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2021 ZDF Sendung, heute journal vom 11.08.2021 - Impfzentren vor Schließung - Unterwegs in leeren Hallen; Geimpft oder Genesen - Harte Zei

heute journal vom 11.08.2021 - Impfzentren vor Schließung - Unterwegs in leeren Hallen; Geimpft oder Genesen - Harte Zei

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Die Zahlen von heute liegen noch nicht vor.

Wir wissen aber, dass sich in Deutschland gestern

nur 70.000 Menschen eine Erstimpfung geben ließen.

Das sind die, auf die es jetzt ankommt,

auf die gestern die Regierungschef*innen

von Bund und Ländern mit ihren Beschlüssen zielten.

Menschen, die sich jetzt noch zur Impfung entschließen.

70.000 an einem Dienstag - das sind so wenig wie Anfang des Jahres,

als alles noch nach mehr Impfstoff schrie.

Sibylle Basslers Reportage zeigt, wie wenig das sind,

wenn man die Sache runterbricht auf ein Land mit über 80 Mio.

Jeder, der ins Impfzentrum im bayerischen Geisenfeld kommt,

wird von Peter Korzinek, dem ärztlichen Leiter,

derzeit persönlich empfangen.

Denn Impfwillige sind hier eine Rarität.

Wir sind deprimiert.

Weil die Impfbereitschaft derart nachgelassen hat

innerhalb der letzten vier, fünf Wochen,

sind wir jetzt gezwungen, das Impfzentrum zu schließen,

weil es wirtschaftlich nicht vertretbar ist.

In Hochzeiten kamen 300 Impflinge pro Tag,

heute sind es gerade mal zehn.

Auch Martina Müller ist maßlos enttäuscht.

Seit Monaten ist die Arzthelferin im Einsatz und jetzt ist die Luft raus.

Ich bin schon sehr traurig darüber, und das Schlimme ist,

wir wissen alle nicht, wie es weitergeht.

Tatsache ist: Ende August macht das Impfzentrum dicht.

Und bei dem einen wird es nicht bleiben.

Die Impfzentren werden sich verändern müssen,

das beschlossen wir gemeinsam in der Gesundheitsministerkonferenz.

Wir setzen mehr auf mobile Impfteams, die rausgehen,

die den Impfstoff zu den Menschen bringen.

Wir haben dann natürlich auch die Ärzteschaft im Boot,

das ist ganz wichtig, die ja weiter impfen.

Der Impfbus des Landkreises Kelheim.

Die Zahl der Impfwilligen schwankt: Mal sind es 100, mal 30 am Tag.

Viel zu wenig, so Miriam Stark.

Nur klare Ansagen könnten das Impftempo beschleunigen.

Dass man sagt, die, die geimpft sind, haben viel mehr Vorteile.

Damit die, die sich jetzt noch nicht impfen lassen haben,

auch noch in die Puschen kommen.

Es sei wie eine Jagd auf die letzten Impfwilligen, sagt Petra Lütz,

die mehr als 2.000 Menschen bereits in ihrer Praxis geimpft hat.

Mobile Impfteams brächten sie nun allerdings in die Bredouille.

Zz. ist unser Problem, dass zu den Impfterminen die Patienten

z.T. nicht erscheinen, weil sie irgendwo anders schon geimpft sind.

Wir haben die Impfstoffe da liegen und können sie nicht mehr verwerten.

Fünf, sechs Impfdosen kann sie heute noch verimpfen,

den Rest muss sie wegwerfen, und das schmerzt.

Nicht jeder Arzt kann die Impfungen nebenher leisten,

gerade kleine Landarztpraxen sind so schon am Limit,

so Stefan Skoruppa.

Der Pandemiearzt des Landkreis Pfaffenhofen ist enttäuscht

vom gestrigen Bund-Länder-Gipfel.

Dieses inkonsequente Handeln der Politik,

klar, wir haben jetzt bald die Wahl,

aber dieses mit kleinen Schritten in die Impfpflicht, das ist unehrlich.

Hü oder hott, Impfpflicht oder keine Impfpflicht,

aber so halte ich es nicht für richtig.

Entscheidungen sind auch im Impfzentrum Geisenfeld fällig.

Etwa, was mit nicht benötigtem Impfstoff geschehen kann.

Eine Idee: mit den Auffrisch- impfungen bei Älteren

jetzt schon zu beginnen.

Aber es ist keine klare Anweisung, wann die dritte Impfung kommt.

Wir müssen klare Anweisungen haben,

wie die Impfstrategie weitergehen soll,

wie wir diese vierte Welle brechen wollen.

Denn nur so hätten wir gute Chancen, die Pandemie zu überwinden.

Es gab heute erstaunliche Unsicherheit darüber,

wie viele schon geimpft sind in Deutschland.

Die RKI-Zahlen, auf die sich Regierung und Medien stützen,

sind möglicherweise zu niedrig.

Es könnten deutlich mehr sein als bisherige Zählungen.

Das wäre einerseits eine gute Nachricht

und andererseits ziemlich irritierend.

Unterdessen wird weiter Corona-Politik gemacht.

Und die Bevölkerung immer stärker zur Impfung gedrängt.

Dafür sprechen medizinische Argumente,

aber zur ständigen Beteuerung "Alles bleibt freiwillig" passt es nicht.

Dann ließ Markus Söder gestern Abend noch eine Katze aus dem Sack.

Es wird in der Realität auf "2G" rauslaufen, sagte er.

Dann kommt man auch mit Tests nicht mehr überall rein,

nur noch geimpft oder genesen, sonst bleibt man draußen.

Die Debatte hat begonnen, berichtet Heike Slansky.

Es ist das 29. Treffen der Ministerpräsidenten mit Merkel

in Sachen Corona - Hauptthema: die zu niedrige Impfquote.

Im Werkzeugkasten deshalb Daumenschrauben für Ungeimpfte.

Kritik aus der Wissenschaft.

Sie setzen bestimmte Anreize, Verbote, Erlaubnisse usw.

3G, 2G und andere Methoden, um Menschen sanft dazu zu nötigen,

sich impfen zu lassen.

Um ein bestimmtes Ziel, etwa die Überlastung des Gesundheitssystems

zu vermeiden, zu erreichen.

Die Sprachregelung der Handelnden jedoch lautet: kein Impfzwang,

stattdessen Eigenverantwortung - mit Konsequenzen.

So wie beim 1. FC Köln: künftig kein Zutritt für Ungeimpfte.

Das könnte politisch Schule machen, wenn auch juristisch schwierig.

Wir können nicht heute schon die Grundrechte der Menschen

einschränken, weil wir davon ausgehen,

dass möglicherweise eine Überlastung der Gesundheitssysteme droht.

Dann wäre außerdem der erste Schritt, die Kapazitäten zu erhöhen.

Freiheiten in absehbarer Zeit nur noch für Geimpfte und Genesene?

Mit Tests, so Söder, könne man keine vierte Welle brechen.

Und genau die sollen ab 11. Oktober kostenpflichtig werden.

Die Opposition hält das für kontraproduktiv.

Wenn wir den Überblick bewahren wollen,

wenn wir Infektionsketten nachvollziehen wollen,

dann sollten wir möglichst viel testen.

Zudem ist es auch so, dass Geimpfte das Virus übertragen können.

Deshalb sind wir dafür, die Testinfrastruktur aufrechtzuhalten.

Wir werden insbesondere viele Jüngere sehen,

die dann privat zusammenkommen zu Feierlichkeiten,

um den Test zu sparen.

Da wäre es eine gute Investition,

den Test etwas länger kostenfrei anzubieten.

Anderthalb Jahre Pandemie und kein Ende in Sicht.

Das Impfen als Ausweg, doch zu wenige machen mit,

zweifeln an der Strategie.

Die Politik ringt um die Balance zwischen Freiheit und Verantwortung.

Der Staat muss erklären,

warum sollen sich die Menschen impfen lassen,

wer wird durch Ungeimpfte wirklich gefährdet.

Ich glaube, wenn der Staat darauf eine klare Antwort gibt,

wird auch die Akzeptanz für die Impfung viel größer sein.

Das hilft viel mehr, als mit Zwang zu arbeiten,

was in meinen Augen die Gräben nur weiter vertieft.

Geimpfte gegen Ungeimpfte - mitten im Wahlkampf.

Die Politik erhöht den Druck und fährt gleichzeitig auf Sicht.

Bis zum nächsten Treffen im Kanzleramt.

Union bedeutet Einheit.

Deshalb schmückt sich die Europäische Union mit einer Bezeichnung,

die sie in vielerlei Hinsicht nicht verdient.

Auch in einer lebenswichtigen nicht: bei Corona-Impfungen.

Diese Karte werden Sie im Bericht von Florian Neuhann gleich wiedersehen.

Ein Beleg für gefährliches Stückwerk

hinter einer an sich triumphalen Statistik.

Die Union sagt, ihr anfangs verkündetes Impfziel

sei tatsächlich erreicht.

Ist es aber leider nur im Durchschnitt.

Das Problem ist, dass der Schnitt nichts hilft,

wenn sich dahinter Inseln des Versagens verstecken,

wo das Virus jede Chance bekommt,

neue Brückenköpfe in Europa zu erobern.

Und außerdem ein Trainingscamp für neue Varianten.

Der Kampf ist überall der gleiche,

das Tempo könnte unterschiedlicher kaum sein.

Hier: Sofia, Hauptstadt von Bulgarien.

Dort: Mechelen, Flandern, in Belgien.

In beiden Städten sind die Impfzentren gerade ziemlich leer.

Im belgischen Mechelen, weil sich hier

fast kein Erwachsener mehr findet, der noch nicht geimpft ist.

In Bulgarien dagegen,

weil sich kaum jemand findet, der sich impfen lassen will.

Die Impfquote: deutlich unter 20 %.

Es fehlt an Vertrauen

in staatliche Institutionen oder in Experten, die etwas empfehlen.

Dieses Vertrauen ist an einem kritischen Tiefpunkt.

Dabei hatte EU-Kommissions- präsidentin Ursula von der Leyen

sich gerade noch gefeiert: 70 % der Europäer mindestens einmal geimpft.

Die Europäische Union hat Wort gehalten und geliefert.

Doch der Durchschnittswert verschleiert ein riesiges Gefälle.

Manche Länder hier dunkel, also stark geimpft,

andere, gerade in Osteuropa, mit hohem Rückstand.

Da droht Ungemach.

Denn trifft in der mobilen EU eine geimpfte Bevölkerung

auf eine weitgehend ungeimpfte, es wäre genau die Mischung,

in der gefährliche Virus- mutationen entstehen könnten.

Ich habe die Befürchtung,

dass es dann wieder zu verstärkten Grenzkontrollen,

vielleicht sogar zu Grenz- schließungen kommen könnte.

Wenn ein Mitgliedstaat sagt: Warum sollten wir jetzt z.B.

gegenüber einem Land, in dem die Impfquote sehr niedrig ist,

die Grenze ohne Kontrollen offenhalten?

Geschlossene Grenzen wie vor einem guten Jahr?

Ein Albtraum auch für Brüssel, doch die Kommission kann nur zuschauen.

Die Impfungen durchzuführen, ist Sache der Mitgliedstaaten.

Weil das nicht überall läuft,

meint der konservative bulgarische Europaabgeordnete Andrej Kowatschew,

müsste die EU-Kommission sich jetzt deutlich stärker einbringen.

Sie kann einen Mehrwert bei Ländern wie Bulgarien leisten,

indem sie gute Beispiele von anderen Ländern zu multiplizieren versucht.

Also etwa Erfolgsgeschichten wie aus dem belgischen Flandern,

wo jetzt schon mehr als 80 % der Erwachsenen

vollständig geimpft sind.

Eine offene, transparente Kommunikation seitens der Regierung

ist enorm wichtig.

Und zu erklären, dass eine Impfung im allgemeinen Interesse ist,

nicht nur wegen der eigenen Gesundheit,

sondern auch, um künftige Lockdowns zu verhindern.

Doch ein regionaler Erfolg, das lehrt die Geschichte der Pandemie,

reicht nicht.

Corona ist erst besiegt, wenn es überall besiegt ist.

Bahnkunden brauchen Geduld: Erst am Freitag wird sich

der Zugverkehr voraussichtlich wieder normalisieren.

Der Streik der Lokführergewerkschaft traf heute v.a. den Fernverkehr.

Dort fielen fast drei Viertel aller Züge aus.

Auch im Nahverkehr gab es erhebliche Probleme.

Pendler und Touristen müssen wohl auch morgen umplanen.

Die GDL fordert eine schnellere Lohnerhöhung

und eine Corona-Prämie von 600 Euro.

Heftige Kritik an dem Streik übt die Bahn und fordert die GDL auf,

schleunigst wieder zu verhandeln.

Man sei in dem Tarifkonflikt gar nicht so weit auseinander.

Im Streit um einen Stellvertreter- posten im Präsidium des Bundestages

ist die AfD-Fraktion

vor dem Bundesverfassungsgericht vorläufig gescheitert.

Die Karlsruher Richter lehnten einen entsprechenden Eilantrag ab.

Im November wollen sie sich grundsätzlich

zu den Verfahrensregeln für die Wahl von Bundestagsvizepräsidenten äußern.

Die AfD ist als einzige Partei

nicht im Präsidium des Bundestages vertreten.

Alle sechs von der AfD aufgestellten Kandidaten

erhielten im Parlament keine Mehrheit.

Der Innenausschuss des Bundestags will sich erneut

mit der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands befassen.

Ende August sollen auch die Landesinnenminister

zu den Strukturen im Katastrophenschutz befragt werden.

Das rheinland-pfälzische Innenministerium bestätigte

unterdessen Medienberichte,

wonach ein fehlerhaftes Meldeformular in der Integrierten Leitstelle Trier

dazu geführt hatte, dass in der Flutnacht

Warnhinweise nicht an landesweite Medien gegangen waren.

Extremer Starkregen hatte Mitte Juli massive Überflutungen verursacht.

Die Bundesregierung betonte, dass die milliardenschweren Wiederaufbauhilfen

zügig bei den Betroffenen ankommen sollen.

Die schweren Brände im Mittelmeerraum dauern an.

Neun Tage in Folge kämpfen die Feuerwehrleute in Griechenland

nun schon gegen die Flammen.

Inzwischen treffen immer mehr internationale Helfer ein,

auch aus Deutschland, und die Lage hat sich etwas entspannt.

Anders dagegen in Algerien,

wo inzwischen 69 Menschen ums Leben gekommen sind.

Viele von ihnen Soldaten,

die zur Bekämpfung der Brände entsandt worden waren.

Besonders betroffen ist die waldreiche Region Kabylei

im Norden des Landes.

Der Sudan will seinen früheren Machthaber al-Baschir

an den Internationalen Straf- gerichtshof in Den Haag ausliefern.

Dem 77-Jährigen werden neben Völkermord

auch Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit

im Darfur-Konflikt vorgeworfen.

Zwischen 2003 und 2006 soll al-Baschir

gegen aufständische Rebellengruppen Milizen eingesetzt haben,

die systematisch Menschenrechtsverletzungen begingen.

Dabei kamen nach UN-Angaben 300.000 Menschen ums Leben,

mehr als 2 Mio. flohen vor der Gewalt.

Die deutsche Regierung, speziell Innenminister Seehofer,

ist heute im Laufe des Tages zur Erkenntnis gelangt,

dass die Lage in Afghanistan so ernst geworden ist,

dass man dorthin niemanden mehr abschieben kann.

Vielleicht hätte man das schon früher so sehen können.

Seit der Abzug der Amerikaner und ihrer Verbündeten rapide läuft,

füllt das Rot der Taliban-Gotteskrieger

das ewige Schlachtfeld am Hindukusch.

Die Hauptstadtregion um Kabul

ist noch einigermaßen stabil unter Kontrolle der Regierung.

Aus Sicht der USA ist es das Ende des längsten Krieges ihrer Geschichte.

Eine Niederlage, die sich nur

mit dem schändlichen Ende des Vietnam-Krieges vergleichen lässt.

Präsident Biden ist aber entschlossen, den Rückzug,

den Donald Trump beschlossen hatte, jetzt durchzuziehen.

Angesichts der Bilder von dort: Augen zu und durch.

Claudia Bates berichtet aus Washington.

In den Straßen von Farah präsen- tieren sie ihre grausige Trophäe:

einen toten Soldaten des afghanischen Militärs.

Die Taliban feiern ihren Sieg über die Provinzhauptstadt.

Stolz präsentieren sie die amerikanischen Humvees,

die in ihre Hände fielen.

Kundus war der größte Sieg, symbolisch, strategisch.

Die Flagge der Taliban weht jetzt in der Stadt,

in der jahrelang

die deutsche Bundeswehr die Stellung gehalten hatte.

Hunderttausende Afghanen im ganzen Land müssen flüchten

und haben nur noch wenig Hoffnung.

Mein Haus wurde von einer Bombe getroffen.

Wir mussten weg, jetzt sind wir hier in einem Park.

Wir haben niemanden mehr, der uns hilft.

Auf die Amerikaner können sie nicht mehr hoffen.

Die US-Regierung sieht das jetzt als afghanisches Problem.

Der Abzug der US-Truppen ist fast abgeschlossen.

Und dabei bleibt es auch.

Diese Entscheidung bereue er nicht, sagt US-Präsident Biden.

Geld ja, Unterstützung ja, aber kein Kampf mehr.

Wir haben Tausende amerikanische Soldaten verloren:

Tod, Verletzungen.

Die Afghanen müssen nun für sich selbst kämpfen,

für ihre Nation.

Bis zu 130.000 US-Soldaten waren im Land.

Doch weder die Größe der Truppe noch die Milliarden kamen

gegen die Taliban an, das afghani- sche Militär war nicht stark genug.

Die afghanische Regierung war ineffektiv und korrupt.

Sie konnte die militärische Entwicklung nicht bewältigen

und auch nicht die wirtschaftliche.

Man war an einem Punkt angelangt, wo man die Wahl hatte,

einen Staat unbegrenzt zu unterstützen

oder sich zurückzuziehen.

Joe Biden gibt sich damit zufrieden, dass Bin Laden tot ist.

Wir haben 1.000 Milliarden Dollar ausgegeben in mehr als 20 Jahren.

Wir haben mehr als 300.000 afghanische Soldaten

mit modernem Gerät ausgestattet und ausgebildet.

Die Hoffnung also ruht auf einem Friedensabkommen.

Gleichzeitig rechnet der US-Geheimdienst damit,

dass die Hauptstadt Kabul in 90 Tagen fallen könnte.

Über die Jahre des Krieges war unsere Reporterin Katrin Eigendorf

immer wieder in Afghanistan, auch noch vor Kurzem,

als der Abzug schon lief und der Ausgang abzusehen war.

Sie hat in vielen Teilen des Landes Menschen kennengelernt.

Auch ihre Hoffnung, dass diesmal etwas gelingen könnte.

Nach fast einem halben Jahrhundert der Kriege.

Katrin, das war dort eine Welt-Allianz.

Es gab unendliche Geldbeträge

und Armeen von weit über 100.000 Männern und Frauen.

Wie kann das so enden?

Das hört sich von den Zahlen und vom Aufwand gewaltig an.

Das Problem ist natürlich die Struktur, die Ziele,

die die Amerikaner dort verfolgt haben.

Es war, Afghanistan von al Kaida zu befreien,

nicht einen demokratischen Staat zu etablieren.

Man hat zu spät gesehen, dass man nicht als Brunnenbauer tätig ist.

Sondern man hat angefangen, einen Krieg gegen die Zivilbevölkerung

zu führen und hat Deutschland mit hineingezogen.

Bis 2018 wurde eine Doppelstrategie gefahren,

die sich jetzt als fatal erwiesen hat.

Jetzt nur auf Zahlen und Bemühungen zu verweisen

und die afghanische Regierung als alleinigen Schuldigen zu bezeichnen,

ist sehr einseitig.

Aber die Amerikaner waren ja nicht allein.

Auch die Deutschen haben versucht, Schulen zu bauen,

Infrastruktur herzustellen, zusammen mit lokalen Kräften der Afghanen.

Warum ist das jetzt vorbei?

Man hat in Afghanistan gewisse Fortschritte erreicht.

Mädchen und Frauen haben nun Zugang zu Bildung, es gibt eine Verfassung,

es gab halbwegs demokratische Wahlen.

Es ist nicht nur ein Desaster,

aber man hat dem Land zu wenig Zeit gelassen.

Und man hat die Strukturen nicht genug analysiert.

Man hat keine koordinierte Vorgehensweise praktiziert.

Deutschland und andere Länder haben sich im Bildungssystem engagiert,

haben Schulen in Dörfern gebaut, wo es keine Lehrer gab.

Während es in Städten genug Lehrer, aber nicht genug Schulräume gab.

Das ist auch ein Teil des Scheiterns.

Eine fehlende Strategie.

Wird denn etwas von dem Guten, was entstanden sein soll,

in den kommenden Monaten überleben?

Ich bin da sehr pessimistisch,

wir erleben den dramatischen Zusammenbruch des ganzen Landes.

Alle sind verzweifelt, sie haben Angst um ihr Leben und fliehen.

Die nicht mehr fliehen können, haben Angst um das Leben ihrer Familien.

Die Amerikaner haben ein Desaster hinterlassen.

Das große menschliche Leid, das entstanden ist -

da muss man fragen, ob das in Ordnung ist,

das Land so zu hinterlassen?

Diese Entscheidung könnte sich

als eine große politische Fehlentscheidung erweisen.

Vom Krieg am Hindukusch zu einer Krise der Demokratie in Europa.

Die nationalkonservative Regierung in Warschau

arbeitet weiter konsequent daran,

die Medienlandschaft von Polen in ihrem Sinne zu gestalten.

Da stört ein populärer, regierungskritischer Privatsender,

der ein indirekter Ableger

des US-amerikanischen Discovery-Konzerns ist.

Er sollte ausgeschaltet werden.

Dieser Schritt könnte einer zu viel werden für die fragile Allianz,

die die Regierung noch trägt.

Es geht turbulent zu im Parlament.

Und zum ersten Mal zeigt das System Kaczynski gefährliche Risse,

berichtet Nathalie Steger.

Der starke Mann Polens, Kaczynski, geht siegessicher

noch vor der Debatte aus dem Saal - nach dem Motto:

Wir kriegen die Nummer sowieso durch.

Dann ein wahrer Krimi mit einem schmerzhaften Dämpfer für die PiS.

Die Opposition jubelt, kann zunächst die Abstimmung verschieben.

Der kleine Koalitionspartner hatte die Regierung im Streit verlassen,

den ganzen Tag aber glaubte die PiS, die Mehrheit trotzdem zu schaffen.

Es ist ein wirtschaftliches Gesetz,

das hat nichts mit Redefreiheit zu tun.

Die PiS hat bereits seit Jahren den öffentlich-rechtlichen Rundfunk

in der Hand, auch viele regionale Zeitungen und Portale.

Die Medienreform ist neben der Justizreform zentraler Punkt

der Nationalkonservativen.

Ihr beherrscht alle staatlichen Institutionen,

und um dieses System zu festigen, müsst ihr die Medien beherrschen.

Betroffen v.a. die Sendergruppe TVN: privat, regierungskritisch,

hohe Marktanteile, schon lange der PiS ein Dorn im Auge.

TVN gehört einem US-Konzern, aber Sendelizenzen für Nichteuropäer

soll es künftig nicht mehr geben - TVN wäre mundtot gemacht.

Das ist ein weiterer kritischer Punkt

in dem antidemokratischen Prozess in Polen,

ein Verlassen von Hauptprinzipien der Demokratie.

Aus dem gezielten Medienumbau hat Kaczynski nie einen Hehl gemacht.

In den Medien, im Internet leider

hat die andere Seite die Überlegenheit.

Darum müssen wir uns noch kümmern und die Situation ändern.

In eiligen Gesprächen und wohl mit attraktiven Postenversprechungen

versucht die PiS, Abgeordnete anderer Parteien zu überzeugen,

das Mediengesetz zu unterstützen.

Am Abend Durcheinander: Die PiS lässt die Wahl zur Verschiebung

wiederholen und gewinnt dieses Mal.

Das Mediengesetz wird danach doch durchgewunken, wenn auch knapp.

Wir befinden uns in einer solchen Etappe der Anarchie des Staatsystems

in der der Verfassungsrahmen aufgehört hat,

die Hauptrolle zu spielen.

Das neue Gesetz zum Rundfunk ist eine Kampfansage an einen US-Konzern

Die PiS legt sich nach der EU

nun auch mit ihrem wichtigsten Verbündeten an: Amerika.

Auch wenn es für die PiS schwieriger geworden ist, Mehrheiten zu finden.

Sie versucht weiter, ohne Kompro- misse ihren Kurs durchzuziehen.

Die Nachrichten aus der Wirtschaft

beginnen mit einer digitalen Räuberpistole.

Betrug im Internet und Cyberkriminalität

sind zunehmend eine Bedrohung: Jetzt behauptet ein Netzwerk,

es habe den "größten Diebstahl

in der Geschichte der Kryptowährungen" erlebt.

Hacker sollen Kryptowährungen im Wert von 600 Mio. US-Dollar

erbeutet haben.

Frank Bethmann, Fragen über Fragen:

Wie ist das möglich, wie sicher also sind Kryptowährungen?

Das werden sich jetzt all die, die bei diesem Netzwerk

Vermögenseinlagen in Krypto- währungen hatten, auch fragen.

Zehntausende Kunden sind betroffen.

Aber was ganz wichtig ist, zu trennen:

Hier ist, wenn Sie so wollen, eine Bank geknackt worden,

nicht die DNAs einzelner Kryptowährungen,

die immer noch als sehr sicher gelten.

Weniger sicher hingegen sind ganz offensichtlich

diese Handelsplattformen, wie eben Poly Network

oder davor Plattformen wie die einst größte Kryptobörse Mt.Gox,

wo damals auch eine halbe Milliarde Dollar

in Kryptowährungen abhanden gekommen ist.

Das sind Plattformen, auf denen Nutzer

untereinander mit Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether handeln,

wo aber keine Regulierungsbehörde dahintersteht

oder wo es keinen Einlagen- sicherungsfonds z.B. gibt,

der für entstandene Schäden aufkommt.

Und das macht die Sache unsicher.

Können die Hacker die gestohlenen digitalen Währungen überhaupt nutzen?

Wenn sie schnell genug sind, ja.

Im Netz wird derzeit wild spekuliert.

Sind die Hacker clever und gelingt es ihnen,

die Beute auf anderen Plattformen in andere Währungen zu tauschen

und so in Sicherheit zu bringen?

Oder sind sie längst aufgeflogen?

Zuletzt ist fast die Hälfte der gestohlenen Millionen

an die Plattform Poly Network zurück übertragen worden.

Ob jedoch sämtliches Geld zurück- kommt, ist zur Stunde völlig offen.

Im echten Geldverkehr haben sich die Inflationssorgen bestätigt:

Angetrieben von höheren Energie- preisen ist die Inflationsrate

im Juli auf 3,8 % gestiegen, der höchste Anstieg seit fast 30 Jahren.

Im Juni betrug die Preissteigerung noch 2,3 %,

so das Statistische Bundesamt.

Fußball-Superstar Lionel Messi hat bei Paris St. Germain

einen Zweijahresvertrag unter- schrieben, pro Jahr für 40 Mio. Euro.

Hunderte Fans feierten den 34 Jahre alten Argentinier in Paris,

der nur einer von mehreren Stars bei St. Germain sein wird,

neben u.a. Neymar und Mbappe.

Messi hatte nach 21 Jahren beim FC Barcelona

keinen neuen Vertrag mehr bekommen - die Katalanen sind hochverschuldet.

Und gleich im Anschluss das auslandsjournal.

Dort können Sie die Reise des Reporters Axel Storm nacherleben,

wie er in Sibirien mit freiwilligen Helfern

den gewaltigen Waldbränden entgegenfährt.

Auch die afghanische Tragödie ist noch einmal ein Reportage-Thema.

Und um 00.40 Uhr wird auch Nazan Gökdemir

in unserem heute journal update nach Kabul schauen.

Wir verabschieden uns, bis morgen.

In Süditalien wird die Hitzewelle "Luzifer" genannt.

Das klingt ja schon nach heißer Hölle.

Bei uns dagegen gibt's das Hoch "Elfi",

das uns nur schönes Sommerwetter und Sonnenschein bringt.

Ein kleiner Spielverderber: das Tief "Kurt", das zum Wochenende

von Nordwesten Regenwolken und kühlere Luft heranbringt.

Denn das Tief zieht allmählich weiter nach Osten,

wie Sie es hier sehen.

Der kleine Pfeil hier zeigt, wie das Tief weiterziehen wird.

Das Hoch dagegen bewegt sich so gut wie gar nicht.

Deswegen können wir heute Nacht

die Sternschnuppen, Perseiden, beobachten.

In dieser und der kommenden Nacht

sind bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde zu beobachten.

Nur einige Wolkenfelder im Westen Deutschlands könnten etwas stören

und auch etwas Dunst.

Es wird ein sehr schöner Sommertag

mit viel Sonne und nur kleinen Quellwolken.

Nur über dem Mittelgebirge wie über dem Thüringer Wald und dem Sauerland

kann es dichtere Wolken geben bei Südwestwind.

Auch der Freitag wird sehr sommerlich.

Allerdings kann es am späten Nachmittag und Abend

aus den Alpen heraus einige Gewitter geben.

Zuvor wird es aber richtig warm, bis zu 31 Grad.

Warm bleibt es auch am Samstag.

Aber dann kommt kühlere Luft von Nordwesten heran.

Dann fällt auch wieder Regen im Nordwesten.

heute journal vom 11.08.2021 - Impfzentren vor Schließung - Unterwegs in leeren Hallen; Geimpft oder Genesen - Harte Zei heute journal vom 11.08.2021 - Impfzentren vor Schließung - Unterwegs inemeren Hallen; Geimpft oder Genesen - Harte Zei heute journaal vom 11.08.2021 - Vaccinatiecentra geconfronteerd met sluiting - Op pad in lege hallen; Gevaccineerd of hersteld - Zware tijden Jornal heute de 11.08.2021 - Centros de vacinação que enfrentam o encerramento - Na estrada em salas vazias; Vacinados ou convalescentes - Tempo difícil 今日杂志 2021 年 8 月 11 日 - 疫苗接种中心即将关闭 - 在空荡荡的大厅里移动;接种疫苗或康复 - 艰难时期

Diese Untertitel sind live produziert.

Guten Abend.

Die Zahlen von heute liegen noch nicht vor.

Wir wissen aber, dass sich in Deutschland gestern

nur 70.000 Menschen eine Erstimpfung geben ließen.

Das sind die, auf die es jetzt ankommt,

auf die gestern die Regierungschef*innen

von Bund und Ländern mit ihren Beschlüssen zielten.

Menschen, die sich jetzt noch zur Impfung entschließen.

70.000 an einem Dienstag - das sind so wenig wie Anfang des Jahres,

als alles noch nach mehr Impfstoff schrie.

Sibylle Basslers Reportage zeigt, wie wenig das sind,

wenn man die Sache runterbricht auf ein Land mit über 80 Mio.

Jeder, der ins Impfzentrum im bayerischen Geisenfeld kommt,

wird von Peter Korzinek, dem ärztlichen Leiter,

derzeit persönlich empfangen.

Denn Impfwillige sind hier eine Rarität.

Wir sind deprimiert.

Weil die Impfbereitschaft derart nachgelassen hat

innerhalb der letzten vier, fünf Wochen,

sind wir jetzt gezwungen, das Impfzentrum zu schließen,

weil es wirtschaftlich nicht vertretbar ist.

In Hochzeiten kamen 300 Impflinge pro Tag,

heute sind es gerade mal zehn.

Auch Martina Müller ist maßlos enttäuscht.

Seit Monaten ist die Arzthelferin im Einsatz und jetzt ist die Luft raus.

Ich bin schon sehr traurig darüber, und das Schlimme ist,

wir wissen alle nicht, wie es weitergeht.

Tatsache ist: Ende August macht das Impfzentrum dicht.

Und bei dem einen wird es nicht bleiben.

Die Impfzentren werden sich verändern müssen,

das beschlossen wir gemeinsam in der Gesundheitsministerkonferenz.

Wir setzen mehr auf mobile Impfteams, die rausgehen,

die den Impfstoff zu den Menschen bringen.

Wir haben dann natürlich auch die Ärzteschaft im Boot,

das ist ganz wichtig, die ja weiter impfen.

Der Impfbus des Landkreises Kelheim.

Die Zahl der Impfwilligen schwankt: Mal sind es 100, mal 30 am Tag.

Viel zu wenig, so Miriam Stark.

Nur klare Ansagen könnten das Impftempo beschleunigen.

Dass man sagt, die, die geimpft sind, haben viel mehr Vorteile.

Damit die, die sich jetzt noch nicht impfen lassen haben,

auch noch in die Puschen kommen.

Es sei wie eine Jagd auf die letzten Impfwilligen, sagt Petra Lütz,

die mehr als 2.000 Menschen bereits in ihrer Praxis geimpft hat.

Mobile Impfteams brächten sie nun allerdings in die Bredouille.

Zz. ist unser Problem, dass zu den Impfterminen die Patienten

z.T. nicht erscheinen, weil sie irgendwo anders schon geimpft sind.

Wir haben die Impfstoffe da liegen und können sie nicht mehr verwerten.

Fünf, sechs Impfdosen kann sie heute noch verimpfen,

den Rest muss sie wegwerfen, und das schmerzt.

Nicht jeder Arzt kann die Impfungen nebenher leisten,

gerade kleine Landarztpraxen sind so schon am Limit,

so Stefan Skoruppa.

Der Pandemiearzt des Landkreis Pfaffenhofen ist enttäuscht

vom gestrigen Bund-Länder-Gipfel.

Dieses inkonsequente Handeln der Politik,

klar, wir haben jetzt bald die Wahl,

aber dieses mit kleinen Schritten in die Impfpflicht, das ist unehrlich.

Hü oder hott, Impfpflicht oder keine Impfpflicht,

aber so halte ich es nicht für richtig.

Entscheidungen sind auch im Impfzentrum Geisenfeld fällig.

Etwa, was mit nicht benötigtem Impfstoff geschehen kann.

Eine Idee: mit den Auffrisch- impfungen bei Älteren

jetzt schon zu beginnen.

Aber es ist keine klare Anweisung, wann die dritte Impfung kommt.

Wir müssen klare Anweisungen haben,

wie die Impfstrategie weitergehen soll,

wie wir diese vierte Welle brechen wollen.

Denn nur so hätten wir gute Chancen, die Pandemie zu überwinden.

Es gab heute erstaunliche Unsicherheit darüber,

wie viele schon geimpft sind in Deutschland.

Die RKI-Zahlen, auf die sich Regierung und Medien stützen,

sind möglicherweise zu niedrig.

Es könnten deutlich mehr sein als bisherige Zählungen.

Das wäre einerseits eine gute Nachricht

und andererseits ziemlich irritierend.

Unterdessen wird weiter Corona-Politik gemacht.

Und die Bevölkerung immer stärker zur Impfung gedrängt.

Dafür sprechen medizinische Argumente,

aber zur ständigen Beteuerung "Alles bleibt freiwillig" passt es nicht.

Dann ließ Markus Söder gestern Abend noch eine Katze aus dem Sack.

Es wird in der Realität auf "2G" rauslaufen, sagte er.

Dann kommt man auch mit Tests nicht mehr überall rein,

nur noch geimpft oder genesen, sonst bleibt man draußen.

Die Debatte hat begonnen, berichtet Heike Slansky.

Es ist das 29. Treffen der Ministerpräsidenten mit Merkel

in Sachen Corona - Hauptthema: die zu niedrige Impfquote.

Im Werkzeugkasten deshalb Daumenschrauben für Ungeimpfte.

Kritik aus der Wissenschaft.

Sie setzen bestimmte Anreize, Verbote, Erlaubnisse usw.

3G, 2G und andere Methoden, um Menschen sanft dazu zu nötigen,

sich impfen zu lassen.

Um ein bestimmtes Ziel, etwa die Überlastung des Gesundheitssystems

zu vermeiden, zu erreichen.

Die Sprachregelung der Handelnden jedoch lautet: kein Impfzwang, However, the language used by the actors is: no compulsory vaccination,

stattdessen Eigenverantwortung - mit Konsequenzen.

So wie beim 1. FC Köln: künftig kein Zutritt für Ungeimpfte.

Das könnte politisch Schule machen, wenn auch juristisch schwierig.

Wir können nicht heute schon die Grundrechte der Menschen

einschränken, weil wir davon ausgehen,

dass möglicherweise eine Überlastung der Gesundheitssysteme droht.

Dann wäre außerdem der erste Schritt, die Kapazitäten zu erhöhen.

Freiheiten in absehbarer Zeit nur noch für Geimpfte und Genesene?

Mit Tests, so Söder, könne man keine vierte Welle brechen.

Und genau die sollen ab 11. Oktober kostenpflichtig werden.

Die Opposition hält das für kontraproduktiv.

Wenn wir den Überblick bewahren wollen,

wenn wir Infektionsketten nachvollziehen wollen,

dann sollten wir möglichst viel testen.

Zudem ist es auch so, dass Geimpfte das Virus übertragen können.

Deshalb sind wir dafür, die Testinfrastruktur aufrechtzuhalten.

Wir werden insbesondere viele Jüngere sehen,

die dann privat zusammenkommen zu Feierlichkeiten,

um den Test zu sparen.

Da wäre es eine gute Investition,

den Test etwas länger kostenfrei anzubieten.

Anderthalb Jahre Pandemie und kein Ende in Sicht.

Das Impfen als Ausweg, doch zu wenige machen mit,

zweifeln an der Strategie.

Die Politik ringt um die Balance zwischen Freiheit und Verantwortung.

Der Staat muss erklären,

warum sollen sich die Menschen impfen lassen,

wer wird durch Ungeimpfte wirklich gefährdet.

Ich glaube, wenn der Staat darauf eine klare Antwort gibt,

wird auch die Akzeptanz für die Impfung viel größer sein.

Das hilft viel mehr, als mit Zwang zu arbeiten,

was in meinen Augen die Gräben nur weiter vertieft.

Geimpfte gegen Ungeimpfte - mitten im Wahlkampf.

Die Politik erhöht den Druck und fährt gleichzeitig auf Sicht.

Bis zum nächsten Treffen im Kanzleramt.

Union bedeutet Einheit.

Deshalb schmückt sich die Europäische Union mit einer Bezeichnung,

die sie in vielerlei Hinsicht nicht verdient.

Auch in einer lebenswichtigen nicht: bei Corona-Impfungen.

Diese Karte werden Sie im Bericht von Florian Neuhann gleich wiedersehen.

Ein Beleg für gefährliches Stückwerk

hinter einer an sich triumphalen Statistik.

Die Union sagt, ihr anfangs verkündetes Impfziel

sei tatsächlich erreicht.

Ist es aber leider nur im Durchschnitt.

Das Problem ist, dass der Schnitt nichts hilft,

wenn sich dahinter Inseln des Versagens verstecken,

wo das Virus jede Chance bekommt,

neue Brückenköpfe in Europa zu erobern.

Und außerdem ein Trainingscamp für neue Varianten.

Der Kampf ist überall der gleiche,

das Tempo könnte unterschiedlicher kaum sein.

Hier: Sofia, Hauptstadt von Bulgarien.

Dort: Mechelen, Flandern, in Belgien.

In beiden Städten sind die Impfzentren gerade ziemlich leer.

Im belgischen Mechelen, weil sich hier

fast kein Erwachsener mehr findet, der noch nicht geimpft ist.

In Bulgarien dagegen,

weil sich kaum jemand findet, der sich impfen lassen will.

Die Impfquote: deutlich unter 20 %.

Es fehlt an Vertrauen

in staatliche Institutionen oder in Experten, die etwas empfehlen.

Dieses Vertrauen ist an einem kritischen Tiefpunkt.

Dabei hatte EU-Kommissions- präsidentin Ursula von der Leyen

sich gerade noch gefeiert: 70 % der Europäer mindestens einmal geimpft.

Die Europäische Union hat Wort gehalten und geliefert.

Doch der Durchschnittswert verschleiert ein riesiges Gefälle.

Manche Länder hier dunkel, also stark geimpft,

andere, gerade in Osteuropa, mit hohem Rückstand.

Da droht Ungemach.

Denn trifft in der mobilen EU eine geimpfte Bevölkerung

auf eine weitgehend ungeimpfte, es wäre genau die Mischung,

in der gefährliche Virus- mutationen entstehen könnten.

Ich habe die Befürchtung,

dass es dann wieder zu verstärkten Grenzkontrollen,

vielleicht sogar zu Grenz- schließungen kommen könnte.

Wenn ein Mitgliedstaat sagt: Warum sollten wir jetzt z.B.

gegenüber einem Land, in dem die Impfquote sehr niedrig ist,

die Grenze ohne Kontrollen offenhalten?

Geschlossene Grenzen wie vor einem guten Jahr?

Ein Albtraum auch für Brüssel, doch die Kommission kann nur zuschauen.

Die Impfungen durchzuführen, ist Sache der Mitgliedstaaten.

Weil das nicht überall läuft,

meint der konservative bulgarische Europaabgeordnete Andrej Kowatschew,

müsste die EU-Kommission sich jetzt deutlich stärker einbringen.

Sie kann einen Mehrwert bei Ländern wie Bulgarien leisten,

indem sie gute Beispiele von anderen Ländern zu multiplizieren versucht.

Also etwa Erfolgsgeschichten wie aus dem belgischen Flandern,

wo jetzt schon mehr als 80 % der Erwachsenen

vollständig geimpft sind.

Eine offene, transparente Kommunikation seitens der Regierung

ist enorm wichtig.

Und zu erklären, dass eine Impfung im allgemeinen Interesse ist,

nicht nur wegen der eigenen Gesundheit,

sondern auch, um künftige Lockdowns zu verhindern.

Doch ein regionaler Erfolg, das lehrt die Geschichte der Pandemie,

reicht nicht.

Corona ist erst besiegt, wenn es überall besiegt ist.

Bahnkunden brauchen Geduld: Erst am Freitag wird sich

der Zugverkehr voraussichtlich wieder normalisieren.

Der Streik der Lokführergewerkschaft traf heute v.a. den Fernverkehr.

Dort fielen fast drei Viertel aller Züge aus.

Auch im Nahverkehr gab es erhebliche Probleme.

Pendler und Touristen müssen wohl auch morgen umplanen.

Die GDL fordert eine schnellere Lohnerhöhung

und eine Corona-Prämie von 600 Euro.

Heftige Kritik an dem Streik übt die Bahn und fordert die GDL auf,

schleunigst wieder zu verhandeln.

Man sei in dem Tarifkonflikt gar nicht so weit auseinander.

Im Streit um einen Stellvertreter- posten im Präsidium des Bundestages

ist die AfD-Fraktion

vor dem Bundesverfassungsgericht vorläufig gescheitert.

Die Karlsruher Richter lehnten einen entsprechenden Eilantrag ab.

Im November wollen sie sich grundsätzlich

zu den Verfahrensregeln für die Wahl von Bundestagsvizepräsidenten äußern.

Die AfD ist als einzige Partei

nicht im Präsidium des Bundestages vertreten.

Alle sechs von der AfD aufgestellten Kandidaten

erhielten im Parlament keine Mehrheit.

Der Innenausschuss des Bundestags will sich erneut

mit der Flutkatastrophe im Westen Deutschlands befassen.

Ende August sollen auch die Landesinnenminister

zu den Strukturen im Katastrophenschutz befragt werden.

Das rheinland-pfälzische Innenministerium bestätigte

unterdessen Medienberichte,

wonach ein fehlerhaftes Meldeformular in der Integrierten Leitstelle Trier

dazu geführt hatte, dass in der Flutnacht

Warnhinweise nicht an landesweite Medien gegangen waren.

Extremer Starkregen hatte Mitte Juli massive Überflutungen verursacht.

Die Bundesregierung betonte, dass die milliardenschweren Wiederaufbauhilfen

zügig bei den Betroffenen ankommen sollen.

Die schweren Brände im Mittelmeerraum dauern an.

Neun Tage in Folge kämpfen die Feuerwehrleute in Griechenland

nun schon gegen die Flammen.

Inzwischen treffen immer mehr internationale Helfer ein,

auch aus Deutschland, und die Lage hat sich etwas entspannt.

Anders dagegen in Algerien,

wo inzwischen 69 Menschen ums Leben gekommen sind.

Viele von ihnen Soldaten,

die zur Bekämpfung der Brände entsandt worden waren.

Besonders betroffen ist die waldreiche Region Kabylei

im Norden des Landes.

Der Sudan will seinen früheren Machthaber al-Baschir

an den Internationalen Straf- gerichtshof in Den Haag ausliefern.

Dem 77-Jährigen werden neben Völkermord

auch Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit

im Darfur-Konflikt vorgeworfen.

Zwischen 2003 und 2006 soll al-Baschir

gegen aufständische Rebellengruppen Milizen eingesetzt haben,

die systematisch Menschenrechtsverletzungen begingen.

Dabei kamen nach UN-Angaben 300.000 Menschen ums Leben,

mehr als 2 Mio. flohen vor der Gewalt.

Die deutsche Regierung, speziell Innenminister Seehofer,

ist heute im Laufe des Tages zur Erkenntnis gelangt,

dass die Lage in Afghanistan so ernst geworden ist,

dass man dorthin niemanden mehr abschieben kann.

Vielleicht hätte man das schon früher so sehen können.

Seit der Abzug der Amerikaner und ihrer Verbündeten rapide läuft,

füllt das Rot der Taliban-Gotteskrieger

das ewige Schlachtfeld am Hindukusch.

Die Hauptstadtregion um Kabul

ist noch einigermaßen stabil unter Kontrolle der Regierung.

Aus Sicht der USA ist es das Ende des längsten Krieges ihrer Geschichte.

Eine Niederlage, die sich nur

mit dem schändlichen Ende des Vietnam-Krieges vergleichen lässt.

Präsident Biden ist aber entschlossen, den Rückzug,

den Donald Trump beschlossen hatte, jetzt durchzuziehen.

Angesichts der Bilder von dort: Augen zu und durch.

Claudia Bates berichtet aus Washington.

In den Straßen von Farah präsen- tieren sie ihre grausige Trophäe:

einen toten Soldaten des afghanischen Militärs.

Die Taliban feiern ihren Sieg über die Provinzhauptstadt.

Stolz präsentieren sie die amerikanischen Humvees,

die in ihre Hände fielen.

Kundus war der größte Sieg, symbolisch, strategisch.

Die Flagge der Taliban weht jetzt in der Stadt,

in der jahrelang

die deutsche Bundeswehr die Stellung gehalten hatte.

Hunderttausende Afghanen im ganzen Land müssen flüchten

und haben nur noch wenig Hoffnung.

Mein Haus wurde von einer Bombe getroffen.

Wir mussten weg, jetzt sind wir hier in einem Park.

Wir haben niemanden mehr, der uns hilft.

Auf die Amerikaner können sie nicht mehr hoffen.

Die US-Regierung sieht das jetzt als afghanisches Problem.

Der Abzug der US-Truppen ist fast abgeschlossen.

Und dabei bleibt es auch.

Diese Entscheidung bereue er nicht, sagt US-Präsident Biden.

Geld ja, Unterstützung ja, aber kein Kampf mehr.

Wir haben Tausende amerikanische Soldaten verloren:

Tod, Verletzungen.

Die Afghanen müssen nun für sich selbst kämpfen,

für ihre Nation.

Bis zu 130.000 US-Soldaten waren im Land.

Doch weder die Größe der Truppe noch die Milliarden kamen

gegen die Taliban an, das afghani- sche Militär war nicht stark genug.

Die afghanische Regierung war ineffektiv und korrupt.

Sie konnte die militärische Entwicklung nicht bewältigen

und auch nicht die wirtschaftliche.

Man war an einem Punkt angelangt, wo man die Wahl hatte,

einen Staat unbegrenzt zu unterstützen

oder sich zurückzuziehen.

Joe Biden gibt sich damit zufrieden, dass Bin Laden tot ist.

Wir haben 1.000 Milliarden Dollar ausgegeben in mehr als 20 Jahren.

Wir haben mehr als 300.000 afghanische Soldaten

mit modernem Gerät ausgestattet und ausgebildet.

Die Hoffnung also ruht auf einem Friedensabkommen.

Gleichzeitig rechnet der US-Geheimdienst damit,

dass die Hauptstadt Kabul in 90 Tagen fallen könnte.

Über die Jahre des Krieges war unsere Reporterin Katrin Eigendorf

immer wieder in Afghanistan, auch noch vor Kurzem,

als der Abzug schon lief und der Ausgang abzusehen war.

Sie hat in vielen Teilen des Landes Menschen kennengelernt.

Auch ihre Hoffnung, dass diesmal etwas gelingen könnte.

Nach fast einem halben Jahrhundert der Kriege.

Katrin, das war dort eine Welt-Allianz.

Es gab unendliche Geldbeträge

und Armeen von weit über 100.000 Männern und Frauen.

Wie kann das so enden?

Das hört sich von den Zahlen und vom Aufwand gewaltig an.

Das Problem ist natürlich die Struktur, die Ziele,

die die Amerikaner dort verfolgt haben.

Es war, Afghanistan von al Kaida zu befreien,

nicht einen demokratischen Staat zu etablieren.

Man hat zu spät gesehen, dass man nicht als Brunnenbauer tätig ist.

Sondern man hat angefangen, einen Krieg gegen die Zivilbevölkerung

zu führen und hat Deutschland mit hineingezogen.

Bis 2018 wurde eine Doppelstrategie gefahren,

die sich jetzt als fatal erwiesen hat.

Jetzt nur auf Zahlen und Bemühungen zu verweisen

und die afghanische Regierung als alleinigen Schuldigen zu bezeichnen,

ist sehr einseitig.

Aber die Amerikaner waren ja nicht allein.

Auch die Deutschen haben versucht, Schulen zu bauen,

Infrastruktur herzustellen, zusammen mit lokalen Kräften der Afghanen.

Warum ist das jetzt vorbei?

Man hat in Afghanistan gewisse Fortschritte erreicht.

Mädchen und Frauen haben nun Zugang zu Bildung, es gibt eine Verfassung,

es gab halbwegs demokratische Wahlen.

Es ist nicht nur ein Desaster,

aber man hat dem Land zu wenig Zeit gelassen.

Und man hat die Strukturen nicht genug analysiert.

Man hat keine koordinierte Vorgehensweise praktiziert.

Deutschland und andere Länder haben sich im Bildungssystem engagiert,

haben Schulen in Dörfern gebaut, wo es keine Lehrer gab.

Während es in Städten genug Lehrer, aber nicht genug Schulräume gab.

Das ist auch ein Teil des Scheiterns.

Eine fehlende Strategie.

Wird denn etwas von dem Guten, was entstanden sein soll,

in den kommenden Monaten überleben?

Ich bin da sehr pessimistisch,

wir erleben den dramatischen Zusammenbruch des ganzen Landes.

Alle sind verzweifelt, sie haben Angst um ihr Leben und fliehen.

Die nicht mehr fliehen können, haben Angst um das Leben ihrer Familien.

Die Amerikaner haben ein Desaster hinterlassen.

Das große menschliche Leid, das entstanden ist -

da muss man fragen, ob das in Ordnung ist,

das Land so zu hinterlassen?

Diese Entscheidung könnte sich

als eine große politische Fehlentscheidung erweisen.

Vom Krieg am Hindukusch zu einer Krise der Demokratie in Europa.

Die nationalkonservative Regierung in Warschau

arbeitet weiter konsequent daran,

die Medienlandschaft von Polen in ihrem Sinne zu gestalten.

Da stört ein populärer, regierungskritischer Privatsender,

der ein indirekter Ableger

des US-amerikanischen Discovery-Konzerns ist.

Er sollte ausgeschaltet werden.

Dieser Schritt könnte einer zu viel werden für die fragile Allianz,

die die Regierung noch trägt.

Es geht turbulent zu im Parlament.

Und zum ersten Mal zeigt das System Kaczynski gefährliche Risse,

berichtet Nathalie Steger.

Der starke Mann Polens, Kaczynski, geht siegessicher

noch vor der Debatte aus dem Saal - nach dem Motto:

Wir kriegen die Nummer sowieso durch.

Dann ein wahrer Krimi mit einem schmerzhaften Dämpfer für die PiS.

Die Opposition jubelt, kann zunächst die Abstimmung verschieben.

Der kleine Koalitionspartner hatte die Regierung im Streit verlassen,

den ganzen Tag aber glaubte die PiS, die Mehrheit trotzdem zu schaffen.

Es ist ein wirtschaftliches Gesetz,

das hat nichts mit Redefreiheit zu tun.

Die PiS hat bereits seit Jahren den öffentlich-rechtlichen Rundfunk

in der Hand, auch viele regionale Zeitungen und Portale.

Die Medienreform ist neben der Justizreform zentraler Punkt

der Nationalkonservativen.

Ihr beherrscht alle staatlichen Institutionen,

und um dieses System zu festigen, müsst ihr die Medien beherrschen.

Betroffen v.a. die Sendergruppe TVN: privat, regierungskritisch,

hohe Marktanteile, schon lange der PiS ein Dorn im Auge.

TVN gehört einem US-Konzern, aber Sendelizenzen für Nichteuropäer

soll es künftig nicht mehr geben - TVN wäre mundtot gemacht.

Das ist ein weiterer kritischer Punkt

in dem antidemokratischen Prozess in Polen,

ein Verlassen von Hauptprinzipien der Demokratie.

Aus dem gezielten Medienumbau hat Kaczynski nie einen Hehl gemacht.

In den Medien, im Internet leider

hat die andere Seite die Überlegenheit.

Darum müssen wir uns noch kümmern und die Situation ändern.

In eiligen Gesprächen und wohl mit attraktiven Postenversprechungen In urgent talks and probably with attractive job promises

versucht die PiS, Abgeordnete anderer Parteien zu überzeugen,

das Mediengesetz zu unterstützen.

Am Abend Durcheinander: Die PiS lässt die Wahl zur Verschiebung

wiederholen und gewinnt dieses Mal.

Das Mediengesetz wird danach doch durchgewunken, wenn auch knapp.

Wir befinden uns in einer solchen Etappe der Anarchie des Staatsystems

in der der Verfassungsrahmen aufgehört hat,

die Hauptrolle zu spielen.

Das neue Gesetz zum Rundfunk ist eine Kampfansage an einen US-Konzern

Die PiS legt sich nach der EU

nun auch mit ihrem wichtigsten Verbündeten an: Amerika.

Auch wenn es für die PiS schwieriger geworden ist, Mehrheiten zu finden.

Sie versucht weiter, ohne Kompro- misse ihren Kurs durchzuziehen.

Die Nachrichten aus der Wirtschaft

beginnen mit einer digitalen Räuberpistole.

Betrug im Internet und Cyberkriminalität

sind zunehmend eine Bedrohung: Jetzt behauptet ein Netzwerk,

es habe den "größten Diebstahl

in der Geschichte der Kryptowährungen" erlebt.

Hacker sollen Kryptowährungen im Wert von 600 Mio. US-Dollar

erbeutet haben.

Frank Bethmann, Fragen über Fragen:

Wie ist das möglich, wie sicher also sind Kryptowährungen?

Das werden sich jetzt all die, die bei diesem Netzwerk

Vermögenseinlagen in Krypto- währungen hatten, auch fragen.

Zehntausende Kunden sind betroffen.

Aber was ganz wichtig ist, zu trennen:

Hier ist, wenn Sie so wollen, eine Bank geknackt worden,

nicht die DNAs einzelner Kryptowährungen,

die immer noch als sehr sicher gelten.

Weniger sicher hingegen sind ganz offensichtlich

diese Handelsplattformen, wie eben Poly Network

oder davor Plattformen wie die einst größte Kryptobörse Mt.Gox,

wo damals auch eine halbe Milliarde Dollar

in Kryptowährungen abhanden gekommen ist.

Das sind Plattformen, auf denen Nutzer

untereinander mit Kryptowährungen wie Bitcoin oder Ether handeln,

wo aber keine Regulierungsbehörde dahintersteht

oder wo es keinen Einlagen- sicherungsfonds z.B. gibt,

der für entstandene Schäden aufkommt.

Und das macht die Sache unsicher.

Können die Hacker die gestohlenen digitalen Währungen überhaupt nutzen?

Wenn sie schnell genug sind, ja.

Im Netz wird derzeit wild spekuliert.

Sind die Hacker clever und gelingt es ihnen,

die Beute auf anderen Plattformen in andere Währungen zu tauschen

und so in Sicherheit zu bringen?

Oder sind sie längst aufgeflogen?

Zuletzt ist fast die Hälfte der gestohlenen Millionen

an die Plattform Poly Network zurück übertragen worden.

Ob jedoch sämtliches Geld zurück- kommt, ist zur Stunde völlig offen. However, whether all the money will be returned is completely open at the moment.

Im echten Geldverkehr haben sich die Inflationssorgen bestätigt:

Angetrieben von höheren Energie- preisen ist die Inflationsrate

im Juli auf 3,8 % gestiegen, der höchste Anstieg seit fast 30 Jahren.

Im Juni betrug die Preissteigerung noch 2,3 %,

so das Statistische Bundesamt.

Fußball-Superstar Lionel Messi hat bei Paris St. Germain

einen Zweijahresvertrag unter- schrieben, pro Jahr für 40 Mio. Euro.

Hunderte Fans feierten den 34 Jahre alten Argentinier in Paris,

der nur einer von mehreren Stars bei St. Germain sein wird,

neben u.a. Neymar und Mbappe.

Messi hatte nach 21 Jahren beim FC Barcelona

keinen neuen Vertrag mehr bekommen - die Katalanen sind hochverschuldet.

Und gleich im Anschluss das auslandsjournal.

Dort können Sie die Reise des Reporters Axel Storm nacherleben,

wie er in Sibirien mit freiwilligen Helfern

den gewaltigen Waldbränden entgegenfährt.

Auch die afghanische Tragödie ist noch einmal ein Reportage-Thema.

Und um 00.40 Uhr wird auch Nazan Gökdemir

in unserem heute journal update nach Kabul schauen.

Wir verabschieden uns, bis morgen.

In Süditalien wird die Hitzewelle "Luzifer" genannt.

Das klingt ja schon nach heißer Hölle.

Bei uns dagegen gibt's das Hoch "Elfi",

das uns nur schönes Sommerwetter und Sonnenschein bringt.

Ein kleiner Spielverderber: das Tief "Kurt", das zum Wochenende

von Nordwesten Regenwolken und kühlere Luft heranbringt.

Denn das Tief zieht allmählich weiter nach Osten,

wie Sie es hier sehen.

Der kleine Pfeil hier zeigt, wie das Tief weiterziehen wird.

Das Hoch dagegen bewegt sich so gut wie gar nicht.

Deswegen können wir heute Nacht

die Sternschnuppen, Perseiden, beobachten. observe the shooting stars, Perseids.

In dieser und der kommenden Nacht

sind bis zu 100 Sternschnuppen pro Stunde zu beobachten.

Nur einige Wolkenfelder im Westen Deutschlands könnten etwas stören

und auch etwas Dunst.

Es wird ein sehr schöner Sommertag

mit viel Sonne und nur kleinen Quellwolken.

Nur über dem Mittelgebirge wie über dem Thüringer Wald und dem Sauerland

kann es dichtere Wolken geben bei Südwestwind.

Auch der Freitag wird sehr sommerlich.

Allerdings kann es am späten Nachmittag und Abend

aus den Alpen heraus einige Gewitter geben.

Zuvor wird es aber richtig warm, bis zu 31 Grad.

Warm bleibt es auch am Samstag.

Aber dann kommt kühlere Luft von Nordwesten heran.

Dann fällt auch wieder Regen im Nordwesten.