Bombenentschärfung in Babenhausen | hessenschau
An alle Bewohner von Harreshausen: Sie werden aufgefordert,
Ihre Wohnungen und Häuser zu verlassen.
Ab ins Wochenende:
Viele von der Bombenentschärfung Betroffene packen ihre Koffer
und fahren weg, auch René Richter.
Mit Frau, 3 Töchtern und Hund gehts ab zu den Großeltern.
Wir hatten ja letztes Jahr auch schon die Erfahrung gemacht
mit der Bombenentschärfung.
Von daher kenne wir uns aus.
Der komplette Stadtteil Harreshausen muss kurzfristig ausziehen.
Wer nicht zu Freunden oder Verwandten kann,
muss in der Stadthalle in Babenhausen
auf das Ende der Entschärfung warten.
Wegen Corona werden hier aber nur 100 Personen reingelassen.
Und die müssen Maske tragen.
Das tut der Stimmung hier aber keinen Abbruch.
Auch Ursula Kirchhöfer und ihre Mutter sind wieder entspannt.
Vorher hatten sie ordentlich Stress.
Es ist aufregend, weil meine Mutter im Rollstuhl sitzt
und sie nicht mit dem Transport fahren wollte.
Da wird es ihr immer übel.
Sie will normalerweise gar nicht rauskommen von zu Hause.
Wir mussten sie ins Auto schaffen mit Rollstuhl und alles eingepackt.
Das war ein bissl aufregend.
Das Ehepaar Hartmann wollte eigentlich zum Zahnarzt.
Grad gegenüber ist der Zahnarzt.
Also dann gehen Sie hier raus zum Zahnarzt und dann hierher?
Genau.
Ich hab meine Zähne vorausgeschickt. Die hab ich gestern hierhergebracht.
Weil was kaputt war am Gebiss. * Kichern *
Na ja, mit Maske siehts ja keiner.
Aber dass Herr Hartmann seinen Zahnarzttermin nicht schaffen wird,
war zu dem Zeitpunkt leider schon klar.
Denn so eine Evakuierung dauert und ist erst vorbei,
wenn der Polizeihubschrauber seine Abschlussrunde dreht.
Nach unseren Erkenntnissen hat alles sehr gut funktioniert.
Die Maßnahmen wurden auch zum Großteil sehr gut angenommen.
sodass wir da im zeitlichen Rahmen auch vorgehen konnten.
Dann ist Harreshausen ein Geisterdorf.
Die Bombenentschärfung beginnt und ist schneller vorbei als gedacht.
Vor allem, weil die Bombenentschärfer
handeslsübliches Schmieröl dabei hatten.
Die Zünder waren in einem sehr guten Zustand.
Die saßen auch nicht fest, was uns auch gefreut hat.
Das lag auch an der Vorarbeit: einsprühen mit W40 zum Beispiel.
Das hilft sehr. Das ist ein Kriechöl.
Dadurch werden die Gewinde schon ein bisschen entlastet.
Und die Bomben wurden nach und nach entschärft.
Zurück bleiben drei riesige Krater,
aber auch die werden in den nächsten Tagen vermutlich verschwunden sein.