Gehe ich noch täglich joggen? | Langzeitwirkung Selbstexperimente
Ob ich noch jeden Tag um 6 Uhr morgens joggen gehe oder wie eine Woche schweigen
meinen Alltag nachhaltig beeinflusst hat, davon erzähle ich euch heute.
Eine Woche jeden Tag um 6 Uhr joggen gehen. Da euch das am meisten interessiert hat,
fange ich damit an. Letztes Jahr bin ich eine Woche lang jeden
Tag um 6 Uhr aufgestanden und joggen gegangen. Das war körperlich mein anstrengendstes Experiment.
Den inneren Schweinehund zu überwinden war schwer, aber die Effekte auf mich sehr positiv.
Nach dem Experiment habe ich, wie im Video damals auch schon erwähnt,
alle zwei Tage eine Pause eingeführt, um den Muskelkater zu verringern. Das
funktionierte gut und ich joggte auch den Rest des Monats weiter. Fünf Mal pro Woche.
Aber dann wurde ich krank und musste eine Woche pausieren.
Danach wieder morgens zu joggen war schwieriger als damals überhaupt
anzufangen zu joggen. Das hat mich echt gewurmt, aber ich hab es durchgezogen
und bin trotzdem wieder joggen gegangen. Leider machte mir das gar keinen Spaß
mehr. Die Motivation der ersten vier Wochen war weg und es war nur noch anstrengend.
Und dann hab ich eine weitere Woche Pause gemacht. Und noch eine.
Und das war's dann. Ja, ganz schön antiklimatisch. Aber
ich hab dann etwas anderes angefangen, denn das wollte ich nicht auf mir sitzen lassen.
Ich fing morgens an spazieren zu gehen und das mach ich bis heute.
Kurz nach dem Frühstück so um 6:30 Uhr gehe ich nach draußen
und spaziere 30-45 Minuten einfach drauf los.
Mir persönlich macht das mehr Spaß und hat für meine Arbeit auch bessere Effekte. Nach
dem Joggen hatte ich oft viele neue Ideen und kreative Ansätze, aber über bestehende Ideen
und deren Weiterentwicklung nachzudenken, fällt mir beim entspannten Spazieren viel leichter.
Für mich als Autor und Regisseur sind diese Weiterentwicklungen von Ideen meist wichtiger,
als etwas ganz Neues zu entwickeln. Also sieht
man mich nun morgens oft durch Schnee, Eis und Regen spazieren.
14 Tage ohne Bildschirme Mein bis heute extremstes
Experiment hat auch den extremsten Effekt auf meine Bildschirmzeit.
Meine Bildschirmzeit am Computer kann ich aktuell
beruflich kaum reduzieren. Meine Bildschirmzeit am Smartphone schon.
Diese beiden Screenshots liegen circa sechs Monate auseinander. Der eine direkt vor meinem Experiment
mit 10 Stunden und der andere von letzter Woche mit zwei Stunden und sieben Minuten.
Aber wie habe ich das hinbekommen?
Erstmal habe ich Apps zeitlich begrenzt. Dass heißt: Twitter, Instagram und Youtube darf
ich nur maximal 60 Minuten am Tag nutzen, bevor die App eingeschränkt wird. Und das hilft enorm.
Wobei ich vorher am meisten Zeit verloren habe war das sogenannte Zombie Scrolling.
Zombie Scrolling bezeichnet den Moment, in dem man ohne wirklich etwas aufzunehmen wie tot
durch den Bildschirm scrollt. Ohne Grund Apps öffnet und schließt und mehr oder weniger wie
ein Zombie vor dem Bildschirm sitzt. Das ist ziemlich blöd fürs Gehirn,
bringt den Dopaminhaushalt durcheinander und kann Suchtverhalten fördern.
Ich habe, eher unabsichtlich, durchs Rumspielen mit den verschiedenen Einstellungen in meinem
Smartphone eine Funktion gefunden, die diesen Effekt bei mir einschränkt.
Es ist eigentlich so simpel und wahrscheinlich
haben das schon tausend andere Leute gemacht, aber das mach ich aktuell:
Ich stelle mein Handy in den Schwarz-weiß Modus. Das ist langweiliger fürs Gehirn,
weil es keine Farben gibt und wenn ich zusätzlich den Weißpunkt reduziere und
das Handy dunkler mache, wird es völlig langweilig.
Das hilft mir enorm dabei, das stumpfe Scrollen zu vermeiden und meine Zeit mit Aktivitäten zu
füllen, die mir wirklich Spaß machen. Denn dieses Zombie Scrolling macht mich einfach nur müde.
Seit ich diese „Tricks“ nutze hat sich meine Konzentration auch gebessert. Aber das hat eher
damit zu tun, dass ich nur noch 2 bis 3 Stunden am Smartphone hänge und nicht mehr zehn wie vorher.
Das ist halt einfach Zeit, die ich jetzt bewusster nutzen kann.
Aber: Ich liebe mein Smartphone und halte nichts davon, Smartphones einfach generell zu verteufeln,
aber mir hat es geholfen meine Bildschirmzeit zu reduzieren.
Eine Woche alles nach Bauchgefühl Eine Woche alles nach Bauchgefühl war mein für
mich persönlich nachhaltigstes Experiment im letzten Jahr und hatte auch den stärksten
Effekt auf mein Leben. Es war zwar schwierig innerhalb von drei Sekunden alles zu entscheiden,
ohne es direkt danach zu bereuen, aber als es wie antrainiert war, hat es mein Leben verändert.
Das klingt jetzt ein bisschen extrem, ist aber wirklich so.
Ich habe in kurzer Zeit teils extreme Entscheidungen getroffen und bis heute
keine davon bereut. Es war das Experiment mit den stärksten Effekten auf mich.
Ich habe mehrere Jobs abgesagt, was für einen Selbstständigen immer etwas
gruselig ist und eine Förderung für meinen Langspielfilm eingereicht.
Dadurch konnte ich mir den Januar frei nehmen und endlich meinen Langspielfilm
schreiben. Dieses Drehbuch wollte ich seit drei Jahren und jetzt hab ich es Endich geschafft.
Ich vertraue inzwischen sehr auf mein Bauchgefühl, rate aber jedem, der damit anfangen will,
es langsam anzugehen. Mit 18 war mein Bauchgefühl lange nicht so präzise wie heute.
Mein Bauchgefühl hilft mir die richtigen Prioritäten in meinem Lebenzu setzen.
Leichter auch große Entscheidungen zu treffen und hat mein Leben wirklich nachhaltig verbessert.
Sieben Tage schweigen.
Bevor es weiter geht, möchte ich euch kurz meine aktuelle Spazierbegleitung vorstellen
Dieses Video wird von Blinkist unterstützt. Das freut mich besonders,
weil ich die App auch schon länger nutze. Vor allem beim Spazieren gehen.
In Blinkist werden die Kernaussagen von Sachbüchern in 10-15 Minuten zusammenfasst.
Einmal als Hörbuch und einmal als Lesevariante.
Das ist für mich aktuell für die Recherche super effizient, weil ich während des
Spazierengehens oder beim Staubsaugen gebündelt die Informationen zu einem Thema erfahren kann.
Es gibt über 15 Kategorien wie Psychologie,
Philosophie oder persönliche Entwicklung mit über 3000 Sachbüchern und die
Bibliothek erweitert sich monatlich. Alle Bücher gibts auf deutsch und englisch.
Wenn ihr wie ich so Informationshungrig seid, aber der Tag trotzdem zu wenig Stunden hat,
könnte Blinkist für euch genau die richtige App sein.
Wenn ihr jetzt Lust bekommen habt, könnt ihr Blinkist eine Woche lang kostenlos testen.
Oder über blinkist.de/dechangeman 25% Rabatt auf euer Jahresabo bekommen.
Den Link zum 25%-Rabattcode blinkist.de/dechangeman
findet ihr auch in der Videobeschreibung.
Und jetzt erzähle ich euch etwas zum Thema Schweigen.
Sieben Tage schweigen war heftig. Vor allem für jemanden wie mich, der gerne kommuniziert.
Vor allem, weil in der Woche viele Dinge hochkamen, die ich verdrängt hatte oder
nicht richtig verarbeitet hatte. Es führte zu einer zwangsläufigen
Auseinandersetzung mit alten Geschichten.
Das war nicht immer angenehm, aber gut und wichtig. Ich konnte einiges
in meiner Vergangenheit aufräumen und kann die Auseinandersetzung mit der
eigenen Geschichte tatsächlich auch empfehlen, wenn man die nötige Ruhe
dafür hat. Idealerweise macht man sowas auch nicht alleine,
denn es kann viel im Leben umstellen, aber es hat mich persönlich nach vorne gebracht.
Insgesamt bin ich ruhiger geworden und hab auch gemerkt, dass ich meine Redezeit
reduziert hat. Seit dem Experiment versuche ich eigentlich mindestens einmal am Tag für
10-15 Minuten zu schweigen, um Platz für meine eigenen Gedanken zu haben.
Also keine Musik, Streaming oder Podcasts. Einfach Ruhe und
schweigen und schauen, was mich beschäftigt. Um das rauslassen, was ich vielleicht aktuell
weg schiebe oder verdränge um mich dann damit zu beschäftigen. Und da ist immer irgendwas.
Jedes Mal wenn ich mich hinsetze kommt irgendeine Kleinigkeit hoch.
Entweder etwas aktuelles oder etwas altes, aber es hilft mir wirklich aufzuräumen im Kopf.
Da viele gefragt haben: Ja, ich kann das Schweigeexperiment empfehlen, würde aber
langsam einsteigen. Macht erstmal nur eine Stunde ganz bewusst nicht sprechen. Erstmal nur einen Tag
bewusst nicht sprechen und steigt langsam in das Ganze ein und schaut, ob es euch gut tut.
Fazit Diese Resümees mache
ich immer frühestens sechs Monate nach einem Experiment, damit ich die Langzeitwirkung auch
wirklich bewerten kann. Das ist übrigens schon Teil 2, Teil 1 findet ihr gleich im Abspann.
Schreibt mir gerne eure Wunschselbstexperimente
in die Kommentare und bedenkt dabei, dass ich einen Job habe. Vielen Dank. Bis bald.