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Frankenstein - Mary W. Shelley, 3. Kapitel - 02

3. Kapitel - 02

Ich kehrte nach meiner Wohnung zurück, keineswegs enttäuscht, denn auch ich hatte schon seit langer Zeit, wie ich Ihnen schon sagte, die Wertlosigkeit jener Bücher erkannt, die der Professor verdammte. Aber ich hatte mir vorgenommen, trotzdem zu diesen Studien in irgend einer Weise zurückzukehren. Herr Krempe war ein kleiner, untersetzter Mensch mit barscher Stimme und abstoßendem Gesicht. Der Lehrer hatte also nichts an sich, was mich für seine Wissenschaft von vornherein hätte einnehmen können. Als ganz junger Mensch war ich mit den von den Lehrern der Naturwissenschaften erreichten Resultaten niemals zufrieden gewesen. Die Verworrenheit meiner Ideen, die ja wohl meiner großen Jugend zuzuschreiben war, und der Mangel eines geeigneten Führers, brachten mich soweit, daß ich, rückwärts schreitend, die Ergebnisse moderner Forschung gegen die Träume vergessener Alchymisten eintauschte. Sogar eine gewisse Verachtung empfand ich gegen die moderne Naturphilosophie. Es war doch etwas ganz anderes, wenn die alten Meister Unsterblichkeit und Macht anstrebten. Wenn dieses Streben auch unnütz war, so hatte es doch etwas Großzügiges an sich. Aber das heutige Bild war ein anderes. Die Forscher schienen ihren besonderen Ehrgeiz darein zu setzen, all die Fundamente zu vernichten, auf denen jene gebaut hatten. Es handelte sich für mich also darum, Chimären von grenzenloser Großartigkeit gegen winzige Realitäten zu vertauschen.

Das waren meine Überlegungen während der ersten zwei oder drei Tage meiner Anwesenheit in Ingolstadt, die ich hauptsächlich dazu verwendet hatte, um mir einige Ortskenntnisse zu erwerben. Zu Beginn der nächsten Woche fielen mir dann die Weisungen ein, die mir Professor Krempe bezüglich der Vorlesungen gegeben hatte. Und wenn ich mich auch nicht entschließen konnte hinzugehen und diesen kleinen, eingebildeten Menschen von seinem Katheder herab Weisheiten verkünden zu hören, so erinnerte ich mich doch dessen, was er von Professor Waldmann gesagt hatte, den ich noch nicht kannte, weil er bis jetzt auf dem Lande gewesen war.

Teilweise aus Neugierde, teilweise aus Langweile ging ich in den Hörsaal, den Professor Waldmann gleich nach mir betrat. Dieser Herr unterschied sich wesentlich von seinem Kollegen. Er mochte etwa fünfzig Jahre alt sein und machte einen außerordentlich wohlwollenden Eindruck. Sein Haar war fast schwarz, nur an den Schläfen war es schon leicht ergraut. Er war von kleiner Statur, hielt sich aber sehr gerade und seine Stimme besaß einen seltenen Wohllaut. Er begann sein Kolleg mit einer Rekapitulation der Geschichte der Chemie und ihre Entwickelung, indem er mit Feuer von den berühmtesten Entdeckern sprach. Dann kam er auf den gegenwärtigen Stand der Wissenschaft zu sprechen und machte uns mit der Terminologie bekannt. Nachdem er einige einführende Experimente gemacht, hielt er einen Panegyricus auf die moderne Chemie in Worten, die ich nimmermehr vergessen werde:

»Die Alten versprachen Unmögliches und leisteten nichts. Die heutigen Gelehrten versprechen nichts; sie wissen, daß die Metalle nicht ineinander verwandelt werden können und daß das Lebenselixir eine Chimäre ist. Aber diese Philosophen, deren Hände dazu geschaffen scheinen, im Schmutze zu graben, und deren Augen über den Schmelztiegeln und Mikroskopen trüb werden, haben wahre Wunder vollbracht. Sie gehen der Natur bis in ihre Schlupfwinkel nach und beobachten sie in ihrer geheimsten Tätigkeit. Sie steigen bis in den Himmel. Sie haben den Kreislauf des Blutes entdeckt und die Natur der Luft, die wir atmen, dargelegt. Sie haben neue, fast unbegrenzte Kräfte entfesselt. Wir haben dem Himmel seine Blitze entrissen und machen uns über die unsichtbare Welt mit ihren Schatten lustig.«

Das waren die Worte des Professors – und des Schicksals, das es auf meine Vernichtung abgesehen hatte. Als er wegging, war es mir, als ringe meine Seele mit einem körperlichen Feinde. Alle Register meines Seins wurden gezogen, Saite auf Saite meines Inneren ertönte und ein Gedanke, ein Wunsch, ein Ziel nahm mich gefangen. So viel bis jetzt auch geschehen sein mag – hörte ich die Seele Frankensteins rufen – viel, viel mehr will ich noch vollenden. Als Pionier will ich neue, unbekannte Kräfte entdecken und vor der Welt die tiefsten Geheimnisse der Schöpfung ausbreiten.

In dieser Nacht schloß ich kein Auge. Mein Inneres war in einem Zustande des Aufruhrs und Tumultes. Ich fühlte, daß das wieder gut würde, aber es war mir so rasch nicht möglich mich zu beruhigen. Allmählich, gegen Morgen, vermochte ich dann einzuschlafen. Als ich erwachte waren meine Gedanken von gestern wie ein Traum. Aber die Idee blieb fest haften, daß ich mich wieder meinen alten Studien zuwenden und mich einer Wissenschaft widmen wollte, zu der ich natürliche Anlagen hatte. Am gleichen Tage noch stattete ich Professor Waldmann einen Besuch ab. Er war als Privatmann, wenn möglich, noch zuvorkommender und gewinnender wie in seinem Berufe. Denn während seiner Vorlesungen nahm er eine sehr würdevolle Haltung an, die aber in seinem Heim einer außerordentlichen Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit Platz machte. Ich gab ihm fast denselben Bericht über meine frühere Beschäftigung wie seinem Kollegen. Er hörte aufmerksam meiner Erzählung zu und lächelte, als er die Namen Cornelius Agrippa und Paracelsus vernahm, aber ohne sie so verächtlich zu machen, wie es Krempe getan hatte. Er meinte, daß diesen unermüdlich fleißigen Forschern die modernen Gelehrten viel zu danken hätten. Sie hätten uns die leichtere Aufgabe hinterlassen, den Dingen Namen zu geben, die sie mit größter Mühe erforscht. Die Arbeit eines Genies sei, wenn sie auch momentan auf irrigen Voraussetzungen beruhe, niemals ohne Nutzen für das Menschengeschlecht. Ich lauschte mit hohem Interesse diesen Ansichten, die so ganz ohne Anmaßung und Ziererei ausgesprochen wurden. Ich versäumte nicht zu gestehen, daß seine Vorlesung mein Vorurteil gegen die moderne Chemie behoben habe. Es ist selbstverständlich, daß ich mich der Bescheidenheit in meinen Ausdrücken befleißigte, die dem Schüler seinem Lehrer gegenüber zusteht, ohne aber den Enthusiasmus zu verhehlen, den ich meinen kommenden Studien entgegenbrachte. Ich bat ihn noch um Ratschläge betreffs der zu beschaffenden Bücher, worauf er sagte:

»Ich freue mich, Sie als Schüler gewonnen zu haben. Wenn Ihr Fleiß Ihren Fähigkeiten gleichkommt, zweifle ich nicht an Ihrem Erfolge. Chemie ist der Zweig der Naturwissenschaft, aus dem das Meiste geholt worden ist und noch geholt werden wird. Darum habe ich sie als mein Spezialfach erwählt, ohne aber die anderen Wissenschaften zu vernachlässigen. Ein Mensch würde nur eine sehr traurige Rolle spielen, wenn er sich ganz einseitig auf Chemie verlegen wollte. Wenn Sie wirklich ein Wissenschaftler werden und nicht bloß ein armseliger Experimentator werden wollen, kann ich Ihnen nur empfehlen, sich mit sämtlichen Zweigen der Naturphilosophie zu beschäftigen, einschließlich der Mathematik.«

Er nahm mich dann mit in sein Laboratorium und führte mir seine verschiedenen Apparate vor. Er zeigte mir auch ihre Handhabung und versprach mir, daß ich sie selbst bedienen dürfte, wenn ich einmal so weit vorgeschritten sei, daß ich nichts daran beschädigte. Er gab mir dann noch ein Verzeichnis der von ihm empfohlenen Bücher und entließ mich.

So endete ein für mich denkwürdiger Tag: er entschied über mein ganzes künftiges Schicksal.

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3. Kapitel - 02 Chapter 3 - 02 Capítulo 3 - 02 Chapitre 3 - 02 Capítulo 3 - 02 Kapitel 3 - 02 第三章 - 02

Ich kehrte nach meiner Wohnung zurück, keineswegs enttäuscht, denn auch ich hatte schon seit langer Zeit, wie ich Ihnen schon sagte, die Wertlosigkeit jener Bücher erkannt, die der Professor verdammte. ||||||De ninguna manera|decepcionado/a||||||||||||||||||reconocido||||condenaba I returned to my apartment, not at all disappointed, because, as I told you, I too had long recognized the worthlessness of those books that the professor condemned. Volví a mi piso, nada decepcionado, pues yo también hacía tiempo que me había dado cuenta, como te dije, de la inutilidad de aquellos libros que el profesor condenaba. Aber ich hatte mir vorgenommen, trotzdem zu diesen Studien in irgend einer Weise zurückzukehren. |||||a pesar de eso|||||||| But I had resolved to return to these studies in one way or another. Pero, de todos modos, me había propuesto retomar estos estudios de alguna manera. Herr Krempe war ein kleiner, untersetzter Mensch mit barscher Stimme und abstoßendem Gesicht. |Krempe||||stocky|||harsh|||repellent| |||||corpulento|||áspero|||| Der Lehrer hatte also nichts an sich, was mich für seine Wissenschaft von vornherein hätte einnehmen können. |||||||||||||||win over| |||||en sí mismo|en sí mismo|||||||||| So there was nothing about the teacher that could have won me over to his science from the start. Así que no había nada en el profesor que pudiera haberme ganado para su ciencia desde el principio. Als ganz junger Mensch war ich mit den von den Lehrern der Naturwissenschaften erreichten Resultaten niemals zufrieden gewesen. ||||||||||||||results||| ||||||||||||||||satisfecho| As a very young man I had never been satisfied with the results achieved by science teachers. Cuando era muy joven, nunca me satisfacían los resultados obtenidos por los profesores de ciencias. Die Verworrenheit meiner Ideen, die ja wohl meiner großen Jugend zuzuschreiben war, und der Mangel eines geeigneten Führers, brachten mich soweit, daß ich, rückwärts schreitend, die Ergebnisse moderner Forschung gegen die Träume vergessener Alchymisten eintauschte. |confusion|||||||||to be attributed (to)||||||||||||||walking||||||||forgotten|| ||||||||||||y||||||||hasta tal punto||||||resultados modernos||investigación moderna|||||| The confusion of my ideas, which must have been due to my great youth, and the want of a suitable guide, brought me to the point of stepping backwards and exchanging the results of modern research for the dreams of forgotten alchemists. La confusión de mis ideas, debida probablemente a mi gran juventud y a la falta de una guía adecuada, me llevó al punto de cambiar los resultados de la investigación moderna por los sueños de alquimistas olvidados. Sogar eine gewisse Verachtung empfand ich gegen die moderne Naturphilosophie. |||contempt|||||| Incluso||cierta||||||| I even felt a certain contempt for modern natural philosophy. Es war doch etwas ganz anderes, wenn die alten Meister Unsterblichkeit und Macht anstrebten. |||||||||||||sought It was quite different when the old masters aspired to immortality and power. Era algo completamente distinto cuando los antiguos maestros luchaban por la inmortalidad y el poder. Wenn dieses Streben auch unnütz war, so hatte es doch etwas Großzügiges an sich. |||||||||||generous|| ||esfuerzo|||||||||Generoso|| If this striving was futile, there was something generous about it. Aber das heutige Bild war ein anderes. But today's picture was different. Pero la foto de hoy era diferente. Die Forscher schienen ihren besonderen Ehrgeiz darein zu setzen, all die Fundamente zu vernichten, auf denen jene gebaut hatten. |||||||||||foundations||||||| |Investigadores||||||||||||||||construido| The explorers seemed to focus their particular ambition on destroying all the foundations on which they had built. Los investigadores parecían haber fijado su ambición particular en destruir todos los cimientos sobre los que habían construido. Es handelte sich für mich also darum, Chimären von grenzenloser Großartigkeit gegen winzige Realitäten zu vertauschen. |||||||chimeras|||greatness|||realities|| So, for me, it was about exchanging chimeras of boundless grandeur for tiny realities.

Das waren meine Überlegungen während der ersten zwei oder drei Tage meiner Anwesenheit in Ingolstadt, die ich hauptsächlich dazu verwendet hatte, um mir einige Ortskenntnisse zu erwerben. ||||||||||||||||||||||||knowledge of the area|| ||||||||||||||||||||||||conocimiento del lugar|| These were my thoughts during the first two or three days of my stay in Ingolstadt, which I mainly used to get some knowledge of the place. Estos fueron mis pensamientos durante los dos o tres primeros días de mi estancia en Ingolstadt, que aproveché principalmente para adquirir algunos conocimientos locales. Zu Beginn der nächsten Woche fielen mir dann die Weisungen ein, die mir Professor Krempe bezüglich der Vorlesungen gegeben hatte. |||||||||instructions||||||||lectures|| |||||||||instrucciones|||||||||| At the beginning of the next week I remembered the instructions that Professor Krempe had given me regarding the lectures. Und wenn ich mich auch nicht entschließen konnte hinzugehen und diesen kleinen, eingebildeten Menschen von seinem Katheder herab Weisheiten verkünden zu hören, so erinnerte ich mich doch dessen, was er von Professor Waldmann gesagt hatte, den ich noch nicht kannte, weil er bis jetzt auf dem Lande gewesen war. ||||||||||||||||lectern|||||||||||||||||||||||||||||||| Y|||||no pude||||||||||||desde su cátedra||||||||||||||||||||||||||||||| And even if I couldn't make up my mind to go and hear this small, conceited man speak wisdom from his lectern, I still remembered what he had said about Professor Waldmann, whom I didn't know yet because he was up until now the country had been.

Teilweise aus Neugierde, teilweise aus Langweile ging ich in den Hörsaal, den Professor Waldmann gleich nach mir betrat. ||||||||||lecture hall||||||| Partly out of curiosity, partly out of boredom, I went into the lecture hall, which Professor Waldmann entered right after me. Dieser Herr unterschied sich wesentlich von seinem Kollegen. This gentleman was very different from his colleague. Este caballero era muy diferente de su colega. Er mochte etwa fünfzig Jahre alt sein und machte einen außerordentlich wohlwollenden Eindruck. |||||||||||beneficent| He might have been about fifty years old and made an exceedingly benevolent impression. Debía de tener unos cincuenta años y causó una impresión extraordinariamente benévola. Sein Haar war fast schwarz, nur an den Schläfen war es schon leicht ergraut. His hair was almost black, only slightly graying at the temples. Er war von kleiner Statur, hielt sich aber sehr gerade und seine Stimme besaß einen seltenen Wohllaut. ||||stature|||||||||||rare|pleasant sound él|||||||||||||||| He was short in stature, but he held himself very erect and his voice had a rare euphony. Era pequeño de estatura, pero se mantenía muy erguido y su voz tenía una rara melodía. Er begann sein Kolleg mit einer Rekapitulation der Geschichte der Chemie und ihre Entwickelung, indem er mit Feuer von den berühmtesten Entdeckern sprach. ||||||recapitulation|||||||development||||||||discoverers| él|||||||||||||||||||||| He began his course with a recapitulation of the history of chemistry and its development, speaking passionately of the most famous discoverers. Comenzó su conferencia con una recapitulación de la historia de la química y su desarrollo, hablando con fuego de los descubridores más famosos. Dann kam er auf den gegenwärtigen Stand der Wissenschaft zu sprechen und machte uns mit der Terminologie bekannt. He then went on to talk about the current state of science and introduced us to the terminology. Nachdem er einige einführende Experimente gemacht, hielt er einen Panegyricus auf die moderne Chemie in Worten, die ich nimmermehr vergessen werde: |||introductory||||||panegyric||||||||||| ||||||||||||||||||nunca jamás|| After making some introductory experiments, he delivered a panegyric on modern chemistry in words I shall never forget:

»Die Alten versprachen Unmögliches und leisteten nichts. ||promised|impossible||accomplished| "The ancients promised the impossible and delivered nothing. "Los viejos prometieron lo imposible y no cumplieron nada. Die heutigen Gelehrten versprechen nichts; sie wissen, daß die Metalle nicht ineinander verwandelt werden können und daß das Lebenselixir eine Chimäre ist. ||||||||||||||||||life elixir||chimera| Aber diese Philosophen, deren Hände dazu geschaffen scheinen, im Schmutze zu graben, und deren Augen über den Schmelztiegeln und Mikroskopen trüb werden, haben wahre Wunder vollbracht. |||||||||dirt||||||||crucibles||microscopes|||||| ||||||creadas para cavar|parecen estar hechos||||||||||Crisoles|||||||| But these philosophers, whose hands seem made for digging in the dirt and whose eyes grow dim over crucibles and microscopes, have wrought wonders. Pero estos filósofos, cuyas manos parecen hechas para cavar en la tierra y cuyos ojos se oscurecen ante los crisoles y los microscopios, han realizado verdaderos milagros. Sie gehen der Natur bis in ihre Schlupfwinkel nach und beobachten sie in ihrer geheimsten Tätigkeit. |||||||hiding place|||||||most secret| They follow nature into its hiding places and observe it in its most secret activity. Siguen a la naturaleza hasta sus recovecos y observan sus actividades más secretas. Sie steigen bis in den Himmel. |suben hasta el|||| Se elevan hacia el cielo. Sie haben den Kreislauf des Blutes entdeckt und die Natur der Luft, die wir atmen, dargelegt. |||circulation|||||||||||breathe| |||||||||||||||explicado They discovered the blood cycle and explained the nature of the air we breathe. Sie haben neue, fast unbegrenzte Kräfte entfesselt. ||||unlimited||unleashed Wir haben dem Himmel seine Blitze entrissen und machen uns über die unsichtbare Welt mit ihren Schatten lustig.« |||||||||||||||||Nos burlamos de We have wrested the lightning from the sky and make fun of the invisible world with its shadows.« Hemos arrebatado el rayo del cielo y nos burlamos del mundo invisible con sus sombras".

Das waren die Worte des Professors – und des Schicksals, das es auf meine Vernichtung abgesehen hatte. |||||professors|||||||||| |||||||||||||destrucción|| Those were the words of the professor - and of the fate that had set out to destroy me. Eran las palabras del profesor y del destino, que quería destruirme. Als er wegging, war es mir, als ringe meine Seele mit einem körperlichen Feinde. ||left||||||||||| |||||||luchara|||||| When he left, it was as if my soul wrestled with a physical enemy. Alle Register meines Seins wurden gezogen, Saite auf Saite meines Inneren ertönte und ein Gedanke, ein Wunsch, ein Ziel nahm mich gefangen. ||||||string||string||||||||||||| |||||||||||resonó|||pensamiento|||||||cautivo All the stops of my being were pulled out, chord upon chord of my inner being sounded and a thought, a wish, a goal captured me. So viel bis jetzt auch geschehen sein mag – hörte ich die Seele Frankensteins rufen – viel, viel mehr will ich noch vollenden. ||||||||||||Frankenstein's|||||||| |||||||||||alma||||||||| No matter how much has happened so far - I heard Frankenstein's soul calling out - I still want to accomplish much, much more. Por mucho que haya pasado hasta ahora -he oído la llamada del alma de Frankenstein-, todavía quiero completar mucho, mucho más. Als Pionier will ich neue, unbekannte Kräfte entdecken und vor der Welt die tiefsten Geheimnisse der Schöpfung ausbreiten. |||||desconocidas||||||||||||revelar As a pioneer, I want to discover new, unknown powers and unveil the deepest mysteries of creation to the world. Como pionero, quiero descubrir poderes nuevos y desconocidos y revelar al mundo los secretos más profundos de la creación.

In dieser Nacht schloß ich kein Auge. Esa noche no cerré ni un ojo. Mein Inneres war in einem Zustande des Aufruhrs und Tumultes. |||||state||turmoil||turmoil |||||estado|||| Ich fühlte, daß das wieder gut würde, aber es war mir so rasch nicht möglich mich zu beruhigen. I felt that this would be fine again, but I wasn't able to calm down so quickly. Sentí que todo volvería a ir bien, pero no era posible que me calmara tan rápidamente. Allmählich, gegen Morgen, vermochte ich dann einzuschlafen. Gradually|||||| Poco a poco, hacia la mañana, pude conciliar el sueño. Als ich erwachte waren meine Gedanken von gestern wie ein Traum. Aber die Idee blieb fest haften, daß ich mich wieder meinen alten Studien zuwenden und mich einer Wissenschaft widmen wollte, zu der ich natürliche Anlagen hatte. |||||||||||||turn to|||||||||||| ||||||||||||||||||||||||aptitudes naturales| But the idea stuck, that I should return to my old studies and devote myself to a science to which I was naturally gifted. Pero me quedaba la idea de que quería retomar mis antiguos estudios y dedicarme a una ciencia para la que tenía una aptitud natural. Am gleichen Tage noch stattete ich Professor Waldmann einen Besuch ab. ||||paid a visit|||||| |||||||||visita| Ese mismo día visité al profesor Waldmann. Er war als Privatmann, wenn möglich, noch zuvorkommender und gewinnender wie in seinem Berufe. |||private citizen||||more courteous||more winning|||| In his private life he was, if possible, even more courteous and engaging than in his job. Como persona privada, era, si cabe, aún más cortés y ganador que en su profesión. Denn während seiner Vorlesungen nahm er eine sehr würdevolle Haltung an, die aber in seinem Heim einer außerordentlichen Freundlichkeit und Liebenswürdigkeit Platz machte. ||||||||dignified|||||||||||||| |||clases magistrales||||||Postura digna||||||||||||| For during his lectures he assumed a very dignified demeanor, which gave way in his home to an extraordinary friendliness and kindness. Ich gab ihm fast denselben Bericht über meine frühere Beschäftigung wie seinem Kollegen. |||||informe|||anterior|||| Le conté casi lo mismo que a su colega sobre mi anterior empleo. Er hörte aufmerksam meiner Erzählung zu und lächelte, als er die Namen Cornelius Agrippa und Paracelsus vernahm, aber ohne sie so verächtlich zu machen, wie es Krempe getan hatte. ||atentamente|||||||||||||||||||||||||hecho| He listened attentively to my story and smiled when he heard the names of Cornelius Agrippa and Paracelsus, but without scorning them as Krempe had done. Er meinte, daß diesen unermüdlich fleißigen Forschern die modernen Gelehrten viel zu danken hätten. ||||||researchers||||||| He believed that modern scholars had much to thank these tirelessly diligent researchers for. Sie hätten uns die leichtere Aufgabe hinterlassen, den Dingen Namen zu geben, die sie mit größter Mühe erforscht. |||||tarea|||||||||||gran esfuerzo|investigado They would have left us the easier task of giving names to the things they researched with the greatest effort. Die Arbeit eines Genies sei, wenn sie auch momentan auf irrigen Voraussetzungen beruhe, niemals ohne Nutzen für das Menschengeschlecht. |||geniuses|||||||||rest|||||| ||||||||momentáneamente|||||||beneficio||| The work of a genius, even if based on erroneous assumptions at the moment, is never without use for the human race. La obra de un genio, aunque actualmente se base en premisas falsas, nunca deja de ser beneficiosa para el género humano. Ich lauschte mit hohem Interesse diesen Ansichten, die so ganz ohne Anmaßung und Ziererei ausgesprochen wurden. |||||||||||arrogance||ornamentation|| ||||||puntos de vista|||||presunción||afectación|| I listened with great interest to these views, which were expressed without presumption or affectation. Escuché con gran interés estas opiniones, expresadas sin pretensiones ni adornos. Ich versäumte nicht zu gestehen, daß seine Vorlesung mein Vorurteil gegen die moderne Chemie behoben habe. ||||||||||||||resolved| |||||||||prejuicio|||||ha disipado|haya eliminado I did not fail to admit that his lecture had removed my prejudice against modern chemistry. Es ist selbstverständlich, daß ich mich der Bescheidenheit in meinen Ausdrücken befleißigte, die dem Schüler seinem Lehrer gegenüber zusteht, ohne aber den Enthusiasmus zu verhehlen, den ich meinen kommenden Studien entgegenbrachte. |||||||||||endeavored|||||||belongs||||||hide||||||showed ||por supuesto|||||Modestia|||expresiones|esforcé en mostrar||||||hacia|||||||ocultar||||||mostraba hacia It goes without saying that I should exercise the modesty in my expressions that befits a student towards his teacher, without concealing the enthusiasm I felt for my future studies. Ich bat ihn noch um Ratschläge betreffs der zu beschaffenden Bücher, worauf er sagte: |||||||||procuring|||| |||||consejos|sobre los||||||| I asked him for advice on which books to get, to which he said:

»Ich freue mich, Sie als Schüler gewonnen zu haben. Wenn Ihr Fleiß Ihren Fähigkeiten gleichkommt, zweifle ich nicht an Ihrem Erfolge. |||||equals|||||| ||||habilidades|equivale a|||||| If your diligence matches your ability, I have no doubt of your success. Chemie ist der Zweig der Naturwissenschaft, aus dem das Meiste geholt worden ist und noch geholt werden wird. Chemistry is the branch of science from which most has been and will be made. Darum habe ich sie als mein Spezialfach erwählt, ohne aber die anderen Wissenschaften zu vernachlässigen. ||||||specialty|chosen||||||| ||||||especialidad|||||||| Ein Mensch würde nur eine sehr traurige Rolle spielen, wenn er sich ganz einseitig auf Chemie verlegen wollte. ||||||||||||||||focus on| A person would only play a very sad role if he wanted to focus completely one-sidedly on chemistry. Wenn Sie wirklich ein Wissenschaftler werden und nicht bloß ein armseliger Experimentator werden wollen, kann ich Ihnen nur empfehlen, sich mit sämtlichen Zweigen der Naturphilosophie zu beschäftigen, einschließlich der Mathematik.« ||||||||||miserable|experimenter|||||||||||||||||| ||||Científico||||||||||||||||||||||||| If you really want to become a scientist and not just a poor experimenter, I can only recommend that you study all branches of natural philosophy, including mathematics."

Er nahm mich dann mit in sein Laboratorium und führte mir seine verschiedenen Apparate vor. Er zeigte mir auch ihre Handhabung und versprach mir, daß ich sie selbst bedienen dürfte, wenn ich einmal so weit vorgeschritten sei, daß ich nichts daran beschädigte. |||||handling|||||||||||||||advanced|||||| él|||||manejo||||||||||||||||||||| He also showed me how to use it, and promised me that once I was sufficiently advanced not to damage it, I could operate it myself. Er gab mir dann noch ein Verzeichnis der von ihm empfohlenen Bücher und entließ mich. ||||||directory||||||||

So endete ein für mich denkwürdiger Tag: er entschied über mein ganzes künftiges Schicksal. |||||memorable|||||||future| |||||||||||todo|| Thus ended a memorable day for me: it decided my whole future destiny.