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Grimms Märchen, Daumesdick (1)

Daumesdick (1)

Daumesdick

Es war ein armer Bauersmann, der saß abends beim Herd und schürte das Feuer, und die Frau saß und spann. Da sprach er »wie ists so traurig, daß wir keine Kinder haben! es ist so still bei uns, und in den andern Häusern ists so laut und lustig.« »Ja,« antwortete die Frau und seufzte, »wenns nur ein einziges wäre, und wenns auch ganz klein wäre, nur Daumens groß, so wollte ich schon zufrieden sein; wir hättens doch von Herzen lieb.« Nun geschah es, daß die Frau kränklich ward und nach sieben Monaten ein Kind gebar, das zwar an allen Gliedern vollkommen, aber nicht länger als ein Daumen war. Da sprachen sie »es ist, wie wir es gewünscht haben, und es soll unser liebes Kind sein,« und nannten es nach seiner Gestalt Daumesdick. Sie ließens nicht an Nahrung fehlen, aber das Kind ward nicht größer, sondern blieb, wie es in der ersten Stunde gewesen war; doch schaute es verständig aus den Augen und zeigte sich bald als ein kluges und behendes Ding, dem alles glückte, was es anfing. Der Bauer machte sich eines Tages fertig, in den Wald zu gehen und Holz zu fällen, da sprach er so vor sich hin »nun 172 wollt ich, daß einer da wäre, der mir den Wagen nachbrächte.« »O Vater,« rief Daumesdick, »den Wagen will ich schon bringen, verlaßt Euch drauf, er soll zur bestimmten Zeit im Walde sein.« Da lachte der Mann und sprach »wie sollte das zugehen, du bist viel zu klein, um das Pferd mit dem Zügel zu leiten.« »Das tut nichts, Vater, wenn nur die Mutter anspannen will, ich setze mich dem Pferd ins Ohr und rufe ihm zu, wie es gehen soll« »Nun,« antwortete der Vater, »einmal wollen wirs versuchen.« Als die Stunde kam, spannte die Mutter an und setzte Daumesdick ins Ohr des Pferdes, und dann rief der Kleine, wie das Pferd gehen sollte, »jüh und joh! hott und har!« Da ging es ganz ordentlich als wie bei einem Meister, und der Wagen fuhr den rechten Weg nach dem Walde. Es trug sich zu, als er eben um eine Ecke bog und der Kleine »har, har!« rief, daß zwei fremde Männer daherkamen. »Mein,« sprach der eine, »was ist das? da fährt ein Wagen, und ein Fuhrmann ruft dem Pferde zu, und ist doch nicht zu sehen.« »Das geht nicht mit rechten Dingen zu,« sagte der andere, »wir wollen dem Karren folgen und sehen, wo er anhält.« Der Wagen aber fuhr vollends in den Wald hinein und richtig zu dem Platze, wo das Holz gehauen ward. Als Daumesdick seinen Vater erblickte, rief er ihm zu »siehst du, Vater, da bin ich mit dem Wagen, nun hol mich runter.« Der Vater faßte das Pferd mit der Linken und holte mit der Rechten sein Söhnlein aus dem Ohr, das sich ganz lustig auf einen Strohhalm niedersetzte. Als die beiden fremden Männer den Daumesdick erblickten, wußten sie nicht, was sie vor Verwunderung sagen sollten. Da nahm der eine den andern beiseit und sprach »hör, der kleine Kerl könnte unser Glück machen, wenn wir ihn in einer großen Stadt für Geld sehen ließen: wir wollen ihn kaufen« Sie gingen zu dem Bauer und sprachen »verkauft uns den kleinen Mann, er solls gut bei uns haben.« »Nein,« antwortete der Vater, »es ist mein Herzblatt, und ist mir für alles Gold in der Welt nicht feil!« Daumesdick aber, als er von dem Handel gehört, war an den Rockfalten seines Vaters hinaufgekrochen, stellte sich ihm auf die Schulter und wisperte ihm ins Ohr »Vater, gib mich 173 nur hin, ich will schon wieder zurückkommen.« Da gab ihn der Vater für ein schönes Stück Geld den beiden Männern hin. »Wo willst du sitzen?« sprachen sie zu ihm. »Ach, setzt mich nur auf den Rand von eurem Hut, da kann ich auf und ab spazieren und die Gegend betrachten, und falle doch nicht herunter.« Sie taten ihm den Willen, und als Daumesdick Abschied von seinem Vater genommen hatte, machten sie sich mit ihm fort. So gingen sie, bis es dämmrig ward, da sprach der Kleine »hebt mich einmal herunter, es ist nötig.« »Bleib nur droben,« sprach der Mann, auf dessen Kopf er saß, »ich will mir nichts draus machen, die Vögel lassen mir auch manchmal was drauf fallen.« »Nein,« sprach Daumesdick, »ich weiß auch, was sich schickt: hebt mich nur geschwind herab.« Der Mann nahm den Hut ab und setzte den Kleinen auf einen Acker am Weg, da sprang und kroch er ein wenig zwischen den Schollen hin und her, dann schlüpfte er plötzlich in ein Mausloch, das er sich ausgesucht hatte »Guten Abend, ihr Herren, geht nur ohne mich heim,« rief er ihnen zu, und lachte sie aus. Sie liefen herbei und stachen mit Stö- cken in das Mausloch, aber das war vergebliche Mühe: Daumesdick kroch immer weiter zurück, und da es bald ganz dunkel ward, so mußten sie mit Ärger und mit leerem Beutel wieder heim wandern. Als Daumesdick merkte, daß sie fort waren, kroch er aus dem unterirdischen Gang wieder hervor. »Es ist auf dem Acker in der Finsternis so gefährlich gehen,« sprach er, »wie leicht bricht einer Hals und Bein.« Zum Glück stieß er an ein leeres Schneckenhaus. »Gottlob,« sagte er, »da kann ich die Nacht sicher zubringen,« und setzte sich hinein. Nicht lang, als er eben einschlafen wollte, so hörte er zwei Männer vor- übergehen, davon sprach der eine »wie wirs nur anfangen, um dem reichen Pfarrer sein Geld und sein Silber zu holen?« »Das könnt ich dir sagen,« rief Daumesdick dazwischen. »Was war das?« sprach der eine Dieb erschrocken, »ich hörte jemand sprechen.« Sie blieben stehen und horchten, da sprach Daumesdick wieder »nehmt mich mit, so will ich euch hel- 174 fen.« »Wo bist du denn?« »Sucht nur auf der Erde und merkt, wo die Stimme herkommt,« antwortete er Da fanden ihn endlich die Diebe und hoben ihn in die Höhe. »Du kleiner Wicht, was willst du uns helfen!« sprachen sie. »Seht,« antwortete er, »ich krieche zwischen den Eisenstäben in die Kammer des Pfarrers und reiche euch heraus, was ihr haben wollt.« »Wohlan,« sagten sie, »wir wollen sehen, was du kannst.« Als sie bei dem Pfarrhaus kamen, kroch Daumesdick in die Kammer, schrie aber gleich aus Leibeskräften »wollt ihr alles haben, was hier ist?« Die Diebe erschraken und sagten »so sprich doch leise, damit niemand aufwacht.« Aber Daumesdick tat, als hätte er sie nicht verstanden, und schrie von neuem »was wollt ihr? wollt ihr alles haben, was hier ist?« Das hörte die Köchin, die in der Stube daran schlief, richtete sich im Bett auf und horchte. Die Diebe aber waren vor Schrecken ein Stück Wegs zurückgelaufen, endlich faßten sie wieder Mut und dachten »der kleine Kerl will uns necken.« Sie kamen zurück und flü- sterten ihm zu »nun mach Ernst und reich uns etwas heraus.« Da schrie Daumesdick noch einmal, so laut er konnte »ich will euch ja alles geben, reicht nur die Hände herein.« Das hörte die horchende Magd ganz deutlich, sprang aus dem Bett und stolperte zur Tür herein Die Diebe liefen fort und rannten, als wäre der wilde Jäger hinter ihnen; die Magd aber, als sie nichts bemerken konnte, ging ein Licht anzünden. Wie sie damit herbeikam, machte sich Daumesdick, ohne daß er gesehen wurde, hinaus in die Scheune: die Magd aber, nachdem sie alle Winkel durchgesucht und nichts gefunden hatte, legte sich endlich wieder zu Bett und glaubte, sie hätte mit offenen Augen und Ohren doch nur geträumt. Daumesdick war in den Heuhälmchen herumgeklettert und hatte einen schönen Platz zum Schlafen gefunden: da wollte er sich ausruhen, bis es Tag wäre, und dann zu seinen Eltern wieder heimgehen. Aber er mußte andere Dinge erfahren! ja, es gibt viel Trübsal und Not auf der Welt! Die Magd stieg, als der Tag graute, schon aus dem Bett, um das Vieh zu füttern. Ihr erster Gang war in die Scheune, wo sie einen Arm voll Heu 175 packte, und gerade dasjenige, worin der arme Daumesdick lag und schlief. Er schlief aber so fest, daß er nichts gewahr ward, und nicht eher aufwachte, als bis er in dem Maul der Kuh war, die ihn mit dem Heu aufgerafft hatte. »Ach Gott,« rief er, »wie bin ich in die Walkmühle geraten!« merkte aber bald, wo er war. Da hieß es aufpassen, daß er nicht zwischen die Zähne kam und zermalmt ward, und hernach mußte er doch mit in den Magen hinabrutschen. »In dem Stübchen sind die Fenster vergessen,« sprach er, »und scheint keine Sonne hinein: ein Licht wird auch nicht gebracht.« Überhaupt gefiel ihm das Quartier schlecht, und was das Schlimmste war, es kam immer mehr neues Heu zur Türe hinein, und der Platz ward immer enger Da rief er endlich in der Angst, so laut er konnte, »bringt mir kein frisch Futter mehr, bringt mir kein frisch Futter mehr.« Die Magd melkte gerade die Kuh, und als sie sprechen hörte, ohne jemand zu sehen, und es dieselbe Stimme war, die sie auch in der Nacht gehört hatte, erschrak sie so, daß sie von ihrem Stühlchen herabglitschte und die Milch verschüttete. Sie lief in der größten Hast zu ihrem Herrn und rief »ach Gott, Herr Pfarrer, die Kuh hat geredet.« »Du bist verrückt,« antwortete der Pfarrer, ging aber doch selbst in den Stall und wollte nachsehen, was es da gäbe. Kaum aber hatte er den Fuß hineingesetzt, so rief Daumesdick aufs neue »bringt mir kein frisch Futter mehr, bringt mir kein frisch Futter mehr.« Da erschrak der Pfarrer selbst, meinte, es wäre ein böser Geist in die Kuh gefahren, und hieß sie töten. Sie ward geschlachtet, der Magen aber, worin Daumesdick steckte, auf den Mist geworfen. Daumesdick hatte große Mühe, sich hindurchzuarbeiten, und hatte große Mühe damit, doch brachte ers so weit, daß er Platz bekam, aber als er eben sein Haupt herausstrecken wollte, kam ein neues Unglück. Ein hungriger Wolf lief heran und verschlang den ganzen Magen mit einem Schluck. Daumesdick verlor den Mut nicht, »vielleicht,« dachte er, »läßt der Wolf mit sich reden,« und rief ihm aus dem Wanste zu »lieber Wolf, ich weiß dir einen herrlichen Fraß« »Wo ist der zu holen?« sprach der Wolf. »In dem und dem Haus, da mußt 176 du durch die Gosse hineinkriechen, und wirst Kuchen, Speck und Wurst finden, so viel du essen willst,« und beschrieb ihm genau seines Vaters Haus. Der Wolf ließ sich das nicht zweimal sagen, drängte sich in der Nacht zur Gosse hinein und fraß in der Vorratskammer nach Herzenslust. Als er sich gesättigt hatte, wollte er wieder fort, aber er war so dick geworden, daß er denselben Weg nicht wieder hinaus konnte. Darauf hatte Daumesdick gerechnet und fing nun an, in dem Leib des Wolfes einen gewaltigen Lärmen zu machen, tobte und schrie, was er konnte. »Willst du stille sein,« sprach der Wolf, »du weckst die Leute auf.« »Ei was,« antwortete der Kleine, »du hast dich satt gefressen, ich will mich auch lustig machen,« und fing von neuem an, aus allen Kräften zu schreien. Davon erwachte endlich sein Vater und seine Mutter, liefen an die Kammer und schauten durch die Spalte hinein. Wie sie sahen, daß ein Wolf darin hauste, liefen sie davon, und der Mann holte eine Axt, und die Frau die Sense. »Bleib dahinten,« sprach der Mann, als sie in die Kammer traten, »wenn ich ihm einen Schlag gegeben habe, und er davon noch nicht tot ist, so mußt du auf ihn einhauen, und ihm den Leib zerschneiden« Da hörte Daumesdick die Stimme seines Vaters und rief »lieber Vater, ich bin hier, ich stecke im Leibe des Wolfs.« Sprach der Vater voll Freuden »gottlob, unser liebes Kind hat sich wiedergefunden,« und hieß die Frau die Sense wegtun, damit Daumesdick nicht beschädigt würde. Danach holte er aus, und schlug dem Wolf einen Schlag auf den Kopf, daß er tot niederstürzte, dann suchten sie Messer und Schere, schnitten ihm den Leib auf und zogen den Kleinen wieder hervor. »Ach,« sprach der Vater, »was haben wir für Sorge um dich ausgestanden!« »Ja, Vater, ich bin viel in der Welt herumgekommen; gottlob, daß ich wieder frische Luft schöpfe!« »Wo bist du denn all gewesen?« »Ach, Vater, ich war in einem Mauseloch, in einer Kuh Bauch und in eines Wolfes Wanst: nun bleib ich bei euch.« »Und wir verkaufen dich um alle Reichtümer der Welt nicht wieder,« sprachen die Eltern, herzten und küßten ihren lieben Daumesdick. Sie gaben ihm zu essen und trinken, 177 und ließen ihm neue Kleider machen, denn die seinigen waren ihm auf der Reise verdorben.

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Daumesdick (1) Thumb thick (1) 親指の太さ (1)

Daumesdick

Es war ein armer Bauersmann, der saß abends beim Herd und schürte das Feuer, und die Frau saß und spann. It was a poor farmer who sat by the hearth in the evening and stoked the fire, and the woman sat and spun. Da sprach er »wie ists so traurig, daß wir keine Kinder haben! Then he said, "How sad it is that we have no children! es ist so still bei uns, und in den andern Häusern ists so laut und lustig.« »Ja,« antwortete die Frau und seufzte, »wenns nur ein einziges wäre, und wenns auch ganz klein wäre, nur Daumens groß, so wollte ich schon zufrieden sein; wir hättens doch von Herzen lieb.« Nun geschah es, daß die Frau kränklich ward und nach sieben Monaten ein Kind gebar, das zwar an allen Gliedern vollkommen, aber nicht länger als ein Daumen war. it is so quiet with us, and in the other houses it is so loud and funny. "" Yes, "answered the woman, and sighed," if only one were, and if only small, only thumb-sized, I would be satisfied already; we should have loved each other. "Now it happened that the woman became sickly, and after seven months gave birth to a child that, though complete on all limbs, was no more than a thumb. Da sprachen sie »es ist, wie wir es gewünscht haben, und es soll unser liebes Kind sein,« und nannten es nach seiner Gestalt Daumesdick. Then they said, "It is as we have wished, and it shall be our beloved child," and called it, according to his form, the thumb-thief. Sie ließens nicht an Nahrung fehlen, aber das Kind ward nicht größer, sondern blieb, wie es in der ersten Stunde gewesen war; doch schaute es verständig aus den Augen und zeigte sich bald als ein kluges und behendes Ding, dem alles glückte, was es anfing. She did not lack food, but the child did not grow up, but stayed as she had been in the first hour; but it looked out of sight intelligently and soon proved to be a clever and agile thing that succeeded in everything it started. Der Bauer machte sich eines Tages fertig, in den Wald zu gehen und Holz zu fällen, da sprach er so vor sich hin »nun 172 wollt ich, daß einer da wäre, der mir den Wagen nachbrächte.« »O Vater,« rief Daumesdick, »den Wagen will ich schon bringen, verlaßt Euch drauf, er soll zur bestimmten Zeit im Walde sein.« Da lachte der Mann und sprach »wie sollte das zugehen, du bist viel zu klein, um das Pferd mit dem Zügel zu leiten.« »Das tut nichts, Vater, wenn nur die Mutter anspannen will, ich setze mich dem Pferd ins Ohr und rufe ihm zu, wie es gehen soll« »Nun,« antwortete der Vater, »einmal wollen wirs versuchen.« Als die Stunde kam, spannte die Mutter an und setzte Daumesdick ins Ohr des Pferdes, und dann rief der Kleine, wie das Pferd gehen sollte, »jüh und joh! The farmer made himself ready one day to go into the woods and fell wood, and he said to himself, "Now I want someone to be there to carry the car." "Oh, father," cried Daumesdick "I'll bring the car, depend on it, it should be in the forest at the appointed time." Then the man laughed and said, "How could that be? You're far too small to lead the horse with the reins. "It does not matter, father, if only the mother wants to tense up, I'll sit in the horse's ear and tell him how to do it." "Well," said the father, "let's try." The hour came, tensed her mother and put thumb-stick in the horse's ear, and then the little one called how the horse should go, "juh and joh! hott und har!« Da ging es ganz ordentlich als wie bei einem Meister, und der Wagen fuhr den rechten Weg nach dem Walde. Es trug sich zu, als er eben um eine Ecke bog und der Kleine »har, har!« rief, daß zwei fremde Männer daherkamen. It came to pass as he turned a corner and the little one called "har, har!" That two strange men came along. »Mein,« sprach der eine, »was ist das? da fährt ein Wagen, und ein Fuhrmann ruft dem Pferde zu, und ist doch nicht zu sehen.« »Das geht nicht mit rechten Dingen zu,« sagte der andere, »wir wollen dem Karren folgen und sehen, wo er anhält.« Der Wagen aber fuhr vollends in den Wald hinein und richtig zu dem Platze, wo das Holz gehauen ward. there's a cart, and a driver calls to the horse, and it's not there to be seen. "" That's not right, "said the other." We want to follow the cart and see where it stops. " But the carriage drove completely into the forest and right to the place where the wood was carved. Als Daumesdick seinen Vater erblickte, rief er ihm zu »siehst du, Vater, da bin ich mit dem Wagen, nun hol mich runter.« Der Vater faßte das Pferd mit der Linken und holte mit der Rechten sein Söhnlein aus dem Ohr, das sich ganz lustig auf einen Strohhalm niedersetzte. When Daumesdick saw his father, he shouted to him, "You see, father, here I am with the car, now get me down." The father grabbed the horse with his left hand and pulled out his little son with his right hand put on a straw in a funny way. Als die beiden fremden Männer den Daumesdick erblickten, wußten sie nicht, was sie vor Verwunderung sagen sollten. When the two strange men saw the thud, they did not know what to say in amazement. Da nahm der eine den andern beiseit und sprach »hör, der kleine Kerl könnte unser Glück machen, wenn wir ihn in einer großen Stadt für Geld sehen ließen: wir wollen ihn kaufen« Sie gingen zu dem Bauer und sprachen »verkauft uns den kleinen Mann, er solls gut bei uns haben.« »Nein,« antwortete der Vater, »es ist mein Herzblatt, und ist mir für alles Gold in der Welt nicht feil!« Daumesdick aber, als er von dem Handel gehört, war an den Rockfalten seines Vaters hinaufgekrochen, stellte sich ihm auf die Schulter und wisperte ihm ins Ohr »Vater, gib mich 173 nur hin, ich will schon wieder zurückkommen.« Da gab ihn der Vater für ein schönes Stück Geld den beiden Männern hin. Then one took the other aside and said, "Listen, the little fellow could make us lucky if we let him see in a big city for money: we want to buy him." They went to the peasant and spoke, "sell us the little man 'He shall have a good time with us.' 'No,' answered the father, 'it is my heart-piece, and I am not in the world for all the gold in the world!' But Daumesdick, when he heard of the trade, was at the creases He crawled up his shoulder and whispered in his ear, "Father, just give me that, I'll be back again." Then his father gave him to the two men for a nice chunk of money. »Wo willst du sitzen?« sprachen sie zu ihm. "Where do you want to sit?" They said to him. »Ach, setzt mich nur auf den Rand von eurem Hut, da kann ich auf und ab spazieren und die Gegend betrachten, und falle doch nicht herunter.« Sie taten ihm den Willen, und als Daumesdick Abschied von seinem Vater genommen hatte, machten sie sich mit ihm fort. "Oh, just put me on the edge of your hat, I can walk up and down and look at the area, and do not fall down." They did his will, and when Daumesdick said goodbye to his father, they did get away with him. So gingen sie, bis es dämmrig ward, da sprach der Kleine »hebt mich einmal herunter, es ist nötig.« »Bleib nur droben,« sprach der Mann, auf dessen Kopf er saß, »ich will mir nichts draus machen, die Vögel lassen mir auch manchmal was drauf fallen.« »Nein,« sprach Daumesdick, »ich weiß auch, was sich schickt: hebt mich nur geschwind herab.« Der Mann nahm den Hut ab und setzte den Kleinen auf einen Acker am Weg, da sprang und kroch er ein wenig zwischen den Schollen hin und her, dann schlüpfte er plötzlich in ein Mausloch, das er sich ausgesucht hatte »Guten Abend, ihr Herren, geht nur ohne mich heim,« rief er ihnen zu, und lachte sie aus. So they went, until it was dusk, when the little one spoke, "lift me down once, it is necessary." "Just stay up there," said the man on whose head he sat, "I do not care, the birds Sometimes I'll think of something. "" No, "said Daumesdick," I know what's coming: just lift me off. "The man took off his hat and set the little man on a field by the way and he crept a little between the plaices, and then suddenly slipped into a mouse-hole he had chosen "Good evening, gentlemen, go home without me," he called to them, and laughed at her. Sie liefen herbei und stachen mit Stö- cken in das Mausloch, aber das war vergebliche Mühe: Daumesdick kroch immer weiter zurück, und da es bald ganz dunkel ward, so mußten sie mit Ärger und mit leerem Beutel wieder heim wandern. They ran up and stuck their sticks in the mouse-hole, but that was a waste of effort. Daumesdick crawled farther and farther, and as it soon became quite dark, they had to hurry home with anger and an empty bag. Als Daumesdick merkte, daß sie fort waren, kroch er aus dem unterirdischen Gang wieder hervor. When Daumesdick realized they were gone, he crawled out of the underground passage. »Es ist auf dem Acker in der Finsternis so gefährlich gehen,« sprach er, »wie leicht bricht einer Hals und Bein.« Zum Glück stieß er an ein leeres Schneckenhaus. "It is so dangerous in the field in the dark," he said, "how easy a neck and leg breaks." Luckily he came upon an empty shell. »Gottlob,« sagte er, »da kann ich die Nacht sicher zubringen,« und setzte sich hinein. "Thank God," he said, "I can safely spend the night there," and sat down. Nicht lang, als er eben einschlafen wollte, so hörte er zwei Männer vor- übergehen, davon sprach der eine »wie wirs nur anfangen, um dem reichen Pfarrer sein Geld und sein Silber zu holen?« »Das könnt ich dir sagen,« rief Daumesdick dazwischen. Not long before he was about to fall asleep, he heard two men pass by, one of whom said, "How do we begin to get the rich pastor his money and his silver?" "I can tell you," cried Thumbsick in between. »Was war das?« sprach der eine Dieb erschrocken, »ich hörte jemand sprechen.« Sie blieben stehen und horchten, da sprach Daumesdick wieder »nehmt mich mit, so will ich euch hel- 174 fen.« »Wo bist du denn?« »Sucht nur auf der Erde und merkt, wo die Stimme herkommt,« antwortete er Da fanden ihn endlich die Diebe und hoben ihn in die Höhe. "What was that?" Said one thief in alarm. "I heard someone speak." They stopped and listened. Then Daumesdick spoke again. "Take me with you, and I will help you." "Where are you? "Look only on the earth and notice where the voice comes from," he answered. At last the thieves found him and lifted him up. »Du kleiner Wicht, was willst du uns helfen!« sprachen sie. "You little fellow, what do you want to help us with?" They said. »Seht,« antwortete er, »ich krieche zwischen den Eisenstäben in die Kammer des Pfarrers und reiche euch heraus, was ihr haben wollt.« »Wohlan,« sagten sie, »wir wollen sehen, was du kannst.« Als sie bei dem Pfarrhaus kamen, kroch Daumesdick in die Kammer, schrie aber gleich aus Leibeskräften »wollt ihr alles haben, was hier ist?« Die Diebe erschraken und sagten »so sprich doch leise, damit niemand aufwacht.« Aber Daumesdick tat, als hätte er sie nicht verstanden, und schrie von neuem »was wollt ihr? "See," he replied, "I am crawling between the iron bars into the pastor's room and handing you what you want." "Well," they said, "we want to see what you can do." Daumesdick came crawling into the room, but immediately screamed "Do you want to have everything that is here?" The thieves were startled and said, "Speak quietly, so that no one wakes up." But Daumesdick pretended he did not understood, and screamed again, "what do you want? wollt ihr alles haben, was hier ist?« Das hörte die Köchin, die in der Stube daran schlief, richtete sich im Bett auf und horchte. Do you want to have everything that is here? "The cook who slept in the room heard that, straightened up in bed and listened. Die Diebe aber waren vor Schrecken ein Stück Wegs zurückgelaufen, endlich faßten sie wieder Mut und dachten »der kleine Kerl will uns necken.« Sie kamen zurück und flü- sterten ihm zu »nun mach Ernst und reich uns etwas heraus.« Da schrie Daumesdick noch einmal, so laut er konnte »ich will euch ja alles geben, reicht nur die Hände herein.« Das hörte die horchende Magd ganz deutlich, sprang aus dem Bett und stolperte zur Tür herein Die Diebe liefen fort und rannten, als wäre der wilde Jäger hinter ihnen; die Magd aber, als sie nichts bemerken konnte, ging ein Licht anzünden. The thieves, however, had run back a little bit in horror, finally regaining their courage and thinking, "The little fellow wants to tease us." They came back and whispered to him, "Get serious and give us something." Then Daumesdick screamed Once again, as loud as he could, "I will give you everything, just hands in." That heard the listening maid very clearly, jumped out of bed and stumbled in the door. The thieves ran away and ran as if they were wild Hunters behind them; but the maid, when she could not notice, went on to light a candle. Wie sie damit herbeikam, machte sich Daumesdick, ohne daß er gesehen wurde, hinaus in die Scheune: die Magd aber, nachdem sie alle Winkel durchgesucht und nichts gefunden hatte, legte sich endlich wieder zu Bett und glaubte, sie hätte mit offenen Augen und Ohren doch nur geträumt. As she approached, Daumesdick made his way into the barn without being seen: but the maid, having searched all the corners and found nothing, finally went to bed again and thought she had eyes and ears open but only dreamed. Daumesdick war in den Heuhälmchen herumgeklettert und hatte einen schönen Platz zum Schlafen gefunden: da wollte er sich ausruhen, bis es Tag wäre, und dann zu seinen Eltern wieder heimgehen. Daumesdick had climbed in the haystacks and found a nice place to sleep: he wanted to rest until it was day, and then go home to his parents. Aber er mußte andere Dinge erfahren! ja, es gibt viel Trübsal und Not auf der Welt! yes, there is much tribulation and need in the world! Die Magd stieg, als der Tag graute, schon aus dem Bett, um das Vieh zu füttern. When the day dawned, the maid got out of bed to feed the cattle. Ihr erster Gang war in die Scheune, wo sie einen Arm voll Heu 175 packte, und gerade dasjenige, worin der arme Daumesdick lag und schlief. Her first course was to the barn, where she packed an armful of hay, and the one in which the poor thief was lying and slept. Er schlief aber so fest, daß er nichts gewahr ward, und nicht eher aufwachte, als bis er in dem Maul der Kuh war, die ihn mit dem Heu aufgerafft hatte. But he slept so hard that he was unaware, and did not wake up until he was in the mouth of the cow that had raked him with the hay. »Ach Gott,« rief er, »wie bin ich in die Walkmühle geraten!« merkte aber bald, wo er war. "Oh, God!" He cried. "How did I get into the mill?" But soon realized where he was. Da hieß es aufpassen, daß er nicht zwischen die Zähne kam und zermalmt ward, und hernach mußte er doch mit in den Magen hinabrutschen. It was said that he did not come between the teeth and was crushed, and afterwards he had to slide down to his stomach. »In dem Stübchen sind die Fenster vergessen,« sprach er, »und scheint keine Sonne hinein: ein Licht wird auch nicht gebracht.« Überhaupt gefiel ihm das Quartier schlecht, und was das Schlimmste war, es kam immer mehr neues Heu zur Türe hinein, und der Platz ward immer enger Da rief er endlich in der Angst, so laut er konnte, »bringt mir kein frisch Futter mehr, bringt mir kein frisch Futter mehr.« Die Magd melkte gerade die Kuh, und als sie sprechen hörte, ohne jemand zu sehen, und es dieselbe Stimme war, die sie auch in der Nacht gehört hatte, erschrak sie so, daß sie von ihrem Stühlchen herabglitschte und die Milch verschüttete. "In the little room the windows are forgotten," he said, "and no sun shines in: a light is not brought either." In general, he liked the quarters badly, and worst of all, more and more new hay came in at the door And the place grew ever narrower. At last he cried out in fear, as loud as he could, "bring me no more fresh food, no fresh food for me." The maid was just milking the cow, and when she heard speak, without To see someone, and it was the same voice she had heard in the night, frightened her so that she glided down from her chair and spilled the milk. Sie lief in der größten Hast zu ihrem Herrn und rief »ach Gott, Herr Pfarrer, die Kuh hat geredet.« »Du bist verrückt,« antwortete der Pfarrer, ging aber doch selbst in den Stall und wollte nachsehen, was es da gäbe. She ran to her master in the greatest haste and shouted, "Oh God, Pastor, the cow has been talking." "You're crazy," said the pastor, but went into the stable himself and wanted to see what there was. Kaum aber hatte er den Fuß hineingesetzt, so rief Daumesdick aufs neue »bringt mir kein frisch Futter mehr, bringt mir kein frisch Futter mehr.« Da erschrak der Pfarrer selbst, meinte, es wäre ein böser Geist in die Kuh gefahren, und hieß sie töten. But no sooner had he put his foot in it than Daumesdick cried anew, "Do not bring me fresh food anymore, do not bring me any fresh food." Then the pastor himself was alarmed, saying that a bad spirit had gone into the cow, and called it kill. Sie ward geschlachtet, der Magen aber, worin Daumesdick steckte, auf den Mist geworfen. She was slaughtered, but the stomach, in which Daumesdick was stuck, was thrown on the dung. Daumesdick hatte große Mühe, sich hindurchzuarbeiten, und hatte große Mühe damit, doch brachte ers so weit, daß er Platz bekam, aber als er eben sein Haupt herausstrecken wollte, kam ein neues Unglück. Daumesdick had a great deal of trouble working his way through, and had a great deal of trouble with it, but he got it so far that he got a seat, but as he was about to reach out, a new misfortune came. Ein hungriger Wolf lief heran und verschlang den ganzen Magen mit einem Schluck. Daumesdick verlor den Mut nicht, »vielleicht,« dachte er, »läßt der Wolf mit sich reden,« und rief ihm aus dem Wanste zu »lieber Wolf, ich weiß dir einen herrlichen Fraß« »Wo ist der zu holen?« sprach der Wolf. Daumesdick did not lose his courage, "perhaps," he thought, "let the wolf talk with him," and called to him out of the closet. "Dear Wolf, I know you a splendid fodder." "Where is he to get?" Wolf. »In dem und dem Haus, da mußt 176 du durch die Gosse hineinkriechen, und wirst Kuchen, Speck und Wurst finden, so viel du essen willst,« und beschrieb ihm genau seines Vaters Haus. "In the house and the house, you have to crawl in through the gutter, and you will find cake, bacon and sausage, as much as you want to eat," and described exactly his father's house. Der Wolf ließ sich das nicht zweimal sagen, drängte sich in der Nacht zur Gosse hinein und fraß in der Vorratskammer nach Herzenslust. The wolf did not want to be told twice, crowded into the gutter in the night and ate in the pantry to his heart's content. Als er sich gesättigt hatte, wollte er wieder fort, aber er war so dick geworden, daß er denselben Weg nicht wieder hinaus konnte. When he was satisfied, he wanted to go away again, but he had become so fat that he could not go out the same way again. Darauf hatte Daumesdick gerechnet und fing nun an, in dem Leib des Wolfes einen gewaltigen Lärmen zu machen, tobte und schrie, was er konnte. Daumesdick had counted on that, and now began to make a tremendous noise in the body of the wolf, raging and screaming what he could. »Willst du stille sein,« sprach der Wolf, »du weckst die Leute auf.« »Ei was,« antwortete der Kleine, »du hast dich satt gefressen, ich will mich auch lustig machen,« und fing von neuem an, aus allen Kräften zu schreien. "If you want to be quiet," said the wolf, "you wake the people up." "Well," said the little one, "you've had enough, I'll make fun of me too," and started again to scream at all forces. Davon erwachte endlich sein Vater und seine Mutter, liefen an die Kammer und schauten durch die Spalte hinein. Wie sie sahen, daß ein Wolf darin hauste, liefen sie davon, und der Mann holte eine Axt, und die Frau die Sense. When they saw that a wolf lived in them, they ran away, and the man took an ax, and the woman took the scythe. »Bleib dahinten,« sprach der Mann, als sie in die Kammer traten, »wenn ich ihm einen Schlag gegeben habe, und er davon noch nicht tot ist, so mußt du auf ihn einhauen, und ihm den Leib zerschneiden« Da hörte Daumesdick die Stimme seines Vaters und rief »lieber Vater, ich bin hier, ich stecke im Leibe des Wolfs.« Sprach der Vater voll Freuden »gottlob, unser liebes Kind hat sich wiedergefunden,« und hieß die Frau die Sense wegtun, damit Daumesdick nicht beschädigt würde. "Stay behind," said the man, as they entered the room, "if I have struck him, and he is not yet dead, you must cut him and cut his body." Then Daumesdick heard them His father's voice cried, "Dear father, I am here, I am in the wolf's womb." The father said joyfully, "Thank God our dear child has recovered," and ordered the woman to move her scythe so that the thumb would not be damaged , Danach holte er aus, und schlug dem Wolf einen Schlag auf den Kopf, daß er tot niederstürzte, dann suchten sie Messer und Schere, schnitten ihm den Leib auf und zogen den Kleinen wieder hervor. Then he went out and slapped the wolf on the head so that he fell dead, then they looked for knives and scissors, cut open his body and pulled out the little one again. »Ach,« sprach der Vater, »was haben wir für Sorge um dich ausgestanden!« »Ja, Vater, ich bin viel in der Welt herumgekommen; gottlob, daß ich wieder frische Luft schöpfe!« »Wo bist du denn all gewesen?« »Ach, Vater, ich war in einem Mauseloch, in einer Kuh Bauch und in eines Wolfes Wanst: nun bleib ich bei euch.« »Und wir verkaufen dich um alle Reichtümer der Welt nicht wieder,« sprachen die Eltern, herzten und küßten ihren lieben Daumesdick. "Oh," said the father, "what have we done to care for you?" "Yes, Father, I have traveled a lot in the world; Thank God I'm getting some fresh air! "" Where have you been? "" Oh, Father, I was in a mouse hole, in a cow's belly, and in a wolf's belly: now I'll stay with you. "" And we do not sell yourself again for all the riches of the world, "said the parents, and they kissed and kissed their sweet thumb-throats. Sie gaben ihm zu essen und trinken, 177 und ließen ihm neue Kleider machen, denn die seinigen waren ihm auf der Reise verdorben. They gave him food and drink, and made him put on new clothes, for his own had been spoiled on the journey.