten dort gehabt.

Und das war?

B: Ja, Frank-Walter Steinmeier hat die Eröffnungsrede der Münchner Sicherheitskonferenz gehalten.

Seit 2014 der erste Bundespräsident, der die

Münchner Sicherheitskonferenz eröffnet hat.

Und die Rede fand ich persönlich … also die habe ich mir natürlich live angeguckt,

weil wann sieht man denn schon mal den Bundespräsident live reden ..

A: Ja, aber jetzt würde ich ja gerne mal kurz einhaken!

Viele Medien hätten sich gerne gewünscht, dass die Kanzlerin vor Ort gewesen wär.

Hat das an der Rede oder an dem Auftritt Deutschlands oder auch Steinmeiers irgendwas getan?

B: Nein!

Also wir müssen wirklich mal gucken, wen hatte denn Deutschland an Vertretern da, an

Top-Vertretern?

Also natürlich die Bundeswehr mit ihrem spitzen Vertretern, der Generalinspekteur, der stellvertretende

Generalinspekteur und so weiter… Aber es war natürlich auch der Bundespräsident da.

Es war die Verteidigungsministerin da.

Es war Außenminister Heiko Maas da.

Also sprich: Deutschland war wirklich mit den Key-Playern (wie man so schön sagt) in

Sachen Verteidigungs- und Sicherheitspolitik und auch Außenpolitik vertreten!

Deswegen finde ich schon, wenn der Bundespräsident die Rede selber eröffnet, dann kann man Deutschland

jetzt nicht vorwerfen, dass sie irgendwie untervertreten gewesen wäre.

Wie auch immer!

A: Und letztlich muss man sagen, der Inhalt der Rede war natürlich nicht weniger schmal

als der von der Kanzlerin hätte sein können.

Also von daher können wir da auch gerne mal reinhören und wissen schon mal was er gesagt hat.

Frank-Walter Steinmeier Ist es uns wirklich ernst mit Europa?

Dann darf in der Mitte Europas kein ängstliches Herz schlagen!

Dann brauchen wir den Mut, um den Inhalt unserer Verantwortung immer wieder neu – vor allen

Dingen immer wieder auf der Höhe der Zeit - neu zu vermessen.

A: Also kein ängstliches Herz in Europa!

Moritz, in einem Satz: Wie wäre dein Fazit zur Münchner Sicherheitskonferenz?

B: In einem Wort würde ich sagen: beeindruckend!

In einem Satz finde ich, dass man sich über wichtige Themen unterhalten hat, wo es aber

jetzt nicht um konkrete Beschlüsse ging, sondern es wurden Impulse gesetzt.

Der Impuls, den ich mitgenommen habe, war der: Nein, „Westlessness“ ist definitiv

nicht an der Tagesordnung, sondern der Begriff des Westens hat sich halt einfach verändert.

So wie es unsere Ministerin auch gesagt hat.

A: Also, Hauptsache der Dialog ist noch da!

Worüber wir heute auch noch sprechen wollen ist das Coronavirus.

Da hat ja die Bundeswehr auch gut mitgearbeitet.

Denn die Bundeswehr hat geholfen, indem sie Menschen aus China geholt hat.

B: Genau!

A: Ich glaube über 100 oder hast du das genauere Zahlen?

B: Also insgesamt waren es 124 Deutsche, die aus Wuhan durch die Luftwaffe

ausgeflogen wurden.

Und dann ging es ja weiter!

Also es war ja nicht damit getan, dass man die dann ausgeflogen hat und dann hat man

die einfach wieder in ihre Wohnungen entlassen, sozusagen.

Sondern die sind dann in Quarantäne gekommen und zwar nach Germersheim!

Und ich hatte mich jetzt unterhalten mit dem entsprechenden Arzt von der Bundeswehr.

Das ist ein Oberfeldarzt Sascha S. über diese Zeit.

Wie war es denn in Germersheim in der Quarantäne?

A: Ich glaube, das ist doch gar nicht so einfach dann auch für die Person vor Ort, ne?

Also die dort selbst noch stationiert sind, dass man dann auch noch das Wissen hat, dass

da irgendwie Menschen, die möglicherweise diesen Virus mit sich bringen, da irgendwie

dann auch noch untergebracht sind.

B: Das habe ich mir auch vorgestellt!

Wie finde ich das denn, wenn ich in meine Kaserne reinkomme und weiß, da ist so ein

Quarantänebereich, wo Leute sind die ja eine Krankheit haben, über dich zumindest viel

berichtet wird.

Wer weiß, wie gefährlich die ist?

Und wir können mal reinhören… A: Jaja, ich kann dir sagen, wie gefährlich

sie ist: Sie ist auf jeden Fall tödlich, das auf jeden Fall!

Je nachdem wie der Grad halt da ist, ne.

B: Genau, richtig.

Aber wir können mal reinhören.

Ich habe nämlich mal einen Ton vom Oberfeldarzt Sascha S. mitgebracht.

Der hat mir nämlich erzählt, wie er quasi auch mit den Kompanien in der Kaserne gearbeitet

hat, um denen zu erklären, wie die Lage gerade ist…

A: was da Phase ist..

Oberfeldarzt Sascha S.

Der Standort Germersheim ist ein großer Ausbildungsstandort.

Wir haben dort ELSAs, ELUSAs.

Wir haben dort Rekruten, auch ganz frisch eingezogen Rekruten.

Ich bin dann eben auch in jede Kompanie gegangen und hab mit den Kameraden gesprochen mit dem

O-Ton: Es besteht für euch keine Gefahr!

Wir haben über das Coronavirus gesprochen und wenn man über das Coronavirus spricht,

muss man auch über Influenza sprechen.

Daran erkranken viel mehr Menschen und sterben auch mehr Menschen zurzeit in Deutschland

und man kann ich dagegen impfen!

Wir haben Desinfektionsmittelspender noch mal vor den Kompaniegebäuden dann auch installieren

lassen und dann haben wir noch mal in der Runde offene Fragen dann auch beantwortet.

Und gerade auch bei unseren jungen Rekruten hatte ich den Eindruck, dass das Wirkung gezeigt hat.

Die Verunsicherung war etwas weg, wenn sie überhaupt bestanden hat.

Und die haben auch gesehen, es gibt ja jemand, der in Ihrem Interesse auch handelt.

A: Die Bundeswehr hat ein Unterkunftsgebäude zur Verfügung gestellt, in dem die Rückkehrer

natürlich für diese Dauer der Inkubationszeit des Virus zentral untergebracht waren.

Jetzt muss man auch sagen, das ging richtig richtig schnell bis so´n Gebäude zur Verfügung stand.

Also das ging wirklich schnell?

B: Ich hatte mich, wie gesagt, mit ihm unterhalten und er hat mir das auch geklärt.

Er ist also quasi wirklich am Handy am Wochenende mehr oder weniger rausgeklingelt worden.

Da hieß es: „So wir bringen jetzt deutsche Staatsangehörige aus China nach Deutschland.“.

Und es gab drei Optionen und am Ende war er derjenige für Germersheim, der zuständig war.

Und da war innerhalb von Stunden, sag ich jetzt mal… wurde diese Quarantäne hochgezogen

und der hat mir dann auch erzählt, wie das funktioniert hat.

Es wurde super schnell gemacht!

A: Das ist auch ein neues 4-geschossiges Gebäude, das gerade aufgestellt wurde.

Da ist ja auch alles drin.

Da waren Stuben mit zwei Betten jeweils und dann hat man auch sogar jeweils für die Etagen

zwei Waschmaschinen und noch zwei Trockner angeschafft.

Aber das ist ja auch wirklich nicht alles, weil da muss ja auch noch viel mehr irgendwie

passieren, damit die Leute, die da zwei Wochen vor Ort sind, natürlich auch im normalen

Umfeld noch leben können.

B: Ja, ganz genau.

Also stell dir das vor, du warst ja auch schon mal im Einsatz.

Man sich da auch schnell mal so eine Art Lagerkoller und jetzt stellen wir uns vor: Wir haben so

einen kleinen Quarantänebereich und da kommen die einfachen Probleme des menschlichen Lebens

auf einmal auf einen zu!

Und wir können mal reinhören.

Der Oberfeldarzt Sascha S., der hat mir nämlich mal erklärt, wie das Team vor Ort sozusagen

mit diesen kleinen Problemen des Alltags umgegangen ist.

Oberfeldarzt Sascha S.

Zwei Wochen ist eine lange Zeit.

Man hat ja de facto viele Möglichkeiten nachzudenken und dann gibt es kleine Probleme, die sehr

groß werden.

„Wir haben keinen Fön!

Es sind irgendwelche Pakete gekommen, warum bekomme ich die nicht!“

Einer unsere Gäste brauchte eine Insulinpumpe, plötzlich!

Und dafür muss man dann eben Lösungen finden.

Und wir haben auch gemerkt, dass schon nach 2-3 Tagen da eine gewisse Dynamik auch entstanden

ist und haben dann ein Sorgentelefon eingerichtet, um eben auch zu kommunizieren, dass wir diese

Dinge auch ernst nehmen.

Und so konnte man eigentlich sehr gut die entstehenden Spannungen wegnehmen.

Der Amtsarzt hat auch zweimal die Möglichkeit genutzt, zu unseren Gästen zu sprechen und

auch Fragen zu beantworten.

Auch das hat dann immer wieder Dampf aus dem Kessel genommen, wenn man das mal so metaphorisch

sagen kann.

Am Ende war da eigentlich ein sehr herzlicher Abschied.

Sie haben auch alle ganz freundlich zu uns gesprochen.

Auch die Bewertung die dann das Landesuntersuchungsamt durchgeführt hat, mit 82 % positiven Bewertungen, ist ein klares Statement!

A: Das hat Oberfeldarzt Sascha S. gesagt!

Den hat Hauptmann Moritz Bock interviewt.

Der steht jetzt gerade vor mir … oder immer noch!

Ich freu mich!

Jetzt sind natürlich dann doch zwei Personen infiziert gewesen oder offenbar infiziert

gewesen, die dann natürlich aber auch sofort separiert wurden von der Gruppe.

Und die anderen 122, die eben negativ getestet wurden, durften ja dann auch wieder nach Hause.

Somit kann man diesen gesamten Quarantäne-Fall in Germersheim mit den 122 Leuten, die jetzt

nach Hause konnten, natürlich auch so ein bisschen abschließen.

B: Ja, also insgesamt … Ich habe mich wie gesagt mit ihm unterhalten.

Ich war ganz erstaunt.

Top-Leistung vom Sanitätsdienst!

Also dafür noch mal Daumen hoch und natürlich an alle Beteiligten!

Und ich soll noch auf jeden Fall etwas ausrichten, vom Oberfeldarzt: Impft euch gegen Grippe!

Hat er gesagt, ja!

Er sagt, an Grippe sterben in Deutschland viel mehr Menschen als am Coronavirus und dagegen kann man sich impfen.

Die Bundeswehr freut sich wenn man in seinem Sanitätsdienst vorbeiguckt und seinen SanZentrum

und sich die Grippeimpfung abholt!

Also Kameradinenn und Kammeraden: Bitte impfen gegen Grippe!

A: Dass das mit Corona absolut ernst war bzw. ernst ist, das erleben wir ja wirklich jeden Tag.

Das aber auch eine Übung richtig ernst sein kann, das erleben wir auch derzeit richtig

oder was kann man erleben.

B: Ja, was heißt das?

Es hat bereits schon stattgefunden, diese Übung, auf die du hinauswillst, glaube ich.

Ich habe da eine Vermutung und zwar: Unsere ABC-Kräfte.

Ich hatte letzte Woche, so als kleine Anekdote...

Ich hatte letzte Woche selber eine so eine ABC-Ausbildungen.

Einmal im Jahr dürfen wir die ja machen als Soldatinnen und Soldaten.

A: Du würdest natürlich gerne viel öfter diese machen!

B: Ja, unbedingt!

Also ich sag mal, Hand aufs Herz, die meisten Kameradinnen und Kameraden machen das.

Dann muss man die BAS-Stufen, das sind die Bedrohungslagen angepassten Schutzstufen.

Ich hoffe, ich sag das jetzt richtig.

A: Doch, doch.

B: Ja, ganz genau.

Die muss man sich noch mal vergegenwärtigen.

Also wenn die Bedrohung … nur damit man das mal kurz erklärt… je nachdem wie die

ABC-Bedrohung sozusagen einem Einsatzgebiet ist.

Dafür haben wir verschiedene Schutzausstattungen und die legen wir dann peu à peu an bis wir

sozusagen am Ende im Vollschutz dastehen mit unserem ABC-Abwehr-Anzug sozusagen - dem Overgarment

und unserer Maske!

So, und wir müssen ja dann einmal kurz die Maske aufsetzen, die BAS-Stufen durchgehen,

dann kriegen wir noch ein bisschen Unterricht dazu und dann sind wir damit auch durch.

Und das ist auch das, was die meisten Soldaten pro Jahr mit ABC zu tun haben.

Einer hier hatte ein bisschen mehr zu tun!

Es sind ein paar mehr, die ein bisschen mehr damit zu tun haben.

In den USA gibt es eine sogenannte CBRN School.

Das ist die chemical biological radioactive and nuklear School.

Man kann auch ABC-Abwehrschule sagen.

Das sagen wir in Deutschland dazu.

Und dann da findet einmal im Jahr ´ne Übungen statt - und zwar mit scharfen Kampfstoffen

und zwar mit Sarin und VX!

A: Ach krass!

B: Die sind höchst tödlich, also … A: Ich wollte gerade sagen!

Also auf der anderen Seite mal jetzt kurz überlegen: Okay, wir haben die Übungen mit

scharfen Stoffen, aber dafür ist auch mal auf diese Schutzausstattung da!

Aber mit scharfen Kampfstoffen üben… Sarin etc. … krass!

B: Also genau das!

Sarin und VX, das sind Kampfstoffe … Nervengas, glaube ich.

B: Wie hat ein Kammerad das beschrieben?

Man erstickt ihr jämmerlich.

Ich will´s nicht weiter ausführen.

Auf jeden Fall, genau.

Und hier in Deutschland dürfen wir das nicht machen.

Wir dürfen hier nicht mit scharfen Kampfstoffen üben.

In den USA geht das.

Die haben entsprechende Trainingsanlagen dafür und damit unsere ABC-Kräfte auch mal wirklich

wissen, wovon sie reden, wenn Sie denn am Ende mit diesen Kampfstoffen im Ernstfall

arbeiten müssten… A: …the way of American Dream!

Wer wollte nicht schon immer gerne mal mit scharfen Farbstoffen üben?

B: Haben die Amerikaner dazu quasi eine Übung, wo unsere Deutschen dann im hinfliegen - die

Feldwebel und die Offiziere in ihrer jeweiligen Ausbildung, und dort dann tatsächlich mal

mit den scharfen Sachen üben.

Und ich gebe den Tipp, guckt alle mal in die Ypsilon rein.

In der Ypsilon, da gibt es jetzt gerade schon den Bericht dazu.

Also der Hauptmann Matthias Lehna war vor Ort und hat neben Fotos natürlich auch noch

eine Story mitgebracht, wo er das ganz erklärt!

Und mein Hörertipp der nächsten Woche gerne denn das ganze Interview gibt nächste Woche

.. A: Ich wollte gerade sagen!

Den übernehme ich gern!

Denn das ganze Interview gibt es nächste Woche, natürlich wo?

B: Im Funkkreis.

A: Ja, im Funkkreis.

Im Podcast der Bundeswehr.

Und damit sind wir für heute eigentlich auch schon durch!

B: Soweit, ganz genau!

Ich möchte natürlich noch ein paar Tipps dalassen.

Wer mehr zur MSC lesen will, dem lege ich ans Herz da auf BMVg vorbei zu gucken.

Da habe mir noch mal die ganze Themenseite zur Münchner Sicherheitskonferenz, den Coronavirus

den haben wir bei uns bei Radio an anderen Programmen da gibt's demnächst auch noch

mal mehr Infos zu also mal auf bundeswehr.de vorbeischauen im Bereich Betreuung da gibt

es dann auch Radio Andernach im Livestream zu finden .

Und die ABC-Ausbildung: einfach mal in der Ypsilon reingucken oder die Bw-Media- App aufmachen.

Ja ganz genau dann hat jeder die Infos dir

braucht und wo finden wir unseren Podcast?

Wir finden unseren Podcast auf bundeswehr.de

Oder auf Spotify, oder auf Deezer oder ..

A: Ich glaube sogar noch YouTube, richtig?

B: Ganz genau, auf YouTube auch. Also überall da, wo es gute Podcasts gibt.

A: Wir verabschieden uns.

Wir bedanken uns, dass sie eingeschalten haben und wir freuen uns,

wenn Sie dies das nächste Mal auch wieder tun. Und damit melden wir uns ab.

Auf der einen Seite stand Hauptmann Moritz Bock und auf der anderen Seite stand ich Hauptfeldwebel Tobi Hennig.

B: Tschüss und bye bye!