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YouTube | News Videos / Doku, So krank macht dich deine Stadt & das kannst du dagegen tun | psychologeek

So krank macht dich deine Stadt & das kannst du dagegen tun | psychologeek

Überfüllte Straßen, endlose Häuserreihen.

Lärm und zu wenig Erholungsmöglichkeiten.

Das ist der Alltag von über 75 Prozent der Menschen in Deutschland.

So viele von uns wohnen nämlich, so wie ich, in der Stadt.

Versteht mich nicht falsch, ich liebe es, in Berlin zu leben.

Merke aber auch, dass mich das Stadtleben stresst.

Was ich ziemlich krass finde, das Risiko, psychisch krank zu werden,

kann bei Personen, die in der Stadt wohnen,

bis zu 40 Prozent höher sein als bei Personen, die auf dem Land leben.

40 Prozent, das müsst ihr euch mal überlegen.

Die Frage ist jetzt: Was können wir tun?

Wir können schließlich nicht alle aufs Land ziehen.

In diesem Video bauen wir mit Expert:innen

DIE perfekte Stadt für unsere psychische Gesundheit

und schauen uns an, was jede:r von uns machen kann,

um gesünder und stressfreier in der Stadt leben zu können.

(Pulsierende Musik)

Warum ich hier mit 'ner Kaffeetasse durch Berlin laufe,

erzähl ich euch gleich.

Erst mal schauen wir uns an:

Und warum das Stadtleben

eine Belastung für die psychische Gesundheit ist.

Umweltpsychologie ist ein Forschungszweig der Psychologie,

der sich mit der Wechselwirkung zwischen uns Menschen

und unserer Umwelt beschäftigt.

Einerseits beschäftigt sich die Umweltpsychologie damit,

wie wir auf unsere Umwelt, auf das, was uns so umgibt, wirken.

Welchen Einfluss etwa unser Verhalten auf den Klimawandel hat.

Andererseits erforscht die Umweltpsychologie aber auch,

welche Wirkung unsere Umwelt auf uns Menschen hat.

Etwa, inwiefern sich Städte negativ auf unsere Gesundheit auswirken

und auch, was man dagegen tun kann.

Um zu verstehen, warum das Leben in der Stadt so 'ne Belastung sein kann,

schauen wir uns eine der wichtigsten Theorien der Umweltpsychologie an:

Also die Aufmerksamkeitserholungstheorie

von den Psycholog:innen Rachel und Stephen Kaplan.

Die Theorie sagt Folgendes:

Um etwa für die Schule zu lernen oder um von A nach B zu kommen,

brauchen wir unsere:

Das ist unsere Fähigkeit, sich auf eine Sache wie

die Lernzettel oder den Straßen- verkehr konzentrieren zu können.

Jetzt ist es aber so, dass wir nur eine begrenzte Kapazität

von dieser gerichteten Aufmerksamkeit haben.

Ihr kennt das bestimmt, wenn man sich lange auf was konzentriert,

wird man irgendwann ganz schön müde.

Ihr könnt euch das wie einen Akku vorstellen.

Wenn ihr morgens wach werdet, hat euer Akku 100 Prozent.

Mit jeder Aufgabe im Alltag entlädt sich der Akku immer weiter.

Grade das Leben in der Stadt, wo man sich die ganze Zeit auf das,

was um einen herum passiert, konzentrieren muss,

um etwa nicht von 'nem Auto überfahren zu werden

oder in eine andere Person reinzulaufen,

das frisst superviel Akku.

In der Fachsprache spricht man von:

Ihr könnt's euch wohl denken,

um unseren Aufmerksamkeitsakku wieder aufzuladen, brauchen wir Erholung.

Die kriegen wir, ganz klar, wenn wir schlafen gehen.

Aber auch, wenn wir in der Natur sind.

Das muss jetzt kein krasses Bergpanorama oder so sein,

ein Park tut's auch.

In der Natur müssen wir uns nämlich auf nichts Bestimmtes

wie den Straßenverkehr konzentrieren,

brauchen unsere gerichtete Aufmerksamkeit nicht

und können daher unsere Akkus aufladen.

Eine Metastudie von 2010 ist außerdem zu dem Schluss gekommen,

dass sich grade mal fünf Minuten in der Natur

positiv auf die Stimmung und unseren Selbstwert auswirken können.

Aber nicht nur unsere Psyche profitiert von der Natur,

sondern auch unser Körper kommt runter, kann sich erholen.

Das Ding ist nur, während es auf dem Land

Erholungsmöglichkeiten en masse gibt,

sieht es in der Stadt, da, wo wir Erholung am meisten bräuchten,

häufig eher mau aus.

Kein Wunder, dass wir uns in der Stadt

manchmal gestresst, ausgelaugt fühlen.

Da Stress das Risiko, psychisch krank zu werden, erhöht,

könnten die fehlenden Erholungsmöglichkeiten

einer der Gründe dafür sein,

dass die Menschen in der Stadt häufiger von psychischen Erkrankungen

betroffen sind als Menschen auf dem Land.

Die Frage ist also:

Wie müssten Städte designt sein, damit wir psychisch gesund bleiben?

Darüber haben wir mit zwei Expert:innen gesprochen:

dem Professor für Umweltpsychologie Dr. Gerhard Reese

und der Architekturpsychologin Dr. Alexandra Abel.

Basierend auf ihren Antworten planen wir gemeinsam eine Stadt

beziehungsweise ein Viertel, in der wir uns richtig wohlfühlen können.

Ihr könnt ja mal schauen, inwiefern eure Stadt, euer Viertel

gewisse Punkte vielleicht schon umsetzt.

Los geht's.

"Zentraler Punkt ist, dass Stadt so geplant und gestaltet wird,

dass es auch Möglichkeiten gibt, sich mal zu erholen."

"Zurzeit haben wir das in vielen Städten nicht."

"Da fehlen Parks, Parkbänke."

"Da fehlen Möglichkeiten runterzukommen."

"Das perfekte Viertel hat ganz viele Spielplätze,

ganz viele schöne Naturstücke drum rum,

die ich schnell erreichen kann."

"Wo ich nicht groß überlege, muss ich in die S-Bahn, U-Bahn,

sondern ich hab einen kleinen Park in der Nähe."

Superwichtige Punkte,

die im Einklang mit der besprochenen Attention Restoration Theory sind.

Wir brauchen in unserer Wohlfühlstadt also superviele Grünflächen,

die wir easy erreichen können.

Und für Kinder, ganz wichtig, auch Spielplätze.

Und auch nicht zu vergessen: ausreichend Bänke in den Parks.

Was noch?

"Das perfekte Viertel bräuchte lauter Flächen auf der Straße,

wo Menschen sich treffen können, einfach so nach Feierabend."

"Oder wenn sie von der Arbeit zurückkommen,

dann sitzt im besten Fall in dem perfekten Viertel

schon jemand auf der Bank oder einem kleine Platz vor der Tür."

"Ich bleib bisschen stehen und quatsche und gucke,

ob ich mich heute Abend mit irgendjemand treffe."

"Also ganz einfach, mach einen kleinen, schönen Platz:

Springbrunnen, Bänke, Schatten, Bäume."

"Dann werden die Leute nach Feierabend da sein."

"Wenn die Leute da sind, dann begegnen die sich."

"Mehr brauchen die gar nicht."

"Aber das gibt es nicht überall, leider."

Das find ich einen richtig, richtig schönen Gedanken.

Grade erst im Video zu "Glücksmomente im Alltag"

haben wir darüber gesprochen,

wie wichtig unsere sozialen Beziehungen

für unsere psychische Gesundheit sind.

Hier oben verlinke ich euch das Video, schaut rein.

Okay, wir haben unsere Grünflächen und schöne Orte,

wo man sich mit anderen treffen kann.

War brauchen wir noch?

"Ein weiterer Punkt in der Planung ist natürlich,

dass wir die ganzen Teilnehmer:innen des Verkehrs berücksichtigen."

"Nicht nur 'ne Stadt optimal für Autos planen."

"Sondern 'ne Stadt planen, wo man sicher

mit Kindern, mit dem Fahrrad unterwegs sein kann,

wo man sicher zu Fuß unterwegs sein kann."

"Wo man auf den öffentlichen Nahverkehr zählen und setzen kann,

und den auch nutzen kann."

Auch superwichtig, neben einem verlässlichen Nahverkehr

sollte es genügend Rad- und Fußgängerwege geben,

damit wir sicher von A nach B kommen.

Jetzt ist es aber so, dass nicht nur das,

was draußen stattfindet einen Einfluss auf unsere Psyche hat,

sondern auch, was in den Gebäuden passiert.

Was ist da wichtig?

"Ein Gebäude ist dann gut, wenn Sie sich dadrin gut fühlen."

"Also, wenn's Spaß macht, das wahrzunehmen."

"So einfach ist das."

"Das hat natürlich ganz viele Facetten, ne?"

"Also, ein Haus sollte zum Beispiel gut riechen."

"Und spannenderweise, wenn's nicht gut riecht,

ist es oftmals auch ein Zeichen dafür, dass was nicht stimmt."

"Etwa Schimmel oder ein Baumaterial, was nicht so gut war."

"Ein Haus sollte sich gut anhören, eine gute Akustik haben."

"Oder es sollte Spaß machen, darin Gespräche zu führen."

"Es sollte Spaß machen, die Treppe rauf- und runterzuklappern,

oder was auch immer."

"Es sollte sich gut anfühlen."

Das eine Gebäude, was für uns alle voll perfekt ist,

gibt es natürlich nicht.

Dafür sind unsere Bedürfnisse viel zu individuell.

Für 'ne Familie mit Kindern oder auch für ältere Menschen

kann's blöd sein, im zehnten Stock zu wohnen.

Ein junger Mensch könnt es aber total feiern,

'nen coolen Ausblick zu haben.

Wenn sich das Gebäude gut anfühlt, ist alles super.

Es gibt natürlich noch viel mehr Punkte,

die bei der Stadtplanung berücksichtigt werden sollten,

wie etwa Barrierefreiheit.

Aber so oder so ähnlich könnte unsere Wohlfühlstadt aussehen.

Um einen Eindruck vom Wohlfühlfaktor eurer Stadt zu bekommen,

so Frau Abel,

könnt ihr mal mit 'ner Tasse Kaffee durch euer Viertel laufen

und ganz bewusst drauf achten,

an welchen Stellen würdet ihr euch gerne mit diesem Kaffee hinsetzen.

Wo fühlt ihr euch wohl?

Das hab ich mir nicht zweimal sagen lassen

und bin mit Beni im Schlepptau durch das Viertel in Berlin,

wo sich unser Studio befindet, gelaufen.

(Entspannt-heitere Musik)

Boah, auch wenn die Straße echt megaschön ist,

gab's nicht den einen Spot, wo ich dachte:

Hier möcht ich mich gern mit meiner Kaffeetasse hinsetzen.

Aber ein Glück: Der nächste Park ist nicht weit entfernt.

(Entspannt-heitere Musik)

Aber: keine Bänke, Leute.

Was ist hier los?

Da sind welche.

Ich spotte Bänke.

Komm, komm, komm.

(Leises Lachen)

Oh, yes!

(Entspannte Musik)

Hier ist es viel chilliger, auch wenn man die Straße hört.

Aber hier bin ich in der Natur.

Was ich mir nur grad gedacht habe:

Was ist denn, wenn ich mit Freunden unterwegs wäre?

Wo sollen die hier sitzen?

So nebeneinander kann man sich nicht gut unterhalten.

Schade, dass es hier nicht so Picknickbänke gibt.

So, jetzt seid ihr dran.

Schnappt euch 'ne Kaffeetasse oder was zu essen

und schaut mal, wo ihr euch in eurer Stadt hinsetzen wollen würdet.

Für mich geht's jetzt zurück ins Studio.

Wenn ihr euch jetzt so dachtet:

Jo, schön, dass so 'ne Wohlfühlstadt aussehen würde.

Da wo ich wohne, sieht's leider ganz anders aus.

Und wirklich hinsetzen wollt ich mich auch nirgends mit meinem Kaffee.

Dann hab ich hier wissenschaftlich fundierte Tipps für euch,

wie ihr selbst aktiv werden könnt, um euer Wohlbefinden zu fördern.

Auch wenn ihr nur kurz Zeit habt, geht raus.

Ich weiß, häufig denkt man sich:

Lohnt sich halt einfach null, für diese paar Minuten rauszugehen,

und bleibt zu Hause.

Aber selbst fünf Minuten im Grünen

können einen Unterschied machen und die Aufmerksamkeitsakkus aufladen.

Ganz besonderes groß sind die positiven Effekte,

wenn ihr die kurze Pause am Wasser verbringt.

Wenn ihr von eurem Fenster aus zu Hause ins Grüne schaut,

sei's nur auf einen Baum oder 'ne begrünte Hausfassade,

dann kann ein kurzer Blick darauf sich auch positiv

auf eure Aufmerksamkeit auswirken.

Wenn ihr also mal wirklich keine Zeit habt rauszugehen,

ist das 'ne super Alternative. Auch das haben Studien gezeigt.

Kein Witz, Leute, wenn ihr draußen keine Natur habt,

dann holt euch die Natur eben zu euch nach Hause.

Auch das kann sich positiv auf eure psychische Gesundheit auswirken.

Eine Studie von 2009 hat etwa gezeigt,

dass Räume in der Uni, in denen Naturbilder an den Wänden hängen,

von den Studierenden als besonders erholsam bewertet werden.

Jetzt, wo wir uns angeschaut haben,

was wir selbst für unsere psychische Gesundheit in der Stadt machen können

und wie 'ne Wohlfühlstadt optimalerweise aussieht,

interessiert's mich natürlich, wie schneidet eure Stadt ab?

Wie viele Wohlfühlpunkte von eins bis zehn würdet ihr vergeben?

Schreibt mir das gern unten in die Kommentare.

Ich fang einfach mal an:

Ich würd sagen, Berlin sieben von zehn Punkten.

Ansonsten bleibt noch zu sagen, es ist megaschön, dass ihr da seid.

Fühlt euch virtuell gedrückt. Bis nächstes Mal.

Hi Leute, ich bin Philip vom Kanal "Hundert Hektar Heimat".

Falls ihr genauso viel Bock aufs Landleben habt wie ich

und einen Blick hinter die Kulissen eines Bauernhofes werfen wollt,

dann schaut euch unser Video an.

Dort zeig ich euch meinen Hof.

Falls ihr das "psychologeek"-Video von Pia noch nicht gesehen habt,

guckt das unbedingt an.

Dort zeigt sie uns, was bei Schmerzen in unsrem Körper passiert.


So krank macht dich deine Stadt & das kannst du dagegen tun | psychologeek This is how sick your city makes you & this is what you can do about it | psychologeek Ta ville te rend malade et tu peux y remédier | psychologeek 这就是你的城市让你生病的程度,这就是你能做的|心理学

Überfüllte Straßen, endlose Häuserreihen. Crowded streets, endless rows of houses.

Lärm und zu wenig Erholungsmöglichkeiten. Noise and too few recreational opportunities.

Das ist der Alltag von über 75 Prozent der Menschen in Deutschland.

So viele von uns wohnen nämlich, so wie ich, in der Stadt.

Versteht mich nicht falsch, ich liebe es, in Berlin zu leben. Don't get me wrong, I love living in Berlin.

Merke aber auch, dass mich das Stadtleben stresst. But I also notice that city life stresses me out.

Was ich ziemlich krass finde, das Risiko, psychisch krank zu werden, What I find pretty glaring is the risk of becoming mentally ill,

kann bei Personen, die in der Stadt wohnen, can be used by people who live in the city,

bis zu 40 Prozent höher sein als bei Personen, die auf dem Land leben. be up to 40 percent higher than for people living in rural areas.

40 Prozent, das müsst ihr euch mal überlegen. 40 percent, you have to think about that.

Die Frage ist jetzt: Was können wir tun?

Wir können schließlich nicht alle aufs Land ziehen. After all, we can't all move to the country.

In diesem Video bauen wir mit Expert:innen

DIE perfekte Stadt für unsere psychische Gesundheit

und schauen uns an, was jede:r von uns machen kann,

um gesünder und stressfreier in der Stadt leben zu können.

(Pulsierende Musik)

Warum ich hier mit 'ner Kaffeetasse durch Berlin laufe, Why I'm walking through Berlin with a coffee cup,

erzähl ich euch gleich. I'll tell you in a moment.

Erst mal schauen wir uns an:

Und warum das Stadtleben And why city life

eine Belastung für die psychische Gesundheit ist.

Umweltpsychologie ist ein Forschungszweig der Psychologie, Environmental psychology is a branch of research in psychology,

der sich mit der Wechselwirkung zwischen uns Menschen

und unserer Umwelt beschäftigt. and our environment.

Einerseits beschäftigt sich die Umweltpsychologie damit, On the one hand, environmental psychology deals with this,

wie wir auf unsere Umwelt, auf das, was uns so umgibt, wirken. how we affect our environment, what surrounds us.

Welchen Einfluss etwa unser Verhalten auf den Klimawandel hat. What influence, for example, our behavior has on climate change.

Andererseits erforscht die Umweltpsychologie aber auch, On the other hand, environmental psychology also explores,

welche Wirkung unsere Umwelt auf uns Menschen hat. what effect our environment has on us humans.

Etwa, inwiefern sich Städte negativ auf unsere Gesundheit auswirken For example, the extent to which cities have a negative impact on our health

und auch, was man dagegen tun kann.

Um zu verstehen, warum das Leben in der Stadt so 'ne Belastung sein kann,

schauen wir uns eine der wichtigsten Theorien der Umweltpsychologie an: let's look at one of the most important theories in environmental psychology:

Also die Aufmerksamkeitserholungstheorie So the attention recovery theory

von den Psycholog:innen Rachel und Stephen Kaplan. by psychologists Rachel and Stephen Kaplan.

Die Theorie sagt Folgendes:

Um etwa für die Schule zu lernen oder um von A nach B zu kommen, For example, to study for school or to get from A to B,

brauchen wir unsere:

Das ist unsere Fähigkeit, sich auf eine Sache wie This is our ability to focus on a thing like.

die Lernzettel oder den Straßen- verkehr konzentrieren zu können. The students have to be able to concentrate on the learning notes or the traffic.

Jetzt ist es aber so, dass wir nur eine begrenzte Kapazität But now it is the case that we only have a limited capacity

von dieser gerichteten Aufmerksamkeit haben. have from this directed attention.

Ihr kennt das bestimmt, wenn man sich lange auf was konzentriert, You probably know that when you concentrate on something for a long time,

wird man irgendwann ganz schön müde. you get pretty tired at some point.

Ihr könnt euch das wie einen Akku vorstellen. You can think of it like a battery.

Wenn ihr morgens wach werdet, hat euer Akku 100 Prozent. When you wake up in the morning, your battery is at 100 percent.

Mit jeder Aufgabe im Alltag entlädt sich der Akku immer weiter. With every task in everyday life, the battery discharges further and further.

Grade das Leben in der Stadt, wo man sich die ganze Zeit auf das, Grade life in the city, where you can focus all the time on the,

was um einen herum passiert, konzentrieren muss, what is happening around you,

um etwa nicht von 'nem Auto überfahren zu werden so as not to be run over by a car, for example

oder in eine andere Person reinzulaufen, or run into another person,

das frisst superviel Akku. that eats super much battery.

In der Fachsprache spricht man von: In technical terminology, one speaks of:

Ihr könnt's euch wohl denken, You can probably guess,

um unseren Aufmerksamkeitsakku wieder aufzuladen, brauchen wir Erholung. to recharge our attention battery, we need rest.

Die kriegen wir, ganz klar, wenn wir schlafen gehen. We'll get those, sure enough, when we go to sleep.

Aber auch, wenn wir in der Natur sind. But also when we are in nature.

Das muss jetzt kein krasses Bergpanorama oder so sein, It doesn't have to be a stark mountain panorama or anything,

ein Park tut's auch.

In der Natur müssen wir uns nämlich auf nichts Bestimmtes In nature, we do not have to focus on anything in particular.

wie den Straßenverkehr konzentrieren,

brauchen unsere gerichtete Aufmerksamkeit nicht do not need our directed attention

und können daher unsere Akkus aufladen. and can therefore recharge our batteries.

Eine Metastudie von 2010 ist außerdem zu dem Schluss gekommen, A 2010 meta-study also concluded,

dass sich grade mal fünf Minuten in der Natur that just five minutes in nature

positiv auf die Stimmung und unseren Selbstwert auswirken können.

Aber nicht nur unsere Psyche profitiert von der Natur,

sondern auch unser Körper kommt runter, kann sich erholen.

Das Ding ist nur, während es auf dem Land

Erholungsmöglichkeiten en masse gibt,

sieht es in der Stadt, da, wo wir Erholung am meisten bräuchten,

häufig eher mau aus. often looks rather poor.

Kein Wunder, dass wir uns in der Stadt No wonder we are in the city

manchmal gestresst, ausgelaugt fühlen. sometimes feel stressed, drained.

Da Stress das Risiko, psychisch krank zu werden, erhöht, Since stress increases the risk of becoming mentally ill,

könnten die fehlenden Erholungsmöglichkeiten could be the lack of recreational opportunities

einer der Gründe dafür sein, be one of the reasons for this,

dass die Menschen in der Stadt häufiger von psychischen Erkrankungen that people in the city are more frequently affected by mental illnesses

betroffen sind als Menschen auf dem Land. affected than people in rural areas.

Die Frage ist also:

Wie müssten Städte designt sein, damit wir psychisch gesund bleiben?

Darüber haben wir mit zwei Expert:innen gesprochen:

dem Professor für Umweltpsychologie Dr. Gerhard Reese

und der Architekturpsychologin Dr. Alexandra Abel.

Basierend auf ihren Antworten planen wir gemeinsam eine Stadt

beziehungsweise ein Viertel, in der wir uns richtig wohlfühlen können.

Ihr könnt ja mal schauen, inwiefern eure Stadt, euer Viertel

gewisse Punkte vielleicht schon umsetzt. certains points sont peut-être déjà mis en œuvre.

Los geht's.

"Zentraler Punkt ist, dass Stadt so geplant und gestaltet wird,

dass es auch Möglichkeiten gibt, sich mal zu erholen."

"Zurzeit haben wir das in vielen Städten nicht."

"Da fehlen Parks, Parkbänke."

"Da fehlen Möglichkeiten runterzukommen."

"Das perfekte Viertel hat ganz viele Spielplätze,

ganz viele schöne Naturstücke drum rum,

die ich schnell erreichen kann."

"Wo ich nicht groß überlege, muss ich in die S-Bahn, U-Bahn,

sondern ich hab einen kleinen Park in der Nähe."

Superwichtige Punkte,

die im Einklang mit der besprochenen Attention Restoration Theory sind.

Wir brauchen in unserer Wohlfühlstadt also superviele Grünflächen,

die wir easy erreichen können.

Und für Kinder, ganz wichtig, auch Spielplätze.

Und auch nicht zu vergessen: ausreichend Bänke in den Parks.

Was noch?

"Das perfekte Viertel bräuchte lauter Flächen auf der Straße, "Le quartier parfait aurait besoin d'espaces bruyants dans la rue,

wo Menschen sich treffen können, einfach so nach Feierabend."

"Oder wenn sie von der Arbeit zurückkommen,

dann sitzt im besten Fall in dem perfekten Viertel

schon jemand auf der Bank oder einem kleine Platz vor der Tür."

"Ich bleib bisschen stehen und quatsche und gucke,

ob ich mich heute Abend mit irgendjemand treffe."

"Also ganz einfach, mach einen kleinen, schönen Platz:

Springbrunnen, Bänke, Schatten, Bäume."

"Dann werden die Leute nach Feierabend da sein."

"Wenn die Leute da sind, dann begegnen die sich."

"Mehr brauchen die gar nicht."

"Aber das gibt es nicht überall, leider."

Das find ich einen richtig, richtig schönen Gedanken.

Grade erst im Video zu "Glücksmomente im Alltag"

haben wir darüber gesprochen,

wie wichtig unsere sozialen Beziehungen

für unsere psychische Gesundheit sind.

Hier oben verlinke ich euch das Video, schaut rein.

Okay, wir haben unsere Grünflächen und schöne Orte,

wo man sich mit anderen treffen kann.

War brauchen wir noch?

"Ein weiterer Punkt in der Planung ist natürlich,

dass wir die ganzen Teilnehmer:innen des Verkehrs berücksichtigen."

"Nicht nur 'ne Stadt optimal für Autos planen."

"Sondern 'ne Stadt planen, wo man sicher

mit Kindern, mit dem Fahrrad unterwegs sein kann,

wo man sicher zu Fuß unterwegs sein kann."

"Wo man auf den öffentlichen Nahverkehr zählen und setzen kann,

und den auch nutzen kann."

Auch superwichtig, neben einem verlässlichen Nahverkehr

sollte es genügend Rad- und Fußgängerwege geben,

damit wir sicher von A nach B kommen.

Jetzt ist es aber so, dass nicht nur das,

was draußen stattfindet einen Einfluss auf unsere Psyche hat,

sondern auch, was in den Gebäuden passiert.

Was ist da wichtig?

"Ein Gebäude ist dann gut, wenn Sie sich dadrin gut fühlen."

"Also, wenn's Spaß macht, das wahrzunehmen."

"So einfach ist das."

"Das hat natürlich ganz viele Facetten, ne?"

"Also, ein Haus sollte zum Beispiel gut riechen."

"Und spannenderweise, wenn's nicht gut riecht,

ist es oftmals auch ein Zeichen dafür, dass was nicht stimmt."

"Etwa Schimmel oder ein Baumaterial, was nicht so gut war."

"Ein Haus sollte sich gut anhören, eine gute Akustik haben."

"Oder es sollte Spaß machen, darin Gespräche zu führen."

"Es sollte Spaß machen, die Treppe rauf- und runterzuklappern,

oder was auch immer."

"Es sollte sich gut anfühlen."

Das eine Gebäude, was für uns alle voll perfekt ist,

gibt es natürlich nicht.

Dafür sind unsere Bedürfnisse viel zu individuell.

Für 'ne Familie mit Kindern oder auch für ältere Menschen

kann's blöd sein, im zehnten Stock zu wohnen.

Ein junger Mensch könnt es aber total feiern,

'nen coolen Ausblick zu haben.

Wenn sich das Gebäude gut anfühlt, ist alles super. Si le bâtiment se sent bien, tout est super.

Es gibt natürlich noch viel mehr Punkte,

die bei der Stadtplanung berücksichtigt werden sollten,

wie etwa Barrierefreiheit.

Aber so oder so ähnlich könnte unsere Wohlfühlstadt aussehen. Mais c'est à peu près à cela que pourrait ressembler notre ville du bien-être.

Um einen Eindruck vom Wohlfühlfaktor eurer Stadt zu bekommen, Pour avoir une idée du bien-être de votre ville,

so Frau Abel,

könnt ihr mal mit 'ner Tasse Kaffee durch euer Viertel laufen

und ganz bewusst drauf achten, et y prêter attention de manière consciente,

an welchen Stellen würdet ihr euch gerne mit diesem Kaffee hinsetzen. à quels endroits vous aimeriez vous asseoir avec ce café.

Wo fühlt ihr euch wohl? Où vous sentez-vous bien ?

Das hab ich mir nicht zweimal sagen lassen Je ne me suis pas laissé dire deux fois

und bin mit Beni im Schlepptau durch das Viertel in Berlin, et j'ai traversé le quartier de Berlin avec Beni à la traîne,

wo sich unser Studio befindet, gelaufen. où se trouve notre studio.

(Entspannt-heitere Musik)

Boah, auch wenn die Straße echt megaschön ist,

gab's nicht den einen Spot, wo ich dachte:

Hier möcht ich mich gern mit meiner Kaffeetasse hinsetzen.

Aber ein Glück: Der nächste Park ist nicht weit entfernt.

(Entspannt-heitere Musik)

Aber: keine Bänke, Leute.

Was ist hier los?

Da sind welche.

Ich spotte Bänke.

Komm, komm, komm.

(Leises Lachen)

Oh, yes!

(Entspannte Musik)

Hier ist es viel chilliger, auch wenn man die Straße hört.

Aber hier bin ich in der Natur.

Was ich mir nur grad gedacht habe:

Was ist denn, wenn ich mit Freunden unterwegs wäre?

Wo sollen die hier sitzen?

So nebeneinander kann man sich nicht gut unterhalten.

Schade, dass es hier nicht so Picknickbänke gibt.

So, jetzt seid ihr dran.

Schnappt euch 'ne Kaffeetasse oder was zu essen Prenez une tasse de café ou quelque chose à manger

und schaut mal, wo ihr euch in eurer Stadt hinsetzen wollen würdet. et regardez où vous voudriez vous asseoir dans votre ville.

Für mich geht's jetzt zurück ins Studio.

Wenn ihr euch jetzt so dachtet: Si vous vous êtes dit

Jo, schön, dass so 'ne Wohlfühlstadt aussehen würde.

Da wo ich wohne, sieht's leider ganz anders aus.

Und wirklich hinsetzen wollt ich mich auch nirgends mit meinem Kaffee. Et je n'ai pas vraiment envie de m'asseoir avec mon café.

Dann hab ich hier wissenschaftlich fundierte Tipps für euch, Alors j'ai des conseils scientifiquement fondés à vous donner,

wie ihr selbst aktiv werden könnt, um euer Wohlbefinden zu fördern. comment vous pouvez agir vous-même pour favoriser votre bien-être.

Auch wenn ihr nur kurz Zeit habt, geht raus. Même si vous n'avez que peu de temps, sortez.

Ich weiß, häufig denkt man sich: Je sais, on se dit souvent

Lohnt sich halt einfach null, für diese paar Minuten rauszugehen, Ça ne vaut pas la peine de sortir pour quelques minutes,

und bleibt zu Hause.

Aber selbst fünf Minuten im Grünen

können einen Unterschied machen und die Aufmerksamkeitsakkus aufladen.

Ganz besonderes groß sind die positiven Effekte,

wenn ihr die kurze Pause am Wasser verbringt.

Wenn ihr von eurem Fenster aus zu Hause ins Grüne schaut,

sei's nur auf einen Baum oder 'ne begrünte Hausfassade, que ce soit sur un arbre ou sur la façade d'une maison,

dann kann ein kurzer Blick darauf sich auch positiv

auf eure Aufmerksamkeit auswirken. sur votre attention.

Wenn ihr also mal wirklich keine Zeit habt rauszugehen,

ist das 'ne super Alternative. Auch das haben Studien gezeigt.

Kein Witz, Leute, wenn ihr draußen keine Natur habt,

dann holt euch die Natur eben zu euch nach Hause. alors faites venir la nature chez vous.

Auch das kann sich positiv auf eure psychische Gesundheit auswirken.

Eine Studie von 2009 hat etwa gezeigt,

dass Räume in der Uni, in denen Naturbilder an den Wänden hängen, que des salles à l'université avec des images de la nature sur les murs,

von den Studierenden als besonders erholsam bewertet werden. sont jugées particulièrement reposantes par les étudiants.

Jetzt, wo wir uns angeschaut haben, Maintenant que nous nous sommes regardés,

was wir selbst für unsere psychische Gesundheit in der Stadt machen können

und wie 'ne Wohlfühlstadt optimalerweise aussieht,

interessiert's mich natürlich, wie schneidet eure Stadt ab? comment votre ville s'en sort-elle ?

Wie viele Wohlfühlpunkte von eins bis zehn würdet ihr vergeben? Combien de points de bien-être de 1 à 10 attribueriez-vous ?

Schreibt mir das gern unten in die Kommentare.

Ich fang einfach mal an:

Ich würd sagen, Berlin sieben von zehn Punkten.

Ansonsten bleibt noch zu sagen, es ist megaschön, dass ihr da seid.

Fühlt euch virtuell gedrückt. Bis nächstes Mal. Je vous embrasse virtuellement. A la prochaine fois.

Hi Leute, ich bin Philip vom Kanal "Hundert Hektar Heimat".

Falls ihr genauso viel Bock aufs Landleben habt wie ich Si vous avez autant envie de vivre à la campagne que moi

und einen Blick hinter die Kulissen eines Bauernhofes werfen wollt,

dann schaut euch unser Video an.

Dort zeig ich euch meinen Hof.

Falls ihr das "psychologeek"-Video von Pia noch nicht gesehen habt,

guckt das unbedingt an.

Dort zeigt sie uns, was bei Schmerzen in unsrem Körper passiert.