Alzheimer-Demenz - warum alle bisherigen Therapien gescheitert sind
Hallo und Herzlich willkommen zu "Für immer jung mit Kleine-Gunk".
In der heutigen Folge setzen wir uns auseinander mit der Alzheimer Demenz.
Genauer gesagt mit dem Scheitern um die Bemühung einer Therapie in diesem
Bereich. Die Anti-Aging-Medizin hat ja ein großes Ziel, das ist gar nicht so
sehr die Verlängerung des Lebens, sondern das ist die Vorbeugung von altersassoziierten
Erkrankungen und da haben wir auch in der Vergangenheit große
Fortschritte gemacht. Bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen sehen wir,
dass die Sterblichkeit deutlich gesunken ist als den 70er Jahren. Bei der
Krebsmedizin haben wir noch nicht den ganz großen Durchbruch, aber wir haben
viele Fortschritte bei vielen verschiedenen Krebsarten.
Beim Morbus Alzheimer erleben wir seit vielen Jahren eigentlich nur
Enttäuschungen. Alle Studien, alle Untersuchungen, die darauf ausgelegt
waren, eine Therapie, eine medikamentöse
Therapie gegen Alzheimer zu begründen sind mehr oder weniger krachend
gescheitert. Der letzte Hoffnungsträger ist gerade erst begraben worden. Ganze
Firmen wie zum Beispiel der Pharmariese Pfizer verabschieden sich
inzwischen aufgrund der vielen Misserfolge aus der Forschung. Das ist
insgesamt ein sehr trübes Bild, was sich da derzeit abzeichnet. Die Frage ist,
warum ist das so? Vielleicht weil wir in die falsche
Richtung geforscht haben. Wir wissen beim Alzheimer ziemlich genau, was sich dort im
im Gehirn abspielt. Es gibt zwei charakteristische Veränderungen.
Die eine spielt sich in den Zellen ab, das sind die sogenannten Tau-Proteine.
Die andere spielt sich ab zwischen den Zellen, da lagern sich dann Beta-Amyloid
Plaques ab, die dann die Nervenfunktionen, die Kommunikation zwischen
den Nervenzellen beeinträchtigen. Und je nachdem zu welcher Forschergruppe
man gehört, gibt es dann die Tauisten, die die Tau-Proteine für die wichtigeren
halten oder die Amyloidisten, die die Beta-Amyloid-Plaques für das Wesentliche
halten. Gegen die Beta-Amyloid-Plaques haben
sich auch die meisten Medikamente gerichtet, die man versucht hat, zu
etablieren. Und diese Beta-Amyloid-Plaques gelten tatsächlich als die
Grabsteine unseres Gedächtnisses. Trotzdem müssen wir sagen, auch wenn wir
auf einem Friedhof die Grabsteine abräumen, dann erwachen deshalb nicht
wieder die Toten zum Leben. Und Ähnliches spielt sich wahrscheinlich in unserem
Gehirn ab. Wenn wir die Beta-Amyloid Plaques beseitigen, werden die Neuronen
nicht wieder aktiv. Konsequenz: Wahrscheinlich müssen wir demnächst in
eine ganz andere Richtung forschen. Das ist das eine
und wahrscheinlich müssen wir auch viel eher beginnen.
Wir wissen, dass zb chronisch niederschwellige Entzündungsprozesse
auch ganz wichtig sind bei der entstehung des Morbus Alzheimer. Und wir
wissen auch, dass Glykosilierungsprozesse dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Auch darüber haben wir schon einmal eine Sendung gemacht. Und diese
Verzuckerung des Gehirns spielt offensichtlich eine ganz ganz wichtige Rolle. Es gibt Forscher, die inzwischen von der
Demenz als Typ-3-Diabetes es sprechen. Wie auch immer, auch wenn die
Forschung jetzt wieder neu gestartet und in eine neue Richtung geht,
es wird noch viel Zeit brauchen, bis wir tatsächlich ein Medikament, ein wirksames
Medikament, gegen Alzheimer auf dem Markt haben.
Umso wichtiger eine andere Sache: nämlich die Prävention. Und da haben wir seit
vielen Jahren eigentlich gute Dinge, die etabliert sind. Von denen wir wissen, dass
sie gut wirksam sind in der Prophylaxe des Morbus Alzheimer.
Das ist die bekannte Trias aus Lebensstil, gesunder Ernährung,
ausreichender Bewegung. Hinzu kommt natürlich auch geistige
Aktivität. Unser Gehirn ist kein Muskel, aber es
verhält sich ganz ähnlich. Und von einem Muskel wissen wir, wenn der nicht
trainiert wird, dann schrumpft der. Und Ähnliches passiert auch in unserem
Gehirn. Wenn wir unser Gehirn nicht fordern, dann lassen auch unsere
geistigen Kapazitäten nach. Also, geistige Aktivität ganz wichtig. Gibt es jetzt
Etwas was man ganz besonders empfehlen kann zur Prophylaxe gegen den Morbus
Alzheimer? Da gibt es etwas was, ich auch gerne an
Sie weitergebe: nämlich Tanzen! Warum ist tanzen so gut? Beim Tanzen
müssen sie zunächst mal neue Schritte lernen, heißt, das Gehirn wird
gefordert. Beim Tanzen bewegen Sie sich und auch
dieser Austausch mit Partnern ist etwas, was präventiv gegen die Entstehung der
Alzheimer Demenz wirkt. Also auf das Medikament gegen Alzheimer werden wir
noch lange warten müssen, das Tanzbein schwingen, das können Sie
schon jetzt und das sollen sie auch tun! Den Science Proof gibt es wie immer
unten. Wir sehen uns wieder zur nächsten Folge von
"Für immer jung mit Kleine-Gunk".