So funktioniert der Corona-Selbsttest I Anleitung für zu Hause
Corona-Schnelltests für zu Hause gibt es von verschiedenen Herstellern.
Wir wollen heute fragen: Wie funktionieren diese Tests? Wie sicher ist ihr Ergebnis?
Und was können diese Tests nicht leisten?
Diese Antigen-Schnelltests sollen eine akute Infektiosität nachweisen können
und sie können auch von Laien zu Hause durchgeführt werden.
Sie sollen helfen, ansteckende Personen häufiger und schneller zu finden als bislang.
Und zwar genau in dem Zeitraum, in dem diese Personen „Virenschleudern“ sind.
Das heißt, zwei Tage vor Symptombeginn oder in den vier bis sieben Tagen danach.
Im Gegensatz zu anderen Schnelltests muss das Wattestäbchen über Mund
und Nase nicht bis hinten an die Rachenwand geführt werden. Bei diesen sogenannten
Popeltests kann der Abstrich auch vorn an der Nase gemacht werden.
Die Tests verschiedener Hersteller sind ungefähr gleich,
wichtig ist aber, dass sie sich im Detail unterscheiden können –
deswegen sollten Sie immer die Packungsbeilage ganz genau lesen.
Ein Test-Kit besteht normalerweise aus einem solchen Extraktionsröhrchen,
der Extraktionslösung, einer Testkassette, einem Wattestäbchen und normalerweise
auch einer Halterung für das Röhrchen.
Wenn sie keine Halterung haben, können Sie auch eine ganz normale Wäscheklammer benutzen.
Und Sie brauchen noch ein Taschentuch, eine Stoppuhr und eine
wieder verschließbare Mülltüte.
Und ganz wichtig: den Test am besten bei Raumtemperatur durchführen.
Es sollte nicht viel kälter sein.
Wir haben hier einen Test vorliegen und zeigen, wie er angewandt wird.
Zuerst stecke ich das Röhrchen in eine Halterung – oder eben in eine Wäscheklammer –
damit es aufrecht steht.
Bei manchen Tests ist die Flüssigkeit bereits eingefüllt,
bei anderen füllt man sie nach den Angaben in der Packungsbeilage auf.
Vor dem Abstrich wird die Nase geschnäuzt, um feuchtes Sekret aus dem
hinteren Bereich nach vorn zu befördern.
Dann nehme ich das Wattestäbchen aus der Verpackung
und stecke es zwei bis drei Zentimeter tief in die Nase.
Die Probe entnehme ich, indem ich das Stäbchen fünfmal
mit leichtem Druck an der Schleimhaut entlang rolle, etwa für 15 Sekunden.
Das könnte etwas kitzeln, sollte aber nicht wehtun.
Das mache ich in beiden Nasenlöchern. Etwas Sekret sollte am Stäbchen zu sehen sein.
Und dann stecken Sie das Stäbchen in das Teströhrchen.
Dort wird es wiederum fünfmal gedreht, gegen die Wand des Röhrchens gedrückt
und je nach Test eventuell kurz in der Lösung gelassen.
Dann ziehe ich das Stäbchen vorsichtig heraus,
sodass schön viel Sekret vom Wattestäbchen in der Lösung landet.
Also abtropfen lassen, oder den Wattekopf mit der Röhrchenwand ausquetschen.
Dann kommt die Verschlusskappe mit dem Tropfaufsatz auf das Röhrchen.
Dann nehme ich mir die Testkassette und träufle die in der Packungsbeilage
angegebene Menge in die Probenvertiefung auf der Testkassette.
Antigentests testen auf Proteine des Virus. Für den Schnelltest wird die Abstrichprobe
mit der Flüssigkeit vermischt.
Sind in der Probe Viren, dann werden sie mit einem Farbstoff markiert.
Auf dem Teststreifen werden sie dann an einer bestimmten Stelle festgehalten
und es zeigt sich ein positives Ergebnis.
Ein Strich wird sichtbar, wie man das etwa von einem Schwangerschaftstest kennt.
Nach 15 bis maximal 20 Minuten wird das Ergebnis angezeigt.
Nach längerer Zeit könnte das Ergebnis nicht mehr valide sein.
Das Teststäbchen und die weiteren Materialien müssen dann sicher entsorgt werden –
in einem reißfesten, feuchtigkeitsbeständigen und dichten Plastikbeutel zum Beispiel.
Das Ergebnis wird ähnlich abgelesen wie bei einem Schwangerschaftstest.
Auf jeden Fall sollte sich ein Streifen beim Buchstaben C zeigen.
Der steht übrigens nicht für „Corona“, sondern für „Control“ –
das heißt, das Test-Kit ist in Ordnung.
Wenn sich kein weiterer Streifen zeigt, ist der Test negativ.
Sollte sich aber ein Streifen beim Buchstaben T für „Test“ zeigen, egal wie schwach die Linie
auch sein mag, dann ist der Test positiv. Das heißt, in
dieser Probe wurden Sars-CoV-2-Viren nachgewiesen.
Zeigt der Schnelltest ein positives Ergebnis, sollte sich
die getestete Person sofort in Isolation begeben.
Am besten dann auch direkt die Telefonnummer 116 117
wählen und einen PCR-Test machen lassen,
um das Ergebnis überprüfen zu lassen.
Ist der Test negativ, heißt das, die Testperson ist in diesem
Moment höchstwahrscheinlich nicht ansteckend.
Das Virus kann sie trotzdem in sich tragen, denn der Test zeigt nur, dass die Viruslast
im Moment einen bestimmten Grenzwert nicht überschritten hat.
Dazu kommt: Auch direkt nach dem Test kann man jederzeit infektiös werden.
Je länger der Test her ist, desto unsicherer wird auch das Testergebnis.
Bei hohen Fallzahlen kann man deshalb sagen: Regelmäßige Schnelltests sind sinnvoll,
um möglichst viele Infektionen zu finden.
Schnelltests sind schnell, einfach und für jeden verfügbar.
Mit ihnen können wir erkennen, wer hochansteckend ist
und damit eine besondere Gefahr für andere darstellt.
Der Nachteil: Schnelltests schlagen erst bei einer sehr hohen Viruslast an.
Das heißt, sie können nicht jede Infektion nachweisen. Dafür sind die
PCR-Tests der Standard.
Antigen-Schnelltests für den Hausgebrauch können ein
sicheres Ergebnis liefern.
In unabhängigen Validierungsstudien hat sich gezeigt,
dass die Erkennung einer hohen Viruslast
bei einer Sensitivität von mehr als 95 Prozent liegt. Bei einer
geringen Viruslast, also bei Menschen, die zu
diesem Zeitpunkt nicht hochansteckend sind, fällt die Sensitivität etwas geringer aus.
Das Fazit ist also: Die Schnelltests sind geeignet, um
hochansteckende Personen schnell zu finden.
Natürlich nur dann, wenn der Test korrekt durchgeführt worden ist.