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2020 Tagesschau, Sendung: tagesschau 14.02.2020 17:00 Uhr - Bundespräsident Steinmeier wirft

Sendung: tagesschau 14.02.2020 17:00 Uhr - Bundespräsident Steinmeier wirft

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR

live untertitelt (14.02.2020)

Heute im Studio: Susanne Holst

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Wenn jeder an sich denkt,

ist an alle gedacht.

In der Weltpolitik

funktioniert das nicht.

Mit scharfen Worten

eröffnete Bundespräsident Steinmeier

die Münchener Sicherheitskonferenz.

Dabei kritisierte er vor allem

die USA, Russland und China.

Im Publikum: hochrangige Vertreter

dieser Staaten und aus aller Welt.

Die Münchener Sicherheitskonferenz

gibt es seit 1963.

Das Dialogforum

befasst sich mit aktuellen Krisen

und internationalen

Herausforderungen.

Verbindliche Beschlüsse

werden nicht gefasst.

Die privat organisierte Konferenz

gilt als Pflichtveranstaltung

für Außen- und Sicherheitspolitiker

weltweit.

Tagungsleiter Ischinger dämpft

schon im Vorfeld die Erwartungen.

Das Motto der Konferenz

spricht für sich.

"Westlessness" -

der Westen rat- und rastlos.

Deutliche Worte zu Beginn der Tagung.

Der Westen scheint durch

eine Identitätskrise zu gehen.

Die Welt wird

generell weniger westlich.

Auch der Westen selbst

wird weniger westlich.

Bundespräsident Steinmeier teilt

in seiner Rede diese Einschätzung.

Die USA erteilen

unter der jetzigen Regierung

der Idee einer internationalen

Gemeinschaft eine Absage.

Als ob die Haltung

"Jeder ist sich selbst der Nächste"

schon Weltpolitik sein könnte.

Als ob an alle gedacht sei,

wenn jeder an sich denkt.

Die drei Weltmächte USA,

Russland und China

hätten eine zerstörerische Wirkung

entfacht.

Wir werden Zeugen einer zunehmend

destruktiven Dynamik.

Vom Ziel internationaler

Zusammenarbeit

zur Schaffung einer friedlichen Welt

entfernen wir uns immer weiter.

Eine Krise des Westens habe es

auf einer Sicherheitskonferenz

in dieser Form noch nicht gegeben,

so Beobachter.

Steinmeier verzichtet auf

Diplomatensprache, redet Klartext.

Das dürfte

den Verlauf der Tagung prägen.

Tina Hassel in München:

Scharfe Kritik übt Steinmeier

an den USA, Russland und China.

Was ist seine Hauptbotschaft?

Er hat gesagt, er ist nicht mehr

als Außenminister hier.

Er kann Tacheles reden.

Die Botschaft war:

Die Großmächte zertrümmern

die internationale Ordnung.

Er hat das als sehr gefährlich

skizziert.

Er sagte, der Westen sei selber

schuld an seiner Schwäche.

Er hat auch im Hinblick

auf Deutschland durchdekliniert,

was man tun sollte.

Es gilt den Zusammenhalt in Europa

zu stärken.

Das bedeute auch, die europäische

Sicherheit zu stärken.

Das Verteidigungsziel von zwei

Prozent sollte eingehalten werden.

Nur wenn Deutschland sagt,

was es tun will,

um den europäischen Pfeiler

in der NATO zu stärken:

Nur dann könne Deutschland erklären,

warum es bei der ein oder anderen

Mission nicht dabei ist.

Da hat er Klartext geredet.

Steinmeier hat sich zuletzt

in einer Reihe von Reden

stark positioniert:

Auschwitz, Dresden, heute München.

Warum macht er das?

Er ist freier im Amt geworden.

Vor allem ist er aber besorgt.

Seine große Überschrift der Reden

lautet immer,

dass er gerne sagen würde,

man habe aus der Geschichte gelernt.

Das könne er aber nicht.

Weil er besorgt ist, unterbreitet er

schonungslos den Ist-Zustand.

Man müsse handeln.

Es dürfe keine falsche

moralische Bremse geben.

Danke, Tina Hassel.

Mit Sicherheit befasst sich auch der

neue Zukunftspodcast der tagesschau.

Angenommen, Deutschland exportiert

keine Waffen mehr ins Ausland:

Würde es weniger Kriege geben?

Dieses Gedankenexperiment spielen wir

im aktuellen Podcast durch -

mit Forschern, Experten

und einem Vertreter der Waffenlobby.

Begonnen hatte es mit der Wahl

des FDP-Politikers Kemmerich

zum Thüringer Ministerpräsidenten -

mit Stimmen von CDU und AFD.

Seitdem sind bei der CDU

die Dinge in Bewegung,

nicht nur in Thüringen.

Dort hat Landes- und Fraktionschef

Mohring eine Konsequenz gezogen

und angekündigt,

den Parteivorsitz abzugeben.

Auf Twitter sagte er, er wolle zur

Befriedung seiner Partei beitragen.

Iris Völlnagel in Leipzig:

Wie überraschend

kommt dieser Schritt?

Der Rücktritt

kommt nicht überraschend.

Es ist die Konsequenz

von vielen Schritten.

Er hatte letzte Woche

schon angekündigt,

dass er im Mai den Fraktionsvorsitz

im Landtag abgeben will.

Er war auch nicht mehr

in der Verhandlungsgruppe,

die sich mit Rot-Rot-Grün

treffen will.

Wie geht es weiter?

Das ist eine spannende Frage.

Sein Rücktritt

wurde positiv gesehen.

Zumindest

auf Bundesebene sagte man,

es würde den Weg ebnen für einen

Neustart der CDU in Thüringen.

Aus Thüringen selbst

gibt es kaum Reaktionen.

Sicherlich auch,

weil es darum geht,

wer jetzt welchen Posten

übernehmen wird.

Der ehemalige Ostbeauftragte

der Bundesregierung wird genannt.

Die Frage ist auch:

Wie positioniert sich die CDU

in Zukunft?

Kommende Woche

soll es dazu Gespräche geben.

Darauf kann man gespannt sein.

Der Bundestag beschließt

die Verlängerung und Verschärfung

der Mietpreisbremse.

Mit der bis 2025 befristeten Regelung

soll der Anstieg der Mieten

in Innenstadtlagen gedämpft werden.

Vermieter dürfen dort

maximal 10 % mehr verlangen

als die ortsübliche Vergleichsmiete.

Anders als bisher können Mieter

zu viel gezahlte Miete

für einen Zeitraum von bis zu

zweieinhalb Jahren zurückfordern.

Die Mietpreisbremse

gilt nicht für Neubauten.

Autofahrer müssen bei Regelverstößen

mit höheren Strafen rechnen,

etwa wenn sie in zweiter Reihe halten

oder keine Rettungsgasse bilden.

Das beschloss der Bundesrat heute.

Umweltfreundliche Verkehrsmittel

sollen attraktiver werden:

Der Bund erhöht die Investitionen

in den öffentlichen Nahverkehr.

Zudem sollen Radfahrer

gestärkt werden -

zum Beispiel durch mehr Platz und

mehr Sicherheit auf den Straßen.

Eine typische Situation:

Fahrrad- und Autofahrer

kommen sich gefährlich nahe.

Daher soll ein Mindestabstand beim

Überholen von 1,50 Metern innerorts

und zwei Metern außerorts gelten.

Die Novelle

der Straßenverkehrsordnung,

die der Bundesrat verabschiedete,

sieht auch vor:

Das soll auch

für Schutzstreifen gelten.

Hier durften Autos

bisher drei Minuten halten.

Für den Minister ein guter Tag.

Weil wir bei Radfahrern sehen,

dass sich die Unfallbilanz

verschlechtert hat.

Deshalb müssen wir

gerade Radverkehr schützen.

Damit ist mein Versprechen

einen Schritt voran gekommen,

dass Deutschland Fahrradland

Nummer eins werden soll.

Für Lkw gilt künftig:

Beim Rechtsabbiegen

nur noch Schrittgeschwindigkeit,

wenn mit Radfahrern

oder Fußgängern zu rechnen ist.

Grüne Landesminister im Bundesrat

wären gern weiter gegangen.

Wenn wir in Städten die

Geschwindigkeit auf 30 senken,

wird das die Zahl der tödlichen

Unfälle senken.

Durchzusetzen war das nicht, ebenso

wenig wie Tempo 130 auf Autobahnen.

Der Antrag bekam keine Mehrheit.

Thüringen hat übrigens

nicht mitgestimmt.

Die Plätze des Landes blieben leer.

Der Diesel-Skandal

hat viele VW-Kunden verärgert.

Etwa 460.000 hatten sich

einer Musterfeststellungsklage

der Verbraucherzentralen

gegen den Konzern angeschlossen.

Der angestrebte Vergleich

ist geplatzt.

Trotzdem will Volkswagen den Klägern

eine Entschädigung zahlen,

die bereits ausgehandelten

830 Mio. Euro.

Die Verbraucherzentralen

wiesen den Vorwurf zurück,

Honorar-Forderungen ihrer Anwälte

in Höhe von 50 Mio. Euro

seien die Ursache

für das Scheitern des Vergleichs.

Stefan Wolff in der Börse:

Wie schätzt man das dort ein,

was sagen die Anleger

zum geplatzten Deal?

Die Verbraucher werden

in eine unsichere Lage versetzt.

Die gescheiterte Verhandlung

bedeutet aber auch,

dass es möglich ist, dass die

Verbraucher einzeln versuchen,

die Ansprüche durchzusetzen.

Das wurde von einigen Kanzleien

schon angekündigt.

Das Verfahren

zieht sich in die Länge.

Das befürchtet man

auch an der Börse.

Daher gehören die VW-Aktien

heute zu den Verlierern.

Der Bundesanwaltschaft

ist ein Schlag gegen eine mutmaßliche

rechte Terrorzelle gelungen.

In sechs Bundesländern

fanden Razzien statt.

Zwölf Männer

wurden vorläufig festgenommen.

Sie sollen Übergriffe auf Politiker

und Muslime geplant haben.

Ziel sei offenbar gewesen,

bürgerkriegsähnliche Zustände

auszulösen.

Unter den Verdächtigen

ist ein Verwaltungsbeamter

der Polizei in NRW.

Hier bei Augsburg

und zwölf weiteren Orten

in sechs Bundesländern suchten

die Ermittler nach Beweismitteln.

Die Bundesanwaltschaft

wirft fünf Männern vor,

eine rechtsterroristische Vereinigung

gebildet zu haben.

Acht weitere sollen

die Gruppe unterstützt haben.

Der Generalbundesanwalt lässt

zwölf Männer vorläufig festnehmen.

In Chatgruppen sollen sie sich

ausgetauscht haben.

Nach SWR-Informationen wurde

in diesen Chats darüber gesprochen,

was man denn tun könne.

Zum Beispiel Politiker ermorden

oder einen Anschlag

auf eine Moschee verüben.

Konkret sollen diese Pläne

aber wohl noch nicht gewesen sein.

Der NRW-Innenminister erklärte:

Einer der Beschuldigten

sei Verwaltungsbeamter

der nordrhein-westfälischen Polizei.

Er sei vom Dienst suspendiert worden.

Jeder, der sich in diesem Bereich

bewegt, muss wissen:

Die Sicherheitsbehörden

sind ihm auf den Fersen.

Diese Leute können sich

nirgends sicher fühlen,

auch nicht im Internet.

Bis morgen Abend

müssen die Beschuldigten

dem Ermittlungsrichter am BGH

vorgeführt werden.

Der entscheidet,

ob er Haftbefehle erlässt.

Die Zahl der Corona-Erkrankten

steigt:

Mehr als 5000 Neuinfektionen meldete

heute Chinas Gesundheitsbehörde.

Die Angst vor dem Virus greift auch

auf die Tourismusindustrie über.

AIDA Cruises

sagte alle Asien-Reisen vorerst ab.

Vorausgegangen waren Anlegeverbote

in mehreren Häfen,

zudem mussten Passagiere wochenlang

in Quarantäne ausharren.

Umso größer war die Freude

bei den Passagieren der "Westerdam".

Sie durften in Kambodscha an Land.

Blumen und Küsschen

von Kambodschas Premier.

Zwei Wochen irrte die "Westerdam"

durch asiatische Gewässer.

Mehrere Länder wiesen das Schiff ab,

ohne nachgewiesenen Corona-Fall

an Bord.

Wir sind dankbar,

in eurem Land zu sein

und festen Boden

unter den Füßen zu haben.

Die "Westerdam"

liegt nun in Sihanoukville.

In Yokohama (Japan)

ist die "Diamond Princess"

seit zehn Tagen in Quarantäne.

Die "AIDA Vita" soll heute

in Bangkok ankommen,

nachdem sie in Vietnam

nicht ankern durfte.

Aufgrund der Corona-Gefahr

kündigte AIDA an,

seine Asienfahrten einzustellen.

Wir haben Kosten

für den Rücktransport

und werden einige Reisen

nicht machen.

Aber diese Investition

ist jetzt genau richtig.

Die Sicherheit der Passagiere

habe höchste Priorität.

Der Hygienestandard

ist noch mal erhöht worden.

Die medizinischen Abteilungen

auf den Schiffen sind instruiert.

Die AIDA-Schiffe sollen nun

gefährdete Regionen meiden.

Passagiere sollen entschädigt werden.

Die Wetteraussichten:

Morgen im Norden und Nordwesten

stark bewölkt,

in Küstennähe gelegentlich Regen.

Sonst neben einigen Wolkenfeldern

auch Sonne.

Hier geht es weiter mit Brisant.

Um 20 Uhr gibt es

eine neue tagesschau.

Ihnen einen guten Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2020

Themen der Sendung:

Bundespräsident Steinmeier wirft auf Münchner Sicherheitskonferenz Großmächten Egoismus vor,

Thüringer CDU-Landesvorsitzender Mike Mohring tritt nach Wahleklat zurück,

Mietpreisbremse durch Bundestag verlängert und verschärft,

Bundesrat beschließt mehrere neue Verkehrsregeln,

Organspende bleibt nach Bundesratsentscheidung freiwillig,

Abgasskandal: Vergleich zwischen VW und Dieselkunden geplatzt,

Die Börse,

Zwölf mutmaßliche Mitglieder einer rechtsextremen Terrorzelle festgenommen,

Zahl der Coronavirus-Infektionen steigt weiter,

Das Wetter

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Sendung: tagesschau 14.02.2020 17:00 Uhr - Bundespräsident Steinmeier wirft Broadcast: tagesschau 14.02.2020 17:00 - Federal President Steinmeier throws Programma: tagesschau 14.02.2020 17:00 - Bondspresident Steinmeier werpt Трансляция: tagesschau 14 февраля 2020 г., 17:00 — Федеральный президент Штайнмайер бросает Трансляція: tagesschau 14.02.2020 17:00 - Федеральний президент Штайнмаєр піднімає 广播:tagesschau 2020 年 2 月 14 日下午 5:00 - 联邦总统施泰因迈尔投掷

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen

mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR

live untertitelt (14.02.2020)

Heute im Studio: Susanne Holst

Guten Tag, willkommen zur tagesschau.

Wenn jeder an sich denkt,

ist an alle gedacht.

In der Weltpolitik

funktioniert das nicht.

Mit scharfen Worten

eröffnete Bundespräsident Steinmeier

die Münchener Sicherheitskonferenz.

Dabei kritisierte er vor allem

die USA, Russland und China.

Im Publikum: hochrangige Vertreter

dieser Staaten und aus aller Welt.

Die Münchener Sicherheitskonferenz

gibt es seit 1963.

Das Dialogforum

befasst sich mit aktuellen Krisen

und internationalen

Herausforderungen.

Verbindliche Beschlüsse

werden nicht gefasst.

Die privat organisierte Konferenz

gilt als Pflichtveranstaltung

für Außen- und Sicherheitspolitiker

weltweit.

Tagungsleiter Ischinger dämpft Conference leader Ischinger dampens

schon im Vorfeld die Erwartungen. expectations in advance.

Das Motto der Konferenz

spricht für sich.

"Westlessness" - "Westlessness" -

der Westen rat- und rastlos.

Deutliche Worte zu Beginn der Tagung.

Der Westen scheint durch

eine Identitätskrise zu gehen.

Die Welt wird

generell weniger westlich.

Auch der Westen selbst

wird weniger westlich.

Bundespräsident Steinmeier teilt

in seiner Rede diese Einschätzung.

Die USA erteilen

unter der jetzigen Regierung

der Idee einer internationalen

Gemeinschaft eine Absage. Community a rejection.

Als ob die Haltung

"Jeder ist sich selbst der Nächste" "Every man for himself"

schon Weltpolitik sein könnte.

Als ob an alle gedacht sei,

wenn jeder an sich denkt.

Die drei Weltmächte USA,

Russland und China

hätten eine zerstörerische Wirkung

entfacht.

Wir werden Zeugen einer zunehmend

destruktiven Dynamik.

Vom Ziel internationaler

Zusammenarbeit

zur Schaffung einer friedlichen Welt

entfernen wir uns immer weiter.

Eine Krise des Westens habe es

auf einer Sicherheitskonferenz

in dieser Form noch nicht gegeben,

so Beobachter.

Steinmeier verzichtet auf

Diplomatensprache, redet Klartext.

Das dürfte

den Verlauf der Tagung prägen.

Tina Hassel in München:

Scharfe Kritik übt Steinmeier Steinmeier is keenly critical

an den USA, Russland und China.

Was ist seine Hauptbotschaft?

Er hat gesagt, er ist nicht mehr

als Außenminister hier.

Er kann Tacheles reden.

Die Botschaft war:

Die Großmächte zertrümmern

die internationale Ordnung.

Er hat das als sehr gefährlich

skizziert.

Er sagte, der Westen sei selber

schuld an seiner Schwäche.

Er hat auch im Hinblick

auf Deutschland durchdekliniert,

was man tun sollte.

Es gilt den Zusammenhalt in Europa

zu stärken.

Das bedeute auch, die europäische

Sicherheit zu stärken.

Das Verteidigungsziel von zwei

Prozent sollte eingehalten werden.

Nur wenn Deutschland sagt,

was es tun will,

um den europäischen Pfeiler

in der NATO zu stärken:

Nur dann könne Deutschland erklären,

warum es bei der ein oder anderen

Mission nicht dabei ist.

Da hat er Klartext geredet.

Steinmeier hat sich zuletzt

in einer Reihe von Reden

stark positioniert:

Auschwitz, Dresden, heute München.

Warum macht er das?

Er ist freier im Amt geworden.

Vor allem ist er aber besorgt. Above all, he is concerned.

Seine große Überschrift der Reden His big headline of speeches

lautet immer,

dass er gerne sagen würde,

man habe aus der Geschichte gelernt.

Das könne er aber nicht.

Weil er besorgt ist, unterbreitet er

schonungslos den Ist-Zustand. mercilessly the current state.

Man müsse handeln.

Es dürfe keine falsche

moralische Bremse geben.

Danke, Tina Hassel.

Mit Sicherheit befasst sich auch der

neue Zukunftspodcast der tagesschau.

Angenommen, Deutschland exportiert

keine Waffen mehr ins Ausland:

Würde es weniger Kriege geben?

Dieses Gedankenexperiment spielen wir

im aktuellen Podcast durch -

mit Forschern, Experten

und einem Vertreter der Waffenlobby.

Begonnen hatte es mit der Wahl

des FDP-Politikers Kemmerich

zum Thüringer Ministerpräsidenten -

mit Stimmen von CDU und AFD.

Seitdem sind bei der CDU

die Dinge in Bewegung,

nicht nur in Thüringen.

Dort hat Landes- und Fraktionschef

Mohring eine Konsequenz gezogen Mohring drew a conclusion

und angekündigt,

den Parteivorsitz abzugeben.

Auf Twitter sagte er, er wolle zur

Befriedung seiner Partei beitragen.

Iris Völlnagel in Leipzig:

Wie überraschend

kommt dieser Schritt?

Der Rücktritt

kommt nicht überraschend.

Es ist die Konsequenz

von vielen Schritten.

Er hatte letzte Woche

schon angekündigt,

dass er im Mai den Fraktionsvorsitz

im Landtag abgeben will.

Er war auch nicht mehr

in der Verhandlungsgruppe,

die sich mit Rot-Rot-Grün

treffen will.

Wie geht es weiter?

Das ist eine spannende Frage.

Sein Rücktritt

wurde positiv gesehen.

Zumindest

auf Bundesebene sagte man,

es würde den Weg ebnen für einen

Neustart der CDU in Thüringen.

Aus Thüringen selbst

gibt es kaum Reaktionen.

Sicherlich auch,

weil es darum geht, because it's about

wer jetzt welchen Posten

übernehmen wird.

Der ehemalige Ostbeauftragte

der Bundesregierung wird genannt.

Die Frage ist auch:

Wie positioniert sich die CDU

in Zukunft?

Kommende Woche

soll es dazu Gespräche geben.

Darauf kann man gespannt sein.

Der Bundestag beschließt

die Verlängerung und Verschärfung

der Mietpreisbremse.

Mit der bis 2025 befristeten Regelung With the regulation limited until 2025

soll der Anstieg der Mieten

in Innenstadtlagen gedämpft werden.

Vermieter dürfen dort

maximal 10 % mehr verlangen

als die ortsübliche Vergleichsmiete.

Anders als bisher können Mieter

zu viel gezahlte Miete

für einen Zeitraum von bis zu

zweieinhalb Jahren zurückfordern. reclaim two and a half years.

Die Mietpreisbremse

gilt nicht für Neubauten.

Autofahrer müssen bei Regelverstößen

mit höheren Strafen rechnen,

etwa wenn sie in zweiter Reihe halten for example if they stop in the second row

oder keine Rettungsgasse bilden.

Das beschloss der Bundesrat heute.

Umweltfreundliche Verkehrsmittel

sollen attraktiver werden:

Der Bund erhöht die Investitionen

in den öffentlichen Nahverkehr.

Zudem sollen Radfahrer In addition, cyclists should

gestärkt werden -

zum Beispiel durch mehr Platz und

mehr Sicherheit auf den Straßen.

Eine typische Situation:

Fahrrad- und Autofahrer

kommen sich gefährlich nahe.

Daher soll ein Mindestabstand beim

Überholen von 1,50 Metern innerorts Overtaking 1.50 meters in town

und zwei Metern außerorts gelten.

Die Novelle

der Straßenverkehrsordnung,

die der Bundesrat verabschiedete, which the Federal Council passed,

sieht auch vor:

Das soll auch

für Schutzstreifen gelten.

Hier durften Autos

bisher drei Minuten halten.

Für den Minister ein guter Tag.

Weil wir bei Radfahrern sehen,

dass sich die Unfallbilanz

verschlechtert hat.

Deshalb müssen wir

gerade Radverkehr schützen.

Damit ist mein Versprechen

einen Schritt voran gekommen,

dass Deutschland Fahrradland

Nummer eins werden soll.

Für Lkw gilt künftig:

Beim Rechtsabbiegen

nur noch Schrittgeschwindigkeit,

wenn mit Radfahrern

oder Fußgängern zu rechnen ist.

Grüne Landesminister im Bundesrat

wären gern weiter gegangen.

Wenn wir in Städten die

Geschwindigkeit auf 30 senken,

wird das die Zahl der tödlichen

Unfälle senken.

Durchzusetzen war das nicht, ebenso

wenig wie Tempo 130 auf Autobahnen.

Der Antrag bekam keine Mehrheit.

Thüringen hat übrigens

nicht mitgestimmt. en desacuerdo

Die Plätze des Landes blieben leer.

Der Diesel-Skandal

hat viele VW-Kunden verärgert.

Etwa 460.000 hatten sich

einer Musterfeststellungsklage

der Verbraucherzentralen

gegen den Konzern angeschlossen.

Der angestrebte Vergleich

ist geplatzt.

Trotzdem will Volkswagen den Klägern

eine Entschädigung zahlen,

die bereits ausgehandelten

830 Mio. Euro.

Die Verbraucherzentralen

wiesen den Vorwurf zurück,

Honorar-Forderungen ihrer Anwälte

in Höhe von 50 Mio. Euro

seien die Ursache

für das Scheitern des Vergleichs.

Stefan Wolff in der Börse:

Wie schätzt man das dort ein,

was sagen die Anleger

zum geplatzten Deal?

Die Verbraucher werden

in eine unsichere Lage versetzt.

Die gescheiterte Verhandlung

bedeutet aber auch,

dass es möglich ist, dass die

Verbraucher einzeln versuchen,

die Ansprüche durchzusetzen.

Das wurde von einigen Kanzleien

schon angekündigt.

Das Verfahren

zieht sich in die Länge.

Das befürchtet man

auch an der Börse.

Daher gehören die VW-Aktien

heute zu den Verlierern.

Der Bundesanwaltschaft

ist ein Schlag gegen eine mutmaßliche

rechte Terrorzelle gelungen.

In sechs Bundesländern

fanden Razzien statt.

Zwölf Männer

wurden vorläufig festgenommen.

Sie sollen Übergriffe auf Politiker

und Muslime geplant haben.

Ziel sei offenbar gewesen,

bürgerkriegsähnliche Zustände

auszulösen.

Unter den Verdächtigen

ist ein Verwaltungsbeamter

der Polizei in NRW.

Hier bei Augsburg

und zwölf weiteren Orten

in sechs Bundesländern suchten

die Ermittler nach Beweismitteln.

Die Bundesanwaltschaft

wirft fünf Männern vor,

eine rechtsterroristische Vereinigung

gebildet zu haben.

Acht weitere sollen

die Gruppe unterstützt haben.

Der Generalbundesanwalt lässt

zwölf Männer vorläufig festnehmen.

In Chatgruppen sollen sie sich

ausgetauscht haben.

Nach SWR-Informationen wurde

in diesen Chats darüber gesprochen,

was man denn tun könne.

Zum Beispiel Politiker ermorden

oder einen Anschlag

auf eine Moschee verüben.

Konkret sollen diese Pläne

aber wohl noch nicht gewesen sein.

Der NRW-Innenminister erklärte:

Einer der Beschuldigten

sei Verwaltungsbeamter

der nordrhein-westfälischen Polizei.

Er sei vom Dienst suspendiert worden.

Jeder, der sich in diesem Bereich

bewegt, muss wissen:

Die Sicherheitsbehörden

sind ihm auf den Fersen.

Diese Leute können sich

nirgends sicher fühlen,

auch nicht im Internet.

Bis morgen Abend

müssen die Beschuldigten

dem Ermittlungsrichter am BGH

vorgeführt werden.

Der entscheidet,

ob er Haftbefehle erlässt.

Die Zahl der Corona-Erkrankten

steigt:

Mehr als 5000 Neuinfektionen meldete

heute Chinas Gesundheitsbehörde.

Die Angst vor dem Virus greift auch

auf die Tourismusindustrie über.

AIDA Cruises

sagte alle Asien-Reisen vorerst ab.

Vorausgegangen waren Anlegeverbote

in mehreren Häfen,

zudem mussten Passagiere wochenlang

in Quarantäne ausharren.

Umso größer war die Freude

bei den Passagieren der "Westerdam".

Sie durften in Kambodscha an Land.

Blumen und Küsschen

von Kambodschas Premier.

Zwei Wochen irrte die "Westerdam"

durch asiatische Gewässer.

Mehrere Länder wiesen das Schiff ab,

ohne nachgewiesenen Corona-Fall

an Bord.

Wir sind dankbar,

in eurem Land zu sein

und festen Boden

unter den Füßen zu haben.

Die "Westerdam"

liegt nun in Sihanoukville.

In Yokohama (Japan)

ist die "Diamond Princess"

seit zehn Tagen in Quarantäne.

Die "AIDA Vita" soll heute

in Bangkok ankommen,

nachdem sie in Vietnam

nicht ankern durfte.

Aufgrund der Corona-Gefahr

kündigte AIDA an,

seine Asienfahrten einzustellen.

Wir haben Kosten

für den Rücktransport

und werden einige Reisen

nicht machen.

Aber diese Investition

ist jetzt genau richtig.

Die Sicherheit der Passagiere

habe höchste Priorität.

Der Hygienestandard

ist noch mal erhöht worden.

Die medizinischen Abteilungen

auf den Schiffen sind instruiert.

Die AIDA-Schiffe sollen nun

gefährdete Regionen meiden.

Passagiere sollen entschädigt werden.

Die Wetteraussichten:

Morgen im Norden und Nordwesten

stark bewölkt,

in Küstennähe gelegentlich Regen.

Sonst neben einigen Wolkenfeldern

auch Sonne.

Hier geht es weiter mit Brisant.

Um 20 Uhr gibt es

eine neue tagesschau.

Ihnen einen guten Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2020

Themen der Sendung:

Bundespräsident Steinmeier wirft auf Münchner Sicherheitskonferenz Großmächten Egoismus vor,

Thüringer CDU-Landesvorsitzender Mike Mohring tritt nach Wahleklat zurück,

Mietpreisbremse durch Bundestag verlängert und verschärft,

Bundesrat beschließt mehrere neue Verkehrsregeln,

Organspende bleibt nach Bundesratsentscheidung freiwillig,

Abgasskandal: Vergleich zwischen VW und Dieselkunden geplatzt,

Die Börse,

Zwölf mutmaßliche Mitglieder einer rechtsextremen Terrorzelle festgenommen,

Zahl der Coronavirus-Infektionen steigt weiter,

Das Wetter