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2021 Tagesschau, tagesschau 26.03.2021, 20:00 Uhr - Die Sorge vor einer Zuspitzung der Corona Lage wächst, Das RKI meldet 21573 Neuinfekt

tagesschau 26.03.2021, 20:00 Uhr - Die Sorge vor einer Zuspitzung der Corona Lage wächst, Das RKI meldet 21573 Neuinfekt

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (26.03.2021).

Heute im Studio: Julia-Niharika Sen

Guten Abend, ich begrüße Sie zur tagesschau.

Die Sorge vor einer Zuspitzung der Corona-Lage wächst.

Angesichts steigender Infektionszahlen

könnten die Kliniken schon im April an ihre Belastungsgrenze stoßen.

RKI-Präsident Wieler befürchtet schwerwiegende Auswirkungen

der britischen Virus-Mutation auf das Infektionsgeschehen.

Er rief die Menschen eindringlich dazu auf, Kontakte zu reduzieren.

Das RKI meldete heute 21.573 Neuinfektionen -

rund 4100 mehr als vor einer Woche.

Die Inzidenz stieg auf 119.

Treffen, wenn überhaupt, draußen und mit Abstand.

So die Empfehlung auch heute.

Entspannte Feiertage mit der ganzen Familie auch 2021 Fehlanzeige.

Ostern im Zeichen von Corona.

Aber mit kleinen Lichtblicken.

Ausbrüche in Pflegeheimen werden dank Impfung deutlich weniger.

Hochbetagte infizieren sich derzeit seltener.

Trotzdem warnt das RKI vor der dritten Welle:

Es gibt Signale, dass diese Welle noch schlimmer werden kann,

als die ersten beiden Wellen.

Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Fallzahlen stark steigen.

Dass mehr Menschen schwer erkranken, Kliniken überlastet werden

und dass viele Menschen sterben.

Wir stehen erst am Anfang dieser Entwicklung.

Kontakte reduzieren - das Gebot der Stunde.

Reisen solle man besser ganz lassen.

Auch in den Nachbarländern sieht es nicht gut aus.

Frankreich wurde heute zum Hochinzidenzgebiet erklärt.

Einreise nach Deutschland nur mit negativem Test.

Ab Dienstag gilt das für Flugreisen.

Ohne Test kein Flug nach Deutschland.

Die Einreiseverordnung ist nicht der Gamechanger für die Osterzeit.

Dafür ist die Lage zu ernst und das Infektionsgeschehen,

die Dynamik in Deutschland zu stark.

Momentan steigen die Zahlen zu schnell

und die Virusvarianten machen die Lage besonders gefährlich.

Immerhin geht es beim Impfen voran - wenn auch langsam.

Etwas mehr als zehn Prozent der Deutschen

haben zumindest die erste Impfung erhalten.

Im April erwartet man 15 Mio. Dosen,

mehr als im ersten Quartal verimpft wurden.

Eine gute Osternachricht.

Kinder und Jugendliche spielen offenbar bei der Ausbreitung

der neuen Corona-Mutante eine stärkere Rolle als bisher.

Das RKI verzeichnet in dieser Gruppe einen starken Anstieg an Infektionen.

Ein Grund sei die ansteckendere Virusmutation.

Kinderärzte vermuten auch einen Zusammenhang

mit der Öffnung von Kitas und Schulen sowie vermehrten Tests.

Heute an einer Hamburger Schule.

Testen vor der Notbetreuung.

Immer die Hoffnung, dass alle negativ sind.

Von 80.000 offiziellen Tests der Hamburger Schulen

waren 111 positiv.

Tests für Lehrer gab's schnell,

für Schüler hat man hier selbst welche besorgt.

Von daher passt es ins Bild,

das wir eigene Tests bestellen, damit wir das aufwerten können.

Aktuelle Zahlen für Hamburg belegen,

wie sehr die Infektionen gerade ansteigen.

Anfang Januar lag die Inzidenz in der Altersgruppe bis neun Jahren bei 52.

Jetzt liegt sie bei über 100.

Bei Zehn- bis 14-Jährigen sogar bei 134.

Damit steigen die Zahlen bei Kindern und Jugendlichen

auf ähnliche Werte wie bei der Hamburger Gesamtbevölkerung.

Auch in Stuttgart steigen die Infektionszahlen bei Kindern an.

Vor allem unter den Sechs- bis Neunjährigen

verbreitet sich das Virus rasant.

In der vergangenen Woche lag die 7-Tage-Inzidenz bei über 130.

Der Gesundheitsminister hält es deshalb für wichtig,

dass Hersteller wie Biontech auch Studien bei Kindern durchführen.

Die bekannten Impfstoffe lassen sich nicht einfach bei Kinder einsetzten.

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen,

das heißt also, der Körper reagiert möglicherweise anders.

Daher ist es wichtig,

dass es gesonderte Studien gibt für Kinder und Jugendliche.

Bis zu einer Impfung sollen Tests helfen.

Auch wenn diese vielerorts noch nicht ausreichend ankommen.

Der Milliarden-Fonds, mit dem die EU die Pandemie-Folgen abmildern will,

kann von Deutschland vorerst nicht ratifiziert werden.

Bundestag und Bundesrat stimmten zu, das Bundesverfassungsgericht

beschloss aber, dass das Gesetz nicht unterzeichnet werden darf.

Erst muss Karlsruhe über einen Eilantrag

des früheren AfD-Chefs Lucke entscheiden.

Er hält eine gemeinsame Verschuldung der EU-Staaten für verfassungswidrig.

Schon die abschließende Lesung im Bundestag war gestern hitzig.

Die EU soll erstmals über selbst geschaffene Mittel verfügen,

nur zur Überwindung der Corona-Krise, betont die Regierung.

Einen ersten Schritt zu gemeinsamen europäischen Schulden

befürchten Kritiker wie der Euroskeptiker Bernd Lucke.

Wir fürchten eine Schuldenvergemeinschaftung.

Die führt dazu, dass Deutschland die Haftung

für die EU-Schuld plus Zinsen übernehmen würde.

Zweifel an der Neuerung, die Merkel mit Frankreich auf den Weg brachte,

gibt es in ihrer eigenen Partei.

Trotzdem betonte Gelassenheit.

Dass wir uns innerhalb der bestehenden EU-Verträge bewegen.

Dass das keine Schuldenunion bedeutet, sondern aufgrund der

Pandemiesituation in Europa eine einmalige, temporäre Ausnahme ist.

Das höchste deutsche Gericht will genau das prüfen.

Es gibt vorerst keine Unterschrift durch den Bundespräsidenten.

Rechtlicher Knackpunkt: die EU nimmt erstmals selbst Schulden auf.

Und es ist umstritten, ob die EU-Verträge das erlauben oder nicht.

Inhaltlich hat sich das Gericht heute aber noch nicht geäußert.

Das ist jetzt ein vorläufiger Stopp, um den Fall zu prüfen.

Die Opposition hofft auf ein deutliches Bekenntnis zu Europa.

Es wäre wirklich falsch, jetzt den Krisenfonds damit zu bewerten,

ob wir irgendwann eine gemeinsame europäische Fiskalpolitik machen.

Manche möchten es vermengen, aber es sind zwei paar Schuhe.

Der ungewöhnliche Fall,

dass Karlsruhe den Bundespräsidenten ausbremst, könnte zwei Gründe haben:

Zum einen schafft ein Inkrafttreten des Gesetzes international Fakten.

Und auch bundespolitisch ist der Eigenmittelbeschluss

neues Terrain und in den Folgen durchaus weitreichend.

Die Aufteilung des Impfstoffs in der EU bleibt unverändert.

Die Regierungschefs beschlossen bei ihrem Videogipfel,

dass weiterhin nach der Bevölkerungsgröße zugeteilt wird.

Österreich, das weniger bestellt hatte, als ihm zustand,

konnte sich nicht mit Nachforderungen durchsetzen.

Am Ende des Gipfels war auch US-Präsident Biden zugeschaltet.

Er warb dafür, das transatlantische Verhältnis zu stärken.

Zum ersten Mal seit 12 Jahren "besucht" ein US-Präsident

die EU-Regierungschefs – wenn auch nur virtuell.

Biden warb um mehr Zusammenarbeit in Sachen Umwelt und Handel,

aber auch bei der Bewältigung der Corona-Krise.

Bei aller Zufriedenheit über Bidens Geste, es gibt auch Verdruss:

Biden handle bei Impfstoffen wie sein Vorgänger: America First.

Die EU dagegen exportiere in die ganze Welt:

Anders als die USA und anders als Großbritannien.

Wir sind interessiert, dass wir die globalen Lieferketten achten

und den Protektionismus bekämpfen wollen.

Aber auch unsere Bevölkerung versorgen wollen.

21 Mio. Impfdosen wurden bislang aus der EU nach Großbritannien geliefert.

Informierte Kommissionspräsidentin von der Leyen.

Andersherum kam so gut wie nichts.

Jetzt soll geprüft werden, ob in einzelnen Fällen

Ausfuhren verboten werden.

Und es gab auch Selbstkritik:

Wir müssen unsere Antworten auf die Krise vereinfachen.

Wir sind zu langsam, wir sind zu kompliziert,

wir sind eingezwängt in unserer eigenen Bürokratie.

Die Kritik an der schleppenden EU-Impfkampagne ist angekommen.

Zur Realität gehört aber auch: Der britische Impferfolg

stammt zu einem großen Teil aus den Produktionsstätten der EU.

Das will Brüssel nicht mehr hinnehmen.

Einen echten Exportstopp will man auch nicht.

Der würde allen schaden.

Union und SPD haben sich

auf strengere Transparenzregeln für Abgeordnete geeinigt.

Danach sollen die Schwellenwerte für eine Offenlegung gesenkt werden:

Bei Nebeneinnahmen auf 3000 Euro im Jahr statt bisher 10.000

und bei Beteiligungen auf fünf Prozent statt 25.

Außerdem sollen Abgeordnete keine Geldspenden mehr annehmen dürfen,

nur die Parteien.

Er ist wohl einer der Gründe für die Einigung.

Der Thüringer CDU-Abgeordnete Hauptmann.

Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Heute trat er aus der Partei aus.

Damit sich Fälle wie Hauptmann nicht wiederholen,

sollen künftig strengere Regeln für Abgeordnete gelten.

Jetzt haben die besonderen Fälle, die in der Union aufgetreten sind,

von horrenden Nebenverdiensten bis hin zu Korruption, dazu geführt:

Dass sie in der CDU die Einsicht hatten, jetzt muss was passieren.

Union und SPD wollen eine Anzeigepflicht

für Einkünfte aus Nebentätigkeiten ab 3000 Euro jährlich.

Auch Aktienoptionen sollen angegeben

und bezahlte Lobbytätigkeiten von Abgeordneten verboten werden.

Wir wollen diese Transparenz, dass klar und deutlich wird:

Wer immer auch was neben dem Mandat hinzuverdient,

muss darüber Rechenschaft ablegen.

Vor dem Bundestag und vor der Öffentlichkeit.

So stellen wir Vertrauen wieder her.

Union und SPD wollen in der kommenden Sitzungswochen

ihren Gesetzentwurf einbringen.

Die Linke hat weiter Zweifel.

Ich glaube erst daran, wenn hier etwas schwarz auf weiß vorliegt.

Grundsätzlich findet die Opposition die Vorschläge richtig.

Unzufrieden ist sie aber mit dem Vorgehen der Koalition.

Man habe die Opposition ausgeschlossen,

Gesprächsangebote nicht beantwortet und Vorschläge blockiert.

Dadurch dauere alles zu lange.

Die Agrarminister*innen von Bund und Ländern haben sich geeinigt,

wie die EU-Agrarreform in Deutschland umgesetzt wird.

Für die Zuteilung der jährlich sechs Milliarden Euro Subventionen

an die Landwirte gibt es neue Kriterien.

So sind 25 Prozent der Direktzahlungen

an die Einhaltung von Öko-Regelungen geknüpft:

Etwa mehr nicht-produktive Flächen, also Brachen,

Blühflächen auf Ackerland und vielfältige Kulturen im Ackerbau.

Das Containerschiff Ever Given blockiert weiter den Suezkanal.

Es steckt seit Dienstag im Sand fest.

Industrie und Handel warnen vor den Folgen unterbrochener Lieferketten.

Der Suezkanal in Ägypten verbindet das Rote Meer mit dem Mittelmeer.

Er verkürzt den Seeweg zwischen Fernost und Europa um 6000 Kilometer.

Etwa 50 Schiffe passieren ihn pro Tag - viele davon Tanker.

Der Suezkanal ist wichtig für den weltweiten Ölhandel.

Das mehrstöckige Haus im Vordergrund wirkt winzig vor dem Containerschiff,

das eins der größten der Welt ist.

220.000 Tonnen, die zwischen den Ufern eingeklemmt sind.

Nördlich und südlich des Suezkanals stauen sich mehr als 200 Schiffe.

Darauf sind Waren aus Fernost, die in Europa dringend gebraucht werden.

Teile und Komponenten für die elektronische Industrie,

Maschinenbau und chemische Industrie kommen nicht rechtzeitig an.

Ein Bergungsschiff versucht, Sand unter der Ever Given wegzusaugen,

damit das Containerschiff sich freischwimmen kann.

Ob das funktionieren wird, ist unklar.

Wenn nicht, müssen Container abgeladen werden.

Doch der Eigner der Ever Given ist optimistisch,

dass das Schiff bald frei ist.

Viele Experten rechnen aber mit Wochen.

Für diesen Fall gibt es eine alternative Route zum Suezkanal.

Doch die ist lang und teuer.

Denn sie führt über Südafrika nach Europa.

Das ist ein Umweg von Tausenden Kilometern.

Das kostet Kraftstoff und Zeit.

Auch wenn die Ever Given bald freikommt, dürfte es noch dauern,

bis die Lieferketten wieder reibungslos funktionieren.

Beim Zusammenstoß zweier Züge sind in Ägypten 32 Menschen umgekommen.

Mehr als 160 wurden verletzt.

Laut Behörden stoppte ein Zug auf der Strecke Luxor nach Alexandria,

nachdem die Notbremse gezogen worden war.

Eine zweiter Zug sei aufgefahren.

In Ägypten gab es in den vergangenen Jahren mehrere schwere Zugunglücke.

Und nun die Wettervorhersage für morgen, Samstag, den 27. März.

Feuchtkalte Meeresluft beschert uns morgen typisches Aprilwetter.

Ab Sonntag wird es bei steigendem Luftdruck wieder freundlicher.

Heute Nacht gibt es zunächst nur in Küstennähe Schauer,

aber von Westen zieht Regen heran.

Der geht im Bergland in Schnee über.

Morgen im Osten anfangs Regen, sonst wechselhaft.

Dazu windig mit starken bis stürmischen Böen.

Gegen Abend wird es von Westen wieder freundlicher.

Am Sonntag im Norden noch Regen und windig,

an der Nordsee mitunter stürmisch, Richtung Süden zunehmend sonnig.

Bis Dienstag setzt sich die Sonne verbreitet durch -

es wird deutlich wärmer.

Um 21.45 Uhr hat Pinar Atalay diese Tagesthemen für Sie:

Lockern in der dritten Welle:

Warum viele Kommunen höchstens Mini-Notbremsen ziehen.

Kein Segen für die Liebe?

Widerstand gegen Vatikanpapier zu homosexuellen Partnerschaften.

Copyright Untertitel: NDR 2021

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tagesschau 26.03.2021, 20:00 Uhr - Die Sorge vor einer Zuspitzung der Corona Lage wächst, Das RKI meldet 21573 Neuinfekt tagesschau 26.03.2021, 20:00 Uhr - The concern of an aggravation of the Corona situation grows, the RKI reports 21573 new infections tagesschau 26.03.2021, 20:00 - De bezorgdheid over een escalatie van de coronasituatie neemt toe, het RKI meldt 21573 nieuwe besmettingen

Hier ist das Erste Deutsche Fernsehen mit der tagesschau.

Diese Sendung wurde vom NDR live untertitelt (26.03.2021).

Heute im Studio: Julia-Niharika Sen

Guten Abend, ich begrüße Sie zur tagesschau.

Die Sorge vor einer Zuspitzung der Corona-Lage wächst.

Angesichts steigender Infektionszahlen

könnten die Kliniken schon im April an ihre Belastungsgrenze stoßen.

RKI-Präsident Wieler befürchtet schwerwiegende Auswirkungen

der britischen Virus-Mutation auf das Infektionsgeschehen.

Er rief die Menschen eindringlich dazu auf, Kontakte zu reduzieren.

Das RKI meldete heute 21.573 Neuinfektionen -

rund 4100 mehr als vor einer Woche.

Die Inzidenz stieg auf 119.

Treffen, wenn überhaupt, draußen und mit Abstand.

So die Empfehlung auch heute.

Entspannte Feiertage mit der ganzen Familie auch 2021 Fehlanzeige.

Ostern im Zeichen von Corona.

Aber mit kleinen Lichtblicken.

Ausbrüche in Pflegeheimen werden dank Impfung deutlich weniger.

Hochbetagte infizieren sich derzeit seltener.

Trotzdem warnt das RKI vor der dritten Welle:

Es gibt Signale, dass diese Welle noch schlimmer werden kann,

als die ersten beiden Wellen.

Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Fallzahlen stark steigen.

Dass mehr Menschen schwer erkranken, Kliniken überlastet werden

und dass viele Menschen sterben.

Wir stehen erst am Anfang dieser Entwicklung.

Kontakte reduzieren - das Gebot der Stunde.

Reisen solle man besser ganz lassen.

Auch in den Nachbarländern sieht es nicht gut aus.

Frankreich wurde heute zum Hochinzidenzgebiet erklärt.

Einreise nach Deutschland nur mit negativem Test.

Ab Dienstag gilt das für Flugreisen.

Ohne Test kein Flug nach Deutschland.

Die Einreiseverordnung ist nicht der Gamechanger für die Osterzeit.

Dafür ist die Lage zu ernst und das Infektionsgeschehen,

die Dynamik in Deutschland zu stark.

Momentan steigen die Zahlen zu schnell

und die Virusvarianten machen die Lage besonders gefährlich.

Immerhin geht es beim Impfen voran - wenn auch langsam.

Etwas mehr als zehn Prozent der Deutschen

haben zumindest die erste Impfung erhalten.

Im April erwartet man 15 Mio. Dosen,

mehr als im ersten Quartal verimpft wurden.

Eine gute Osternachricht.

Kinder und Jugendliche spielen offenbar bei der Ausbreitung

der neuen Corona-Mutante eine stärkere Rolle als bisher.

Das RKI verzeichnet in dieser Gruppe einen starken Anstieg an Infektionen.

Ein Grund sei die ansteckendere Virusmutation.

Kinderärzte vermuten auch einen Zusammenhang

mit der Öffnung von Kitas und Schulen sowie vermehrten Tests.

Heute an einer Hamburger Schule.

Testen vor der Notbetreuung.

Immer die Hoffnung, dass alle negativ sind.

Von 80.000 offiziellen Tests der Hamburger Schulen

waren 111 positiv.

Tests für Lehrer gab's schnell,

für Schüler hat man hier selbst welche besorgt.

Von daher passt es ins Bild,

das wir eigene Tests bestellen, damit wir das aufwerten können.

Aktuelle Zahlen für Hamburg belegen,

wie sehr die Infektionen gerade ansteigen.

Anfang Januar lag die Inzidenz in der Altersgruppe bis neun Jahren bei 52.

Jetzt liegt sie bei über 100.

Bei Zehn- bis 14-Jährigen sogar bei 134.

Damit steigen die Zahlen bei Kindern und Jugendlichen

auf ähnliche Werte wie bei der Hamburger Gesamtbevölkerung.

Auch in Stuttgart steigen die Infektionszahlen bei Kindern an.

Vor allem unter den Sechs- bis Neunjährigen

verbreitet sich das Virus rasant.

In der vergangenen Woche lag die 7-Tage-Inzidenz bei über 130.

Der Gesundheitsminister hält es deshalb für wichtig,

dass Hersteller wie Biontech auch Studien bei Kindern durchführen.

Die bekannten Impfstoffe lassen sich nicht einfach bei Kinder einsetzten.

Kinder sind keine kleinen Erwachsenen,

das heißt also, der Körper reagiert möglicherweise anders.

Daher ist es wichtig,

dass es gesonderte Studien gibt für Kinder und Jugendliche.

Bis zu einer Impfung sollen Tests helfen.

Auch wenn diese vielerorts noch nicht ausreichend ankommen.

Der Milliarden-Fonds, mit dem die EU die Pandemie-Folgen abmildern will,

kann von Deutschland vorerst nicht ratifiziert werden.

Bundestag und Bundesrat stimmten zu, das Bundesverfassungsgericht

beschloss aber, dass das Gesetz nicht unterzeichnet werden darf.

Erst muss Karlsruhe über einen Eilantrag

des früheren AfD-Chefs Lucke entscheiden.

Er hält eine gemeinsame Verschuldung der EU-Staaten für verfassungswidrig.

Schon die abschließende Lesung im Bundestag war gestern hitzig.

Die EU soll erstmals über selbst geschaffene Mittel verfügen,

nur zur Überwindung der Corona-Krise, betont die Regierung.

Einen ersten Schritt zu gemeinsamen europäischen Schulden

befürchten Kritiker wie der Euroskeptiker Bernd Lucke.

Wir fürchten eine Schuldenvergemeinschaftung.

Die führt dazu, dass Deutschland die Haftung

für die EU-Schuld plus Zinsen übernehmen würde.

Zweifel an der Neuerung, die Merkel mit Frankreich auf den Weg brachte,

gibt es in ihrer eigenen Partei.

Trotzdem betonte Gelassenheit.

Dass wir uns innerhalb der bestehenden EU-Verträge bewegen.

Dass das keine Schuldenunion bedeutet, sondern aufgrund der

Pandemiesituation in Europa eine einmalige, temporäre Ausnahme ist.

Das höchste deutsche Gericht will genau das prüfen.

Es gibt vorerst keine Unterschrift durch den Bundespräsidenten.

Rechtlicher Knackpunkt: die EU nimmt erstmals selbst Schulden auf.

Und es ist umstritten, ob die EU-Verträge das erlauben oder nicht.

Inhaltlich hat sich das Gericht heute aber noch nicht geäußert.

Das ist jetzt ein vorläufiger Stopp, um den Fall zu prüfen.

Die Opposition hofft auf ein deutliches Bekenntnis zu Europa.

Es wäre wirklich falsch, jetzt den Krisenfonds damit zu bewerten,

ob wir irgendwann eine gemeinsame europäische Fiskalpolitik machen.

Manche möchten es vermengen, aber es sind zwei paar Schuhe.

Der ungewöhnliche Fall,

dass Karlsruhe den Bundespräsidenten ausbremst, könnte zwei Gründe haben:

Zum einen schafft ein Inkrafttreten des Gesetzes international Fakten.

Und auch bundespolitisch ist der Eigenmittelbeschluss

neues Terrain und in den Folgen durchaus weitreichend.

Die Aufteilung des Impfstoffs in der EU bleibt unverändert.

Die Regierungschefs beschlossen bei ihrem Videogipfel,

dass weiterhin nach der Bevölkerungsgröße zugeteilt wird.

Österreich, das weniger bestellt hatte, als ihm zustand,

konnte sich nicht mit Nachforderungen durchsetzen.

Am Ende des Gipfels war auch US-Präsident Biden zugeschaltet.

Er warb dafür, das transatlantische Verhältnis zu stärken.

Zum ersten Mal seit 12 Jahren "besucht" ein US-Präsident

die EU-Regierungschefs – wenn auch nur virtuell.

Biden warb um mehr Zusammenarbeit in Sachen Umwelt und Handel,

aber auch bei der Bewältigung der Corona-Krise.

Bei aller Zufriedenheit über Bidens Geste, es gibt auch Verdruss:

Biden handle bei Impfstoffen wie sein Vorgänger: America First.

Die EU dagegen exportiere in die ganze Welt:

Anders als die USA und anders als Großbritannien.

Wir sind interessiert, dass wir die globalen Lieferketten achten

und den Protektionismus bekämpfen wollen.

Aber auch unsere Bevölkerung versorgen wollen.

21 Mio. Impfdosen wurden bislang aus der EU nach Großbritannien geliefert.

Informierte Kommissionspräsidentin von der Leyen.

Andersherum kam so gut wie nichts.

Jetzt soll geprüft werden, ob in einzelnen Fällen

Ausfuhren verboten werden.

Und es gab auch Selbstkritik:

Wir müssen unsere Antworten auf die Krise vereinfachen.

Wir sind zu langsam, wir sind zu kompliziert,

wir sind eingezwängt in unserer eigenen Bürokratie.

Die Kritik an der schleppenden EU-Impfkampagne ist angekommen.

Zur Realität gehört aber auch: Der britische Impferfolg

stammt zu einem großen Teil aus den Produktionsstätten der EU.

Das will Brüssel nicht mehr hinnehmen.

Einen echten Exportstopp will man auch nicht.

Der würde allen schaden.

Union und SPD haben sich

auf strengere Transparenzregeln für Abgeordnete geeinigt.

Danach sollen die Schwellenwerte für eine Offenlegung gesenkt werden:

Bei Nebeneinnahmen auf 3000 Euro im Jahr statt bisher 10.000

und bei Beteiligungen auf fünf Prozent statt 25.

Außerdem sollen Abgeordnete keine Geldspenden mehr annehmen dürfen,

nur die Parteien.

Er ist wohl einer der Gründe für die Einigung.

Der Thüringer CDU-Abgeordnete Hauptmann.

Gegen ihn ermittelt die Staatsanwaltschaft.

Heute trat er aus der Partei aus.

Damit sich Fälle wie Hauptmann nicht wiederholen,

sollen künftig strengere Regeln für Abgeordnete gelten.

Jetzt haben die besonderen Fälle, die in der Union aufgetreten sind,

von horrenden Nebenverdiensten bis hin zu Korruption, dazu geführt:

Dass sie in der CDU die Einsicht hatten, jetzt muss was passieren.

Union und SPD wollen eine Anzeigepflicht

für Einkünfte aus Nebentätigkeiten ab 3000 Euro jährlich.

Auch Aktienoptionen sollen angegeben

und bezahlte Lobbytätigkeiten von Abgeordneten verboten werden.

Wir wollen diese Transparenz, dass klar und deutlich wird:

Wer immer auch was neben dem Mandat hinzuverdient,

muss darüber Rechenschaft ablegen.

Vor dem Bundestag und vor der Öffentlichkeit.

So stellen wir Vertrauen wieder her.

Union und SPD wollen in der kommenden Sitzungswochen

ihren Gesetzentwurf einbringen.

Die Linke hat weiter Zweifel.

Ich glaube erst daran, wenn hier etwas schwarz auf weiß vorliegt.

Grundsätzlich findet die Opposition die Vorschläge richtig.

Unzufrieden ist sie aber mit dem Vorgehen der Koalition.

Man habe die Opposition ausgeschlossen,

Gesprächsangebote nicht beantwortet und Vorschläge blockiert.

Dadurch dauere alles zu lange.

Die Agrarminister*innen von Bund und Ländern haben sich geeinigt,

wie die EU-Agrarreform in Deutschland umgesetzt wird.

Für die Zuteilung der jährlich sechs Milliarden Euro Subventionen

an die Landwirte gibt es neue Kriterien.

So sind 25 Prozent der Direktzahlungen

an die Einhaltung von Öko-Regelungen geknüpft:

Etwa mehr nicht-produktive Flächen, also Brachen,

Blühflächen auf Ackerland und vielfältige Kulturen im Ackerbau.

Das Containerschiff Ever Given blockiert weiter den Suezkanal.

Es steckt seit Dienstag im Sand fest.

Industrie und Handel warnen vor den Folgen unterbrochener Lieferketten.

Der Suezkanal in Ägypten verbindet das Rote Meer mit dem Mittelmeer.

Er verkürzt den Seeweg zwischen Fernost und Europa um 6000 Kilometer.

Etwa 50 Schiffe passieren ihn pro Tag - viele davon Tanker.

Der Suezkanal ist wichtig für den weltweiten Ölhandel.

Das mehrstöckige Haus im Vordergrund wirkt winzig vor dem Containerschiff,

das eins der größten der Welt ist.

220.000 Tonnen, die zwischen den Ufern eingeklemmt sind.

Nördlich und südlich des Suezkanals stauen sich mehr als 200 Schiffe.

Darauf sind Waren aus Fernost, die in Europa dringend gebraucht werden.

Teile und Komponenten für die elektronische Industrie,

Maschinenbau und chemische Industrie kommen nicht rechtzeitig an.

Ein Bergungsschiff versucht, Sand unter der Ever Given wegzusaugen,

damit das Containerschiff sich freischwimmen kann.

Ob das funktionieren wird, ist unklar.

Wenn nicht, müssen Container abgeladen werden.

Doch der Eigner der Ever Given ist optimistisch,

dass das Schiff bald frei ist.

Viele Experten rechnen aber mit Wochen.

Für diesen Fall gibt es eine alternative Route zum Suezkanal.

Doch die ist lang und teuer.

Denn sie führt über Südafrika nach Europa.

Das ist ein Umweg von Tausenden Kilometern.

Das kostet Kraftstoff und Zeit.

Auch wenn die Ever Given bald freikommt, dürfte es noch dauern,

bis die Lieferketten wieder reibungslos funktionieren.

Beim Zusammenstoß zweier Züge sind in Ägypten 32 Menschen umgekommen.

Mehr als 160 wurden verletzt.

Laut Behörden stoppte ein Zug auf der Strecke Luxor nach Alexandria,

nachdem die Notbremse gezogen worden war.

Eine zweiter Zug sei aufgefahren.

In Ägypten gab es in den vergangenen Jahren mehrere schwere Zugunglücke.

Und nun die Wettervorhersage für morgen, Samstag, den 27. März.

Feuchtkalte Meeresluft beschert uns morgen typisches Aprilwetter.

Ab Sonntag wird es bei steigendem Luftdruck wieder freundlicher.

Heute Nacht gibt es zunächst nur in Küstennähe Schauer,

aber von Westen zieht Regen heran.

Der geht im Bergland in Schnee über.

Morgen im Osten anfangs Regen, sonst wechselhaft.

Dazu windig mit starken bis stürmischen Böen.

Gegen Abend wird es von Westen wieder freundlicher.

Am Sonntag im Norden noch Regen und windig,

an der Nordsee mitunter stürmisch, Richtung Süden zunehmend sonnig.

Bis Dienstag setzt sich die Sonne verbreitet durch -

es wird deutlich wärmer.

Um 21.45 Uhr hat Pinar Atalay diese Tagesthemen für Sie:

Lockern in der dritten Welle:

Warum viele Kommunen höchstens Mini-Notbremsen ziehen.

Kein Segen für die Liebe?

Widerstand gegen Vatikanpapier zu homosexuellen Partnerschaften.

Copyright Untertitel: NDR 2021