hessenschau vom 16.05.2021 - Ökumenischer Kirchentag endet, Kritik an gemeinsamen Abendmahlfeiern
Hallo und herzlich willkommen zur hessenschau am Sonntag.
Wir schauen heute noch mal
auf den ökumenischen Kirchentag in Frankfurt.
Für die Organisatoren und Teilnehmer war es ein großer Erfolg.
Störfeuer kommt allerdings aus Rom von einem Kardinal.
Und wir berichten über den Tag des Museums,
der in diesem Jahr leider nur online stattfindet.
Zuerst zum Kirchentag, der heute in Frankfurt zu Ende gegangen ist.
Es ist ein Zeichen der Gemeinsamkeit:
Ökumenischer Kirchentag in Frankfurt.
Katholiken, Protestanten und orthodoxe Christen
verbindet mehr, als sie trennt.
Obwohl Corona alles erschwert hat und vieles digital vonstatten ging,
waren die Teilnehmer dennoch zufrieden.
Regentropfen auf dem Main, Regencapes an Land.
Ein nasser Abschlussgottesdienst zum ökumenischen Kirchentag in Frankfurt,
dafür aber mit hohem Besuch.
Der Bundespräsident feiert mit
und sieht einen Hoffnungsschimmer im, so wörtlich, Albtraum Corona.
Wie gern hätten wir diesen ökumenischen Kirchentag
als großes Fest am Ende dieses Albtraums gefeiert.
Dennoch haben wir Grund zur Freude.
Geduld, verantwortliches Verhalten der Allermeisten,
das Wunder der Impfstoffe, die in Rekordzeit entwickelt wurden,
all das bringt uns dem rettenden Ufer immer näher.
Rettend sollte der ökumenische Kirchentag
auch für die Kirchen selbst sein.
Der Missbrauch in beiden Kirchen war auch ein zentrales Thema
wie die Gemeinschaft der Konfessionen.
Im Gottesdienst wurde zur Versöhnung aufgerufen
und zur Beseitigung menschlicher und kirchlicher Ungerechtigkeit.
Berufungen und Charismen aller Getauften und Gefirmten
ernst nehmen.
Überlebende von sexualisierter Gewalt in die Mitte stellen.
Frauen den Zugang zu allen Diensten und Ämtern ermöglichen.
Ein neues Miteinander zwischen den Geschlechtern
und ökumenische Geschwisterlichkeit leben.
Trotz der gewollten Geschwisterlichkeit
war es coronabedingt auch ein Kirchentag auf Abstand.
Fast alle Veranstaltungen fanden digital statt.
Beim Abschlussgottesdienst heute
gab es für die 400 Besucher strenge Hygieneregeln.
Gefallen hats trotzdem.
Der Gottesdienst lebt davon, zusammen zu singen
und zusammen zu feiern.
Man hat immer ein bisschen den Eindruck,
dass es vorne eine Performance ist und man schaut zu.
Aber ich fand die Organisation hat das schön gemacht,
sodass es trotzdem ein Gefühl des zusammen Feierns war.
Man darf nicht singen, sich nicht anfassen,
nicht den Frieden per Hand geben.
Das ist schade.
Aber es ist das Beste, was man unter den Bedingungen machen konnte.
Es ist schön, dass wir dabei sind.
Es wurde online sehr gut gelöst.
Ich nahm gestern an einem der Workshops teil.
Ich fands sehr spannend und eine gute Lösung bei den Bedingungen.
Es war schön, in diesem kleineren Rahmen als gewohnt
an einem großen Fest trotzdem teilzunehmen.
Den ersten digitalen Kirchentag sehen die Kirchen als Erfolg.
Viele digitale Angebote zeigen, dass sich auch Menschen hinein bewegen,
die sonst den Weg in die Kirche oder den Kirchentag
nicht gefunden hätten.
Sie nutzen die niedrige Schwelle des Digitalen,
um zu schauen, was da gedacht und geredet wird.
Es wird vermutlich in Zukunft nur noch hybride Formen geben.
Wir wollen zusammenkommen. Das hat gefehlt.
Das zu verschweigen, wäre nicht gut.
Aber wir werden den Radius erweitern für die, die sich andocken wollen
über das Netz und digitale Medien.
Das ist uns hervorragend gelungen,
Wenn auch der Server einmal total überlastet war.
Mit dem ökumenischen Kirchentag
wollte die Kirche auch wieder sichtbarer werden.
Die Kirchen standen monatelang in der Defensive
durch die Missbrauchsfälle, die hohen Austrittszahlen.
Hier konnten sie zeigen: "Wir sind da!"
"Wir wollen positiv wirken und Solidarität zeigen."
"Wir wollen die Gesellschaft auch zusammenhalten."
Sie haben nicht weggeschaut beim Thema Missbrauch.
Das war auch Thema hier. Aber es ist ein Aufbruchssignal:
"Wir stehen auch noch für was anderes als nur das."
"Schaut hin": ein mehrdeutiges Motto des Kirchentags.
"Schaut hin": sowohl im ökumenischen Glauben
als auch in der Verantwortung gegenüber der Gesellschaft
und den Opfern des Missbrauchs.
Bei aller Harmonie steckte auch Konfliktpotenzial im Kirchentag.
Es ist im Alltag längst Normalität,
dass katholische und evangelische Partner oder Freunde
gemeinsam den einen oder anderen Gottesdienst besuchen.
Aber wenn das wie jetzt beim ökumenischen Kirchentag
zum 1. Mal ganz offiziell passiert, ist das anscheinend was anderes.
Jedenfalls gabs gleich Störfeuer aus Rom
von Kardinal Gerhard Ludwig Müller.
Der war bis vor 4 Jahren Chef der Glaubenskongregation,
sozusagen der oberste Glaubenswächter.
Es ist der Höhepunkt des Ökumenischen Kirchentages
und für viele Gläubige v.a. eins: ein historischer Augenblick.
Christen verschiedener Konfessionen dürfen gegenseitig am Abendmahl
und an der Eucharistiefeier teilnehmen,
so wie hier im Dom in Frankfurt.
Ich kenn auch viele Paare, die evangelisch oder katholisch sind.
Die gehen immer gemeinsam in einem Gottesdienst,
evangelisch oder katholisch.
Die machen das seit Jahren und wussten gar nicht,
dass das nicht geht.
Das ist schon weit weg von der Realität der Leute.
Jeder glaubt an den gleichen Gott, evangelisch oder katholisch.
Das ist alles dasselbe. Darum bin ich dafür, gemeinsam zu arbeiten.
Das sollte viel öfter gemacht werden.
Meine Mutter ist evangelisch, mein Papa ist katholisch.
Von daher bin ich darin geboren. Für mich ist beides gleich.
Jedoch nicht für alle.
Scharfe Kritik kommt von ihm: Kardinal Gerhard Ludwig Müller.
Mit seinen Äußerungen sorgt er für viel Wirbel heute.
Katholische und evangelische Christen
zusammen in einem Gottesdienst?
Für ihn eine Provokation.
Eine Provokation ist es ganz bestimmt nicht.
Das wurde auch von den Organisatoren nicht zu gedacht, im Gegenteil.
Der ökumenische Kirchentag denkt von den Menschen her,
die unter der Trennung der Kirchen leiden.
Der ökumenische Kirchentag hat viel theologische Vorarbeit geleistet
und dann gesagt: "Es ist möglich. Wir können gastfreundlich einladen."
"Wir überlassen es der Gewissens- entscheidung jedes einzelnen."
Das Motto des 3. ökumenischen Kirchentages ist: "Schaut hin!".
Hat der Kardinal zuvor genau hingeschaut?
Für ihn ist sicher: Niemand könne eigenmächtig und nach eigenem Gusto
die Unterschiede für nebensächlich erklären.
Aber wurde das hier auch getan?
Ja, man kann ihm wirklich empfehlen: "Schau doch mal hin!"
Denn er sagt, die Unterschiede zwischen den Konfessionen
werden für nebensächlich erklärt oder negiert.
Genau das passierte nicht.
In Frankfurt wurden konfessionelle Gottesdienste gefeiert.
Also ein richtiger katholischer Gottesdienst.
Aber man hat gesagt: "Kommt, schaut euch das an!"
"Wenn ihr mit eurem Gewissen sagen könnt "Da kann ich mitfeiern",
dann sei dir auch eingeladen."
"Ökumenisch sensibel feiern", nennen das die Organisatoren.
Auch wenn es keine gemeinsam ausgerichtete Mahlfeier gibt,
so ist doch jeder beim jeweils anderen willkommen.
Die Kritik des Kardinals spielt wohl hier keine tragende Rolle.
Kardinal Müller hat in der katholischen Kirche
keine offizielle Funktion mehr.
Man kann im Hinterkopf haben: Er ist als Chef der Glaubenskongregation
als Hüter der Glaubenslehre, als der er sich immer noch aufspielt,
vom Papst abgesetzt worden.
Er steht tatsächlich für eine sehr konservative,
sehr dogmatische Position, die starr an einem festen Bild
der katholischen Glaubenslehre festhält.
Aber kann für den deutschen Katholizismus sagen,
dass das eine krasse Minderheitenposition ist.
Doch neben aller Diskussion, im Dom sind v.a. versöhnliche Töne
zu hören, Dankbarkeit für diesen besonderen Moment.
Es war ein starkes Gefühl der Einigkeit im Raum.
Wir sind im Kern eins.
Eine Euphorie, die in Rom nur noch erhört werden muss.
Dinosaurier gehören v.a. bei Kindern
zu den absoluten Höhepunkten eines Museumsbesuchs.
Die Viecher in Originalgröße zu sehen,
geht im Moment nicht wegen Corona.
Deswegen gabs heute zum Internationalen Museumstag
Dinos nur online.
Für die Museen eine Herausforderung.
Wir haben bei zwei Beispielen in Kassel geschaut, wie sie die lösen.
Wir fangen hier an.
Das sind nicht Dinosaurier, aber mit Dinosaurier-Merkmalen.
Eine halbe Stunde noch, dann geht Kai Füldner on air.
Der Leiter des Naturkundemuseums in Kassel
wird bei Instagram durch die Dinosammlung führen
eine Viertelstunde lang.
Wären Besucher im Haus, würde er länger sprechen,
Fragen beantworten, auf Details eingehen.
Corona ändert alles.
Deswegen müssen wir aus dem Haus heraus versuchen,
die Leute zu Hause zu erreichen.
Soweit möglich und so weit die Leute noch Lust haben,
Onlineformate zu genießen.
Aber wir hoffen, dass das ein letztes aufbäumen ist dieser Art,
jedenfalls alleinig dieser Art.
Und dass wir bald wieder wirklich für das Publikum,
dass wir mögen und hier unbedingt erwarten, wieder da sind.
Ich würde hier stehen bleiben, wenn du da bist.
Dann hab ich's ganz drauf.
Mitarbeiterin Mirella Hofmeister betreut die Social-Media-Kanäle
und dreht heute zum ersten Mal live.
Die größte Herausforderung heute ist,
dass wir live sind und alles klappen muss.
Und dass wir mit der Geräuschkulisse arbeiten müssen
und das Timing im Blick haben sollten.
14 Uhr, die Dinoshow startet.
Herzlich willkommen im Naturkundemuseum in Kassel.
zu einer Onlineführung am internationalen Museumstag.
Leider nicht live möglich mit Besuchern vor Ort,
aber live für euch zu Hause.
Da bietet sich ein Thema an, was populär ist,
wo man auch viele Dinge erzählen kann aus dem Nähkästchen.
Weil die wissenschaftliche Entwicklung sich weiter entwickelt,
wir auch schöne Dinge Museum zu zeigen haben.
Digital in diesem Jahr auch:
die offizielle Infoveranstaltung zum Museumstag.
Es geht aber nicht nur um Möglichkeiten,
sondern auch um die Grenzen.
Was auch fehlt, sind die Museen
mit ihrem vielfältigen Veranstaltungsangebot.
Das ist ein ganz wichtiger Part von Museen,
sich als lebendige Orte der Kulturvermittlung zu präsentieren
und für die Menschen da zu sein auch als Austauschorte.
Das Museum für Sepulkralkultur in Kassel nutzt den digitalen Raum.
Das Haus, in dem es um Tod und Bestattung geht,
ist jetzt virtuell barrierefrei.
Herzlich willkommen im Museum für Sepulkralkultur.
Ich begrüße Sie zur Ausstellung
"Memento - im Kraftfeld der Erinnerung".
Die Ausstellung wurde mit 360°-Aufnahmen
und mit 3D-Scans digitalisiert
und für einen virtuellen Rundgang aufbereitet.
Es ist möglich, durch alle Bereiche der Ausstellung zu navigieren
und Information zu einzelnen Objekten und Kunstwerken abzurufen.
Das ist eine sehr besondere Arbeit von Andrew Kotting,
einem schottischen Künstler, zwei pneumatische Skulpturen.
Zukünftig sind weitere virtuelle Führungen, Live-Veranstaltungen
und Streams geplant.
Im Naturkundemuseum freut sich Kai Füldner darauf,
bald wieder Besucher zu begrüßen.
Und wenn ihr irgendwo gleich im Garten oder auf dem Dach,
eine Amsel, einen Spatz oder sonst was seht:
Das ist tatsächlich ein Dinosaurier.
Wir sind gemacht, damit die Menschen zu uns kommen.
Wir ergänzen das sicher mal mit digitalen Formaten.
Aber nur da, wo es Sinn hat. Unsere erste Priorität liegt darin:
Wir zeigen hier vor Ort Dinge,
die für die Menschen interessant sind, wenn sie herkommen.
Ob digitale Evolution oder Revolution,
ein Museum ohne Besucher mag sich Kai Füldner nicht vorstellen.
Wir schauen in unserem Nachrichtenüberblick
auf die aktuellen Corona-Zahlen.
Innerhalb eines Tages sind dem Robert-Koch-Institut (RKI)
685 weitere Corona-Infizierte in Hessen gemeldet worden.
10 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben.
Die hessenweite 7-Tage-Inzidenz geht weiter zurück
und liegt jetzt bei 93.
Damit hat das RKI in den vergangenen 7 Tagen
5847 Neuinfizierte mit dem Corona-Virus in Hessen registriert.
Das sind 1964 weniger als in den 7 Tagen davor.
Beim Absturz eines Segelflugzeuges in einem Waldstück
bei Trendelburg in Nordhessen kam ein Mensch ums Leben.
Passanten hatten Polizei und Feuerwehr alarmiert.
Die Einsatzkräfte rückten mit einem Großaufgebot aus.
Wie es zu dem Absturz kam ist noch unklar.
Zur Identität des Todesopfers
konnte die Polizei bislang keine Angaben machen.
Die Einwohner von Sinntal sind sauer. Der Grund:
Der Netzbetreiber TenneT plant die "Fulda-Main-Leitung P43",
eine 380-Kilovolt- Höchstspannungstrasse.
Viele Sinntaler wollen das nicht hinnehmen.
Sie zogen am späten Samstagabend mit Fackeln durch die Orte
und bildeten entlang des geplanten Trassenverlaufs
eine mehrere Kilometer lange Menschenkette.
Die Anwohner fürchten, dass die Freileitung
mit bis zu 80 m hohen Masten die Landschaft durchschneidet.
Weitergedreht haben wir heute
die Geschichte von zwei Gründern aus Kassel.
Die dachten sich vor einem Jahr,
als die Tattoo-Studios coronabedingt zu bleiben mussten:
"Kleben statt tätowieren, das ist es!"
Es tut nicht weh. Man kann das Motiv auch wechseln.
Und es verschafft Tätowierern einen Verdienst.
Wir haben mal geschaut, ob das Konzept funktioniert.
Anfeuchten, andrücken, abziehen.
Ein Hingucker designt von Größen der Tattooszene
Hip-Hop-Tänzerin Lolly Ceesay trägt Klebetattoos.
Es geht megaschnell. Man braucht nur Wasser dazu.
Und es hält sehr lange und ist stark von der Farbe her.
Rund 500 verschiedene Tattoo-Designs gibt es jetzt schon
produziert von Boris Boxer und seinem Team in Kassel.
Besonders hochwertig sollen sie sein mit kosmetischen Farben,
komplett vegan auf Papier aus nachhaltiger Forstwirtschaft.
Die Zusammenarbeit mit internationalen Künstlern
hat uns veranlasst dazu, noch besser zu arbeiten
und noch mehr rauszuholen aus dem Druckbild.
Weil die Ansprüche sind hoch.
Fast genau vor einem Jahr
sind die beiden mit ihrer Idee durchgestartet.
Boris Boxan kümmert sich mit seiner Druckerei um die Produktion.
Robert Köster macht mit seiner Werbeagentur die Vermarktung.
Eine der ersten, die bei ihnen mitmacht, ist Ronja Block,
Tätowiererin aus Kassel.
Sie leidet wie viele andere in der Krise.
Keine Kunden heißt kein Umsatz.
Für mich als Tätowiererin in der Corona-Krise
ist es der Super-GAU.
Ich kann nicht tätowieren,
kann meiner Leidenschaft gerade nicht nachkommen.
Aber es hat auch viel Positives.
Weil ich kann mich einfach zu Hause meiner Kunst widmen
und Bilder malen.
Das ist es doch.
Warum also nicht die Zeichnungen von Tätowierern
als Klebetattoos im Internet verkaufen?
Die Idee ist, den Tätowierern
ein zweites Standbein zu ermöglichen.
Was unabhängig von ihrer Arbeitszeit,
der Tätowierer verkauft ja eine Dienstleistung,
die Chance bietet, die Designs zu verkaufen.
Also ein Produkt an den Markt zu bringen.
Und es läuft.
Am Anfang waren acht Tätowierer mit ihren Zeichnungen
aus der Region dabei.
Jetzt sind es über 40 aus aller Welt.
Das ist aus Südkorea. Hier haben wir Italien.
Dann haben wir hier Chinesen und Südkoreaner.
Hier haben wir Brasilianer.
Wir haben Artists, die global die Tattoo-Szene
mehr als repräsentieren.
Wir haben die Top-Artists drin. Die haben 400.000-500.000 Follower.
Das war schon überraschend, auch diese Internationalität,
die da ja an Fahrt aufgenommen hat.
Das war jetzt schon mehr als wir uns erhofft haben.
Denn der Verkauf über den Onlineshop brummt.
Ein Motivbogen kostet zwischen 5 und 20 Euro.
Drei Euro pro Bogen bekommt jeweils der Zeichner der Motive.
Seit einigen Monaten neu im Team Tatyou ist Tim Eisenträger.
Einer, der direkt vom Handwerk kommt
und selbst 12 Jahre lang Tätowierer war.
Ich bin ja so der Hüter des heiligen Grals.
Ich gucke immer, dass dass auch immer alles im Einklang
mit dem Tätowierhandwerk ist.
Und dass wir auch von der ganzen Bildsprache her
den Artists auch gerecht werden.
Und dieses Konzept überzeugt die Szene so sehr,
dass immer mehr Tätowier-Künstler mit ihren Designs mitmachen wollen.
Ganz neu dabei ist das Studio von Marvin Fitzner aus Kassel.
Wir finden das ein ziemlich cooles Konzept.
Einfach auch, um als Künstler noch mal neben dem Tätowieren
auch einen Einkommensfluss zu haben.
Auch für unsere Kunden aber.
Weil als Kunde ist es ziemlich praktisch,
wenn man sich nicht so ganz sicher ist,
dass man einfach mal was tragen kann.
Mal 'ne Woche mit sich rumtragen, mal schauen, wie wirkt das.
Find ich das cool? Gefällt mir das?
Das erleichtert auch dem Kunden die Kaufentscheidung.
Die Klebe-Tattoos sollen immerhin zwischen 3 Tagen und 2 Wochen halten
Und wenn die sogar den Hiphop- Auftritt von Lolly überdauern,
dann ist der Test bestanden.
Ich muss jetzt wieder ernst werden.
Heute vor 29 Jahren hat die Frankfurter Eintracht
in Rostock die Meisterschaft beim schon feststehenden Absteiger
in der Fußball-Bundesliga verspielt.
Irgendwie wiederholt sich das gefühlt wieder gestern auf Schalke.
Ja, die Fans der Eintracht fühlen sich zumindest daran erinnert.
Gestern haben die Adler auch was verspielt, nämlich die Teilnahme
an der Champions League, weil Dortmund gerade in Mainz gewinnt.
Das wird aber von den Verantwortlichen bei der Eintracht
ganz unterschiedlich interpretiert.
Bye bye Champions League!
Verlorenes Spiel, verpasstes Ziel.
Hohes Ziel und möglicherweise werden wir scheitern.
Champions-League verzockt.
Egal, dann eben das feiern, was schon länger feststeht.
Am Ende des Jahres ist Eintracht Frankfurt auf Tabellenplatz 5.
Ich glaube, das ist ein sehr gutes Ergebnis.
Das möchte ich an dieser Stelle mal sagen.
Ganz ehrlich: Das ist ein souveräner Einzug in die Europa-League.
Ich weiß, das Negative wird gesucht, das Oberflächliche:
Meine Person geht weiter. Der Trainer geht woanders hin.
Diejenigen, die bleiben, sehen das völlig anders.
Trotz Euro-League: Eintracht, ein begossener Pudel.
Stellvertretend für viele Fans schreibt Axel dazu auf Twitter:
"Dieses penetrante Verkaufen des 5. Platzes als Erfolg zeigt nur,
dass weder Hütter noch Bobic die SGE jemals richtig kennengelernt haben."
Irgendwie doppeln sich heute bei der Eintracht die Ereignisse.
Denn auch die Frauen haben heute trotz dieses Treffers
von Laura Freisinger die Champions League-verpasst.
Das Nachholspiel in Potsdam ging mit 1:2 verloren.
Dieser Mann hier weint vor Glück.
Denn der SV Darmstadt 98 hat in der 2. Bundesliga
heute den 4. Sieg in Folge eingefahren
und Heidenheim mit 5:1 geschlagen.
Serdar Dursun traf dabei 4-mal und wird wohl Torschützenkönig der Liga.
Anfang Juni gibts das erste große Multisportevent des Jahres:
"Die Finals Berlin-Rhein-Ruhr".
In 18 unterschiedlichen Sportarten
treten dabei auch die besten deutschen Behindertensportler an.
Am Wochenende traf sich die Elite der deutschen Paratischtennisspieler
in Frankfurt, um ihre 2 Finalteilnehmer zu küren.
Tischtennis im Rollstuhl ist extrem anspruchsvoll.
Auf die kurze Distanz auf die Schläge zu reagieren
bedarf jahrelanges Training.
Dabei gehören die deutschen Para-Tischtennisspieler
zu den Besten der Welt.
Über allem steht: Endlich wieder Wettkampf!
Seit eineinhalb Jahren gibts im Parasport
weder nationale noch internationale Wettkämpfe.
Da kommen die Finals Anfang Juni gerade recht.
Im Paratischtennis-Team freut man sich auf die Aufmerksamkeit.
Das wird der erste Auftritt werden bei den Finals.
Von daher eine Motivation, dass man dabei sein will
und seine Sportart repräsentieren will.
Ja, klar, auch eine Chance uns, das Ganze zu präsentieren.
Beim Nationalmannschaft-Lehrgang in Frankfurt hatten 8 Athletinnen
und Athleten die Chance aufs Finale.
Mit dabei: der erst 16-jährige Maximilian Zuber vom RSC Frankfurt.
Er ist amtierender Deutscher Jugendmeister
und durfte im Viertelfinale gegen Thomas Brüchle antreten,
den Weltranglistenvierten.
Klar, noch eine Nummer zu groß für Maximilian, aber gegen einen
der besten Rolli-Tischtennisspieler der Welt auszuscheiden,
ist nicht weiter schlimm.
Als Kollegen hilft man sich sogar untereinander.
Alles was er sagt, nehme ich auf und versuche daran zu arbeiten
und mich zu verbessern.
Im Halbfinale zeigen dann Thomas Brüchle im Bildvordergrund
und sein Kontrahent Valentin Baus, wie intensiv die Ballwechsel
beim Paratischtennis sein können.
Beide haben schon bei den Paralympics
und Weltmeisterschaften zahlreiche Medaillen gewonnen.
Thomas Brüchle setzt sich im 1. Halbfinale durch.
Im anderen Halbfinale schaffte es Thomas Schmidtberger ins Finale .
So treffen die beiden zzt. besten deutschen Spieler
in Dortmund aufeinander
Wir trainieren seit eineinhalb Jahren.
Es ist cool, dass wir mit den Profis in einem Atemzug genannt werden
und wir die Chance haben, uns zu präsentieren.
Denn ich bin der Meinung, dass wir auch ganz guten Sport betreiben.
Absolut! Die Finals, das 1. Mal auch mit Rollstuhl-Tischtennis!
Mehr Sport gibts um 23.10 Uhr in "heimspiel! Bundesliga"
Hier gehts satirisch mit Andreas weiter.
Wir kommen zu unserem satirischen Wochenrückblick "schönblöd".
Da gehts diese Woche um eine Geschichte,
die ziemlich viel Aufsehen erregt hat über Hessen hinaus.
Weil sie mit Corona-Regeln zu tun hat, mit Jugendlichen,
die zu den Haupt-Leidtragenden gehören und einem Bürgermeister,
der sozusagen mit Kanonen auf Spatzen geschossen hat,
oder sagen wir besser mit Split auf Skater.
Schönblöd ist da und stolz wie Bolle auf Hessen.
Endlich sind wir wieder wer.
Darüber sind wir alle sehr froh.
Denn wir haben die besten Corona-Regeln aller Zeiten.
Das weiß jetzt fast der ganze Rest der Welt.
Hessen in der nationalen Presse.
Denn endlich greift die Politik richtig durch,
gegen die, die sich nicht an die Regeln halten.
Nee, sorry, falsches Bild.
Gegen die Querdenker wird natürlich nicht durchgegriffen.
Weil, weil, weil ...
Weil das nicht verhältnismäßig gewesen wäre.
Ja, nicht verhältnismäßig.
Doch jetzt eskaliert die Situation komplett.
Es geht um ... - Naschsachen.
Naschsachen. Naschsachen.
Nachsachen in der Pandemie? Da muss durchgegriffen werden!
Wer könnte Schuld sein? Vielleicht ihr?
Vielleicht holen wir uns manchmal Süßigkeiten oder laufen hier rum.
Aha! Und da ist das Problem.
Denn was so harmlos klingt, führt am Dieburger Skateplatz
zur absoluten Ekstase, nicht wahr, Herr Bürgermeister?
Es geht da um junge Leute, die zusammen stehen, zusammen hocken,
die da Getränke rumgeben und auch Naschsachen, was auch immer.
Also wenn Skater auf einer Skateanlage skaten,
ist das ja in Ordnung.
Aber Naschsachen austauschen?!
Da muss der Bürgermeister durchgreifen
und im Sinne der Verhältnismäßigkeit ein paar Tonnen Split auskippen,
damit hier keiner mehr skaten kann und am Ende ...
Naschsachen. Naschsachen. Naschsachen.
... austauscht.
Ganz schön schlau vom Bürgermeister, oder?
Also von denen ist es schlau. - Aber für uns ist es blöd.
Nein, es geht um eure Gesundheit.
Eigentlich ist das Unterschreiten
der Mindestabstände das Problem gewesen.
Das ist an der frischen Luft, so man den Forschern glauben darf,
ja relativ unproblematisch.
Tja, ihr beiden, aber Gesetz ist nun mal Gesetz.
War ja nicht viel Schule in den vergangenen Monaten.
Deshalb erklären wir euch das noch mal.
In einem Rechtsstaat ist es so, dass Regeln
und gerichtliche Entscheidungen durchgesetzt werden.
Im Zweifel mit Hilfe von Split.
Nur wenn ganz viele Menschen sich nicht an Regeln halten
und die Polizei überfordert ist, wird das nicht gemacht.
Weil das nicht verhältnismäßig gewesen wäre.
Im Gegensatz zu den anderen versteht ihr die Gefahren der Pandemie.
Weil ihr aber nicht so viele seid und ...
Naschsachen.
... kauft und womöglich auf dem Skateplatz tauscht,
musste der Rechtsstaat da durchgreifen.
Wir haben eine Verantwortung, deutlich zu machen,
es sind Grenzen überschritten, und da müssen wir einschreiten.
Dass der Rechtsstaat den Kleinen mal zeigt was 'ne Harke ist,
das finden wir schön.
Allerdings hat die Stadt nicht daran gedacht, dass es sie noch gibt:
Tapfere, mutige Bürger, die den Split wieder wegräumen.
Obwohl das vermutlich nicht ganz legal ist,
macht die Stadt hier nichts.
Warum bloß? Weiß man denn, wer dahinter steckt?
Hm, wenn die Stadt nicht weiß, wer es ist,
vielleicht finden wir von der Negativpresse ja was heraus.
Das kommt wieder in die Negativpresse rein.
Die Schwurbler waren wieder unterwegs.
Ach, die Schwurbler, die sonst keinen Split wegräumen
und das streamen, sondern auf so Querdenker-Demos sind,
wie unsere Investigativ-Recherche ergab.
Gut, dass gegen deren Aktion auf dem Skateplatz nicht vorgegangen wird,
finden wir sehr verhältnismäßig, sehr konsequent
und daher einfach nur noch blöd.
Wir brauchen jetzt erst mal was für die Nerven.
Naschsachen. Naschsachen. Naschsachen.
Ja, genau. Jetzt erst mal Schluss mit lustig.
Nach dem Wetter und der Tagesschau
sehen Sie bei uns die Quizshow "Gefragt, gejagt".
Ich wünsche Ihnen noch einen schönen Abend.
Kommen Sie gut in die neue Woche! Tschüs, bis bald.
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