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2020-7 Imported from YouTube, Geldwäsche einfach erklärt! (Mit vielen anschaulichen Beispielen)

Geldwäsche einfach erklärt! (Mit vielen anschaulichen Beispielen)

Laut Schätzungen des Bundesfinanzministeriums werden in Deutschland jährlich bis zu

100 Milliarden Euro an Geld illegal gewaschen. Aber was ist Geldwäsche überhaupt? Wie funktioniert es und

welchen Einfluss hat es auf uns als Privatanleger?

Hi, mein Name ist Thomas von "Finanzfluss", und heute werden wir uns einmal anschauen, was denn genau

Geldwäsche ist, wie Geldwäsche funktioniert und welchen Einfluss es auf die Bankregulatorien hat

und somit indirekt auch auf uns als Privatanleger. Schauen wir uns zunächst einmal eine Definition an.

Geldwäsche sind finanzielle Transaktionen, die darauf ausgelegt sind, die Herkunft und Existenz von Geld oder

anderen Vermögenswerten aus illegalen Transaktionen zu verstecken, zu verschleiern, und dann wieder in den

normalen Wirtschaftskreislauf einzuführen. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das

nichts anders, als dass es das Ziel der Geldwäsche ist, die Herkunft von illegalem Geld, wie z. B. aus dem

Drogenhandel, aus illegaler Prostitution oder Erpressungen zu verschleiern. Das Ziel ist es also, zu

verstecken, wo das Geld herkommt, und es dann anschließend wieder in unseren normalen Finanz- und

Wirtschaftskreislauf einzuschleusen. Hat ein Erpresser z. B. durch eine Erpressung Geld verdient oder ein

Politiker wurde geschmiert, dann ist das illegales Geld und befindet sich außerhalb unseres normalen

Wirtschaftskreislaufs. Wenn der Erpresser oder der Politiker diese größeren Geldsummen jetzt einfach auf

ihr Konto einzahlen, wird die Bank misstrauisch werden und es werden Fragen gestellt werden, wo denn das

Geld herkommt. Die Bank wir dann verpflichtet sein, die Polizei einzuschalten, die dann ein Ermittlungsverfahren

einleitet und sehr wahrscheinlich herausfinden wird, dass der Ursprung des Geldes illegal ist. Die Erfindung

des Geldwaschens geht übrigens auf Al Capone, den bekannten Kriminellen und Mafiosi aus den USA zurück.

Er wollte das Geld, das er illegal verdient hat, z. B. durch Prostitution, Alkoholschmuggel oder Drogenhandel in

den normalen Wirtschaftskreislauf einfliegen lassen und legale Investitionen in Unternehmen oder

Immobilien tätigen. Um das zu tun, hat er sich jede Menge Waschsalons gekauft, in die er sein illegal

verdientes Geld hat einfließen lassen. Aus diesem Hintergrund stammt auch der Ausdruck "Geld waschen".

Geldwäsche ist übrigens der gegenteilige Gedanke von Steuerhinterziehung. Bei Geldwäsche möchte ich illegal

verdientes Geld in den legalen Kreislauf hineinbringen und bei der Steuerhinterziehung möchte ich legal

verdientes Geld am Finanzamt vorbeischmuggeln, um keine Steuern zahlen zu müssen. Kommen wir aber

noch einmal auf das Thema Geldwäsche zurück und schauen uns an, welche Schritte notwendig sind, um

illegal gewonnenes Geld in den legalen Wirtschaftskreislauf einzubringen.

Hier gibt es nahezu unendlich viele Varianten, da die Kreativität derjenigen, die Geld waschen möchten, quasi

unerschöpflich ist. Grundsätzlich lässt sich diese Aktivität aber meistens in drei Schritte aufteilen. Die

erste Phase ist das sogenannte Placement bzw. die Einspeisung. Das Ziel dieser Stufe ist es, das illegal

gewordene Geld auf verschiedene Konten einzuzahlen und aus Bargeld Buchgeld zu machen. Hierzu gibt es

verschiedene Vorgehensweisen. Das Geld kann z. B. mit einer legalen Aktivität vermischt werden. Hierzu werden

häufig Kasinos, Waschsalons, Wechselstuben oder auch Restaurants genutzt. Wie funktioniert das in der Praxis?

Gehen wir davon aus, ihr würdet mithilfe eines Restaurants gerne Geld waschen. Ihr seid Besitzer

eines Restaurants, das nicht besonders gut läuft, das zwischen fünf und zehn Kunden am Abend hat - bei

weitem nicht genug, um eure Kosten zu decken und ein profitables Geschäft zu haben. Trotzdem habt ihr am

Ende des Monats mehrere Zehn- bis Hunderttausend Euro Umsatz. Ihr nehmt also zum legalen Gastronomie-

geschäft noch euer illegal verdientes Geld hinzu und vermischt es, sodass es aussieht, als ob ihr ein sehr gut

laufendes Restaurant habt. In eurer Abschlussbilanz gebt ihr auch an, dass ihr ein gut laufendes Restaurant

habt, das mehrere Zehn- bis Hunderttausend Euro im Monat an Umsatz verdient. Die Frage, wo denn das Geld

herkommt, ist schnell beantwortet - ihr habt sehr, sehr viele Kunden, die bar bezahlen. Da die meisten

Geldwäscheraktivitäten aber gerade in dieser ersten Stufe auffliegen, weil sie auch am offensichtlichsten

sind, ist hier auch das höchste Risiko für den Geldwäscher. Eine solche Aktivität, wie wir sie gerade

mit dem Restaurant beschrieben haben, könnte dem Finanzamt relativ schnell auffallen, von daher

konzentrieren sich Geldwäscher darauf, ihr Geld in möglichst viele solcher Aktivitäten aufzuteilen, um es

möglichst undurchsichtig zu gestalten. Eine weitere, etwas komplexere Lösung ist es, sein Geld ins Ausland

zu transferieren, eine Firma in Deutschland zu haben, die dann einer ausländischen Scheinfirma eine

Rechnung stellt. Dieser Scheinfirma schreibt ihr dann von eurer Firma A in Deutschland aus eine große

Rechnung über eine Dienstleistung, die nie stattgefunden hat, wie z. B. eine Beratungs-

dienstleistung. Somit macht ihr mit Firma A einen legalen Umsatz mit einer fiktiven Firma, was aber nicht

nachweisbar ist. Eine weitere Methode des Placements ist das sogenannte Smurfing. Die Strategie hierhinter ist

es, den illegal gewonnenen Geldbetrag in möglichst kleine Geldbeträge aufzusplitten und in ganz

verschiedene Konten einzuzahlen. Es gibt gewisse Bargeldeinzahlungsgrenzen, bei denen Banken

verpflichtet sind, diese zu melden. Sie müssen dann also z. B. der Polizei melden, dass ein Betrag in einer

gewissen Höhe eingezahlt wurde, und müssen nachfragen, wo denn dieses Geld herkommt.

Um diesen unangenehmen Fragen zu entgehen, wird der große Geldbetrag in viele kleine Beträge aufgeteilt und

auf verschiedene Konten einbezahlt. Das ist natürlich sehr aufwändig und das bedeutet viel Zeit und

Komplizen. Eine weitere Möglichkeit des Placements ist das sogenannte Structuring. Hierbei werden mit

illegalem Geld Luxusgüter, wie z. B. teure Sportwagen oder Kunstwerke gekauft, diese dann außer Landes

gebracht und dort wieder verkauft. Die zweite Phase bei der Geldwäsche ist die sogenannte Layering-Phase, die

dazu dient, zu verschleiern und zu verwirren. Das Ziel ist es, den sogenannten Papertrail, also den Belegpfad, zu

durchbrechen und das Geld möglichst zu anonymisieren, um es unmöglich zu machen,

herauszufinden, welcher der Ursprung des Geldes ist. Hierzu werden jede Menge möglichst komplizierte

Transaktionen von einem Bankkonto auf das andere, häufig über verschiedene Ländergrenzen hinweg

durchgeführt. Häufig bedient man sich an dieser Stelle auch der Hilfe von Drittpersonen, wie z. B. von Leuten,

die ein Berufsgeheimnis haben, wie z. B. Anwälte und Notare, oder von verschiedenen Scheinfirmen überall

auf der Welt verteilt. Eine besondere Rolle kommt aus sogenannten Offshore-Plätzen, wie z. B. Panama,

Hongkong oder diversen kleinen Inseln, die zum Vereinigten Königreich gehören, zu. Die dritte Phase ist

die sogenannte Integrations- oder Recyclingphase. Das Ziel von dieser ist es, das Geld wieder in den legalen

Geldkreislauf einzubringen, sodass man dem Geld keine andere Herkunft mehr zuweisen kann als von legalen

und steuerpflichtigen Aktivitäten. Zur Integration in den legalen Geldkreislauf wird jetzt in Aktivitäten investiert,

die gewisse Synergieeffekt mit der kriminellen Aktivität haben und einen hohen Bargeldaufwand benötigen.

Hierzu können z. B. weitere Wechselstuben, weitere Kasinos oder Restaurants gekauft werden. Was

ebenfalls beobachtet wurde, ist, dass vermehrt Geld in Pharmazie- und Chemielabore investiert wurde, um dort

versteckt Drogen herstellen zu können. Eine weitere Methode zur Reintegration ist es, Vermögenswerte

über- oder unterzubewerten. Nehmen wir z. B. an, eine Person, die Geld reintegrieren möchte, kauft eine

Immobilie, die eigentlich einen Wert von 2 Millionen Euro hat. Zahlt man für diese Immobilie aber nur

eine Million Euro offiziell und drückt dem Käufer ein kleines Köfferchen mit einer weiteren Million unter dem

Tisch in die Hand. Auf dem Papier wurde diese Immobilie also für eine Million gekauft. Diese Immobilie

wird jetzt etwas saniert und einige Jahre gehalten und nach dieser Zeit dann auch wieder verkauft. Der

Verkaufspreis des Objektes beträgt aber jetzt 2,5 Millionen, da durch die Renovierungsarbeiten der Wert

etwas gestiegen ist. Auf dem Papier hat der Geldwäscher jetzt 1,5 Millionen Profit gemacht, die er

versteuert und dann ganz legal auf seinem Bankkonto besitzt. Eine weitere Reintegrationsmethode ist die

sogenannte Loan-back-Methode. Hierzu werden Vermögenswerte einer Bank im Ausland anvertraut, die

dann wiederum einen Kredit an unseren in Deutschland ansässigen Geldwäscher herausgibt. Sein eigenes Geld

hat der Geldwäscher dann in Form eines legalen und sauberen Kredites. Ihr seht also, dass der Kreativität an

dieser Stelle keine Grenzen gesetzt sind, und Geldwäscher ständig im Wettlauf gegen die Regulatorien

und gegen die Aufsichtsbehörden sind. Natürlich wird eine solche Aktivität nicht einfach von Staaten toleriert.

Es gibt zig internationale Institutionen und Kooperationen, die den Zweck haben, Geldwäsche und

Terrorismusfinanzierung aufzudecken. 1993 wurde das erste Geldwäschegesetz in Deutschland verabschiedet.

2008 wurde es dann noch mal überarbeitet und um die sogenannte Terrorismusfinanzierung ergänzt. Die

Geldwäschegesetze haben auch darauf Einfluss, wie Banken mit uns Privatkunden umgehen. Sie sind z. B.

dazu verpflichtet, bei Kontoeröffnung eine Person oder ein Unternehmen zu identifizieren. Ihr könnt deswegen in

Deutschland kein Konto mehr aufmachen, ohne nachzuweisen, z. B. mit eurem Personalausweis,

oder eurem Reisepass, wer ihr tatsächlich seid. Darüber hinaus müsst ihr die Geldwäschebestimmungen der

Bank unterschreiben und die Bank ist dazu verpflichtet, zu melden, wenn es suspekte Transaktionen auf euren

Konten gibt. Indikatoren für Geldwäsche sind z. B. viele Konten, hohe Bargeld-Einzahlungen, Lagerungen von

Bargeld bzw. Mitführung von Bargeld, Geldtransporte und das Akzeptieren von schlechten Konditionen bei der

Geldanlage. Dass schlechte Konditionen bei der Geldanlage akzeptiert werden, kann daran liegen, dass

Geldwäscher einfach ihren Bänker guten Gemütes stimmen wollen, der eine hohe Marge hat und somit

nicht besonders motiviert ist, diesen Geldwäschefall zu melden. Bei höheren Bargeldeinzahlungen ist die Bank

sogar verpflichtet, das an das Finanzamt zu melden. Diese Prinzipien sind auch als "Know your customer"-,

also "Kenne deinen Kunden"-Prinzipien bekannt. Sie gelten nicht nur für Banken, sondern auch

vertrauenswürdige Personen wie z. B. Notare oder Anwälte, die ein gewisses Berufsgeheimnis haben.

Aber auch Wirtschaftsprüfer und Steuerberater sind dazu angehalten, diese Prinzipien zu befolgen.

Das war's auch schon zum Thema Geldwäsche. Ich hoffe, ihr fandet dieses Video interessant und

informativ - schreibt uns doch einmal in die Kommentare, was ihr davon gehalten habt, und

gebt uns doch ein Like, wenn euch das Video gefallen hat. Wenn du das erste Mal auf unserem Kanal bist,

würden wir uns auch freuen, wenn du uns abonnieren würdest. Wir produzieren regelmäßig neue Videos und

Tutorials zu den Themen Finanzprodukte, Geldanlage und Anlagestrategie, um dir die Welt der Finanzen

verständlicher zu machen. Wir wollen dir helfen, deine Finanzen im Griff zu haben und unabhängig von Beratern

Entscheidungen treffen zu können. Jede Woche laden wir neue Videos hoch, abonnier uns, um keines mehr

zu verpassen, und verlink dich doch auch mit uns auf unseren Social-Media-Profilen.

Geldwäsche einfach erklärt! (Mit vielen anschaulichen Beispielen) Money laundering explained simply! (With many illustrative examples) Witwassen eenvoudig uitgelegd! (Met veel illustratieve voorbeelden) O branqueamento de capitais explicado de forma simples! (Com muitos exemplos ilustrativos)

Laut Schätzungen des Bundesfinanzministeriums werden in Deutschland jährlich bis zu

100 Milliarden Euro an Geld illegal gewaschen. Aber was ist Geldwäsche überhaupt? Wie funktioniert es und

welchen Einfluss hat es auf uns als Privatanleger?

Hi, mein Name ist Thomas von "Finanzfluss", und heute werden wir uns einmal anschauen, was denn genau

Geldwäsche ist, wie Geldwäsche funktioniert und welchen Einfluss es auf die Bankregulatorien hat

und somit indirekt auch auf uns als Privatanleger. Schauen wir uns zunächst einmal eine Definition an.

Geldwäsche sind finanzielle Transaktionen, die darauf ausgelegt sind, die Herkunft und Existenz von Geld oder

anderen Vermögenswerten aus illegalen Transaktionen zu verstecken, zu verschleiern, und dann wieder in den

normalen Wirtschaftskreislauf einzuführen. Vereinfacht ausgedrückt bedeutet das

nichts anders, als dass es das Ziel der Geldwäsche ist, die Herkunft von illegalem Geld, wie z. B. aus dem

Drogenhandel, aus illegaler Prostitution oder Erpressungen zu verschleiern. Das Ziel ist es also, zu

verstecken, wo das Geld herkommt, und es dann anschließend wieder in unseren normalen Finanz- und

Wirtschaftskreislauf einzuschleusen. Hat ein Erpresser z. B. durch eine Erpressung Geld verdient oder ein

Politiker wurde geschmiert, dann ist das illegales Geld und befindet sich außerhalb unseres normalen

Wirtschaftskreislaufs. Wenn der Erpresser oder der Politiker diese größeren Geldsummen jetzt einfach auf

ihr Konto einzahlen, wird die Bank misstrauisch werden und es werden Fragen gestellt werden, wo denn das

Geld herkommt. Die Bank wir dann verpflichtet sein, die Polizei einzuschalten, die dann ein Ermittlungsverfahren

einleitet und sehr wahrscheinlich herausfinden wird, dass der Ursprung des Geldes illegal ist. Die Erfindung

des Geldwaschens geht übrigens auf Al Capone, den bekannten Kriminellen und Mafiosi aus den USA zurück.

Er wollte das Geld, das er illegal verdient hat, z. B. durch Prostitution, Alkoholschmuggel oder Drogenhandel in

den normalen Wirtschaftskreislauf einfliegen lassen und legale Investitionen in Unternehmen oder

Immobilien tätigen. Um das zu tun, hat er sich jede Menge Waschsalons gekauft, in die er sein illegal

verdientes Geld hat einfließen lassen. Aus diesem Hintergrund stammt auch der Ausdruck "Geld waschen".

Geldwäsche ist übrigens der gegenteilige Gedanke von Steuerhinterziehung. Bei Geldwäsche möchte ich illegal

verdientes Geld in den legalen Kreislauf hineinbringen und bei der Steuerhinterziehung möchte ich legal

verdientes Geld am Finanzamt vorbeischmuggeln, um keine Steuern zahlen zu müssen. Kommen wir aber

noch einmal auf das Thema Geldwäsche zurück und schauen uns an, welche Schritte notwendig sind, um

illegal gewonnenes Geld in den legalen Wirtschaftskreislauf einzubringen.

Hier gibt es nahezu unendlich viele Varianten, da die Kreativität derjenigen, die Geld waschen möchten, quasi

unerschöpflich ist. Grundsätzlich lässt sich diese Aktivität aber meistens in drei Schritte aufteilen. Die

erste Phase ist das sogenannte Placement bzw. die Einspeisung. Das Ziel dieser Stufe ist es, das illegal

gewordene Geld auf verschiedene Konten einzuzahlen und aus Bargeld Buchgeld zu machen. Hierzu gibt es

verschiedene Vorgehensweisen. Das Geld kann z. B. mit einer legalen Aktivität vermischt werden. Hierzu werden

häufig Kasinos, Waschsalons, Wechselstuben oder auch Restaurants genutzt. Wie funktioniert das in der Praxis?

Gehen wir davon aus, ihr würdet mithilfe eines Restaurants gerne Geld waschen. Ihr seid Besitzer

eines Restaurants, das nicht besonders gut läuft, das zwischen fünf und zehn Kunden am Abend hat - bei

weitem nicht genug, um eure Kosten zu decken und ein profitables Geschäft zu haben. Trotzdem habt ihr am

Ende des Monats mehrere Zehn- bis Hunderttausend Euro Umsatz. Ihr nehmt also zum legalen Gastronomie-

geschäft noch euer illegal verdientes Geld hinzu und vermischt es, sodass es aussieht, als ob ihr ein sehr gut

laufendes Restaurant habt. In eurer Abschlussbilanz gebt ihr auch an, dass ihr ein gut laufendes Restaurant

habt, das mehrere Zehn- bis Hunderttausend Euro im Monat an Umsatz verdient. Die Frage, wo denn das Geld

herkommt, ist schnell beantwortet - ihr habt sehr, sehr viele Kunden, die bar bezahlen. Da die meisten

Geldwäscheraktivitäten aber gerade in dieser ersten Stufe auffliegen, weil sie auch am offensichtlichsten

sind, ist hier auch das höchste Risiko für den Geldwäscher. Eine solche Aktivität, wie wir sie gerade

mit dem Restaurant beschrieben haben, könnte dem Finanzamt relativ schnell auffallen, von daher

konzentrieren sich Geldwäscher darauf, ihr Geld in möglichst viele solcher Aktivitäten aufzuteilen, um es

möglichst undurchsichtig zu gestalten. Eine weitere, etwas komplexere Lösung ist es, sein Geld ins Ausland

zu transferieren, eine Firma in Deutschland zu haben, die dann einer ausländischen Scheinfirma eine

Rechnung stellt. Dieser Scheinfirma schreibt ihr dann von eurer Firma A in Deutschland aus eine große

Rechnung über eine Dienstleistung, die nie stattgefunden hat, wie z. B. eine Beratungs-

dienstleistung. Somit macht ihr mit Firma A einen legalen Umsatz mit einer fiktiven Firma, was aber nicht

nachweisbar ist. Eine weitere Methode des Placements ist das sogenannte Smurfing. Die Strategie hierhinter ist

es, den illegal gewonnenen Geldbetrag in möglichst kleine Geldbeträge aufzusplitten und in ganz

verschiedene Konten einzuzahlen. Es gibt gewisse Bargeldeinzahlungsgrenzen, bei denen Banken

verpflichtet sind, diese zu melden. Sie müssen dann also z. B. der Polizei melden, dass ein Betrag in einer

gewissen Höhe eingezahlt wurde, und müssen nachfragen, wo denn dieses Geld herkommt.

Um diesen unangenehmen Fragen zu entgehen, wird der große Geldbetrag in viele kleine Beträge aufgeteilt und

auf verschiedene Konten einbezahlt. Das ist natürlich sehr aufwändig und das bedeutet viel Zeit und

Komplizen. Eine weitere Möglichkeit des Placements ist das sogenannte Structuring. Hierbei werden mit

illegalem Geld Luxusgüter, wie z. B. teure Sportwagen oder Kunstwerke gekauft, diese dann außer Landes

gebracht und dort wieder verkauft. Die zweite Phase bei der Geldwäsche ist die sogenannte Layering-Phase, die

dazu dient, zu verschleiern und zu verwirren. Das Ziel ist es, den sogenannten Papertrail, also den Belegpfad, zu

durchbrechen und das Geld möglichst zu anonymisieren, um es unmöglich zu machen,

herauszufinden, welcher der Ursprung des Geldes ist. Hierzu werden jede Menge möglichst komplizierte

Transaktionen von einem Bankkonto auf das andere, häufig über verschiedene Ländergrenzen hinweg

durchgeführt. Häufig bedient man sich an dieser Stelle auch der Hilfe von Drittpersonen, wie z. B. von Leuten,

die ein Berufsgeheimnis haben, wie z. B. Anwälte und Notare, oder von verschiedenen Scheinfirmen überall

auf der Welt verteilt. Eine besondere Rolle kommt aus sogenannten Offshore-Plätzen, wie z. B. Panama,

Hongkong oder diversen kleinen Inseln, die zum Vereinigten Königreich gehören, zu. Die dritte Phase ist

die sogenannte Integrations- oder Recyclingphase. Das Ziel von dieser ist es, das Geld wieder in den legalen

Geldkreislauf einzubringen, sodass man dem Geld keine andere Herkunft mehr zuweisen kann als von legalen

und steuerpflichtigen Aktivitäten. Zur Integration in den legalen Geldkreislauf wird jetzt in Aktivitäten investiert,

die gewisse Synergieeffekt mit der kriminellen Aktivität haben und einen hohen Bargeldaufwand benötigen.

Hierzu können z. B. weitere Wechselstuben, weitere Kasinos oder Restaurants gekauft werden. Was

ebenfalls beobachtet wurde, ist, dass vermehrt Geld in Pharmazie- und Chemielabore investiert wurde, um dort

versteckt Drogen herstellen zu können. Eine weitere Methode zur Reintegration ist es, Vermögenswerte

über- oder unterzubewerten. Nehmen wir z. B. an, eine Person, die Geld reintegrieren möchte, kauft eine

Immobilie, die eigentlich einen Wert von 2 Millionen Euro hat. Zahlt man für diese Immobilie aber nur

eine Million Euro offiziell und drückt dem Käufer ein kleines Köfferchen mit einer weiteren Million unter dem

Tisch in die Hand. Auf dem Papier wurde diese Immobilie also für eine Million gekauft. Diese Immobilie

wird jetzt etwas saniert und einige Jahre gehalten und nach dieser Zeit dann auch wieder verkauft. Der

Verkaufspreis des Objektes beträgt aber jetzt 2,5 Millionen, da durch die Renovierungsarbeiten der Wert

etwas gestiegen ist. Auf dem Papier hat der Geldwäscher jetzt 1,5 Millionen Profit gemacht, die er

versteuert und dann ganz legal auf seinem Bankkonto besitzt. Eine weitere Reintegrationsmethode ist die

sogenannte Loan-back-Methode. Hierzu werden Vermögenswerte einer Bank im Ausland anvertraut, die

dann wiederum einen Kredit an unseren in Deutschland ansässigen Geldwäscher herausgibt. Sein eigenes Geld

hat der Geldwäscher dann in Form eines legalen und sauberen Kredites. Ihr seht also, dass der Kreativität an

dieser Stelle keine Grenzen gesetzt sind, und Geldwäscher ständig im Wettlauf gegen die Regulatorien

und gegen die Aufsichtsbehörden sind. Natürlich wird eine solche Aktivität nicht einfach von Staaten toleriert.

Es gibt zig internationale Institutionen und Kooperationen, die den Zweck haben, Geldwäsche und

Terrorismusfinanzierung aufzudecken. 1993 wurde das erste Geldwäschegesetz in Deutschland verabschiedet.

2008 wurde es dann noch mal überarbeitet und um die sogenannte Terrorismusfinanzierung ergänzt. Die

Geldwäschegesetze haben auch darauf Einfluss, wie Banken mit uns Privatkunden umgehen. Sie sind z. B.

dazu verpflichtet, bei Kontoeröffnung eine Person oder ein Unternehmen zu identifizieren. Ihr könnt deswegen in

Deutschland kein Konto mehr aufmachen, ohne nachzuweisen, z. B. mit eurem Personalausweis,

oder eurem Reisepass, wer ihr tatsächlich seid. Darüber hinaus müsst ihr die Geldwäschebestimmungen der

Bank unterschreiben und die Bank ist dazu verpflichtet, zu melden, wenn es suspekte Transaktionen auf euren

Konten gibt. Indikatoren für Geldwäsche sind z. B. viele Konten, hohe Bargeld-Einzahlungen, Lagerungen von

Bargeld bzw. Mitführung von Bargeld, Geldtransporte und das Akzeptieren von schlechten Konditionen bei der

Geldanlage. Dass schlechte Konditionen bei der Geldanlage akzeptiert werden, kann daran liegen, dass

Geldwäscher einfach ihren Bänker guten Gemütes stimmen wollen, der eine hohe Marge hat und somit

nicht besonders motiviert ist, diesen Geldwäschefall zu melden. Bei höheren Bargeldeinzahlungen ist die Bank

sogar verpflichtet, das an das Finanzamt zu melden. Diese Prinzipien sind auch als "Know your customer"-,

also "Kenne deinen Kunden"-Prinzipien bekannt. Sie gelten nicht nur für Banken, sondern auch

vertrauenswürdige Personen wie z. B. Notare oder Anwälte, die ein gewisses Berufsgeheimnis haben.

Aber auch Wirtschaftsprüfer und Steuerberater sind dazu angehalten, diese Prinzipien zu befolgen.

Das war's auch schon zum Thema Geldwäsche. Ich hoffe, ihr fandet dieses Video interessant und

informativ - schreibt uns doch einmal in die Kommentare, was ihr davon gehalten habt, und

gebt uns doch ein Like, wenn euch das Video gefallen hat. Wenn du das erste Mal auf unserem Kanal bist,

würden wir uns auch freuen, wenn du uns abonnieren würdest. Wir produzieren regelmäßig neue Videos und

Tutorials zu den Themen Finanzprodukte, Geldanlage und Anlagestrategie, um dir die Welt der Finanzen

verständlicher zu machen. Wir wollen dir helfen, deine Finanzen im Griff zu haben und unabhängig von Beratern

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