#47 Jolanda and Vera - Camping and Vacations
VERA: Hallo und herzlich Willkommen zum deutschen Podcast von LingQ.
Ich bin Vera und Jolanda ist wieder bei mir. Hallo Jolanda.
JOLANDA: Hallo Vera.
VERA: Heute wollen wir mal über Camping sprechen, Jolanda. Hast du denn schon mal Camping gemacht?
JOLANDA: Ja, das habe ich. Aber als ich das erste Mal campiert habe, war ich schon erwachsen *. Also ich habe nicht die Erfahrung als Kind und darum ist es für mich, glaube ich, … es war dann etwas ganz Spezielles. Also ich hab so irgendwie zum Teil wie meine Kindheit nachgeholt - nein, kann man nicht sagen - aber einfach so … Doch, ich fühlte mich nochmals Kind.
VERA: Also es war eine schöne Erfahrung für dich?
JOLANDA: Ja, zu dieser Zeit war das total gut. Das war mit meinem damaligen Freund und seinen zwei kleinen Kindern und wir hatten ein ... wirklich ein ganz kleines Zelt und manchmal gingen wir gar nicht weit und haben irgendwo am Waldrand campiert. Einfach so wild. Einfach wirklich wild. Einfach so … jetzt übernachten wir mal hier und am nächsten Tag wieder weg. Ich weiß nicht, ob man das heute noch könnte, aber damals ging das.
VERA: Also ihr wart nicht auf einem Zeltplatz, sondern habt Euch ein schönes Fleckchen gesucht und Euch dann dort häuslich niedergelassen.
JOLANDA: Genau. Ja.
Also einmal waren wir auf einem Zeltplatz. Aber nur kurz. Ja.
Dort hat mir die Atmosphäre nicht so gefallen, muss ich sagen. Da war's nicht so romantisch
VERA: Es war zuviel Trubel.
JOLANDA: Ja.
Ja.
Und das brauche ich eigentlich... ich persönlich brauche das in den Ferien nicht. Dass man da so wirklich Mensch auf Mensch ist ... Ja ich bin da lieber mehr in der Natur. Wenn ich schon campiere, dann will ich wirklich Natur pur.
VERA: Ja, das kann ich teilen, wobei ich persönlich überhaupt nicht gerne campe. Und ich erinnere mich, vor drei oder vier Jahren hatte meine Tochter den Wunsch mal in einem Zelt zu schlafen und meine Eltern, die haben eine Wiese oder ein Grundstück etwas außerhalb vom Ort hier und dann haben wir auf dieser Wiese gezeltet. Und das Schlimme war oder was ich schlimm fand war, als ich ins Zelt gegangen bin um zu schlafen, war es erst furchtbar heiß. Ich habe geschwitzt. Dann bin ich aus dem Schlafsack raus und habe mich halt so hingelegt. Dann aber auf einmal wurde es in der Nacht extrem kalt. Das Zelt hat natürlich ganz dünne Wände.
JOLANDA: Ja, ja.
VERA: Und morgens um vier oder fünf kam die Sonne raus und es wurde wieder furchtbar heiß. Das heißt ich habe in dieser Nacht irgendwie ganz schlecht geschlafen, weil - mir war es abwechselnd entweder zu kalt oder zu heiß. Es war irgendwie nie richtig. Das liegt vielleicht auch an dem Schlafsack, den ich hatte, dass der vielleicht nicht so gut temperiert ist. Aber ich glaube, es war dann nachher so warm, da nützt der beste Schlafsack auch nix mehr. Da würde man schwitzen. Und was mich auch gestört hat ist, die Zeltwand hält ja überhaupt keine Geräusche ab und du glaubst gar nicht, wie laut es auf so einer Wiese sein kann, wenn die Vögel morgens um vier oder um fünf anfangen zu zwitschern. Und das hat mir dann gereicht. Ich hatte dann echt keine Lust mehr, noch mal in dem Zelt zu schlafen. Aber Jürgen und Vanessa, die machen das gerne und die wollen das auch demnächst wieder machen.
JOLANDA: Ja.
Doch ich genieß dann am Morgen dieses Vogelkonzert, das finde ich dann schön. Finde ich dann schöner als eben auf dem Zeltplatz, wo die Nachbarn dann schon die nächste Party feiern.
VERA: Ja, ich höre das Vogelzwitschern auch sehr, sehr gerne, aber das war wirklich so laut, dass ich halt um vier Uhr morgens hellwach war. Das habe ich allerdings auch bei uns zuhause oft, weil wir mit offenem Fenster schlafen und hier rund um unser Haus ist ein Garten und auch alle Nachbarn haben Gärten mit sehr vielen Bäumen und wir haben extrem viele Vögel hier. Also das ist wunderschön. Ich liebe das ja. Im Winter haben wir auch ein Vogelhäuschen, um sie durch den Winter zu füttern, aber die machen mich oft auch sehr, sehr früh wach und da ich ja spät ins Bett gehe, dann bin ich nach vier Stunden Schlaf dann schon mal ein bisschen grantig, wenn die mich um vier Uhr schon wecken und ich nicht mehr schlafen kann.
JOLANDA: Ja.
Und wenn du dann die Fenster schließt. Kannst du dann nicht wieder einschlafen?
VERA: Ja, das habe ich auch schon gemacht. Manchmal kann ich dann einschlafen, aber manchmal auch nicht. Aber es ist dann auch oft so warm und ich mag dieses Gefühl des eingesperrt seins nicht und wir schlafen auch im Winter mit offenem Fenster. Das ist für mich auch sehr ungewohnt. Du merkst, ich bin ein Gewohnheitsmensch.
JOLANDA: Ja, ich glaube, wir haben alle unsere Gewohnheiten. Also ... Ich hasse es zum Beispiel, wenn es dunkel, ganz dunkel in einem Raum ist. Also ich kann die Fensterläden nicht schließen. Da krieg ich wie Platzangst. Und ich muss auch die Tür offen haben, also ... Ja, ich muss auch ... es muss auch irgendwie offen sein. Gut, die Fenster, die schließe ich oft. Aber dann habe ich die Tür offen, damit ich genug Luft kriege.
VERA: Also haben wir alle so unsere Gewohnheiten.
JOLANDA: Ja.
Ich glaub, das hat jeder. Und manchmal passen die dann zu den Menschen, die gerade bei uns sind und manchmal halt nicht und dann muss man Wege suchen. Wie du jetzt mit diesem Zelten. Da wird Vanessa sich andere Partner suchen müssen. Das wird sie nicht mit dir weiterhin teilen können.
VERA: Nein. Zum Glück macht Jürgen es gerne und er ist auch gerade jetzt bei einem Treffen mit anderen Funkern, er ist ja Amateurfunker, und dort zeltet er auch und ihm macht das riesigen Spaß. Aber für mich ist das einfach extrem unbequem auch. Also ich finde, man schläft nicht gut auf dem Boden, die Temperatur habe ich ja schon gesagt und von den ganzen Insekten will ich ja gar nicht reden ... Angefangen bei den Mücken über die Käfer und die Spinnen. Also ich brauche das wirklich nicht.
JOLANDA: Ja, also jetzt werde ich es auch nicht mehr freiwillig wählen. Also die Kinder, die sind groß und … Ja das ist eine andere Ausgangssituation. Aber damals hat es für mich gestimmt. Aber heute ziehe ich natürlich Urlaub in ... oder Ferien, wie wir sagen, ziehe ich vor in einer Pension oder in einem Hotel oder Ferienwohnung.
VERA: Ihr sagt, wir machen Ferien …
JOLANDA: Ja.
VERA: ... wenn ihr wegfahrt? Das ist interessant. Wir sagen, wir fahren in den Urlaub.
JOLANDA: Ja, genau. Ich übernehme das manchmal, wenn ich mit dir spreche oder mit Leuten aus Deutschland, und merke dann selber, ach, ich sage etwas, das ich eigentlich gar nicht sage.
VERA: Ich sage, die Kinder haben Ferien, wenn sie keine Schule haben. Das sagen wir. Aber dann wenn wir wegfahren, sagen wir, wir fahren in den Urlaub.
JOLANDA: Wir fahren in die Ferien.
VERA: Gut.
JOLANDA: Oder "Ich mache Ferien in Italien. " VERA: Und ich mache Urlaub in Italien.
JOLANDA: Ja.
VERA: Was dieses Jahr sogar stimmt.
JOLANDA: Bei mir auch.
VERA: Ja.
Aber du fährst in eine andere Region.
JOLANDA: In die Nähe von Rimini.
VERA: Ja.
Wir fahren nach Südtirol in die Nähe von Bozen.
JOLANDA: Ah ja. Da war ich auch schon. Schön zum wandern dort.
VERA: Ja.
Man kann sehr viele Sachen von dort aus machen und es ist auch, glaube ich, ein ganz guter Ausgangspunkt um sehr unterschiedliche Sachen zu machen.
JOLANDA: Ich fahre ans Meer.
VERA: Ja, ich weiß. Ich war auch schon mal in Rimini und es hat mir auch sehr gut gefallen. Und ihr habt eine Ferienwohnung, ja?
JOLANDA: Nein. Diesmal in einem einfachen Hotel.
VERA: Ja.
JOLANDA: Mit super Küche. Ach. So ein Familienbetrieb. Ja, da wird so fein gekocht. Am Morgen geht er auf den Markt. Kauft frische Dinge ein und dann wird das gekocht.
VERA: Also du warst schon in dieser Pension oder diesem Hotel?
JOLANDA: Ja.
Da war ich schon. Ja.
VERA: Ja schön. Und das ist jetzt dein bevorzugter Urlaub, also irgendwohin gehen, wo du bekocht wirst und es nett hast.
JOLANDA: Ja.
Aber es gibt natürlich auch die andere Art von Ferien, also so Kulturreisen. Das ist auch etwas, dass ich liebe. Mit Konzert, Museumsbesuch und .. ja.
VERA: Ja das ist bei uns immer dabei auch. Wir machen einen immer sehr abwechslungsreichen und gemischten Urlaub. Also wir haben immer Kultur auch dabei. Wir haben immer auch etwas mit Wandern oder Laufen und Natur dabei. Also wir versuchen das schon abwechslungsreich zu machen. Aber wir bevorzugen Ferienwohnungen oder Ferienhäuser, weil ich einfach finde, dass es für ein Kind schöner ist, wenn man mehr als ein oder zwei Zimmer zur Verfügung hat.
JOLANDA: Ja.
Ja.
Aber dann hast du natürlich weniger Ferien, wenn du dann trotzdem kochen musst.
VERA: Ich muss ja nicht kochen. Wir können ja essen gehen.
JOLANDA: Ah.
VERA: Das machen wir ja dann auch manchmal. Also manchmal koche ich oder wir kaufen uns etwas, was ganz bequem zu machen ist, zum Beispiel eine Tiefkühlpizza, die ich dann nur im Backofen noch aufbacke. Und an anderen Tagen gehen wir essen. Ja.
JOLANDA: Ja.
VERA: Aber ich koche da keine aufwändigen Gerichte. Um Gottes willen. Das mache ich nicht.
JOLANDA: Ja, ja, ja.
VERA: Oder wenn wir in eine Stadt fahren, nehmen wir auch manchmal eine Ferienwohnung und dann gehen wir dort irgendwo in ein Café und frühstücken dort und abends gehen wir in irgendwelche kleinen Restaurants und essen dort was. Also das heißt ja nicht zwingend, dass ich selber kochen muss, wenn ich eine Ferienwohnung haben.
JOLANDA: Ja.
Ja.
Bei mir kommt's auch darauf an, mit wem ich reise. Wenn ich allein reise, dann nehme ich nie eine Ferienwohnung. Also da lasse ich mich grundsätzlich bekochen. Aber wenn mehrere Leute zusammen sind oder wenn ich mit meiner Freundin, die auch Kinder hat - da waren wir auch schon in einer Ferienwohnung. Ich glaube es kommt immer wieder auf die aktuelle Situation an.
VERA: Genau, da hast du recht. Du, ich glaube, wir müssen an dieser Stelle mal aufhören.
JOLANDA: Wow. Oh ja.
VERA: Wir haben schon über 10 Minuten geredet. Und dann will ich noch mal darauf hinweisen: Text und Audio findet ihr wie immer in der deutschen Bibliothek von LingQ, also auf www.LingQ.com. Danke Jolanda, dass du dir wieder Zeit für mich genommen hast.
JOLANDA: Gleichfalls.
VERA: Und ich sage Tschüss bis zum nächsten Mal.
JOLANDA: Bis zum nächsten Mal.