×

Nous utilisons des cookies pour rendre LingQ meilleur. En visitant le site vous acceptez nos Politique des cookies.


image

Youtube-Lektionen - April 2020, Geldanlage im Lebenszyklus: Warum das Lebensalter entscheidend ist

Geldanlage im Lebenszyklus: Warum das Lebensalter entscheidend ist

Macht es bei der Geldanlage eigentlich einen Unterschied, ob ich gerade 30 Jahre

alt bin 50 Jahre oder gar 70 Jahre? Welche Dinge gibt es zu beachten und

welche Konzepte gibt es? Das persönliche Lebensalter bei der Geldanlage zu

berücksichtigen, das schauen wir uns heute zusammen einmal an.

Hey ich bin Iven von Evergreen. Wer bei seiner Geldanlage sein

persönliches Lebensalter oder seine aktuelle Lebensphase berücksichtigt, der

handelt intuitiv nach dem sogenannten Lebenszyklusmodell. Aber was bedeutet das

eigentlich? Wer nach dem Lebenszyklusmodell anlegt, der investiert

als junger Mensch in seinen 20er, 30er Jahren mehr in riskante Anlagen und

während er dann älter wird, reduziert er den Anteil riskanter Anlagen und schichtet

sie sukzessive um in weniger riskante Anlagen. Warum macht man das?

Man geht davon aus, dass riskantere Anlagen mit höheren Ertragschancen sehr

stark schwanken können und um diese Schwankungen aussitzen zu können, wenn es

einmal stärker nach unten geht, benötigt man viel Zeit. Damit hat ein jüngerer

Anleger mehr Zeit, diese negativen Phasen auszusitzen. Stehe ich dagegen als

Kapitalanleger kurz vor der Rente und erleide einen solch herben Wertverlust,

dann habe ich unter Umständen nicht mehr so viel Zeit, diese Phasen auszusetzen,

denn als Rentner möchte ich das Geld natürlich lieber ausgeben. Um das

Lebenszyklus Konzept umzusetzen gibt es im wesentlichen zwei Varianten und beide

unterscheiden sich in ihrer Definition zum Thema Risiko. Im ersten Beispiel geht

man davon aus, dass das Anlagerisiko sich allein durch die eingesetzten

Anlageformen, zum Beispiel Aktien oder Anleihen definiert. Aktien stellen ein

sehr hohes Anlagerisiko dar, Anleihen, beziehungsweise Rentenpapiere ein sehr

niedriges. Das bedeutet dann also, dass ich als junger Anleger einen sehr großen

Anteil an Aktien in meinem Portfolio habe und zwar bis zu 100 Prozent. Mit

zunehmendem Alter reduziere ich diesen Anteil an Aktien und schichte in die

vermeintlich sicheren Anlagen, wie zum Beispiel Anleihen, beziehungsweise

Rentenpapiere. Im Rentenalter habe ich dann in den meisten Fällen überhaupt

keine Aktien mehr, sondern ausschließlich Staatsanleihen oder andere renten-

ähnliche Papiere. Der Vorteil dieses Ansatzes ist, es er ist sehr intuitiv und

sehr einfach umzusetzen. Der wesentliche Nachteil dieser Vorgehensweise ist, dass

man das Risiko komplett an eingesetzten Anlageklassen festmacht, so

geht man immer davon aus, dass Aktien riskanter sind als Anleihen,

beziehungsweise Rentenpapiere. Das muss aber nicht sein. Insbesondere in

der aktuellen Phase sehr niedriger Zinsen. Ein Beispiel dazu: Besitze ich

beispielsweise als Ruheständler eine Geldanlage, die zu fast 100 Prozent aus

Rentenpapieren besteht, können diese bei einem Anstieg der Zinsen zu sehr hohen

Verlusten führen. Ein durchschnittlicher Rentenfonds, bestehend aus europäischen

Staatsanleihen, würde bei einem Zinsanstieg von ca. 2 % zwischen 14

und 16 % an Wert verlieren und zwei Prozent sind in der aktuellen Phase

überhaupt nicht viel. Die Durchschnittsrendite europäischer

Staatsanleihen liegt bei nahe 0 %, das bedeutet, die Zinsen müssen

lediglich auf 2 % steigen und der Rentenfonds verliert zwischen 14

und 16 % an Wert. In einer solchen Phase würde der Ruheständler mit seinem

vermeintlich sicheren Rentenportfolio einen höheren Verlust erleiden, als

vermutlich mit einem Aktienportfolio in derselben Phase.

Das Beispiel zeigt, dass es zu kurz gegriffen ist, wenn man sich bei der

Einschätzung des Anlagerisikos auf die vergangenen Risiken für die einzelnen

Anlageklassen verlässt. Die Alternative dazu ist ein sogenannter Risiko-

budgetierter Ansatz. Das bedeutet nichts anderes, als dass man den Menschen in

ihren verschiedenen Lebensphasen unterschiedliche Risikobudgets zuordnet.

Das Risikobudget bezeichnet das Verlustpotenzial, welches ein Anleger ein-

geht. Dieses Verlustpotenzial kann in jüngeren Jahren höher sein und sollte

mit zunehmendem Alter reduziert werden. Der wesentliche Vorteil des Ansatzes mit

Risikobudget besteht darin, dass Anleger nicht starr an die jeweiligen

Anlageformen gebunden sind. Vielmehr sorgt der Vermögensmanager dafür, dass

die Risikobudgets der einzelnen Anleger zu jedem Zeitpunkt eingehalten werden.

Das kann dazu führen, dass ein Anleger im Ruhestand überhaupt keine Rentenpapiere

im Portfolio hat, wenn diese sehr stark negativ tendieren, sondern dafür ein

stückweit Aktien aufbaut, um an den positiven

Märkten zu partizipieren und zwar immer im Rahmen seines persönlichen

Risikobudgets. Andersrum bedeutet es unter Umständen, dass in einer Phase von

negativen Aktienmärkten auch ein jüngerer Anleger kaum Aktien im Portfolio hat, um

nicht von diesen negativen Trends erwischt zu werden. Nachteil bei diesem

Ansatz ist, dass es aufgrund der Komplexität und der erforderlichen

täglichen Optimierung der Portfolios relativ wenige Anbieter gibt. Wollt ihr

mehr zum Thema Lebenszyklus-Modelle und deren Umsetzungsvarianten erfahren? Dann

schaut Euch auch unseren Blogartikel an, den haben wir hier unten in der

Beschreibung verlinkt. Habt ihr Fragen zum Thema? Dann schreibt uns, wir

beantworten wie immer alles gerne. Vergesst nicht, unseren Kanal zu

abonnieren, bis bald und viele Grüße aus Leipzig!


Geldanlage im Lebenszyklus: Warum das Lebensalter entscheidend ist Investir no ciclo de vida: porque é que a idade é crucial

Macht es bei der Geldanlage eigentlich einen Unterschied, ob ich gerade 30 Jahre

alt bin 50 Jahre oder gar 70 Jahre? Welche Dinge gibt es zu beachten und

welche Konzepte gibt es? Das persönliche Lebensalter bei der Geldanlage zu

berücksichtigen, das schauen wir uns heute zusammen einmal an.

Hey ich bin Iven von Evergreen. Wer bei seiner Geldanlage sein

persönliches Lebensalter oder seine aktuelle Lebensphase berücksichtigt, der

handelt intuitiv nach dem sogenannten Lebenszyklusmodell. Aber was bedeutet das

eigentlich? Wer nach dem Lebenszyklusmodell anlegt, der investiert

als junger Mensch in seinen 20er, 30er Jahren mehr in riskante Anlagen und

während er dann älter wird, reduziert er den Anteil riskanter Anlagen und schichtet

sie sukzessive um in weniger riskante Anlagen. Warum macht man das?

Man geht davon aus, dass riskantere Anlagen mit höheren Ertragschancen sehr

stark schwanken können und um diese Schwankungen aussitzen zu können, wenn es

einmal stärker nach unten geht, benötigt man viel Zeit. Damit hat ein jüngerer

Anleger mehr Zeit, diese negativen Phasen auszusitzen. Stehe ich dagegen als

Kapitalanleger kurz vor der Rente und erleide einen solch herben Wertverlust,

dann habe ich unter Umständen nicht mehr so viel Zeit, diese Phasen auszusetzen,

denn als Rentner möchte ich das Geld natürlich lieber ausgeben. Um das

Lebenszyklus Konzept umzusetzen gibt es im wesentlichen zwei Varianten und beide

unterscheiden sich in ihrer Definition zum Thema Risiko. Im ersten Beispiel geht

man davon aus, dass das Anlagerisiko sich allein durch die eingesetzten

Anlageformen, zum Beispiel Aktien oder Anleihen definiert. Aktien stellen ein

sehr hohes Anlagerisiko dar, Anleihen, beziehungsweise Rentenpapiere ein sehr

niedriges. Das bedeutet dann also, dass ich als junger Anleger einen sehr großen

Anteil an Aktien in meinem Portfolio habe und zwar bis zu 100 Prozent. Mit

zunehmendem Alter reduziere ich diesen Anteil an Aktien und schichte in die

vermeintlich sicheren Anlagen, wie zum Beispiel Anleihen, beziehungsweise

Rentenpapiere. Im Rentenalter habe ich dann in den meisten Fällen überhaupt

keine Aktien mehr, sondern ausschließlich Staatsanleihen oder andere renten-

ähnliche Papiere. Der Vorteil dieses Ansatzes ist, es er ist sehr intuitiv und

sehr einfach umzusetzen. Der wesentliche Nachteil dieser Vorgehensweise ist, dass

man das Risiko komplett an eingesetzten Anlageklassen festmacht, so

geht man immer davon aus, dass Aktien riskanter sind als Anleihen,

beziehungsweise Rentenpapiere. Das muss aber nicht sein. Insbesondere in

der aktuellen Phase sehr niedriger Zinsen. Ein Beispiel dazu: Besitze ich

beispielsweise als Ruheständler eine Geldanlage, die zu fast 100 Prozent aus

Rentenpapieren besteht, können diese bei einem Anstieg der Zinsen zu sehr hohen

Verlusten führen. Ein durchschnittlicher Rentenfonds, bestehend aus europäischen

Staatsanleihen, würde bei einem Zinsanstieg von ca. 2 % zwischen 14

und 16 % an Wert verlieren und zwei Prozent sind in der aktuellen Phase

überhaupt nicht viel. Die Durchschnittsrendite europäischer

Staatsanleihen liegt bei nahe 0 %, das bedeutet, die Zinsen müssen

lediglich auf 2 % steigen und der Rentenfonds verliert zwischen 14

und 16 % an Wert. In einer solchen Phase würde der Ruheständler mit seinem

vermeintlich sicheren Rentenportfolio einen höheren Verlust erleiden, als

vermutlich mit einem Aktienportfolio in derselben Phase.

Das Beispiel zeigt, dass es zu kurz gegriffen ist, wenn man sich bei der

Einschätzung des Anlagerisikos auf die vergangenen Risiken für die einzelnen

Anlageklassen verlässt. Die Alternative dazu ist ein sogenannter Risiko-

budgetierter Ansatz. Das bedeutet nichts anderes, als dass man den Menschen in

ihren verschiedenen Lebensphasen unterschiedliche Risikobudgets zuordnet.

Das Risikobudget bezeichnet das Verlustpotenzial, welches ein Anleger ein-

geht. Dieses Verlustpotenzial kann in jüngeren Jahren höher sein und sollte

mit zunehmendem Alter reduziert werden. Der wesentliche Vorteil des Ansatzes mit

Risikobudget besteht darin, dass Anleger nicht starr an die jeweiligen

Anlageformen gebunden sind. Vielmehr sorgt der Vermögensmanager dafür, dass

die Risikobudgets der einzelnen Anleger zu jedem Zeitpunkt eingehalten werden.

Das kann dazu führen, dass ein Anleger im Ruhestand überhaupt keine Rentenpapiere

im Portfolio hat, wenn diese sehr stark negativ tendieren, sondern dafür ein

stückweit Aktien aufbaut, um an den positiven

Märkten zu partizipieren und zwar immer im Rahmen seines persönlichen

Risikobudgets. Andersrum bedeutet es unter Umständen, dass in einer Phase von

negativen Aktienmärkten auch ein jüngerer Anleger kaum Aktien im Portfolio hat, um

nicht von diesen negativen Trends erwischt zu werden. Nachteil bei diesem

Ansatz ist, dass es aufgrund der Komplexität und der erforderlichen

täglichen Optimierung der Portfolios relativ wenige Anbieter gibt. Wollt ihr

mehr zum Thema Lebenszyklus-Modelle und deren Umsetzungsvarianten erfahren? Dann

schaut Euch auch unseren Blogartikel an, den haben wir hier unten in der

Beschreibung verlinkt. Habt ihr Fragen zum Thema? Dann schreibt uns, wir

beantworten wie immer alles gerne. Vergesst nicht, unseren Kanal zu

abonnieren, bis bald und viele Grüße aus Leipzig!