Joe Weidenholzer über die Ermordung von Jamal Khashoggi
Herr Präsident!
Die Ermordung von Jamal Khashoggi ist ein Akt von unvorstellbarer Bestialität – wie
aus einem Horrorfilm.
Ein Beweis für die Rücksichtslosigkeit und Ignoranz, die das saudische Regime den Menschenrechten
entgegenbringt.
Das muss endlich Folgen haben!
Das Regime in Riad darf nicht länger hofiert werden, und vor allem müssen die Waffenlieferungen
eingestellt werden.
Das haben wir heute schon gehört.
Allerdings sind Zweifel angebracht, und es ist zu befürchten, dass wir in den üblichen
Modus zurückfallen: Erregung, scharfe Kritik, um dann wieder den Verlockungen des saudischen
Geldes zu erliegen.
So wird das nichts!
Wir brauchen keine PR-gesteuerte Revolution wie die des Kronprinzen, sondern echte Veränderung,
und das hatte Khashoggi im Sinn.
In seinem letzten, posthum veröffentlichten Beitrag für die Washington Post kündigte
er die Gründung einer transnationalen arabischen Informationsplattform an, um den verhängnisvollen
Kreislauf von Armut, Missmanagement und mangelnder Bildung zu beenden.
Das war sein Vermächtnis.
Deshalb dürfen wir den Glauben nicht aufgeben, dass es einmal auch eine arabische Demokratie
geben wird.