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Grimms Märchen, Das tapfere Schneiderlein

Das tapfere Schneiderlein

An einem Sommermorgen saß ein Schneiderlein auf seinem Tisch am Fenster, war guter Dinge und nähte aus Leibeskräften. Da kam eine Bauersfrau die Straße herab und rief »gut Mus feil! gut Mus feil!« Das klang dem Schneiderlein lieblich in die Ohren, er steckte sein zartes Haupt zum Fenster hinaus und rief »hier herauf, liebe Frau, hier wird sie ihre Ware los.« Die Frau stieg die drei Treppen mit ihrem schweren Korbe zu dem Schneider herauf und musste die Töpfe sämtlich vor ihm auspacken. Er besah sie alle, hob sie in die Höhe, hielt die Nase dran und sagte endlich, »das Mus scheint mir gut, wieg sie mir doch vier Lot ab, liebe Frau, wenn's auch ein Viertelpfund ist, kommt es mir nicht darauf an.« Die Frau, welche gehofft hatte, einen guten Absatz zu finden, gab ihm, was er verlangte, ging aber ganz ärgerlich und brummig fort. »Nun, das Mus soll mir Gott gesegnen,« rief das Schneiderlein, »und soll mir Kraft und Stärke geben,« holte das Brot aus dem Schrank, schnitt sich ein Stück über den ganzen Laib und strich das Mus darüber. »Das wird nicht bitter schmecken,« sprach er, »aber erst will ich den Wams fertig machen, eh ich anbeiße. «Er legte das Brot neben sich, nähte weiter und machte vor Freude immer größere Stiche. Indes stieg der Geruch von dem süßen Mus hinauf an die Wand, wo die Fliegen in großer Menge saßen, so dass sie herangelockt wurden und sich darauf niederließen. »Ei, wer hat euch eingeladen?« sprach das Schneiderlein und jagte die ungebetenen Gäste fort. Die Fliegen aber, die kein Deutsch verstanden, ließen sich nicht abweisen, sondern kamen in immer größerer Gesellschaft wieder. Da lief dem Schneiderlein endlich, wie man sagt, die Laus über die Leber, es langte aus seiner Hölle nach einem Tuchlappen, und »wart, ich will es euch geben!« schlug es unbarmherzig drauf. Als es abzog und zählte, so lagen nicht weniger als sieben vor ihm tot und streckten die Beine. »Bist du so ein Kerl?« sprach er und musste selbst seine Tapferkeit bewundern, »das soll die ganze Stadt erfahren.« Und in der Hast schnitt sich das Schneiderlein einen Gürtel, nähte ihn und stickte mit großen Buchstaben darauf »siebene auf einen Streich!« »Ei was Stadt!« sprach er weiter, »die ganze Welt soll's erfahren!« und sein Herz wackelte ihm vor Freude wie ein Lämmerschwänzchen.

Der Schneider band sich den Gürtel um den Leib und wollte in die Welt hinaus, weil er meinte, die Werkstätte sei zu klein für seine Tapferkeit. Eh er abzog, suchte er im Haus herum, ob nichts da wäre, was er mitnehmen könnte, er fand aber nichts als einen alten Käse, den steckte er ein. Vor dem Tore bemerkte er einen Vogel, der sich im Gesträuch gefangen hatte, der musste zu dem Käse in die Tasche. Nun nahm er den Weg tapfer zwischen die Beine, und weil er leicht und behend war, fühlte er keine Müdigkeit. Der Weg führte ihn auf einen Berg, und als er den höchsten Gipfel erreicht hatte, so saß da ein gewaltiger Riese und schaute sich ganz gemächlich um. Das Schneiderlein ging beherzt auf ihn zu, redete ihn an und sprach »guten Tag, Kamerad, gelt, du sitzest da und besiehst dir die weitläufige Welt? ich bin eben auf dem Wege dahin und will mich versuchen. Hast du Lust mitzugehen?« Der Riese sah den Schneider verächtlich an und sprach »du Lump! du miserabler Kerl!« »Das wäre!« antwortete das Schneiderlein, knöpfte den Rock auf und zeigte dem Riesen den Gürtel, »da kannst du lesen, was ich für ein Mann bin.« Der Riese las »siebene auf einen Streich,« meinte, das wären Menschen gewesen, die der Schneider erschlagen hätte, und kriegte ein wenig Respekt vor dem kleinen Kerl. Doch wollte er ihn erst prüfen, nahm einen Stein in die Hand, und drückte ihn zusammen, dass das Wasser heraustropfte. »Das mach mir nach,« sprach der Riese, »wenn du Stärke hast.« »Ist's weiter nichts?« sagte das Schneiderlein, »das ist bei unsereinem Spielwerk,« griff in die Tasche, holte den weichen Käse und drückte ihn, dass der Saft herauslief. »Gelt,« sprach er, »das war ein wenig besser?« Der Riese wusste nicht, was er sagen sollte, und konnte es von dem Männlein nicht glauben. Da hob der Riese einen Stein auf und warf ihn so hoch, dass man ihn mit Augen kaum noch sehen konnte: »nun, du Erpelmännchen, das tu mir nach.« »Gut geworfen,« sagte der Schneider, »aber der Stein hat doch wieder zur Erde herabfallen müssen, ich will dir einen werfen, der soll gar nicht wiederkommen«; griff in die Tasche, nahm den Vogel und warf ihn in die Luft. Der Vogel, froh über seine Freiheit, stieg auf, flog fort und kam nicht wieder. »Wie gefällt dir das Stückchen, Kamerad?« fragte der Schneider. »Werfen kannst du wohl,« sagte der Riese, »aber nun wollen wir sehen, ob du imstande bist, etwas Ordentliches zu tragen.« Er führte das Schneiderlein zu einem mächtigen Eichbaum, der da gefällt auf dem Boden lag, und sagte »wenn du stark genug bist, so hilf mir den Baum aus dem Walde heraustragen.« »Gerne,« antwortete der kleine Mann, »nimm du nur den Stamm auf deine Schulter, ich will die Äste mit dem Gezweig aufheben und tragen, das ist doch das Schwerste.« Der Riese nahm den Stamm auf die Schulter, der Schneider aber setzte sich auf einen Ast, und der Riese, der sich nicht umsehen konnte, musste den ganzen Baum und das Schneiderlein noch obendrein forttragen. Es war da hinten ganz lustig und guter Dinge, pfiff das Liedchen »es ritten drei Schneider zum Tore hinaus,« als wär das Baumtragen ein Kinderspiel. Der Riese, nachdem er ein Stück Wegs die schwere Last fortgeschleppt hatte, konnte nicht weiter und rief »hör, ich muss den Baum fallen lassen.« Der Schneider sprang behendiglich herab, fasste den Baum mit beiden Armen, als wenn er ihn getragen hätte, und sprach zum Riesen »du bist ein so großer Kerl und kannst den Baum nicht einmal tragen.« Sie gingen zusammen weiter, und als sie an einem Kirschbaum vorbeigingen, fasste der Riese die Krone des Baums, wo die zeitigsten Früchte hingen, bog sie herab, gab sie dem Schneider in die Hand und hieß ihn essen. Das Schneiderlein aber war viel zu schwach, um den Baum zu halten, und als der Riese losließ, fuhr der Baum in die Höhe, und der Schneider ward mit in die Luft geschnellt. Als er wieder ohne Schaden herabgefallen war, sprach der Riese »was ist das, hast du nicht Kraft, die schwache Gerte zu halten?« »An der Kraft fehlt es nicht,« antwortete das Schneiderlein, »meinst du, das wäre etwas für einen, der siebene mit einem Streich getroffen hat? ich bin über den Baum gesprungen, weil die Jäger da unten in das Gebüsch schießen. Spring nach, wenn du's vermagst.« Der Riese machte den Versuch, konnte aber nicht über den Baum kommen, sondern blieb in den Ästen hängen, also dass das Schneiderlein auch hier die Oberhand behielt. Der Riese sprach »wenn du ein so tapferer Kerl bist, so komm mit in unsere Höhle und übernachte bei uns.« Das Schneiderlein war bereit und folgte ihm. Als sie in der Höhle anlangten, saßen da noch andere Riesen beim Feuer, und jeder hatte ein gebratenes Schaf in der Hand und aß davon. Das Schneiderlein sah sich um und dachte »es ist doch hier viel weitläuftiger als in meiner Werkstatt.« Der Riese wies ihm ein Bett an und sagte, er sollte sich hineinlegen und ausschlafen. Dem Schneiderlein war aber das Bett zu groß, er legte sich nicht hinein, sondern kroch in eine Ecke. Als es Mitternacht war und der Riese meinte, das Schneiderlein läge in tiefem Schlafe, so stand er auf, nahm eine große Eisenstange und schlug das Bett mit einem Schlag durch, und meinte, er hätte dem Grashüpfer den Garaus gemacht. Mit dem frühsten Morgen gingen die Riesen in den Wald und hatten das Schneiderlein ganz vergessen, da kam es auf einmal ganz lustig und verwegen dahergeschritten. Die Riesen erschraken, fürchteten, es schlüge sie alle tot, und liefen in einer Hast fort. Das Schneiderlein zog weiter, immer seiner spitzen Nase nach. Nachdem es lange gewandert war, kam es in den Hof eines königlichen Palastes, und da es Müdigkeit empfand, so legte es sich ins Gras und schlief ein. Während es da lag, kamen die Leute, betrachteten es von allen Seiten und lasen auf dem Gürtel »siebene auf einen Streich.« »Ach,« sprachen sie, »was will der große Kriegsheld hier mitten im Frieden? Das muss ein mächtiger Herr sein.« Sie gingen und meldeten es dem König, und meinten, wenn Krieg ausbrechen sollte, wäre das ein wichtiger und nützlicher Mann, den man um keinen Preis fortlassen dürfte. Dem König gefiel der Rat, und er schickte einen von seinen Hofleuten an das Schneiderlein ab, der sollte ihm, wenn es aufgewacht wäre, Kriegsdienste anbieten. Der Abgesandte blieb bei dem Schläfer stehen, wartete, bis er seine Glieder streckte und die Augen aufschlug, und brachte dann seinen Antrag vor. »Eben deshalb bin ich hierher gekommen,« antwortete er, »ich bin bereit, in des Königs Dienste zu treten.« Also ward er ehrenvoll empfangen und ihm eine besondere Wohnung angewiesen. Die Kriegsleute aber waren dem Schneiderlein aufgesessen und wünschten, es wäre tausend Meilen weit weg. »Was soll daraus werden?« sprachen sie untereinander, »wenn wir Zank mit ihm kriegen und er haut zu, so fallen auf jeden Streich siebene. Da kann unsereiner nicht bestehen.« Also fassten sie einen Entschluss, begaben sich allesamt zum König und baten um ihren Abschied. »Wir sind nicht gemacht,« sprachen sie, »neben einem Mann auszuhalten, der siebene auf einen Streich schlägt.« Der König war traurig, dass er um des einen willen alle seine treuen Diener verlieren sollte, wünschte, dass seine Augen ihn nie gesehen hätten, und wäre ihn gerne wieder los gewesen. Aber er getrauete sich nicht, ihm den Abschied zu geben, weil er fürchtete, er möchte ihn samt seinem Volke totschlagen und sich auf den königlichen Thron setzen. Er sann lange hin und her, endlich fand er einen Rat. Er schickte zu dem Schneiderlein und ließ ihm sagen, weil er ein so großer Kriegsheld wäre, so wollte er ihm ein Anerbieten machen. In einem Walde seines Landes hausten zwei Riesen, die mit Rauben, Morden, Sengen und Brennen großen Schaden stifteten, niemand dürfte sich ihnen nahen, ohne sich in Lebensgefahr zu setzen. Wenn er diese beiden Riesen überwände und tötete, so wollte er ihm seine einzige Tochter zur Gemahlin geben und das halbe Königreich zur Ehesteuer; auch sollten hundert Reiter mitziehen und ihm Beistand leisten. »Das wäre so etwas für einen Mann, wie du bist,« dachte das Schneiderlein, »eine schöne Königstochter und ein halbes Königreich wird einem nicht alle Tage angeboten.« »O ja,« gab er zur Antwort, »die Riesen will ich schon bändigen, und habe die hundert Reiter dabei nicht nötig: wer siebene auf einen Streich trifft, braucht sich vor zweien nicht zu fürchten.« Das Schneiderlein zog aus, und die hundert Reiter folgten ihm. Als er zu dem Rand des Waldes kam, sprach er zu seinen Begleitern »bleibt hier nur halten, ich will schon allein mit den Riesen fertig werden.« Dann sprang er in den Wald hinein und schaute sich rechts und links um. Über ein Weilchen erblickte er beide Riesen: sie lagen unter einem Baume und schliefen und schnarchten dabei, dass sich die Äste auf- und niederbogen. Das Schneiderlein, nicht faul, las beide Taschen voll Steine und stieg damit auf den Baum. Als es in der Mitte war, rutschte es auf einen Ast, bis es gerade über die Schläfer zu sitzen kam, und ließ dem einen Riesen einen Stein nach dem andern auf die Brust fallen. Der Riese spürte lange nichts, doch endlich wachte er auf, stieß seinen Gesellen an und sprach »was schlägst du mich?« »Du träumst,« sagte der andere, »ich schlage dich nicht.« Sie legten sich wieder zum Schlaf, da warf der Schneider auf den zweiten einen Stein herab. »Was soll das?« rief der andere, »warum wirfst du mich?« »Ich werfe dich nicht,« antwortete der erste und brummte. Sie zankten sich eine Weile herum, doch weil sie müde waren, ließen sie's gut sein, und die Augen fielen ihnen wieder zu. Das Schneiderlein fing sein Spiel von neuem an, suchte den dicksten Stein aus und warf ihn dem ersten Riesen mit aller Gewalt auf die Brust. »Das ist zu arg!« schrie er, sprang wie ein Unsinniger auf und stieß seinen Gesellen wider den Baum, dass dieser zitterte. Der andere zahlte mit gleicher Münze, und sie gerieten in solche Wut, dass sie Bäume ausrissen, aufeinander losschlugen, so lang, bis sie endlich beide zugleich tot auf die Erde fielen. Nun sprang das Schneiderlein herab. »Ein Glück nur,« sprach es, »dass sie den Baum, auf dem ich saß, nicht ausgerissen haben, sonst hätte ich wie ein Eichhörnchen auf einen andern springen müssen: doch unsereiner ist flüchtig!« Es zog sein Schwert und versetzte jedem ein paar tüchtige Hiebe in die Brust, dann ging es hinaus zu den Reitern und sprach »die Arbeit ist getan, ich habe beiden den Garaus gemacht: aber hart ist es hergegangen, sie haben in der Not Bäume ausgerissen und sich gewehrt, doch das hilft alles nichts, wenn einer kommt wie ich, der siebene auf einen Streich schlägt.« »Seid Ihr denn nicht verwundet?« fragten die Reiter. »Das hat gute Wege,« antwortete der Schneider, »kein Haar haben sie mir gekrümmt.« Die Reiter wollten ihm keinen Glauben beimessen und ritten in den Wald hinein: da fanden sie die Riesen in ihrem Blute schwimmend, und ringsherum lagen die ausgerissenen Bäume. Das Schneiderlein verlangte von dem König die versprochene Belohnung, den aber reute sein Versprechen und er sann aufs neue, wie er sich den Helden vom Halse schaffen könnte. »Ehe du meine Tochter und das halbe Reich erhältst,« sprach er zu ihm, »musst du noch eine Heldentat vollbringen. In dem Walde läuft ein Einhorn, das großen Schaden anrichtet, das musst du erst einfangen.« »Vor einem Einhorne fürchte ich mich noch weniger als vor zwei Riesen; siebene auf einen Streich, das ist meine Sache.« Er nahm sich einen Strick und eine Axt mit, ging hinaus in den Wald, und hieß abermals die, welche ihm zugeordnet waren, außen warten. Er brauchte nicht lange zu suchen, das Einhorn kam bald daher und sprang geradezu auf den Schneider los, als wollte es ihn ohne Umstände aufspießen. »Sachte, sachte,« sprach er, »so geschwind geht das nicht,« blieb stehen und wartete, bis das Tier ganz nahe war, dann sprang er behendiglich hinter den Baum. Das Einhorn rannte mit aller Kraft gegen den Baum und spießte sein Horn so fest in den Stamm, dass es nicht Kraft genug hatte, es wieder herauszuziehen, und so war es gefangen. »Jetzt hab ich das Vöglein,« sagte der Schneider, kam hinter dem Baum hervor, legte dem Einhorn den Strick erst um den Hals, dann hieb er mit der Axt das Horn aus dem Baum, und als alles in Ordnung war, führte er das Tier ab und brachte es dem König. Der König wollte ihm den verheißenen Lohn noch nicht gewähren, und machte eine dritte Forderung. Der Schneider sollte ihm vor der Hochzeit erst ein Wildschwein fangen, das in dem Wald großen Schaden tat; die Jäger sollten ihm Beistand leisten. »Gerne,« sprach der Schneider, »das ist ein Kinderspiel.« Die Jäger nahm er nicht mit in den Wald, und sie warens wohl zufrieden, denn das Wildschwein hatte sie schon mehrmals so empfangen, dass sie keine Lust hatten, ihm nachzustellen. Als das Schwein den Schneider erblickte, lief es mit schäumendem Munde und wetzenden Zähnen auf ihn zu und wollte ihn zur Erde werfen: der flüchtige Held aber sprang in eine Kapelle, die in der Nähe war, und gleich oben zum Fenster in einem Satze wieder hinaus. Das Schwein war hinter ihm hergelaufen, er aber hüpfte außen herum und schlug die Türe hinter ihm zu; da war das wütende Tier gefangen, das viel zu schwer und unbehilflich war, um zu dem Fenster hinauszuspringen. Das Schneiderlein rief die Jäger herbei, die mussten den Gefangenen mit eigenen Augen sehen: der Held aber begab sich zum Könige, der nun, er mochte wollen oder nicht, sein Versprechen halten musste und ihm seine Tochter und das halbe Königreich übergab. Hätte er gewusst, dass kein Kriegsheld, sondern ein Schneiderlein vor ihm stand, es wäre ihm noch mehr zu Herzen gegangen. Die Hochzeit ward also mit großer Pracht und kleiner Freude gehalten, und aus einem Schneider ein König gemacht. Nach einiger Zeit hörte die junge Königin in der Nacht, wie ihr Gemahl im Traume sprach »Junge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen.« Da merkte sie, in welcher Gasse der junge Herr geboren war, klagte am andern Morgen ihrem Vater ihr Leid und bat, er möchte ihr von dem Manne helfen, der nichts anders als ein Schneider wäre. Der König sprach ihr Trost zu und sagte »lass in der nächsten Nacht deine Schlafkammer offen, meine Diener sollen außen stehen und, wenn er eingeschlafen ist, hineingehen, ihn binden und auf ein Schiff tragen, das ihn in die weite Welt führt.« Die Frau war damit zufrieden, des Königs Waffenträger aber, der alles mit angehört hatte, war dem jungen Herrn gewogen und hinterbrachte ihm den ganzen Anschlag. »Dem Ding will ich einen Riegel vorschieben,« sagte das Schneiderlein. Abends legte es sich zu gewöhnlicher Zeit mit seiner Frau zu Bett: als sie glaubte, er sei eingeschlafen, stand sie auf, öffnete die Türe und legte sich wieder. Das Schneiderlein, das sich nur stellte, als wenn es schlief, fing an mit heller Stimme zu rufen »Junge, mach den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen! ich habe siebene mit einem Streiche getroffen, zwei Riesen getötet, ein Einhorn fortgeführt und ein Wildschwein gefangen, und sollte mich vor denen fürchten, die draußen vor der Kammer stehen!« Als diese den Schneider so sprechen hörten, überkam sie eine große Furcht, sie liefen, als wenn das wilde Heer hinter ihnen wäre, und keiner wollte sich mehr an ihn wagen. Also war und blieb das Schneiderlein sein Lebtag König.


Das tapfere Schneiderlein

An einem Sommermorgen saß ein Schneiderlein auf seinem Tisch am Fenster, war guter Dinge und nähte aus Leibeskräften. One summer morning, a little tailor was sitting at his table by the window, in good spirits and sewing with all his might. Da kam eine Bauersfrau die Straße herab und rief »gut Mus feil! gut Mus feil!« Then a farmer's wife came down the street and shouted, "Well, Mus! Das klang dem Schneiderlein lieblich in die Ohren, er steckte sein zartes Haupt zum Fenster hinaus und rief »hier herauf, liebe Frau, hier wird sie ihre Ware los.« good mus! "That sounded sweet to the little tailor, he put his tender head out the window and shouted," Here, dear lady, here she will loose her wares. "The woman climbed the three flights of stairs with her heavy basket He had to unpack the pots before him. Die Frau stieg die drei Treppen mit ihrem schweren Korbe zu dem Schneider herauf und musste die Töpfe sämtlich vor ihm auspacken. He looked at them all, lifted them up, held their noses, and said at last, "The mus seems good to me, but weigh me four lots, dear lady, even if it is a quarter pound, it does not matter to me. "The woman, who had hoped to find a good heel, gave him what he asked, but went away quite angry and grumpy. Er besah sie alle, hob sie in die Höhe, hielt die Nase dran und sagte endlich, »das Mus scheint mir gut, wieg sie mir doch vier Lot ab, liebe Frau, wenn's auch ein Viertelpfund ist, kommt es mir nicht darauf an.« "Well, the Mus will be blessed to me," cried the little tailor, "and give me strength and strength," took the bread out of the cupboard, cut a piece over the whole loaf, and stroked the musm over it. Die Frau, welche gehofft hatte, einen guten Absatz zu finden, gab ihm, was er verlangte, ging aber ganz ärgerlich und brummig fort. "It will not taste bitter," he said, "but first I will finish the jerkin before I bite." He put the bread beside him, sewed on, and made larger and bigger stitches for joy. »Nun, das Mus soll mir Gott gesegnen,« rief das Schneiderlein, »und soll mir Kraft und Stärke geben,« holte das Brot aus dem Schrank, schnitt sich ein Stück über den ganzen Laib und strich das Mus darüber. Meanwhile, the smell rose from the sweet mush to the wall, where the flies sat in great numbers, so that they were lured in and settled in droves. »Das wird nicht bitter schmecken,« sprach er, »aber erst will ich den Wams fertig machen, eh ich anbeiße. "Who has invited you?" Said the little tailor, chasing away the uninvited guests. «Er legte das Brot neben sich, nähte weiter und machte vor Freude immer größere Stiche. But the flies, which did not understand German, could not be rejected, but came in ever larger company again. Indes stieg der Geruch von dem süßen Mus hinauf an die Wand, wo die Fliegen in großer Menge saßen, so dass sie herangelockt wurden und sich darauf niederließen. At last the little tailor ran, as they say, the louse over his liver; he reached out of his hell for a cloth rag, and "wait, I will give it to you!" Suggested it mercilessly. »Ei, wer hat euch eingeladen?« sprach das Schneiderlein und jagte die ungebetenen Gäste fort. As it pulled away and counted, no less than seven were dead before him and stretched their legs. Die Fliegen aber, die kein Deutsch verstanden, ließen sich nicht abweisen, sondern kamen in immer größerer Gesellschaft wieder. "Are you such a fellow?" He said, and had to admire his own bravery, "that shall be experienced by the whole town." And in his haste the little tailor cut a belt, sewed it, and embroidered it with big letters on it Prank! "" What a city! "He continued," the whole world shall know! "And his heart shook with joy like a lamb's tail. Da lief dem Schneiderlein endlich, wie man sagt, die Laus über die Leber, es langte aus seiner Hölle nach einem Tuchlappen, und »wart, ich will es euch geben!« schlug es unbarmherzig drauf. The tailor tied his belt around his waist and wanted to go out into the world because he thought the workshop was too small for his bravery. Als es abzog und zählte, so lagen nicht weniger als sieben vor ihm tot und streckten die Beine. Before he left, he searched around the house to see if there was nothing he could take with him, but he found nothing but an old cheese, he pocketed. »Bist du so ein Kerl?« sprach er und musste selbst seine Tapferkeit bewundern, »das soll die ganze Stadt erfahren.« At the gate he saw a bird caught in the bushes and had to go to the cheese in his pocket. Und in der Hast schnitt sich das Schneiderlein einen Gürtel, nähte ihn und stickte mit großen Buchstaben darauf »siebene auf einen Streich!« Now he took the path bravely between his legs, and because he was light and agile, he felt no fatigue. »Ei was Stadt!« sprach er weiter, »die ganze Welt soll's erfahren!« und sein Herz wackelte ihm vor Freude wie ein Lämmerschwänzchen. The path led him to a mountain, and when he reached the highest peak, there sat a huge giant and looked around very leisurely.

Der Schneider band sich den Gürtel um den Leib und wollte in die Welt hinaus, weil er meinte, die Werkstätte sei zu klein für seine Tapferkeit. The little tailor approached him with courage, addressed him, and said, "Good day, comrade, cher, sit there and watch the vast world? Eh er abzog, suchte er im Haus herum, ob nichts da wäre, was er mitnehmen könnte, er fand aber nichts als einen alten Käse, den steckte er ein. I am just on the way and want to try. Vor dem Tore bemerkte er einen Vogel, der sich im Gesträuch gefangen hatte, der musste zu dem Käse in die Tasche. Do you want to go? "The giant looked contemptuously at the tailor and said," You lump! Nun nahm er den Weg tapfer zwischen die Beine, und weil er leicht und behend war, fühlte er keine Müdigkeit. you miserable fellow! "" That would be! "answered the little tailor, unbuttoning his coat, and showing the girdle to the giant," you can read what I am to a man. "The giant read" seven at a stroke, "said Those were people the tailor had killed, and got a little respect for the little guy. Der Weg führte ihn auf einen Berg, und als er den höchsten Gipfel erreicht hatte, so saß da ein gewaltiger Riese und schaute sich ganz gemächlich um. But first he wanted to test it, took a stone in his hand, and squeezed it to drip the water. Das Schneiderlein ging beherzt auf ihn zu, redete ihn an und sprach »guten Tag, Kamerad, gelt, du sitzest da und besiehst dir die weitläufige Welt? "Let me go," said the giant, "if you have strength." "Is that all?" Said the little tailor, "that's our game," he reached into his pocket, fetched the soft cheese and squeezed it the juice ran out. ich bin eben auf dem Wege dahin und will mich versuchen. "Tell me," he said, "that was a little better?" The giant did not know what to say and could not believe the little man. Hast du Lust mitzugehen?« Then the giant picked up a stone and threw it so high that it was almost impossible to see it with his eyes: "Well, you little man, do that for me." "Well thrown," said the tailor, "but the stone has but I must throw you back to earth, I want to throw you one, it should not come back at all "; He reached into his pocket, picked up the bird and threw it in the air. Der Riese sah den Schneider verächtlich an und sprach »du Lump! The bird, glad of his freedom, rose, flew away and did not return. du miserabler Kerl!« "How do you like the bit, comrade?" Asked the tailor. »Das wäre!« antwortete das Schneiderlein, knöpfte den Rock auf und zeigte dem Riesen den Gürtel, »da kannst du lesen, was ich für ein Mann bin.« "You can throw it," said the giant, "but now let us see if you are able to carry something proper." He led the little tailor to a mighty oak tree, which fell on the ground, and said, "If if you are strong enough, then help me carry the tree out of the forest. "" Gladly, "replied the little man," take only the trunk on your shoulder, I want to pick up the branches with the twig, and that is it The heaviest. "The giant took the trunk on his shoulder, but the tailor sat down on a branch, and the giant, who could not look around, had to carry the whole tree and the little tailor away. Der Riese las »siebene auf einen Streich,« meinte, das wären Menschen gewesen, die der Schneider erschlagen hätte, und kriegte ein wenig Respekt vor dem kleinen Kerl. It was quite funny there and good things, the song whistled "three tailors rode out the gate," as if carrying a tree was child's play. Doch wollte er ihn erst prüfen, nahm einen Stein in die Hand, und drückte ihn zusammen, dass das Wasser heraustropfte. The giant, after dragging away the heavy load for some distance, could not go on, and cried out, "I must drop the tree." The tailor sprang down, grasping the tree with both arms as if he had carried it, and said to the giant, "You are such a great fellow, and you can not even bear the tree." They walked on together, and as they passed a cherry tree, the giant grasped the crown of the tree where the most timely fruit hung, bending it down she gave the tailor a hand and told him to eat. »Das mach mir nach,« sprach der Riese, »wenn du Stärke hast.« But the little tailor was far too weak to hold the tree, and when the giant let go, the tree went up, and the tailor was thrown into the air. »Ist's weiter nichts?« sagte das Schneiderlein, »das ist bei unsereinem Spielwerk,« griff in die Tasche, holte den weichen Käse und drückte ihn, dass der Saft herauslief. When he had fallen down again without damage, the giant said, "What's that, do not you have the strength to hold the weak whip?" "The strength is not lacking," answered the tailor, "do you think that would be for one who hit the plane with a joke? »Gelt,« sprach er, »das war ein wenig besser?« I jumped over the tree because the hunters shoot down there in the bushes. Der Riese wusste nicht, was er sagen sollte, und konnte es von dem Männlein nicht glauben. Jump on, if you can. "The giant made the attempt, but could not come over the tree, but remained hanging in the branches, so that the tailor also retained the upper hand here. Da hob der Riese einen Stein auf und warf ihn so hoch, dass man ihn mit Augen kaum noch sehen konnte: »nun, du Erpelmännchen, das tu mir nach.« The giant said, "If you are such a brave fellow, come into our cave and stay with us." The tailor was ready to follow him. »Gut geworfen,« sagte der Schneider, »aber der Stein hat doch wieder zur Erde herabfallen müssen, ich will dir einen werfen, der soll gar nicht wiederkommen«; griff in die Tasche, nahm den Vogel und warf ihn in die Luft. When they arrived in the cave, there were other giants sitting by the fire, and each had a roast sheep in his hand and ate it. Der Vogel, froh über seine Freiheit, stieg auf, flog fort und kam nicht wieder. The little tailor looked around and thought, "It's much more extensive here than in my workshop." The giant pointed him to a bed and told him to lie down and sleep. »Wie gefällt dir das Stückchen, Kamerad?« fragte der Schneider. The tailor was too big for the tailor, he did not lie down, but crept into a corner. »Werfen kannst du wohl,« sagte der Riese, »aber nun wollen wir sehen, ob du imstande bist, etwas Ordentliches zu tragen.« When it was midnight, and the giant thought the tailor lay in deep sleep, he got up, took a big iron bar, and hit the bed in one fell swoop, saying he had killed the grasshopper. Er führte das Schneiderlein zu einem mächtigen Eichbaum, der da gefällt auf dem Boden lag, und sagte »wenn du stark genug bist, so hilf mir den Baum aus dem Walde heraustragen.« »Gerne,« antwortete der kleine Mann, »nimm du nur den Stamm auf deine Schulter, ich will die Äste mit dem Gezweig aufheben und tragen, das ist doch das Schwerste.« Der Riese nahm den Stamm auf die Schulter, der Schneider aber setzte sich auf einen Ast, und der Riese, der sich nicht umsehen konnte, musste den ganzen Baum und das Schneiderlein noch obendrein forttragen. With the earliest morning, the giants went into the forest and had completely forgotten the little tailor, then it suddenly came to be quite funny and daring therefore. Es war da hinten ganz lustig und guter Dinge, pfiff das Liedchen »es ritten drei Schneider zum Tore hinaus,« als wär das Baumtragen ein Kinderspiel. The giants were startled, afraid they were all going to kill them, and ran away in a hurry. Der Riese, nachdem er ein Stück Wegs die schwere Last fortgeschleppt hatte, konnte nicht weiter und rief »hör, ich muss den Baum fallen lassen.« The little tailor moved on, always following his pointed nose. Der Schneider sprang behendiglich herab, fasste den Baum mit beiden Armen, als wenn er ihn getragen hätte, und sprach zum Riesen »du bist ein so großer Kerl und kannst den Baum nicht einmal tragen.« Sie gingen zusammen weiter, und als sie an einem Kirschbaum vorbeigingen, fasste der Riese die Krone des Baums, wo die zeitigsten Früchte hingen, bog sie herab, gab sie dem Schneider in die Hand und hieß ihn essen. After a long walk, it entered the courtyard of a royal palace, and feeling weary, lay down in the grass and fell asleep. Das Schneiderlein aber war viel zu schwach, um den Baum zu halten, und als der Riese losließ, fuhr der Baum in die Höhe, und der Schneider ward mit in die Luft geschnellt. While it was lying there, the people came, looked at it from all sides, and read on the belt, "in a jiffy." "Oh," they said, "what does the great warrior want here in the midst of peace? Als er wieder ohne Schaden herabgefallen war, sprach der Riese »was ist das, hast du nicht Kraft, die schwache Gerte zu halten?« That must be a mighty lord. "They went and reported it to the king, saying that if war broke out it would be an important and useful man, and one should not omit it at all cost. »An der Kraft fehlt es nicht,« antwortete das Schneiderlein, »meinst du, das wäre etwas für einen, der siebene mit einem Streich getroffen hat? The king was pleased with the advice, and he sent one of his courtiers to the little tailor, who, when awake, would offer him military service. ich bin über den Baum gesprungen, weil die Jäger da unten in das Gebüsch schießen. The emissary stopped by the sleeper, waited until he stretched his limbs and opened his eyes, and then brought his request forward. Spring nach, wenn du's vermagst.« Der Riese machte den Versuch, konnte aber nicht über den Baum kommen, sondern blieb in den Ästen hängen, also dass das Schneiderlein auch hier die Oberhand behielt. "That is why I came here," he replied, "I am ready to serve in the king's service." So he was received honorably and assigned to him a special apartment. Der Riese sprach »wenn du ein so tapferer Kerl bist, so komm mit in unsere Höhle und übernachte bei uns.« Das Schneiderlein war bereit und folgte ihm. The warriors, however, had sat up to the tailor and wished it were a thousand miles away. Als sie in der Höhle anlangten, saßen da noch andere Riesen beim Feuer, und jeder hatte ein gebratenes Schaf in der Hand und aß davon. "What's to come of it?" They said to each other, "if we get squabbles with him and he's closing in on him, then there'll be no luck at all. Das Schneiderlein sah sich um und dachte »es ist doch hier viel weitläuftiger als in meiner Werkstatt.« Der Riese wies ihm ein Bett an und sagte, er sollte sich hineinlegen und ausschlafen. "We are not made," they said, "to endure beside a man who flattens one from a trifle." The King was saddened that for one he should lose all his faithful servants, wishing his eyes never saw him and would have liked to leave him again. Dem Schneiderlein war aber das Bett zu groß, er legte sich nicht hinein, sondern kroch in eine Ecke. But he did not dare to bid him farewell because he feared he would kill him and his people and sit on the royal throne. Als es Mitternacht war und der Riese meinte, das Schneiderlein läge in tiefem Schlafe, so stand er auf, nahm eine große Eisenstange und schlug das Bett mit einem Schlag durch, und meinte, er hätte dem Grashüpfer den Garaus gemacht. He pondered for a long time, finally finding some advice. Mit dem frühsten Morgen gingen die Riesen in den Wald und hatten das Schneiderlein ganz vergessen, da kam es auf einmal ganz lustig und verwegen dahergeschritten. He sent to the tailor and let him say, because he was such a great war hero, he wanted to make him a tender. Die Riesen erschraken, fürchteten, es schlüge sie alle tot, und liefen in einer Hast fort. In a forest of his land lived two giants who caused great harm with robbing, murdering, singeing and burning, nobody would approach them without putting their lives in danger. Das Schneiderlein zog weiter, immer seiner spitzen Nase nach. If he overcame and killed these two giants, he would give him his only daughter as his wife, and half the kingdom to the marriage-tax; and a hundred horsemen should also join in and assist him. Nachdem es lange gewandert war, kam es in den Hof eines königlichen Palastes, und da es Müdigkeit empfand, so legte es sich ins Gras und schlief ein. "That would be something for a man like you," thought the tailor, "a beautiful princess and a half kingdom are not offered to you every day." "Oh, yes," he replied, "I want the giants already tame, and do not need the hundred horsemen: whoever meets Sieben in one stroke need not be afraid of two. "The little tailor went out, and the hundred horsemen followed him. Während es da lag, kamen die Leute, betrachteten es von allen Seiten und lasen auf dem Gürtel »siebene auf einen Streich.« When he came to the edge of the forest, he said to his companions, "Just stay here, I want to deal with the giants on my own." Then he jumped into the woods and looked right and left. »Ach,« sprachen sie, »was will der große Kriegsheld hier mitten im Frieden? For a moment he saw both giants: they lay under a tree and slept and snored, so that the branches arched up and down. Das muss ein mächtiger Herr sein.« The tailor, not lazy, read both bags full of stones and climbed onto the tree. Sie gingen und meldeten es dem König, und meinten, wenn Krieg ausbrechen sollte, wäre das ein wichtiger und nützlicher Mann, den man um keinen Preis fortlassen dürfte. When it was in the middle, it slipped on a branch until it came to sit straight over the sleeper, and dropped one stone after the other on the chest of one giant. Dem König gefiel der Rat, und er schickte einen von seinen Hofleuten an das Schneiderlein ab, der sollte ihm, wenn es aufgewacht wäre, Kriegsdienste anbieten. The giant did not feel anything for a long time, but finally he woke up, nudged his companion and said, "What are you hitting me?" "You're dreaming," said the other, "I'm not beating you." They went to sleep again, tossing the tailor on the second down a stone. Der Abgesandte blieb bei dem Schläfer stehen, wartete, bis er seine Glieder streckte und die Augen aufschlug, und brachte dann seinen Antrag vor. Cried the other. "Why are you throwing me?" "I'm not throwing you," answered the first, muttering. »Eben deshalb bin ich hierher gekommen,« antwortete er, »ich bin bereit, in des Königs Dienste zu treten.« They squabbled for a while, but because they were tired, they were good, and their eyes closed again. Also ward er ehrenvoll empfangen und ihm eine besondere Wohnung angewiesen. The little tailor started his game again, picked out the thickest stone and threw it on the first giant with all his might on the chest. Die Kriegsleute aber waren dem Schneiderlein aufgesessen und wünschten, es wäre tausend Meilen weit weg. »Was soll daraus werden?« sprachen sie untereinander, »wenn wir Zank mit ihm kriegen und er haut zu, so fallen auf jeden Streich siebene. The other paid with the same coin, and they became so angry that they ripped out trees, beat each other, until they both fell dead on the ground at the same time. Da kann unsereiner nicht bestehen.« Now the little tailor jumped down. Also fassten sie einen Entschluss, begaben sich allesamt zum König und baten um ihren Abschied. "Fortunately," said it, "that they did not tear the tree I was sitting on, otherwise I would have had to jump like a squirrel on another: but one of us is fleeting!" He drew his sword and put it in everyone's hands A few good blows in the chest, then it went out to the travelers and said: "The work is done, I killed both of them: but they have come down hard, they have pulled out trees in adversity and resisted, after all that does not help, if one comes as I do, killing seven on one level. "" Are you not wounded? "the riders asked. »Wir sind nicht gemacht,« sprachen sie, »neben einem Mann auszuhalten, der siebene auf einen Streich schlägt.« "There are good ways," replied the tailor, "not a single hair did they bend me." The riders refused to believe him, and rode into the forest, where they found the giants swimming in their blood, and around them were the torn-away trees , Der König war traurig, dass er um des einen willen alle seine treuen Diener verlieren sollte, wünschte, dass seine Augen ihn nie gesehen hätten, und wäre ihn gerne wieder los gewesen. The little tailor demanded the promised reward from the king, but he rejoiced his promise, and he reflected anew how to get rid of the hero. Aber er getrauete sich nicht, ihm den Abschied zu geben, weil er fürchtete, er möchte ihn samt seinem Volke totschlagen und sich auf den königlichen Thron setzen. "Before you receive my daughter and half the kingdom," he said to him, "you must do another heroic deed. Er sann lange hin und her, endlich fand er einen Rat. There's a unicorn running in the woods doing a lot of damage, you've got to catch that first. "" I'm even less afraid of a unicorn than two giants; That's my business. "He took a rope and an ax with him, went out into the forest, and once again called those who were assigned to him outside. Er schickte zu dem Schneiderlein und ließ ihm sagen, weil er ein so großer Kriegsheld wäre, so wollte er ihm ein Anerbieten machen. He did not have to search too long, the unicorn came along and jumped on the tailor, as if impaling him without any ado. In einem Walde seines Landes hausten zwei Riesen, die mit Rauben, Morden, Sengen und Brennen großen Schaden stifteten, niemand dürfte sich ihnen nahen, ohne sich in Lebensgefahr zu setzen. "Gentle, gently," said he, "that does not happen so quickly," stopped, and waited until the animal was very close, then leaped neatly behind the tree. Wenn er diese beiden Riesen überwände und tötete, so wollte er ihm seine einzige Tochter zur Gemahlin geben und das halbe Königreich zur Ehesteuer; auch sollten hundert Reiter mitziehen und ihm Beistand leisten. The unicorn ran with all his might against the tree, poking his horn so hard in the trunk that it did not have enough strength to pull it out, and so it was trapped. »Das wäre so etwas für einen Mann, wie du bist,« dachte das Schneiderlein, »eine schöne Königstochter und ein halbes Königreich wird einem nicht alle Tage angeboten.« "Now I have the bird," said the tailor, coming out from behind the tree, putting the rope around the neck of the unicorn, then slicing the horn out of the tree with the ax, and when all was well, he led it Beast and brought it to the king. »O ja,« gab er zur Antwort, »die Riesen will ich schon bändigen, und habe die hundert Reiter dabei nicht nötig: wer siebene auf einen Streich trifft, braucht sich vor zweien nicht zu fürchten.« Das Schneiderlein zog aus, und die hundert Reiter folgten ihm. The King did not want to grant him the promised reward, and made a third demand. Als er zu dem Rand des Waldes kam, sprach er zu seinen Begleitern »bleibt hier nur halten, ich will schon allein mit den Riesen fertig werden.« The tailor should first catch him a boar before the wedding, which did great damage in the forest; the hunters should assist him. Dann sprang er in den Wald hinein und schaute sich rechts und links um. "Gladly," said the tailor, "it is child's play." He did not take the hunters with him into the forest, and she was well satisfied, for the boar had received her so many times that they did not want to imitate him. Über ein Weilchen erblickte er beide Riesen: sie lagen unter einem Baume und schliefen und schnarchten dabei, dass sich die Äste auf- und niederbogen. When the pig saw the tailor, it ran toward him with a foaming mouth and teeth, and wished to throw it to the ground. The fugitive hero, however, jumped into a chapel that was near, and up in a sentence to the window , Das Schneiderlein, nicht faul, las beide Taschen voll Steine und stieg damit auf den Baum. The pig had run after him, but he hopped around the outside and slammed the door behind him; there was the angry animal trapped, too heavy and unwieldy to jump out the window. Als es in der Mitte war, rutschte es auf einen Ast, bis es gerade über die Schläfer zu sitzen kam, und ließ dem einen Riesen einen Stein nach dem andern auf die Brust fallen. The tailor called for the hunters, who had to see the prisoner with their own eyes: but the hero went to the king, who now, whether he liked it or not, had to keep his promise and surrendered to him his daughter and half the kingdom. Der Riese spürte lange nichts, doch endlich wachte er auf, stieß seinen Gesellen an und sprach »was schlägst du mich?« Had he known that not a war hero, but a little tailor stood before him, he would have gone to his heart even more. »Du träumst,« sagte der andere, »ich schlage dich nicht.« The wedding was thus held with great splendor and little joy, and made a tailor a king. Sie legten sich wieder zum Schlaf, da warf der Schneider auf den zweiten einen Stein herab. After some time, the young queen heard in the night how her husband spoke in the dream, "Boy, make me the jerkin and patch my trousers, or I'll hit you on the ears." Then she noticed in which alley young gentleman was born, complained her father's suffering the next morning, and begged him to help her with the man who was nothing but a tailor. »Was soll das?« rief der andere, »warum wirfst du mich?« »Ich werfe dich nicht,« antwortete der erste und brummte. "I want to put a stop to that thing," said the tailor. Sie zankten sich eine Weile herum, doch weil sie müde waren, ließen sie's gut sein, und die Augen fielen ihnen wieder zu. In the evening, he usually went to bed with his wife. When she thought he had fallen asleep she got up, opened the door and lay down again. Das Schneiderlein fing sein Spiel von neuem an, suchte den dicksten Stein aus und warf ihn dem ersten Riesen mit aller Gewalt auf die Brust. The little tailor, who only pretended to be asleep, began to shout brightly, "Boy, make the jerkin and patch my pants, or I'll hit you over the ears! »Das ist zu arg!« schrie er, sprang wie ein Unsinniger auf und stieß seinen Gesellen wider den Baum, dass dieser zitterte. I hit Sevens with a prank, killed two giants, carried off a unicorn, and caught a boar, and was to be afraid of those outside the chamber! "As they heard the tailor speak, she was overcome with a great fear, she ran as if the wild army were behind them, and no one wanted to venture more to him. Der andere zahlte mit gleicher Münze, und sie gerieten in solche Wut, dass sie Bäume ausrissen, aufeinander losschlugen, so lang, bis sie endlich beide zugleich tot auf die Erde fielen. So the little tailor was king in his day. Nun sprang das Schneiderlein herab. »Ein Glück nur,« sprach es, »dass sie den Baum, auf dem ich saß, nicht ausgerissen haben, sonst hätte ich wie ein Eichhörnchen auf einen andern springen müssen: doch unsereiner ist flüchtig!« Es zog sein Schwert und versetzte jedem ein paar tüchtige Hiebe in die Brust, dann ging es hinaus zu den Reitern und sprach »die Arbeit ist getan, ich habe beiden den Garaus gemacht: aber hart ist es hergegangen, sie haben in der Not Bäume ausgerissen und sich gewehrt, doch das hilft alles nichts, wenn einer kommt wie ich, der siebene auf einen Streich schlägt.« »Seid Ihr denn nicht verwundet?« fragten die Reiter. »Das hat gute Wege,« antwortete der Schneider, »kein Haar haben sie mir gekrümmt.« Die Reiter wollten ihm keinen Glauben beimessen und ritten in den Wald hinein: da fanden sie die Riesen in ihrem Blute schwimmend, und ringsherum lagen die ausgerissenen Bäume. Das Schneiderlein verlangte von dem König die versprochene Belohnung, den aber reute sein Versprechen und er sann aufs neue, wie er sich den Helden vom Halse schaffen könnte. »Ehe du meine Tochter und das halbe Reich erhältst,« sprach er zu ihm, »musst du noch eine Heldentat vollbringen. In dem Walde läuft ein Einhorn, das großen Schaden anrichtet, das musst du erst einfangen.« »Vor einem Einhorne fürchte ich mich noch weniger als vor zwei Riesen; siebene auf einen Streich, das ist meine Sache.« Er nahm sich einen Strick und eine Axt mit, ging hinaus in den Wald, und hieß abermals die, welche ihm zugeordnet waren, außen warten. Er brauchte nicht lange zu suchen, das Einhorn kam bald daher und sprang geradezu auf den Schneider los, als wollte es ihn ohne Umstände aufspießen. He didn't have to look for long, the unicorn soon came along and just jumped at the tailor as if it wanted to impale him without any trouble. »Sachte, sachte,« sprach er, »so geschwind geht das nicht,« blieb stehen und wartete, bis das Tier ganz nahe war, dann sprang er behendiglich hinter den Baum. Das Einhorn rannte mit aller Kraft gegen den Baum und spießte sein Horn so fest in den Stamm, dass es nicht Kraft genug hatte, es wieder herauszuziehen, und so war es gefangen. The unicorn ran against the tree with all its might and speared its horn so hard into the trunk that it did not have strength enough to pull it out again, and so it was trapped. »Jetzt hab ich das Vöglein,« sagte der Schneider, kam hinter dem Baum hervor, legte dem Einhorn den Strick erst um den Hals, dann hieb er mit der Axt das Horn aus dem Baum, und als alles in Ordnung war, führte er das Tier ab und brachte es dem König. Der König wollte ihm den verheißenen Lohn noch nicht gewähren, und machte eine dritte Forderung. Der Schneider sollte ihm vor der Hochzeit erst ein Wildschwein fangen, das in dem Wald großen Schaden tat; die Jäger sollten ihm Beistand leisten. »Gerne,« sprach der Schneider, »das ist ein Kinderspiel.« Die Jäger nahm er nicht mit in den Wald, und sie warens wohl zufrieden, denn das Wildschwein hatte sie schon mehrmals so empfangen, dass sie keine Lust hatten, ihm nachzustellen. He did not take the hunters into the forest, and they were well satisfied, because the wild boar had already received them several times in such a way that they did not feel like chasing him. Als das Schwein den Schneider erblickte, lief es mit schäumendem Munde und wetzenden Zähnen auf ihn zu und wollte ihn zur Erde werfen: der flüchtige Held aber sprang in eine Kapelle, die in der Nähe war, und gleich oben zum Fenster in einem Satze wieder hinaus. When the pig saw the tailor, it ran at him with foaming mouth and sharpening teeth and wanted to throw him to the ground: but the fugitive hero jumped into a nearby chapel and immediately out again at the top of the window in one bound. Das Schwein war hinter ihm hergelaufen, er aber hüpfte außen herum und schlug die Türe hinter ihm zu; da war das wütende Tier gefangen, das viel zu schwer und unbehilflich war, um zu dem Fenster hinauszuspringen. The pig had run after him, but he hopped around the outside and slammed the door behind him; there was the angry animal trapped, much too heavy and unhelpful to jump out to the window. Das Schneiderlein rief die Jäger herbei, die mussten den Gefangenen mit eigenen Augen sehen: der Held aber begab sich zum Könige, der nun, er mochte wollen oder nicht, sein Versprechen halten musste und ihm seine Tochter und das halbe Königreich übergab. Hätte er gewusst, dass kein Kriegsheld, sondern ein Schneiderlein vor ihm stand, es wäre ihm noch mehr zu Herzen gegangen. Die Hochzeit ward also mit großer Pracht und kleiner Freude gehalten, und aus einem Schneider ein König gemacht. Nach einiger Zeit hörte die junge Königin in der Nacht, wie ihr Gemahl im Traume sprach »Junge, mach mir den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen.« Da merkte sie, in welcher Gasse der junge Herr geboren war, klagte am andern Morgen ihrem Vater ihr Leid und bat, er möchte ihr von dem Manne helfen, der nichts anders als ein Schneider wäre. Der König sprach ihr Trost zu und sagte »lass in der nächsten Nacht deine Schlafkammer offen, meine Diener sollen außen stehen und, wenn er eingeschlafen ist, hineingehen, ihn binden und auf ein Schiff tragen, das ihn in die weite Welt führt.« Die Frau war damit zufrieden, des Königs Waffenträger aber, der alles mit angehört hatte, war dem jungen Herrn gewogen und hinterbrachte ihm den ganzen Anschlag. The woman was satisfied with this, but the king's armor-bearer, who had overheard everything, was favorably disposed toward the young lord and told him the whole plot. »Dem Ding will ich einen Riegel vorschieben,« sagte das Schneiderlein. "I want to put a stop to that thing," said the little tailor. Abends legte es sich zu gewöhnlicher Zeit mit seiner Frau zu Bett: als sie glaubte, er sei eingeschlafen, stand sie auf, öffnete die Türe und legte sich wieder. In the evening he went to bed with his wife at the usual time: when she thought he had fallen asleep, she got up, opened the door and lay down again. Das Schneiderlein, das sich nur stellte, als wenn es schlief, fing an mit heller Stimme zu rufen »Junge, mach den Wams und flick mir die Hosen, oder ich will dir die Elle über die Ohren schlagen! ich habe siebene mit einem Streiche getroffen, zwei Riesen getötet, ein Einhorn fortgeführt und ein Wildschwein gefangen, und sollte mich vor denen fürchten, die draußen vor der Kammer stehen!« Als diese den Schneider so sprechen hörten, überkam sie eine große Furcht, sie liefen, als wenn das wilde Heer hinter ihnen wäre, und keiner wollte sich mehr an ihn wagen. Also war und blieb das Schneiderlein sein Lebtag König. So the little tailor was and remained king for the rest of his life.