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Easy German, 32: Denglisch (1)

32: Denglisch (1)

Cari:

[0:03] Ring, ding, ding, ding, ding, ding, ring, ding, ding, ding, ding. Ring, ding, ding, ding. Manuel (Cari.) ich muss jetzt immer anfangen los zu singen, wenn ich das höre.

Manuel:

[0:20] Du kommst aus der Nummer nicht mehr raus. Das ist wird jetzt von dir erwartet mittlerweile.

Cari:

[0:25] Aber jetzt gerade habe ich das tatsächlich so aus Reflex gemacht. Das ist wie hier, wie der Pawlowsche Effekt, wenn du dem Hund was hin hältst, dann fängt der schon an zu sabbern und wenn ich ... kennst du dieses Experiment?

Manuel:

[0:40] Ja kenne ich, du hast dich konditioniert.

Cari:

[0:43] Genau, wenn ich nämlich schon den Teaser höre, den Jingle höre, dann springt bei mir im Gehirn der Crazy Frog an.

Manuel:

[0:46] Ja, das ist tatsächlich, wir kriegen da jetzt auch sehr viel Feedback immer noch zu, zum Beispiel von Ana aus Brasilien. Die E-Mail wollte ich aus einem anderen Grund eigentlich vorlesen, aber sie hat tatsächlich geschrieben ganz am Ende: "PS: Cari, du solltest immer das Intro Lied mitsingen. Ehrlich gesagt, ich musste das Crazy-Frog-Lied mehrmals auf YouTube hören."

Cari:

[1:13] Oh nein.

Manuel:

[1:13] Also ich glaube Crazy Frog aus den Zweitausendern hat dank dir jetzt hier einen neuen, ein Revival.

Cari:

[1:21] Oh nein, das ist ja gar nicht das, was ich wollte, Manuel. Wie geht es dir denn?

Manuel:

[1:27] Gut, sehr gut. Das Wetter ist schön, ich bin mit dem Fahrrad zum Büro gefahren, um zu podcasten hier in einem guten Raum. Wie geht es dir?

Cari:

[1:36] Ich … mir jetzt eigentlich gut aber ich bin in Sorge. Der Lockdown wird immer weiter reduziert, die Leute gehen wieder auf die Straße und meine persönliche Sorge ist, dass die Leute sich doch sehr schnell unvernünftig verhalten. Ich glaube, also gestern Abend, wir wohnen ja an einer sehr lauten Straße und früher war hier immer viel Party. Seit zwei Monaten ist es sehr ruhig und das hat mich sehr gefreut und gestern Abend war so der erste Abend, wo ich Oropax benutzen musste, weil so viele besoffene, schreiende Leute auf der Straße waren (Oh Gott. ), und zwar unentwegt. Ich bin erst eingeschlafen, dann zwanzig Minuten später wieder schreit wer rum, pöbelnde Fußballfans, obwohl überhaupt gar kein Fußball läuft. Leute, die schreien, die sich, keine Ahnung, besoffen irgendwie sich … ich habe das Gefühl, die Leute warten darauf, mal so richtig wieder durchdrehen zu können und das ist jetzt.

Manuel:

[2:33] Mal so richtig die Sau rauslassen.

Cari:

[2:36] Ja das ist, das haben wir schon mal besprochen hier dieses, diese Redewendung "die Sau rauslassen", ja. Die Leute wollen einfach wieder Party machen und ich glaube, ich find das nicht so gut. Also ich meine, ich trinke auch gern mal das ein oder andere Bierchen wie du weißt, aber ich meine, das kann man ja auch, weil sie …

Manuel:

[2:55] … zu Hause machen vor dem Computer.

Cari:

[3:00] Gestern bin ich an einer Bar vorbeigefahren. Also zum Beispiel Kneipen sind ja noch geschlossen und werden wahrscheinlich lange Zeit geschlossen sein und da hatten die offensichtlich eine Facebook-Party gemacht und haben gesagt okay, wenn die Leute nicht rein können, dann feiern wir halt draußen und da standen einfach dreißig, vierzig Leute vor der Kneipe und haben dann da getrunken, aber das ist ja nicht ist der Sinn der Sache, dass die Leute jetzt auf der Straße stehen und saufen und okay, es ist dann ein bisschen besser als drinnen, weil man an der frischen Luft ist, aber es ist ja trotzdem, ist es immer noch nicht, also … die Leute sollen sich nicht in solchen großen Gruppen treffen. Ich weiß nicht, ich hab das Gefühl es wird jetzt alles gelockert und ja, ich bin eher der vorsichtige Typ.

Manuel:

[3:44] Ja, ich beobachtet das auch und bin auch gespannt was jetzt passiert, ob wir vielleicht in zwei, drei Wochen wieder so einen Rebound-Effekt haben, dass auf einmal die zweite Welle kommt.

Cari:

[3:58] Ich beobachte das ganz genau, Manuel.

Manuel:

[4:00] Ich beobachte das sehr aufmerksam. Apropos Gesundheit, die Ana aus Brasilien, die ich gerade schon erwähnte, hat ein kleines Feedback geschrieben zu unserer letzten Episode und das fand ich ganz interessant. Das wusste ich nämlich gar nicht, dass in Brasilien es sehr viel Verbote gab, was das Rauchen betrifft in den letzten Jahren und dass man auch keine Werbung mehr machen darf im Radio und im Fernsehen und in anderen Medien und …

Cari:

[4:40] Ist ja bei uns auch so, also Werbung ist verboten, nur noch auf Plakaten, wenn überhaupt.

Manuel:

[4:42] Ah, okay, nur noch auf Plakaten okay. Aber jedenfalls haben die da großen Erfolg gehabt und in den letzten zwölf Jahren ist da in Brasilien die Zahl der Raucher um vierzig Prozent zurückgegangen und aktuell rauchen nur noch neun Prozent der Bevölkerung und wir erinnern uns, wie war das bei uns, irgendwie siebenundzwanzig Prozent der Männer und vierundzwanzig oder einundzwanzig Prozent der Frauen, also das scheint ja sehr erfolgreich zu sein dort in Brasilien.

Cari:

[5:16] Ja, das finde ich gut. Vor allem zeigt das ja auch so ein positives Beispiel, wie das eben auch einfach gesellschaftlich verankert ist, also dadurch, dass ich viel reise oder vor Corona viel gereist bin, war ich schon in vielen Ländern, wo das sehr unterschiedlich ist, also Länder wo man, wo alle die ganze Zeit rauchen aber doch, die meisten Länder sind, in den ich war, sind doch eher vorsichtiger als Deutschland und da ist das auch gesellschaftlich verpönt. Da stehen die Leute nicht auf der Straße und rauchen die ganze Zeit, also so wie bei uns, ich mein überall wird geraucht und in Berlin sogar in den Kneipen.

Manuel:

[5:52] Ja. So Cari, ich frag diese Woche mal, bist du bereit für das Thema der Woche?

Cari:

[5:57] Ich weiß es nicht, Manuel, ob ich schon bereit bin für das Thema der Woche.

Manuel:

[6:01] Bist du, ich frag mal so, bist du ready?

Cari:

[6:04] Ich bin total ready to go.

Thema der Woche: Anglizismen in der deutschen Sprache

Cari:

[6:12] Manuel.

Manuel:

[6:14] Ja, Carina.

Cari:

[6:16] Wieso denn Carina?

Manuel:

[6:19] Na weil es geht hier heute um den Einfluss der deutschen, nee, der englischen Sprache auf die deutsche Sprache.

Cari:

[6:27] Richtig! Es geht heute um mein Lieblingsthema, obwohl du das heute vorgeschlagen hast aber ich mag dieses Thema sehr, denn es ist ein Thema der Diskussion und der Spaltung. Es geht um Anglizismen in der deutschen Sprache, also englische Wörter, die in der deutschen Sprache benutzt werden. Und da hat uns, da haben uns schon viele Leute zu geschrieben. Viele Leute schreiben uns auch direkt auf eine sehr aggressive Weise bei YouTube zum Beispiel. Die schreiben dann so was wie "Benutzt doch mal deutsche Wörter, Schluss mit den Anglizismen! Die deutsche Sprache muss deutsch bleiben." Eine wesentlich nettere E-Mail hat unser Zuhörer und Zuschauer Jeff geschrieben, mit dem ich ab und an schon mal eine E-Mail ausgetauscht habe. Er kommt aus New Hampshire und hatte eine ganz interessante Frage, ihm fiel nämlich auf, es scheint eine Spaltung zu geben zwischen den Generationen in Deutschland. Ja, das stimmt, also Anglizismen sind natürlich etwas in den Generationen, also vielleicht jüngere Leute benutzen mehr Anglizismen als ältere, aber gleichzeitig gibt es Anglizismen in allen Generationen, kann man sagen. Und ihm war Folgendes aufgefallen. Er meinte: "Du und Manuel sind im Großen und Ganzen gleichaltrig nehme ich an." Ja, das stimmt im Großen und Ganzen. Und jetzt fällt ihm auf: "Obwohl du Rechner sagst, sagt Manuel Computer. Wie kommt das denn?"

Manuel:

[7:58] Ich sage auch manchmal Rechner.

Cari:

[8:01] Richtig. Wir benutzen wahrscheinlich beides und das war ein Zufall, dass wir dann beides unterschiedlich benutzt haben. Und dann sagt er noch, Deutsch ist … er schreibt "bestreut" aber das richtige Verb wäre wahrscheinlich "durchsetzt" mit englischen Wörtern. Was würden die älteren Generationen sagen? Was sind ihre Meinungen über die Wörter, die ihr benutzt? Ich vermute, ihr haltet es für selbstverständlich, dass ihr Wörter wie "updates" benutzt, "teaser", "workout", "behind the scenes", "special guests". Das sind alles Sachen, die er bei uns gehört hat und er vermutet dann, dass unsere Mütter das anders sehen.

Manuel:

[8:38] Ja und tatsächlich hat er da bei mir so ein bisschen den Nagel auf den Kopf getroffen, denn tatsächlich ist das erst vor kurzem, vor ein paar Wochen vorgekommen, dass ich zu meiner Mutter gesagt habe, "ey spoiler nicht den Film", weil sie mir irgendwas erzählt hat und sie so "hä, was soll das denn heißen, Spoiler habe ich noch nie gehört". Sie wusste wirklich nicht, was das heißt und insofern hat er da schon recht, dass wir vielleicht manchmal Ausdrücke benutzen, die für uns total selbstverständlich sind, die Menschen einer anderen Generation eventuell nicht verstehen.

Cari:

[9:15] Ich habe da ein anderes Beispiel, und zwar hat meine Mutter, Janusz hatte ja letztens Geburtstag und meine Mutter wollte ihm eine Fahrradklingel schicken, nee gar nicht, das hat nichts mit der Fahrradklingel zu tun aber in der Fahrradklingel war Geld und mit dem Geld konnte er seine Gitarre aufrüsten. Dann habe ich ihr gesagt, "das ist ja toll, dann sagen wir Janusz darf seine Gitarre pimpen" und dann meinte sie "hä, pimpen, was ist das denn?" Dann meinte ich, "ja das kommt so aus dem amerikanischen Slang, wenn man seine Karre aufmotzt, dann nennt man das pimpen und dann kann man quasi sagen, Janusz kann seine Gitarre aufpimpen und dann ist die besser ausgestattet" und dann hat meine Mutter das sofort aufgesogen dieses Wort und hat dann Janusz — wir haben uns dann ja tatsächlich nicht getroffen zum Geburtstag, sondern telefoniert — und sie hat halt Janusz am Telefon gesagt: "So Janusz, du bekommst von uns Geld, dann kannst du deine Gitarre aufpimpen."

Manuel:

[10:17] Ja, das finde ich gut. Sehr sprachflexibel deine Mutter.

Cari:

[10:22] Ja so sieht's aus.

Manuel:

[10:24] Ja, das ist wirklich ein spannendes Thema und wie du auch gesagt hast, ich glaube es gibt so zwei Lager, also es gibt sehr wenige Leute, die sich nicht einem Lager zugehörig fühlen so ein bisschen und ich glaube wir, wir sprechen da auch gleich noch ein bisschen ausführlicher darüber, aber wir sind so ein bisschen auf der Seite in dem Lager, dass wir sagen, okay, wir benutzen halt viele englische Wörter, aber …

Cari:

[10:49] Spoiler doch nicht unsere Meinung!


32: Denglisch (1) 32: Denglish (1) 32: Denglish (1) 32: Denglish (1)

Cari:

[0:03] Ring, ding, ding, ding, ding, ding, ring, ding, ding, ding, ding. Ring, ding, ding, ding. Manuel (Cari.) ich muss jetzt immer anfangen los zu singen, wenn ich das höre.

Manuel:

[0:20] Du kommst aus der Nummer nicht mehr raus. Das ist wird jetzt von dir erwartet mittlerweile.

Cari:

[0:25] Aber jetzt gerade habe ich das tatsächlich so aus Reflex gemacht. Das ist wie hier, wie der Pawlowsche Effekt, wenn du dem Hund was hin hältst, dann fängt der schon an zu sabbern und wenn ich ... kennst du dieses Experiment?

Manuel:

[0:40] Ja kenne ich, du hast dich konditioniert.

Cari:

[0:43] Genau, wenn ich nämlich schon den Teaser höre, den Jingle höre, dann springt bei mir im Gehirn der Crazy Frog an.

Manuel:

[0:46] Ja, das ist tatsächlich, wir kriegen da jetzt auch sehr viel Feedback immer noch zu, zum Beispiel von Ana aus Brasilien. Die E-Mail wollte ich aus einem anderen Grund eigentlich vorlesen, aber sie hat tatsächlich geschrieben ganz am Ende: "PS: Cari, du solltest immer das Intro Lied mitsingen. Ehrlich gesagt, ich musste das Crazy-Frog-Lied mehrmals auf YouTube hören."

Cari:

[1:13] Oh nein.

Manuel:

[1:13] Also ich glaube Crazy Frog aus den Zweitausendern hat dank dir jetzt hier einen neuen, ein Revival.

Cari:

[1:21] Oh nein, das ist ja gar nicht das, was ich wollte, Manuel. Wie geht es dir denn?

Manuel:

[1:27] Gut, sehr gut. Das Wetter ist schön, ich bin mit dem Fahrrad zum Büro gefahren, um zu podcasten hier in einem guten Raum. Wie geht es dir?

Cari:

[1:36] Ich … mir jetzt eigentlich gut aber ich bin in Sorge. Der Lockdown wird immer weiter reduziert, die Leute gehen wieder auf die Straße und meine persönliche Sorge ist, dass die Leute sich doch sehr schnell unvernünftig verhalten. Ich glaube, also gestern Abend, wir wohnen ja an einer sehr lauten Straße und früher war hier immer viel Party. Seit zwei Monaten ist es sehr ruhig und das hat mich sehr gefreut und gestern Abend war so der erste Abend, wo ich Oropax benutzen musste, weil so viele besoffene, schreiende Leute auf der Straße waren (Oh Gott. ), und zwar unentwegt. Ich bin erst eingeschlafen, dann zwanzig Minuten später wieder schreit wer rum, pöbelnde Fußballfans, obwohl überhaupt gar kein Fußball läuft. Leute, die schreien, die sich, keine Ahnung, besoffen irgendwie sich … ich habe das Gefühl, die Leute warten darauf, mal so richtig wieder durchdrehen zu können und das ist jetzt.

Manuel:

[2:33] Mal so richtig die Sau rauslassen.

Cari:

[2:36] Ja das ist, das haben wir schon mal besprochen hier dieses, diese Redewendung "die Sau rauslassen", ja. Die Leute wollen einfach wieder Party machen und ich glaube, ich find das nicht so gut. Also ich meine, ich trinke auch gern mal das ein oder andere Bierchen wie du weißt, aber ich meine, das kann man ja auch, weil sie …

Manuel:

[2:55] … zu Hause machen vor dem Computer.

Cari:

[3:00] Gestern bin ich an einer Bar vorbeigefahren. Also zum Beispiel Kneipen sind ja noch geschlossen und werden wahrscheinlich lange Zeit geschlossen sein und da hatten die offensichtlich eine Facebook-Party gemacht und haben gesagt okay, wenn die Leute nicht rein können, dann feiern wir halt draußen und da standen einfach dreißig, vierzig Leute vor der Kneipe und haben dann da getrunken, aber das ist ja nicht ist der Sinn der Sache, dass die Leute jetzt auf der Straße stehen und saufen und okay, es ist dann ein bisschen besser als drinnen, weil man an der frischen Luft ist, aber es ist ja trotzdem, ist es immer noch nicht, also … die Leute sollen sich nicht in solchen großen Gruppen treffen. Ich weiß nicht, ich hab das Gefühl es wird jetzt alles gelockert und ja, ich bin eher der vorsichtige Typ.

Manuel:

[3:44] Ja, ich beobachtet das auch und bin auch gespannt was jetzt passiert, ob wir vielleicht in zwei, drei Wochen wieder so einen Rebound-Effekt haben, dass auf einmal die zweite Welle kommt.

Cari:

[3:58] Ich beobachte das ganz genau, Manuel.

Manuel:

[4:00] Ich beobachte das sehr aufmerksam. Apropos Gesundheit, die Ana aus Brasilien, die ich gerade schon erwähnte, hat ein kleines Feedback geschrieben zu unserer letzten Episode und das fand ich ganz interessant. Das wusste ich nämlich gar nicht, dass in Brasilien es sehr viel Verbote gab, was das Rauchen betrifft in den letzten Jahren und dass man auch keine Werbung mehr machen darf im Radio und im Fernsehen und in anderen Medien und …

Cari:

[4:40] Ist ja bei uns auch so, also Werbung ist verboten, nur noch auf Plakaten, wenn überhaupt.

Manuel:

[4:42] Ah, okay, nur noch auf Plakaten okay. Aber jedenfalls haben die da großen Erfolg gehabt und in den letzten zwölf Jahren ist da in Brasilien die Zahl der Raucher um vierzig Prozent zurückgegangen und aktuell rauchen nur noch neun Prozent der Bevölkerung und wir erinnern uns, wie war das bei uns, irgendwie siebenundzwanzig Prozent der Männer und vierundzwanzig oder einundzwanzig Prozent der Frauen, also das scheint ja sehr erfolgreich zu sein dort in Brasilien.

Cari:

[5:16] Ja, das finde ich gut. Vor allem zeigt das ja auch so ein positives Beispiel, wie das eben auch einfach gesellschaftlich verankert ist, also dadurch, dass ich viel reise oder vor Corona viel gereist bin, war ich schon in vielen Ländern, wo das sehr unterschiedlich ist, also Länder wo man, wo alle die ganze Zeit rauchen aber doch, die meisten Länder sind, in den ich war, sind doch eher vorsichtiger als Deutschland und da ist das auch gesellschaftlich verpönt. Da stehen die Leute nicht auf der Straße und rauchen die ganze Zeit, also so wie bei uns, ich mein überall wird geraucht und in Berlin sogar in den Kneipen.

Manuel:

[5:52] Ja. So Cari, ich frag diese Woche mal, bist du bereit für das Thema der Woche?

Cari:

[5:57] Ich weiß es nicht, Manuel, ob ich schon bereit bin für das Thema der Woche.

Manuel:

[6:01] Bist du, ich frag mal so, bist du ready?

Cari:

[6:04] Ich bin total ready to go.

Thema der Woche: Anglizismen in der deutschen Sprache

Cari:

[6:12] Manuel.

Manuel:

[6:14] Ja, Carina.

Cari:

[6:16] Wieso denn Carina?

Manuel:

[6:19] Na weil es geht hier heute um den Einfluss der deutschen, nee, der englischen Sprache auf die deutsche Sprache.

Cari:

[6:27] Richtig! Es geht heute um mein Lieblingsthema, obwohl du das heute vorgeschlagen hast aber ich mag dieses Thema sehr, denn es ist ein Thema der Diskussion und der Spaltung. Es geht um Anglizismen in der deutschen Sprache, also englische Wörter, die in der deutschen Sprache benutzt werden. Und da hat uns, da haben uns schon viele Leute zu geschrieben. Viele Leute schreiben uns auch direkt auf eine sehr aggressive Weise bei YouTube zum Beispiel. Die schreiben dann so was wie "Benutzt doch mal deutsche Wörter, Schluss mit den Anglizismen! Die deutsche Sprache muss deutsch bleiben." Eine wesentlich nettere E-Mail hat unser Zuhörer und Zuschauer Jeff geschrieben, mit dem ich ab und an schon mal eine E-Mail ausgetauscht habe. Er kommt aus New Hampshire und hatte eine ganz interessante Frage, ihm fiel nämlich auf, es scheint eine Spaltung zu geben zwischen den Generationen in Deutschland. Ja, das stimmt, also Anglizismen sind natürlich etwas in den Generationen, also vielleicht jüngere Leute benutzen mehr Anglizismen als ältere, aber gleichzeitig gibt es Anglizismen in allen Generationen, kann man sagen. Und ihm war Folgendes aufgefallen. Er meinte: "Du und Manuel sind im Großen und Ganzen gleichaltrig nehme ich an." Ja, das stimmt im Großen und Ganzen. Und jetzt fällt ihm auf: "Obwohl du Rechner sagst, sagt Manuel Computer. Wie kommt das denn?"

Manuel:

[7:58] Ich sage auch manchmal Rechner.

Cari:

[8:01] Richtig. Wir benutzen wahrscheinlich beides und das war ein Zufall, dass wir dann beides unterschiedlich benutzt haben. Und dann sagt er noch, Deutsch ist … er schreibt "bestreut" aber das richtige Verb wäre wahrscheinlich "durchsetzt" mit englischen Wörtern. Was würden die älteren Generationen sagen? Was sind ihre Meinungen über die Wörter, die ihr benutzt? Ich vermute, ihr haltet es für selbstverständlich, dass ihr Wörter wie "updates" benutzt, "teaser", "workout", "behind the scenes", "special guests". Das sind alles Sachen, die er bei uns gehört hat und er vermutet dann, dass unsere Mütter das anders sehen.

Manuel:

[8:38] Ja und tatsächlich hat er da bei mir so ein bisschen den Nagel auf den Kopf getroffen, denn tatsächlich ist das erst vor kurzem, vor ein paar Wochen vorgekommen, dass ich zu meiner Mutter gesagt habe, "ey spoiler nicht den Film", weil sie mir irgendwas erzählt hat und sie so "hä, was soll das denn heißen, Spoiler habe ich noch nie gehört". Sie wusste wirklich nicht, was das heißt und insofern hat er da schon recht, dass wir vielleicht manchmal Ausdrücke benutzen, die für uns total selbstverständlich sind, die Menschen einer anderen Generation eventuell nicht verstehen.

Cari:

[9:15] Ich habe da ein anderes Beispiel, und zwar hat meine Mutter, Janusz hatte ja letztens Geburtstag und meine Mutter wollte ihm eine Fahrradklingel schicken, nee gar nicht, das hat nichts mit der Fahrradklingel zu tun aber in der Fahrradklingel war Geld und mit dem Geld konnte er seine Gitarre aufrüsten. Dann habe ich ihr gesagt, "das ist ja toll, dann sagen wir Janusz darf seine Gitarre pimpen" und dann meinte sie "hä, pimpen, was ist das denn?" Dann meinte ich, "ja das kommt so aus dem amerikanischen Slang, wenn man seine Karre aufmotzt, dann nennt man das pimpen und dann kann man quasi sagen, Janusz kann seine Gitarre aufpimpen und dann ist die besser ausgestattet" und dann hat meine Mutter das sofort aufgesogen dieses Wort und hat dann Janusz — wir haben uns dann ja tatsächlich nicht getroffen zum Geburtstag, sondern telefoniert — und sie hat halt Janusz am Telefon gesagt: "So Janusz, du bekommst von uns Geld, dann kannst du deine Gitarre aufpimpen."

Manuel:

[10:17] Ja, das finde ich gut. Sehr sprachflexibel deine Mutter.

Cari:

[10:22] Ja so sieht's aus.

Manuel:

[10:24] Ja, das ist wirklich ein spannendes Thema und wie du auch gesagt hast, ich glaube es gibt so zwei Lager, also es gibt sehr wenige Leute, die sich nicht einem Lager zugehörig fühlen so ein bisschen und ich glaube wir, wir sprechen da auch gleich noch ein bisschen ausführlicher darüber, aber wir sind so ein bisschen auf der Seite in dem Lager, dass wir sagen, okay, wir benutzen halt viele englische Wörter, aber …

Cari:

[10:49] Spoiler doch nicht unsere Meinung!