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German Ab Initio, Franz Kafka: Die Verwandlung (I) (1)

Franz Kafka: Die Verwandlung (I) (1)

Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt. Er lag auf seinem panzerartig harten Rücken und sah, wenn er den Kopf ein wenig hob, seinen gewölbten, braunen, von bogenförmigen Versteifungen geteilten Bauch, auf dessen Höhe sich die Bettdecke, zum gänzlichen Niedergleiten bereit, kaum noch erhalten konnte. Seine vielen, im Vergleich zu seinem sonstigen Umfang kläglich dünnen Beine flimmerten ihm hilflos vor den Augen.

»Was ist mit mir geschehen?« dachte er. Es war kein Traum. Sein Zimmer, ein richtiges, nur etwas zu kleines Menschenzimmer, lag ruhig zwischen den vier wohlbekannten Wänden. Über dem Tisch, auf dem eine auseinandergepackte Musterkollektion von Tuchwaren ausgebreitet war – Samsa war Reisender –, hing das Bild, das er vor kurzem aus einer illustrierten Zeitschrift ausgeschnitten und in einem hübschen, vergoldeten Rahmen untergebracht hatte. Es stellte eine Dame dar, die, mit einem Pelzhut und einer Pelzboa versehen, aufrecht dasaß und einen schweren Pelzmuff, in dem ihr ganzer Unterarm verschwunden war, dem Beschauer entgegenhob.

Gregors Blick richtete sich dann zum Fenster, und das trübe Wetter – man hörte Regentropfen auf das Fensterblech aufschlagen – machte ihn ganz melancholisch. »Wie wäre es, wenn ich noch ein wenig weiterschliefe und alle Narrheiten vergäße,« dachte er, aber das war gänzlich undurchführbar, denn er war gewöhnt, auf der rechten Seite zu schlafen, konnte sich aber in seinem gegenwärtigen Zustand nicht in diese Lage bringen. Mit welcher Kraft er sich auch auf die rechte Seite warf, immer wieder schaukelte er in die Rückenlage zurück. Er versuchte es wohl hundertmal, schloß die Augen, um die zappelnden Beine nicht sehen zu müssen, und ließ erst ab, als er in der Seite einen noch nie gefühlten, leichten, dumpfen Schmerz zu fühlen begann.

»Ach Gott,« dachte er, »was für einen anstrengenden Beruf habe ich gewählt! Tag aus, Tag ein auf der Reise. Die geschäftlichen Aufregungen sind viel größer, als im eigentlichen Geschäft zu Hause, und außerdem ist mir noch diese Plage des Reisens auferlegt, die Sorgen um die Zuganschlüsse, das unregelmäßige, schlechte Essen, ein immer wechselnder, nie andauernder, nie herzlich werdender menschlicher Verkehr. Der Teufel soll das alles holen!« Er fühlte ein leichtes Jucken oben auf dem Bauch; schob sich auf dem Rücken langsam näher zum Bettpfosten, um den Kopf besser heben zu können; fand die juckende Stelle, die mit lauter kleinen weißen Pünktchen besetzt war, die er nicht zu beurteilen verstand; und wollte mit einem Bein die Stelle betasten, zog es aber gleich zurück, denn bei der Berührung umwehten ihn Kälteschauer.

Er glitt wieder in seine frühere Lage zurück. »Dies frühzeitige Aufstehen«, dachte er, »macht einen ganz blödsinnig. Der Mensch muß seinen Schlaf haben. Andere Reisende leben wie Haremsfrauen. Wenn ich zum Beispiel im Laufe des Vormittags ins Gasthaus zurückgehe, um die erlangten Aufträge zu überschreiben, sitzen diese Herren erst beim Frühstück. Das sollte ich bei meinem Chef versuchen; ich würde auf der Stelle hinausfliegen. Wer weiß übrigens, ob das nicht sehr gut für mich wäre. Wenn ich mich nicht wegen meiner Eltern zurückhielte, ich hätte längst gekündigt, ich wäre vor den Chef hingetreten und hätte ihm meine Meinung von Grund des Herzens aus gesagt. Vom Pult hätte er fallen müssen! Es ist auch eine sonderbare Art, sich auf das Pult zu setzen und von der Höhe herab mit dem Angestellten zu reden, der überdies wegen der Schwerhörigkeit des Chefs ganz nahe herantreten muß. Nun, die Hoffnung ist noch nicht gänzlich aufgegeben, habe ich einmal das Geld beisammen, um die Schuld der Eltern an ihn abzuzahlen – es dürfte noch fünf bis sechs Jahre dauern –, mache ich die Sache unbedingt. Dann wird der große Schnitt gemacht. Vorläufig allerdings muß ich aufstehen, denn mein Zug fährt um fünf.«

Und er sah zur Weckuhr hinüber, die auf dem Kasten tickte. »Himmlischer Vater!« dachte er, Es war halb sieben Uhr, und die Zeiger gingen ruhig vorwärts, es war sogar halb vorüber, es näherte sich schon dreiviertel. Sollte der Wecker nicht geläutet haben? Man sah vom Bett aus, daß er auf vier Uhr richtig eingestellt war; gewiß hatte er auch geläutet. Ja, aber war es möglich, dieses möbelerschütternde Läuten ruhig zu verschlafen? Nun, ruhig hatte er ja nicht geschlafen, aber wahrscheinlich desto fester. Was aber sollte er jetzt tun? Der nächste Zug ging um sieben Uhr; um den einzuholen, hätte er sich unsinnig beeilen müssen, und die Kollektion war noch nicht eingepackt, und er selbst fühlte sich durchaus nicht besonders frisch und beweglich. Und selbst wenn er den Zug einholte, ein Donnerwetter des Chefs war nicht zu vermeiden, denn der Geschäftsdiener hatte beim Fünfuhrzug gewartet und die Meldung von seiner Versäumnis längst erstattet. Es war eine Kreatur des Chefs, ohne Rückgrat und Verstand. Wie nun, wenn er sich krank meldete? Das wäre aber äußerst peinlich und verdächtig, denn Gregor war während seines fünfjährigen Dienstes noch nicht einmal krank gewesen. Gewiß würde der Chef mit dem Krankenkassenarzt kommen, würde den Eltern wegen des faulen Sohnes Vorwürfe machen und alle Einwände durch den Hinweis auf den Krankenkassenarzt abschneiden, für den es ja überhaupt nur ganz gesunde, aber arbeitsscheue Menschen gibt. Und hätte er übrigens in diesem Falle so ganz unrecht? Gregor fühlte sich tatsächlich, abgesehen von einer nach dem langen Schlaf wirklich überflüssigen Schläfrigkeit, ganz wohl und hatte sogar einen besonders kräftigen Hunger.

Als er dies alles in größter Eile überlegte, ohne sich entschließen zu können, das Bett zu verlassen – gerade schlug der Wecker dreiviertel sieben – klopfte es vorsichtig an die Tür am Kopfende seines Bettes. »Gregor,« rief es – es war die Mutter –, »es ist dreiviertel sieben. Wolltest du nicht wegfahren?« Die sanfte Stimme! Gregor erschrak, als er seine antwortende Stimme hörte, die wohl unverkennbar seine frühere war, in die sich aber, wie von unten her, ein nicht zu unterdrückendes, schmerzliches Piepsen mischte, das die Worte förmlich nur im ersten Augenblick in ihrer Deutlichkeit beließ, um sie im Nachklang derart zu zerstören, daß man nicht wußte, ob man recht gehört hatte. Gregor hatte ausführlich antworten und alles erklären wollen, beschränkte sich aber bei diesen Umständen darauf, zu sagen: »Ja, ja, danke, Mutter, ich stehe schon auf.« Infolge der Holztür war die Veränderung in Gregors Stimme draußen wohl nicht zu merken, denn die Mutter beruhigte sich mit dieser Erklärung und schlürfte davon. Aber durch das kleine Gespräch waren die anderen Familienmitglieder darauf aufmerksam geworden, daß Gregor wider Erwarten noch zu Hause war, und schon klopfte an der einen Seitentür der Vater, schwach, aber mit der Faust. »Gregor, Gregor,« rief er, »was ist denn?« Und nach einer kleinen Weile mahnte er nochmals mit tieferer Stimme: »Gregor! Gregor!« An der anderen Seitentür aber klagte leise die Schwester: »Gregor? Ist dir nicht wohl? Brauchst du etwas?« Nach beiden Seiten hin antwortete Gregor: »Bin schon fertig,« und bemühte sich, durch die sorgfältigste Aussprache und durch Einschaltung von langen Pausen zwischen den einzelnen Worten seiner Stimme alles Auffallende zu nehmen. Der Vater kehrte auch zu seinem Frühstück zurück, die Schwester aber flüsterte: »Gregor, mach auf, ich beschwöre dich.« Gregor aber dachte gar nicht daran aufzumachen, sondern lobte die vom Reisen her übernommene Vorsicht, auch zu Hause alle Türen während der Nacht zu versperren.

Zunächst wollte er ruhig und ungestört aufstehen, sich anziehen und vor allem frühstücken, und dann erst das Weitere überlegen, denn, das merkte er wohl, im Bett würde er mit dem Nachdenken zu keinem vernünftigen Ende kommen. Er erinnerte sich, schon öfters im Bett irgendeinen vielleicht durch ungeschicktes Liegen erzeugten, leichten Schmerz empfunden zu haben, der sich dann beim Aufstehen als reine Einbildung herausstellte, und er war gespannt, wie sich seine heutigen Vorstellungen allmählich auflösen würden. Daß die Veränderung der Stimme nichts anderes war als der Vorbote einer tüchtigen Verkühlung, einer Berufskrankheit der Reisenden, daran zweifelte er nicht im geringsten.

Die Decke abzuwerfen war ganz einfach; er brauchte sich nur ein wenig aufzublasen und sie fiel von selbst. Aber weiterhin wurde es schwierig, besonders weil er so ungemein breit war. Er hätte Arme und Hände gebraucht, um sich aufzurichten; statt dessen aber hatte er nur die vielen Beinchen, die ununterbrochen in der verschiedensten Bewegung waren und die er überdies nicht beherrschen konnte. Wollte er eines einmal einknicken, so war es das erste, daß er sich streckte; und gelang es ihm endlich, mit diesem Bein das auszuführen, was er wollte, so arbeiteten inzwischen alle anderen, wie freigelassen, in höchster, schmerzlicher Aufregung. »Nur sich nicht im Bett unnütz aufhalten,« sagte sich Gregor.

Zuerst wollte er mit dem unteren Teil seines Körpers aus dem Bett hinauskommen, aber dieser untere Teil, den er übrigens noch nicht gesehen hatte und von dem er sich auch keine rechte Vorstellung machen konnte, erwies sich als zu schwer beweglich; es ging so langsam; und als er schließlich, fast wild geworden, mit gesammelter Kraft, ohne Rücksicht sich vorwärtsstieß, hatte er die Richtung falsch gewählt, schlug an den unteren Bettpfosten heftig an, und der brennende Schmerz, den er empfand, belehrte ihn, daß gerade der untere Teil seines Körpers augenblicklich vielleicht der empfindlichste war.

Er versuchte es daher, zuerst den Oberkörper aus dem Bett zu bekommen, und drehte vorsichtig den Kopf dem Bettrand zu. Dies gelang auch leicht, und trotz ihrer Breite und Schwere folgte schließlich die Körpermasse langsam der Wendung des Kopfes. Aber als er den Kopf endlich außerhalb des Bettes in der freien Luft hielt, bekam er Angst, weiter auf diese Weise vorzurücken, denn wenn er sich schließlich so fallen ließ, mußte geradezu ein Wunder geschehen wenn der Kopf nicht verletzt werden sollte. Und die Besinnung durfte er gerade jetzt um keinen Preis verlieren; lieber wollte er im Bett bleiben.

Aber als er wieder nach gleicher Mühe aufseufzend so dalag wie früher, und wieder seine Beinchen womöglich noch ärger gegeneinander kämpfen sah und keine Möglichkeit fand, in diese Willkür Ruhe und Ordnung zu bringen, sagte er sich wieder, daß er unmöglich im Bett bleiben könne und daß es das Vernünftigste sei, alles zu opfern, wenn auch nur die kleinste Hoffnung bestünde, sich dadurch vom Bett zu befreien. Gleichzeitig aber vergaß er nicht, sich zwischendurch daran zu erinnern, daß viel besser als verzweifelte Entschlüsse ruhige und ruhigste Überlegung sei. In solchen Augenblicken richtete er die Augen möglichst scharf auf das Fenster, aber leider war aus dem Anblick des Morgennebels, der sogar die andere Seite der engen Straße verhüllte, wenig Zuversicht und Munterkeit zu holen. »Schon sieben Uhr,« sagte er sich beim neuerlichen Schlagen des Weckers, »schon sieben Uhr und noch immer ein solcher Nebel.« Und ein Weilchen lang lag er ruhig mit schwachem Atem, als erwarte er vielleicht von der völligen Stille die Wiederkehr der wirklichen und selbstverständlichen Verhältnisse.

Dann aber sagte er sich: »Ehe es einviertel acht schlägt, muß ich unbedingt das Bett vollständig verlassen haben. Im übrigen wird auch bis dahin jemand aus dem Geschäft kommen, um nach mir zu fragen, denn das Geschäft wird vor sieben Uhr geöffnet.« Und er machte sich nun daran, den Körper in seiner ganzen Länge vollständig gleichmäßig aus dem Bett hinauszuschaukeln. Wenn er sich auf diese Weise aus dem Bett fallen ließ, blieb der Kopf, den er beim Fall scharf heben wollte, voraussichtlich unverletzt. Der Rücken schien hart zu sein; dem würde wohl bei dem Fall auf den Teppich nichts geschehen. Das größte Bedenken machte ihm die Rücksicht auf den lauten Krach, den es geben müßte und der wahrscheinlich hinter allen Türen wenn nicht Schrecken, so doch Besorgnisse erregen würde. Das mußte aber gewagt werden.

Als Gregor schon zur Hälfte aus dem Bette ragte – die neue Methode war mehr ein Spiel als eine Anstrengung, er brauchte immer nur ruckweise zu schaukeln –, fiel ihm ein, wie einfach alles wäre, wenn man ihm zu Hilfe käme. Zwei starke Leute – er dachte an seinen Vater und das Dienstmädchen – hätten vollständig genügt; sie hätten ihre Arme nur unter seinen gewölbten Rücken schieben, ihn so aus dem Bett schälen, sich mit der Last niederbeugen und dann bloß vorsichtig dulden müssen, daß er den Überschwung auf dem Fußboden vollzog, wo dann die Beinchen hoffentlich einen Sinn bekommen würden. Nun, ganz abgesehen davon, daß die Türen versperrt waren, hätte er wirklich um Hilfe rufen sollen? Trotz aller Not konnte er bei diesem Gedanken ein Lächeln nicht unterdrücken.

Schon war er so weit, daß er bei stärkerem Schaukeln kaum das Gleichgewicht noch erhielt, und sehr bald mußte er sich nun endgültig entscheiden, denn es war in fünf Minuten einviertel acht, – als es an der Wohnungstür läutete. »Das ist jemand aus dem Geschäft,« sagte er sich und erstarrte fast, während seine Beinchen nur desto eiliger tanzten. Einen Augenblick blieb alles still. »Sie öffnen nicht,« sagte sich Gregor, befangen in irgendeiner unsinnigen Hoffnung. Aber dann ging natürlich wie immer das Dienstmädchen festen Schrittes zur Tür und öffnete. Gregor brauchte nur das erste Grußwort des Besuchers zu hören und wußte schon, wer es war – der Prokurist selbst. Warum war nur Gregor dazu verurteilt, bei einer Firma zu dienen, wo man bei der kleinsten Versäumnis gleich den größten Verdacht faßte? Waren denn alle Angestellten samt und sonders Lumpen, gab es denn unter ihnen keinen treuen ergebenen Menschen, den, wenn er auch nur ein paar Morgenstunden für das Geschäft nicht ausgenützt hatte, vor Gewissensbissen närrisch wurde und geradezu nicht imstande war, das Bett zu verlassen? Genügte es wirklich nicht, einen Lehrjungen nachfragen zu lassen – wenn überhaupt diese Fragerei nötig war –, mußte da der Prokurist selbst kommen, und mußte dadurch der ganzen unschuldigen Familie gezeigt werden, daß die Untersuchung dieser verdächtigen Angelegenheit nur dem Verstand des Prokuristen anvertraut werden konnte? Und mehr infolge der Erregung, in welche Gregor durch diese Überlegungen versetzt wurde, als infolge eines richtigen Entschlusses, schwang er sich mit aller Macht aus dem Bett. Es gab einen lauten Schlag, aber ein eigentlicher Krach war es nicht. Ein wenig wurde der Fall durch den Teppich abgeschwächt, auch war der Rücken elastischer, als Gregor gedacht hatte, daher kam der nicht gar so auffallende dumpfe Klang. Nur den Kopf hatte er nicht vorsichtig genug gehalten und ihn angeschlagen; er drehte ihn und rieb ihn an dem Teppich vor Ärger und Schmerz.

»Da drin ist etwas gefallen,« sagte der Prokurist im Nebenzimmer links. Gregor suchte sich vorzustellen, ob nicht auch einmal dem Prokuristen etwas Ähnliches passieren könnte, wie heute ihm; die Möglichkeit dessen mußte man doch eigentlich zugeben. Aber wie zur rohen Antwort auf diese Frage machte jetzt der Prokurist im Nebenzimmer ein paar bestimmte Schritte und ließ seine Lackstiefel knarren. Aus dem Nebenzimmer rechts flüsterte die Schwester, um Gregor zu verständigen: »Gregor, der Prokurist ist da.« »Ich weiß,« sagte Gregor vor sich hin; aber so laut, daß es die Schwester hätte hören können, wagte er die Stimme nicht zu erheben.

»Gregor,« sagte nun der Vater aus dem Nebenzimmer links, »der Herr Prokurist ist gekommen und erkundigt sich, warum du nicht mit dem Frühzug weggefahren bist. Wir wissen nicht, was wir ihm sagen sollen. Übrigens will er auch mit dir persönlich sprechen. Also bitte mach die Tür auf. Er wird die Unordnung im Zimmer zu entschuldigen schon die Güte haben.« »Guten Morgen, Herr Samsa,« rief der Prokurist freundlich dazwischen. »Ihm ist nicht wohl,« sagte die Mutter zum Prokuristen, während der Vater noch an der Tür redete, »ihm ist nicht wohl, glauben Sie mir, Herr Prokurist. Wie würde denn Gregor sonst einen Zug versäumen! Der Junge hat ja nichts im Kopf als das Geschäft. Ich ärgere mich schon fast, daß er abends niemals ausgeht; jetzt war er doch acht Tage in der Stadt, aber jeden Abend war er zu Hause. Da sitzt er bei uns am Tisch und liest still die Zeitung oder studiert Fahrpläne. Es ist schon eine Zerstreuung für ihn, wenn er sich mit Laubsägearbeiten beschäftigt. Da hat er zum Beispiel im Laufe von zwei, drei Abenden einen kleinen Rahmen geschnitzt; Sie werden staunen, wie hübsch er ist; er hängt drin im Zimmer; Sie werden ihn gleich sehen, wenn Gregor aufmacht. Ich bin übrigens glücklich, daß Sie da sind, Herr Prokurist; wir allein hätten Gregor nicht dazu gebracht, die Tür zu öffnen; er ist so hartnäckig; und bestimmt ist ihm nicht wohl, trotzdem er es am Morgen geleugnet hat.« »Ich komme gleich,« sagte Gregor langsam und bedächtig und rührte sich nicht, um kein Wort der Gespräche zu verlieren. »Anders, gnädige Frau, kann ich es mir auch nicht erklären,« sagte der Prokurist, »hoffentlich ist es nichts Ernstes. Wenn ich auch andererseits sagen muß, daß wir Geschäftsleute – wie man will, leider oder glücklicherweise – ein leichtes Unwohlsein sehr oft aus geschäftlichen Rücksichten einfach überwinden müssen.« »Also kann der Herr Prokurist schon zu dir hinein?« fragte der ungeduldige Vater und klopfte wiederum an die Tür. »Nein,« sagte Gregor. Im Nebenzimmer links trat eine peinliche Stille ein, im Nebenzimmer rechts begann die Schwester zu schluchzen.

Warum ging denn die Schwester nicht zu den anderen? Sie war wohl erst jetzt aus dem Bett aufgestanden und hatte noch gar nicht angefangen sich anzuziehen. Und warum weinte sie denn? Weil er nicht aufstand und den Prokuristen nicht hereinließ, weil er in Gefahr war, den Posten zu verlieren und weil dann der Chef die Eltern mit den alten Forderungen wieder verfolgen würde? Das waren doch vorläufig wohl unnötige Sorgen. Noch war Gregor hier und dachte nicht im geringsten daran, seine Familie zu verlassen. Augenblicklich lag er wohl da auf dem Teppich, und niemand, der seinen Zustand gekannt hätte, hätte im Ernst von ihm verlangt, daß er den Prokuristen hereinlasse. Aber wegen dieser kleinen Unhöflichkeit, für die sich ja später leicht eine passende Ausrede finden würde, konnte Gregor doch nicht gut sofort weggeschickt werden. Und Gregor schien es, daß es viel vernünftiger wäre, ihn jetzt in Ruhe zu lassen, statt ihn mit Weinen und Zureden zu stören. Aber es war eben die Ungewißheit, welche die anderen bedrängte und ihr Benehmen entschuldigte.

»Herr Samsa,« rief nun der Prokurist mit erhobener Stimme, »was ist denn los? Sie verbarrikadieren sich da in Ihrem Zimmer, antworten bloß mit ja und nein, machen Ihren Eltern schwere, unnötige Sorgen und versäumen – dies nur nebenbei erwähnt – Ihre geschäftlichen Pflichten in einer eigentlich unerhörten Weise. Ich spreche hier im Namen Ihrer Eltern und Ihres Chefs und bitte Sie ganz ernsthaft um eine augenblickliche, deutliche Erklärung. Ich staune, ich staune. Ich glaubte Sie als einen ruhigen, vernünftigen Menschen zu kennen, und nun scheinen Sie plötzlich anfangen zu wollen, mit sonderbaren Launen zu paradieren. Der Chef deutete mir zwar heute früh eine mögliche Erklärung für Ihre Versäumnis an – sie betraf das Ihnen seit kurzem anvertraute Inkasso –, aber ich legte wahrhaftig fast mein Ehrenwort dafür ein, daß diese Erklärung nicht zutreffen könne. Nun aber sehe ich hier Ihren unbegreiflichen Starrsinn und verliere ganz und gar jede Lust, mich auch nur im geringsten für Sie einzusetzen. Und Ihre Stellung ist durchaus nicht die festeste. Ich hatte ursprünglich die Absicht, Ihnen das alles unter vier Augen zu sagen, aber da Sie mich hier nutzlos meine Zeit versäumen lassen, weiß ich nicht, warum es nicht auch Ihre Herren Eltern erfahren sollen. Ihre Leistungen in der letzten Zeit waren also sehr unbefriedigend; es ist zwar nicht die Jahreszeit, um besondere Geschäfte zu machen, das erkennen wir an; aber eine Jahreszeit, um keine Geschäfte zu machen, gibt es überhaupt nicht, Herr Samsa, darf es nicht geben.«

»Aber Herr Prokurist,« rief Gregor außer sich und vergaß in der Aufregung alles andere, »ich mache ja sofort, augenblicklich auf. Ein leichtes Unwohlsein, ein Schwindelanfall, haben mich verhindert aufzustehen. Ich liege noch jetzt im Bett. Jetzt bin ich aber schon wieder ganz frisch. Eben steige ich aus dem Bett. Nur einen kleinen Augenblick Geduld! Es geht noch nicht so gut, wie ich dachte. Es ist mir aber schon wohl. Wie das nur einen Menschen so überfallen kann! Noch gestern abend war mir ganz gut, meine Eltern wissen es ja, oder besser, schon gestern abend hatte ich eine kleine Vorahnung. Man hätte es mir ansehen müssen. Warum habe ich es nur im Geschäfte nicht gemeldet! Aber man denkt eben immer, daß man die Krankheit ohne Zuhausebleiben überstehen wird. Herr Prokurist! Schonen Sie meine Eltern! Für alle die Vorwürfe, die Sie mir jetzt machen, ist ja kein Grund; man hat mir ja davon auch kein Wort gesagt. Sie haben vielleicht die letzten Aufträge, die ich geschickt habe, nicht gelesen. Übrigens, noch mit dem Achtuhrzug fahre ich auf die Reise, die paar Stunden Ruhe haben mich gekräftigt. Halten Sie sich nur nicht auf, Herr Prokurist; ich bin gleich selbst im Geschäft, und haben Sie die Güte, das zu sagen und mich dem Herrn Chef zu empfehlen!«

Und während Gregor dies alles hastig ausstieß und kaum wußte, was er sprach, hatte er sich leicht, wohl infolge der im Bett bereits erlangten Übung, dem Kasten genähert und versuchte nun, an ihm sich aufzurichten. Er wollte tatsächlich die Tür aufmachen, tatsächlich sich sehen lassen und mit dem Prokuristen sprechen; er war begierig zu erfahren, was die anderen, die jetzt so nach ihm verlangten, bei seinem Anblick sagen würden. Würden sie erschrecken, dann hatte Gregor keine Verantwortung mehr und konnte ruhig sein. Würden sie aber alles ruhig hinnehmen, dann hatte auch er keinen Grund sich aufzuregen, und konnte, wenn er sich beeilte, um acht Uhr tatsächlich auf dem Bahnhof sein. Zuerst glitt er nun einigemale von dem glatten Kasten ab, aber endlich gab er sich einen letzten Schwung und stand aufrecht da; auf die Schmerzen im Unterleib achtete er gar nicht mehr, so sehr sie auch brannten. Nun ließ er sich gegen die Rücklehne eines nahen Stuhles fallen, an deren Rändern er sich mit seinen Beinchen festhielt. Damit hatte er aber auch die Herrschaft über sich erlangt und verstummte, denn nun konnte er den Prokuristen anhören.

»Haben Sie auch nur ein Wort verstanden?« fragte der Prokurist die Eltern, »er macht sich doch wohl nicht einen Narren aus uns?« »Um Gottes willen,« rief die Mutter schon unter Weinen, »er ist vielleicht schwer krank, und wir quälen ihn. Grete! Grete!« schrie sie dann. »Mutter?« rief die Schwester von der anderen Seite. Sie verständigten sich durch Gregors Zimmer. »Du mußt augenblicklich zum Arzt. Gregor ist krank. Rasch um den Arzt. Hast du Gregor jetzt reden hören?« »Das war eine Tierstimme,« sagte der Prokurist, auffallend leise gegenüber dem Schreien der Mutter. »Anna! Anna!« rief der Vater durch das Vorzimmer in die Küche und klatschte in die Hände, »sofort einen Schlosser holen!« Und schon liefen die zwei Mädchen mit rauschenden Röcken durch das Vorzimmer – wie hatte sich die Schwester denn so schnell angezogen? – und rissen die Wohnungstüre auf. Man hörte gar nicht die Türe zuschlagen; sie hatten sie wohl offen gelassen, wie es in Wohnungen zu sein pflegt, in denen ein großes Unglück geschehen ist.

Gregor war aber viel ruhiger geworden. Man verstand zwar also seine Worte nicht mehr, trotzdem sie ihm genug klar, klarer als früher, vorgekommen waren, vielleicht infolge der Gewöhnung des Ohres. Aber immerhin glaubte man nun schon daran, daß es mit ihm nicht ganz in Ordnung war, und war bereit, ihm zu helfen. Die Zuversicht und Sicherheit, womit die ersten Anordnungen getroffen worden waren, taten ihm wohl. Er fühlte sich wieder einbezogen in den menschlichen Kreis und erhoffte von beiden, vom Arzt und vom Schlosser, ohne sie eigentlich genau zu scheiden, großartige und überraschende Leistungen. Um für die sich nähernden entscheidenden Besprechungen eine möglichst klare Stimme zu bekommen, hustete er ein wenig ab, allerdings bemüht, dies ganz gedämpft zu tun, da möglicherweise auch schon dieses Geräusch anders als menschlicher Husten klang, was er selbst zu entscheiden sich nicht mehr getraute. Im Nebenzimmer war es inzwischen ganz still geworden. Vielleicht saßen die Eltern mit dem Prokuristen beim Tisch und tuschelten, vielleicht lehnten alle an der Türe und horchten.

Gregor schob sich langsam mit dem Sessel zur Tür hin, ließ ihn dort los, warf sich gegen die Tür, hielt sich an ihr aufrecht – die Ballen seiner Beinchen hatten ein wenig Klebstoff – und ruhte sich dort einen Augenblick lang von der Anstrengung aus. Dann aber machte er sich daran, mit dem Mund den Schlüssel im Schloß umzudrehen. Es schien leider, daß er keine eigentlichen Zähne hatte, – womit sollte er gleich den Schlüssel fassen? – aber dafür waren die Kiefer freilich sehr stark, mit ihrer Hilfe brachte er auch wirklich den Schlüssel in Bewegung und achtete nicht darauf, daß er sich zweifellos irgendeinen Schaden zufügte, denn eine braune Flüssigkeit kam ihm aus dem Mund, floß über den Schlüssel und tropfte auf den Boden. »Hören Sie nur,« sagte der Prokurist im Nebenzimmer, »er dreht den Schlüssel um.« Das war für Gregor eine große Aufmunterung; aber alle hätten ihm zurufen sollen, auch der Vater und die Mutter: »Frisch, Gregor,« hätten sie rufen sollen, »immer nur heran, fest an das Schloß heran!« Und in der Vorstellung, daß alle seine Bemühungen mit Spannung verfolgten, verbiß er sich mit allem, was er an Kraft aufbringen konnte, besinnungslos in den Schlüssel. Je nach dem Fortschreiten der Drehung des Schlüssels umtanzte er das Schloß, hielt sich jetzt nur noch mit dem Munde aufrecht, und je nach Bedarf hing er sich an den Schlüssel oder drückte ihn dann wieder nieder mit der ganzen Last seines Körpers. Der hellere Klang des endlich zurückschnappenden Schlosses erweckte Gregor förmlich. Aufatmend sagte er sich: »Ich habe also den Schlosser nicht gebraucht,« und legte den Kopf auf die Klinke, um die Türe gänzlich zu öffnen.

Da er die Türe auf diese Weise öffnen mußte, war sie eigentlich schon recht weit geöffnet, und er selbst noch nicht zu sehen. Er mußte sich erst langsam um den einen Türflügel herumdrehen, und zwar sehr vorsichtig, wenn er nicht gerade vor dem Eintritt ins Zimmer plump auf den Rücken fallen wollte. Er war noch mit jener schwierigen Bewegung beschäftigt und hatte nicht Zeit, auf anderes zu achten, da hörte er schon den Prokuristen ein lautes »Oh!« ausstoßen – es klang, wie wenn der Wind saust – und nun sah er ihn auch, wie er, der der Nächste an der Türe war, die Hand gegen den offenen Mund drückte und langsam zurückwich, als vertreibe ihn eine unsichtbare, gleichmäßig fortwirkende Kraft. Die Mutter – sie stand hier trotz der Anwesenheit des Prokuristen mit von der Nacht her noch aufgelösten, hoch sich sträubenden Haaren – sah zuerst mit gefalteten Händen den Vater an, ging dann zwei Schritte zu Gregor hin und fiel inmitten ihrer rings um sie herum sich ausbreitenden Röcke nieder, das Gesicht ganz unauffindbar zu ihrer Brust gesenkt. Der Vater ballte mit feindseligem Ausdruck die Faust, als wolle er Gregor in sein Zimmer zurückstoßen, sah sich dann unsicher im Wohnzimmer um, beschattete dann mit den Händen die Augen und weinte, daß sich seine mächtige Brust schüttelte.

Gregor trat nun gar nicht in das Zimmer, sondern lehnte sich von innen an den festgeriegelten Türflügel, so daß sein Leib nur zur Hälfte und darüber der seitlich geneigte Kopf zu sehen war, mit dem er zu den anderen hinüberlugte. Es war inzwischen viel heller geworden; klar stand auf der anderen Straßenseite ein Ausschnitt des gegenüberliegenden, endlosen, grauschwarzen Hauses – es war ein Krankenhaus – mit seinen hart die Front durchbrechenden regelmäßigen Fenstern; der Regen fiel noch nieder, aber nur mit großen, einzeln sichtbaren und förmlich auch einzelnweise auf die Erde hinuntergeworfenen Tropfen. Das Frühstücksgeschirr stand in überreicher Zahl auf dem Tisch, denn für den Vater war das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages, die er bei der Lektüre verschiedener Zeitungen stundenlang hinzog. Gerade an der gegenüberliegenden Wand hing eine Photographie Gregors aus seiner Militärzeit, die ihn als Leutnant darstellte, wie er, die Hand am Degen, sorglos lächelnd, Respekt für seine Haltung und Uniform verlangte. Die Tür zum Vorzimmer war geöffnet, und man sah, da auch die Wohnungstür offen war, auf den Vorplatz der Wohnung hinaus und auf den Beginn der abwärts führenden Treppe.

»Nun,« sagte Gregor und war sich dessen wohl bewußt, daß er der einzige war, der die Ruhe bewahrt hatte, »ich werde mich gleich anziehen, die Kollektion zusammenpacken und wegfahren. Wollt ihr, wollt ihr mich wegfahren lassen? Nun, Herr Prokurist, Sie sehen, ich bin nicht starrköpfig und ich arbeite gern; das Reisen ist beschwerlich, aber ich könnte ohne das Reisen nicht leben. Wohin gehen Sie denn, Herr Prokurist? Ins Geschäft? Ja? Werden Sie alles wahrheitsgetreu berichten? Man kann im Augenblick unfähig sein zu arbeiten, aber dann ist gerade der richtige Zeitpunkt, sich an die früheren Leistungen zu erinnern und zu bedenken, daß man später, nach Beseitigung des Hindernisses, gewiß desto fleißiger und gesammelter arbeiten wird. Ich bin ja dem Herrn Chef so sehr verpflichtet, das wissen Sie doch recht gut. Andererseits habe ich die Sorge um meine Eltern und die Schwester. Ich bin in der Klemme, ich werde mich aber auch wieder herausarbeiten. Machen Sie es mir aber nicht schwieriger, als es schon ist. Halten Sie im Geschäft meine Partei! Man liebt den Reisenden nicht, ich weiß. Man denkt, er verdient ein Heidengeld und führt dabei ein schönes Leben. Man hat eben keine besondere Veranlassung, dieses Vorurteil besser zu durchdenken. Sie aber, Herr Prokurist, Sie haben einen besseren Überblick über die Verhältnisse, als das sonstige Personal, ja sogar, ganz im Vertrauen gesagt, einen besseren Überblick, als der Herr Chef selbst, der in seiner Eigenschaft als Unternehmer sich in seinem Urteil leicht zuungunsten eines Angestellten beirren läßt. Sie wissen auch sehr wohl, daß der Reisende, der fast das ganze Jahr außerhalb des Geschäftes ist, so leicht ein Opfer von Klatschereien, Zufälligkeiten und grundlosen Beschwerden werden kann, gegen die sich zu wehren ihm ganz unmöglich ist, da er von ihnen meistens gar nichts erfährt und nur dann, wenn er erschöpft eine Reise beendet hat, zu Hause die schlimmen, auf ihre Ursachen hin nicht mehr zu durchschauenden Folgen am eigenen Leibe zu spüren bekommt. Herr Prokurist, gehen Sie nicht weg, ohne mir ein Wort gesagt zu haben, das mir zeigt, daß Sie mir wenigstens zu einem kleinen Teil recht geben!«

Aber der Prokurist hatte sich schon bei den ersten Worten Gregors abgewendet, und nur über die zuckende Schulter hinweg sah er mit aufgeworfenen Lippen nach Gregor zurück. Und während Gregors Rede stand er keinen Augenblick still, sondern verzog sich, ohne Gregor aus den Augen zu lassen, gegen die Tür, aber ganz allmählich, als bestehe ein geheimes Verbot, das Zimmer zu verlassen. Schon war er im Vorzimmer, und nach der plötzlichen Bewegung, mit der er zum letztenmal den Fuß aus dem Wohnzimmer zog, hätte man glauben können, er habe sich soeben die Sohle verbrannt. Im Vorzimmer aber streckte er die rechte Hand weit von sich zur Treppe hin, als warte dort auf ihn eine geradezu überirdische Erlösung.

Gregor sah ein, daß er den Prokuristen in dieser Stimmung auf keinen Fall weggehen lassen dürfe, wenn dadurch seine Stellung im Geschäft nicht aufs äußerste gefährdet werden sollte. Die Eltern verstanden das alles nicht so gut; sie hatten sich in den langen Jahren die Überzeugung gebildet, daß Gregor in diesem Geschäft für sein Leben versorgt war, und hatten außerdem jetzt mit den augenblicklichen Sorgen so viel zu tun, daß ihnen jede Voraussicht abhanden gekommen war. Aber Gregor hatte diese Voraussicht. Der Prokurist mußte gehalten, beruhigt, überzeugt und schließlich gewonnen werden; die Zukunft Gregors und seiner Familie hing doch davon ab! Wäre doch die Schwester hier gewesen! Sie war klug; sie hatte schon geweint, als Gregor noch ruhig auf dem Rücken lag. Und gewiß hätte der Prokurist, dieser Damenfreund, sich von ihr lenken lassen; sie hätte die Wohnungstür zugemacht und ihm im Vorzimmer den Schrecken ausgeredet. Aber die Schwester war eben nicht da, Gregor selbst mußte handeln. Und ohne daran zu denken, daß er seine gegenwärtigen Fähigkeiten, sich zu bewegen, noch gar nicht kannte, ohne auch daran zu denken, daß seine Rede möglicher- ja wahrscheinlicherweise wieder nicht verstanden worden war, verließ er den Türflügel; schob sich durch die Öffnung; wollte zum Prokuristen hingehen, der sich schon am Geländer des Vorplatzes lächerlicherweise mit beiden Händen festhielt; fiel aber sofort, nach einem Halt suchend, mit einem kleinen Schrei auf seine vielen Beinchen nieder. Kaum war das geschehen, fühlte er zum erstenmal an diesem Morgen ein körperliches Wohlbehagen; die Beinchen hatten festen Boden unter sich; sie gehorchten vollkommen, wie er zu seiner Freude merkte; strebten sogar darnach, ihn fortzutragen, wohin er wollte; und schon glaubte er, die endgültige Besserung alles Leidens stehe unmittelbar bevor. Aber im gleichen Augenblick, als er da schaukelnd vor verhaltener Bewegung, gar nicht weit von seiner Mutter entfernt, ihr gerade gegenüber auf dem Boden lag, sprang diese, die doch so ganz in sich versunken schien, mit einemmale in die Höhe, die Arme weit ausgestreckt, die Finger gespreizt, rief: »Hilfe, um Gottes willen Hilfe!«, hielt den Kopf geneigt, als wolle sie Gregor besser sehen, lief aber, im Widerspruch dazu, sinnlos zurück; hatte vergessen, daß hinter ihr der gedeckte Tisch stand; setzte sich, als sie bei ihm angekommen war, wie in Zerstreutheit, eilig auf ihn, und schien gar nicht zu merken, daß neben ihr aus der umgeworfenen großen Kanne der Kaffee in vollem Strome auf den Teppich sich ergoß.

»Mutter, Mutter,« sagte Gregor leise und sah zu ihr hinauf. Der Prokurist war ihm für einen Augenblick ganz aus dem Sinn gekommen; dagegen konnte er sich nicht versagen, im Anblick des fließenden Kaffees mehrmals mit den Kiefern ins Leere zu schnappen. Darüber schrie die Mutter neuerdings auf, flüchtete vom Tisch und fiel dem ihr entgegeneilenden Vater in die Arme. Aber Gregor hatte jetzt keine Zeit für seine Eltern; der Prokurist war schon auf der Treppe; das Kinn auf dem Geländer, sah er noch zum letzten Male zurück. Gregor nahm einen Anlauf, um ihn möglichst sicher einzuholen; der Prokurist mußte etwas ahnen, denn er machte einen Sprung über mehrere Stufen und verschwand; »Huh!« aber schrie er noch, es klang durchs ganze Treppenhaus. Leider schien nun auch diese Flucht des Prokuristen den Vater, der bisher verhältnismäßig gefaßt gewesen war, völlig zu verwirren, denn statt selbst dem Prokuristen nachzulaufen oder wenigstens Gregor in der Verfolgung nicht zu hindern, packte er mit der Rechten den Stock des Prokuristen, den dieser mit Hut und Überzieher auf einem Sessel zurückgelassen hatte, holte mit der Linken eine große Zeitung vom Tisch und machte sich unter Füßestampfen daran, Gregor durch Schwenken des Stockes und der Zeitung in sein Zimmer zurückzutreiben. Kein Bitten Gregors half, kein Bitten wurde auch verstanden, er mochte den Kopf noch so demütig drehen, der Vater stampfte nur stärker mit den Füßen. Drüben hatte die Mutter trotz des kühlen Wetters ein Fenster aufgerissen, und hinausgelehnt drückte sie ihr Gesicht weit außerhalb des Fensters in ihre Hände. Zwischen Gasse und Treppenhaus entstand eine starke Zugluft, die Fenstervorhänge flogen auf, die Zeitungen auf dem Tische rauschten, einzelne Blätter wehten über den Boden hin. Unerbittlich drängte der Vater und stieß Zischlaute aus, wie ein Wilder. Nun hatte aber Gregor noch gar keine Übung im Rückwärtsgehen, es ging wirklich sehr langsam. Wenn sich Gregor nur hätte umdrehen dürfen, er wäre gleich in seinem Zimmer gewesen, aber er fürchtete sich, den Vater durch die zeitraubende Umdrehung ungeduldig zu machen, und jeden Augenblick drohte ihm doch von dem Stock in des Vaters Hand der tödliche Schlag auf den Rücken oder auf den Kopf. Endlich aber blieb Gregor doch nichts anderes übrig, denn er merkte mit Entsetzen, daß er im Rückwärtsgehen nicht einmal die Richtung einzuhalten verstand; und so begann er, unter unaufhörlichen ängstlichen Seitenblicken nach dem Vater, sich nach Möglichkeit rasch, in Wirklichkeit aber doch nur sehr langsam umzudrehen. Vielleicht merkte der Vater seinen guten Willen, denn er störte ihn hierbei nicht, sondern dirigierte sogar hie und da die Drehbewegung von der Ferne mit der Spitze seines Stockes. Wenn nur nicht dieses unerträgliche Zischen des Vaters gewesen wäre! Gregor verlor darüber ganz den Kopf. Er war schon fast ganz umgedreht, als er sich, immer auf dieses Zischen horchend, sogar irrte und sich wieder ein Stück zurückdrehte. Als er aber endlich glücklich mit dem Kopf vor der Türöffnung war, zeigte es sich, daß sein Körper zu breit war, um ohne weiteres durchzukommen. Dem Vater fiel es natürlich in seiner gegenwärtigen Verfassung auch nicht entfernt ein, etwa den anderen Türflügel zu öffnen, um für Gregor einen genügenden Durchgang zu schaffen. Seine fixe Idee war bloß, daß Gregor so rasch als möglich in sein Zimmer müsse. Niemals hätte er auch die umständlichen Vorbereitungen gestattet, die Gregor brauchte, um sich aufzurichten und vielleicht auf diese Weise durch die Tür zu kommen. Vielleicht trieb er, als gäbe es kein Hindernis, Gregor jetzt unter besonderem Lärm vorwärts; es klang schon hinter Gregor gar nicht mehr wie die Stimme bloß eines einzigen Vaters; nun gab es wirklich keinen Spaß mehr, und Gregor drängte sich – geschehe was wolle – in die Tür. Die eine Seite seines Körpers hob sich, er lag schief in der Türöffnung, seine eine Flanke war ganz wundgerieben, an der weißen Tür blieben häßliche Flecke, bald steckte er fest und hätte sich allein nicht mehr rühren können, die Beinchen auf der einen Seite hingen zitternd oben in der Luft, die auf der anderen waren schmerzhaft zu Boden gedrückt – da gab ihm der Vater von hinten einen jetzt wahrhaftig erlösenden starken Stoß, und er flog, heftig blutend, weit in sein Zimmer hinein. Die Tür wurde noch mit dem Stock zugeschlagen, dann war es endlich still.

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Franz Kafka: Die Verwandlung (I) (1) Franz|Kafka|The|transformation|I |||La metamorfosis| Franz Kafka: The Metamorphosis (I) (1) Franz Kafka: La metamorfosis (I) (1) Franz Kafka : La métamorphose (I) (1) フランツ・カフカ:変身(上) (1) 프란츠 카프카: 변태 (I) (1) (1) Franz Kafka: A Metamorfose (I) (1) Франц Кафка: Метаморфозы (I) (1) Franz Kafka: Metamorfosen (I) (1) Franz Kafka: Metamorfoz (I) (1) 弗朗茨·卡夫卡:《变形记》(一)(1)

Als Gregor Samsa eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett zu einem ungeheueren Ungeziefer verwandelt. When|Gregor|Samsa|one|mornings|from|uneasy|dreams|woke|found|he|himself|in|his|bed|to|a|monstrous|insect|transformed ||||||||||||||||||حشرة|تحول |||||||||||||||||enorme|inseto monstruoso| |Gregor|Samsa||||inquietantes|||||||||||enorme|insecto monstruoso| When Gregor Samsa woke up one morning from troubled dreams, he found himself transformed into a monstrous vermin in his bed. Quando Gregor Samsa si svegliò una mattina da sogni agitati, si trovò trasformato in un mostruoso parassita nel suo letto. Quando Gregor Samsa acordou uma manhã de sonhos perturbadores, viu-se transformado num verme monstruoso na sua cama. Gregor Samsa bir sabah sıkıntılı rüyalardan uyandığında, kendini yatağında korkunç bir haşereye dönüşmüş olarak buldu. Er lag auf seinem panzerartig harten Rücken und sah, wenn er den Kopf ein wenig hob, seinen gewölbten, braunen, von bogenförmigen Versteifungen geteilten Bauch, auf dessen Höhe sich die Bettdecke, zum gänzlichen Niedergleiten bereit, kaum noch erhalten konnte. He|lay|on|his|armor-like|hard|back|and|saw|when|he|the|head|a|a little|lifted|his|arched|brown|of|arched|rigidities|divided|belly||its|height||the|bedspread|to|complete|sliding down|ready|barely|still|kept|could |||ظهره||||||||||||||||||||||||||اللحاف|||||||| ||||como un tanque||espalda|||||||||levantaba||abultado|marrón||en forma de arco|refuerzos arqueados|dividido en|vientre||||||cobija de cama||totalmente|deslizamiento total||apenas||| He lay on his armor-like hard back and, when he lifted his head a little, saw his arched, brown belly, divided by arched stiffeners, at the level of which the duvet, ready to slide down completely, could hardly be preserved. Estava deitado de costas, duro como uma armadura, e, quando levantou um pouco a cabeça, pôde ver o seu ventre curvo e castanho, dividido por reforços arqueados, à altura dos quais o edredão, pronto a deslizar completamente para baixo, mal conseguia manter-se no lugar. Sert, zırh gibi sırtının üzerinde yatıyordu ve başını biraz kaldırdığında, tamamen aşağı kaymaya hazır yorganın ancak yerinde kalabildiği yükseklikte, kemerli sertleştiricilerle bölünmüş kavisli, kahverengi karnını görebiliyordu. Seine vielen, im Vergleich zu seinem sonstigen Umfang kläglich dünnen Beine flimmerten ihm hilflos vor den Augen. his|many|in|comparison|||other|extent|pitiful|thin|legs|fluttered|him|helpless|before|the|eyes ||||||||هزيلة|||||||| ||||||habituales|tamaño|lamentablemente delgadas|delgadas||titilaban||||| His many legs, pitifully thin compared to his normal size, flickered helplessly before his eyes.

»Was ist mit mir geschehen?« dachte er. What||||happened|thought| ||||sucedido|| "What has happened to me?" he thought. Es war kein Traum. ||no|dream It was not a dream. Sein Zimmer, ein richtiges, nur etwas zu kleines Menschenzimmer, lag ruhig zwischen den vier wohlbekannten Wänden. His|room||real|only|something||small|room|lay|quiet|between||four|well-known|walls ||||||||||||||bien conocidas|paredes His room, a proper, if a little small, human-sized room, lay quietly between the four familiar walls. Über dem Tisch, auf dem eine auseinandergepackte Musterkollektion von Tuchwaren ausgebreitet war – Samsa war Reisender –, hing das Bild, das er vor kurzem aus einer illustrierten Zeitschrift ausgeschnitten und in einem hübschen, vergoldeten Rahmen untergebracht hatte. over|the|table|||a|unpacked|sample collection||fabrics|spread out||Samsa||traveler|hung||picture|||before|recently||a|illustrated|magazine|cut out||||pretty|gilded|frame|housed|had ||||||desempaquetada|colección de muestras||Tejidos de tela|desplegada||||||||||||||||recortado de revista|||||dorado|marco dorado|colocado en| Above the table, on which an unpacked collection of samples of cloth goods was spread - Samsa was a traveler - hung the picture he had recently cut out of an illustrated magazine and placed in a pretty gilded frame. Es stellte eine Dame dar, die, mit einem Pelzhut und einer Pelzboa versehen, aufrecht dasaß und einen schweren Pelzmuff, in dem ihr ganzer Unterarm verschwunden war, dem Beschauer entgegenhob. It|was sitting||lady|represent||||fur hat|||fur boa|adorned|upright|sat|and|a|heavy|fur muff|in|the||whole|forearm|gone||the|observer|held up It represented a lady who, wearing a fur hat and a fur boa, sat upright and raised a heavy fur muff into which her entire forearm had disappeared towards the viewer.

Gregors Blick richtete sich dann zum Fenster, und das trübe Wetter – man hörte Regentropfen auf das Fensterblech aufschlagen – machte ihn ganz melancholisch. Gregor's|look|turned||then||window|||dreary|weather|one|heard|raindrops|||window sill|strike|made|him|completely|melancholic ||||||||||||||||||||completamente| Gregor's gaze then turned to the window, and the cloudy weather - you could hear raindrops hitting the window plate - made him very melancholy. »Wie wäre es, wenn ich noch ein wenig weiterschliefe und alle Narrheiten vergäße,« dachte er, aber das war gänzlich undurchführbar, denn er war gewöhnt, auf der rechten Seite zu schlafen, konnte sich aber in seinem gegenwärtigen Zustand nicht in diese Lage bringen. |would|it|||||little|continue sleeping||all|foolishness|forgot||||||entirely|and unfeasible|because|||used|||right|side||sleep|could||||his|current|state|||this|position|bring ||||||||||||||||||||||||||||||||||su||||||| "How about if I slept a little longer and forgot all the foolishness," he thought, but that was completely impracticable, for he was used to sleeping on the right side, but in his present condition could not bring himself into this position . Mit welcher Kraft er sich auch auf die rechte Seite warf, immer wieder schaukelte er in die Rückenlage zurück. |which|force|||also|||right||threw||again|rocked|||the|back position|back |||||||||||||se balanceaba||||posición supina| Whatever force he used to throw himself on his right side, he kept rocking back on his back. Er versuchte es wohl hundertmal, schloß die Augen, um die zappelnden Beine nicht sehen zu müssen, und ließ erst ab, als er in der Seite einen noch nie gefühlten, leichten, dumpfen Schmerz zu fühlen begann. |tried||probably|one hundred times|closed||eyes|to||squirming|legs||see||have to||let|only|off||he|||||still|never|felt|light|dull|pain|to|feel|began ||||||||||agitados|||||||||||||||||||ligero|sordo|||| He tried it a hundred times, closed his eyes so as not to have to see the wriggling legs, and only stopped when he began to feel a light, dull pain in his side that he had never felt before.

»Ach Gott,« dachte er, »was für einen anstrengenden Beruf habe ich gewählt! Oh||thought|||||exhausting|profession|||chosen |||||||||||elegido 'Oh God,' he thought, 'what a tiring job I've chosen! Tag aus, Tag ein auf der Reise. day||||||journey Day out, day in on the journey. Die geschäftlichen Aufregungen sind viel größer, als im eigentlichen Geschäft zu Hause, und außerdem ist mir noch diese Plage des Reisens auferlegt, die Sorgen um die Zuganschlüsse, das unregelmäßige, schlechte Essen, ein immer wechselnder, nie andauernder, nie herzlich werdender menschlicher Verkehr. |business|excitements||much|larger|||actual|business||||besides|is|me|still||nuisance||travel|imposed||worries||the|train connections||irregular|bad||||changing||ongoing||heartfelt|becoming|human|interaction |comerciales|Las tensiones||||||||||||||||Plaga||||||||conexiones de tren|||||||cambiante|||||nunca se vuelve|| The business excitement is much greater than in the actual business at home, and in addition I have this nuisance of travel imposed on me, the worries about the train connections, the irregular, bad food, an ever-changing, never-lasting, never-hearted human intercourse. Der Teufel soll das alles holen!« Er fühlte ein leichtes Jucken oben auf dem Bauch; schob sich auf dem Rücken langsam näher zum Bettpfosten, um den Kopf besser heben zu können; fand die juckende Stelle, die mit lauter kleinen weißen Pünktchen besetzt war, die er nicht zu beurteilen verstand; und wollte mit einem Bein die Stelle betasten, zog es aber gleich zurück, denn bei der Berührung umwehten ihn Kälteschauer. The|devil|shall|||get||felt||light|itch|top||||pushed|||||slowly|closer||bedpost||||better|lift|||found||itching|spot|||all|small|white|little dots|covered||||||assess|understood||wanted to|||leg|||feel (with the hand)|pulled|||back|||||touch|surrounded|him|chills ||||||||||Picazón|||||||||||||poste de cama||||||||||que pica|||||||Puntitos blancos||||||||||||||||tocar con cautela||||||||||envolvieron||escalofríos fríos Let the devil take it all! ”He felt a slight itch on the top of his stomach; slowly pushed himself closer to the bedpost on his back so that he could lift his head better; found the itchy spot, which was covered with lots of little white dots that he could not judge; and wanted to feel the spot with one leg, but pulled it back immediately, because at the touch he felt chills.

Er glitt wieder in seine frühere Lage zurück. |slipped||||former|position| He slipped back into his former position. »Dies frühzeitige Aufstehen«, dachte er, »macht einen ganz blödsinnig. This|early|getting up||||||silly ||Levantarse temprano|||||| "This early rising," he thought, "makes one quite silly. Der Mensch muß seinen Schlaf haben. |human|must||sleep|have A person must get their sleep." Andere Reisende leben wie Haremsfrauen. Other|travelers|live||harem women ||||mujeres de harén Other travelers live like harem women. Wenn ich zum Beispiel im Laufe des Vormittags ins Gasthaus zurückgehe, um die erlangten Aufträge zu überschreiben, sitzen diese Herren erst beim Frühstück. |||||course||mornings||inn|go back|||received|orders||overwrite|sit||gentlemen||| |||||||||||||obtenidos||||||||| For example, when I go back to the inn in the morning to write down the orders I have received, these gentlemen are only sitting at breakfast. Das sollte ich bei meinem Chef versuchen; ich würde auf der Stelle hinausfliegen. ||||my|boss|try||would|||on the spot|fly out ||||||||||||ser despedido I should try this with my boss; I would be fired on the spot. Wer weiß übrigens, ob das nicht sehr gut für mich wäre. Who||by the way|if|||very|||me| By the way, who knows if that wouldn't be very good for me. Wenn ich mich nicht wegen meiner Eltern zurückhielte, ich hätte längst gekündigt, ich wäre vor den Chef hingetreten und hätte ihm meine Meinung von Grund des Herzens aus gesagt. ||||because of|my|parents|held back||would have|long ago|fired||||||stepped|||||opinion||reason||heart||said |||||||||||||||||enfrentado a||||||||||| If I didn't hold back because of my parents, I would have quit long ago, I would have stood in front of the boss and told him my opinion from the bottom of my heart. Vom Pult hätte er fallen müssen! |lectern|||fall| Del|El podio|||| He should have fallen off the desk! Es ist auch eine sonderbare Art, sich auf das Pult zu setzen und von der Höhe herab mit dem Angestellten zu reden, der überdies wegen der Schwerhörigkeit des Chefs ganz nahe herantreten muß. ||||strange|||||desk||set|||||down|||employee||talk||besides|because of||hearing loss||boss||close|approach| ||||extraña|||||||||||||||||||además de eso||||||||acercarse mucho| It is also a peculiar way to sit down at the desk and speak to the employee from above, who also has to come very close due to the boss's hearing loss. Nun, die Hoffnung ist noch nicht gänzlich aufgegeben, habe ich einmal das Geld beisammen, um die Schuld der Eltern an ihn abzuzahlen – es dürfte noch fünf bis sechs Jahre dauern –, mache ich die Sache unbedingt. Now||hope|||||given up|||once|||together|||debt|||||pay off||should|still|five||||last||||thing|definitely ||esperanza|||||||||||reunido||||||||pagar en cuotas||||||||||||| Well, hope is not completely lost yet. Once I have gathered the money to pay off the debt of the parents to him – it might take another five to six years – I will definitely do it. Dann wird der große Schnitt gemacht. |||large|cut|made Then the big cut will be made. Vorläufig allerdings muß ich aufstehen, denn mein Zug fährt um fünf.« For now|however||||||train|departs|| For the time being, however, I have to get up because my train leaves at five. "

Und er sah zur Weckuhr hinüber, die auf dem Kasten tickte. |||at|alarm clock|over||||dresser|ticked ||||reloj despertador||||||hacía tictac And he looked over at the alarm clock ticking on the chest. »Himmlischer Vater!« dachte er, Es war halb sieben Uhr, und die Zeiger gingen ruhig vorwärts, es war sogar halb vorüber, es näherte sich schon dreiviertel. Heavenly|father|||||half|||||hands|moved||forward|||||past||approached|||three-quarters |||||||||||manecillas del reloj||||||||||||| «Heavenly Father!» he thought. It was half past six, and the hands were moving steadily forward, it was even half over, approaching three quarters. Sollte der Wecker nicht geläutet haben? ||alarm||rung| ||||¿No ha sonado?| Shouldn't the alarm clock have rung? Man sah vom Bett aus, daß er auf vier Uhr richtig eingestellt war; gewiß hatte er auch geläutet. |||||that|||||correct|set||certainly||||rung From the bed you could see that it was set correctly for four o'clock; surely he had rung the bell too. Ja, aber war es möglich, dieses möbelerschütternde Läuten ruhig zu verschlafen? ||||possible||furniture-shaking|ringing|quiet||sleep through ||||||sacudidor de muebles|sonido de timbre||| Yes, but was it possible to sleep through this furniture-shattering bell? Nun, ruhig hatte er ja nicht geschlafen, aber wahrscheinlich desto fester. ||||||slept|||all the more|more tightly Well, he hadn't slept quietly, but probably all the more firmly. Was aber sollte er jetzt tun? |||||do What should he do now? Der nächste Zug ging um sieben Uhr; um den einzuholen, hätte er sich unsinnig beeilen müssen, und die Kollektion war noch nicht eingepackt, und er selbst fühlte sich durchaus nicht besonders frisch und beweglich. |||went||||||catch||||ridiculously|hurry||||collection||||packed||||||absolutely|||||mobile |||||||||alcanzar||||sin sentido|||||||||||||se sentía||||||| The next train was at seven o'clock; to catch it, he would have to rush senselessly, and the collection was not yet packed, and he himself did not feel particularly fresh and agile. Und selbst wenn er den Zug einholte, ein Donnerwetter des Chefs war nicht zu vermeiden, denn der Geschäftsdiener hatte beim Fünfuhrzug gewartet und die Meldung von seiner Versäumnis längst erstattet. ||||||overtake||thunderstorm||||||avoid|||business servant|||five o'clock train||||report|||absence|long ago|reported And even if he caught the train, a thunderstorm from the boss was unavoidable, because the business servant had waited for the five o'clock train and had long since reported his absence. Es war eine Kreatur des Chefs, ohne Rückgrat und Verstand. |||creature|||without|spine|| It was a creature of the boss, without backbone and intelligence. Wie nun, wenn er sich krank meldete? |||||sick|reported What if he called in sick? Das wäre aber äußerst peinlich und verdächtig, denn Gregor war während seines fünfjährigen Dienstes noch nicht einmal krank gewesen. |||extremely|embarrassing||suspicious||||during||five-year|service||||| But that would be extremely embarrassing and suspicious, because Gregor had not been sick once during his five-year service. Gewiß würde der Chef mit dem Krankenkassenarzt kommen, würde den Eltern wegen des faulen Sohnes Vorwürfe machen und alle Einwände durch den Hinweis auf den Krankenkassenarzt abschneiden, für den es ja überhaupt nur ganz gesunde, aber arbeitsscheue Menschen gibt. Certainly||||||health insurance doctor|||||because||lazy||accusations|make|||objections|||hint|||health insurance doctor|cut off|||||at all|||healthy||lazy|| Certainly the boss would come with the company doctor, would blame the parents for having a lazy son and cut off all objections by referring to the company doctor, for whom there are only completely healthy but work-shy people anyway. Und hätte er übrigens in diesem Falle so ganz unrecht? |would||by the way|||case|||wrong ¿Y tendría?||||||||| And by the way, wouldn't he be completely wrong in this case? Gregor fühlte sich tatsächlich, abgesehen von einer nach dem langen Schlaf wirklich überflüssigen Schläfrigkeit, ganz wohl und hatte sogar einen besonders kräftigen Hunger. ||||apart from|||||||really|unnecessary|drowsiness||||||||| Gregor actually felt quite well, apart from a really superfluous sleepiness after a long sleep, and was even very hungry.

Als er dies alles in größter Eile überlegte, ohne sich entschließen zu können, das Bett zu verlassen – gerade schlug der Wecker dreiviertel sieben – klopfte es vorsichtig an die Tür am Kopfende seines Bettes. ||||||haste|considered|||decide||||||leave||struck||alarm|quarter to||knocked||cautiously|||||head||bed |||||||||||||la||||||||||||||||||| As he thought about all this in a hurry, without being able to make up his mind to get out of bed – the alarm clock just struck a quarter to seven – there was a cautious knock on the door at the head of his bed. »Gregor,« rief es – es war die Mutter –, »es ist dreiviertel sieben. |cried||||||||| "Gregor," she called - it was her mother - "it's a quarter past six. Wolltest du nicht wegfahren?« Die sanfte Stimme! |||leave||gentle|voice Didn't you want to go away? ”The soft voice! Gregor erschrak, als er seine antwortende Stimme hörte, die wohl unverkennbar seine frühere war, in die sich aber, wie von unten her, ein nicht zu unterdrückendes, schmerzliches Piepsen mischte, das die Worte förmlich nur im ersten Augenblick in ihrer Deutlichkeit beließ, um sie im Nachklang derart zu zerstören, daß man nicht wußte, ob man recht gehört hatte. Gregor|was startled||||answering|voice||||unmistakably||former||||||||below|his||||suppressing|painful|peeping|mixed||||formally|||||||clarity|left||||after-sound|in such a way||||||knew||||| ||||||||||inconfundiblemente|||||||||||||||incontrolable|doloroso|Chirrido agudo|||||||||||||dejaba||||resonancia|||||||||||| Gregor was startled when he heard his answering voice, which was unmistakably his earlier one, but which, as if from below, was mixed with a painful squeak that couldn't be suppressed, which literally only left the words in their clarity for the first moment to destroy them in the aftermath in such a way that one did not know whether one had heard correctly. Gregor hatte ausführlich antworten und alles erklären wollen, beschränkte sich aber bei diesen Umständen darauf, zu sagen: »Ja, ja, danke, Mutter, ich stehe schon auf.« Infolge der Holztür war die Veränderung in Gregors Stimme draußen wohl nicht zu merken, denn die Mutter beruhigte sich mit dieser Erklärung und schlürfte davon. ||at length|||||want|limited||||these|circumstances||||||||||||As a result of||wooden door|||change||Greg's|voice|||||||||calmed||||explanation||shuffled| ||detalladamente||||||||||||||||||||||de pie|||puerta de madera|||||||||||||||tranquilizó||||||se alejó sorbiendo| Gregor wanted to answer in detail and explain everything, but under the circumstances limited himself to saying: "Yes, yes, thank you, mother, I'll get up." Because of the wooden door, the change in Gregor's voice was probably not noticeable outside, for the mother calmed down with this explanation and sipped away. Aber durch das kleine Gespräch waren die anderen Familienmitglieder darauf aufmerksam geworden, daß Gregor wider Erwarten noch zu Hause war, und schon klopfte an der einen Seitentür der Vater, schwach, aber mit der Faust. ||||conversation|were|||family members||aware||that||against|expect|||||||knocked||||side door|||weakly||||fist |||||||||||||||||||||||||||||||||con el puño But through the small conversation, the other family members had become aware that, contrary to expectations, Gregor was still at home, and already the father knocked weakly but with his fist on one side door. »Gregor, Gregor,« rief er, »was ist denn?« Und nach einer kleinen Weile mahnte er nochmals mit tieferer Stimme: »Gregor! ||called|||||||||while|reminded||again||deeper|| ||||||||||||||||más profunda|| "Gregor, Gregor," he called, "what's the matter?" And after a short while, he reminded once again with a deeper voice: "Gregor, Gregor!" Gregor!« An der anderen Seitentür aber klagte leise die Schwester: »Gregor? ||||side door||complained|||| ||||Puerta lateral||se lamentó|||| But at the other side door, the sister whispered softly: "Gregor?" Ist dir nicht wohl? Are you not well? Brauchst du etwas?« Nach beiden Seiten hin antwortete Gregor: »Bin schon fertig,« und bemühte sich, durch die sorgfältigste Aussprache und durch Einschaltung von langen Pausen zwischen den einzelnen Worten seiner Stimme alles Auffallende zu nehmen. |||||sides||||||finished||tried||||most careful|pronunciation|||insertion|||pauses|||individual|||||noticeable||take |||||||||||||esforzó||||más cuidadosa||||||||||||||||| Do you need something? ”Gregor answered on both sides:“ I'm already done, ”and tried to take away everything that caught his eye through the most careful pronunciation and by inserting long pauses between the individual words of his voice. Der Vater kehrte auch zu seinem Frühstück zurück, die Schwester aber flüsterte: »Gregor, mach auf, ich beschwöre dich.« Gregor aber dachte gar nicht daran aufzumachen, sondern lobte die vom Reisen her übernommene Vorsicht, auch zu Hause alle Türen während der Nacht zu versperren. ||returned|||||||||||make|||summon|||||not|not|it|open||locked|||||taken|caution||||||||||lock The father also returned to his breakfast, but the sister whispered: "Gregor, open the door, I beg you." Gregor, however, did not even think of opening the door, instead he praised the precautions he had taken from travelling, even at home all the doors during the night to block.

Zunächst wollte er ruhig und ungestört aufstehen, sich anziehen und vor allem frühstücken, und dann erst das Weitere überlegen, denn, das merkte er wohl, im Bett würde er mit dem Nachdenken zu keinem vernünftigen Ende kommen. First|||||undisturbed|||dress|||bed|breakfast|||||more|consider|||noticed|||||||||thinking|||reasonable|end| First he wanted to get up calmly and undisturbed, get dressed and, above all, have breakfast, and only then think about what to do next, because, he realized, he wouldn't be able to come to any sensible conclusions in bed. Er erinnerte sich, schon öfters im Bett irgendeinen vielleicht durch ungeschicktes Liegen erzeugten, leichten Schmerz empfunden zu haben, der sich dann beim Aufstehen als reine Einbildung herausstellte, und er war gespannt, wie sich seine heutigen Vorstellungen allmählich auflösen würden. He|remembered|||often|||any|maybe||clumsy|lying|generated|||felt|||||||||pure|imagination|turned out||||excited||||today|thoughts|gradually|dissolve| He remembered feeling a slight pain in bed, perhaps caused by an awkward position, which turned out to be pure imagination when he got up, and he was curious to see how his current thoughts would gradually dissolve. Daß die Veränderung der Stimme nichts anderes war als der Vorbote einer tüchtigen Verkühlung, einer Berufskrankheit der Reisenden, daran zweifelte er nicht im geringsten. ||||voice|nothing|||||harbinger||significant|cold||occupational disease||travelers||doubted||||least He had no doubt that the change in his voice was nothing more than the harbinger of a good cold, an occupational disease of travelers.

Die Decke abzuwerfen war ganz einfach; er brauchte sich nur ein wenig aufzublasen und sie fiel von selbst. |blanket|to throw off||||||||||inflate||||| Throwing off the blanket was easy; he just needed to puff up a little and it fell off by itself. Aber weiterhin wurde es schwierig, besonders weil er so ungemein breit war. ||||||because|||immensly|| But it continued to be difficult, especially because it was so immensely wide. Er hätte Arme und Hände gebraucht, um sich aufzurichten; statt dessen aber hatte er nur die vielen Beinchen, die ununterbrochen in der verschiedensten Bewegung waren und die er überdies nicht beherrschen konnte. ||arms||||||to rise||instead|||||||little legs||continuously|||various|movements|were||||besides||control| He would have needed arms and hands to stand up; instead, however, he had only the many little legs, which were continuously in various movements and which he could not control. Wollte er eines einmal einknicken, so war es das erste, daß er sich streckte; und gelang es ihm endlich, mit diesem Bein das auszuführen, was er wollte, so arbeiteten inzwischen alle anderen, wie freigelassen, in höchster, schmerzlicher Aufregung. ||||fold|||||||||stretched||managed||||||||carry out||||||meanwhile||||released||highest|painful|agitation If he ever wanted to buckle one, the first thing he did was stretch; and when he finally succeeded in doing what he wanted with this leg, all the others worked meanwhile, as if released, in the greatest, painful excitement. »Nur sich nicht im Bett unnütz aufhalten,« sagte sich Gregor. |||||idle|stay||| "Just don't stay in bed uselessly," said Gregor to himself.

Zuerst wollte er mit dem unteren Teil seines Körpers aus dem Bett hinauskommen, aber dieser untere Teil, den er übrigens noch nicht gesehen hatte und von dem er sich auch keine rechte Vorstellung machen konnte, erwies sich als zu schwer beweglich; es ging so langsam; und als er schließlich, fast wild geworden, mit gesammelter Kraft, ohne Rücksicht sich vorwärtsstieß, hatte er die Richtung falsch gewählt, schlug an den unteren Bettpfosten heftig an, und der brennende Schmerz, den er empfand, belehrte ihn, daß gerade der untere Teil seines Körpers augenblicklich vielleicht der empfindlichste war. First|||||lower|||body||||come out|||lower||||by the way|||seen||||||||||impression|||proved|||||moveable||||||||finally|almost|wild|||gathered|strength||regard||pushed forward|||||||||||bed post|forcefully||||burning|pain|||felt|taught|||||lower||||at the moment|||most sensitive| At first he wanted to get out of bed with the lower part of his body, but this lower part, which, by the way, he had not yet seen and which he could not really imagine, proved too difficult to move; it went so slowly; and when at last, almost wild, he pushed himself forward with all his strength and without consideration, he had chosen the wrong direction, hit the lower bedpost violently, and the burning pain he felt told him that it was precisely the lower part of his body was perhaps the most sensitive at the moment.

Er versuchte es daher, zuerst den Oberkörper aus dem Bett zu bekommen, und drehte vorsichtig den Kopf dem Bettrand zu. |||therefore|first||upper body|||||||turned|carefully||||edge of the bed|to |||por eso|||||||||||||||| He therefore tried first to get the upper body out of the bed, and carefully turned the head towards the edge of the bed. Dies gelang auch leicht, und trotz ihrer Breite und Schwere folgte schließlich die Körpermasse langsam der Wendung des Kopfes. |succeeded||easily||||||||||body mass|||turn||head This was easily successful, and despite their width and weight, the body mass eventually slowly followed the head's movement. Aber als er den Kopf endlich außerhalb des Bettes in der freien Luft hielt, bekam er Angst, weiter auf diese Weise vorzurücken, denn wenn er sich schließlich so fallen ließ, mußte geradezu ein Wunder geschehen wenn der Kopf nicht verletzt werden sollte. ||||||outside|||||||||||further|||way|advance|||||||fallen||had to|almost||miracle|happen|||||injured|| But when he finally held his head outside the bed in the open air, he became afraid to continue advancing in this way, for if he eventually let himself fall, a miracle would have to happen for the head not to be injured. Und die Besinnung durfte er gerade jetzt um keinen Preis verlieren; lieber wollte er im Bett bleiben. ||reflection|||||||||rather||||bed| And he mustn't lose his senses just now; he preferred to stay in bed.

Aber als er wieder nach gleicher Mühe aufseufzend so dalag wie früher, und wieder seine Beinchen womöglich noch ärger gegeneinander kämpfen sah und keine Möglichkeit fand, in diese Willkür Ruhe und Ordnung zu bringen, sagte er sich wieder, daß er unmöglich im Bett bleiben könne und daß es das Vernünftigste sei, alles zu opfern, wenn auch nur die kleinste Hoffnung bestünde, sich dadurch vom Bett zu befreien. |||||same|effort|sighing||lay|||||||possibly||worse|against each other|fight|||||found|||caprice||||||||||||||||could|||||most reasonable||||sacrifice|||||||existed||||||free But when he sighed again after the same effort and lay there as before, and saw his little legs fighting even more against each other with no possibility of bringing order and rest to this arbitrary situation, he told himself again that he could not possibly stay in bed and that the most reasonable thing to do would be to sacrifice everything, even if there was only the slightest hope of freeing himself from the bed. Gleichzeitig aber vergaß er nicht, sich zwischendurch daran zu erinnern, daß viel besser als verzweifelte Entschlüsse ruhige und ruhigste Überlegung sei. ||||||every now and then||||||||desperate|decisions|||calmest|consideration| At the same time, he did not forget to remind himself in between that calm and calmest reflection was much better than desperate resolutions. In solchen Augenblicken richtete er die Augen möglichst scharf auf das Fenster, aber leider war aus dem Anblick des Morgennebels, der sogar die andere Seite der engen Straße verhüllte, wenig Zuversicht und Munterkeit zu holen. |such|moments|focused|||||sharply|||||unfortunately||||view||morning fog|||||||narrow|street|covered|little|confidence||cheerfulness|| In those moments, he focused his eyes as sharply as possible on the window, but unfortunately, there was little confidence and cheerfulness to be gained from watching the morning fog that even obscured the other side of the narrow street. »Schon sieben Uhr,« sagte er sich beim neuerlichen Schlagen des Weckers, »schon sieben Uhr und noch immer ein solcher Nebel.« Und ein Weilchen lang lag er ruhig mit schwachem Atem, als erwarte er vielleicht von der völligen Stille die Wiederkehr der wirklichen und selbstverständlichen Verhältnisse. |||||||again|ringing||clocks||||||||such|fog|||while|said|||||weak|breath||expect|||||complete|silence||return||real||self-evident|conditions "It's already seven o'clock," he said to himself as the alarm clock rang again, "already seven o'clock and it's still such a fog." And for a while he lay quietly, breathing weakly, as if perhaps he were expecting the complete silence to return to the real one and natural circumstances.

Dann aber sagte er sich: »Ehe es einviertel acht schlägt, muß ich unbedingt das Bett vollständig verlassen haben. |||||before|it|a quarter|||||absolutely|||completely|| But then he said to himself, “Before it hits a quarter past eight, I must have got out of bed completely. Im übrigen wird auch bis dahin jemand aus dem Geschäft kommen, um nach mir zu fragen, denn das Geschäft wird vor sieben Uhr geöffnet.« Und er machte sich nun daran, den Körper in seiner ganzen Länge vollständig gleichmäßig aus dem Bett hinauszuschaukeln. |otherwise||||||||||||||||||||||||||||||||||||evenly||||swing out By the way, someone will come out of the shop by then to ask for me, because the shop opens before seven o'clock.' And he now set about rocking his entire length out of the bed evenly. Wenn er sich auf diese Weise aus dem Bett fallen ließ, blieb der Kopf, den er beim Fall scharf heben wollte, voraussichtlich unverletzt. |||||||||||||||||||||likely|unhurt If he tumbled out of bed in this manner, his head, which he intended to raise sharply as he fell, was likely to remain unharmed. Der Rücken schien hart zu sein; dem würde wohl bei dem Fall auf den Teppich nichts geschehen. ||seemed||||the||probably|||||||| The back seemed hard; nothing would happen to him if he fell on the carpet. Das größte Bedenken machte ihm die Rücksicht auf den lauten Krach, den es geben müßte und der wahrscheinlich hinter allen Türen wenn nicht Schrecken, so doch Besorgnisse erregen würde. |largest|concern||||consideration|||loud|noise||||would have to|||||||if||terror|||concerns|arouse| His biggest concern was the consideration of the loud noise it would make and which would probably cause not only fright but also worries behind all doors. Das mußte aber gewagt werden. |||risked| But it had to be dared.

Als Gregor schon zur Hälfte aus dem Bette ragte – die neue Methode war mehr ein Spiel als eine Anstrengung, er brauchte immer nur ruckweise zu schaukeln –, fiel ihm ein, wie einfach alles wäre, wenn man ihm zu Hilfe käme. ||||half|||bed||||method|||||||effort|||||jerkwise||swing|||||||||||||came As Gregor was already half out of bed - the new method was more of a game than an effort, he only needed to rock back and forth - he realized how easy everything would be if someone came to help him. Zwei starke Leute – er dachte an seinen Vater und das Dienstmädchen – hätten vollständig genügt; sie hätten ihre Arme nur unter seinen gewölbten Rücken schieben, ihn so aus dem Bett schälen, sich mit der Last niederbeugen und dann bloß vorsichtig dulden müssen, daß er den Überschwung auf dem Fußboden vollzog, wo dann die Beinchen hoffentlich einen Sinn bekommen würden. Two|strong|people||thought||||||maid||completely|been enough||||arms||||arched|back|push|him|||||peel||||load|bend down|||only||support|||||arc|||floor|completed|||||hopefully||sense|get| Two strong people - he thought of his father and the maid - would have been entirely enough; all they had to do was slide their arms under his arched back, peel him out of bed like that, bend down with the burden and then only carefully allow him to float on the floor, where hopefully the legs would then make sense. Nun, ganz abgesehen davon, daß die Türen versperrt waren, hätte er wirklich um Hilfe rufen sollen? ||||||||||||||call|should Now, aside from the fact that the doors were locked, should he really have called for help? Trotz aller Not konnte er bei diesem Gedanken ein Lächeln nicht unterdrücken. ||not||||||||| Despite all the distress, he couldn't help but smile at this thought.

Schon war er so weit, daß er bei stärkerem Schaukeln kaum das Gleichgewicht noch erhielt, und sehr bald mußte er sich nun endgültig entscheiden, denn es war in fünf Minuten einviertel acht, – als es an der Wohnungstür läutete. ||||||||stronger||barely||balance||kept|||soon||||now|finally|decide|||||||||||||apartment door|rang He was already at the point where he could hardly maintain his balance with stronger swaying, and very soon he would have to make a final decision, because it was a quarter past seven in five minutes, - when the doorbell rang. »Das ist jemand aus dem Geschäft,« sagte er sich und erstarrte fast, während seine Beinchen nur desto eiliger tanzten. ||||||||||froze||||||all the more|more eagerly| »This is someone from work,« he said to himself and almost froze, while his little legs danced even faster. Einen Augenblick blieb alles still. ||||still For a moment, everything was silent. »Sie öffnen nicht,« sagte sich Gregor, befangen in irgendeiner unsinnigen Hoffnung. |open|||||embarrassed|||nonsensical| »They're not opening,« Gregor said to himself, caught in some nonsensical hope. Aber dann ging natürlich wie immer das Dienstmädchen festen Schrittes zur Tür und öffnete. |||||||||steps|||| But then, as always, the maid went briskly to the door and opened it. Gregor brauchte nur das erste Grußwort des Besuchers zu hören und wußte schon, wer es war – der Prokurist selbst. |||||greeting||visitor's||hear||knew||||||procurator|himself Gregor only needed to hear the visitor's first greeting and already knew who it was - the chief clerk himself. Warum war nur Gregor dazu verurteilt, bei einer Firma zu dienen, wo man bei der kleinsten Versäumnis gleich den größten Verdacht faßte? ||||to||||company|||||||smallest|||||suspicion|suspected Why was Gregor condemned to work for a firm where the slightest slip-up immediately aroused the strongest suspicion? Waren denn alle Angestellten samt und sonders Lumpen, gab es denn unter ihnen keinen treuen ergebenen Menschen, den, wenn er auch nur ein paar Morgenstunden für das Geschäft nicht ausgenützt hatte, vor Gewissensbissen närrisch wurde und geradezu nicht imstande war, das Bett zu verlassen? ||||and||each and every|ragamuffins|||||||loyal|loyal||||||||||||||exploited|||twinges of conscience|foolish|||||able||||| Were all the employees all rags, was there no loyal, devoted person among them who, even if he had not taken advantage of a few hours of the morning for business, became foolish with remorse and was downright unable to get out of bed? Genügte es wirklich nicht, einen Lehrjungen nachfragen zu lassen – wenn überhaupt diese Fragerei nötig war –, mußte da der Prokurist selbst kommen, und mußte dadurch der ganzen unschuldigen Familie gezeigt werden, daß die Untersuchung dieser verdächtigen Angelegenheit nur dem Verstand des Prokuristen anvertraut werden konnte? sufficed|||||apprentice|ask||||||questioning||||||procurator||||||||innocent||||||investigation||suspicious|matter|||||procurator|entrusted|| Was it really not sufficient to have an apprentice inquire - if this questioning was necessary at all - did the chief clerk himself have to come, and by doing so did the whole innocent family have to be shown that the investigation of this suspicious matter could only be entrusted to the chief clerk's intelligence? Und mehr infolge der Erregung, in welche Gregor durch diese Überlegungen versetzt wurde, als infolge eines richtigen Entschlusses, schwang er sich mit aller Macht aus dem Bett. ||||excitement|||||||was placed|||||correct|decision|swung|||||||| And more as a result of the agitation into which Gregor was thrown by these considerations than as a result of a deliberate decision, he swung himself with all his might out of bed. Es gab einen lauten Schlag, aber ein eigentlicher Krach war es nicht. |||loud|blow|||real|||| There was a loud crash, but it was not really a noise. Ein wenig wurde der Fall durch den Teppich abgeschwächt, auch war der Rücken elastischer, als Gregor gedacht hatte, daher kam der nicht gar so auffallende dumpfe Klang. |little|||||||||||back|more elastic||||||||||||dull|sound The fall was softened a little by the carpet, and the back was more elastic than Gregor had thought, hence the dull sound, which wasn't all that noticeable. Nur den Kopf hatte er nicht vorsichtig genug gehalten und ihn angeschlagen; er drehte ihn und rieb ihn an dem Teppich vor Ärger und Schmerz. Only|||||||||||struck|||||rubbed||||||||pain He had not been careful enough with his head and had hit it; he turned it and rubbed it on the carpet in anger and pain.

»Da drin ist etwas gefallen,« sagte der Prokurist im Nebenzimmer links. ||||||||||left «Something fell in there,» said the chief clerk in the room on the left. Gregor suchte sich vorzustellen, ob nicht auch einmal dem Prokuristen etwas Ähnliches passieren könnte, wie heute ihm; die Möglichkeit dessen mußte man doch eigentlich zugeben. |||to imagine|if||||||||happen||||||||||||admit |trató de imaginar||imaginarse||||||||||||||||||||en realidad|admitir Gregor tried to imagine whether something similar could happen to the chief clerk, like it did to him today; one had to admit the possibility of that. Aber wie zur rohen Antwort auf diese Frage machte jetzt der Prokurist im Nebenzimmer ein paar bestimmte Schritte und ließ seine Lackstiefel knarren. |||raw|||||||||||||specific|steps||||patent leather boots|creak |||||||||||||||||||||botas de charol|crujir But as if in blunt response to this question, the chief clerk in the next room now took a few decisive steps, making his patent leather boots creak. Aus dem Nebenzimmer rechts flüsterte die Schwester, um Gregor zu verständigen: »Gregor, der Prokurist ist da.« »Ich weiß,« sagte Gregor vor sich hin; aber so laut, daß es die Schwester hätte hören können, wagte er die Stimme nicht zu erheben. |||to the right||||||||||||||||||||||||||||||dared|||voice|||raise ||||||hermana||||||||||||||||||||||||||||||||| From the room to the right, the sister whispered to Gregor to inform him: 'Gregor, the chief clerk is here.' 'I know,' Gregor muttered to himself; but he didn't dare raise his voice loud enough for the sister to hear.

»Gregor,« sagte nun der Vater aus dem Nebenzimmer links, »der Herr Prokurist ist gekommen und erkundigt sich, warum du nicht mit dem Frühzug weggefahren bist. ||now|||||||||||||inquired|||||||early train|| |||||||||||||||pregunta por qué|||||||tren temprano|se ha ido| 'Gregor,' now said the father from the room to the left, 'the chief clerk has arrived and is inquiring why you didn't catch the early train.' Wir wissen nicht, was wir ihm sagen sollen. We don't know what to tell him. Übrigens will er auch mit dir persönlich sprechen. By the way||||||personally|speak By the way, he also wants to talk to you in person. Also bitte mach die Tür auf. Also||||| So please open the door. Er wird die Unordnung im Zimmer zu entschuldigen schon die Güte haben.« »Guten Morgen, Herr Samsa,« rief der Prokurist freundlich dazwischen. ||||||||||kindness||Good|||Samsa|called||||in between |||desorden|||||||amabilidad|||||||||| He'll be kind enough to excuse the mess in the room.' 'Good morning, Herr Samsa,' interjected the general manager in a friendly manner. »Ihm ist nicht wohl,« sagte die Mutter zum Prokuristen, während der Vater noch an der Tür redete, »ihm ist nicht wohl, glauben Sie mir, Herr Prokurist. ||||||||||||||||talked||||||||| ||||||||||||||||hablaba||||||||| »He is not feeling well,« said the mother to the chief clerk, while the father was still talking at the door, »he is not feeling well, believe me, Mr. Chief Clerk. Wie würde denn Gregor sonst einen Zug versäumen! ||||else|||miss Otherwise, how could Gregor miss a train! Der Junge hat ja nichts im Kopf als das Geschäft. |boy||||||||business The boy has nothing on his mind but business. Ich ärgere mich schon fast, daß er abends niemals ausgeht; jetzt war er doch acht Tage in der Stadt, aber jeden Abend war er zu Hause. |||||||||goes out|||||||||||every||||| I'm almost annoyed that he never goes out in the evenings; now he was in town for eight days, but he was at home every evening. Da sitzt er bei uns am Tisch und liest still die Zeitung oder studiert Fahrpläne. |||||||||quietly||||studies|timetables He sits at our table and quietly reads the newspaper or studies schedules. Es ist schon eine Zerstreuung für ihn, wenn er sich mit Laubsägearbeiten beschäftigt. ||||distraction|||||||scroll saw work|keeps busy It is already a distraction for him when he is busy with fretwork, for example. Da hat er zum Beispiel im Laufe von zwei, drei Abenden einen kleinen Rahmen geschnitzt; Sie werden staunen, wie hübsch er ist; er hängt drin im Zimmer; Sie werden ihn gleich sehen, wenn Gregor aufmacht. |||||||||three|evenings||||carved|||be amazed||nice|||||||||||||||opens For example, over the course of two or three evenings, he carved a small frame; you will be amazed at how pretty it is; it hangs in the room; you will see it right away when Gregor opens it. Ich bin übrigens glücklich, daß Sie da sind, Herr Prokurist; wir allein hätten Gregor nicht dazu gebracht, die Tür zu öffnen; er ist so hartnäckig; und bestimmt ist ihm nicht wohl, trotzdem er es am Morgen geleugnet hat.« »Ich komme gleich,« sagte Gregor langsam und bedächtig und rührte sich nicht, um kein Wort der Gespräche zu verlieren. ||||||||||||would||||||||||||stubborn||definitely|||||however|||||denied|||||||||deliberately||moved|||||||||lose |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||pausadamente||movió||||||||| By the way, I am happy that you are here, Mr. Deputy Manager; we alone would not have been able to get Gregor to open the door; he is so stubborn; and surely he is not feeling well, despite denying it in the morning." "I'll be right there," said Gregor slowly and thoughtfully, not moving in order not to miss a word of the conversation. »Anders, gnädige Frau, kann ich es mir auch nicht erklären,« sagte der Prokurist, »hoffentlich ist es nichts Ernstes. |gracious|ma'am|||||||explain|||||||| "Otherwise, madam, I cannot explain it either," said the Deputy Manager, "hopefully it is nothing serious. Wenn ich auch andererseits sagen muß, daß wir Geschäftsleute – wie man will, leider oder glücklicherweise – ein leichtes Unwohlsein sehr oft aus geschäftlichen Rücksichten einfach überwinden müssen.« »Also kann der Herr Prokurist schon zu dir hinein?« fragte der ungeduldige Vater und klopfte wiederum an die Tür. |||on the other hand|||||business people|||||||||discomfort|||||considerations||overcome||||||||||in|||impatient||||again||| ||||||||||||||||||||||consideraciones comerciales|||||||||||||||impaciente||||||| However, on the other hand, I must say that as business people - unfortunately or fortunately, as one may put it - we often simply have to overcome a slight discomfort for business reasons." "So can the Deputy Manager come in to see you?" asked the impatient father, knocking on the door again. »Nein,« sagte Gregor. Im Nebenzimmer links trat eine peinliche Stille ein, im Nebenzimmer rechts begann die Schwester zu schluchzen. |||stepped|||||||||||| |||||incómodo||||||||||sollozar In the adjacent room on the left, an awkward silence fell, while in the adjacent room on the right, the sister began to sob.

Warum ging denn die Schwester nicht zu den anderen? Why didn't the sister go to the others? Sie war wohl erst jetzt aus dem Bett aufgestanden und hatte noch gar nicht angefangen sich anzuziehen. ||||||||gotten up||||||||to get dressed She had probably just gotten out of bed and hadn't even started to get dressed yet. Und warum weinte sie denn? ||cried|| Weil er nicht aufstand und den Prokuristen nicht hereinließ, weil er in Gefahr war, den Posten zu verlieren und weil dann der Chef die Eltern mit den alten Forderungen wieder verfolgen würde? ||||||||let in||||||||||||||||||||demands||pursue| ||||||||dejara entrar|||||||puesto de trabajo|||||||||||||||| Because he did not get up and did not let the chief clerk in, because he was in danger of losing his job and because then the boss would again pursue his parents with the old demands? Das waren doch vorläufig wohl unnötige Sorgen. |||probably||unnecessary|worries |||||innecesarias| But those were probably unnecessary worries for now. Noch war Gregor hier und dachte nicht im geringsten daran, seine Familie zu verlassen. |||||thought|||||||| Gregor was still here, not thinking in the least of leaving his family. Augenblicklich lag er wohl da auf dem Teppich, und niemand, der seinen Zustand gekannt hätte, hätte im Ernst von ihm verlangt, daß er den Prokuristen hereinlasse. |lay||||||||||||known||||||||||||let in |||||||||||||||||||||||||dejara entrar Instantly he was lying there on the carpet, and no one who knew his condition would seriously have asked him to let the general manager in. Aber wegen dieser kleinen Unhöflichkeit, für die sich ja später leicht eine passende Ausrede finden würde, konnte Gregor doch nicht gut sofort weggeschickt werden. ||||rudeness|||||later|||||||||||||sent away|become ||||Descortesía pequeña||||||||||||||||||despedido inmediatamente| But because of this little discourtesy, for which a suitable excuse would easily be found later, Gregor couldn't very well be sent away immediately. Und Gregor schien es, daß es viel vernünftiger wäre, ihn jetzt in Ruhe zu lassen, statt ihn mit Weinen und Zureden zu stören. ||seemed|||||more reasonable|||||||||||crying||persuasion|| ||parecía|||||razonable|||||en paz||||||||persuasión|| And it seemed to Gregor that it would be much more sensible to leave him alone now than to disturb him with weeping and coaxing. Aber es war eben die Ungewißheit, welche die anderen bedrängte und ihr Benehmen entschuldigte. |||||uncertainty|which|||pressed|||behavior| |||||Incertidumbre||||angustiaba|||comportamiento| But it was precisely the uncertainty that beset the others and excused their behavior.

»Herr Samsa,« rief nun der Prokurist mit erhobener Stimme, »was ist denn los? |||||||raised|||||wrong |||||||elevada||||| Sie verbarrikadieren sich da in Ihrem Zimmer, antworten bloß mit ja und nein, machen Ihren Eltern schwere, unnötige Sorgen und versäumen – dies nur nebenbei erwähnt – Ihre geschäftlichen Pflichten in einer eigentlich unerhörten Weise. |barricade||||your|||||||||your||heavy||||miss|this|only|by the way|mentioned|||duties|||actually|unheard| |atrincherarse|||||||||||||||||||descuidar|||de paso|mencionado|||obligaciones comerciales||||insólita|manera inaudita You're barricading yourself in your room, answering only yes and no, giving your parents serious, needless worries, and, incidentally, neglecting your business responsibilities in an outrageous way. Ich spreche hier im Namen Ihrer Eltern und Ihres Chefs und bitte Sie ganz ernsthaft um eine augenblickliche, deutliche Erklärung. |speak||||||||||||||||immediate|clear| ||||||||||||||seriamente|||inmediata|| Speaking on behalf of your parents and your boss, I sincerely request an immediate, clear explanation. Ich staune, ich staune. |wonder|| |Me asombro, me asombro.|| I'm amazed, I'm amazed. Ich glaubte Sie als einen ruhigen, vernünftigen Menschen zu kennen, und nun scheinen Sie plötzlich anfangen zu wollen, mit sonderbaren Launen zu paradieren. |||||calm||||||||||||||strange|moods||parade ||||||razonable|||||||||||||extrañas|caprichos extraños||alardear con caprichos Der Chef deutete mir zwar heute früh eine mögliche Erklärung für Ihre Versäumnis an – sie betraf das Ihnen seit kurzem anvertraute Inkasso –, aber ich legte wahrhaftig fast mein Ehrenwort dafür ein, daß diese Erklärung nicht zutreffen könne. ||||||||possible|||||||affected|||||entrusted|debt collection|||put|truly|||word of honor|||||||be true| ||||||||||||||||||||confiado a usted|Cobro de deudas||||||||||||||| This morning, the boss hinted at a possible explanation for your negligence - it concerned the debt collection recently entrusted to you - but I truly almost gave my word of honor that this explanation could not be true. Nun aber sehe ich hier Ihren unbegreiflichen Starrsinn und verliere ganz und gar jede Lust, mich auch nur im geringsten für Sie einzusetzen. ||see||||incomprehensible|stubbornness||lose|||||lust|||||least|||to advocate for ||||||incomprensible|Obstinación incomprensible||||||||||||||| But now I see your incomprehensible stubbornness here and completely lose any desire to advocate for you in the slightest. Und Ihre Stellung ist durchaus nicht die festeste. |||||||firmest And your position is by no means the most secure. Ich hatte ursprünglich die Absicht, Ihnen das alles unter vier Augen zu sagen, aber da Sie mich hier nutzlos meine Zeit versäumen lassen, weiß ich nicht, warum es nicht auch Ihre Herren Eltern erfahren sollen. ||originally||||||under||||||||||uselessly||||||||||||||||should I originally intended to tell you all this privately, but since you are wasting my time here uselessly, I don't see why your esteemed parents shouldn't know as well. Ihre Leistungen in der letzten Zeit waren also sehr unbefriedigend; es ist zwar nicht die Jahreszeit, um besondere Geschäfte zu machen, das erkennen wir an; aber eine Jahreszeit, um keine Geschäfte zu machen, gibt es überhaupt nicht, Herr Samsa, darf es nicht geben.« |performances|||last||were|||unsatisfactory||||||||special|business||||recognize|||||||||||||||||||| Your performance in recent times has been very unsatisfactory; while it is not the season to make special deals, we acknowledge that; but there is absolutely no season to not make deals, Mr. Samsa, there must not be one.

»Aber Herr Prokurist,« rief Gregor außer sich und vergaß in der Aufregung alles andere, »ich mache ja sofort, augenblicklich auf. |||||out of|||||||||||||| But Mr. Manager, Gregor cried out beside himself, forgetting everything else in his agitation, I will do it immediately, right away. Ein leichtes Unwohlsein, ein Schwindelanfall, haben mich verhindert aufzustehen. ||||dizzy spell||||to get up A slight malaise, a bout of dizziness, has prevented me from getting up. Ich liege noch jetzt im Bett. |lie|||| Jetzt bin ich aber schon wieder ganz frisch. Now I'm already feeling quite fresh again. Eben steige ich aus dem Bett. |get|||| I just got out of bed. Nur einen kleinen Augenblick Geduld! ||||patience Just a little moment of patience! Es geht noch nicht so gut, wie ich dachte. |go||||||| It's not going as well as I thought. Es ist mir aber schon wohl. But I already feel fine. Wie das nur einen Menschen so überfallen kann! ||||||overwhelm| How can such a thing suddenly overwhelm a person! Noch gestern abend war mir ganz gut, meine Eltern wissen es ja, oder besser, schon gestern abend hatte ich eine kleine Vorahnung. |yesterday||||||||||||||||||||premonition Just last night I felt quite well, my parents know it, or rather, I already had a small premonition last night. Man hätte es mir ansehen müssen. ||||see| It should have been apparent to me. Warum habe ich es nur im Geschäfte nicht gemeldet! ||||||||reported Why didn't I report it in the store! Aber man denkt eben immer, daß man die Krankheit ohne Zuhausebleiben überstehen wird. |||just|||||disease||staying at home|survive| But one always thinks that one will get through the illness without staying at home. Herr Prokurist! Mr. Procurator! Schonen Sie meine Eltern! Save||| Spare my parents! Für alle die Vorwürfe, die Sie mir jetzt machen, ist ja kein Grund; man hat mir ja davon auch kein Wort gesagt. There is no reason for all the accusations you are making against me; no one has said a word to me about it. Sie haben vielleicht die letzten Aufträge, die ich geschickt habe, nicht gelesen. |||||orders|||sent||| You may not have read the last orders I sent. Übrigens, noch mit dem Achtuhrzug fahre ich auf die Reise, die paar Stunden Ruhe haben mich gekräftigt. By the way||||eight o'clock train||||||||hours||||strengthened By the way, I am still taking the eight o'clock train for the trip; the few hours of rest have strengthened me. Halten Sie sich nur nicht auf, Herr Prokurist; ich bin gleich selbst im Geschäft, und haben Sie die Güte, das zu sagen und mich dem Herrn Chef zu empfehlen!« Hold||||||||||right|myself||||||||||||||Mr.||| Just don't hold yourself up, Mr. Manager; I'll be in the business myself shortly, and please have the courtesy to say that and recommend me to the boss!

Und während Gregor dies alles hastig ausstieß und kaum wußte, was er sprach, hatte er sich leicht, wohl infolge der im Bett bereits erlangten Übung, dem Kasten genähert und versuchte nun, an ihm sich aufzurichten. |||||hastily|spouted|||knew|||||||||||||||practice||box|approached|||||him|| And while Gregor hastily uttered all of this and hardly knew what he was saying, he had easily, probably due to the practice he had already gained in bed, approached the drawer and was now trying to prop himself up on it. Er wollte tatsächlich die Tür aufmachen, tatsächlich sich sehen lassen und mit dem Prokuristen sprechen; er war begierig zu erfahren, was die anderen, die jetzt so nach ihm verlangten, bei seinem Anblick sagen würden. |||||open||||||||||||eager|||||others||||||demanded||||| He actually wanted to open the door, actually show himself and speak with the manager; he was eager to find out what the others, who were now so demanding of him, would say at the sight of him. Würden sie erschrecken, dann hatte Gregor keine Verantwortung mehr und konnte ruhig sein. |||then||||responsibility||||| If they were to be startled, then Gregor would have no more responsibility and could be calm. Würden sie aber alles ruhig hinnehmen, dann hatte auch er keinen Grund sich aufzuregen, und konnte, wenn er sich beeilte, um acht Uhr tatsächlich auf dem Bahnhof sein. |||||take||||||||to get worked up||||||hurry|||||||| But if they accepted everything calmly, then he had no reason to get upset either, and if he hurried, he could actually be at the station by eight o'clock. Zuerst glitt er nun einigemale von dem glatten Kasten ab, aber endlich gab er sich einen letzten Schwung und stand aufrecht da; auf die Schmerzen im Unterleib achtete er gar nicht mehr, so sehr sie auch brannten. |||now|several times|||smooth||||||||||swing|||upright||||||abdomen|paid attention to|||||||||burned At first, he slid off the smooth box a few times, but finally, he gave himself a last push and stood upright; he didn't pay any attention to the pain in his lower abdomen anymore, no matter how much it burned. Nun ließ er sich gegen die Rücklehne eines nahen Stuhles fallen, an deren Rändern er sich mit seinen Beinchen festhielt. ||||against||backrest|||chair's||||edges||||||held Now he let himself fall against the backrest of a nearby chair, holding on to its edges with his little legs. Damit hatte er aber auch die Herrschaft über sich erlangt und verstummte, denn nun konnte er den Prokuristen anhören. Thus|||||||||gained||fell silent|||||||listen to With that, he had also gained control over himself and fell silent, for now he could listen to the lawyer.

»Haben Sie auch nur ein Wort verstanden?« fragte der Prokurist die Eltern, »er macht sich doch wohl nicht einen Narren aus uns?« »Um Gottes willen,« rief die Mutter schon unter Weinen, »er ist vielleicht schwer krank, und wir quälen ihn. ||||||understood|||||||||||||fool|||||for God's sake||||||||||||||torment| "Did you understand even a word?" the lawyer asked the parents, "he's not making a fool of us, is he?" "For God's sake," cried the mother, already in tears, "he might be seriously ill, and we are tormenting him. Grete! Greta Grete!« schrie sie dann. |screamed|| »Mutter?« rief die Schwester von der anderen Seite. Sie verständigten sich durch Gregors Zimmer. |communicated|||| »Du mußt augenblicklich zum Arzt. |must||| You must go to the doctor immediately. Gregor ist krank. Gregor is sick. Rasch um den Arzt. Quickly||| Quick, get the doctor. Hast du Gregor jetzt reden hören?« »Das war eine Tierstimme,« sagte der Prokurist, auffallend leise gegenüber dem Schreien der Mutter. |||||||||animal voice||||strikingly|quietly||||| Did you hear Gregor talking now?" "That was an animal voice," said the assistant, noticeably quieter compared to the mother's screaming. »Anna! Anna! "Anna! Anna!« rief der Vater durch das Vorzimmer in die Küche und klatschte in die Hände, »sofort einen Schlosser holen!« Und schon liefen die zwei Mädchen mit rauschenden Röcken durch das Vorzimmer – wie hatte sich die Schwester denn so schnell angezogen? ||||||foyer|||||clapped|||||||get||||||||rustling|skirts||||||||||||dressed Anna!" shouted the father through the foyer into the kitchen and clapped his hands, "get a locksmith immediately!" And already the two girls ran through the foyer with rustling skirts – how had the sister gotten dressed so quickly? – und rissen die Wohnungstüre auf. |broke||apartment door| – and they burst open the apartment door. Man hörte gar nicht die Türe zuschlagen; sie hatten sie wohl offen gelassen, wie es in Wohnungen zu sein pflegt, in denen ein großes Unglück geschehen ist. |||||door|slam||had||||left||||apartments|||tends||that|||tragedy|| One didn't even hear the door slam; they must have left it open, as often happens in homes where a great tragedy has occurred.

Gregor war aber viel ruhiger geworden. ||||calmer| Gregor had become much calmer. Man verstand zwar also seine Worte nicht mehr, trotzdem sie ihm genug klar, klarer als früher, vorgekommen waren, vielleicht infolge der Gewöhnung des Ohres. ||||||||still||||||||come|||as a result of||habit||ear One no longer understood his words, although they had seemed sufficiently clear to him, clearer than before, perhaps due to the ear's habituation. Aber immerhin glaubte man nun schon daran, daß es mit ihm nicht ganz in Ordnung war, und war bereit, ihm zu helfen. |after all|||||||||||||order||||ready||| Nevertheless, one already believed that something was not completely right with him, and was willing to help him. Die Zuversicht und Sicherheit, womit die ersten Anordnungen getroffen worden waren, taten ihm wohl. ||||with which|||arrangements||||did|| The confidence and certainty with which the first arrangements had been made did him good. Er fühlte sich wieder einbezogen in den menschlichen Kreis und erhoffte von beiden, vom Arzt und vom Schlosser, ohne sie eigentlich genau zu scheiden, großartige und überraschende Leistungen. ||||included||||||hoped||both|||||||||exactly||separate|great||surprising| He felt involved again in the human circle and hoped for great and surprising performances from both the doctor and the locksmith, without actually distinguishing them clearly. Um für die sich nähernden entscheidenden Besprechungen eine möglichst klare Stimme zu bekommen, hustete er ein wenig ab, allerdings bemüht, dies ganz gedämpft zu tun, da möglicherweise auch schon dieses Geräusch anders als menschlicher Husten klang, was er selbst zu entscheiden sich nicht mehr getraute. ||||approaching|decisive|||||||get|coughed|||a little|off|however|effortfully|this||muted||||possibly||||sound|differently|||cough|sound|||||||||dared In order to get as clear a voice as possible for the upcoming decisive meetings, he coughed a little, however, trying to do so very muffled, as this sound might have sounded different from human coughing, which he no longer dared to decide for himself. Im Nebenzimmer war es inzwischen ganz still geworden. |next room|||||still| In the adjoining room, it had meanwhile become completely silent. Vielleicht saßen die Eltern mit dem Prokuristen beim Tisch und tuschelten, vielleicht lehnten alle an der Türe und horchten. ||||||||||whispered||leaned||||door||listened

Gregor schob sich langsam mit dem Sessel zur Tür hin, ließ ihn dort los, warf sich gegen die Tür, hielt sich an ihr aufrecht – die Ballen seiner Beinchen hatten ein wenig Klebstoff – und ruhte sich dort einen Augenblick lang von der Anstrengung aus. ||||||||||||there|loose||||||||||||balls||||||glue||||||||||| Gregor slowly pushed himself with the chair towards the door, let it go there, threw himself against the door, held himself upright on it – the pads of his little legs had a bit of glue – and rested there for a moment from the effort. Dann aber machte er sich daran, mit dem Mund den Schlüssel im Schloß umzudrehen. ||||||||||key||lock| But then he set about turning the key in the lock with his mouth. Es schien leider, daß er keine eigentlichen Zähne hatte, – womit sollte er gleich den Schlüssel fassen? |seemed|||||||||||right|||take Unfortunately, it seemed that he had no real teeth – how was he supposed to grasp the key? – aber dafür waren die Kiefer freilich sehr stark, mit ihrer Hilfe brachte er auch wirklich den Schlüssel in Bewegung und achtete nicht darauf, daß er sich zweifellos irgendeinen Schaden zufügte, denn eine braune Flüssigkeit kam ihm aus dem Mund, floß über den Schlüssel und tropfte auf den Boden. ||||jaw|of course||strong|||||||||||||||||||undoubtedly||damage|added||||liquid||||||flowed|||||dripped|||floor – but for that, the jaws were indeed very strong, with their help he really set the key in motion and did not notice that he was undoubtedly causing himself some harm, for a brown liquid came from his mouth, flowed over the key, and dripped onto the floor. »Hören Sie nur,« sagte der Prokurist im Nebenzimmer, »er dreht den Schlüssel um.« Das war für Gregor eine große Aufmunterung; aber alle hätten ihm zurufen sollen, auch der Vater und die Mutter: »Frisch, Gregor,« hätten sie rufen sollen, »immer nur heran, fest an das Schloß heran!« Und in der Vorstellung, daß alle seine Bemühungen mit Spannung verfolgten, verbiß er sich mit allem, was er an Kraft aufbringen konnte, besinnungslos in den Schlüssel. Listen|||||||||turns||||||||||encouragement|||||shout||||||||Fresh|||||||||||||||||||||||tension|followed|bitten||||all|was||to||bring||unconsciously||| "Just listen," said the assistant in the next room, "he's turning the key." That was a great encouragement for Gregor; but everyone should have shouted to him, even the father and mother: "Come on, Gregor," they should have called, "just keep at it, firmly at the lock!" And imagining that all his efforts were being followed with tension, he bit down with all the strength he could muster, mindlessly on the key. Je nach dem Fortschreiten der Drehung des Schlüssels umtanzte er das Schloß, hielt sich jetzt nur noch mit dem Munde aufrecht, und je nach Bedarf hing er sich an den Schlüssel oder drückte ihn dann wieder nieder mit der ganzen Last seines Körpers. |||progression||rotation||key|danced around|||lock||||||||mouth|||I||need|||||||||||||||||| Depending on the progress of the key's turn, he danced around the lock, now only holding himself up with his mouth, and depending on necessity, he either hung onto the key or pressed it down again with the full weight of his body. Der hellere Klang des endlich zurückschnappenden Schlosses erweckte Gregor förmlich. |brighter||||snapping back|lock|awoke|| The brighter sound of the finally snapping lock practically woke Gregor. Aufatmend sagte er sich: »Ich habe also den Schlosser nicht gebraucht,« und legte den Kopf auf die Klinke, um die Türe gänzlich zu öffnen. sighing||||||||||used||laid|||||handle|||||| Sighing, he said to himself: 'So I didn't need the locksmith,' and put his head on the handle to fully open the door.

Da er die Türe auf diese Weise öffnen mußte, war sie eigentlich schon recht weit geöffnet, und er selbst noch nicht zu sehen. |||||||||||||quite|far|||||||| As he had to open the door in this way, it was actually already quite ajar, and he himself was still not visible. Er mußte sich erst langsam um den einen Türflügel herumdrehen, und zwar sehr vorsichtig, wenn er nicht gerade vor dem Eintritt ins Zimmer plump auf den Rücken fallen wollte. ||||||||door leaf|turn around||||||||||||||clumsily||||| He had to slowly turn around the one door leaf, and very carefully, if he didn't want to tumble flat on his back just before entering the room. Er war noch mit jener schwierigen Bewegung beschäftigt und hatte nicht Zeit, auf anderes zu achten, da hörte er schon den Prokuristen ein lautes »Oh!« ausstoßen – es klang, wie wenn der Wind saust – und nun sah er ihn auch, wie er, der der Nächste an der Türe war, die Hand gegen den offenen Mund drückte und langsam zurückwich, als vertreibe ihn eine unsichtbare, gleichmäßig fortwirkende Kraft. ||||that|||||||||||pay attention||||||||loud||emit|||||||swoosh||||||||||||||||||||open|||||backed away||drive|||invisible|evenly|continuously acting| He was still busy with that difficult movement and didn't have time to pay attention to anything else when he already heard the procurator let out a loud 'Oh!' – it sounded like the wind howling – and now he saw him too, as he, being the next at the door, pressed his hand against his open mouth and slowly backed away, as if an invisible, steadily exerting force was driving him away. Die Mutter – sie stand hier trotz der Anwesenheit des Prokuristen mit von der Nacht her noch aufgelösten, hoch sich sträubenden Haaren – sah zuerst mit gefalteten Händen den Vater an, ging dann zwei Schritte zu Gregor hin und fiel inmitten ihrer rings um sie herum sich ausbreitenden Röcke nieder, das Gesicht ganz unauffindbar zu ihrer Brust gesenkt. |||||||presence|||||||||disheveled|||bristling|hair||||folded|||||went|||||||||in the midst||rings|||||spreading||||||unfindable|||breast|lowered The mother – she stood here despite the presence of the procurator with her hair still disheveled from the night, rising high in rebellion – first looked at the father with folded hands, then took two steps towards Gregor and fell down amid her skirts that spread around her, her face completely hidden as it was lowered to her chest. Der Vater ballte mit feindseligem Ausdruck die Faust, als wolle er Gregor in sein Zimmer zurückstoßen, sah sich dann unsicher im Wohnzimmer um, beschattete dann mit den Händen die Augen und weinte, daß sich seine mächtige Brust schüttelte. ||balled||hostile|||||||||||push back|saw|||uncertain||||shadowed||||||||||||powerful||shook The father clenched his fist with a hostile expression, as if he wanted to push Gregor back into his room, then looked around uncertainly in the living room, shaded his eyes with his hands, and cried, causing his powerful chest to heave.

Gregor trat nun gar nicht in das Zimmer, sondern lehnte sich von innen an den festgeriegelten Türflügel, so daß sein Leib nur zur Hälfte und darüber der seitlich geneigte Kopf zu sehen war, mit dem er zu den anderen hinüberlugte. ||||||||but|||||||barred|||||body|||half||||sideways|tilted||||||him|||||peeked Gregor did not actually enter the room but leaned against the firmly bolted door from the inside, so that his body was only half visible and above it the head inclined to the side could be seen as he peered over at the others. Es war inzwischen viel heller geworden; klar stand auf der anderen Straßenseite ein Ausschnitt des gegenüberliegenden, endlosen, grauschwarzen Hauses – es war ein Krankenhaus – mit seinen hart die Front durchbrechenden regelmäßigen Fenstern; der Regen fiel noch nieder, aber nur mit großen, einzeln sichtbaren und förmlich auch einzelnweise auf die Erde hinuntergeworfenen Tropfen. ||||brighter|||||||||||opposite|endless|gray-black|house|||||||hard||front|breaking through|regular|windows||||||||||individually|visible||||individually|on|||downward thrown|drops It had become much brighter in the meantime; clearly visible on the other side of the street was a section of the opposite, endless, gray-black house – it was a hospital – with its regularly spaced windows piercing through the façade; the rain still fell, but only with large, individually visible drops that were formally cast down to the ground one by one. Das Frühstücksgeschirr stand in überreicher Zahl auf dem Tisch, denn für den Vater war das Frühstück die wichtigste Mahlzeit des Tages, die er bei der Lektüre verschiedener Zeitungen stundenlang hinzog. |breakfast dishes|||abundant|||||||||||||||||||||reading|various|newspapers|for hours|dragged out The breakfast dishes were abundantly set on the table, as breakfast was the most important meal of the day for the father, which he would prolong for hours while reading various newspapers. Gerade an der gegenüberliegenden Wand hing eine Photographie Gregors aus seiner Militärzeit, die ihn als Leutnant darstellte, wie er, die Hand am Degen, sorglos lächelnd, Respekt für seine Haltung und Uniform verlangte. |||||||photograph||||military time||||lieutenant|depicted||||||sword|carefree|smiling||||posture|||demanded On the opposite wall hung a photograph of Gregor from his military days, depicting him as a lieutenant, smiling carelessly with his hand on his sword, demanding respect for his stance and uniform. Die Tür zum Vorzimmer war geöffnet, und man sah, da auch die Wohnungstür offen war, auf den Vorplatz der Wohnung hinaus und auf den Beginn der abwärts führenden Treppe. |||anteroom|||and|||||||||||front porch|||out||||||downward|leading|stairs The door to the foyer was open, and since the apartment door was also open, one could see out to the front courtyard of the apartment and the beginning of the descending staircase.

»Nun,« sagte Gregor und war sich dessen wohl bewußt, daß er der einzige war, der die Ruhe bewahrt hatte, »ich werde mich gleich anziehen, die Kollektion zusammenpacken und wegfahren. ||||||of which||consciously||||||||||||||||||pack|| »Well,« said Gregor, fully aware that he was the only one who had remained calm, »I will get dressed right away, pack the collection, and leave." Wollt ihr, wollt ihr mich wegfahren lassen? want|||||| Do you want, do you want to let me leave? Nun, Herr Prokurist, Sie sehen, ich bin nicht starrköpfig und ich arbeite gern; das Reisen ist beschwerlich, aber ich könnte ohne das Reisen nicht leben. ||||||||stubborn|||work||||||||||||| Well, Mr. Proxy, you see, I am not stubborn and I enjoy working; traveling is burdensome, but I could not live without traveling. Wohin gehen Sie denn, Herr Prokurist? Where||||| Where are you going, Mr. Proxy? Ins Geschäft? To the business? Ja? Yes? Werden Sie alles wahrheitsgetreu berichten? |||truthfully| Will you report everything truthfully? Man kann im Augenblick unfähig sein zu arbeiten, aber dann ist gerade der richtige Zeitpunkt, sich an die früheren Leistungen zu erinnern und zu bedenken, daß man später, nach Beseitigung des Hindernisses, gewiß desto fleißiger und gesammelter arbeiten wird. ||||unable|||||||just|||time|||||||remember||||||||removal||obstacle||the more||||| One might be temporarily unable to work, but this is precisely the right moment to recall past performances and to consider that later, after overcoming the obstacle, one will certainly work all the more diligently and focused. Ich bin ja dem Herrn Chef so sehr verpflichtet, das wissen Sie doch recht gut. ||||||||obligated|||||| I am very much indebted to the boss, as you know very well. Andererseits habe ich die Sorge um meine Eltern und die Schwester. ||||concern|||||| Ich bin in der Klemme, ich werde mich aber auch wieder herausarbeiten. ||||pinch|||||||work out I am in a bind, but I will work my way out of it. Machen Sie es mir aber nicht schwieriger, als es schon ist. ||||||more difficult|||| But don't make it harder for me than it already is. Halten Sie im Geschäft meine Partei! |||||party Support my party in business! Man liebt den Reisenden nicht, ich weiß. |loves||||| People do not love the traveler, I know. Man denkt, er verdient ein Heidengeld und führt dabei ein schönes Leben. |||earns||fortune|||thereby||| One thinks he earns a lot of money and leads a nice life. Man hat eben keine besondere Veranlassung, dieses Vorurteil besser zu durchdenken. |||||occasion||prejudice|||think through There simply is no special reason to reconsider this prejudice. Sie aber, Herr Prokurist, Sie haben einen besseren Überblick über die Verhältnisse, als das sonstige Personal, ja sogar, ganz im Vertrauen gesagt, einen besseren Überblick, als der Herr Chef selbst, der in seiner Eigenschaft als Unternehmer sich in seinem Urteil leicht zuungunsten eines Angestellten beirren läßt. |||||||better|overview||||||other||||||trust||||overview|||||||||capacity||||||judgment||to the detriment|||mislead| But you, Mr. Prokurist, you have a better overview of the situation than the other staff, yes, even, just to be frank, a better overview than the boss himself, who, in his capacity as an entrepreneur, can easily be swayed in his judgment against an employee. Sie wissen auch sehr wohl, daß der Reisende, der fast das ganze Jahr außerhalb des Geschäftes ist, so leicht ein Opfer von Klatschereien, Zufälligkeiten und grundlosen Beschwerden werden kann, gegen die sich zu wehren ihm ganz unmöglich ist, da er von ihnen meistens gar nichts erfährt und nur dann, wenn er erschöpft eine Reise beendet hat, zu Hause die schlimmen, auf ihre Ursachen hin nicht mehr zu durchschauenden Folgen am eigenen Leibe zu spüren bekommt. |||||||traveler||||whole|year|outside|of|business|||||victim||gossip|coincidences||groundless|complaints|||||||defend|||impossible|||||||||learns||||||exhausted|||finished|||||bad|||causes|||||transparent|consequences||own|body||feel|gets You also know very well that the traveler, who is outside of the business for almost the entire year, can easily become a victim of gossip, coincidences, and baseless complaints, against which he cannot defend himself at all, since he mostly does not learn about them and only when he has exhaustedly finished a trip, he experiences the severe, incomprehensible consequences at home. Herr Prokurist, gehen Sie nicht weg, ohne mir ein Wort gesagt zu haben, das mir zeigt, daß Sie mir wenigstens zu einem kleinen Teil recht geben!« |||||||||||||||shows|||||||||| Mr. Prokurist, do not leave without saying a word to me that shows me that you at least agree with me to a small extent!

Aber der Prokurist hatte sich schon bei den ersten Worten Gregors abgewendet, und nur über die zuckende Schulter hinweg sah er mit aufgeworfenen Lippen nach Gregor zurück. ||||||||||||||||twitching|shoulder|away||||parted|lips||| But the authorized signatory had already turned away at Gregor's first words, and only over his twitching shoulder did he look back at Gregor with pursed lips. Und während Gregors Rede stand er keinen Augenblick still, sondern verzog sich, ohne Gregor aus den Augen zu lassen, gegen die Tür, aber ganz allmählich, als bestehe ein geheimes Verbot, das Zimmer zu verlassen. |||speech||||||but|||||||||||||||gradually||||||||| And while Gregor was speaking, he did not stand still for a moment, but shifted towards the door without taking his eyes off Gregor, but very gradually, as if there were a secret prohibition against leaving the room. Schon war er im Vorzimmer, und nach der plötzlichen Bewegung, mit der er zum letztenmal den Fuß aus dem Wohnzimmer zog, hätte man glauben können, er habe sich soeben die Sohle verbrannt. ||||||||sudden||||||last time||||||||||||||||sole|burned He was already in the ante-room, and from the sudden movement with which he pulled his foot out of the living room one last time, one might have thought he had just burned the sole of his foot. Im Vorzimmer aber streckte er die rechte Hand weit von sich zur Treppe hin, als warte dort auf ihn eine geradezu überirdische Erlösung. ||||||||||||||||||||almost|supernatural|salvation In the anteroom, however, he stretched his right hand wide away from him towards the staircase, as if an almost otherworldly salvation were waiting for him there.

Gregor sah ein, daß er den Prokuristen in dieser Stimmung auf keinen Fall weggehen lassen dürfe, wenn dadurch seine Stellung im Geschäft nicht aufs äußerste gefährdet werden sollte. |||||||||mood||||leave||||thereby|||||||utmost|endangered|| Gregor realized that he must not let the managing director leave in this mood under any circumstances if he wanted to avoid jeopardizing his position in the business. Die Eltern verstanden das alles nicht so gut; sie hatten sich in den langen Jahren die Überzeugung gebildet, daß Gregor in diesem Geschäft für sein Leben versorgt war, und hatten außerdem jetzt mit den augenblicklichen Sorgen so viel zu tun, daß ihnen jede Voraussicht abhanden gekommen war. |||||||||||||||||formed|||||||||||||besides||||immediate|||||||||foresight|lost|| The parents did not understand all of this very well; over the long years, they had formed the conviction that Gregor was provided for in this business for life, and in addition, they now had so much to deal with concerning their immediate worries that they had completely lost sight of any foresight. Aber Gregor hatte diese Voraussicht. ||||foresight Der Prokurist mußte gehalten, beruhigt, überzeugt und schließlich gewonnen werden; die Zukunft Gregors und seiner Familie hing doch davon ab! ||||calmed|||||||future|||||||| The authorized signatory had to be held, calmed, convinced, and finally won over; after all, Gregor's future and that of his family depended on it! Wäre doch die Schwester hier gewesen! If only the sister had been here! Sie war klug; sie hatte schon geweint, als Gregor noch ruhig auf dem Rücken lag. ||smart|||||||||||| She was smart; she had already cried when Gregor was still lying quietly on his back. Und gewiß hätte der Prokurist, dieser Damenfreund, sich von ihr lenken lassen; sie hätte die Wohnungstür zugemacht und ihm im Vorzimmer den Schrecken ausgeredet. ||||||lady's friend||||||||||closed|||||||talked And surely the prokurist, this friend of ladies, would have let himself be guided by her; she would have closed the apartment door and dissuaded him of his fright in the anteroom. Aber die Schwester war eben nicht da, Gregor selbst mußte handeln. ||||||||||act But the sister was simply not there, Gregor himself had to take action. Und ohne daran zu denken, daß er seine gegenwärtigen Fähigkeiten, sich zu bewegen, noch gar nicht kannte, ohne auch daran zu denken, daß seine Rede möglicher- ja wahrscheinlicherweise wieder nicht verstanden worden war, verließ er den Türflügel; schob sich durch die Öffnung; wollte zum Prokuristen hingehen, der sich schon am Geländer des Vorplatzes lächerlicherweise mit beiden Händen festhielt; fiel aber sofort, nach einem Halt suchend, mit einem kleinen Schrei auf seine vielen Beinchen nieder. ||||think||||present||||move|||||||||||||possibly||probably||||||left||||||||opening||||go|||||railing||forecourt|ridiculously|||||faithful||||||searching||||scream|||||down And without thinking that he did not yet know his current abilities to move, and without considering that his speech most likely was not understood again, he left the door leaf; pushed himself through the opening; wanted to go to the prokurist, who was already ridiculously holding onto the railing of the forecourt with both hands; but immediately fell, searching for a hold, with a small scream onto his many little legs. Kaum war das geschehen, fühlte er zum erstenmal an diesem Morgen ein körperliches Wohlbehagen; die Beinchen hatten festen Boden unter sich; sie gehorchten vollkommen, wie er zu seiner Freude merkte; strebten sogar darnach, ihn fortzutragen, wohin er wollte; und schon glaubte er, die endgültige Besserung alles Leidens stehe unmittelbar bevor. Barely|||||||first time|||||physical|well-being||||solid|||||obeyed|perfectly|||||||strived||thereafter||carry him|||||||||final|improvement||suffering||immediately|before Barely had that happened, he felt for the first time that morning a physical well-being; his little legs had firm ground beneath them; they obeyed perfectly, as he happily noticed; they even strove to carry him away wherever he wished; and he already believed that the final improvement of all his suffering was imminent. Aber im gleichen Augenblick, als er da schaukelnd vor verhaltener Bewegung, gar nicht weit von seiner Mutter entfernt, ihr gerade gegenüber auf dem Boden lag, sprang diese, die doch so ganz in sich versunken schien, mit einemmale in die Höhe, die Arme weit ausgestreckt, die Finger gespreizt, rief: »Hilfe, um Gottes willen Hilfe!«, hielt den Kopf geneigt, als wolle sie Gregor besser sehen, lief aber, im Widerspruch dazu, sinnlos zurück; hatte vergessen, daß hinter ihr der gedeckte Tisch stand; setzte sich, als sie bei ihm angekommen war, wie in Zerstreutheit, eilig auf ihn, und schien gar nicht zu merken, daß neben ihr aus der umgeworfenen großen Kanne der Kaffee in vollem Strome auf den Teppich sich ergoß. ||same|||||swinging||restrained||||||||away||just|||||lay|jumped||||||||sunken|spine||one time|||||||stretched|||spread||||||||||tilted|||||||dear|||contradiction|||||forgot|||||covered|||||||||||||absent-mindedness|hastily|||||||||||||||||||||stream|||||poured But at the very moment when he was rocking there, restrained in movement, not far from his mother, lying directly opposite her on the floor, she suddenly sprang up, arms wide outstretched, fingers spread, shouting, 'Help, for God's sake help!', keeping her head tilted as if she wanted to see Gregor better, but, contradictorily, ran back senselessly; she had forgotten that the covered table stood behind her; once she reached him, she sat down on him hastily, as in distraction, and seemed not to notice that beside her, from the overturned large jug, the coffee was pouring out in a full stream onto the carpet.

»Mutter, Mutter,« sagte Gregor leise und sah zu ihr hinauf. |||||||||up 'Mother, Mother,' Gregor said quietly and looked up at her. Der Prokurist war ihm für einen Augenblick ganz aus dem Sinn gekommen; dagegen konnte er sich nicht versagen, im Anblick des fließenden Kaffees mehrmals mit den Kiefern ins Leere zu schnappen. |||||||||||come||||||deny||||flowing|coffee|several times|||jaws||empty||snap The procurator had completely slipped his mind for a moment; however, he could not help but snap his jaws in the air several times at the sight of the flowing coffee. Darüber schrie die Mutter neuerdings auf, flüchtete vom Tisch und fiel dem ihr entgegeneilenden Vater in die Arme. ||||recently||fled|||||||rushing|||| About this, the mother screamed anew, fled from the table, and fell into the arms of her father, who was rushing towards her. Aber Gregor hatte jetzt keine Zeit für seine Eltern; der Prokurist war schon auf der Treppe; das Kinn auf dem Geländer, sah er noch zum letzten Male zurück. ||||||||||||||||||||||||||male| But Gregor had no time for his parents now; the procurator was already on the stairs; with his chin on the railing, he looked back one last time. Gregor nahm einen Anlauf, um ihn möglichst sicher einzuholen; der Prokurist mußte etwas ahnen, denn er machte einen Sprung über mehrere Stufen und verschwand; »Huh!« aber schrie er noch, es klang durchs ganze Treppenhaus. |||run-up|||||to catch|||||to suspect||||||||steps||disappeared|Huh|but|||||||| Gregor took a run-up to catch up with him as safely as possible; the procurator must have sensed something, for he jumped over several steps and disappeared; "Huh!" he still screamed, it echoed through the entire staircase. Leider schien nun auch diese Flucht des Prokuristen den Vater, der bisher verhältnismäßig gefaßt gewesen war, völlig zu verwirren, denn statt selbst dem Prokuristen nachzulaufen oder wenigstens Gregor in der Verfolgung nicht zu hindern, packte er mit der Rechten den Stock des Prokuristen, den dieser mit Hut und Überzieher auf einem Sessel zurückgelassen hatte, holte mit der Linken eine große Zeitung vom Tisch und machte sich unter Füßestampfen daran, Gregor durch Schwenken des Stockes und der Zeitung in sein Zimmer zurückzutreiben. Unfortunately|||||flight|||||||relatively|calm|||completely||to confuse||||||to run after||||||pursuit|||to hinder|||||||||||||||overcoat||||left|||||||||||||||foot stamping||||swinging||stick|||||||back Unfortunately, this flight of the procurator seemed to completely confuse the father, who had previously been relatively composed, for instead of chasing after the procurator himself or at least not hindering Gregor in his pursuit, he grabbed the procurator's cane with his right hand, which he had left on a chair along with his hat and coat, took a large newspaper from the table with his left hand, and started stamping his feet as he attempted to drive Gregor back into his room by waving the cane and the newspaper. Kein Bitten Gregors half, kein Bitten wurde auch verstanden, er mochte den Kopf noch so demütig drehen, der Vater stampfte nur stärker mit den Füßen. |||||pleading|||||might|||||humbly||||stamped||stronger||| No pleading from Gregor helped, no pleading was understood, he could turn his head as humbly as he wanted, the father only stamped his feet harder. Drüben hatte die Mutter trotz des kühlen Wetters ein Fenster aufgerissen, und hinausgelehnt drückte sie ihr Gesicht weit außerhalb des Fensters in ihre Hände. over there||||||||||opened||leaned out||||||||window||| Over there, despite the cool weather, the mother had thrown a window wide open, and leaning out, she pressed her face far outside the window into her hands. Zwischen Gasse und Treppenhaus entstand eine starke Zugluft, die Fenstervorhänge flogen auf, die Zeitungen auf dem Tische rauschten, einzelne Blätter wehten über den Boden hin. |alley|||formed|||draft||window curtains|||||||table|rustled|individual|leaves|weighed|||| A strong draft formed between the alley and the staircase, the window curtains flew up, the newspapers on the table rustled, and single sheets wafted across the floor. Unerbittlich drängte der Vater und stieß Zischlaute aus, wie ein Wilder. relentlessly||||||hissing sounds||||wild The father insisted relentlessly and made hissing sounds, like a wild man. Nun hatte aber Gregor noch gar keine Übung im Rückwärtsgehen, es ging wirklich sehr langsam. |||||||exercise||backward walking||||| Now, however, Gregor had no practice in walking backwards at all; it was really very slow. Wenn sich Gregor nur hätte umdrehen dürfen, er wäre gleich in seinem Zimmer gewesen, aber er fürchtete sich, den Vater durch die zeitraubende Umdrehung ungeduldig zu machen, und jeden Augenblick drohte ihm doch von dem Stock in des Vaters Hand der tödliche Schlag auf den Rücken oder auf den Kopf. |||||turn|to be allowed|||right||||been|||feared||||||time-consuming|turn|impatient||||||threatened|||||stick|||||||||||||| If only Gregor had been allowed to turn around, he would have been in his room right away, but he was afraid of making his father impatient with the time-consuming turn, and every moment threatened him with the deadly blow on the back or on the head from the stick in his father's hand. Endlich aber blieb Gregor doch nichts anderes übrig, denn er merkte mit Entsetzen, daß er im Rückwärtsgehen nicht einmal die Richtung einzuhalten verstand; und so begann er, unter unaufhörlichen ängstlichen Seitenblicken nach dem Vater, sich nach Möglichkeit rasch, in Wirklichkeit aber doch nur sehr langsam umzudrehen. |||||||remaining|||||horror||||backward|||||to hold|understood||||||ceaseless||side glances|to|||himself|||||reality|||||| Finally, however, Gregor had no other choice, as he realized with horror that he did not even understand how to maintain direction while walking backwards; and so he began, with constant anxious glances at his father, to turn around as quickly as possible, but in reality, it was only very slow. Vielleicht merkte der Vater seinen guten Willen, denn er störte ihn hierbei nicht, sondern dirigierte sogar hie und da die Drehbewegung von der Ferne mit der Spitze seines Stockes. |||||||||disturbed||here||but|directed|even|here||||turning|||from the|||tip|| Perhaps the father noticed his good intentions, for he did not disturb him in this, but even directed the turning movement from a distance with the tip of his stick from time to time. Wenn nur nicht dieses unerträgliche Zischen des Vaters gewesen wäre! ||||unbearable||||| If only it hadn't been for the father's unbearable hissing! Gregor verlor darüber ganz den Kopf. |lost|||| Gregor completely lost his head over it. Er war schon fast ganz umgedreht, als er sich, immer auf dieses Zischen horchend, sogar irrte und sich wieder ein Stück zurückdrehte. |||||turned||||||||listening|even|strayed|||||piece|back turned He had almost turned all the way around when he, still listening to that hissing, even got confused and turned back a little. Als er aber endlich glücklich mit dem Kopf vor der Türöffnung war, zeigte es sich, daß sein Körper zu breit war, um ohne weiteres durchzukommen. ||||happy||||||doorway|||||||||||||without further|to get through But when he was finally lucky to have his head in front of the door opening, it turned out that his body was too wide to pass through easily. Dem Vater fiel es natürlich in seiner gegenwärtigen Verfassung auch nicht entfernt ein, etwa den anderen Türflügel zu öffnen, um für Gregor einen genügenden Durchgang zu schaffen. |||||||||||remotely||about||||||||||sufficient|passage||to create Of course, in his current state, the father didn't even think of opening the other door wing to create a sufficient passage for Gregor. Seine fixe Idee war bloß, daß Gregor so rasch als möglich in sein Zimmer müsse. |fixed|idea||just|||||||||| His fixed idea was merely that Gregor had to get into his room as quickly as possible. Niemals hätte er auch die umständlichen Vorbereitungen gestattet, die Gregor brauchte, um sich aufzurichten und vielleicht auf diese Weise durch die Tür zu kommen. |||||cumbersome|preparations|allowed||||||to straighten up|||||||||| He would never have allowed the elaborate preparations that Gregor needed to get up and perhaps come through the door this way. Vielleicht trieb er, als gäbe es kein Hindernis, Gregor jetzt unter besonderem Lärm vorwärts; es klang schon hinter Gregor gar nicht mehr wie die Stimme bloß eines einzigen Vaters; nun gab es wirklich keinen Spaß mehr, und Gregor drängte sich – geschehe was wolle – in die Tür. |drove|||would||||||||||||||||||||||||||||||||||||happen||||| Perhaps he was pushing Gregor forward now with exceptional noise, as if there were no obstacle; it no longer sounded behind Gregor like the voice of just a single father; now there was really no fun left, and Gregor was forcing himself – come what may – into the door. Die eine Seite seines Körpers hob sich, er lag schief in der Türöffnung, seine eine Flanke war ganz wundgerieben, an der weißen Tür blieben häßliche Flecke, bald steckte er fest und hätte sich allein nicht mehr rühren können, die Beinchen auf der einen Seite hingen zitternd oben in der Luft, die auf der anderen waren schmerzhaft zu Boden gedrückt – da gab ihm der Vater von hinten einen jetzt wahrhaftig erlösenden starken Stoß, und er flog, heftig blutend, weit in sein Zimmer hinein. ||side|||lift||||crooked||||his||flank|||sorely rubbed||||||ugly|spots||stuck||stuck|||||||move||||||one|||trembling||||||||||painfully|||||||||||||truly|redeeming|||||||bleeding||||| One side of his body lifted, he lay crooked in the doorframe, one flank was completely sore and rubbed raw, ugly stains remained on the white door, soon he was stuck and could no longer move by himself, the little legs on one side hung trembling in the air, those on the other were painfully pressed to the floor - then his father gave him a truly liberating strong shove from behind, and he flew, bleeding heavily, far into his room. Die Tür wurde noch mit dem Stock zugeschlagen, dann war es endlich still. |||||||slammed||||| The door was slammed shut with the stick, then it was finally silent.