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Intermediate German Reader II, Heiligabend

Heiligabend

Der dreiundzwanzigste Dezember ist dieses Jahr der letzte Schultag für Marie und Peter. Dann beginnen ihre Weihnachtsferien. Ferien sind für Schulkinder natürlich immer toll, aber die Weihnachtsferien sind besonders wichtig. Am nächsten Tag ist Heiligabend. Peter und Marie gehen zu ihren Großeltern, um dort die Nacht zu verbringen.

Am Morgen des vierundzwanzigsten Dezembers kann ihre Mutter dann ungestört den Christbaum schmücken und alles für Heiligabend vorbereiten, denn an Heiligabend kommen in Deutschland die Familien zusammen und feiern Weihnachten. Fondue ist für diesen Abend ein traditionelles Essen, es werden Weihnachtslieder gesungen, und die Menschen, allen voran die Kinder, packen ihre Geschenke aus.

Früh morgens geht Lisa Schmidt einkaufen. Sie muss viele Lebensmittel einkaufen, da während der Feiertage alle Geschäfte geschlossen sind. Für die Feiertage kauft sie viele Sachen, die sich die Familie nicht oft leisten kann. Sie ersteht eine Gans, Kartoffeln, Blaukraut, französischen Champagner, und noch vieles mehr. Dann eilt sie nach Hause, da sie heute sehr viel zu tun hat.

Während Lisa beim Einkaufen war, hat ihr Mann schon den Christbaum im Wohnzimmer aufgestellt. Er hat eine große Tanne gekauft, die vom Boden bis zur Decke geht. Geschmückt hat er den Weihnachtsbaum allerdings nicht, da Lisa immer darauf besteht, es selber zu machen.

Als Lisa heimkommt stöhnt sie: „Oh mei, ich habe heute so viel zu tun und jetzt muss ich den Baum auch noch schmücken.“ „Ich würde es ja gerne machen, aber du bestehst immer darauf, es selber zu tun…“ „Ach, am besten du bleibst mir aus dem Weg. Du machst das ja doch nur falsch. Alles muss man selber machen“, sagt Lisa und schüttelt den Kopf.

Erst befestigt sie elektrische Kerzen am Baum, dann schmückt sie ihn mit bunten Kugeln und kleinen Figuren, und zum Schluss befestigt sie oben am Wipfel einen großen Stern. Jetzt ist der Christbaum vollständig geschmückt und sieht wunderschön aus. Zufrieden wirft Lisa einen kurzen Blick auf den Baum, dann eilt sie in die Küche.

Es ist natürlich noch zu früh, das Abendessen vorzubereiten, aber sie will Staubsaugen, da vom Christbaumschmücken viele Nadeln auf dem Boden liegen. Plätzchen hat sie schon vor einiger Zeit gebacken. Sie hat Mehl, Eier und andere Zutaten zusammengemischt. Dann hat sie den Teig glatt gewalzt und mit Formen ausgestochen. Sie hat viele Sterne und Monde ausgestochen. Diese hat sie auf ein Backblech gelegt, das sie in den Ofen geschoben hat. Im Ofen ist es sehr heiß, so dass aus dem Teig Plätzchen gebacken wurden.

Nachdem Lisa staubgesaugt hat, geht sie ins Schlafzimmer und holt die Geschenke aus dem Schrank. Sie hat die Geschenke schon vor einiger Zeit gekauft und jedes Geschenk in hübsches Geschenkpapier gewickelt, das sie mit Tesafilm zugeklebt hat. Jetzt trägt sie die Geschenke ins Wohnzimmer und legt sie unter den Christbaum. Mit den Geschenken auf dem Boden unter dem Weihnachtsbaum sieht alles noch viel schöner aus. Dann wirft sie einen Blick auf die große Wanduhr. Es ist halb drei.

„Nun ja“, sagt sie, „jetzt kann ich mich für eine halbe Stunde ausruhen, aber dann muss ich zurück in die Küche, um das Essen vorzubereiten.“ Heiligabend ist sehr anstrengend für Lisa.

Während Frau Schmidt hart arbeitet, um einen wunderbaren Abend herbeizuzaubern, vergnügen sich Marie und Peter bei ihren Großeltern, Frieda und Wilhelm Schmidt. Drei Tage zuvor war Wintersonnenwende, die Tage sind kurz und es wird schon früh dunkel. Um sechzehn Uhr beginnt die Dämmerung und gegen siebzehn Uhr ist es bereits finster draußen.

Am Nachmittag bereiten sich Wilhelm und Frieda auf den Abend vor. Frieda war am Vormittag schon beim Friseur, jetzt zieht sie ein elegantes Abendkleid an und schminkt sich. Wilhelm zieht einen dunkelblauen Anzug an, dazu ein hellblaues Hemd und eine blau-rot gestreifte Krawatte. Wilhelm ist schneller fertig, als Frieda, aber als er aus dem Fenster blickt, sieht er, dass es draußen schon dämmrig wird.

Er öffnet eine Schublade in seinem Schlafzimmer und entnimmt ihr eine elegante Armbanduhr. Sie hat goldene Ziffern und ein braunes Uhrband aus Leder. Er vergleicht die Uhrzeit auf der Armbanduhr mit der auf seinem Wecker: Die Armbanduhr geht vor. Er stellt die Uhr auf die richtige Zeit. Es ist bereits sechzehn Uhr fünfzehn.

„Frieda!“, ruft er laut. „Es ist schon Viertel nach vier. Wir müssen bald weg.“ „Ja, ja, schon recht. Ich bin fast fertig.“ Eine Viertelstunde später verlassen die vier zusammen das Haus und gehen zum Auto von Wilhelm Schmidt.

Normalerweise würde Wilhelm in der Stadt nicht mit dem Auto fahren, da man von seinem Haus gut mit der U-Bahn zum Haus von Leo und Lisa kommt, aber heute nimmt er ausnahmsweise das Auto. Im Kofferraum liegen viele Geschenke. Es wäre zu umständlich und schwer, sie alle zu tragen.

Sie setzen sich alle ins Auto. Dann steckt Wilhelm den Zündschlüssel ins Schloss, lässt den Motor an und fährt los. Erfreulicherweise ist nirgendwo ein Stau und er kann flott fahren. Nach nur fünfunddreißig Minuten kommen sie schon an. Sie steigen aus. Die beiden Kinder hüpfen aufgeregt herum, während Frieda und Wilhelm die Geschenke aus dem Kofferraum holen.

Dann gehen sie zur Haustür, um zu klingeln. Jedoch ehe Peter klingeln kann, öffnet Leo bereits. „Frohe Weihnachten!“

sagt er laut, mit einem breiten Lächeln. „Kommt rein.“ „Frohe Weihnachten!“, antworten alle und betreten das Haus. Leo lenkt seine Kinder ab, so dass Wilhelm und Frieda die Geschenke unbemerkt ins Wohnzimmer bringen können.

Denn obwohl Peter und Marie wissen, dass sie die Geschenke von ihren Eltern und Verwandten bekommen, tun alle noch so, als ob das Christkind die Geschenke brächte. Die Wohnzimmertür ist geschlossen. Die Kinder dürfen erst hineingehen, wenn ein Glöckchen klingelt, um kundzutun, dass das Christkind da war und Geschenke gebracht hat. Es ist eine christliche Tradition, die auch heutzutage von vielen Menschen in Deutschland befolgt wird.

Unterdessen sieht sich Frieda in der Küche um und begutachtet, was Lisa vorbereitet hat. Sie nickt anerkennend. Es ist alles bereit und sieht fabelhaft aus. „Hallo, Mutti!“, sagt Lisa zu ihrer Schwiegermutter, als sie in die Küche kommt. „Frohe Weihnachten!“ „Frohe Weihnachten, Lisa. Du siehst geschafft aus. Lass mich machen und ruh dich etwas aus.“ Lisa lächelt und setzt sich dankbar ins Wohnzimmer. Währenddessen deckt Frieda den Tisch im Esszimmer. Sie bringt Teller und Besteck aus der Küche, ehe sie sich um die Getränke kümmert. Dann bringt sie den Fonduetopf, sowie Fleisch und aufgeschnittenes Baguette. „Das Essen ist angerichtet“, ruft Frieda. „Kommt ihr bitte.“ Das lässt sich niemand zweimal sagen. Froh und glücklich kommen alle ins Esszimmer. „Ach, da schau an“, sagt Wilhelm. „Fondue habe ich immer gerne.“ „Guten Appetit!“, wünscht Lisa allen, sobald sie sitzen. „Ich hoffe es schmeckt euch.“

„Guten Appetit!“, antworten die anderen höflich. Dann fangen sie an zu essen. Eine Weile lang essen und ratschen sie. Heiligabend ist eine wunderbare Zeit und das Abendessen ist der Höhepunkt für die Erwachsenen. Die Kinder dagegen können das Ende des Essens kaum erwarten, denn auf das Essen folgt die Bescherung, d.h. (das heißt) sie können ins Wohnzimmer gehen und ihre Geschenke auspacken.

Endlich ist das Essen zu Ende. Lisa verlässt diskret den Raum, und kurze Zeit später hören alle ein kleines Glöckchen klingeln. Erfreut springen die Kinder auf und laufen zum Wohnzimmer, gefolgt von den Erwachsenen. Die Tür zum Wohnzimmer ist bereits auf und ihre Mutter erwartet die aufgeregten Kinder mit einem Lächeln. Doch noch können die Kinder sich nicht auf ihre Geschenke stürzen.

Zuerst versammelt sich die ganze Familie vor dem Christbaum. Als nächstes spielt Leo ein Weihnachtslied auf dem CD-Spieler und alle singen mit. Dieses Jahr singen sie ‚Stille Nacht, heilige Nacht‘, eines der beliebtesten Weihnachtslieder. Nach dem Lied wünschen sich alle nochmals gegenseitig ‚Frohe Weihnachten‘ und dann ist es endlich so weit für alle: Sie dürfen ihre Geschenke auspacken.

Peter ist schneller als alle anderen. Er reißt schnell das bunte Papier von einem seiner Geschenke. Es ist ein Buch: ‚Ein Kampf um Rom‘ von Felix Dahn. Peter ist begeistert. Er hatte sich das Buch schon lange gewünscht. Auch Marie freut sich, als sie ihr erstes Geschenk ausgepackt hat. Sie hat von ihrer Tante Gudrun ein Schmuckkästchen geschenkt bekommen.

Das Kästchen ist aus Holz, mit einem hübschen Bild auf dem Deckel. Was Marie am meisten entzückt, ist eine keltische Bronzespange im Kästchen. Marie probiert die Spange an und betrachtet sich im kleinen Spiegel im Inneren des Schmuckkästchens. Sie ist begeistert, wie wunderhübsch sie mit der keltischen Spange aussieht.

Und so geht es weiter. Alle packen ihre Geschenke aus und freuen sich. Etwas später liegt ein großer Haufen zerrissenen Geschenkpapiers auf dem Boden und dazu jede Menge Geschenke.

Lisa holt Dosen voller Plätzchen aus der Vorratskammer und legt verschieden Plätzchen auf zwei Teller. Sie stellt diese dann ins Wohnzimmer. Feierliche Weihnachtsmusik klingt durch den Raum, auf dem Tisch stehen brennende Kerzen, die ihr warmes Licht ausstrahlen, und jetzt nehmen sie alle von den Plätzchen und sprechen über ihre Geschenke.

Der Christbaum strahlt in aller Herrlichkeit durch den Raum. Es ist ein wunderbares Weihnachtsfest, genau so wie Weihnachten sein sollte. Dann öffnet Leo die Flasche Champagner, die Lisa am Morgen gekauft hat. Er füllt die Sektgläser und die vier Erwachsenen prosten sich zu. „Fröhliche Weihnachten!“ sagt Leo, dann stoßen sie an.

„Champagner zu Weihnachten“, sagt Wilhelm, „das ist ja ganz was besonderes. Das gab es bisher nicht.“ „Ach, du weißt, dass ich den gerne trinke und Silvester allein reicht mir nicht, also was soll‘s…“, sagt Leo. Es ist ein fabelhafter Abend. Die beiden Kinder sind noch lange mit ihren Geschenken beschäftigt, während die Erwachsenen ratschen, lachen und trinken. Nur Wilhelm trinkt nicht viel, denn er muss mit dem Auto wieder nach Hause fahren.

Es ist spät nachts, als sich Frieda und Wilhelm verabschieden. Die Kinder können da kaum noch ihre Augen offenhalten, aber sie wollen trotzdem noch nicht ins Bett gehen. „Nun ab ins Bett!“, ruft Lisa lachend. „Eure Geschenke werden morgen auch noch da sein.“ „Gute Nacht, Mama!“, sagen die Kinder.

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Heiligabend Christmas Eve

Der dreiundzwanzigste Dezember ist dieses Jahr der letzte Schultag für Marie und Peter. Dann beginnen ihre Weihnachtsferien. Ferien sind für Schulkinder natürlich immer toll, aber die Weihnachtsferien sind besonders wichtig. Am nächsten Tag ist Heiligabend. Peter und Marie gehen zu ihren Großeltern, um dort die Nacht zu verbringen. Peter and Marie go to their grandparents to spend the night there.

Am Morgen des vierundzwanzigsten Dezembers kann ihre Mutter dann ungestört den Christbaum schmücken und alles für Heiligabend vorbereiten, denn an Heiligabend kommen in Deutschland die Familien zusammen und feiern Weihnachten. On the morning of the twenty-fourth of December, her mother can decorate the Christmas tree undisturbed and prepare everything for Christmas Eve, because on Christmas Eve, families gather in Germany and celebrate Christmas. Fondue ist für diesen Abend ein traditionelles Essen, es werden Weihnachtslieder gesungen, und die Menschen, allen voran die Kinder, packen ihre Geschenke aus. Fondue is a traditional meal for this evening, carols are sung and people, especially the children, unpack their gifts.

Früh morgens geht Lisa Schmidt einkaufen. Sie muss viele Lebensmittel einkaufen, da während der Feiertage alle Geschäfte geschlossen sind. She has to buy a lot of groceries because all shops are closed during the holidays. Für die Feiertage kauft sie viele Sachen, die sich die Familie nicht oft leisten kann. For the holidays, she buys many things that the family can not afford often. Sie ersteht eine Gans, Kartoffeln, Blaukraut, französischen Champagner, und noch vieles mehr. Dann eilt sie nach Hause, da sie heute sehr viel zu tun hat. Then she hurries home because she has a lot to do today.

Während Lisa beim Einkaufen war, hat ihr Mann schon den Christbaum im Wohnzimmer aufgestellt. Er hat eine große Tanne gekauft, die vom Boden bis zur Decke geht. He bought a big fir that goes from floor to ceiling. Geschmückt hat er den Weihnachtsbaum allerdings nicht, da Lisa immer darauf besteht, es selber zu machen. However, he has not decorated the Christmas tree, because Lisa always insists on doing it herself.

Als Lisa heimkommt stöhnt sie: „Oh mei, ich habe heute so viel zu tun und jetzt muss ich den Baum auch noch schmücken.“ „Ich würde es ja gerne machen, aber du bestehst immer darauf, es selber zu tun…“ „Ach, am besten du bleibst mir aus dem Weg. When Lisa comes home, she moans: "Oh my, I have so much to do today and now I have to decorate the tree." "I would like to do it, but you always insist on doing it yourself ..." "Oh 'Best you stay out of my way. Du machst das ja doch nur falsch. You're just doing it wrong. Alles muss man selber machen“, sagt Lisa und schüttelt den Kopf. You have to do everything yourself, "says Lisa, shaking her head.

Erst befestigt sie elektrische Kerzen am Baum, dann schmückt sie ihn mit bunten Kugeln und kleinen Figuren, und zum Schluss befestigt sie oben am Wipfel einen großen Stern. First she attaches electric candles to the tree, then decorates it with colorful balls and small figures, and finally attaches a big star to the top of the tree top. Jetzt ist der Christbaum vollständig geschmückt und sieht wunderschön aus. Zufrieden wirft Lisa einen kurzen Blick auf den Baum, dann eilt sie in die Küche. Satisfied, Lisa takes a quick look at the tree, then rushes to the kitchen.

Es ist natürlich noch zu früh, das Abendessen vorzubereiten, aber sie will Staubsaugen, da vom Christbaumschmücken viele Nadeln auf dem Boden liegen. Of course, it's still too early to prepare the dinner, but she wants to vacuum since many needles are on the floor from Christmas tree decorating. Plätzchen hat sie schon vor einiger Zeit gebacken. Sie hat Mehl, Eier und andere Zutaten zusammengemischt. Dann hat sie den Teig glatt gewalzt und mit Formen ausgestochen. Then she rolled the dough smooth and gouged out with molds. Sie hat viele Sterne und Monde ausgestochen. Diese hat sie auf ein Backblech gelegt, das sie in den Ofen geschoben hat. Im Ofen ist es sehr heiß, so dass aus dem Teig Plätzchen gebacken wurden.

Nachdem Lisa staubgesaugt hat, geht sie ins Schlafzimmer und holt die Geschenke aus dem Schrank. After Lisa has vacuumed, she goes to the bedroom and brings the gifts out of the closet. Sie hat die Geschenke schon vor einiger Zeit gekauft und jedes Geschenk in hübsches Geschenkpapier gewickelt, das sie mit Tesafilm zugeklebt hat. She bought the gifts some time ago and wrapped each gift in pretty wrapping paper that she taped with Tesafilm. Jetzt trägt sie die Geschenke ins Wohnzimmer und legt sie unter den Christbaum. Mit den Geschenken auf dem Boden unter dem Weihnachtsbaum sieht alles noch viel schöner aus. With the gifts on the floor under the Christmas tree everything looks even more beautiful. Dann wirft sie einen Blick auf die große Wanduhr. Then she glances at the big wall clock. Es ist halb drei.

„Nun ja“, sagt sie, „jetzt kann ich mich für eine halbe Stunde ausruhen, aber dann muss ich zurück in die Küche, um das Essen vorzubereiten.“ Heiligabend ist sehr anstrengend für Lisa. "Well," she says, "now I can rest for half an hour, but then I have to go back to the kitchen to prepare the food." Christmas Eve is very tiring for Lisa.

Während Frau Schmidt hart arbeitet, um einen wunderbaren Abend herbeizuzaubern, vergnügen sich Marie und Peter bei ihren Großeltern, Frieda und Wilhelm Schmidt. While Frau Schmidt is working hard to conjure up a wonderful evening, Marie and Peter have fun with their grandparents, Frieda and Wilhelm Schmidt. Drei Tage zuvor war Wintersonnenwende, die Tage sind kurz und es wird schon früh dunkel. Um sechzehn Uhr beginnt die Dämmerung und gegen siebzehn Uhr ist es bereits finster draußen. Dusk begins at six o'clock, and by about six o'clock it is already dark.

Am Nachmittag bereiten sich Wilhelm und Frieda auf den Abend vor. In the afternoon, Wilhelm and Frieda prepare for the evening. Frieda war am Vormittag schon beim Friseur, jetzt zieht sie ein elegantes Abendkleid an und schminkt sich. Frieda was already in the morning at the barber, now she puts on an elegant evening dress and make-up. Wilhelm zieht einen dunkelblauen Anzug an, dazu ein hellblaues Hemd und eine blau-rot gestreifte Krawatte. Wilhelm ist schneller fertig, als Frieda, aber als er aus dem Fenster blickt, sieht er, dass es draußen schon dämmrig wird. Wilhelm finishes faster than Frieda, but when he looks out the window, he sees that it is already getting dark outside.

Er öffnet eine Schublade in seinem Schlafzimmer und entnimmt ihr eine elegante Armbanduhr. Sie hat goldene Ziffern und ein braunes Uhrband aus Leder. Er vergleicht die Uhrzeit auf der Armbanduhr mit der auf seinem Wecker: Die Armbanduhr geht vor. Er stellt die Uhr auf die richtige Zeit. Es ist bereits sechzehn Uhr fünfzehn. It's already six-fifteen.

„Frieda!“, ruft er laut. „Es ist schon Viertel nach vier. Wir müssen bald weg.“ „Ja, ja, schon recht. Ich bin fast fertig.“ Eine Viertelstunde später verlassen die vier zusammen das Haus und gehen zum Auto von Wilhelm Schmidt.

Normalerweise würde Wilhelm in der Stadt nicht mit dem Auto fahren, da man von seinem Haus gut mit der U-Bahn zum Haus von Leo und Lisa kommt, aber heute nimmt er ausnahmsweise das Auto. Normally, Wilhelm would not drive in the city because his house would be a good subway ride to the house of Leo and Lisa, but today he takes the car for once. Im Kofferraum liegen viele Geschenke. Es wäre zu umständlich und schwer, sie alle zu tragen. It would be too cumbersome and difficult to carry them all.

Sie setzen sich alle ins Auto. Dann steckt Wilhelm den Zündschlüssel ins Schloss, lässt den Motor an und fährt los. Then Wilhelm puts the ignition key in the lock, starts the engine and drives off. Erfreulicherweise ist nirgendwo ein Stau und er kann flott fahren. Fortunately, nowhere is a traffic jam and he can drive fast. Nach nur fünfunddreißig Minuten kommen sie schon an. After only thirty-five minutes they arrive. Sie steigen aus. Die beiden Kinder hüpfen aufgeregt herum, während Frieda und Wilhelm die Geschenke aus dem Kofferraum holen. The two children jump excitedly around, while Frieda and Wilhelm get the presents from the trunk.

Dann gehen sie zur Haustür, um zu klingeln. Then they go to the front door to ring the bell. Jedoch ehe Peter klingeln kann, öffnet Leo bereits. „Frohe Weihnachten!“

sagt er laut, mit einem breiten Lächeln. „Kommt rein.“ „Frohe Weihnachten!“, antworten alle und betreten das Haus. Leo lenkt seine Kinder ab, so dass Wilhelm und Frieda die Geschenke unbemerkt ins Wohnzimmer bringen können. Leo distracts his children, so that Wilhelm and Frieda can bring the gifts unnoticed in the living room.

Denn obwohl Peter und Marie wissen, dass sie die Geschenke von ihren Eltern und Verwandten bekommen, tun alle noch so, als ob das Christkind die Geschenke brächte. For though Peter and Mary know that they receive the gifts from their parents and relatives, all still pretend that the Christ Child is bringing the gifts. Die Wohnzimmertür ist geschlossen. Die Kinder dürfen erst hineingehen, wenn ein Glöckchen klingelt, um kundzutun, dass das Christkind da war und Geschenke gebracht hat. The children are allowed to enter only when a bell rings, to announce that the Christ Child was there and has brought gifts. Es ist eine christliche Tradition, die auch heutzutage von vielen Menschen in Deutschland befolgt wird. It is a Christian tradition that is followed today by many people in Germany.

Unterdessen sieht sich Frieda in der Küche um und begutachtet, was Lisa vorbereitet hat. Meanwhile, Frieda looks around the kitchen and examines what Lisa has prepared. Sie nickt anerkennend. Es ist alles bereit und sieht fabelhaft aus. It's all ready and looks fabulous. „Hallo, Mutti!“, sagt Lisa zu ihrer Schwiegermutter, als sie in die Küche kommt. "Hello mum!" Lisa says to her mother-in-law as she enters the kitchen. „Frohe Weihnachten!“ „Frohe Weihnachten, Lisa. Du siehst geschafft aus. You look good. Lass mich machen und ruh dich etwas aus.“ Lisa lächelt und setzt sich dankbar ins Wohnzimmer. Währenddessen deckt Frieda den Tisch im Esszimmer. Meanwhile, Frieda covers the table in the dining room. Sie bringt Teller und Besteck aus der Küche, ehe sie sich um die Getränke kümmert. She brings plates and cutlery out of the kitchen before she takes care of the drinks. Dann bringt sie den Fonduetopf, sowie Fleisch und aufgeschnittenes Baguette. „Das Essen ist angerichtet“, ruft Frieda. "The food is served," cries Frieda. „Kommt ihr bitte.“ Das lässt sich niemand zweimal sagen. "Will you please?" Nobody can say that twice. Froh und glücklich kommen alle ins Esszimmer. „Ach, da schau an“, sagt Wilhelm. "Oh, look at that," says Wilhelm. „Fondue habe ich immer gerne.“ „Guten Appetit!“, wünscht Lisa allen, sobald sie sitzen. „Ich hoffe es schmeckt euch.“

„Guten Appetit!“, antworten die anderen höflich. "Bon appetit!", The others answer politely. Dann fangen sie an zu essen. Eine Weile lang essen und ratschen sie. Heiligabend ist eine wunderbare Zeit und das Abendessen ist der Höhepunkt für die Erwachsenen. Die Kinder dagegen können das Ende des Essens kaum erwarten, denn auf das Essen folgt die Bescherung, d.h. The children on the other hand can hardly wait for the end of the meal, because the meal is followed by the mess, ie (das heißt) sie können ins Wohnzimmer gehen und ihre Geschenke auspacken.

Endlich ist das Essen zu Ende. Lisa verlässt diskret den Raum, und kurze Zeit später hören alle ein kleines Glöckchen klingeln. Erfreut springen die Kinder auf und laufen zum Wohnzimmer, gefolgt von den Erwachsenen. Delighted the kids jump up and run to the living room, followed by the adults. Die Tür zum Wohnzimmer ist bereits auf und ihre Mutter erwartet die aufgeregten Kinder mit einem Lächeln. The door to the living room is already open and her mother is waiting for the excited children with a smile. Doch noch können die Kinder sich nicht auf ihre Geschenke stürzen. But still the children can not throw themselves on their presents.

Zuerst versammelt sich die ganze Familie vor dem Christbaum. Als nächstes spielt Leo ein Weihnachtslied auf dem CD-Spieler und alle singen mit. Next, Leo plays a Christmas song on the CD player and everyone is singing along. Dieses Jahr singen sie ‚Stille Nacht, heilige Nacht‘, eines der beliebtesten Weihnachtslieder. Nach dem Lied wünschen sich alle nochmals gegenseitig ‚Frohe Weihnachten‘ und dann ist es endlich so weit für alle: Sie dürfen ihre Geschenke auspacken.

Peter ist schneller als alle anderen. Er reißt schnell das bunte Papier von einem seiner Geschenke. Es ist ein Buch: ‚Ein Kampf um Rom‘ von Felix Dahn. Peter ist begeistert. Er hatte sich das Buch schon lange gewünscht. Auch Marie freut sich, als sie ihr erstes Geschenk ausgepackt hat. Sie hat von ihrer Tante Gudrun ein Schmuckkästchen geschenkt bekommen. She has received a jewelry box from her aunt Gudrun.

Das Kästchen ist aus Holz, mit einem hübschen Bild auf dem Deckel. The box is made of wood, with a pretty picture on the lid. Was Marie am meisten entzückt, ist eine keltische Bronzespange im Kästchen. What Marie most admires is a Celtic bronze clasp in the box. Marie probiert die Spange an und betrachtet sich im kleinen Spiegel im Inneren des Schmuckkästchens. Sie ist begeistert, wie wunderhübsch sie mit der keltischen Spange aussieht. She is thrilled how wonderful she looks with the Celtic clasp.

Und so geht es weiter. Alle packen ihre Geschenke aus und freuen sich. Etwas später liegt ein großer Haufen zerrissenen Geschenkpapiers auf dem Boden und dazu jede Menge Geschenke.

Lisa holt Dosen voller Plätzchen aus der Vorratskammer und legt verschieden Plätzchen auf zwei Teller. Lisa gets cans full of cookies from the pantry and puts different cookies on two plates. Sie stellt diese dann ins Wohnzimmer. Feierliche Weihnachtsmusik klingt durch den Raum, auf dem Tisch stehen brennende  Kerzen, die ihr warmes Licht ausstrahlen, und jetzt nehmen sie alle von den Plätzchen und sprechen über ihre Geschenke.

Der Christbaum strahlt in aller Herrlichkeit durch den Raum. The Christmas tree shines through the room in all glory. Es ist ein wunderbares Weihnachtsfest, genau so wie Weihnachten sein sollte. Dann öffnet Leo die Flasche Champagner, die Lisa am Morgen gekauft hat. Er füllt die Sektgläser und die vier Erwachsenen prosten sich zu. „Fröhliche Weihnachten!“ sagt Leo, dann stoßen sie an. "Merry Christmas!" Says Leo, then they start.

„Champagner zu Weihnachten“, sagt Wilhelm, „das ist ja ganz was besonderes. "Champagne for Christmas," says Wilhelm, "that's something special. Das gab es bisher nicht.“ „Ach, du weißt, dass ich den gerne trinke und Silvester allein reicht mir nicht, also was soll‘s…“, sagt Leo. That did not exist before. "" Oh, you know that I like to drink it and New Year's Eve alone is not enough for me, so what the hell ... "says Leo. Es ist ein fabelhafter Abend. Die beiden Kinder sind noch lange mit ihren Geschenken beschäftigt, während die Erwachsenen ratschen, lachen und trinken. Nur Wilhelm trinkt nicht viel, denn er muss mit dem Auto wieder nach Hause fahren.

Es ist spät nachts, als sich Frieda und Wilhelm verabschieden. Die Kinder können da kaum noch ihre Augen offenhalten, aber sie wollen trotzdem noch nicht ins Bett gehen. The children can barely keep their eyes open, but they still do not want to go to bed. „Nun ab ins Bett!“, ruft Lisa lachend. "Now off to bed!" Lisa exclaims with a laugh. „Eure Geschenke werden morgen auch noch da sein.“ „Gute Nacht, Mama!“, sagen die Kinder.