×

Nous utilisons des cookies pour rendre LingQ meilleur. En visitant le site vous acceptez nos Politique des cookies.


image

2021 Tagesschau, tagesschau 11.08.2021, 20:00 Uhr - Computer-Hacker erbeuten Kryptowährung im Wert von 600 Millionen US-Dollar

tagesschau 11.08.2021, 20:00 Uhr - Computer-Hacker erbeuten Kryptowährung im Wert von 600 Millionen US-Dollar

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (11.08.2021)

Heute im Studio: Susanne Daubner

Guten Abend, ich begrüße Sie zur tagesschau.

Massive Verspätungen und ausgefallene Züge.

Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL

hat im Bahnverkehr für Chaos gesorgt.

Drei von vier Fernverbindungen wurden gestrichen

und die Bahn rief erneut dazu auf, unnötige Reisen zu verschieben.

Im Güterverkehr seien nach Angaben der Bahn

zudem wichtige Lieferketten betroffen.

Der Streik soll bis in die Nacht zum Freitag andauern.

Die GDL will damit im Tarifstreit Druck machen.

Im Hintergrund schwelt ein Machtkampf von konkurrierenden Gewerkschaften.

* Sehr geehrte Fahrgäste. *

* Die S-Bahn ist vom Streik betroffen. *

Irritierte Gesichter und Schlangen vor den Reisezentren,

nicht nur in Berlin.

Viele Fahrgäste hat der kurzfristig angesetzte Streik

der Gewerkschaft der Lokführer kalt erwischt.

Hätten wir es eher gewusst, hätten wir die Reise nicht angetreten.

Ich steh mehr auf der Seite der Arbeitnehmer.

Sehr ärgerlich.

Mit einem Ersatzfahrplan versucht die Bahn,

zumindest einen Teil des Verkehrs aufrechtzuerhalten.

Das betrifft auch den Güterverkehr:

Etwa 190 Züge befänden sich im Rückstau.

Jetzt geht es darum, die Industrie am Laufen zu halten.

Versorgungsrelevante Güter zu den Kraftwerken zu bringen,

die Seehäfen zu bedienen.

Diese Züge haben dann Priorität.

Bahnexperten kritisieren:

Bei diesem Streik gehe es nicht nur um bessere Löhne,

sondern auch um die Abgrenzung von der größeren Bahngewerkschaft EVG.

Es geht bei diesem Tarifstreit

auch um die Konkurrenz von zwei Gewerkschaften.

Die kleinere GDL muss sich durchsetzen und will wachsen,

was auch legitim ist.

Sie versucht es mit einem aggressiven Kurs.

Den verteidigt der Gewerkschafts-Chef.

Auch mit dem Verweis auf die Bahn-Führung,

die trotz Milliardenverlust Corona-Boni kassiert habe.

Am Nachmittag lässt er sich von Gewerkschafts-Mitgliedern feiern.

Wenn das Management der DB kein verbessertes Angebot bringt

und nicht aufhört, uns und die Öffentlichkeit zu täuschen:

Dann werden wir weitere Arbeitskampf-Maßnahmen starten.

Vorerst soll der Streik bis Freitagmorgen andauern.

Reisende können Bahntickets von heute und morgen

auch kommende Woche nutzen oder sich den Fahrpreis erstatten lassen.

Ein Schwerpunkt der Streiks war heute Ostdeutschland.

Andre Berthold am Leipziger Hauptbahnhof:

Wie hat sich das ausgewirkt?

Wie stark Ost-Deutschland betroffen war,

konnte man heute in Leipzig sehen.

Zeitweise fuhr nur ein Fernzug in der Stunde von hier ab.

Acht Prozent der Lokführer bei der Deutschen Bahn sind verbeamtet.

Sie sind das Rückgrat des Notfallfahrplanes.

Aber diese werden schwerpunktmäßig

in den alten Bundesländern eingesetzt.

Daher ist die Streikbereitschaft im Osten höher.

Das zeigt sich bei dem Fahrplan morgen.

Bei der Strecke Leipzig - München

werden normalerweise elf ICE eingesetzt.

Von denen fährt morgen nur einer.

Die Bundesregierung

setzt doch die Abschiebe-Flüge nach Afghanistan aus.

Das teilte Innenminister Seehofer am Nachmittag mit.

Grund sei die verschärfte Sicherheitslage im Land.

Zur Einschätzung der Lage vor Ort

will das Auswärtige Amt in Kürze einen Bericht vorlegen.

Aus der EU gab es Kritik an der deutschen Abschiebepraxis,

weil die Taliban in Afghanistan immer mehr Gebiete erobern.

Der Vormarsch der Taliban geht weiter.

Bilder aus dem Ort Farah im Westen des Landes.

Hier haben jetzt die radikalen Islamisten das Sagen,

wie bereits in mehr als einem Viertel aller Provinzhauptstädte.

Innenminister Seehofer stoppt daher die Abschiebungen aus Deutschland.

Zu gefährlich – für alle Beteiligten, sagt er.

So sieht es auch der Außenminister.

Es wurde eine Entscheidung getroffen,

dass keine weiteren Rückführungen durchgeführt werden.

Diese Entscheidung ist notwendig und richtig.

Die Sicherheitslage verschlechtere sich seit Wochen, fügt er noch hinzu.

Linke und Grüne hatten daher schon länger gefordert,

nicht mehr abzuschieben.

Es ist keine neue Nachricht,

dass die Sicherheitslage in Afghanistan katastrophal ist.

Noch heute Mittag beteuerte das Innenministerium,

sie wollen weiter abschieben.

Nun also die Kehrtwende.

Der Sprecher des Innenministers hatte noch am Mittag angekündigt,

man halte an Abschiebungen fest.

Diese Kehrtwende möchte man in der CDU

aber noch nicht als grundsätzliche Entscheidung verstanden wissen.

Es ist schon ein schwerer Schritt, zu sagen:

Auch Terrorgefährder und Straftäter schieben wir grundsätzlich nicht ab.

Das ist nur dann gerechtfertigt, wenn die Sicherheitslage so ist,

dass es auch innerafghanische Fluchtwege nicht gibt.

Das Auswärtige Amt will in wenigen Tagen

einen neuen Lagebericht zur Situation Afghanistans vorlegen.

Schon heute klingt Außenminister Maas wenig zuversichtlich.

Aus dem vorläufigen Abschiebestopp

könnte eine lange Abschiebepause werden.

Die AfD ist vor dem Verfassungsgericht mit Eilanträgen

zur Vizepräsidentenwahl im Bundestag vorläufig gescheitert.

Es gebe keinen dringenden Regelungsbedarf,

erklärten die Karlsruher Richter.

Laut Geschäftsordnung des Bundestages

steht jeder Fraktion mindestens ein Sitz im Parlamentspräsidium zu.

Die AfD hat keinen und sah deshalb ihre Rechte verletzt.

Alle sechs Kandidatenvorschläge der Partei

fanden im Bundestag keine Mehrheit unter den Abgeordneten.

Mit Kritik sind die gestrigen Corona-Beschlüsse

von Bund und Ländern aufgenommen worden.

So bemängelten Sozialverbände, aber auch die Industrie,

vor allem die künftige Teststrategie.

Geplant ist unter anderem,

dass der Staat ab Oktober nicht mehr die Kosten dafür übernimmt.

Vermisst werden klare Äußerungen,

wie die Corona-Lage künftig bewertet werden soll.

Von der Inzidenz als zentralem Maßstab

wollen sich Baden-Württemberg und Niedersachsen verabschieden.

Deftiges Mittagessen im Biergarten.

Hier in Berlin genießt man den Sommer.

Doch wer drinnen Platz nehmen will,

muss künftig geimpft, genesen oder getestet sein.

Wenn regional die Inzidenz über 35 liegt.

Die Branche kritisiert das Festhalten an dieser Kennzahl.

Im 18. Monat der Pandemie wäre es überfällig gewesen,

auf den Expertenrat zu hören und einen Faktorenmix zu definieren.

Der dann sagt:

Unter Berücksichtigung der Impfquote, der Hospitalisierung,

Krankheitsverläufe und der Inzidenz wird die Infektionslage beurteilt.

Kostenlose Schnelltests gibt es nur noch bis 10. Oktober.

Danach muss zahlen, wer sich nicht impfen lassen will.

Richtig findet das die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates.

Wer sagt, ich mach das nicht, sagt:

"Ich schütze mich nicht, ich schütze dich nicht.

Ich sorg dafür, dass die Pandemie weitergeht."

Dann ist es sehr schwer zu sagen:

"Zahlt mir als Solidargemeinschaft, die ihr euch alle impft,

weiter die Tests, damit ich ins Kino oder ins Konzert kann."

Der Hausärzteverband sieht im Wegfall der kostenlosen Tests

einen Rückschritt.

Weil es mehr Druck und mehr Härte erzeugt.

Wir haben gemerkt, dass die Impfwilligkeit auch davon abhängt:

Dass man positive Angebote macht, die vielleicht etwas weicher sind.

Die die Schärfe aus der Diskussion herausnehmen.

Wie viel die Corona-Tests kosten werden, bestimme der Markt,

so das Bundesgesundheitsministerium.

Tests für Besuche in Pflege- und Altenheimen

sollen in den Einrichtungen kostenlos bleiben.

Computer-Hacker haben heute Kryptowährungen

im Wert von 600 Mio. US-Dollar erbeutet.

Es war ihnen gelungen,

das Sicherheitssystem der Plattform Poly Network zu knacken.

So erhielten sie Zugang zu den Konten Zehntausender Kunden,

die mit Digital-Währungen gehandelt hatten.

Ein Teil des Geldes soll inzwischen zurückgezahlt worden sein.

Geld zum Anfassen,

das lehnen inzwischen viele Menschen als Zahlungsmittel ab.

Stattdessen setzen sie auf Kryptowährungen,

die wie Geld als digitales Tauschmittel eingesetzt werden.

Doch ein riesiger Hackerangriff weckt erneut Zweifel

an der Sicherheit des Handels mit solchen Kryptowährungen.

Poly Network, eine Handelsplattform für digitales Geld,

meldete letzte Nacht:

Es seien Werte in Höhe von mehr als 600 Mio. Dollar gestohlen worden.

Via Twitter forderte das Unternehmen die Hacker auf,

das Geld zurückzugeben.

"Die Behörden eines jeden Landes werden eure Missetaten

als schweres Wirtschaftsverbrechen betrachten

und ihr werdet strafrechtlich verfolgt."

Was war passiert?

Poly Network ist eine dezentralisierte,

nicht staatlich regulierte Plattform.

Über sie können auch Kryptowährungen gegeneinander eingetauscht werden.

Eine Sicherheitslücke beim Transfer der Werte

soll den Diebstahl möglich gemacht haben.

Das Unternehmen meldet, inzwischen würden größere Summen zurückkommen,

u.a. auf eine dafür eingerichtete digitale Geldbörse.

In den USA fordern Kritiker des Handels mit Kryptowährungen,

dass der digitale Währungshandel stärker reguliert wird.

Mithilfe einer Aufsicht, wie sie bei traditionellen Banken existiert.

Man wolle so Verbraucher und Investoren schützen.

Und verhindern, dass durch digitales Geld

Steuerhinterziehung oder Geldwäsche möglich werden.

Der Sudan will Ex-Präsident al-Baschir

an den Internationalen Strafgerichtshof ausliefern.

Das kündigte das Außenministerium in Khartum an.

Das Gericht wirft ihm und weiteren Verdächtigen

Völkermord und Kriegsverbrechen im Darfur-Konflikt vor.

Seit 2003 hatten sich verschiedene Volksgruppen

gegen die Herrschaft al-Baschirs aufgelehnt.

Hunderttausende wurden nach UN-Angaben getötet,

Millionen vertrieben.

Seit seinem Sturz 2019 befindet sich al-Baschir in Gewahrsam.

Dem russischen Kremlkritiker Nawalny

droht womöglich eine deutliche Verlängerung seiner Haft.

Gegen den 45-Jährigen wurde eine neue Anklage erhoben,

wegen der Gründung seiner Anti-Korruptionsstiftung.

Diese habe die Menschen zur Teilnahme an nicht genehmigten Versammlungen

und damit zu unerlaubten Aktivitäten aufgefordert.

Bei einer Verurteilung drohen Nawalny bis zu drei Jahre Gefängnis,

zusätzlich zu seinen mehr als 2,5 Jahren Lagerhaft.

Rund um das Mittelmeer

kämpfen die Menschen weiter gegen große Waldbrände.

Allein in der algerischen Kabylei sind 100 Feuer ausgebrochen,

erst wenige konnten gelöscht werden.

Mindestens 65 Menschen kamen ums Leben.

Darunter 28 Soldaten,

die zuvor Bewohner von Bergdörfern vor den Flammen gerettet hatten.

Die Regierung spricht von Brandstiftung.

Auch in Griechenland brennen noch zahlreiche Feuer.

Allerdings gelingt es den Einsatzkräften,

sie zunehmend zu kontrollieren.

Auf der Halbinsel Peleponnes hat sich die Lage etwas entspannt,

ebenso auf der Insel Euböa.

Griechenland wird von Hunderten Einsatzkräften,

u.a. aus Deutschland, unterstützt.

Eine Hitzewelle mit Temperaturen über 40 Grad und Trockenheit

erhöhen das Brandrisiko in der Mittelmeerregion.

In der Türkei sind die Menschen nach den Waldbränden im Süden

nun von heftigen Überschwemmungen im Norden betroffen.

Nach schweren Regenfällen an der Schwarzmeerküste

wurden mehrere Städte und Dörfer überflutet.

In der Provinz Sinop musste ein Krankenhaus evakuiert werden.

Medienberichten zufolge soll es auch Verletzte geben.

Der sechsmalige Weltfußballer des Jahres, Lionel Messi,

wurde heute von seinem neuen Verein, Paris St. Germain, präsentiert.

Der Argentinier hatte zuvor beim FC Barcelona

in 21 Jahren 35 Titel gewonnen.

Paris verpflichtete ihn für zwei Jahre.

Pro Saison erhält Messi ein geschätztes Grundgehalt

von 40 Millionen Euro.

Die Franzosen wollen mit Messi erstmalig

die Champions League gewinnen.

Die Lottozahlen:

Die Wettervorhersage für morgen, Donnerstag, den 12. August:

Ein Hoch sorgt morgen für viel Sonne,

dazu strömt warme Luft aus Südwesten zu uns.

In der Nacht zeigen sich neben ein paar Wolken die Sterne

und es bleibt trocken.

Nebel bildet sich am ehesten in der Nähe von Gewässern.

Am Tag scheint verbreitet die Sonne,

teilweise ziehen einige Schleierwolken durch.

Oder es bilden sich Quellwolken.

Es bleibt wahrscheinlich überall trocken.

Am Freitag ist es meist freundlich,

im Süden regional am Vormittag Schauer und Gewitter.

Im Laufe des Tages steigt das Unwetterpotenzial.

Am Samstag und Sonntag im Norden durchwachsenes Wetter,

sonst ist es oft sonnig, südlich der Donau einzelne Gewitterschauer.

Caren Miosga meldet sich um 22.15 Uhr mit diesen Tagesthemen:

Stillstand und Verspätungen -

Wie viel Verständnis gibt es für den Streik der Lokführer?

Und: Vier Wochen nach der Flut -

Wie die Menschen vor Ort mit dem Wiederaufbau kämpfen.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2021


tagesschau 11.08.2021, 20:00 Uhr - Computer-Hacker erbeuten Kryptowährung im Wert von 600 Millionen US-Dollar tagesschau 11.08.2021, 20:00 Uhr - Computer hackers capture cryptocurrency worth 600 million US dollars tagesschau 11.08.2021, 20:00 - Компьютерные хакеры захватывают криптовалюту на сумму 600 млн. долларов США

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (11.08.2021)

Heute im Studio: Susanne Daubner

Guten Abend, ich begrüße Sie zur tagesschau.

Massive Verspätungen und ausgefallene Züge.

Der Streik der Lokführergewerkschaft GDL

hat im Bahnverkehr für Chaos gesorgt. caused chaos in rail traffic.

Drei von vier Fernverbindungen wurden gestrichen

und die Bahn rief erneut dazu auf, unnötige Reisen zu verschieben.

Im Güterverkehr seien nach Angaben der Bahn

zudem wichtige Lieferketten betroffen.

Der Streik soll bis in die Nacht zum Freitag andauern.

Die GDL will damit im Tarifstreit Druck machen.

Im Hintergrund schwelt ein Machtkampf von konkurrierenden Gewerkschaften.

* Sehr geehrte Fahrgäste. *

* Die S-Bahn ist vom Streik betroffen. *

Irritierte Gesichter und Schlangen vor den Reisezentren,

nicht nur in Berlin.

Viele Fahrgäste hat der kurzfristig angesetzte Streik

der Gewerkschaft der Lokführer kalt erwischt.

Hätten wir es eher gewusst, hätten wir die Reise nicht angetreten.

Ich steh mehr auf der Seite der Arbeitnehmer.

Sehr ärgerlich.

Mit einem Ersatzfahrplan versucht die Bahn,

zumindest einen Teil des Verkehrs aufrechtzuerhalten.

Das betrifft auch den Güterverkehr:

Etwa 190 Züge befänden sich im Rückstau.

Jetzt geht es darum, die Industrie am Laufen zu halten.

Versorgungsrelevante Güter zu den Kraftwerken zu bringen,

die Seehäfen zu bedienen.

Diese Züge haben dann Priorität.

Bahnexperten kritisieren:

Bei diesem Streik gehe es nicht nur um bessere Löhne,

sondern auch um die Abgrenzung von der größeren Bahngewerkschaft EVG.

Es geht bei diesem Tarifstreit

auch um die Konkurrenz von zwei Gewerkschaften.

Die kleinere GDL muss sich durchsetzen und will wachsen,

was auch legitim ist.

Sie versucht es mit einem aggressiven Kurs.

Den verteidigt der Gewerkschafts-Chef.

Auch mit dem Verweis auf die Bahn-Führung,

die trotz Milliardenverlust Corona-Boni kassiert habe.

Am Nachmittag lässt er sich von Gewerkschafts-Mitgliedern feiern.

Wenn das Management der DB kein verbessertes Angebot bringt

und nicht aufhört, uns und die Öffentlichkeit zu täuschen:

Dann werden wir weitere Arbeitskampf-Maßnahmen starten.

Vorerst soll der Streik bis Freitagmorgen andauern.

Reisende können Bahntickets von heute und morgen

auch kommende Woche nutzen oder sich den Fahrpreis erstatten lassen.

Ein Schwerpunkt der Streiks war heute Ostdeutschland.

Andre Berthold am Leipziger Hauptbahnhof:

Wie hat sich das ausgewirkt?

Wie stark Ost-Deutschland betroffen war,

konnte man heute in Leipzig sehen.

Zeitweise fuhr nur ein Fernzug in der Stunde von hier ab.

Acht Prozent der Lokführer bei der Deutschen Bahn sind verbeamtet.

Sie sind das Rückgrat des Notfallfahrplanes.

Aber diese werden schwerpunktmäßig

in den alten Bundesländern eingesetzt.

Daher ist die Streikbereitschaft im Osten höher.

Das zeigt sich bei dem Fahrplan morgen.

Bei der Strecke Leipzig - München

werden normalerweise elf ICE eingesetzt.

Von denen fährt morgen nur einer.

Die Bundesregierung

setzt doch die Abschiebe-Flüge nach Afghanistan aus.

Das teilte Innenminister Seehofer am Nachmittag mit.

Grund sei die verschärfte Sicherheitslage im Land.

Zur Einschätzung der Lage vor Ort

will das Auswärtige Amt in Kürze einen Bericht vorlegen.

Aus der EU gab es Kritik an der deutschen Abschiebepraxis,

weil die Taliban in Afghanistan immer mehr Gebiete erobern.

Der Vormarsch der Taliban geht weiter.

Bilder aus dem Ort Farah im Westen des Landes.

Hier haben jetzt die radikalen Islamisten das Sagen,

wie bereits in mehr als einem Viertel aller Provinzhauptstädte.

Innenminister Seehofer stoppt daher die Abschiebungen aus Deutschland.

Zu gefährlich – für alle Beteiligten, sagt er.

So sieht es auch der Außenminister.

Es wurde eine Entscheidung getroffen,

dass keine weiteren Rückführungen durchgeführt werden.

Diese Entscheidung ist notwendig und richtig.

Die Sicherheitslage verschlechtere sich seit Wochen, fügt er noch hinzu.

Linke und Grüne hatten daher schon länger gefordert,

nicht mehr abzuschieben.

Es ist keine neue Nachricht,

dass die Sicherheitslage in Afghanistan katastrophal ist.

Noch heute Mittag beteuerte das Innenministerium,

sie wollen weiter abschieben.

Nun also die Kehrtwende.

Der Sprecher des Innenministers hatte noch am Mittag angekündigt,

man halte an Abschiebungen fest.

Diese Kehrtwende möchte man in der CDU

aber noch nicht als grundsätzliche Entscheidung verstanden wissen.

Es ist schon ein schwerer Schritt, zu sagen:

Auch Terrorgefährder und Straftäter schieben wir grundsätzlich nicht ab.

Das ist nur dann gerechtfertigt, wenn die Sicherheitslage so ist,

dass es auch innerafghanische Fluchtwege nicht gibt.

Das Auswärtige Amt will in wenigen Tagen

einen neuen Lagebericht zur Situation Afghanistans vorlegen.

Schon heute klingt Außenminister Maas wenig zuversichtlich.

Aus dem vorläufigen Abschiebestopp

könnte eine lange Abschiebepause werden.

Die AfD ist vor dem Verfassungsgericht mit Eilanträgen

zur Vizepräsidentenwahl im Bundestag vorläufig gescheitert.

Es gebe keinen dringenden Regelungsbedarf,

erklärten die Karlsruher Richter.

Laut Geschäftsordnung des Bundestages

steht jeder Fraktion mindestens ein Sitz im Parlamentspräsidium zu.

Die AfD hat keinen und sah deshalb ihre Rechte verletzt.

Alle sechs Kandidatenvorschläge der Partei

fanden im Bundestag keine Mehrheit unter den Abgeordneten.

Mit Kritik sind die gestrigen Corona-Beschlüsse

von Bund und Ländern aufgenommen worden.

So bemängelten Sozialverbände, aber auch die Industrie,

vor allem die künftige Teststrategie.

Geplant ist unter anderem,

dass der Staat ab Oktober nicht mehr die Kosten dafür übernimmt.

Vermisst werden klare Äußerungen,

wie die Corona-Lage künftig bewertet werden soll.

Von der Inzidenz als zentralem Maßstab

wollen sich Baden-Württemberg und Niedersachsen verabschieden.

Deftiges Mittagessen im Biergarten.

Hier in Berlin genießt man den Sommer.

Doch wer drinnen Platz nehmen will,

muss künftig geimpft, genesen oder getestet sein.

Wenn regional die Inzidenz über 35 liegt.

Die Branche kritisiert das Festhalten an dieser Kennzahl.

Im 18. Monat der Pandemie wäre es überfällig gewesen,

auf den Expertenrat zu hören und einen Faktorenmix zu definieren.

Der dann sagt:

Unter Berücksichtigung der Impfquote, der Hospitalisierung,

Krankheitsverläufe und der Inzidenz wird die Infektionslage beurteilt.

Kostenlose Schnelltests gibt es nur noch bis 10. Oktober.

Danach muss zahlen, wer sich nicht impfen lassen will.

Richtig findet das die Vorsitzende des Deutschen Ethikrates.

Wer sagt, ich mach das nicht, sagt:

"Ich schütze mich nicht, ich schütze dich nicht.

Ich sorg dafür, dass die Pandemie weitergeht."

Dann ist es sehr schwer zu sagen:

"Zahlt mir als Solidargemeinschaft, die ihr euch alle impft,

weiter die Tests, damit ich ins Kino oder ins Konzert kann."

Der Hausärzteverband sieht im Wegfall der kostenlosen Tests

einen Rückschritt.

Weil es mehr Druck und mehr Härte erzeugt.

Wir haben gemerkt, dass die Impfwilligkeit auch davon abhängt:

Dass man positive Angebote macht, die vielleicht etwas weicher sind.

Die die Schärfe aus der Diskussion herausnehmen.

Wie viel die Corona-Tests kosten werden, bestimme der Markt,

so das Bundesgesundheitsministerium.

Tests für Besuche in Pflege- und Altenheimen

sollen in den Einrichtungen kostenlos bleiben.

Computer-Hacker haben heute Kryptowährungen

im Wert von 600 Mio. US-Dollar erbeutet.

Es war ihnen gelungen,

das Sicherheitssystem der Plattform Poly Network zu knacken.

So erhielten sie Zugang zu den Konten Zehntausender Kunden,

die mit Digital-Währungen gehandelt hatten.

Ein Teil des Geldes soll inzwischen zurückgezahlt worden sein.

Geld zum Anfassen,

das lehnen inzwischen viele Menschen als Zahlungsmittel ab.

Stattdessen setzen sie auf Kryptowährungen,

die wie Geld als digitales Tauschmittel eingesetzt werden.

Doch ein riesiger Hackerangriff weckt erneut Zweifel

an der Sicherheit des Handels mit solchen Kryptowährungen.

Poly Network, eine Handelsplattform für digitales Geld,

meldete letzte Nacht:

Es seien Werte in Höhe von mehr als 600 Mio. Dollar gestohlen worden.

Via Twitter forderte das Unternehmen die Hacker auf,

das Geld zurückzugeben.

"Die Behörden eines jeden Landes werden eure Missetaten

als schweres Wirtschaftsverbrechen betrachten

und ihr werdet strafrechtlich verfolgt."

Was war passiert?

Poly Network ist eine dezentralisierte,

nicht staatlich regulierte Plattform.

Über sie können auch Kryptowährungen gegeneinander eingetauscht werden.

Eine Sicherheitslücke beim Transfer der Werte

soll den Diebstahl möglich gemacht haben.

Das Unternehmen meldet, inzwischen würden größere Summen zurückkommen,

u.a. auf eine dafür eingerichtete digitale Geldbörse.

In den USA fordern Kritiker des Handels mit Kryptowährungen,

dass der digitale Währungshandel stärker reguliert wird.

Mithilfe einer Aufsicht, wie sie bei traditionellen Banken existiert.

Man wolle so Verbraucher und Investoren schützen.

Und verhindern, dass durch digitales Geld

Steuerhinterziehung oder Geldwäsche möglich werden.

Der Sudan will Ex-Präsident al-Baschir

an den Internationalen Strafgerichtshof ausliefern.

Das kündigte das Außenministerium in Khartum an.

Das Gericht wirft ihm und weiteren Verdächtigen

Völkermord und Kriegsverbrechen im Darfur-Konflikt vor.

Seit 2003 hatten sich verschiedene Volksgruppen

gegen die Herrschaft al-Baschirs aufgelehnt.

Hunderttausende wurden nach UN-Angaben getötet,

Millionen vertrieben.

Seit seinem Sturz 2019 befindet sich al-Baschir in Gewahrsam.

Dem russischen Kremlkritiker Nawalny

droht womöglich eine deutliche Verlängerung seiner Haft.

Gegen den 45-Jährigen wurde eine neue Anklage erhoben,

wegen der Gründung seiner Anti-Korruptionsstiftung.

Diese habe die Menschen zur Teilnahme an nicht genehmigten Versammlungen

und damit zu unerlaubten Aktivitäten aufgefordert.

Bei einer Verurteilung drohen Nawalny bis zu drei Jahre Gefängnis,

zusätzlich zu seinen mehr als 2,5 Jahren Lagerhaft.

Rund um das Mittelmeer

kämpfen die Menschen weiter gegen große Waldbrände.

Allein in der algerischen Kabylei sind 100 Feuer ausgebrochen,

erst wenige konnten gelöscht werden.

Mindestens 65 Menschen kamen ums Leben.

Darunter 28 Soldaten,

die zuvor Bewohner von Bergdörfern vor den Flammen gerettet hatten.

Die Regierung spricht von Brandstiftung.

Auch in Griechenland brennen noch zahlreiche Feuer.

Allerdings gelingt es den Einsatzkräften,

sie zunehmend zu kontrollieren.

Auf der Halbinsel Peleponnes hat sich die Lage etwas entspannt,

ebenso auf der Insel Euböa.

Griechenland wird von Hunderten Einsatzkräften,

u.a. aus Deutschland, unterstützt.

Eine Hitzewelle mit Temperaturen über 40 Grad und Trockenheit

erhöhen das Brandrisiko in der Mittelmeerregion.

In der Türkei sind die Menschen nach den Waldbränden im Süden

nun von heftigen Überschwemmungen im Norden betroffen.

Nach schweren Regenfällen an der Schwarzmeerküste

wurden mehrere Städte und Dörfer überflutet.

In der Provinz Sinop musste ein Krankenhaus evakuiert werden.

Medienberichten zufolge soll es auch Verletzte geben.

Der sechsmalige Weltfußballer des Jahres, Lionel Messi,

wurde heute von seinem neuen Verein, Paris St. Germain, präsentiert.

Der Argentinier hatte zuvor beim FC Barcelona

in 21 Jahren 35 Titel gewonnen.

Paris verpflichtete ihn für zwei Jahre.

Pro Saison erhält Messi ein geschätztes Grundgehalt

von 40 Millionen Euro.

Die Franzosen wollen mit Messi erstmalig

die Champions League gewinnen.

Die Lottozahlen:

Die Wettervorhersage für morgen, Donnerstag, den 12. August:

Ein Hoch sorgt morgen für viel Sonne,

dazu strömt warme Luft aus Südwesten zu uns.

In der Nacht zeigen sich neben ein paar Wolken die Sterne

und es bleibt trocken.

Nebel bildet sich am ehesten in der Nähe von Gewässern.

Am Tag scheint verbreitet die Sonne,

teilweise ziehen einige Schleierwolken durch.

Oder es bilden sich Quellwolken.

Es bleibt wahrscheinlich überall trocken.

Am Freitag ist es meist freundlich,

im Süden regional am Vormittag Schauer und Gewitter.

Im Laufe des Tages steigt das Unwetterpotenzial.

Am Samstag und Sonntag im Norden durchwachsenes Wetter,

sonst ist es oft sonnig, südlich der Donau einzelne Gewitterschauer.

Caren Miosga meldet sich um 22.15 Uhr mit diesen Tagesthemen:

Stillstand und Verspätungen -

Wie viel Verständnis gibt es für den Streik der Lokführer?

Und: Vier Wochen nach der Flut -

Wie die Menschen vor Ort mit dem Wiederaufbau kämpfen.

Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.

Copyright Untertitel: NDR 2021